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VERMERK: Abkürzungen zur angeführten Literatur s.Literatur
Spezial-Link zur Tabelle: Blasphemie gegen den Heiligen Geist


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Rozmiar: 6891 bajtów


Achter Teil


SÜNDE DER BLASPHEMIE
GEGEN DEN
HEILIGEN GEIST

*       *       *
Gibt es für mich
eine Vergebung Gottes?

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Sünde der Blasphemie gegen den Heiligen Geist
(Deutsche Version, Internet: 3,400 Mb)
Grzech bluźnierstwa przeciwko Duchowi Świętemu
(Wersja Polska, Internet: 3,600 Mb)

Grzech bluźnierstwa przeciwko Duchowi Świętemu
(Buch-Ausgabe – polnisch: 7,45 Mb)





NB. Zur polnischen Ausgabe:

NIHIL OBSTAT
Ich verleihe meine Genehmigung zur Veröffentlichung des Buches: von P. Paweł Leks, SCJ: „Sünde der Blasphemie gegen den Heiligen Geist.

ks. Sławomir Knopik SCJ
Provinzialobere
Warszawa, 17.X.2022.
L.Dz. 277/2022


IMPRIMATUR
Nach Genehmigung der Curia Metropolitana, Lublin
Lublin, den 6.Dezember 2022, Nr. 852/Gl/2022
Bisch. Prof. Dr. Hab. Józef Wróbel SCJ, General-Vikär
Ks. mgr lic. Sylwester Brzozowski, Vice-Kanzler




Verfasser-Rechte
Provinzialobere der Herz-Jesu-Priester
Warszawa, ul. Łowicka 46, PL 02-531 Warszawa.

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Bisch. Józef Wróbeł, SCJ
Blasphemie gegen den Heiligen Geist

In Hände der Leser wird das Buch von ks. dr Paweł Leks, Herz-Jesu-Priester eingeliefert. Es ist der Unruhe weckenden Problematik der Blasphemie gegen den Heiligen Geist gewidmet: „... Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen; wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften” (Mk 3,28-29; und: Mt 12, 31-32; Lk 12,10). Indem die Evangelisten bis dreimal das obige Warnungswort des Herrn Jesus anführen, besteht daselbst im Fall der einzelnen Sünden die Gefahr der unentrinnbaren Verschmähung angesichts der Aufrufe des Heiligen Geistes zur Bekehrung, zuletzt also zur Versöhnung mit Gott.

Bei jemandem Religiösen können die obigen Worte die Hoffnung auf das Heil abschwächen, sie können aber auch selbst zu ihrem Verlust führen. Anderseits bei jemandem, der nur oberflächlichen Kontakt zu diesen Texten pflegt, können sie eine Bezweiflung nach sich ziehen, ob diese Warnung vonseiten Jesus tatsächlich mit besonderer Aufmerksamkeit gewürdigt werden soll, da doch die gesamte Heilige Schrift (sowohl des Alten wie Neuen Testaments), wie auch die Lehre der Kirche mit Worten über das Erbarmen Gottes durchsättigt ist. Wie soll also dieses Verwarnungswort Jesu mit der Lehre über den erbarmungsvollen Vater vereinbart werden, darunter mit diesem so sehr höchst verdeutlichtem Bild im Gleichnis vom verlorenen Sohn? Sind diese Worte Jesu nicht etwa Worte auf Zuwachs bedacht, um beim sündhaften Menschen eine Angst zu wecken, indem doch Gott in der Stunde selbst der begangenen Sünde – sich vor dem Menschen mit seiner Barmherzigkeit stellt? Solchen Schluss können die heutzutage erscheinenden Behauptungen stärken, dass selbst die allergrößte Sünde im Angesicht des kosmischen Ausmaßes der Barmherzigkeit Gottes – als etwas nur Unbedeutendes gilt, wie anderseits solche Meinungen, dass die Hölle leer ist (sie existiert überhaupt nicht), beziehungsweise sie dauert nur zeitbegrenzt, ähnlich wie es mit dem Fegefeuer sein wird.

In den vergangenen Jahrzehnten, wurden in volkstümlichen Katechismen und Gebetsbüchern, und heute in Wikipedia sechs unverzeihbare Sünden aufgezählt, die auch vom Verfasser der präsentierten Publikation erörtert werden (s. 4. Kapit., Nr. B 1-8). Der neuerliche Katechismus der Katholischen Kirche synthetisiert diese Sünden als bewusste Zurückweisung der Barmherzigkeit Gottes, das heißt als NICHT-Annahme der Vergebung der Sünden und der Erlösung, wie sie von Gott durch den Heiligen Geist angeboten werden (poln. Ausgabe: Poznań, Pallottinum, 2002, 2.Auflage, Nr. 1864)

Der Autor dieses Werks ist ausgebildeter Biblist. Daher werden die dargestellten Analysen meistens auf diesem Fundament aufgebaut. Dennoch es fehlen nicht psychologische, theologische, theologisch-moralische Beziehungen, wiewohl sie in diesem Werk auf Sünden gegen das sechste Gebot des Dekalogs beschränkt sind. Es gehört sich hervorzuheben, dass Sünden gegen den Heiligen Geist heute des Öfteren ebenfalls u.a. in Form des Ausstritts von der Kirche vorkommen (Apostasie), in Haltungen des Unglaubens und Lästerungen, in verschiedenen Formen der Sünden im gesellschaftlichen Leben, in medialer Verkommenheit zu Kindern und Jugendlichen, in Sünden gegen die Gesundheit und das Menschenleben, im Geschäftsleben und in Politik.

Eine besondere Wertschätzung gehört sich der insbesonderen Analyse der erörterten Frage, mit tiefen Beziehungen zur Anthropologie. Zum besseren Verständnis der Sünde gegen den Heiligen Geist trägt auch ihre Darstellung am Beispiel des unabwendbaren Sündenfalls der bösen Geister. Ihr Fall wurde zur ersten Verschmähung Gottes und seiner Barmherzigkeit.

Die Bearbeitung von ks. Dr. Paweł Leks SCJ stellt eine ausgeweitete Vorlesung dar der dogmatischen und moralischen Theologie über die Sünde, und kann zur wertvollen Hilfe für diejenigen Personen beitragen, die nach Vertiefung des religiösen und theologischen Lebens suchen. In diesem Hinblick stellt sie eine besonders aufmerksame Lektüre dar.

Bisch. Józef Wróbel SCJ

Lublin, den 7.XII.2022.




Wort vom Fachlehrer in Heiliger Schrift
P. Prof. Dr. Hab. Tomasz Dąbek OSB
zum Buch:
P. Paweł Leks, SCJ
„SÜNDE DER BLASPHEMIE GEGEN DEN HEILIGEN GEIST.
Gibt es für mich eine Vergebung Gottes?”

Das Buch erörtert eine sehr wichtige religiöse Frage. Geschrieben aufgrund des gründlichen biblischen und theologischen Wissens, mit taktvoller Einfühlung in Subtilitäten der erörterten Fragen, mit feiner, verständlicher Sprache. Der Autor stellt die Geschichte der Rückwendung der freien Geschöpfe vom Willen Gottes dar – ab dem Anfang an der Erschaffung. Zuerst galt es für den Aufstand des Luzifers und anderer Bösen Geister, dessen Auswirkungen unabänderlich weiter anhalten. Der Autor zeigt Daten des Alten Testaments, den Weggang der Menschen ab der Sünde der ersten Eltern infolge der Versuchung des Bösen Geistes, über die Geschichte des Volks Gottes des Ersten Bundes, die Ermahnungen vonseiten der Propheten, die des Öfteren erfolglos getrachtet wurden.

Zu gleicher Zeit hebt er den Willen Gottes hervor, der jeder Person – sei es der Engel oder der Menschen, die Glückseligkeit sicherstellen möchte. Allerdings dass es geschehen kann, muss jeder auf freie Art und Weise diese Gaben Gottes annehmen wollen.

Der Autor analysiert Texte des Neuen Testaments bezugs der Sünde gegen den Heilige Geist im weiten Zusammenhang. Er stellt die Haltung der Führenden des damaligen Israels dar, die die offensichtlichen Wahrheiten, wie sie von der Lehre des Menschgewordenen Sohnes Gottes, bestätigt mit vollbrachten Wundern in Gottes Kraft, zurückgeweisen haben.
– Er führt Dokumente des Lehramts der Kirche an, wie auch Texte der hl. Schw. Faustyna hinsichtlich der letztlichen Dinge im Zusammenhang mit dem Erlösungswillen Gottes, der menschlichen Bedingungen, der Möglichkeit, dass der Mensch sich auch in der letzten Lebensstunde zu Gott zurückwenden, aber diese Gnade auch zurückgeweisen kann.

Die Sünde gegen den Heiligen Geist beruht auf Verharren in der Haltung des Widerspruchs der Betätigung Gottes zum Trotz, auf dem Zustand des Willens, der sich vorsätzlich nicht ändern will. Dennoch jemand, der sich selbst vorwerfen kann in solche Sünde geraten geworden zu sein (eventuell dass er einmal in solchem Zustand verblieb), ist doch imstande seine Abhängigkeit von Gott zu jeder Stude zu bekennen und für diesen Fehler um Vergebung zu bitten. So hört er auf im Zustand der Sünde (der Blasphemie) gegen den Heiligen Geist zu verweilen, demzufolge er auch die Vergebung erlangen kann. Allerdings die Bezeichnung selbst der Sünde der Blasphemie weist auf das Verharren in solcher Haltung – in Analogie zur unabänderlichen Haltung des Aufstands der Bösen Geister, sodass die Vergebung nicht erlangt werden kann – nicht infolge des Mangels an Erlösungswillen Gottes, sondern wegen des Verbleibens in Haltung der Rückwendung von Gott.

Das Buch stellt die Wahrheiten des Glaubens und der Prinzipien der Moralität gut dar, wie sie von der Katholischen Kirche gelehrt werden.

P. Prof. Dr. Hab. Tomasz Maria Dąbek, OSB
Leiter der Biblischen Theologie, Fakultät der Theologie
Päpstliche Universität Johannes Paul II. in Kraków

Kraków-Tyniec, 11.X.2022.


„Ich habe den Text (wiederholt) begeistert und mit Hochachtung gelesen, ich bewundere die Arbeitsamkeit, die ausgelesenen Abbildungen und Text-Farbungen. Ich glaube, der Text bringt den Lesern vielen Nutzen – als eine Art der Erlösungsgeschichte, in deren Angesicht jedermann eine persönliche Antwort geben muss. Ich grüße von Herzen”.

