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VERMERK: Abkürzungen zur angeführten Literatur s.Literatur
Spezial-Link zur Tabelle: Blasphemie gegen den Heiligen Geist

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B.
  OB GOTT
ZUR VERDAMMNIS
ERSCHAFFT

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1. Der verkehrte BÖSE:
Saat des
„Bazyllus des Widerspruchs”

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Die bisherigen Erwägungen, aufgedrungen zufolge der streng lautenden Aussage des Sohnes Gottes über die Sünde der Blasphemie gegen den Heiligen Geist, die niemals vergeben werden kann, führen unnabänderlich zur ursprünglicheren Frage: ob Gott irgendwann eine Person dazu erschafft, um sie von vornherein zur ewigen Verdammung zu bestimmen? Es könnte den Anschein geben, solcher Schluss dränge sich von allein auf, wenn jemand voreilig, ohne die Wirklichkeit der Verhaltensweise zu beachtet haben auf der Achse: Gott und die Person mit ihrem freien Willen, bei beobachteter Geschichte der menschlichen Personen weitgehende Schlüsse ziehen versuchte. Wir beschränken uns zurzeit auf die Welt der Menschen-PERSONEN: Männer und Frauen.

Wir sind uns bewusst, dass eine Gott unterschobene Absicht, er könne von NICHT-Existenz zum Existieren einzig darum herausrufen, dass diese Person von vornherein zur Verdammung verurteilt werde, eine unerlässliche Blasphemie bedeutete. Außerdem bedeutete es einen Gott zugefügten untröstlichen Schmerz. Es gleichte Gott anzuklagen, er betätigte sich im Widerspruch zu sich selbst. Es könnte daselbst nicht der wahre Gott sein: Gott-die-LIEBE.

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Hier eines der großen Bilder-Ansammlung von Jerzy Rajecki: Polen, Region: Podlasie. Wir sehen eine alte holzerne Mühle, die zugleich Windmühle war. Bei Gelegenheit wurde sie von Störchern benutzt, die sich auf diesem nicht mehr benutzten Gebäude ... ein bekömmliches Nest gebaut haben und finden sich hier sehr gut. Hier kehren sie jährlich auf denselben Ort zurück.
Es ist eines der Fotos der Internetseite: https://www.facebook.com/Klimaty-Podlasia-710595632710041.
Die Eigentümer dieser Homepage mögen dem Autor der hiesigen Seite für das liebevolle Nutzen ihrer vielen prächtigen Bilder verzeihen.
– Die Seite selbst wurde dem Autor vom Herrn Kamil R. empfohlen
.

Soll Gott tatsächlich Gott sein, kann er unmöglich nicht Fülle von LIEBE sein. Diese aber kann unmöglich nicht eine Glut von Fülle des LEBENS pulsieren, das Glück-Lächeln auslöst. So ist das eingeborene Verständnis Gottes, das in der Tiefe des Menschengewissens eingeprägt ist. Der heidnisch-politheistische Begriff der Gottheit als eines blutdürstigen Herrn des Weltalls muss von vornherein als mit der freudevollen Wirklichketi widersprüchlich gewertet werden, wie sie in das echte Empfinden von Gott eingetragen ist als Dessen, der der „Einzige der Gute ist” (s. Mt 19,17. – S. dazu z.B. von unserer Homepage: Blutdürstige Gottheiten bei den Azteken).

Ein gegenteiliger Begriff von Gott kann unmöglich nicht von Diesem herkommen, der der „verkehrte GENIUS der Verdächtigungen” (DeV 37) ist. Er ist ‘Erz-Meister’ beim verkehrten Einreden dem Menschen, dass Gott als der schlimmstmögliche Feind gehalten werden soll. Gott soll entschieden widersprochen werden. Er überzeugt beharrlich, man müsse Gott widersprechen und um seine ‘Anrechte’ kämpfen, angefangen vom Einrichten im Leben nach eigenen Gefälligkeiten, sollten sie auch den Festsetzungen Gottes zuwiderlaufen.

Der „Große DRACHE ... die Alte SCHLANGE, ... die die ganze Welt verführt(Offb 12,9), strebt unermüdlich danach, den Menschen von Gott der WAHRHEIT der Offenbarung wegzureissen. Die ‘Alte Schlange’ drängt die Annahme solcher Haltung an, wie sie angesichts der „liebenden Allmacht des Schöpfers(DeV 33) gerade von ihnen, diesen aufständischen Engeln, angenommen wurde. Diese ‘Schlange’ redet dem Menschen ein, dass der Mensch sich selbst einrichten kann – ‘ohne Gott, oder eher Gott zum Trotz’ (vgl. RP 14). Sie nutzt die Neigungen zu ethischem Übel aus, und zieht jemanden an über Erfahrungen einer Annehmlichkeit, die im Anschluss auf den Rückzug des Anvertrauens leicht erreicht werden kann, das bisher auf dem strengen Gott beruht hatte, um dieses Anvertrauen auf ihn zu übertragen, der für die Abtretung von Gott mit dem Lohn des NICHT-Lebens, mit NICHT-Liebe reichlichst belohnt.

So ist die Art und Weise, wie dieser BÖSE, der gleichsam eines „brüllenden Lowen umhergeht und sucht, wen er verschlingen kann(1 Petr 5,8), sich am Gott der Wahrheit der Offenbarung für seine ewige Verdammung rächt, wiewohl Gott dafür keinesfalls ‘schuldig’ ist. Zu gleicher Zeit nimmt dieser BÖSE Rache am leichtgläubigen Menschen, sooft es ihm gelingt seinen Zugang zu Gottes Barmerzigkeit zu vereiteln. Er versucht, dass jemand sich aufgrund seiner eigenen Autorität als vollwertige Person hinsichtliches dessen erklärt, was jemand für GUTES oder SCHLECHTES erklärt. Hauptsache dass es in Unabhängigkeit von diesem ‘NICHT-guten-Gott’ geschieht, der es verbietet solche Betätigungen zu unternehmen, die als ‘Grundlegendes Anrecht des Menschen’ gewertet sollen. Merkmal für Betätigungen einer Person soll nach Einflüsterungen des „Bazyllus des Widerstands” das alles darstellen, was „Annehmlichkeit bei Erfahrungen der Lebenserlebnisse dieser Welt bringen kann.

Indessen gerade diese Annehmlichkeiten kommen grundsätzlich nicht von Gott der WAHRHEIT der Offenbarung. Von ihnen wird einmal der Hl. Johannes, der Geliebte Jünger Jesu, folgendes sagen:

„Wer die Welt liebt,
in dem ist die Liebe des Vaters nicht.
Denn alles, was in der Welt ist,
die Begierde des Fleisches, die Begierde der Augen
und das Prahlen mit dem Besitz
,
ist nicht vom Vater, sondern von der Welt.
Die Welt vergeht und ihre Begierde;
wer den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit” (1 Joh 2,15ff.).

Die hier hervorgehobene Bezeichnung: ‘Begierde’ betrifft die Mächte, die sich dem Erlösungswerk und den Geboten Gottes widersetzen (s. z.B.: Joh 8,23; 15,18f.; 17,9; 1 Kor 2,12; 3,19; Jak 4,4; 2 Petr 1,4.). Zur Erklärung dieser Bezeichnung dürfte die Erwägung zu diesen Worten angeführt werden von der Katechese des hl. Johannes Paul II. Schlüssel zum Verstehen dieses Ausdrucks ist fortwährend das ursprüngliche Ereignis vom Paradies. Der biblische Autor des Genesisbuches hebt zuerst den Friedenszustand der Herzen des ersten Menschenpaars vor ihrem Sündenfall hervor, wonach er den Gewissenstand und ihre Verhaltensweise nach dem Fall schildert:

„Beide, der Mensch und seine Frau,
waren nackt,
aber sie schämten sich nicht voreinander” (Gen 2,25).

Gegen die Erwartung Gottes und bewusst Gottes Willen zuwider haben diese zwei Ersten die Sünde begangen: sie rissen die Frucht von diesem Baum ab. Sie haben dem Flüsterwort der „Alten Schlange...” so überaus leicht Gehör geschenkt. Er versprach ihnen in seiner Verlogenheit:

„Gott weiß vielmehr: sobald ihr davon esst,
gehen euch die Augen auf.
Ihr werdet wie Gott
und erkennt Gut und Böse” (Gen 3,5).

Diese Zweien haben die Frucht – Gott zum Trotz, gegessen. Im selben Moment ist dieser bisher wohlgesinntester ‘Ratgeber’ verduftet. Diese Zweien sind allein geblieben. Mit ihrer Sünde haben sie das eine gewonnen:

„Da gingen beiden die Augen auf
und sie erkannten, dass sie nackt waren !
Sie hefteten Feigenblätter zusammen
und machten sich einen Schurz ...” (Gen 3,7).

Der Heilige Papst Johannes Paul II. hat diesen Faden aufgegriffen und sprach in seiner Katechese:

„Es ist der erste Satz in jahwistischer Darstellung, die die Situation des Menschen nach der Sünde schildert, die auf den neuen Zustand der menschlichen Natur hinweist.
– Es fragt sich, ob sie zugleich nicht auf den Anfang der Begehrlichkeit im Herzen des Menschen führt ? ...
– Das Genesis-Buch beruft sich auf diese Erfahrung, um auf die Grenze hinzuweisen zwischen dem Zustand der ursprünglichen Unschuld ... und dem Zustand der Sündhaftigkeit des Menschen ‘am Anfang’ selbst.
– Inwiefern in Gen 2,25 hervorgehoben wird, dass ‘beide waren nackt ... aber sie schämten sich nicht voreinander’, so wird in Gen 3,6 deutlich von der Geburt des Schamgefühls, infolge der Sünde, gesprochen.
– Jenes empfundene Schamgefühl ist gleichsam die erste Quelle, wo sich im Menschen – bei beiden: dem Mann und der Frau – das offenbart, was ‘nicht vom Vater herkommt, sondern von der Welt’ ...” (L‘Osservatore Romano, 4[3] 1980).

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2. Der Mensch
als
„Gottes EBENBILD-Ähnlichkeit
erschaffen”

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Auf unserer Internet-Seite erscheint mehrmals die Besprechung der prophetischen Retro-Vision des Erschaffungswerks Gottes – und in seinem Rahmen seiner Krönung: die Erschaffung des Menschen. Nur dass Gott den Menschen in charakteristischer Unterschiedlichkeit erschaffen hat: als Mann und Frau, mit beibehaltener unbedingter Gleichheit in Würde ihrer beiden und ihrem Gerufenwerden-Einladung endgültig in das „Haus des Vaters(Joh 14,2).

Trotzdem die Präsentation des Erschaffungswerks des Menschen bündig ist, formuliert mit theologisch verwundernd präziser Sprache, kann schwierig nicht die subtil sich offenbarende, charakteristisch hervorgehobene Gottes Freude-bei-der-Erschaffung des Weltalls und seiner Auffüllung mit immer anderen erschaffenen Räumen bemerkt werden, wie dann zuletzt bei der Erschaffung seines Königs: des Menschen. Ihn hat Gott als sein lebendiges EBENBILD und Ähnlichkeit erschaffen, wobei Er ihn über den Kosmos der NICHT-Personen erhoben hat.

Johannes Paul II. hebt das charakteristische Merkmal der LIEBE Gottes und Gottes Freude hervor, mit denen das vollbrachte Erschaffungswerk einher gin:

„Offen gesagt finden wir dieses Wort (Liebe: Gott ist ‘Liebe’ : s. 1 Joh 4,8.16)
im Schöpfungsbericht selbst nicht,
dennoch wiederholt dieser Bericht mehrmals:
Gott sah, dass alles, was Er gemacht hatte,
gut war, ... dass es sehr gut war’

[Gen 1,4.10.12.18.21.25.31].
Mit diesem Wort wird der
WEG zur LIEBE als dem Göttlichen BEWEGGRUND
des Schöpfungswerkes
enthüllt,
als seine Quelle, die in Gott selbst schlägt,
denn nur die LIEBE schafft Anfang für das GUTE
und erfreut sich des GUTEN (vgl. 1 Kor 13) ...” (ML 117f.).

Somit stellen wir selbst fest, es wäre unmöglich, dass Gott die Menschen-PERSON zum bösen Ziel erschaffen könnte: als Fraß, der von vornherein zur Verdammung bestimmt sein sollte. Solcher ‘Beweggrund’ beim Erschaffungswerk Gottes müsste als Unterstellung Gott gegenüber des Widerspruchs zu sich selbst anerkannt werden. Das Buch der Weisheit stellt mit aller Schlichtheit fest:

„Denn Du liebst alles, was ist,
und verabscheust nichts von dem, was Du gemacht hast.
Denn hättest du etwas gehasst, so hättest du es nicht geschaffen ...” (Weish 11,24).