P. Tomasz Maria Dąbek, OSB
Kraków-Tyniec, 17.X.2022.



Wort eines Pädagogen
zu dieser Erwägungserörterung:
Ks. Prof. Dr, Hab. Grzegorz Godawa

Verehrter Herr Pater Paweł, ich bedanke mich von Herzen, dass ich den Inhalt ihres Buchwerks kennen lernen konnte. Wie schon erwähnt, ... ich betätige mich wissenschaftlich in Pädagogik, also nicht in Theologie. Daher kann ich keine meritorische Bewertung dieses Werks hinsichtlich der theologischen Rechtschaffenheit unternehmen. Ich möchte aber im Zusammenhang mit der Lektüre dieses Werks ein paar Reflexionen darstellen, indem ich darauf von eigener Perspektive aus hinschaue, wie auch aufgrund der seelsorglich-erzieherischen Erfahrungen.

Es gefällt mir nämlich ganz besonders der Hinweis auf die Frage der Schwierigkeiten des tatsächlichen Glaubens und Anvertrauens auf Gottes Barmherzigkeit. Es werden immer wieder solche begegnet, die um ihre künftige Verdammung überzeugt sind … Die von Ihnen, Herr Pater, dargestellten Erwägungen schaffen eine Konfrontation zu dieser realen Frage, die doch auch feinfühlige und liebende Herzen betrifft.

Das von mir gelesene Werk ist durchaus biblisch. Das aber schafft die beste Grundlage zum Aufbau der Zuversicht auf Hoffnung für die Erlösung und führt zur Begegnung mit der Barmherzigkeit Gottes. Die biblischen Analysen zeugen von weit ausgedehnten sprachlichen und deutungsvollen Möglichkeiten des Autors, was aufgrund der vollbrachten wissenschaftlich-didaktischen Rücksichten offensichtlich ist.

Das Buch ist in seiner Annahme warmgestaltet. Ungeachetet des grundsätzlichen Inhalts tragen dazu die Illustrationen bei: sie sind eigenartige Deutungsform dafür. Aus dem Buch strömt eine tiefe Hoffnung, diese aber stellt eine in letzer Zeit mangelhafte Ware dar, das Christentum nicht ausgenommen. So meine ich, eine zusammenfassende Darstellung dieser Frage ist notwendig. Das Werk setzt eine mächtige Arbeit voraus, wofür es sich nur zu gratulieren gilt ...

Ich möchte auch ein paar Reflexionen vorstellen. Sie können von ihnen in weiteren Stufen des Veröffentlichungvorgangs benutzt werden.

Es scheint mir nämlich, das der moderne Leser (zumal die jüngere Generation) nicht immer mit klassischer theologischer Anordnung der Analysen sich Rat zu holen versteht, wo nämlich eine ausgeweitete Vereinzelung der Fragen vorkommt. Indem er nur schwierig die gehörige Sammlung um den laufenden Text gewinnt, umfasst er auch nur schwierig die Gesamtsicht. Daher mein Vorschlag, dass eine irgendwelche Vereinfachung des Analysenaufbaus erarbeitet wird, wobei zu gleicher Zeit nicht nötige Wiederholungen vermieden werden könnten.

Zweitens wäre es angebracht die spannende, wie ich erwähnt habe, Form der Textillustrierung unter dem Blickpunkt der Lesbarkeit der Überweisung zu analysieren. Ich bin mir wohl bewusst, dass das Wesen der bildlichen Narration ihre Nicht-Wörtlichkeit darstellt, allerdings in manchen Fällen können die Ihnen, Herr Pater, nahegewordenen Bilder (Personen und Situationen) nicht immer für den Leser verständlich bleiben.

Was noch dazu? Ich bedanke mich wiederholt, dass dieses Buch auch mich zu Reflexionen über die Barmherzigkeit Gottes geführt hat. Das aber zeugt von ihm besonders gut! Ich sende herzliche Wünsche und bin interessiert an ihrer theologischer Bewertung, wie auch an seinen weiteren Veröffentlichungsvorgängen. Mit Gebetsvergewisserung.

ks. Grzegorz Godawa
Lehrstuhl der Gesellschaftlichen Pädagogik
der Päpstlichen Universität Johannes Paul II.

Vermerk: Diese Bewertung betraf die erste Version der hiesigen Buchausgabe der ‘Sünde der Blasphemie ...’. Diese Version wurde mittlerweile stark umredagiert und abgekürzt.

Dazusage
vonseites des ks. Professors Grzegorz Godawa
nach mehreren Monaten:

Verehrter Herr Pater Paul,

Ich bedanke mich von Herzen für die wiederholte Übersendung des Textes ihres Buches. Es kann unmöglich bemerkt werden, dass es im Lauf der vergangenen Monate noch mehr erarbeitet wurde, demzufolge es noch besser an die menschliche Gesinnung und Herzen trifft.

Ich gratuliere Ihnen wegen der Frische beim Hinblick auf die erörterten Fragen. Ich bewundere ihre Ablesungsliebe der Schöne der Welt, wie sie von Seiten des Buches ertönt. Es freut micht, dass es immer weitere Leser gewinnt. Ich wünsche von Herzen, dass es solche immer weitere gibt, auch solche unter diesen Menschen, für die die von ihnen erörterte Thematik besonders zeitgemäß sein kann.

Mit herzlichen Grüßen

Ks. Dr hab. Grzegorz Godawa
Stuhl der Gesellschaftlichen Pädagogig an der Universität UPJPII
Kraków, den 8.XII.2022.


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Einführung zur Buchausgabe (Text der Hinterseite der Buchausgabe)

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Wir sehen hier das Projekt der Vorderseite, falls diese Erwägung als Buchausgeabe einmal gedruckt werden sollte. Die Graphik stellt ein Kommentar dar zum Inhalt dieses Buches. Die Gnade der ERLÖSUNG, die über das Sühneopfer des Sohnes Gottes und Sohnes zugleich seiner Jungfräulichen Mutter Maria geschah, überwiesen aufgrund der Verdienste des Blutes-und-Wassers von der durchbohrten Seite des Gekreuzigten, aber Auferstandenen – vermittels des Heiligen Geistes, der PERSON-die-LIEBE im Schoß der Allerheiligsten Dreifaltigkeit ist, wird an die Person des Menschen mit aller herzensvoller Liebe und Erbarmen überwiesen. Leider wird diese Gnade Gottes von mancher Person bewusst und freiwillig unwiederruflich nicht angenommen und prallt von ihr mit Sausen sofort ab. Die Person hat sich in ihrer Haltung eines ‘NEIN’-Wortes Gott gegenüber so sehr abgesperrt, dass sie für die Gnade der Barmherzigkeit Gottes zum undurchdringbaren Bunker geworden ist.
– Gott zieht die Gabe des freien Willens der PERSON niemals zurück, noch ersetzt er sie einmal. Es müsste um den Preis der Zerstörung des Erschaffungswerkes selbst geschehen: darauf geht Gott nie und nimmer ein. Daher bleibt Gott angesichts des unabwendbaren ‘NEIN’ vonseiten der PERSON ... nur noch die Besiegelung ihrer bewusst-freiwillig gefallenen Wahl. Die Person wählt dann beabsichtigt-freiwillig – NICHT das ‘HAUS des VATERS’, das für sie bestimmt war und auf sie wartete ab ... „vor der Gründung der Welt”. Im Gegenteil, diese Person wählt den völligen Gegenteil der ewigen Glückseligkeit im HAUS des VATERS, also sie wählte in diesem Fall das Existieren-LEBEN in EWIGKEIT ab nun an im ... „See des brennenden Feuers und des Schwefels. Dies ist der zweite Tod” (Offb 21,7f.; und noch: Offb 21,27)
.

Zur Grafik der Vorderseite
Das Wesen der Blasphemiesünde gegen den Heiligen Geist beruht nicht so sehr auf vermessenem Sündigen selbst gegen die Barmherzigkeit Gottes, sondern auf der Zurückweisung der LIEBE Gottes als Person. In Gott ist PERSON-die-Liebe der Heilige Geist. Der Sünder bildet eine für die Gnade gleichsam undurchdrängige Beton-Mauer, derzufolge es dem Heiligen Geist unmöglich gemacht wird, dass er sie mit der angebotenen Gnade der Vergebung berühren kann.

Gott verurteilt von sich selbst aus irgendjemanden niemals zu Verdammung. Er verbigt jede Sünde mit Erlösungsfreude überaus leicht, wenn Ihn der Sünder darum nur zerknirschten Herzens bittet. Die unmöglich zu vergebende Sünde, darunter die Sünde der Blasphemie gegen den Heiligen Geist, liegt niemals anseiten Gottes, sondern ausschließlich anseiten der betreffenden Person.

Das bei drei Evangelisten vorkommende schauderhafte Wort Jesu scheint – falls es erlaubt wäre so über die Barmherzigkeit und Vergebung Gottes zu reden – ein Warnungsrufen der gleichsam flehenden Verzweiflung Gottes zu sein angesichts des freien Willens einer PERSON, solange sie weiter (noch) lebt. Sie hat sich in ihrer Herzens-Verstocktheit verklemmt. Ihr Herz hat sich Gott gegenüber einbetoniert und prallt jeden Strahl des Erbarmens Gottes sofort ab. Dennoch solange beim Sünder noch ein geringstes Lebensfunkchen glimmt, besteht noch immer die Möglichkeit, dass sich seine PERSON von ihrer Haltung des ‘undurchdringlichen Betons’ sekundenartig abwendet und sich zu dieser dramatischen Stunde für die „Letztliche Gnade Gottes” aufschließt. Das bleibt aber großes Geheimnis für die beistehenden Zeugen des Sterbenden.

Mit den Worten Jesu im Anschluss an die verkehrte Anklagung der Pharisäer, als ob der Menschen-Sohn der allerschlimmste Gegener des Menschen wäre und im Fall der Austreibung des Bösen Geistes sich in Kraft des ‘Unreinen Geistes’ (Satans) betätigte – ruft Gott gleichsam verzweifelt, dass der Sünder zumindest den Saum seines verhärteten Herzens enthüllt und so Gott erlaubt ihn von diesem gegen Gott aufgebauten Bunker herausreißt. Ist doch dieser der direkte Weg zur Verdammnis, und sich so für die Gabe der Gnade des Heiligen Geistes auftut.