Es gehört sich einmal mehr die fördernden Worte der Pastoral-Konstitution des Vatikanum II. anzuführen:

„... der Mensch, der auf Erden das einzige Geschöpf ist,
das Gott um seiner Selbst willen gewollt hat (um des Menschen willen)
kann sich selber nicht anders voll wieder finden,
als nur aufgrund der selbstlosen Hingabe seiner Selbst ...” (GS 24; BF 9; usw.).

Der Sinn dieser Worte wurde von uns schon öfter erklärt. Gott erschafft die Person nicht als z.B. irgendeinen seinen Sklaven-Knecht, noch einen jemanden zudiensten Seiner als Gottes. Der Sinn bei der Erschaffung des Menschen beruht auf seinem Herausrufen von NICHT-Existenz zum Existieren. Das übrige Geschöpf: das unumfassbare Weltall samt der Macht seiner Naturelemente wird von Gott sekundär erschaffen, d.h. NICHT um ‘ihrer selbst willen’, sondern nur instrumental.

Ziel der Unermesslichkeit des Erschaffungswerks bleibt also der Mensch-die-PERSON: Mann und Frau. Nur die Person wird mit Gaben ausgestattet werden, die ihre unabtrittbare Würde bestimmen, aber auch ein äußerstes Risiko darstellen wegen ihrer unabdingbaren Ausstattung mit Selbst-Bewusstsein, Selbst-Bestimmung und der zurechnungsfähigen Verantwortung. Demzufolge wird der Mensch-die-Person, ungeachtet dessen, dass er weniger ist als ein Stäubchen im Vergleich mit des Kosmos – zur Würde des Königs des Weltalls gehoben. Nur er: ausgestattet mit Verstand, freiem Willen, zur Abrechnung für die zur Verwaltung empfangenen Gaben verpflichtet, ist fähig sein Da-zu-Sein als Gabe zu anerkennen und dafür dem Schöpfer eine Dankbarkeits-Antwort anzubieten. Der Heilige Vater drückt es in folgender Betrachtung aus:

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Besuch beim Friseur, dem nahe Bekannten dieser Familie. Es ist gelungen, die kleine Aniela zur Hinopferung (Brandopfer?) eines seriösen Stücks ihres bisherigen Lebens zu überreden! Wer kann das unerhörte Maß dieses Opfers schätzen? Und weiter: Wie soll es sein, Mutter: ob tatsächlich alle Haare, jahrelang so liebevoll gepflogen, hingeopfert werden sollen – sie reichten doch schon beinahe bis zur Erde, wogegen ich von nun an mit nur ‘kurz’ geschnittenen Haaren gehen werde?
„Mutti, und soll ich deswegen ... weinen, oder mich freuen???” ?

„Die ganze ... abgerissene Wirklichkeit der Gabe und Beschenkung als konstitutiven Inhalts des Geheimnisses der Schöpfung bestätigt die in diesem Geheimnis enthaltene Strahlung der Liebe.
– Nur die Liebe erschafft GUTES und nur sie lässt sich letztlich über alle seine Ausmaße und Profile in der Erschaffung, besonders aber im Menschen, erblicken ...
– Die ursprüngliche Glückseligkeit, jener beglückende ‘Anfang’ des Menschen ..., all das bedeutet Einwurzelung in Liebe.
– Die ersten Verse der Bibel sprechen darüber außer jedem Zweifel. Sie sprechen nicht nur von der Erschaffung der Welt und des Menschen in der Welt, sondern sagen von der Gnade, das heißt von der Mitteilung der Heiligkeit, von der Strahlung des Geistes, die den besonderen Zustand der ‘Vergeistlichung’ jenes – doch ursprünglichen – Menschen bewirkt hat. In der Sprache der Bibel, in der Sprache der Offenbarung bedeutet ‘ursprünglich’ gerade das Göttliche’: ’Adam, der Gottes war’ (vgl. Lk 3,38) ...
– Die Glückseligkeit heißt Einwurzelung in Liebe. Die ursprüngliche Glückseligkeit spricht vom ‘Anfang’ des Menschen, der aus LIEBE aufgetaucht ist und die Liebe initiiert hat. Es geschah aber in einer unumwendbaren Art und Weise, trotz der späteren Sünde und dem Tod” (ML 132f.).

Der Heilige Vater betont mit diesen Worten den Zusammenhang zwischen Gott-der-LIEBE – und der Beschenkung dank allein der Tatsache des nächsten Zu-Existieren-Beginns. Zu gleicher Zeit wird die Tatsache der Beschenkung mit Gabe des Existierens zur beglückenden Quelle für den Beschenkten. Tiefere Quelle für das beglückende Erleben seines Existierens ist aber die Gabe der Gnade des Heiligen Geistes. So schließt sich der Kreis der Gaben. Johannes Paul II. hebt das kurz und bündig hervor: „Die Glückseligkeit ist Zeugnis der Einwurzelung in Liebe ”.

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3. Gott angesichts
des ‘NEIN’ seines
EBENBILDES-Ähnlichkeit

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Bei unseren Erwägungen fragen wir, ob Gott irgendwelche Menschen-Person dazu erschafft, um sie von vornherein zur Verdammung zu bestimmen. Wir sind uns bewusst, dass ein so Gott angerechneter Beweggrund bei der Herausrufung der Person zum Dasein eine unverzeihbare Blasphemie bedeutete. Es wäre dabei Widerspruch zu sich selbst: der rein menschliche Verstand schließt doch das Zuschreiben Gott der Absicht, einer Person irgendwelches Übel zu bereiten, völlig aus.

Dennoch wir sind uns bewusst, dass die Geschichte der menschlichen Personen eine nicht endende Reihe von Sünden und Verbrechen, oder eher einer ununterbrochenen Ignorierung und offenen Aufstands gegen die Festsetzungen Gottes darstellt, wie sie in den Zehn Geboten Gottes kondensiert sind. Diese aber stellen den unabwischbaren Eintrag im Gewissen jeder Person ab der Stunde ihres Da-zu-Sein-Werdens dar. In dieser Situation stellen wir noch einmal die obige Frage.

Wir fragen nämlich, wie ‘reagiert’ Gott gleichsam angesichts des chronischen Aufstands seines lebendigen EBENBILDS-Ähnlichkeit, wenn dieses so leicht dem ihm von diesem BÖSEN eingeredeten Verdächtnis erliegt, als ob Gott keine LIEBE wäre. Dieser Böse flüstert fortwährend ein, Gott wäre der schlimmste Feind des Menschen, weil Er den Menschen verhindert – sein ‘SELBST: PERSON’ – zu sein (s. z.B.: DeV 38.56.). In dieser Lage soll es (so nach dem ‘verkehrten GENIUS der Verdächtigungen’: DeV 37.) Pflicht des Menschen bleiben, dass er sich Gott stur widersetzt, indem er die vermeintlich mit ‘Liebe’ empfohlenen Gebote Gottes zurückweist. Es soll UN-Wahrheit sein, Gott wäre dieser „Einzige Gute”, der besseren Bescheid wisse, was zum Erreichen des ewigen Lebens dienen, beziehungsweise nicht soll.

Im Anschluss an solche Versuchungen erinnert Johannes Paul II. in der Betrachtung über die Begegnung Jesu mit dem reichen Jungen Mann:

„Bevor Jesus auf die Frage antwortet,
möchte er, dass der junge Mann sich selbst klar wird,
warum er diese Frage gestellt hat ...
– Die Antwort auf die Frage: ‘Was muss ich Gutes tun, um das ewige Leben zu gewinnen?‘", kann nur dadurch gefunden werden, dass sich Verstand und Herz Diesem zuwenden, der ‘allein der Gute’ ist (Mk 10,18; vgl. Lk 18,19). ...
– Jesus zeigt, dass die Frage des jungen Mannes ihrem Wesen nach eine religiöse Frage ist und dass das Gute, das den Menschen anzieht und ihn zugleich verpflichtet ... geradeaus Gott selber ist: Dieser, der allein würdig ist, ‘mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit allen Gedanken’ geliebt zu werden (Mt 22,37); ...
– Jesus führt die Frage nach dem sittlich guten Tun zurück auf ihre religiösen Wurzeln, auf die Anerkennung Gottes, des einzig Guten, Fülle des Lebens, finalen Ziels des menschlichen Handelns, vollkommene Glückseligkeit” (VSp 9).

Zu gleicher Zeit sagt der Heilige Vater dazu – ungeachtet allen Trenden, die eine Widerstellung Gott gegenüber fördern, was die Festsetzung von Gut-Übel betrifft, was aber Gott schon im Paradies sich allein vorbehalten hat, indem Gott ein ‘STOPP’ angesichts des „Baumes von Erkenntnis dessen gesetzt hat, was das GUTE beziehungsweise das Übel”  ist und sein soll (Gen 2,17; und: VSp 35):

„Der Mensch ist offenbar von dem Augenblick an frei, in dem er die Gebote Gottes begreifen und annehmen kann. Er freut sich einer ungemein weitgehenden Freiheit, denn er darf ‘von allen Bäumen des Gartens’ essen.
– Es ist aber keine unbegrenzte Freiheit: Sie muss vor dem ‘Baum der Erkenntnis von GUT und BÖSE’ haltmachen, sie wurde nämlich dazu berufen, das moralische Gesetz anzunehmen, das Gott dem Menschen gibt.
– In Wirklichkeit verwirklicht sich die menschliche Freiheit wahrhaft und in Fülle geradeaus in dieser Annahme des moralischen Gesetzes.
– Denn ‘der Eine, der Gute’ – weiß vortrefflich, was für den Menschen das Gute ist und daher befiehlt er ihm dieses Gute aus Liebe zu ihm in Geboten.
– Das Gesetz Gottes mindert also die Freiheit des Menschen nicht und noch weniger schaltet es sie aus, im Gegenteil, es garantiert und fördert sie” (VSp 35).

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4. Die Sünde im Paradies
und der in seiner Liebe
zurückgewiesene Gott

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Wir lesen von neuem die prophetische Retro-Vision des biblischen Autors vom Zustandekommen der ersten Personen: des Mannes und der Frau. Gott hat sie mit ihren unerlässlichen Eigenschaften der Person ausgestattet. Dabei hat er sie mit dem ihre natürlichen Befähigungen überragenden Leben in heiligmachender Gnade beschenkt. In der Stimme des Gewissens sprach Er mit ihnen und gab ihnen das alles zu erkennen, was zu Gutem ihres Gerufenwerden zum ewigen Leben dienen wird.

Gott konnte ihren freien Willen unmöglich der Prüfung nicht unterziehen. Sie werden Entscheidungen unternehmen müssen einer bewussten und freiwilligen Bejahung, beziehungsweise – Gott bewahre: der Zurückweisung des ihnen gezeigten Angebots: des Aufschließens für den BUND mit Gott in der Beschaffenheit des „Partners des Absoluten und Subjekts des Bundes(so bezeichnete es der Hl. Johannes Paul II.: s. ML 76f).
– Wir wissen besten Bescheid um das Finale dieser Prüfung: diese Beiden haben sie leider ....nicht bestanden. Sie gaben ihr Gehör dem „Großen Drachen, der Alten Schlange ... die die ganze bewohnte Erde verführt(Offb 12,9) anheim. Gott hat ihnen in der Stimme des Gewissens zum Bewusstsein gebracht, was das GUTE-BÖSE ist, und was LEBEN-TOD bedeutet:

„Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen.
doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen.
Denn am Tag, da du davon isst, musst du sterben” (Gen 2,16f.).

Der biblische Autor – mit seiner anschaulichen Sprache, angepasst an die Fassungskraft der Menschen seiner Zeiten, hat in der ihm gewährten Retro-Vision verstanden, dass die „Erkenntnis von Gut-Böse”, das heißt die Macht mit Bezug auf die Festsetzung dessen, was Gut-Böse und Leben-Tod sein soll – niemals zum Menschen gehören wird. Sie bleibt Eigentumsbereich Gottes. Er ist aber der „Einzige, der der GUTE ist(Mt 19,17; VSp 35). Deswegen ist Er unfähig, irgendein Übel dem Menschen zu bereiten, d.h. diesem „einzigen Geschöpf auf der Erde, das Gott um seiner selbst willen gewollt hat(GS 24; BF 9; usw..).

Es verwundert die Leichtigkeit, mit der die erste Frau sich „verführen ließ mit der Falschheit der Schlange(2 Kor 11,3). Ihr Auftritt wurde zur Ansage dessen, wie jeder von uns sein wird. Diese Zweien haben ohne irgendwelchen Widerstand ihr bisheriges Anvertrauen auf Gott zurückgezogen und es auf den Versucher übergetragen (s. DeV 37). Er aber ist der „verkehrte GENIUS der Verdächtigungen(DeV 37). Er hat ihnen eingeredet, dass indem Gott es ‘wagt’ ihnen Befehle-Verbote zu erlassen, heißt es, dass er sie nicht liebt und auf keinen Fall ‘Liebe’ ist. Er ist augenscheinlich ein Feind, dem man sich widersetzen und sich die sich gehörigen ‘Anrechte des Menschen’ erkämpfen muss. Wenn der Mensch sich Gott gegenüber als ein JEMAND stellt, wird er ‘ER SELBST’ und nötigt Gott daselbst, dass Er sich mit ihm abrechnen muss ...!

Diese beiden haben sich ganz schnell ‘auf eigenem Fell’ überzeugt, dass der ‘BÖSE’ versucht, dennoch es fällt nicht Er: der Teufel, sondern der arglose Mensch. Anstatt Gott – hat der Mensch nicht einem beliebigen Lügner anvertraut, sondern dem „Vater der Verlogenheit(Joh 8,44). Er aber war niemals Freund des Menschen, noch umso mehr ... Gottes. Daher die kräftige Verwarnungsworte des Hl. Petrus:

„Seid nüchtern, seid wachsam!
Euer Widersacher, der TEUFEL – geht wie ein brüllender LÖWE umher
und sucht, wen er verschlingen kann.
Leistet ihm Widerstand in der Kraft des Glaubens !
(1 Petr 5,8; das heißt; kräftig im Vertrauen auf Gott).

a. Die unerwartete
Reaktion Gottes
angesichts des
‘NEIN’ der PERSON


Es taucht die Frage auf: Wie der Dreieinige auf das Drama, das von nun an das ‘Erbe’ der Erbsünde nach sich gezogen hat (ausgenommen wurde einzig Maria, die Unbefleckt empfangene) – reagieren wird? Menschlich gesehen, sollte Gott, von diesen Zweien so tiefgreifend beleidigt, gemäß der Gerechtigkeit folgender gehandelt haben:

Ihr wollt Mich nicht hören, also ihr wünscht das Glück für immer in Vereinigung mit dem euch Liebenden Schöpfer im Haus des Vaters nicht – in diesem Ort, der für euch schon vor der Gründung der Welt vorbereitet war. Ihr weist demnach diese Chance zurück? Da gut! Möge es euch geschehen, wie ihr es für euch wünscht:
– Geht also weg in die Verdammnis für Ewigkeit zu Ewigkeit. Es bedeutet den Gegensatz zur Glückseligkeit im Haus des Vaters. Ihr werdet das bekommen, was ihr gewollt habt: allein zu sein
.
Gut für euch! Ihr habt es nicht gewollt Anteil an derFreiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes” (Röm 8,21) zu nehmen, so erfährt ihr zum ‘Gegen-Lohn’ ... die ‘Sklavenschaft der Sünde’ (Joh 8,34) in Klauen des ‘brüllenden, euch verschlingenden Löwen’ (1 Petr 5,8): im ... ‘See des Feuers’ (Offb 20,14f.) von Ewigkeit zu Ewigkeit ...”

Indessen die ‘Reaktion’ Gottes infolge dieser Sünde wurde in Wirklichkeit, zu schaudervollen, unerwarteten Verwunderung dieser Beiden völlig anders. Gott ist der erste, der dem Menschen in Sünde entgegen geht. So bezeichnet einmal Johannes der Evangelist den Stil der Verhaltensweise Gottes:

„Darin offenbarte sich die Liebe Gottes unter uns,
dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat,
damit wir durch ihn leben.
Darin besteht die Liebe:
Nicht dass wir Gott geliebt haben,
sondern dass Er uns geliebt

und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat” (1 Joh 4,9f.).

Gott sucht aktiv, ohne auf die Mühe zu achten, nach dem verlorenen ‘Schaf’ (s. Lk 15,3-7). Das Drama der unvorstellbaren Beleidigung, wie sie Gott mit der UR-Sünde im Paradies zugefügt wurde, löst in Gott die zentri-FUGALE Dynamik einer authentischen Liebe aus. Und zwar die Schöpfer-LIEBE Gottes gestaltet sich sofort in ERLÖSUNGS-Liebe und BARMHERZIGKEIT um. Genau so, wie es unter Gottes Anhauch die Hl. Schw. Faustyna Kowalska ausgedrückt hat:

„Die Liebe Gottes ist BLUME,
und die Barmherzigkeit – die FRUCHT” (TgF 949).

Gott hat sich angesichts der Würde des freien Willens zurückgezogen: voller unvorstellbaren Schmerzes seiner Schöpfer-Liebe. Er hat diese Zweien Ersten nicht gezwungen, dass sie sich seinem Empfehlen unterziehen. Würde Er ihnen den freien Willen weggenommen haben, würde er zu sich selber widersetzlich handeln. Indem Er die Person mit freiem Willen ausgestattet hat, muss Er seine Gabe ehren: der Wille muss eben wahrhaft ... frei sein.

In der Stimme des Gewissens warnte Gott diese Zweien und bat sie, dass sie den Verlogenheiten Dessen nicht erliegen, den der biblische Autor auf augenschauliche Art und Weise als eine listige Schlange darstellt hat:

„Da sah die Frau, dass es köstlich wäre, von dem Baum zu essen
(Angenehmheit der Sinne),
dass der Baum eine Augenweide war
(Befriedigung des Vorstellungvermögens im Sinn: Begehrlichkeit des Geistes).
und begehrenswert war, um klug zu werden”
(Obergewalt über das Gut-Böse, Leben-Tod) (Gen 3,6).

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Dieses Mal gibt es schon keinen Scherz: aller Spaß ist vorbei. Du Liebliches Anielchen: deine Haare fallen ‘zu Tode’: als deine überaus ehrenwerte RELIQUIEN für die künftige Seligsprechung und vielleich selbst Heiligsprechung: RITSCH-RATSCH – und sie hängen nicht mehr herab. Beobachtest du alles in diesem Spiegel vor dir ???

Wir sind Zeugen der Geduld Gottes. Gott hat sie nicht mit sofortigem Tod bestraft, trotzdem er sich ihnen gehört hat; noch hat Er sie blitzartig in die Verdammnis gestrürzt. Trotzdem es sich in Erfüllung ihres Wunsches ereignete: sie wollten doch allein für sich bleiben: OHNE Gott und Gott zum TROTZ (RP 14). Zwar erschien Gott am Schlachtfeld der Sünde sofort, als „Richter der Lebenden und Verstorbenen” (s. u.a. Apg 10,42). Es musste das Gericht erfolgen. Und doch, Gott hat diese Zweien nicht verflucht, noch hat Er sie verurteilt. Beinahe so wie es einmal der Hl. Johannes der Evangelist in der Szene mit der Frau darstellen wird, als sie am Ehebruch ertappt wurde (s. Joh 8,1-11.). Jesus beendete damals dieses Ereignis in Fassung des Geliebten Jüngers nur mit den Worten:

„Auch Ich verurteile dich nicht.
Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!” (Joh 8,11).

Verurteilt wurde bei dem durchgeführten Verhör allein die „Alte Schlange, die Teufel heißt und Satan und die ganze Welt verführt” (Offb 12,9; Gen 3,14f.). Er ist es doch, der Teufel, der diese Zweien zur unvorstellbaren Zertrümmerung gebracht hat. Sie galten bisher als mit Göttlichem Licht glänzender „Tempel” (s. 1 Kor 3,16; 6,19), wie sie von Gott erschaffen wurden. Ihrer eigenen Schuld zufolge haben sie für sich – im Prinzip für immer – das Erlangen der Glückseligkeit im „Haus des Vaters” total verschlossen. Sie haben in sich die sie belebende Anwesenheit des Dreieinigen getötet ...

Erst jetzt, nach dem Urteil gegen die ‘Schlange’, wandte sich Gott an diese Beiden. Zu ihrem entsetzten Erstaunen hat Gott zwar die schwierigen Auswirkungen erwähnt, die infolge ihrer tragisch schlechten Wahl erscheinen werden: die Mühseligkeiten der Gesundheits- und Lebensbedingungen, den Widerstand der Natur, die sowohl an der Erhöhung, wie der Erniedrigung der „Söhne Gottes” teilnimmt:

„Denn die Schöpfung wartet sehnsüchtig
auf das Offenbarwerden der Söhne Gottes
Gewiss, die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen,
nicht aus eigenem Willen, sondern durch den,
der sie unterworfen hat, auf Hoffnung hin:
Denn auch sie, die Schöpfung, soll von der Knechtschaft der Vergänglichkeit
befreit werden zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes
.
Denn wir wissen, dass die gesamte Schöpfung
bis zum heutigen Tag seufzt und in Geburtswehen
liegt” ... (Röm 8,19-22).

Eine der dauernden Auswirkungen der ‘Sünde des Anfangs’ in der Ordnung der gegenseitigen Verhaltungen Mann-und-Frau wird das Inschwankungbringen der ursprünglichen Gabe Gottes: der unbedingten Gleichheit der beiden Geschlechter als Personen und lebendigen EBENBILDS-Ähnlichkeit Gottes. Zu dessen Ausdruck wird die vielfältige Niederlage der beiderseitigen Beziehungen:

„Nach deinem Mann hast du Verlangen,
und er wird über dich herrschen(Gen 3,16).

Diese Worte knüpfen daran an, dass die bisherige Einheit-der-beiden in Wanken geraten ist. Zu diesem Thema wird sich einst in seiner ein paar langen Katechese Johannes Paul II. bei seinen Erwägungen über die „Erlösung des Leibes” äußern.
(s. von unserer Seite: Bruch der Kommunion mit dem Menschen – samt der weiteren Folge dieses §).

b.Gott lässt sich
von Dem BÖSEN
(Diesem BÖSEN)
nicht besiegen

Zum Erstaunen nicht nur dieser Beiden, sondern des Weltalls lässt sich der von ihnen gedemügte Gott „... nicht besiegen vom BÖSEN (diesem Bösen: Satan), sondern besiegt das BÖSE (diesen Bösen: Satan) mit dem GUT (mit umso größerer Liebe – Erlösungsliebe)(Röm 12,21). Der von ihren Herzen herausgeworfene Gott kündet auf dem Schlachtfeld der Niederlage des ersten Paars der Menschen-Personen ungemein feierlich die endgültige Niederlage des „Großen Drachen(Offb 12,9). Sie wird ihm vom Nachkommen-‘Samen’ derselben ersten Frau kommen, die so leicht auf die „Schlange” gehört hat, den „verkehrten Genius der Verdächtigungen(vgl. DeV 37):

„Und Feindschaft setze ich zwischen dir – und der Frau,
zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen.
Er trifft dich am Kopf
und du triffst ihn an der Ferse!(Gen 3,15).

Das erfüllt sich voll im Sohn Gottes, der zu gewisser Stunde ... Sohn Mariens, seiner Jungfräulichen Mutter – werden wird. Dieser ‘BÖSE’, „der Fürst dieser Welt” (Joh 12,31), wird besiegt und „hinausgeworfen” werden, wenn Er, als Erlöser des Menschen, in seiner „erschütternden” (DiM 7), für das Weltall unbegriffenen „Erhöhung am Kreuz” – „... alle an Sich anzieht(Joh 12,31f.) und festgestellt werden wird, dieses Mal als der vom Vater erhöhte, „gehorsam bis zum Kreuzestod” (Phil 2,7), jetzt „König der Könige und Herr der Herren(1 Tim 6,15; Offb 17,14; 19,16):

„Fürchte dich nicht !
Ich bin der Erste und der Letzte – und der Lebendige.
Ich war tot, doch siehe, ich lebe in alle Ewigkeit
und Ich habe die Schlüssel zum Tod und zur Unterwelt ...” (Offb 1,18).

c. Erlösungs-Bemühungen Gottes dem Sünder zugute


Es fragt sich, ob aufgrund dieser durchgebetenen Erwägung über das in seinen Auswirkungen tragische Ereignis für die Welt der Personen und Sachen: „der Sünde des Anfangs” (s. MuD 9ff.30; DeV 35), die schon vom ersten Menschen-Paar begangen wurde, der tiefere Sinn abgelesen werden kann bezüglich des VORHABENS Gottes zur Person des Menschen: Mann und Frau? Bestätigt sich nicht schon hier das, was einmal der erste Papst, der Hl. Petrus ganz bescheiden schreiben wird:

„... Werft alle eure Sorge auf ihn,
denn er kümmert sich um euch(1 Petr 5,7).
(s. dazu: Ps 55 [54],23: „Wirf deine Sorge auf den Herrn, Er wird dich erhalten! Niemals lässt er den Gerechten wanken ...”).