Wort des Hl. Johannes Paul II. aus seiner Enzyklika über Gott der Barmherzigkeit: „An sich ist die Barmherzigkeit Gottes, als Vollkommenheit des Unendlichen Gottes – ebenso unendlich. Unendlich ist daher und und unausschöpflich die Bereitschaft des Vaters, was die Annahme der verlorene Söhne angeht, sooft sie in sein Haus zurückkehren. Unendlich ist die Bereitschaft und die Kraft des Vergebens. Ihre ständige Deckung besteht auf dem unaussagbaren Wert des Opfers des Sohnes. Keine menschliche Sünde überragt diese Kraft, noch ist sie imstande sie zu beschränken(DiM 13).

Vorwort des Autors

In den Evangelien, die die Gute Botschaft über den für jeden vorbereiteten Platz im „Haus des Vaters, wo es viele Wohnungen gibt(Joh 14,2) darstellen, beegnet man schwierigen Worten Jesu über die Sünde der Blasphemie gegen den Heiligen Geist. Der Sohn Gottes drückt sich darüber bestürzend aus: „...Wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften(Mk 3,28f.). Das Bewusstwerden um das dramatische Gewicht der Sünde, die, wie es im Evangelium heißt: „Aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben werden... weder in dieser noch in der zukünftigen Welt(Mt 12,31ff.), kann einen in Verzweiflung fallen lassen. Dieses Wort wurde vom Sohn Gottes gesagt, den der Himmlische Vater in die Welt gesandt hat, dass er Erlöser für die Personen wird, die von Satan verknechtet wurden ...

Wir sind uns bewusst, dass Urheber der Sünde Satan ist. Der erste Papst, der Hl. Petrus der Apostel, drückt sich von ihm folgender warnungsvoll aus:

„Seid nüchtern, seid wachsam!
Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher
und sucht, wen der verschlingen kann.
Leistet ihm Widerstand in der Kraft des Glaubens!” (1 Petr 5,8).

Wir wissen es gut: Satan versucht allein. Es sündigt nicht Satan, sondern der Mensch: die Person. In der Sünde vertraut sich der Sünder den verdrehten Miragen dessen, den der Sohn Gottes als den „Vater der Lüge und einen Mörder von Anfang an(Joh 8,44) bezeichnet hat. Der Hl. Johannes Paul II. bezeichnet ihn mit dem starken Wort: es ist der „verkehrte Genius der Verdächtigungen(DeV 37). Satan presst in die Person die Überzeigung ein, Gott wäre nicht nur keine ‘LIEBE’, sondern ist Feind des Menschen, den es also zu bekämpfen heißt, oder selbst Ihn zu ... töten (s. DeV 38.56n). Wir wissen es: die ganze Allerheiligste Trinität ist ‘LIEBE’. Allerdings PERSON-die-‘LIEBE’ ist ihm Rahmen der Dreifaltigkeit der ... Heilige GEIST. Hier finden wir den Schlüssel zum Verstehen der schwierigen Worte des Menschen-Sohnes.

Die angeführten Worte Jesu Christi, den Gott der Vater als den Barmherzigen Erlöser gesandt hat und der „... Sühne für unsere Sünden (ist), aber nicht nur für unsere Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt” (1 J 2,2), erfüllen uns trotzdem mit „Furcht und Zittern” (Phil 2,12). Sollte etwa Gott einen Sünder, der dieser geheimnisvollen Sünde schuldig geworden ist, von vornherein aus der Chance für die Vergebung ausgeschlossen haben? Das bedeutete die Verurteilung dieser Person, so dass sie sich zur Stunde ihres biologischen Todes daselbst in der Verdammung für Ewigkeit zu Ewigkeit finden würde. Der Verdammte würde sich also im selben Ort finden, wie die aufständischen Engel (s. Offb12,9f.): in der „Feuersee ... von brennendem Schwefel” (Offb 20,14f.; 21,8), wo „Heulen und Zähneknirschen” sein wird (Mt 13,42) und „wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt(Mk 9,48).

Es hat sich die Gelegenheit zum Niederbeugen angeboten über die erwähnten Einträge der Heiligen Evangelien am Hintergrund der Gesamtheit des Gottes Geschriebenen Wortes. Dem Autor wurde nämlich zu gewisser Stunde der Dienst in der Geistigen Bereitschaft über Email anvertraut. Es ist klar, dass falls sich jemand dazu aufrafft eine Email an die Geistige Bereitschaft auszurichten, fand er sich in ungemein innerer schwieriger Lage. Er hegt die Hoffnung irgendein Verständnis zu finden, einen schöpferischen Rat und Unterstützung im Gebet. Indem es dann aber um Gewissenanliegen geht, wird der Emailinhalt mit dem Geheimnis beschützt werden – in Analogie des Geheimnisses der heiligen Beichte, trotzdem das Internet niemals Sakrament werden wird.

Unter schwierigen Emails an die Geistige Bereitschaft erscheint ab und zur die Frage wegen der Chance um Verzeihung Gottes im Fall der sich bewusst geworden Sünde einer Vermessenheit angesichts der Barmherzigkeit Gottes. Es betrifft Sünden, die bewusstmäßig begangen wurden bei vorausgesehener Überzeugung, Gott wird alle Sünden sowiesie ‘bei der der nächsten, fortwährend verschobenen Beichte verzeihen’, trotzdem das Beichtkind mit der Sünde keineswegs abzubrechen vor hat und sich nur allzu gut bewusst ist, dass es die bisherigen sündhaften Praktiken nach der Beichte weiter praktizieren wird.

Es hat aber die gebenedeite Stunde gegeben, dass sich in sein Gewissen ein Lichtstrahl Gottes dennoch durchgebrochen hat. Dieser Mensch ist sich bewusst geworden, dass er der Vermessenheit gegen die Barmherzigkeit Gottes schuld geworden ist. Die bisherigen Beichten waren ungültig und sakrileg. Sie waren Bekenntnis der Sünden, allerdings ohne die Entscheidung, die Sünde und Satan abzusagen. Der Pönitent hat die Beichte auf einen möglich weitesten Termin verlegt indem er darauf bestanden hat, z.B. vor dem nächsten großen ‘Festtag’, wann es sich ‘ziemt’ gebeichtet zu haben, die Vergebung Gottes ‘pauschal’ zu gewinnen – dazu, um kurz danach ruhig von neuem weiter zu sündigen auf das Konto einer nächsten ‘Pauschal-Beichte’. Zu gewisser Stunde gelangt aber an sein Bewusstsein das Warnungswort des Sohnes Gottes: „Wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften” (Mk 3,28f.).

Es erscheint die Frage: sollte Gott etwa zu sich selbst widersprüchlich sein, wenn er sich einerseits als Gott der Barmherzigkeit offenbart, und anderseits eine gewissene Menschengruppe von vornherein auf Verdammung verurteilt, ohne ihnen eine Chance zu gewähren, dass sie die Vergebung selbst dieser ihrer Sünden erfahren können, die irgendwie an die Blasphemie gegen den Heiligen Geist grenzte? Gott hat Abraham – wie auch so viele andere seine Diener herausgefordert, dass er sich im Gebet selbst für die Einwohner von Sodom und Gomorrha einssetze. Gott war bereit diese ganze Städte unversehrt zu erhalten, falls es dort eine gewisse Anzahl Gerechter Personen geben würde ...

Das Bewusstwerden um dieses Dilemma, das keinesfalls leicht angemessen verstanden werden kann, bewegt dahin, eine tiefere Überlegung angesichts der eigentlichen Bedeutung dieser dramatischen Worte des Sohnes Gottes zu unternehmen. Es kann sich zeigen, dass für viele solche Entsetzte, weil sie sich um diese Sünde schuldig finden, trotzdem die Chance um die Vergebung Gottes weiter besteht. Es kann sich zeigen, dass Jesus an eine andere Sündigenart gedacht hat, als diese, die üblich in der Tabelle der „Sechs Sünden gegen den Heiligen Geist” erwähnt werden.

Es gehörte sich die Einträge der Evangelien über die Sünde, die unmöglich vergeben werden kann, von neuem durchzuforschen. Der Autor ist zum Schluss gekommen, der gewissermaßen von den laufenden Erwägungen einigermaßen abweicht, die dieser Frage gewidmet sind. Dieser Schluss scheint von Fülle des Erbarmens Gottes auch für solchen Sünder zu duften, der sich um die betreffende Sünde schuldig findet. Es kann nämlich sein, dass die schwierigen Worte des Sohnes Gottes eine andere Frage betreffen, als es meistens gedacht wird. Das bedeutet selbstverständlich auf keinen Fall die Akzeptation des weiteren Andauerns beim Sündigen, ohne dass der Aufruf zum Abbruch mit der Sünde unternommen werden sollte, um sich Gott mit der Bitte zuzuwenden, er möge den unstandhaften Willen stärken und zur liebenden Befolgung der Gebote Gottes verhelfen.

Mögen die unterhalb dargestellten Erwägungen zur Beruhigung der schrecklichsten Befürchtungen betreffs des vorauszusehenden Geschicks nach dem Tod beitragen. Zu gleicher Zeit gehört es sich – sich selbst und jedem anderen zu wünschen, dass diese Erwägungen zur heilsamen Warnung werden für diese alle, die vielleicht leichten Herzens sich selbst, und Gott bewahre viele andere dahin auf die Gefahr aussetzen, in der Gruppe derer gefunden werden zu können, die mit diesem verwarnenden Wort des Barmherzigen Erlösers umfangen sind.



VERMERK für einen P.T. Leser, der hauptsächlich nach ‘endgültigen Schlüssen’ sucht ... – Sollte es dem Verehrten Leser daran liegen, möglichst schnell an die Endkonklusion zu gelangen, ermutigt der Autor wenigstens die folgenden Stellen der Betrachtung gebetsmäßig durchzublättern:

1) Unumgänglicher Unterzug der Engel-Personen unter die Probe auf die Qualität ihrer Liebe’
!empt (0 kB)(= PORTAL: lp33.de , VIII.Teil, 2.Kap.).
2) ‘Sünde die NICHT vergeben werden kann’ (= VIII.Teil, Kap. 3-D-7).
3) ‘Absicht der Personen von der Satans Synagoge’ (= VIII.Teil, Kap. 3-D-8).
4) ‘Gottes LETZTLICHE GNADE’ (= VIII.Teil, Kap. 5-D).
5) ‘Zur Beendung wiederholt Anvertrauen – Vergebung’ (= VIII.Teil, ‘Zur Beendung’).



Erklärung zu gebrauchten Textfarben.
Der Text selbst der Erwägungen erscheint in ein paar unterschiedlichen Farben. Zur Erklärung:
1. Braun: Anführungen der Heiligen Schrift und Dokumente des Magisteriums der Kirche.
2. Grün: Stellen der angeführten Quellen – und Erklärungstext bei Bildern.
3. Violett: im Allgemeinen Worte des Sünders, voller Anmaßung Gott zum Trotz.
4. Blau: gewöhnlich Antworten Gottes an den Menschen und neutrale Texte.
5. Rot: besonders wichtige Feststellungen.

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Erstes Kapitel

IN DAS
ERSCHAFFUNGSWERK EINGEPRÄGTES
VORAHBEN DER ERLÖSUNG

*       *       *


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A.
GOTT AM WERK
DER ERSCHAFFUNG


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1. Erschaffung
der Personen
in der Welt
der NICHT-PERSONEN

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Wir stehen im Angesicht des Erschaffungswerks Gottes. Unsere Aufmerksamkeit werden wir am Menschen in seinem ethischen Ausmaß sammeln. Am Ausgangspunkt der Betrachtungen in diesem Bereich gehört es sich deutlicher zum Bewusstsein zu bringen, was für einen Zweck der Dreieinige beabsichtigte, als er eine weitere Menschen-PERSON vom Nichts herausrief. Dieses Thema war Gegenstand unserer Erwägungen an vielen Stellen unserer Internetseite (s. z.B. V.Teil, 1.Kap; 2.Teil, 7.Kap.; 7.Teil, 3.und 4.Kap:; usw.).

Bestärkt mit dem Glauben sind wir uns bewusst, dass der unumfassbare Kosmos in Gottes Sicht gleichsam nur beiläufig erschaffen wurde. Gott ruft das Weltall der nicht belebten und belebten Wesen von nicht-Existenz zum Existieren allein auf instrumentale Weise, weil er die Erschaffung eines wesentlich höheren Wesens beabsichtigte, was zugleich zum eigentlichen Beweggrund des Erschaffungswerks wurde. Die Erschaffung des Weltalls, das mit der Unermesslichtkeit der Macht und der mechanisch-artistischen Unterschiedlichkeiten entzückt, gilt für Gott allein als Nebenprodukt. Das alles überragende, einzige Ziel, das Gott veranlasste, ausserhalb von sich und über sich selbst herauszuschreiten – sammelte sich um die Erschaffung einer PERSON.

Als für den Verstand unvorstellbare, die Wärme des liebenden LEBENS sprühende LIEBE – konnte Gott gleichsam nicht aushalten, um nicht einen JEMANDEN lebendigen zur Kommunion mit Sich als Gott-der-LIEBE-LEBEN Gott einzuladen. Gott hatte vor, diesen ‘Jemanden’ mit dem ihm geschenkten seinem eigenen Glück zu bereichern und ihn einzuladen, er möge mit Ihm – dem Dreieinigen, in ein für die Ewigkeit dauerndes ‘EINS’, das heißt in sein Gottes LEBEN-LIEBE eintreten.

Dass das so vorgezeichnete Ziel zur Wirklichkeit werden könnte, musste Gott an die Erschaffung eines solchen Wesens, oder eher solcher Wesen denken, die von Natur aus PERSON wären. In Angleichung zu sich selbst, indem doch Gott ein JEMAND ist: er ist Gott-PERSON. Oder eher, wie er sich selbst immer eindringlicher kennen zu lernen geben wird: er ist Drei PERSONEN ein und derselben Gottheit.

Auf wie vielen Stellen unserer Internetseite wird das Thema der ‘PERSON’, samt ihrer grundlegenden Ausstattung erörtert! Ohne solche Ausstattung gäbe es keine Rede bis eine ‘PERSON’ sein zu können – im Gegensatz zu Wesen, die ‘Personen’ nicht sind. Für jeden Fall ziemt es sich die grundlegenden Eigenschaften, die zum ‘Person-Sein’ erfordert werden, zur Erinnerung zu bringen. Es geht um die Ausstattung einer Person zu gleicher Zeit auf zwei, wesentlich unterschiedlichen Niveaus: auf natürlicher-naturhafter Ebene, und anderseits auf übernatürlichem Niveau. Das zweite Niveau: dieses über-natürliche, überragt wesentlich alle Erfordernisse der ‘Natur’ an sich.

a. Die PERSON:
Dank Eigenschaften
ihrer Natur – und Übernatur

a) Hier die Eigenschaften der natürlichen-naturgemäßen Ausstattung einer ‘PERSON’. Damit ein Geschöpf zur Größe der ‘PERSON’ heranwächst, muss es mit drei grundlegenden unabdingbaren und unabtrittbaren Eigenschaften ausgestattet werden:

Selbst-Bewusstsein, das heißt der Verstand: die Möglichkeit denken zu können, Befähigung zur Unterscheidung der Wahrheit und des Guten;
Selbst-Bestimmung, das heißt der freie Wille: Befähigung zur Unternahme persönlicher Entscheidungen;
und die eigenartige Resultante dieser zwei Eigenschaften, das heißt:
Befähigung zurechnungsfähig sein zu können, das heißt eine Berichtserstattung für die ethische Qualität der in Kraft des freien Willens unternommenen Entscheidungen abzulegen.

Mutmasslich hängen diese drei Eigenschaften mit der Befähigung zusammen:
Verantwortliche Beziehungen zu anderen Personen knüpfen imstande zu sein (Bereich der Nächstenliebe).

b) Jede PERESON wird darüber hinaus mit unabdingbaren übernatürlichen Eigenschaften ausgestattet. Es handelt sich um Gaben, die ihrem Wesen nach über-natürlich sind, die also die Natur selbst des betreffenden Geschöpfs überragen. Diese Gaben gehören sich der Person nicht dazu, dass sie ‘PERSON’ wird. Dennoch Gott beschenkt mit ihnen ausnahmslos jede PERSON.
Die Beschaffenheit der übernatürlichen Ausstattung der Person besteht auf Folgendem:

– Ihrer Befähigung, dass sie ein personales, nach Gottes Art und Weise begriffenes bräutliches Band zum Dreieinigen zu knüpfen imstande ist;

– Anderseits wird sie unabtrittbar dazu berufen, einen Bund der Gottes Liebe und des Lebens Gottes mit dem Dreieinigen einzugehen.

Praktisch genommen findet dies seinen Ausdruck entweder im freiwillig akzeptierten Leben im Zustand der heiligmachenden Gnade, oder umgekehrt – seiner Zurückweisung infolge des Lebens in Sünde.

Die Ausstattung einer erschaffenen Person mit erwähnten natürlichen und übernatürlichen Eigenschaften ist Voraussetzung, dass der Abgrund gleichsam zusgechüttet wird, der den Unendlichen Gott von allen nicht-personalen Wesen trennt, die infolge der „liebenden Allmacht des Schöpfers(s. DeV 33) von NICHT-Existenz zum Existieren herausgerufen wurden.
– Kein anderes der unzählbaren Geschöpfe des Weltalles ist imstrande angesichts Gottes als direktes ‘Ich und Du’ stehen zu bleiben außer nur einer PERSON.

b. PERSONEN: – reiner Geist
und PERSONEN: – Geist-Materie

Die ‘Personen’ an sich wurden von Gott in zwei wesentlich verschiedenen Abänderungen erschaffen:

a) Als vollkommene Personen. Es sind Personen, deren Natur rein geistig ist, ohne Beimischung der Materie. Geschöpfe solcher Art sind daselbst von Natur aus unsterblich.
Es sind die vom Dreieinigen erschaffene Engel.

b) Und weniger vollkommene Personen. Ihre Natur ist materiell-geistig. Gott erschuf sie als verwundernde Zusammensetzung vom Leib, der von Natur aus sterblich ist, und der unsterblichen Seele, die den Leib mit sich durchdringt.
Weniger vollkommene Person ist der Mensch: die Menschen.

Die menschliche Seele, die von Natur aus ausschließlich geistig ist, ist ähnlich wie es bei Engeln ist – unsterblich. Daselbst dauert der einmal empfangene Mensch von nun an unsterblich, in Ewigkeit.

Den Menschen, die Menschen – hat Gott außerdem als untereinander unterschiedlich erschaffen. Und zwar Gott hat den Menschen mit unterschiedlicher Geschlechtlichkeit ausgestattet. Dem einen und anderen Geschlecht hat er andersartige Funktionen aufgetragen – bei beibehaltener Gleichheit der unabtrittbaren Würde ihrer beiden angesichts Gottes, zu sich gegenseitig und der ganzen Menschen-Familie. Die Menschen-Person erschuf Gott nämlich als:

– beschenkt mit Menschenwesen des Mannes,
– beziehungsweise mit Menschenwesen der Frau.

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Wie sehr diese zwei Freundinnen einander lieben! Mit einem Blumenkranz am Kopf: die Natur fördert gerade solches Schmuckweben mit Blumen.
– Mögen diese kleinen Mädchen das ganze Leben hindurch im Zustand der heiligemachenden Gnaden verbleiben Das weitere Leben kennzeichnet sich früher oder später mit solchen Situationen, wann es gilt selbst schwer zu fällende Wahlen zu unternehmen. Gott soll in seinen Erwartungen niemals betrübt werden. Das eigene Leben, wie auch dieses der anderen, soll am besten von vornherein dem besonderen Schutz der Unbefleckten anvertraut werden. Sie hilft zweifellos zum Aufblühen des inneren Lebens – in Strahlen der Gnade ihres Gottes-Sohnes
.

Ähnlich wie die Natur der Person eines Engels, wird auch die Menschen-Person mit der Gabe der Unsterblichkeit beschert. Trotzdem infolge des Sündenfalls der Ur-Eltern im Paradies, jede Menschen-Person zur Unsterblichkeit durch die Schwelle des biologischen Todes des Leibes durchschreiten muss. Die Unsterblichkeit der Menschen-Person ist Erfordernis und Folge der Seele, die von Natur aus unsterblich ist (Weish 2,23).
(sieh zu diesem Thema u.a. die Erwägung von Johannes Paul II: Biblische Quellen über die geschlechtliche Dualität des Menschen – Und noch: MuD 10.14.24).

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2. Die instrumental erschaffene
Welt der NICHT-Personen

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Sollten wir Jetztzeit über die Sache der Engel hinweggehen, müsste es gleich als Axiom präzisiert werden: grundsätzliches Ziel des Erschaffungswerks Gottes war es und bleibt es weiter – den Menschen, die PERSON zu erschaffen

Wie sehr gern hat gerade diese Wirklichkeit der Heilige Vater Johannes Paul II. hervorzuheben gewusst. Er hat dann voller Dank die Worte des Zweiten Vatikanischen Konzils angeführt, deren Autor wahrscheinlich er selbst gewesen war – als eines der Mitredakteure der Seelsorglichen Konstitution über die Kirche in der Welt von Heute:

„Diese Ähnlichkeit
(zwischen der Einheit der PERSONEN der Allerheiligsten Trinität
und der Einheit der Gottes-Söhne, vereint in Wahrheit und Liebe)

macht offenbar, dass der Mensch, der auf Erden das einzige Geschöpf ist,
das Gott um seiner Selbst willen gewollt hat,
sich selber nicht anders voll wieder finden kann,
als nur aufgrund der selbstlosen Hingabe seiner Selbst(GS 24).