Derselbe Hl. Petrus knüpft an die unterschiedliche Haltung Gottes hinsichtlich der Sünde des Teils der Engel – und der Sünde der Menschen an. Nämlich er flicht die merkwürdigen Worte ein an die gerade erwähnte Stellungnahme Gottes zu den Engeln:

„Gott hat auch die ENGEL,
die gesündigt haben, nicht verschont,
sondern sie mit Ketten in der Finsternis der Unterwelt verwahrt
und sie als Gefangene dem Gericht übergeben (bis zum letzten Gericht) ...”
(2 Petr 2,4).

Es ist wahr: Gott hat den Engeln den „... Raum zur Umkehr ...” (Hebr 12,17) nicht gegönnt. Diesen Tatzustand haben wir ausreichend im ersten Teil der hiesigen Erwägung erklärt. Als erschaffene ’Reine Geister’, ohne Beimischung von irgendwelcher ‘Materie’, unternehmen sie ihre Entscheidung nur einmalig und unabänderlich. Wir haben wiederholt betont: NICHT Gott war UN-barmherzig ihnen gegenüber, sondern sie selbst haben sich in der von ihnen unternommenen Entscheidung so ‘einbetoniert’, dass sie sich niemals mehr für die Barmherzigkeit Gottes aufschließen werden. Gott hat sich angesichts der Entscheidung seines Geschöpfs: des einen Teils der Engel, zurückgezogen. Sie selbst aber werden sich niemals mehr für irgendwelche Gabe von Gottes Seiten aufschließen.

Ganz anders behandelt Gott die Person des Menschen: Mann und Frau. Als LIEBE-LEBEN ruft Gott jede Person zur Glückseligkeit im Haus des Vaters. Darin beruht das VORHABEN Gottes betreffs jeder Person. Aber auch: für die PERSON des Menschen ist es unmöglich zu diesem Grad der Vollkommenheit heranzunahen, mit dem Gott jeden der Engel, als die ‘Reinen GEISTER’, beschenkt hat. Daher unternimmt Gott falls der Sünde des Menschen alle Bemühungen, um ungeachtet der Ihm als Gott zugefügten Beleidigung, ihn mit unerschöpflichen Geduld zu retten. Gott hegt die ‘Hoffnung’, dass der Mensch-in-Sünde zur Besinnung kommt, zumal die Auwirkungen der begangenen Sünde sich auf immer mehr tiefschneidende Art und Weise zu kennen werden beginnen.

Zu dessen Beispiel wird das Gleichnis Jesu vom verlorenen Sohn (Lk 15,11-32). Als die Mittel, die er vom Elternhaus im unzüchtigen Leben verschwendet hat, zu Ende gekommen sind (Lk 15,30), hat er sich auf den demütigenden Schritt entschieden: in das Haus des Vaters zurück zu kommen, seine Sünde zu bekennen und den Vater zu bitten, er möge ihn als einen seiner Diener betrachten (Lk 15,19). Es zeigt sich also, dass diese Lebensbedingungen zur gebenedeiten Vorbereitung für die Gnade Gottes geworden sind zur Abwendung von der Sünde und Rückkehr in das Haus des Vaters.

Allerdings Jesus begnügt sich nicht mit der Aufzeichnung des vom verlorenen Sohn erfahrenen physischen Hungers, sondern zeichnet mit verwundernder Subtilität die von seinem Vater ununterbrochen unternommenen Initiativen ihm zugute. Denn dieser ging immer wieder vom Haus nach außen und schaute in die Ferne in Hoffnung, dass der Sohn eines Tages zurückkommt. Der Hl. Lukas notiert:

„Der Vater SAH ihn schon VON WEITEM kommen
(diesen verlorenen Sohn, der gerade zurück ging),
und er hatte MITLEID mit ihm.
Er LIEF dem SOHN entgegen, fiel ihm um den Hals
und küsste ihn ...” (Lk 15,20).

Wie viel feinste LIEBE Gottes zum Sünder ist in diesen Worten enthalten, als bei ihm zumindest ein ganz unvollkommener Akt der Reue geweckt wird. Das geschieht zweifellos in Antwort auf die im Gewissen mächtig wirkende Gnade des Heiligen Geistes. Er ist es, der mächtig zur neuerlichen Eröffnung des Herzens zu Gott ermutigt.

„Der Vater SAH ihn schon VON WEITEM kommen
(= diesen verlorenen Sohn, der gerade zurück ging),
und er hatte MITLEID mit ihm.
Er LIEF dem SOHN entgegen, fiel ihm um den Hals
und küsste ihn ...” (Lk 15,20).

Der Heilige Vater Johannes Paul II. zeigt in seiner Enzyklika über die Barmherzigkeit Gottes – Gott gerade als überreiche Fülle von Vaterschaft. Seine Allmacht findet ihren mächtigsten Ausdruck in der Gnade der Vergebung. Hier die erquickenden Worte dieser Enzyklika:

„Der Vater lässt ihn in erster Linie spüren,
wie groß seine Freude ist,
dass er ‘wiedergefunden wurde’ und ‘wieder lebt’.
– Diese Freude weist auf ein unverletztes Gut hin:
ein Sohn hört nie auf, wahrer Sohn seines Vaters zu sein,
selbst dann nicht, wenn er sich von ihm trennt;
– sie weist darüber hinaus auf ein wiedergefundenes Gut hin:
im Fall des verlorenen Sohnes war es
die Rückkehr zur Wahrheit über sich selbst” (DiM 6).

Kann man angesichts der erwähnten von Gott unternommenen Bemühungen hinsichtlich der Person des Sünders noch das Erlösungs-VORHABEN Gottes bezweifeln? Wir stellen unabänderlich fest

Gott kann keinesfalls eine Sünde bejahen.
Dagegen Gott liebt immer den ... MENSCHEN, sollte er auch mit Sünde befleckt sein.
Daher wünscht Gott nichts so sehr,
als dass der Sünder sich bekehrt und in das Haus des Vaters zurückkehrt
.

So ist das unabwendbare VORHABEN des Dreieinigen zu der Person des Engels und des Menschen. Gott bestimmt irgendjemanden niemals auf ewige Verdammnis. Sollte sich jemand die Gnade Gottes nicht wünschen, und vereitelte er fortwährend die immer wieder erneuerten Bitten Gottes, wie auch den für ihn verlängerten „Platz zur Buße” , nötigt er endlich Gott zur Bestätigung der entschiedenen Wahl seines freien Willens: für ewiges Leben im Abbruch von aller Gnade der Barmherzigkeit Gottes. Das bedeutete aber nie und nimmer die Wahl Gottes selbst.

5. Gottes Erwartung
und der freie Kains Wille

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Dem Kain und der ersten Tötung in der Darstellung der biblischen Geschichten wurde schon ein paarmal eine Erwägung auf unserer Homepage gewidmet (s. u.a.: Noch einmal die Sache des Kain; und: Kain – Abel: Gen 4,4-12). Wir erinnern uns an den Dialog Gottes mit Kain, als er in seinem Neid deswegen, weil Gott mehr Segen dem Abel schenkte als ihm, schon die Absicht entwickelte, den Abel umzubringen. Der biblische Autor stellt die Stimme Gottes im Gewissen des Kains anschaulich dar. Gott fleht Kain gleichsam auf Knien, dass er die tödlichen Gedanken wegschafft. Allerdings Gott bittet einzig, dagegen Er geht nie und nimmer auf Aufnötigung einer Betätigung in Übereinstimmung mit seinem Gebot über:

„Da sprach der Herr zu Kain:
Warum überläuft es dich heiß und warum senkt sich dein Blick ?
Ist es nicht so: Wenn du gut handelst, darfst du aufblicken.
Wenn du nicht gut handelst,
lauert an der Tür die Sünde.
Sie hat Verlangen nach dir,
doch du sollst über sie herrschen’ ...” (Gen 4,6f.).

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Es verbreitet sich der nicht vereinigte Orden der Jungfrauen: lat.: ORDO VIRGINUM. Hier ein Bruchstück von Worten eines Bischofs, der für solchen Orden der Jungfrauen verantwortlich ist:
„Das Reichtum der Formen des Konsekrierten Lebens in der Kirche ist riesig. Es zeigt sich, dass man die Berufung zum konsekrierten Leben unternehmen kann und weiter in der Welt zu lebt, also im Milieu der Familie, der Arbeit, bei engagiertem Leben der Lokal-Kirche. (...)
– Die Zeremonie der Konsekration der Jungfrauen gehört zu kostbarsten Schätzen der Römischen Liturgie. Schon in Anfängen der Kirche wurden Jungfrauen nach einem feierlichen Ritus konsekriert: so wurden sie zu konsekrierten Personen. Die Jungfrauen wohnten in diesen Zeiten zusammen mit ihren Familien oder in eigenen Häusern. In ihrem Dienst stellten sie sich zur Verfügung der Kirche, vor allem über das Gebet und Erfüllung von Werken der Barmherzigkeit.
– Samt der Entwicklung des monastischen Lebens, hat die Kirche diese Berufung mit der feierlichen Profess der drei evangelischen Räte verbunden, dem Leben in Gemeinschaft, im Gehorsam dem Oberen und mit einer gemeinsamen Regel. In Kraft des Dekrets des II. Lateranischen Konzils (1139) wurde auf die Konsekration der Jungfrauen, die in der Welt lebten, verzichtet.
– Das II. Vatikanische Konzil hat aber das Thema der Konsekration von Jungfrauen, die in der Welt leben, von neuem unternommen. Es wurde auch der Ritus erneuert, den Papst Paul VI. approbiert hat ...
– Bisher gab es kein Dokument, das unmittelbar an Personen addressiert wäre, die ihre Berufung im Stand der Konsekrierten Jungfrauen verwirklichten. Daher nehmen wir mit Freuden die Instruktion an: ECCLESIAE SPONSAE IMAGO (‘Bild der Braut der Kirche’), die von der Kongregartion für Institute des Konsekrierten Lebens und Vereinigungen des Apostolischen Lebens erarbeitet wurde. In ihr werden normative Prinzipien und orientierende Kriterien eingesetzt, die von Hirten jeder Diözese in der Seelsorge von Ordo Virginum angewandt werden müssen”.
S. Bisch. bp. Arkadius Okroja, Auxiliar-Bischof der Diözese Pelplin, Vorsitzender der Unterkomission der Polnischen Bischofs-Konferenz in diesem Bereich.
– Es geht um das Dokument des Apostolischen Stuhls: „Ecclesiae Sponsae Imago – Instrukcja na temat ordo virginum” (Bild der Braut der Kirche. Instruktion zum Ordo Virginum) veröffentlicht von der Kongregation für Institute des Konsekrierten Lebens und Vereinigungen des Apostolischen Lebens.
– s. auch: Wort des Heiligen Vaters gelegentlich des 50. Jahrestages seit der Promulgation des Ritus für Konskrierte Jungfrauen, vom 31.Mai 2020:
https://www.vatican.va/content/francesco/pl/messages/pont-messages/2020/documents/papa-francesco_20200531_messaggio-50-ritoconsacrazione-vergini.html
.

Kain hat die Stimme des Heiligen Geistes zurückgewiesen. Sie rief ihn dazu, er möge sich besinnen. Wir werden Zeugen der ersten in der Weltgeschichte Tötung-Ermordung. Der Hl. Johannes der Apostel wird an diese Tat anknüpfen:

„Nicht wie Kain handeln, der von dem BÖSEN stammte
und seinen Bruder ermordete.
Warum hat er ihn erschlagen?
Weil seine Taten böse waren,
die Taten seines Bruders aber gerecht” (1 Joh 3,12).

Papst Johannes Paul II. knüpft an die Haltung an, wie sie von Gott dem Kain gegenüber nach schon vollbrachtem Verbrechen angenommen wurde. Die ‘Familie’ hat den Kain im Rahmen des Ostrazismus abgestrichen, so dass ihn jeder straflos ... töten konnte. Es wäre Ahndung wegen des verrichteten Verbrechens. Indessen Gott bleibt ‘Er SELBST’: Gott der Erlöser. Gott schont das weitere Leben Kains, indem Er auf seine innere Umwandlung wartet:

„Gott jedoch, ... ‘machte dem Kain ein Zeichen,
damit ihn keiner erschlage, der ihn finde’:
Er versieht ihn also mit einem Zeichen, ... (um) ihn
vor allen zu schützen und zu verteidigen, die ihn töten wollen ...
Nicht einmal der Mörder verliert seine Person-Würde ...
– Tatsächlich offenbart sich hier das
paradoxe Geheimnis von der barmherzigen Gerechtigkeit Gottes ...
– Gott verstieß Kain von seinem Angesicht
und verbannte den von seinen Eltern Abtrünnigen an einen anderen Wohnort,
weil er von der menschlichen Zahmheit zur tierischen Wildheit übergegangen war.
Doch Gott wollte den Mörder nicht durch einen Mord bestrafen,
da Er mehr die Reue des Sünders will als seinen Tod” (EV 9).