Mit diesen Worten wird mit voller Kraft betont, dass dieses einzige Geschöpf, das Gott bei der Erschaffung wahrlich beabsichtigt hat, der MENSCH – und nur der Mensch war und es weiter ist (s. tiefe Reflexionen Johannes Paul II. zu diesem Thema:. in seinem Brief an die Familien [1994], vor allem Nr. 9.11.13.15). Das heißt, dass der grenzenlose Kosmos von Gott nur und allein um des Menschen willen erschaffen wurde, also nur nebenbei – als nicht direkt beabsichtigt. Das einzige Ziel des instrumental erschaffenen Weltalls bestand darauf, dass dem Menschen ein Raum und ein Nest geschaffen wird, in dem er sich frei bewegen kann. Indem aber Gott „König der Könige und Herr der Herren” ist (1 Tim 6,15), wundert es nicht, dass er das Weltall mit wahrhaft königlichem Schwung und königlicher Reichlichkeit erschaffen hat. Einzig dazu, dass dieses „einzig auf Erden beabsichtigte Geschöpf: der-Mensch-die-PERSON” sich darin bewirtschaften kann, den Kosmos für sich unterwirft und die ihm geschenkten Talente verwundernd entwickeln kann.

Dieser Mensch sollte Dank der Bewirtschaftung der ihm geschenkten Talente dauernd eine Prüfung seiner Liebe zum Schöpfer und den Nächsten ablegen. Das positive Ergebnis dieser Prüfung wird Voraussetzung, um das ewige Leben der Glückseligkeit im „HAUS des VATERS” zu erreichen (Joh 14,2). Es kommt nämlich vor, dass eine Person solche „Prüfung” nicht besteht. Das würde heißen, den Sinn ihres Existierens in der Welt verfehlt zu haben.

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B.
PERSONEN DER ENGEL
IN PROBE
AUF DIE QUALITÄT DER LIEBE

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1. Personen der Engel
angesichts der Probe

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Trotzdem das Thema der hiesigen Erwägung – Personen der Menschen gewidmet ist, wäre es schwer den Probe-Versuch, dem die Freiheit der Engel als PERSONEN unmöglich nicht unterzogen werden konnte, nicht nochmals zu übergehen. Gott konnte ihr persönliches Verhältnis zu sich als Gott unmöglich einer Verifikation nicht unterziehen, was die Qualität und die Treue ihrer ‘Liebe’ zu sich angeht. (s. eine ähnliche Erwägung u.a.: „Satan: verkehrter GENIUS der Verdächtigungen”). Es kann sich zeigen, dass das Anblicken von nahe her an die Reaktion der aufständischen Engel in der Situation des Dilemmas:

Zu Gott anhangen und Ihm für die Gabe des Existierens Dank zu erweisen;
– oder anderseits sich von Gott abzuwenden und Ihm ins Gesicht dieses Wort zu werfen:
Wir richten uns von nun an allein ein” –

zum Schlüssel zum besseren Verständnis des Geheimnisses der Sünde gegen den Heiligen Geist für den Fall der .... Menschen werden kann. Es lässt die entsetzenden Worte Jesu hinsichtlich der unmöglich zu erlangenden Vergebung der Sünde der Blasphemie gegen den Heiligen Geist erklären.

Wir erfahren es von Gottes Offenbarung, deren überreichliche Bestätigung das täglich erfahrene Unmaß des ethischen Übels ist, dass ein Teil der Engel mit ihrem freien Willen alle Bande, mit denen sie zu Gott verbunden waren, zurückgewiesen hat. Sie haben die Prüfung in Antwort auf den erwarteten Dank und die Liebe für die Gabe der Erschaffung und die geschenkte Würde einer Person nicht bestanden. Gott gehörte sich die „Liebe mit ganzem Herzen, ganzer Seele und mit ganzem Denken(Mt 22,37; Dtn 6,5; Lev 19,18).

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Beide Eheleute auf Skier: neuerlich am Punkt, wohin seinerzeit Johannes Paul II gelangen ist. Diese Tatsache wird auf der kleinen Gebirgskapelle mit betreffender Inschrift zum Gedächtnis gebracht.
– Dieses Ehepaar samt ihrer Familie und mehreren anderen Familien – lebt den Geist des sel. Pier Giorgio Frassati. Sie strahlen mit ihrer Haltung auf andere Familien, sammeln regelmäßig andere Eheleute und Familien zu Andachten, Vorlesungen, Anbetungen und verschiedenen Veranstaltungen im Geist des sel. Frassati. Als Parole für den Alltag gilt für sie die Devise des sel. Pier Giorgio: „Verso l’alto = Wir richten uns in die Höhe” !

Wer ist daran ‘schuld’ geworden, dass sie zur Stunde der unvermeidlichen Probe – sich von Gott abgewendet haben? Gott hat in seiner „liebenden Allmacht des Schöpfers(DeV 33) in wenigstem Maß irgendwelchen Einfluss ausgeübt, dass das Ergebnis des von ihrem freien Willen unternommenen Aktes so gestaltet wurde. Zweifellos wurden sie von Gott mit der Stimme des Gewissens zum Verharren in Treue zur Liebe ermutigt. Leider ein Teil der Engel, unter dem Führenden der Engel, der mit ihn auszeichnenden Vollkommenheiten glänzte: dem Luci-Fer (‘Tragenden des Lichts’) hat sich total von Gott abgetrennt. Ihr Weggang von Gott wurde zur ersten Todsünde in der Geschichte des Allgeschöpfs: der bewusst gewählten Verdammung. Ihre Entscheidung wurde gleichbedeutund mit der Wahl für die Ewigkeit des Daseins von nun an im Ort, der ‘Hölle’ genannt wird, das heißt im „See von brennendem Schwefel” (Offb 21,8; 20,14f.).

Der Aufstand dieser Gruppe von Engeln wurde Sünde, die von Ewigkeit zu Ewigkeit unmöglich vergeben werden kann in Kraft der unumkehrbaren Entscheidung ihres freien Willens. So ist es die erste Sünde geworden, die nicht mehr vergeben werden kann: weder in diesem, noch im künftigen Zeitraum. In kraft der Entscheidung ihres freien Willens haben sie eine Blockade aufgestellt, die es Gott unmöglich gemacht hat, dass er sich zu ihnen als ihren PERSONEN (nicht aber ihre Sünde) die „liebevolle Allmacht des Schöpfers” zeigen konnte. Würden sie zu dieser Stunde Gott bitten, er möge ihnen diese Gott so tiefschneidend verwundende Sünde verzeihen, würde ihnen Gott sofort mit Fülle seiner Liebe alles Übel verzeihen. Gemäß den Worten, die unter dem Anhauch Gottes von der Hl. Faustyna geschrieben hat:

„Die Liebe Gottes ist Blume,
dagegen die Barmherzigkeit – die Frucht” (TgF 949).

Leider ist die Entscheidung der Engel als reiner Geister ihrem Wesen nach einmalige und unabwendbare Wirklichkeit. In ihrem endgültigen „NEIN” zu Gott wurden sie so sehr versteinert-verhärtet, dass sie von nun an bei ihrem ganzen unvorstellbaren Leiden für sich selbst niemals mehr irgendwelche Gnade vonseiten dieses Gottes wünschen werden, der sie in seiner höchst zarten Liebe „aus Liebe – und zugleich zur Liebe” (vgl. FC 11) erschaffen hat. Diese ihre Entscheidung wurde von ihnen in Fülle ihres klaren Bewusstseins und ihrer Freiheit unternommen. Die ihnen geschenkte Freiheit des Willens wurde von ihnen auf schlimmst mögliche Art und Weise aktiviert.

Mit ihrer von nun an unwiderruflichen Entscheidung haben diese Engel ein unvorstellbares Leiden Gott bereitet. Gott hat sie so sehr geliebt. Er wählte sie aus, ähnlich wie nachher jeden einzelnen Menschen: jeden Mann, jede Frau – noch „vor der Gründung der Welt” (s. dazu: Jer 1,4; Eph 1,4). Er lud sie ein zum Leben in Ewigkeit im nicht endenden Glück für immer im ... „HAUS des VATERS, wo es viele Wohnungen gibt” (Joh 14,2). Allerdings das weitere Zugegensein im Haus des Vaters hat Gott von der Entscheidung ihres freien Willens abhängig gemacht: ob sie nämlich diese Einladung Gottes bejahen. Leider hat ein Teil der Engel diese Einladung aufständich zurückgewiesen. Daselbst haben sie einen „selbstmörderischen Akt” (RP 16) begangen. Samt ihrer Sünde haben sie in sich den sie bisher beglückenden und belebenden Anhauch Gottes getötet. Ist doch ausschließlich der Schöpfer der einzige Urquell von LIEBE, die das LEBEN sprüht.

Johannes Paul II. fasst die Gabe Gottes des freien Willens – samt den mit ihm zusammenhängenden Folgen – in lapidare Worte:

„... Darum gibt es in jedem Menschen
nichts mehr persönliches und unübertragbares,
wie das Verdienst der Tugend
oder die Verantwortung für die Schuld” (RP 16).

Der Heilige Vater spricht dieses Mal nicht von der Welt der Engel, sondern vom Menschen: der Person. Es ist aber klar, dass dasselbe umso mehr die Welt der reinen Geister: der Engel betrifft.

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2. Endgültiges ‘NEIN’
angesichts Gottes:
der LIEBE

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Im Angesicht der den Engeln dargestellten Wahl des Anhangens an den Dreieinigen mit erfreuter Liebe, beschloss ihr Führer Luci-Fer (‘Licht-Tragender’) samt der Schar der aufständischen Engel – den von Gott empfangenen, ihnen geschenkten brillanten Weisheitsgrad und die ihnen gespendete Macht – für selbständiges Eigentum und ihren persönlichen Verdienst. Im eingebildeten eigensüchtigen Versonnensein in sich selbst (typische zentr-PETALE Dynamik jeder GEGEN-Liebe) und die ihnen geschenkten Vollkommenheiten sind die aufständischen Engel zum Schluss gekomen, dass sie es verschaffen können, jetzt schon in völliger Unabhängig von Gott existieren zu können:

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Möge jeder sein ganzes Leben lang bedingungslos treu in Verehrung und Sühnehaltung für die Beleidigungen und die Undankbarkeit verbleiben, wie sie seit der Sünde der Ur-Eltern Gott der Dreieinige zu erdulden hat. Gott tritt dagegen der Menschen-Familie in seinem Sohn, Jesus Christus, entgegen. Dieser aber wurde Erlöser des Menschen, der doch nach dem EBENBILD und Ähnlichkeit gerade der Zweiten Person Gottes erschaffen wurde.
– Die Praxis der Ersten Freitage der aufeinanderfolgenden Monate das ganze Leben hindurch freut sich an besonderen Verheißungen des Herzens Jesu, wie sie der Menschen-Familie über die Hl. Margareta Maria Alacoque übermittelt wurden. Gesegnet diese Ehepaare und Familien, wo alle regelmäßig zum Tribunal der Barmherzigkeit Gottes herantreten: der Vater, die Mutter und alle Kinder nacheinander. Die Kinder gucken die Praxis der Ersten Freitage (und der ersten Samstage des Monats) ihrer Eltern gut – ganz wortlos, ab. Zur Besiegelung des von Sünden gereinigten Herzens wird demzufolge die mit Dank empfangene Heilige Kommunion.

Wir richten uns ganz gut OHNE Dich ein, o Gott!
Du kannst ganz ruhig weggehen!
Du bist uns nicht mehr nötig!
Solltest Du irgendwelche ‘Gnaden’, haben,
so beschenke mit ihnen irgenedjemanden anderen!
Für uns bist Du nicht mehr nötig.
Mir und uns ist schon keine Deine ‘Gnade’ notwendig!
Wir schaffen es im Leben allein!
Dich brauchen wir nicht mehr!

Hier steckt das Wesen der Sünde gegen den Heiligen Geist. Die aufständischen Engel haben das ontologische Factum nicht anerkannt, dass sie samt der Gesamtheit der ihnen beschenkten Gaben ausschließlich an ‘Gott’ und ‘von’ Gott hängen bleiben. Unmöglich, dass irgendetwas und irgendjemand unabhängig von Gott da sein könnte. Auch Gott selbst kann nicht leugnen, dass er, und nur er – ihr Schöpfer ist, noch dass er sie mit ausgesuchten Gaben beschenkt hat. Das Existieren von irgendetwas (Welt der NICHT-Personen) und eines irgendjemanden (Welt der Personen) ohne personalen Schöpfer-Eingriff Gottes bedeutet Absurdität. Jeder Verleugnungsversuch der Tatsache, dass alles sein Da-zu-Sein und das weitere Existieren der „liebenden Allmacht des Schöpfers(DeV 33) zu verdanken hat bedeutete Gipfel der Verstandesverneinung.

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3. Das Allein-Sein:
unabhängig von Gott

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Wir suchen nach tieferen Gründen zur Erklärung des Dramas, das sich im Himmel abgespielt hat. Wir sind uns bewusst, dass es bei Engeln, beschenkt mit den Gipfel erreichenden Gaben, irgendein Schwanken vor der Unternahme einer Entscheidung von vornherein ausgeschlossen ist. Die Wahl, die in Kraft ihres freien Willens getroffen wird, wird zur einmaligen Tatsächlichkeit und bleibt endgültig unabrufbar.

Der Luci-Fer, zusammen mit den übrigen Engeln des Aufstands, hat sich im eigenen ‘ICH’ zutief versenkt (typische zentri-PETALE Dynamik einer GEGEN-Liebe). Überzeugt, dass die ihm verliehenen Vollkommenheiten sein ‘Eigentum’ geworden sind, von dem es selbst Gott ihn abzurechnen nicht erlaubt ist, wollte er sich jetzt auszuweisen können:

im Angesicht des ganzen Weltalls,
– wie auch vor Gott selbst
,

dass er es schaffen kann, sein weiteres Existieren in völliger Unabhängigkiet von der „liebenden Allmacht des Schöpfers(DeV 33) selbst einrichten zu können. Er hat sich selber so weit als völlig Selbständigen anerkannt, dass es ihm genehmigt ist, von nun an definitiv ganz allein zu existieren.

Die Entscheidung des Luci-Fer musste momentan – bis zum Jota erfüllt werden. Sowohl er, wie auch die Schar der übrigen Engel des Aufstands haben sich momentan DORT gefunden, wo sie sich zu finden gewünscht haben. Es ist der Ort der Absperrung von Gott. Somit begann ihr Leben „ohne Gott”, und über allen Zweifel „Gott zum Trotz(RP 14). Es hat sich sofort ihre unabrufbare Entscheidung erfüllt: ihres verkehrt gebrauchten freien Willens. Sie haben sich von diesem ihrem Urheber-Gott abgeschnitten, von dem sie volens nolens weiter in völliger Abhängigkeit verbleiben: ihres unsterblichen Existierens. Nur dass sie von nun an in der Verdammnis in völliger Abstoßung Gottes als LIEBE und Fülle von LEBEN, das mit Glückseligkeit pulsiert, verbleiben. So ist die Wahl der ewigen Verdammnis in der Hölle. Es ist der Ort der bewusst gewählten Gegenseitigkeit der Glückseligkeit dieser, die Gott geliebt und daselbst die ewige Glückseligkeit im „Haus des Vater, wo es viele Wohnung gibt ...” (J 14,2) erreicht haben.

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4. Psychologisch-theologische Prämisse


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Es kommt die Frage auf, ob der dargestellte Ablauf der Ereignisse mit tatsächlichen Gegebenheiten belegt werden kann, oder auch ist es einzig theologische Erfindung? In Antwort dürfte man sich auf die Schlussfolgerung teilweise vom Bereich der Psychologie-Theologie berufen, und anderseits auf ein äußerst intrigierendes Wort des Sohnes Gottes aus der Zeit seines irdischen Lebens.

Psychologisch genommen ist es nicht schwer das Treiben gewisser Personen zu verstehen, die jede Form einer Abhängigkeit von irgendjemandem abschütteln möchten. Solche Tendenz erscheint leicht dann, wenn jemand ganz mit eigenem ‘ICH’ eingenommen ist. Überzeugt, dass er Mittelpunkt der ganzen Wirklichkeit geworden ist, hat er es überaus nicht gern von irgendjemandem im Abhängigkeitszustand zu verbleiben. Zumal er wurde sich um einige ihn auszeichnenden Merkmale bewusst, die seiner Meinung nach von seiner einigen Überlegenheit zeugen. So verfällt er leicht der Dünkelhaftigkeit um sich.

Wird er sich allerdings zu gewisser Stunde bewusst, dass diese seine Begabtheiten dennoch nicht sein Eigentum sind, sondern ihm allein zur rechenschaftlichen Verwaltung anvertraut wurden, erscheint in ihm sehr leicht die Reaktion einer Empörung. Er möchte die erfahrene Abhängigkeit von jemandem höherem abschütteln, der es wagen würde von ihm eine Abrechung der ihm anvertrauten Verwaltung abzufordern. Sein gekränkter Ehrgeiz angesichts der unvermeidlichen abzurechnenden Abhängigkeit führt ihn zur aufständischen Haltung eines entschiedenen ‘NEIN-Worts’ zu allen ‘Oberen’, Gott nicht ausgeschlossen. Er sucht mit Kraftaufwand die ihm gewährte Selbst-Bestimmung seines freien Willens an allen zu erzwingen. Sollte jemand den Mut fassen anders zu denken als er, zieht er sich vor dem Entschluss nicht zurück die Anerkennung seines ‘Ich’ auf den Umgebenden als des ‘einzigen Herren’ seines Selbst zu erklären. Er lässt auch Gott zu verstehen, dass er die Vollmundschaft erreicht hat, demzufolge die weitere Kuratel Gottes ihn persönlich nicht mehr betrifft, dass also Gott ihm gegenüber ab jetzt schlechterdings unzuständig bleibt (s. auch ob., u.a.: Niemand zwingt mir etwas auf !.

So wird einmal die Sünde der Erbauer des Babek-Turmes aussehen (s. Gen 11,1-7). Einen charakteristischen Kommentarz zu dieser ‘zweiten Sündenart’ des Sündigens – nach der ersten Sünde des Menschen im Paradies, hinterließ Johannes Paul II in seiner Adhortation Reconciliatio et Paenitentia (1984):

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Der Himmlische Vater sorgt um Nahrung und Trank nicht nur für die Menschen, die Er als lebendiges EBENBILD-Ähnlichkeit seines Vielgeliebten Sohnes erschaffen hat, der als Gott-Mensch – Erlöser der „Sünde der Welt” geworden ist. Gott sorgt voller Liebe – auch ihm Rahmen seiner Gottes Vorsehung um jedes andere Geschöpf. Er hat sie mit entsprechenden Instinkten und Reflexen ausgestattet. Gerade deswegen öffnen die wehrlosen Küklein sperrangelweit ihren Schnabel zum Zeichen für die Vogel-Eltern: Mutter, Vater – ich bin HUNGRIG! Der Mutter, dem Vögel-Vater – heißt so der Himmlische Vater fliegen und fliegen und nach entsprechender Nahrung für ihre Nachkommenschaft, die ihnen geboren ist, zu suchen ...!
– Gelegentlich kann man in entzückte Verwunderung kommen, wenn man die schönen Farben dieser Geschöpfe betrachtet. Alles ist artistisches Wunderwerk des Schöpfers. Anderseits: wie wunderschön, kunstartig – das Nest für die erwartete Nachkommenschaft gebaut wurde !

„... Die Menschen haben danach verlangt, eine Stadt zu erbauen, sich in einer Gesellschaft zusammenzuschließen, STARK und mächtig zu sein ohne Gott, wenn nicht sogar gegen Gott.
– In dieser Hinsicht stimmen die Erzählung von der ersten Sünde im Garten Eden und die Geschichte von Babel ... miteinander überein:
– in beiden Fällen stehen wir angesichts des Ausschlusses Gottes durch eine direkte Opposition gegen ein Gebot, durch eine Geste der Rivalität ihm gegenüber, durch das täuschende Streben danach, sein zu wollen ‘wie Er’ ...
– Dennoch in beiden Fällen wird die Beziehung zu Gott gewaltsam abgebrochen ...
Ausschluss Gottes, Bruch mit Gott, Ungehorsam gegen Gott:
das war und ist die Sünde in der ganzen Menschheitsgeschichte ...
– Sünde ist Ungehorsam des Menschen, der mit dem Akt seiner Freiheit die Herrschaft Gottes über sein Leben nicht anerkennt, zumindest in jenem Augenblick, wo er sein Gesetz Gottes überschreitet” (RP 14).