Kann von den wiederholten Eingriffen Gottes im Gewissen des Kain abgelesen werden, wie sehr eindeutig es Gott daran liegt, dass sich Kain vom geplanten, und danach leider vollbrachten ÜBEL: des begangenen Verbrechens ... zurückzieht? Führender ‘Beweggrund’ der Beziehungen Gottes – in diesem Fall zum Sünder, dem Verbrecher – ist fortwährend das eine: dass die Worte Gottes in Erfüllung kommen können, mit denen der Prophet Ezechiel einst das Erlösungs-VORHABEN Gottes zusammenfasst. Diese Worte atmen schon im Alten Testament das Klima der ‘Guten Nachricht’ der Epoche der „Fülle der Zeiten” des Neuen Testaments:

„So wahr ich lebe – Spruch Gottes, des Herrn –
Ich habe kein Gefallen am Tod des Schuldigen, sondern daran,
dass ein Schuldiger sich abkehrt von seinem Weg und am Leben bleibt.
– Kehrt um, kehrt euch ab von euren bösen Wegen !
Warum denn wollt ihr sterben, ihr vom Haus Israel?” (Ez 33,11; s. auch: Ez 18,23).

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6. Im Angesicht
der irreversibelen
Hartnäckigkeit im ÜBEL
der Menschen der Sintfluts-Zeit

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Wir treffen auf den ausgebauten Bericht von der schrecklichen ‘SINTFLUT’. In deren Folge ist die ganze Menschheit umgekommen mit Ausnahme des ‘gerechten’ Noach samt seiner allernächsten Familie (s. Gen 6-9).

Es ist gelungen die akkadischen antiken Keiltafeln abzulesen, auf denen einigermaßen ähnliche Erinnerungen vom legendären ‘Gilgamesch’ erzählt wird, der aus einem ähnlichen Kataklysmus heil gekommen ist. Solcher Kataklysmus geschah offenbar tatsächlich in der Ur-Vergangenheit. Ähnliche Erinnerungen wurden im Prinzip von allen Kulturen und Religionen der Antike bestätigt: von Asien, bis Afrika und Amerika, und selbst Australien.
(es geht um Keil-Tafeln, die 1853 in der Bibliothek, die von Assurbanipal ca. 630 vor Chr. gegründet wurde, entdeckt wurden. Es betrifft die Kompilation eines Werks von etwa der Mitte des 3.Tausendjahres vor Christus. Der Bericht über Gilgamesch befindet sich auf der XI.Tafel. S. dazu von unserer Seite: Gott im Angebot seines Bundes an die neue Menschheit in Noach – samt der nächsten Datei: ‘c’ ).

Im wesentlichen Unterschied zu diesen Erinnerungen vieler Völker müsste hervorgehoben werden: die polytheistischen Erzählungen von der schauderhaften Sintflut verbinden diesen Kataklysmus mit der Laune der ‘Götter’. Das Gerede und Geschrei der Leute haben die ‘Götter’ bei ihrem ruhigen Nachmittagsschlaf gestört. Infolge ihres Nerven-Ausbruchs haben die Götter eine Sintflut herbeigebracht. Sie wurde vonseiten der Gottheiten ausgelöst, die ihre Macht über die Winde ausgeübt haben. Sie haben die Winde aus den vier Ecken der Welt in Bewegung gebracht. Demzufoge kam es zur Sintflut, die aber von den Göttern nicht beherrscht werden konnte. Ganz erschrocken angesichts der Macht der ausgelösten Naturelemente, in empfundener Ohnmacht die sie überragte, haben sie sich wie ‘erschrockene Hunde’ in die höchsten Stöcken ihres Palasts geflüchtet ... !

Im Gegenteil zu heidnischen Berichten verbindet das Gottes-Geschriebene-Wort die SINTFLUT in ihrer Gesamtheit mit dem „Jahwéh'sTag”, also als Folge der fixierten Haltung der Menschen im ÜBEL. Das Gottes-Geschriebene-Wort hebt zugleich hervor, dass Gott unabänderlich sowohl über die ausgelösten Naturelemente herrscht, wie auch die erwählten Personen:

„Der Herr thronte über die Flut,
der Herr thronte als König in Ewigkeit ...” (Ps 29 [28],10).

In der RETRO-Vision, die dem biblischen Autor gegeben wurde, ist der Ausbruch der schauderhaften Sintflut als End-Wirkung erschienen des unvorstellbaren ethischen Niederfalls der damaligen Menschheit. Die Menschen dieser Zeiten ließen sich mit keinen Warnungen mehr rühren, die Gott ihnen über immer andere seine Gesandten geschickt hat. Gott verlängerte diesen Menschen immer wieder den Zeitraum zur Buße (s. Hebr 12,17). Der biblische Autor notiert im Namen Gottes:

„Als sich die Menschen auf Erden zu vermehren begannen
und ihnen Töchter geboren wurden,
sahen die Gottessöhne,
(wahrscheinlich der bessere Teil der Menschheit: der Sethiten, die auf Gott glaubten; vgl. Gen 4,26),
wie schön die Menschentöchter waren
(vielleicht Frauen der Linie Kain-Lamek: sittlich sehr verdorben)
und sie nahmen sich von ihnen allen Frauen, die sie auswählten.
– Da sprach der Herr:
Mein Geist soll nicht für immer im Menschen bleiben,
weil er Fleisch ist.
Daher soll seine Lebenszeit hundertzwanzig Jahre betragem.
(es geht wahrscheinlich um die Zeit,
geschenkt zur Besinnung-Bekehrung, bis zum Ausbruch der Sintflut)
. ...
– In jenen Tagen gab es auf der Erde die Riesen
und auch später noch, nachdem sich die Gottessöhne
mit den Menschentöchtern eingelassen
und diese ihnen Kinder geboren hatten ...” (Gen 6,1-4; s. auch v. 12f.).

Der allgemeine Sittenfall, die sich vermehrenden Verbrechen wurden so unvorstellbar, dass Gott – ungemein anthropomorph gesagt, gleichsam die Hände gefallen sind, was seine ständige Bereitschaft angeht, den Menschen zu retten, der in unvorstellbare Zügellosigkeit und blutige Verbrechen eingesunken ist. Der biblische Autor notiert zu gewissem Moment, indem er in anthropomorpher Ausdrucksweise über Gott gleichsam bis so weit vorangeht:

„Als der Herr sah, dass auf der Erde die Bosheit
der Menschen zunahm und dass alles Sinnen und Trachten
seines Herzens immer nur böse war.
Da reute es den Herrn, auf der Erde den Menschen gemacht zu haben,
und es tat seinem Herzen weh.
Der Herr sagte:
‘Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe,
vom Erdboden vertilgen, mit ihm auch das Vieh,
die Kriechtiere und die Vögel des Himmels.
Denn es reut mich, sie gemacht zu haben’.
Nur Noach fand Gnade in den Augen des Herrn” (Gen 6,5-8).

Wir haben gerade erst die Erwähnung angeführt von „120 Jahren” (Gen 6,3), die Gott der damaligen Menschheit zur Besinnung gewährt hatte. Zu gleicher Zeit hat Gott dem Noach befohlen, dass er eine ‘Rettungs-Arche baut’. Hier der biblische Bericht:

„Gott sah sich die Erde an: sie war verdorben,
denn alle Wesen aus Fleisch auf der Erde lebten verdorben.
– Da sprach Gott zu Noach: Ich sehe, das Ende aller Wesen aus Fleisch ist gekommen. Denn durch sie ist die Erde voller Gewalttat.
Siehe, ich will sie zugleich mit der Erde verderben.
Mach dir eine Arche aus Goferholz! Statte sie mit Kammern aus und dichte sie innen und außen mit Pech ab! So sollst du sie machen: ...
– Siehe, ich will die Flut, das Wasser, über die Erde bringen, um alle Wesen aus Fleisch unter dem Himmel, alles, was Lebensgeist in sich hat, zu verderben.
Mit dir aber richte ich meinen Bund auf.
Geh in die Arche, du, deine Söhne, deine Frau und die Frauen deiner Söhne! ...
Noach tat alles genauso, wie ihm Gott geboten hatte ...” (Gen 6,12ff.17f.22).

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Wir wandern nach Marokko. Der Hirt muss die Kamele regelmäßig mit Wasser versorgen. Sie können freilich ziemlich lange ohne Wasser aushalten, dennoch sie müssen doch auch die Nahrung nehmen und ihren Durst stillen.

Man könnte im Anschluss an den biblischen Bericht von Noach und dem Bau der Arche an die Visionen der Sel. Katharina Emmerich anknüpfen, und zwar an ihre Worte betreffs gerade dieser dramatischen Ereignisse. Sie schreibt, dass eine der Stimmen Gottes, die zur Bekehrung riefen, gerade der Noach war. Gott warnte die damalige Menschheit durch ihn – wohl viele Male und rief zur Rückkehr vom Unmaß des begangenen Übels. Man kann sich leicht die hohnischen Bemerkungen vorstellen, den Spott und Zynismus, wie seine Aufrufe zur Umkehr allgemein angenommen wurden. Dieser Spott potenzierte sich noch, als Noach – immer dringender von Gott ermahnt, endlich zum Bau dieser Befreiungs-Arche angetreten war.
(s. dazu: Das bittere Leiden unsers Herrn Jesu Christi. Nach den Betrachtungen. - In poln. Edition: „Żywot i Bolesna Męka Pana Naszego Jezusa Chrystusa i Najśw. Matki Jego Maryi wraz z tajemnicami Starego Przymierza wg widzeń świątobliwej Anny Katarzyny Emmerich w zapiskach Klemensa Brentano”, Częstochowskie Wydawnictwo Archidiecezjalne Regina Poloniae, Częstochowa 1998, 42-51).

Wir haben hier nicht vor, in Einzelheiten der biblischen Darstellung einzudringen. Dagegen wir möchten in Übereinstimmung mit dem Titel der hiesigen Erwägung einmal mehr den Stil der Betätigungen Gottes abgucken: ob Gott irgendjemanden, beziehungsweise ganze Völker auf Verdammnis bestimmt. Die Worte des biblischen Autors über die Reaktion Gottes angesichts der Verhärtung der Menschen jener Generation sind erschütternd:

„... da reute es den Herrn,
auf der Erde den Menschen gemacht zu haben,
und es tat seinem Herzen weh” (Gen 6,6).

Diese Worte sind ... schauderhaft. Sie sind Zeugnis einer eigenartigen ‘Verzweiflung’ Gottes angesichts der UN-Bekehrbarkeit jener Menschen, die von seiner „liebevollen Allmacht des Schöpfers” (DeV 33) zum Existieren berufen waren. Dennoch aus diesen Worten folgt eindeutig: Gott will nie und niemmer, dass irgendeine Person das ewige Leben verliere. Im dargestellten Fall von Menschen der Epoche der Sintflut ist die moralische Verdorbenheit im Zusammenhang mit der Zurückweisung des V. und VI.-IX. Gebotes Gottes so sehr zur allgemeinen ‘NORM’ des Lebensstils geworden, dass zu diesen Personen im wörtlichsten Sinn schon kein irgendwelcher Argument gesprochen hat. Diese Leute haben sich das Bestehen Gottes bis zu solchem Grad nicht gewünscht, dass sie sich vom urewigen „Vater der Lüge” (Joh 8,44), dem „verkehrten GENIUS der Verdächtigungen” (DeV 37) beherrschen ließen, was die eigentlichen Bemühungen des VORHABENS Gottes bezüglich der Menschen-Person angeht.