Diese Worte betreffen zwar die Lage des Menschen. Dennoch es ist unwahrscheinlich, dass genau dasselbe sich nicht auch bei den aufständischen Engeln abgespielt hat. Bei empfundenem himmelhohem Gerüst ihrer Ausstattung haben sie es als ihr ausschließliches Besitztum anerkannt. Im gekränkten Hochmut haben sie zu Gott ihr aufständisches Wort entgegengeworfen:

Wir reichen uns selbst aus!
Wir brauchen Dich, Gott, nicht mehr.
Dir, o Gott, dienen wir ... nicht mehr !” (vgl. Jer 2,20)
.

Siehe da die typische Reaktion bei Personen, die sich vor aller Autorität absperren und sich selber usurpatorisch zum Mittelpunkt des Weltalls ernennen.

Es schiebt sich die Gedankenverknüpfung solcher Haltung mit Worten des polnischen Dichters auf, Adam Mickiewicz (= Mitzkjewitsch)– von seiner berühmten „Ode an die Jugend”:

„Du Jugend ! Über Ebenen fliege hinauf ! ...
... Schau hinunter – wo der ewige Nebel den Raum
verschattet von Müßigkeit, überschwommen mit Strudel:
Dies ist die Erde!
Schau, wie über ihre Leichen-Wasser
ein Lurch sich emporgeschwingt in Schale
Selbst für sich Steuer, Segler, Schiff.
In Jagd nach winzigeren Lurchs
wirbelt er empor, dann stürzt er in das Tief.
Welle klebt ihm keine an, noch er an die Welle.
Da prasselt er an einem Felsenblock.
Niemand sein Leben gekannt, niemand sein Verderben geschätzt.
So finden sich die Ichsüchtige ...”
(Adam Mickiewicz: „Ode an die Jugend”).

Der erwähnte Hochachtungsauswuchs der eingebildeten Selbst-Ehre ist keine Beobachtung erst ‘unserer’ Zeiten. Er geht im minderen oder größeren Grad einher ab Uranfang der Erlebnisse zumindest zahlreicher Personen – zumal auf gewissen Stufen ihrer geistig-physiologischen Entwicklung. Kein Wunder, dass ähnliche Reagenzen auch schon früher bei einem Teil der Engel erschienen – ungeachtet ihrer rein geistigen Natur.

An wie vielen Stellen unserer Internet-Seite wird vom zuerst scheinbar schwer zu verstehendem Begriff gesprochen, der ein wenig engagierte Gedankenmühe beansprucht:

– die zentri-PETALE Dynamik aller Sünde, und:
– zentri-FUGALE Dynamik, mit der sich jeden authentische Liebe auszeichnet.

Zu ihrem ständigen Muster wird das Wirken Gottes bei der Erschaffung und Erhaltung alles Existierens. Es ziemt sich die unterhalb angeschlossene Graphik aufmerksam anzuschauen (s. die dargestellte Graphik an: Dynamismus der Liebe).

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Die zentri-FUGALE Dynamik einer wahren Liebe in Gottes Stil des Liebens. Eine wahre Liebe kennzeichnet sich an ihrem PERSON-Gabe-Sein für eine Person, beziehungsweise für Personen. GABE wird erst dieses Gut, das sich auf der Linie legt, die das Erreichen des ... „HAUSES des VATERS” abzielt. Wahrhaft zu lieben heißt immer ‘ÜBER’ sein ICH und ‘AUSSERHALB’ seines Ich herauszuragen.
– Im Gegensatz, die zentri-PETALE Dynamik ist Kennzeichen der GEGEN-Liebe. Zu ihrer untrennbaren bitteren Frucht wird die Selbstsüchtigkeit, die immer Erweis der Herrschaft dieses BÖSEN im Herzen ist. Der Egoismus frisst alles und alle auf, um nur die täuschende Selbst-Befriedigung zu erreichen in Form von z.B. vor allem für sich gesichertem Erlebens, und sei es im Bereich des Sexus.


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5. Missachtung
des Sohnes Gottes
als des Menschen-Sohnes

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Unabhängig vom gerade erst dargestellten Argument des Psychologie-Theologie-Bereichs, auf dessen Grund wir einzusehen versuchen, wie es dazu gekommen ist, dass ein Teil der Engel Gott zurückgewiesen hat, bleibt noch das biblisch-theologische Argument. Wenn wir es aufmerksam anschauen, wird es leichter die Tragödie zu verstehen, wie sie sich die aufständischen Engel bereitet haben, indem sie das Existieren im ewig fixierten ... „brennenden See von Feuer und Schwefel(Offb 21,8) gewählt haben.

Der Stil des Wirkens und der Verhaltensweise Gottes scheint dafür zu sprechen, dass der Himmlische Vater den Engeln zu gewisser Stunde seinen Eingeborenen Sohn als schon Fleischgewordenen Sohn Gottes und zugleich Sohn des Menschen gezeigt hat: den Erlöser des Menschen. Der Himmlische Vater hat ihnen eine blitzartige Einsicht in das Werk der Erlösung dargestellt, das sein Sohn, die zweite Person Gottes des Dreieinigen – im Geheimnis der Menschwerdung unternehmen wird. Er ließ sie seinen Sohn in seiner schauderhaften „Erniedrigung bis zum Tod, bis zum Kreuzestod(Phil 2,7f.) erblicken. Er gab ihnen zu erkennen, dass gerade Er, der in unvorstellbaren Foltern am Kreuz sterbende, in seinem Mensch- und Gott-Wesen Geschändete – ihr Schöpfer und Herr ist. Von Ihm wird einmal der Völkerapostel, der Hl. Paulus, schreiben:

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Bezauberndes Lächeln dieses Menschen, der diese Geschöpfe hütet und weidet. Gott hat diese Wesen mit sehr scharfen und bedrohlich aussehenden Hörnern ausgestattet. Wir sehen hier ein Stück der Natur vom südlichen Sudan in Afrika. Es kann bemerkt werden, dass der Hirte, vielleicht ohne selbst grundlegende Ausbildung, keinesfalls als unglücklicher aussieht. Er knüpft auch bestimmt auf seine Art und Weise den Kontakt zu Gott für den Alltag an. Auch er richtet sich zumindest nach der Stimme der Gebote Gottes, die Gott zur Stunde seiner Empfängnis in sein Gewissen eingeprägt hat.

„... Denn in Ihm
(im Sohn Gottes, dem Erstgeborenen angesichts jedes Geschöpfs)
wurde alles erschaffen:
im Himmel und auf der Erde,
das Sichtbare und das Unsichtbare,
Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten.
Alles ist durch ihn und auf ihn hin erschaffen.
Er ist vor aller Schöpfung und in ihm hat alles Bestand ...” (Kol 1,16f.).

Von Ihm, vom Sohn Gottes Jesus Christus, wird einmal unter dem Anhauch des Heiligen Geistes der Autor es Jesaja-Buches zumindest fünfeinhalb Jahrhunderte früher schreiben, bevor es zur entsetzenden, und doch erlösenden Wirklichkeit werden wird:

„... Er hatte keine schöne und edle Gestalt,
sodass wir ihn anschauen mochten ...
Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden,
ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut.
Wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt,
war er verachtet. Wir schätzten ihn nicht.
... Aber er hat unsere Krankheit getragen
und unsere Schmerzen auf sich geladen.
Wir meinten, er sei von Gott geschlagen,
von ihm getroffen und gebeugt ...
Er wurde vom Land der Lebendigen abgeschnitten
und wegen der Vergehen meines Volkes zu Tode getroffen ...” (Jes 53,2ff.8).

Nachdem das äußerst leidensvolle Werk der Erlösung vollbracht werden wird, wird Ihn der Himmlische Vater erhöhen, weil Er das urewige VORHABEN der Allerheiligsten Dreifaltigkeit vollbracht hat: die Erlösung des in Sünde gefallenen Menschen – Dank dem Sieg über die Sünde und über den Tod im Kreuz der Erlösung, das Er mit Erlösungs-LIEBE angenommen hat:

„... Darum hat Ihn Gott (der Vater) über alle erhöht und Ihm den
Namen verliehen, der größer ist als alle Namen
(dieser höchster Name heißt: JAHWÉH = KÝRIOS = Herr = GOTT),
damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde
ihr Knie beugen vor dem Namen Jesu

(die Engel, die Menschen und Satane),
und jeder Mund bekennt:
JESUS CHRISTUS ist der HERR
(dass Jesus der „JAHWÉH = KÝRIOS = HERR” ist)
zur Ehre Gottes, des Vaters ...” (Phil 2,9ff.).

Wie sehr stimmt mit der Wahrheit der Tatsachen die Feststellung des Hl. Paulus: vor dem Namen „Jesus” kniet Satan und selbst Luci-Fer nieder. Und sei es mit Zähneknirschen und Hassausbruch zum Sohn Gottes: er kniet nieder vor Diesem, der ihn erschaffen hat, allerdings der ihn nicht erlöst hat! Die Erlösung wird ausschließlich die Personen der Menschen: Mann und Frau betreffen (s. dazu: Joh 3,16; 16,28; 17,3; usw.; Credo der Heiligen Messe: „... Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen, hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist ... ”.).

Auf diesem Hintergrund wundert umso mehr die Tatsache, dass Satan vor Gott ... niederkniet. Es gibt dagegen Leute, die sich mit ihrem UN-Glauben aufspielen und nicht gnädig sind, sich vor Gott zu niederbeugen. Sie sprechen den Umgebenden ein, sie glaubten auf die Existenz keines ‘irgendeinen Gottes’. Dennoch dieses Thema rühren wir hier nicht an: es wurde ausreichend an anderen Stellen unserer Internet-Seite erörtert (s.: „Satan: der Glaubende – nicht praktizierende und sein Aufstand”, lp33.de/seite-lp33/ind3.htm#crd. Oder: ”Wem gilt es zu glauben”, lp33.de/seite-lp33/p7_3p.htm#cui. Oder auch: ”Menschliche Religionen und die Religion der Offenbarung angesichts der Vergebung”, .lp33.de/seite-lp33/p7_4d.htm#rel ; usw.).