Papst Hl. Johannes Paul II. knüpft an das schmerzhafte Bekenntnis des biblischen Autors im folgenden Fragment der Enzyklika über den Heiligen Geist an:

„Sollte dieses ‘der Sünde Überführen’ (Joh 16,8) demnach nicht auch das Aufdecken des Leidens bedeuten?
Das Aufdecken des unfassbaren und unaussprechlichen Schmerzes, den die Heilige Schrift in ihrer anthropomorphen Sicht wegen der Sünde in den ‘Tiefen Gottes’ und gewissermaßen sogar im Herzen der unbegreiflichen Dreifaltigkeit zu sehen scheint?
– Die Kirche, von der Offenbarung inspiriert, glaubt und bekennt, dass die Sünde eine Beleidigung Gottes ist. Was entspricht im unergründbaren Innern des Vaters, des Wortes und des Heiligen Geistes dieser ‘Zurückweisung’ des Geistes, der Liebe und Geschenk ist?
– ... Es gibt in den ‘Tiefen Gottes’ eine Liebe des Vaters, die angesichts der Sünde des Menschen so stark reagiert, dass es in der Sprache der Bibel sogar heißt: ‘Es reut mich, den Menschen gemacht zu haben’...
– Schließlich wird dieser unergründliche und unsagbare ‘Schmerz’ des Vaters vor allem das wunderbare VORHABEN der erlösenden Liebe in Jesus Christus hervorbringen,
– Der Begriff von Gott als des absolut vollkommensten Wesens schließt ganz gewiss jeden Schmerz von Gott aus, der aus einem Mangel oder einer Verletzung käme; aber es gibt in den ‘Tiefen Gottes’ eine Liebe des Vaters, die angesichts der Sünde des Menschen so weit vorantritt, dass es in der Sprache der Bibel sogar heißt: ‘Es reut mich, den Menschen gemacht zu haben’ (vgl. Gen 6,7).
– Aber viel öfter spricht uns die Heilige Schrift vom Vater, der Mitleid mit dem Menschen hat, gleichsam als teile er seinen Schmerz. Schließlich wird dieser unergründliche und unsagbare ‘Schmerz’ des Vaters vor allem die wunderbare Ökonomie der Erlösungs-Liebe in Jesus Christus hervorbringen, damit durch das Geheimnis der pietatas ‘die Liebe in der Geschichte des Menschen sich als stärker erweisen kann als die Sünde. Damit die ‘Gabe’ siegt ! ...” (DeV 39).

Wir sind nicht befugt über das ewige Geschick jener zu urteilen, die in den Abgründen der Sintflut-Wasser umgekommen sind. Wir sind uns aber um die ‘Letztliche Gnade Gottes’ bewusst. Jesus verleiht sie zur Stunde des Übergangs in die Ewigkeit (sieh ganz am Ende unserer Erwägungen: Letzliche Gnade). Man kann aber verstehen: wenn die betreffende Person in ihrer Verhaltensweise im Leben für den Alltag fortwährend nur mit dem einen Wort Gott entgegen ging: ‘NEIN--und-NEIN’, besteht eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit, dass sie angesichts dieser letztlichen Gabe Gottes – Gott auf einmal ein ‘JA-Wort’ aus sich herausgeholt hätte.

Das schlimmste ÜBEL ist nicht der physische Tod an sich. ÜBEL ist die bewusste-freiwillige Wahl des ewigen Lebens OHNE Gott. Von diesem ‘ÜBEL’ den Menschen zu erlösen ... ist der Erlöser gekommen: der Sohn Gottes.
– Allerdings: der Sohn Gottes hat den Menschen nur im objektiven Sinn erlöst. Dass die Erlösung Frucht bringen kann, muss sich die Person darauf aufschließen und seine Bedingungen in das Leben einverleiben.

In der biblischen Darstellung der SINTFLUT werden die immerwährend unternommenen Bemühungen Gottes gesehen, der diesen Menschen entgegen ging Sie begegneten aber systematisch dem hartnäckigem Widerstand. Angesichts der entstandenen Verhärtung der Gewissen der Menschen dieser Epoche blieb es Gott nur noch die Durchführung des „Gericht-Tages”. Das Gottes-Geschriebene-Wort erwähnt so manches Mal von ähnlichen Situationen (vgl. Jes 13,9; 34,8; Joel 1,15; 2,1; 1 Tes 5,2; 1 Kor 3,13; 2 Petr 3,10).

Wenn mämlich Gott ‘sieht’, dass den freien Willen keine Argumente mehr ansprechen: weder die menschlichen, noch die Göttlichen, bleibt Ihm nur noch das eine: die unwiderrufliche Entscheidung des ‘NEIN’ der betreffenden Person zu bestätigen. NICHT Gott ist ‘schuld’ der Verdammnis dieser, die die ihnen geschenkte ‘letzte Gnade’ auch noch in der Sintflut zurückgewiesen haben. Sie selbst ließen nicht zu, dass sich diese Gnade Gottes an ihr im Übel verhärtetes Gewissen durchbreche, selbst in dieser Situation: ihrer endgültigen Wahl des ‘JA’ oder ‘NEIN’ – dieses Mal schon für die Ewigkeit.

An sich bleibt das VORHABEN Gottes: der Errettung des lebendigen „EBENBILDES-Ähnlichkeit” auch im Bericht jenes schauderhaften Kataklysmus der Sintflut unversehrt. Zum Zeugnis des Erlösungs-Willens Gottes wird das alles, was mit der Person des Noach zusammenhängt – und auf seine Fürsprache Personen der Familien seiner Kinder. Besiegelung der gleichsam von neuem aufgebauten Menschen-Familie wird – der den von diesem Kataklysmus geretteten Menschen angebotene ganz Neue Bund – samt dabei erwähnten Bedingungen, das ewige Leben gewinnen zu können. Dem Bund Gottes mit Noach wurden auf anderen Stellen unserer Internet-Seit ein paarmal Erwägungen gewidmet (s. von unserer Homepage z.B.: Gott im Angebot seines Bundes an die neue Menschheit in Noach – und noch z.B.: Blut: Gottes Eigentum).

Dagegen das eigentliche und unrückbar beständige VORHABEN Gottes wird in der Tatsache erkennbar, dass vonseiten Gottes ununterbrochen, bis zum letztlichen verlängerte Erlösungs-Signale zur Besinnung und Ernüchterung ergingen. Es zeigte sich allerdings, dass diese Leuchtchen der Gnade Gottes auf immer stärker sich fixierende Mauer entschiedener und endgültiger Betätigung „Gott ZUM TROTZ” begegneten. Gott blieb nur noch den unbekehrbaren freien Willen dieser Personen zu bestätigen – in Analogie zu den aufständischen Engeln. Die Situation wurde typische Sünde, die gegen Gott als LIEBE ausgerichtet war, das heißt gegen die PERSON des Heiligen Geistes.

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7. Ob Gott
die ewige Verdammnis
für die Bewohner
von Sodom-Gomorra
beabsichtigt hat?

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Es gehörte sich den Stil der Beziehungen Gottes hinsichtlich der Bewohnern von Sodom und Gomorra zu betrachten. Das dabei dargestellte eigenartige gleichsam ‘Markten’ zwischen Abraham und Gott der Barmherzigkeit war schon auf einer anderen Stelle unserer Homepage Objekt unserer Erwägung (s. ob.Angesichts der ... praktizierten Homosexualität).

Wir stellen uns wiederholt die Frage: Ob Gott dieses dort lebende Volk auf Untergang der ewigen Verdammung zu verurteilen beabsichtigte? Der biblische Bericht lässt solche Absicht in keinem Fall Gott zuschreiben. Der biblische Autor zeigt dagegen die in Verwunderung versetzenden Bemühungen Gottes, dass dieses Volk samt der bedrohten Umgebung gerettet werden kann. Allerdings Bedingung für die Rückwendung jenes angesagten Kataklysmus konnte auf keinen Fall nicht die Umkehr vom begangenen Übel sein: von Entartungen im Bereich der Sexualität.

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Es könnte den Anschein haben: wir sehen einen allergewöhnlichsten Schmetterling, der sich dieses Mal auf üppigen Blüten auf dem Gebirge niedersetzte. Gott sorgt dafür, dass diese Wanderung des Schmetterlings von Blume zu Blume keinesfalls umsonst geschieht, sondern gelegentlich mehrere vorsehungsreiche Aufgaben erfüllt. Wir bewundern dauernd die Findigkeit der Vorsehung Gottes, die das Gesamte der Natur so überaus schön miteinander in Eintracht gebracht hat. Jedes Geschöpflein erfüllt fehlerlos die ihm eigene Aufgabe ...!

Hier erinnerungshalber die Haltung Gottes, der als der erste seinem ‘Freund’ Abraham (Jes 41,8) entgegenkommt. Und zwar nach der Ansage an Abraham, dass seine in Jahren weit vorangeschobene Frau Sara einen Nachkommen bekommt, nach dem sie sich schon ein paar Jahrzehnte umsonst gesehnt hatte, enthüllt Gott sein Vorhaben bezugs Sodom und Gomorra:

„Die Männer (die Drei geheimnisvollen Gäste Gottes)
erhoben sich von dort und schauten auf Sodom hinab.
Abraham ging mit ihnen, um sie zu geleiten.
– Da sagte der Herr:
‘Soll ich Abraham verheimlichen,
was ich tun will?’ ...” (Gen 18,16f.).

In diesem Moment führt der biblische Autor noch das Wort Gottes an mit Bezug auf die Wahl des Abrahams selbst als des Erben der messianischen Versprechungen an. Diese stellen das weitere Zeugnis dieses Gottes dar, der nur das eine berücksichtigt: die Erlösung aller Menschen-Personen im künftigen Nachkommen von Abraham, Jesus Christus. Gott spricht nämlich gleichsam zu sich, allerdings in Anwesenheit des Abrahams:

„Da sagte der Herr: Soll ich Abraham verheimlichen, was ich tun will? Abraham soll doch zu einem großen, mächtigen Volk werden,
durch ihn sollen alle Völker der Erde Segen erlangen.
Denn ich habe ihn ja dazu ausersehen, dass er seinen Söhnen und seinem Haus nach ihm gebietet, den Weg des Herrn einzuhalten und Gerechtigkeit und Recht zu üben, damit der Herr seine Zusagen an Abraham erfüllen kann” (Gen 18,17ff.).

In diesem Zusammenhang erscheinen Worte Gottes bezüglich der Entartungen, die in Sodom und Gomorra praktiziert werden. Diese Taten werden zu ‘lautem Schrei’, der um Rache vom Himmel ruft:

„Das Klagegeschrei über Sodom und Gomorra, ja, das ist angeschwollen,
und ihre Sünde, ja, die ist schwer.
Ich will hinabsteigen und sehen, ob ihr verderbliches Tun wirklich dem Klageschrei entspricht,
das zu mir gedungen ist, oder nicht. Ich will es wissen” (Gen 18,20f.).

Zeugen diese Einführungsworte im Mund Gottes selbst nicht vom Willen, dass die Bewohner dieser Städte verschont werden mögen? Diese Worte, die anschaulich die „Gedanken des Herzens”  Gottes darstellen (s. Ps 33[32],11; Jer 29,11; Jes 55,8f.), streben immer zum „Frieden, wie ihn die Welt nicht geben kann” (vgl. Joh 14,27).

Der biblische Autor tritt jetzt an die Darstellung der unwahrscheinlichen Szene über, die übrigens vonseiten – wunderbar (!) – nicht von Abraham, sondern von Jahwéh selbst provoziert wird. Der biblische Autor erwähnt, dass die zwei zuvor erwähnten Personen nach Sodom gegangen sind, wogegen, der begonnene Dialog, dieses Markten, sich zurzeit allein zwischen Jahwéh – und Abraham abspielt:

„Die Männer (die Gott begleitenden Engel) wandten sich ab von dort
und gingen auf Sodom zu.
Abraham aber stand noch immer vor dem Herrn.
Abraham trat näher und sagte:
Willst du auch den Gerechten mit den Ruchlosen wegraffen?
Vielleicht gibt es fünfzig Gerechte in der Stadt
.
Willst du auch sie wegraffen und nicht doch dem Ort vergeben wegen der fünfzig Gerechten in ihrer Mitte? Fern sei es von dir, so etwas zu tun: den Gerechten zusammen mit dem Frevler töten. Dann ginge es ja dem Gerechten wie dem Frevler. Das sei fern von dir. Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht üben?
– Da sprach der Herr: ‘Wenn ich in Sodom fünfzig Gerechte in der Stadt finde, werde ich ihretwegen dem ganzen Ort vergeben’ ...” (Gen 18,22-26).

Abraham stieg in seiner Fürsprache zwischen Gott und jenen entsetzend sündigenden Städten von 50 ‘Gerechten’ immer niedriger herab, weil er verspürte, in diesen Städten werden keine so viele gefunden, um derentwillen Gott die gerechtige Strafe erlassen würde.
– Trotzdem Gott jedes Mal ohne zu schwanken antwortete, er werde diesen Städten den Untergang verschonen, hatte doch Abraham weiter keinen Mut mehr, mit seinen Bitten betreffs der Anzahl der ‘Gerechten’ noch weiter unter 10 Personen herabzukommenn. Es schien so zu sein, dass in diesen Städten keine selbst 10 Gerechte gefunden werden können.

Es wird nur noch erwähnt, wie von Sodom Lot selbst samt seiner nächsten Familie gerettet worden ist, wonach sich der angesagte Kataklysmus ereignete. Der biblische Autor bezeichnet ihn mit schauderhaften Worten:

„... Ließ der Herr über Sodom und Gomorra
Schwefel und Feuer regnen, vom Herrn, vom Himmel herab” (Gen 19,24).

Wir betrachten dieses biblischen Fragment zurzeit dazu, um wiederholt den Stil der Beziehungen Gottes betreffs der Person eines Sünders abzugucken. Dieses Mal geht es um solche Sünden, die alle Vorstellungen überschreiten und geradeaus um „Rache des Himmels schreien”.

Wir überzeugen uns aber, ähnlich wie es schon so viele Male früher war, dass alle Mutmaßungen, als ob Gott die Verdammnis irgendjemandes im Voraus anstrebte, völlig grundlos sind. Gott geht immerwährend der erste dem Menschen-der-Person in Sünde entgegen. Er lässt sich dem Sünder zur Erinnerung sowohl in seinem Gewissen bringen, wie in der Stimme seiner besonderen Botschafter – wie in diesem Fall durch Abraham. Er verlängert-verzögert bis zu Grenzen alles Möglichen ‘die-Stunde-die-Zeit’, dass sie sich vom begangenen moralischen Übel abwenden und verzögert bis zum Letztlichen das Ankommen eines Elementen-Kataklysmus. Unglücke sind von Gottes Seiten niemals als Strafe-um-der-Strafe-willen gemeint, sondern als letztliches Zeichen, das der Eröffnung zur Buße dienen soll, zur Sühnung Gott gegenüber und Bekehrung der Herzen.

Allerdings wenn das Gewissen die betreffenden Personen schon mit keinem Warnungszeichen angesprochen werden kann, bleibt es Gott nur noch das eine: einen Kataklysmus zuzulassen. In Hoffnung, dass vielleicht solcher dramatische, in seinen Ausmaßen fürchterliche „Tag des Jahwéh” zur Besinnung und Eröffnung zu Gott beibringt – zumindest bei diesen, die in der Stunde der „LETZLICHEN Gnade Gottes” erlauben, dass Gott in ihr Herz hineintrifft, Gott um Vergebung gebeten wird und die Erreichung des HAUSES des VATERS angestrebt wird. Der biologische Tod ist nämlich niemals das größte ‘Unglück’. Drama wäre erst der Verlust des ewigen Lebens. So wäre es, falls jemand selbst die LETZTLICHE Gnade Gottes zurückweisen würde.

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8. Stil der Eingriffe Gottes
in der Anfangszeit
des Erwählungsvolks Gottes

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Die bisherigen Erwägungen führen unabänderlich zur Feststellung, dass Das VORHABEN Gottes: jede Person zur Erlösung zu bringen, niemals irgendwelcher Schwankung erliegt. Nicht vergebens hat Gott jede Person (sowohl der Engel, wie der Menschen) schon „vor der Gründung der Welt” (Jer 1,4; Eph 1,4) auserwählt und ihr die einzige „Bestimmung” – vorgeschlagen – in Gottes Bedeutung dieses Wortes:

„Gepriesen sei der Gott und Vater
(erste Person der Trinität)
unseres Herrn Jesus Christus !
(Zweite Person der Trinität) ...
Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet
durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel.
Denn in ihm (im Sohn: Jesus) hat er uns
ERWÄHLT VOR der Grundlegung der Welt,
damit wir HEILIG und UNTADELIG leben vor ihm.
Er hat uns aus Liebe (Dritte Person der Trinität: der Heilige Geist)
im Voraus dazu bestimmt,
seine SÖHNE zu werden durch Jesus Christus
und zu ihm gelangen nach seinem gnädigen Willen (Gottes VORHABEN),
zum Lob seiner herrlichen Gnade.
Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn (in Seinem Sohn Jesus)(Eph 1,3-6).

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Hier einer der schön sich präsentierenden Segelschiffe am Meer. Der Name dieses Schiffs: „Mare Frisium”, gebaut 2001, Eigentümer: Nordevent.

Est ist aber klar, dass Gott das tatsächliche Finden im „HAUS des VATERS” von der Entscheidung des freien Willens jeder einzelnen Person abhängig gemacht hat. W Wir kehren nicht mehr zur Problematik der ‘Engel’ zurück, sondern überspringen gute ein paar Jahrhunderte zwischen Abraham und Mose der Epoche des Exodus der Hebräer von Ägypten (d.h. ab ca. 19-18 Jh. bis zur Mitte des 13. Jh. vor Chr.). Wir möchten den Willen Gottes hinsichtlich der Erlösung der einzelnen Personen abgucken. Gott bleibt einschneidend weiter TREU (s. das hebr.: émet = unbeugsames Verharren, Treue; leider des Öfteren nicht präzise übersetzt als ‘Wahrheit’, gr.: alétheia) zu Verheißungen, die Er den Patriarchen gegeben hat.

Eines Tages hat sich Gott der ‘Verheißungen’ dem Mose gezeigt, als der die Schafe seines Schwiergervaters gehütet hat. Gott stellte sich ihm vor und berief sich auf die Verheißungen, die Er den Ur-Vätern gegeben hat und versicherte Mose, Jetztzeit werde Er sie erfüllen:

„... Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen
und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört ...
Ich bin herabgestiegen, um es der Hand der Ägypter zu entreißen
und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land,
in ein Land, in dem Milch und Honig fließen ...
– Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao.
Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus! ” (Ex 3,7ff.).

Wir übergehen die Ereignisse des Exitus von Ägypten und sammeln uns auf dem Faden unserer Erwägungen, um neuerlich zu fragen: ob Gott zum VORHABEN der Erlösung aller Menschen TREU bleibt. Wir bemerken, Gott ‘richtet sich’ bei der Verwirklichung seiner Verheißungen nach der sich eigenen ‘Zeit-Rechnung’. Dem Abraham erneuerte Gott viele Male, die Verheißung, dass Erbe der Messianischen Verheißungen sein Sohn sein wird (Gen 17,19). Indessen die Ehe Abrahams mit Sara war dauernd kinderlos. Es waren mehrere Jahrzehnte vorbei, bis zuletzt sowohl er, wie Sara schon lange her das Alter der Elternschaft-Potentialität überschritten haben.
– Erst jetzt begann Gott seine Verheißungen in Wirklichkeit umzusetzen. Es war ganz kurz vor dem Untergang von Sodom und Gomorrha (Gen 18,9-15). Bei der Geburt des Isaak war Abraham 100 Jahre alt, dagegen die Sara 90 Jahre (Gen 17,17).
– Ähnlich, wenn nicht umso schwieriger lief es mit dem Exodus des Volks der Hebräer von Ägypten. Auf Gottes Uhren verliefen schon ein paar Jahrhunderte ab. Die Hebräer wurden zu unmenschlichen Fronarbeiten genötigt (Ex 5,13ff.).

Wie schwierig, menschlich gesehen wie tödlich gefährlich war die Mose von Jahwéh auferlegte Sendung! Er sollte dem Farao das Geheiß vonseiten des Jahwéh übermitteln:

„So spricht Jahwéh, der Gott Israels:
Lass mein Volk ziehen, damit sie mir in der Wüste
ein Fest feiern können” (Ex 5,1; usw.).

Mose entschuldigte sich von solcher Sendung, wie er konnte. Letztlich aber hat er das Angebot von Jahwéh angenommen. Gott hat ihm zur Hilfe den geläufiger sich im Gespräch verhaltenden, seinen um 7 Jahre jüngeren Bruder Aaron gegeben (Ex 4,10-17; 6,9-13.30; 7.1ff.). Es zeigte sich, dass die Schwierigkeiten, die sich vor Mose angehäuft haben, bedeutungslos sind im Verhältnis zum unbeugsamen Jahwéh’s Willen bei der Verwirklichung seiner Verheißungen. Gott hat sie in gewissen Zeitabständen immer wieder bestätigt und so die Zuversicht und Hoffnung der Hebräer, der künftigen Israeliten, unterhalten. So glaubten sie, dass dieser unser Gott – JAHWÉH, nicht nur Gott der Verheißungen ist, sondern dass er bei der Verwirklichung des gesagten Wortes auch treu bleibt. Die Hebräer wurden so zum einzigen Volk in der Menschengeschichte, das ungeachtet seiner schwierigen Geschichte und vielermal gewordenen Pogromen die Gewissheit gelebt hat, dass Gott die messianischen Hoffnungen tatsächlich verwirklicht. Denn dieser ‘unser’ Gott verfügt über die Allmacht, in deren Namen er alle seine Verheißungen auch in die Tat umwandeln wird.

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C.
OB GOTT DAS VORHABEN
DER ERLÖSUNG ALLER MENSCHEN
UNTERHÄLT

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1. Universalismus
des VORHABENS Gottes
beobachtet in weiterer Geschichte

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a. VORHABEN Gottes-der-LIEBE
und forbestehendes
MISS-Trauen des Volks

In unseren Erwägungen suchen wir immerwährend den Stil der Verhältniisse Gottes zum Menschen-in-Sünde abzugucken. Gott hat jede PERSON als sein lebendiges EBENBILD-Ähnlichkeit schon vor der Gründung der Welt zur Gnade und Ehre im HAUS des VATERS vorherbestimmt. Dennoch das tatsächliche Erlangen des HAUSES des VATERS hat die „liebende Allmacht des Schöpfers” (DeV 33) von der Antwort der einzelnen Person abhängig gemacht. Gott schlägt die ewige Glückseligkeit als Möglichkeit vor, nicht als Muss-Nötigung. Darin offenbart sich die Distanz Gottes und die Achtung vor dem eigenen Geschöpf. Gott stattet das Gewissen jedes Empfangenen mit dem unabwischbaren Eintrag der Zehn Gebote. Ihre Beobachtung ist keine nur fromme Option, sondern Anordnung; und dennoch die Gebote Gottes sind in keinem Fall Zwang zu irgendwelcher Betätigung.

Die Gebote Gottes stellen auch niemals eine Begrenzung der Betätigungs-Freiheit dar. Ihr Ziel besteht auf Promovierung der Würde der Person. Lässt sich die Person nach der Priorität des GEISTES (des Heiligen GEISTES!) über das Fleisch leiten (s. dazu die Worte Jesu: Joh 6,63; und die Erklärung dazu von Johannes Paul II., s.: Würde des Leibes belebt mit dem Heiligen Geist), lässt sie nicht dazu, dass der blindtätige Druck ‘des Fleisches’ über sie herrscht. So wird sie „Teilnehmer an der Natur Gottes” (2 Petr 1,4), und das „Haus des Vaters” schließt sich für sie auf.

Die bisher dargestellten Erwägungen betrafen die Geschichte des ersten Menschen bis zur Epoche etwa 2000 Jahre vor Christus und die Ereignisse des Exodus der Hebräer aus Ägypten. Wir sind zu unbehebbarem Schluss gekommen:

a) Gott hat nie und niemals seinen universalen Willen der Erlösung jeder Menschen-Person zurückgezogen, noch ihn eingeschränkt. Gott ist nämlich Gott der TREUE und lädt mit seiner ganzen Schöpfer-Liebe jeden zur Glückseligkeit des ewigen Lebens ein.

b) Wir sind uns aber bewusst, dass schon die UR-Eltern unwahrscheinlich leicht der Überredung-Versuchung dieses BÖSEN, Satan, erlagen. Er aber, als Reiner Geist, ist Meister in Einsickerung des „Bazyllus des Widerstands” (DeV 38) dem einzelnen Menschen. Er kreist listig um die Menschen-Person wie ein „brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann” (1 Petr 5,8). Gelingt es ihm jemanden zum Fall zu bringen, kommt er nicht nur mit keiner zusätzlichen Hilfe entgegen, sondern unternimmt immer weitere Bemühungen, um jeden Kontakt zu Gott abzublocken, dagegen die Person selbst des in Sünde gefallenen ... in Verzweiflung zu setzen.

b. Gott schmerzvoll treffendes
MISS-Trauen
zu seinem VORHABEN

So beobachten wir die Hebräer sei es nur von der Epoche des Exodus aus Ägypten. Zumindest ein bedeutender Teil der damaligen Hebräer verwundete chronisch das „Herz” dieses Gottes, der mit überaus großer Herzensgerürtheit die Verwirklichung der den Ur-Vätern versprochenen Verheißungen angetreten ist: dass er sie in das Land der Verheißung führen wird. Nach dem urewigen VORHABEN Gottes sollte dieses Land die Rolle eines Symboles der letztlichen Glückseligkeit der Person im „Haus des Vaters” (Joh 14,2) erfüllen. Das Verheißene Land sollte also allen verhelfen, dass und wie sie sich zum Erlangen der letztlichen, ewigen Glückseligkeit im Himmel vorbereiten.

Mose hat es immer wieder der Gesellschaft des damaligen Gottes Volkes zum Bewusstsein gebracht. So war es beispielsweise nach der Rückkehr der Kundschafter, die das Land Kanaan erkunden sollten. Diese aber haben nach ihrer Rückkehr von der Inspekt-Expedition des zu erobernenden verheißenen Landes das Volk nur zum Aufstand gegen Mose und gegen Gott aufgehetzt. Mose suchte damals die allgemein revoltierenden Stimmungen zur Beruhigung zu bringen:

„... Doch ihr habt euch geweigert hinaufzuziehen,
Ihr habt euch dem Befehl des Herrn, eures Gottes, widersetzt
und in eueren Zelten den Herrn verleumdet und gesagt:
Weil er uns hasst, hat er uns aus Ägypten geführt.
Er will uns in die Hand der Amoriter geben, um uns zu vernichten.
Wohin sollen wir ziehen?
Unsere Brüder haben uns das Herz verschmolzen,
als sie berichteten: Ein Volk, größer und höher gewachsen als wir,
Städte, groß, mit himmelhohen Mauern.
Sogar Anakiter haben wir dort gesehen!’

Da habe ich zu euch gesagt:
Ihr dürft nicht vor ihnen zurückweichen und dürft euch nicht vor ihnen fürchten.
Der Herr, euer Gott, der euch vorangeht, er wird für euch kämpfen,
genauso, wie er vor euren Augen in Ägypten auf eurer Seite gekämpft hat.
Das Gleiche tat er in der Wüste, die du gesehen hast.
Da hat der Herr, dein Gott, dich auf dem ganzen Weg, den ihr gewandert seid, getragen,
wie ein Mann sein Kind trägt,
bis ihr an diesen Ort kamt.
– Trotzdem habt ihr nicht an den Herrn, euren Gott, geglaubt,
der euch auf dem Weg vorangeht, um euch die Stelle für das Lager zu suchen.
Bei Nacht geht er im Feuer voran, um euch den Weg zu zeigen,
auf dem ihr gehen sollt, bei Tag in der Wolke’ ...” (Dtn 1,26-33).

Die hier erwähnte Sünde des ständig andauernden MISS-Trauens, mit dem eine bedeutende Mehrheit der Hebräer Jahwéh getrachtet hat, war wohl und ist weiter eine der am empfindsamten vonseiten Jahwéh’s selbst auf seine Gottes Weise ‘gelebte’ Sünde vonseiten des Volks der Auserwählung. Das geschieht infolge der meisterhaften Künstlereien, die vom „Vater der Lüge” (Joh 8,44) unternommen werden. Als der „verkehrte GENIUS der Verdächtigungen” (DeV 37) redet er der Person ein, Gott liebe sie nicht nur nicht, sondern ist ihr Feind, dem man mit aller Kraft widerstehen, oder eher Gott am besten schlechterdings umbringen soll.

Diese Feststellung meldet sich im Gottes-Geschriebenem-Wort als vielerorts vorkommendes Echo bei Stunden einer Vertraulichkeit Gottes über seine verwundete LIEBE. Dessen Zeugnis sind u.a. die Klagen-Beschwerden Jahwéh’s, wie sie bei dem Propheten Micha gefunden werden können (er betätigte sich als Prophet großenteils parallel zu Proto-Jesaja: in der zweiten Hälfte des 8. Jh. vor Chr.). Die Worte Jahwéh‘s werden in diesem Fall gleichsam in das Weltall gesendet. Es soll Zeuge der erschütternden Worte Jahwéh‘s werden angesichts des gleichsam entwaffnenden Misstrauens des Volks Gottes zu Ihm:

„... ‘Hört doch, was der Herr sagt:
Auf, tritt an zum Rechtsstreit mit den Bergen,
die Hügel sollen deine Stimme hören!
Hört, ihr Berge, den Rechtsstreit des Herrn,
und ihr beständigen Fundamente der Erde!
– Denn der Herr hat einen Rechtsstreit mit seinem Volk,
er geht mit Israel ins Gericht.
Mein Volk, was habe ich dir getan,
und womit habe ich dich ermüdet?
Antworte mir!
Fürwahr, ich habe dich doch aus dem Land Ägypten heraufgeführt,
und dich freigekauft aus dem Sklavenhaus.
Ich habe Mose vor dir hergesandt und Aaron und Mirjam.
Mein VOLK, denke doch an das, was Balak plante,
der König von Moab,
und was ihm Bileam antwortete, der Sohn des Beor.
Was zwischen Schittim und Gilgal geschah,
damit du die gerechten Taten des Herrn erkennst !’ ...” (Mi 6,1-5).

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Seit dem Ende der biblischen SINTFLUT wurde der REGENBOGEN Anzeichen des besonderen Bundes, den Gott mit der Menschenfamilie geschlossen hat. Es galt für die schon erneuerte Menschenfamilie, nach dem schauderhaften Kataklysmus der Sintflut (s. Gen 6-9).
– Es kommen wunderschöne Regenbogen vor: manchmal doppelte. Sie wecken jedesmalig Entzückung und Hoffnung: die Versöhnung des Himmels mit der Erde, trotzdem schreckliche Entartungen der Menschenfamilie immer wieder zurückkehren, die eine erneuerte ‘Säuberung’ mit einer nächsten Sintflut voraussetzen, beziehungsweise ein neues Geschick, wie es im Fall von Sodom und Gomorra war (s. Gen 17-18)
.

Soll man sich noch wundern, dass auch der Sohn Gottes gleichsam den Schmerz seines Göttlich-Menschlichen Herzens nicht ertragen konnte, als Er in letzten Tagen vor seinem Erlösungstod als „Sühne für unsere Sünden, und nicht nur für unsere, sondern auch für die der ganzen Welt” (1 J 2,2) seinen Jüngern begründete, der Ihn erwartete „Fortgang” stellt die Voraussetzung dar, dass Er dann ihnen den „Heiligen GEIST, den Tröster senden kann” (Joh 16,7).
– Gelegentlich, gleichsam unbemerkt, drückt Er seinen Schmerz aus wegen des MISS-Trauens, mit dem viele des damaligen Gottes-Volks seine Sendung als Sohnes Gottes und Erlösers nicht angenommen haben. Hier die Worte Jesu vom Heiligen Geist und seinen Aufgaben als Kontinuators seiner Erlösungs-Sendung als Sohnes Gottes:

„Und wenn er kommt, wird er die Welt:
– der Sünde überführen
– und der Gerechtigkeit
– und des Gerichts.
!empt (0 kB) Der SÜNDE, weil sie NICHT an mich GLAUBEN;
!empt (0 kB)Der GERECHTIGKEIT, weil ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht;
!empt (0 kB)Des GERICHTS, weil der Herrscher dieser Welt gerichtet ist ...” (Joh 16,8-11).
(s. die tiefen Erwägungen zu dieser geheimnisvollen Aussage: Enzyklika DeV 27.29.41)
.

Der Heilige Vater, der Hl. Johannes Paul II. erklärt in der Enzyklika über den Heiligen Geist:

„Wenn Jesus am Vorabend des Osterfestes vom Heiligen Geist als jenem spricht, der ‘die Welt der Sünde überführen wird’, muss man seiner Aussage einerseits den größtmöglichen Umfang beimessen, insofern sie die Gesamtheit der Sünden in der Geschichte der Menschheit umfasst.
– Wenn Jesus andererseits jedoch erklärt, dass diese Sünde darin besteht, dass ‘sie nicht an ihn glauben’, so scheint dieser Umfang sich auf diejenigen zu beschränken, die die messianische Sendung des Menschen-Sohnes verworfen und ihn zum Kreuzestod verurteilt haben.
– Aber es ist offenkundig, dass dieser mehr ‘eingeschränkte’, geschichtlich festgelegte Umfang der Bedeutung von Sünde schließlich universale Ausmaße annimmt aufgrund der Universalität der Erlösung, die durch das Kreuz vollbracht worden ist.
– Die Offenbarung des Geheimnisses der Erlösung eröffnet den Weg zu solchem Verständnis, in dem jede Sünde, wo und wann auch immer sie begangen wurde, auf das Kreuz Christi bezogen wird – und so indirekt auch auf die Sünde jener, die ‘nicht an ihn geglaubt haben’, indem sie Jesus Christus zum Tod am Kreuz verurteilt haben” (Joh 16,8-11) (DeV 29).

Ein ähnliches, zumindest Echo vom Schmerz des Herzens Jesu kann leicht von einer Reihe mehrerer anderer Stellen abgelesen werden, zumal vom Evangelium des Hl. Johannes, z..B.:

– „ER war in der Welt,
und die Welt ist durch IHN geworden.
aber die Welt hat IHN nicht erkannt.
Er kam in sein EIGENTUM,
aber die SEINEN nahmen IHN nicht auf ...” (Joh 1,10f.)

Vom Nachtgespräch Jesu mit dem Nikodemus:

„Darin aber besteht das Gericht.
Das LICHT kam in die Welt,
doch die Menschen liebten die Finsternis mehr liebten als das Licht;
denn ihre Taten waren böse” (Joh 3,19)

Von der Apologie Jesu, Joh 5:

„Auch der Vater selbst, der mich gesandt hat, hat Zeugnis über mich Zeugnis abgelegt.
Ihr habt weder seine Stimme je gehört noch seine Gestalt gesehen
und auch sein Wort bleibt nicht in euch,
weil ihr Dem NICHT GLAUBT, Den er gesandt hat.
– Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige LEBEN zu haben:
gerade sie legen Zeugnis über mich ab.
Und doch wollt ihr nicht zu Mir kommen, um das LEBEN zu haben.
Ehre von Menschen nehme ich nicht an.
Ich habe euch jedoch erkannt, dass ihr die LIEBE zu Gott NICHT in euch habt.
Ich bin im Namen meines Vaters gekommen und ihr NEHMT MICH NICHT an ...”
(Joh 5,37-43)

Vom Endteil der Eucharistischen Ansprache, als viele von Jesus weggingen:

„Da fragte Jesus die Zwölf:
‘Wollt auch ihr weggehen’?
Simon Petrus antwortete Ihm:
Herr, zu WEM sollen wir gehen?
Du hast WORTE – des ewigen LEBENS’ ...
(Joh 6,67f.)

Vom Endteil Joh 10:

„Wenn Ich nicht die Werke meines Vaters vollbringe,
dann glaubt mir nicht!
Aber wenn ich sie vollbringe, dann glaubt –
wenigstens den Werken, wenn ihr mir nicht glaubt!,
Dann werdet ihr erkennen und einsehen,
dass in mir der Vater ist und ich im Vater bin ...” (Joh 10,37f.)

Von letzten Tagen vor dem Erlösungs-Leiden:

„... Dennoch kamen sogar von den führenden Männern
viele zum Glauben an Ihn.
Aber wegen der Pharisäer bekannten sie es nicht offen,
um nicht aus der Synagoge ausgestoßen zu werden.
Denn sie liebten die Ehre der Menschen
mehr als die Ehre Gottes
...” (Joh 12,42f.)


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ks. Pawel Leks, SCJ
+

Tarnów, 28.X.2022.
RE-Lektüre: Tarnów, 3.XI.2022.

Anschrift des Autors, s.:
Anschrift des Autors


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B. OB GOTT ZUR VERDAMMNIS ERSCHAFFT
1. Der verkehrte BÖSE: Saat des „Bazyllus des Widerspruchs”
2. Der Mensch als „Gottes EBENBILD-Ähnlichkeit erschaffen”
3. Gott angesichts des ‘NEIN’ seines EBENBILDES-Ähnlichkeit
4. Die Sünde im Paradies und der in seiner Liebe zurückgewiesene Gott
a. Die unerwartete Reaktion Gottes angesichts des ‘NEIN’ der PERSON
b. Gott lässt sich von Diesem BÖSEN
c. Erlösungs-Bemühungen Gottes dem Sünder zugute
5. Gottes Erwartung und der freie Kains Wille
6. Im Angesicht der irreversibelen Hartnäckigkeit im ÜBEL der Menschen
der Sintfluts-Zeit

7. Ob Gott die ewige Verdammnis für die Bewohner von Sodom-Gomorra
beabsichtigt hat?

8. Stil der Eingriffe Gottes in der Anfangszeit des Erwählungsvolks Gottes

C. OB GOTT DAS VORHABEN DER ERLÖSUNG ALLER MENSCHEN UNTERHÄLT
1. Universalismus des VORHABENS Gottes beobachtet in weiterer Geschichte
a. VORHABEN Gottes-der-LIEBE und forbestehendes MISS-Trauen
des Volks

b. Gott schmerzvoll treffendes MISS-Trauen zu seinem VORHABEN


Fotos-Bilder