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6. Jesus Zeuge
des stürzenden Satans

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Im Evangelium des Hl. Lukas gibt es eine Stelle, wo Jesus einmal mehr seine PRÄ-Existenz in der Allerheiligsten Dreifaltigkeit offenbart. Und zwar Jesus hat auch schon die von ihm ausgewählten Apostel und andere Jünger zum Verkündigen des Reiches Gottes eingeübt. Voller Enthusiasmus kehrten sie zu Jesus von ihrer missionarischen Expedition zurück und belobigten sich:

„... ‘Herr, selbst die Dämonen sind uns in Deinem Namen untertan’.
Da sagte Er zu ihnen:
– ‘Ich sah den Satan wie einen Blitz aus dem Himmel fallen.
Siehe, ich habe euch die Vollmacht gegeben,
auf Schlangen und Skorpione zu treten und über die ganze Macht des Feindes.
Nichts wird euch schaden können.
Doch freut euch nicht darüber, dass euch die Geister gehorchen;
sondern freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind’ ...” (Lk 10,17-20).

Jesus knüpft hier an ein geheimnisvolles Ereignis an, als er „gesehen hat”, wie „Satan gleichsam eines Blitzes vom Himmel herabgestürtzt ist”. Daselbst offenbart Er seine Prä-Existenz im Schoß der Dreifaltigkeit. Allerdings Jetztzeit spricht Er als Menschen-Sohn: Sohn des Vaters im Himmel, aber auch wahrhafter Sohn seiner Unbefleckten Mutter Maria. Er heißt seine Jünger sich nicht deswegen freuen, weil sie mit der ihnen erteilten charismatischen Macht über die Dämonen-Satane bereichert wurden, sondern weil ihre Namen im Himmel eingetragen sind. Das heißt, dass die visuellen Sukzesse der Apostolischen Berufung zwar Freude bringen, dennoch sie können keinesfalls zum Maßstab für die Wirksamkeit hinsichtlich des verkündeten Wortes Gottes werden. Das erfolgreiche Heraustreiben des Satans von Besessenen ist nicht ihr Verdienst, sondern Gabe des ihnen verliehenen zeitweiligen Charismas.

Wir finden uns aber mit dem Wort Jesu im Anschluss an die Sünde der Engel und der Tatsache ihrer Herabstürzung vom Himmel intrigiert: „... sie fielen vom Himmel wie ein Blitz herab”. Dieses Wort stimmt mit dem Bericht des Buches der Offenbarung überein, das vom Hl. Johannes, dem Apostel, geschrieben wurde. Er stellt den dramatischen Kampf dar, als Luci-Fer samt der Schar der aufständischen Mit-Engel vom Himmel gestürzt wurde. Dieses Drama hat auf unserer Internet-Seite schon ein paarmal eine ausführlichere Betrachtung erfahren (s. z.B.: „Dramatischer Kampf der Engel im Himmel” – Offb 12,9f. – lp33.de/seite-lp33/ind3.htm#ap12). Trotzdem führen wir diesen Eintrag wiederholt an – im strikten Anschluss an das geheimnisvolle Bekenntnis Jesu: „Ich sah Satan ...(Lk 10,18):

„Da entbrannte im Himmel ein Kampf:
Michael (hebr.: Mi-ka-‘El = Wer wie Gott !)
und seine Engel erhoben sich, um mit dem Drachen zu kämpfen.
Der Drache und seine Engel kämpften,
aber sie hielten nicht stand
und sie verloren ihren Platz im Himmel.
Er wurde gestürzt, der Große Drache,
die Alte Schlange, die Teufel oder Satan heißt
und die ganze Welt verführt
;
der DRACHE wurde auf die Erde gestürzt
und mit ihm wurden seine Engel hinabgeworfen ...
Weh aber euch, Land und Meer.
Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen
Seine Wut ist groß,, weil er weiß,
dass ihm nur noch eine Kurze Frist bleibt” (Offb 12,7-12).

Der geliebte Jünger Jesu stellt die Probe vor, der jede ‘Liebe’ unterzogen werden muss, damit sie sich überprüfen kann, ob sie echte, oder nur vermeintliche Liebe ist, beziehungsweise eine nur erzwungene Liebe darstellt. Gott kann sich nicht erlauben, dass irgendwelche Person, in diesem Fall der Engel, ihren Aufenthalt im „Haus des Vaters(Joh 14,2) wählen müsste. Eine erzwungene Liebe bedeutete Knechtschaft. Das würde aber einer Verschmähung der Würde Gottes, und auch der betreffenden Personen: der Engel gleichkommen. Gott hat mit der Gabe des freien Willens nicht als mit Theorie beschenkt, sondern als Ermöglichung, wahrhaft freie Wahlen unternehmen imstande zu sein.

In der dargestellten Probe der Engel hat ein ihrer Teil die Prüfung der Hingabe an Gott als des liebenden Schöpfers nicht bestanden. Sie haben Gott zu verstehen gegeben, sie wären vollmündig, fähig zum Leben nach eigenem Gefälle, so dass Gott ihnen nicht mehr nötig ist. Daselbst konnten sie aber In dieser Lage keine Sekunde länger im „Haus des Vaters” zugegen bleiben.

Diesen Augenblick hat Jesus „gesehen”. Es gilt für den von diesen aufständischen Engeln gefällten Entschluss, für die für sie selbst tragische Entscheidung, die zugleich gleichbedeutend wurde mit einem Stich gestoßen direkt ins Herz der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, die die Engel-Personen mit ihrer zärtlichsten sie „liebenden Allmacht des Schöpfers(DeV 33) zum Existieren berufen hat. Jesus ‘sah’ diesen Augenblick sowohl als die Zweite Person der Allerheiligsten Trinität, wie auch schon als der Gott-Mensch in seiner einen einzigen Gottes Person. Jesus bekennt doch, dass er gesehen hat, wie diese Engel vom Himmel gestürzt sind gleichsam „des Feuers eines schaudererregenden Blitzes(vgl. Lk 10,18).

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7. Drama des Kampfes
der Engel im Himmel

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Die dargestellten Erwägungen lassen in zwei grundsätzliche Beweggründe einzudringen, die für die aufständischen Engel sehr wahrscheinlich die maßgebende Rolle bei der Zurückweisung der Gnade Gottes gespielt haben. Es geht hier freilich einzig um psychologisch-theologisch-biblische Erwägungen, dennoch der Ablauf der Ereignisse hat sich wohl gerade so tatsächlich entwickelt:

a) Zum ersten Beweggrund, warum sie Gott zurückgewiesen haben, wurde ihr Drang nach Unabhängig-Werden von Gottes ‘Vormundschaft;’.

b) Zum zweiten Beweggrund, der bei den aufständischen Engeln die Entscheidung auf völlige Lostrennung von Gott herbeigeführt hat, wurde die Verschmähung eines solchen ‘Gottes’: des Menschen-Sohnes in seiner unwahrscheinlichen Erniederung und seiner zu-Tode-Folterung am Holz des Kreuzes ... vermeintlich des Erlösers des Menschen.
– Gott der Vater hat ihnen zu kennen lernen gegeben, dass eben Er, dieser in seiner nicht nur Gottes, sondern selbst rein menschlichen Würde so schauderhaft erniedrigter Menschen-Sohn – ihr Schöpfer und Herr ist, dem es sich gehört die Beugung als Gott zu erweisen.
– In ihrem Hochmut haben sie es nicht geschafft, einen solchen ‘Gott’ als GOTT, ihren Schöpfer zu anerkennen. Indessen gerade ER ist und wird nicht nur Schöpfer, sondern auch Erlöser der erst zu erschaffenden Menschen werden. Die Menschen-Person wird Er als sein „EBENBILD und Ähnlichkeit” (s. Rom 8,29; Gen 1,26f.) erschaffen.

c) Die einzige Reaktion der gefallenen Engel im Anblick des SOLCHEN Gottes, des wahrhaften Schöpfers – wurde ihr entschiedenes:

NEIN! Dich erkennen wir als Gott entschieden NICHT an!
Dir huldigen wir – als Gott ... auf keinen Fall”!

Wir haben schon das Finale dieses absurden Anspruchs der aufständischen Engel in ihrem mit Hoffart aufgeblasenen, unabhängigen ‘für sich allein zu sein’ kennen gelernt. Im entfesselten Kampf im Himmel sind sie blitzartig – in Kraft der Entscheidung des ihren eigenen freien Willens von Gott abgesplittert: genau so, wie sie es gewünscht-gewollt haben.

In selber Stunde ist für sie die Chance eines weiteren Verweilens im „Haus des Vaters(Joh 14.2) endgültig zu Ende gekommen. Sie fanden sich in selber Sekunde im Ort, den sie sich selbst gewählt haben: am gegenüber liegenden Pol des ewigen Daseins im Bräutlichen EINS mit dem Dreieinigen. In der Zurückweisung der „liebenden Allmacht des Schöpfers(DeV 33) haben sie alle ‘Fäden’ geschnitten, mit denen jedes Geschöpf untrennbar mit dem Schöpfer verbunden ist.
– Es wurde schon erwähnt, dass den letzten von jenen ‘Fäden’ niemand und nichts abzubrechen instande ist. Es gilt vom Faden des Existierens in alle Ewigkeit. In Unsterblichkeit werden sie von derselben „liebenden Allmacht des Schöpfers” unterhalten, die von ihnen eindeutig verschmäht wurde. Die Fülle der Glückseligkeit im ewigen EINS-zu-Gott-der-LIEBE-des-LEBENS ist für sie zu brennendem, ewigem „See des feuernden Schwefels(vgl. Offb 21,8) geworden.

Das Echo dieser bewusst-freiwillig gewählten ewigen Qualen stellen die letzten Kapitel des Buches der Offenbarung dar. Es wird in ihnen über den letztlichen Kampf geschrieben des „Drachens, der alten Schlange – das ist des Teufels oder des Satans(Offb 20,2). Er wird vom Abgrund der Hölle befreit „für kurze Zeit(Offb 20,3) vor dem Ende der Zeiten:

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Och ! Gerade das würden wir gern bekommen! Es musste offenbar eines der Viehe ... ‘fallen’, wenn es gelungen ist, dass es zur Wurst verarbeitet wurde.
– O Herr, o Gott, Du Vater-im-Himmel – wir wagen es zu bitten: „Unser tägliches Brot ...GIB uns heute. Aber auch für die nächsten Tage! Möge uns aber auch die geistige Nahrung nicht fehlen: des Leibes und Blutes unseres Erlösers, Deines Sohnes, der mit uns zu verweilen gewünscht hat alle Tage hindurch, bis zum Ende der Welt: als NAHRUNG und GETRANK für das ewige Leben”!

„Wenn die tausend Jahre vollendet sind,
wird der Satan aus seinem Gefängnis freigelassen werden.
Er wird ausziehen,
um die Völker an den vier Ecken der Erde ...
zu verführen und sie zusammenzuholen für den Kampf.
Sie sind so zahlreich wie die Sandkörner am Meer.
Sie schwärmten aus über die weite Erde
und umzingelten das Lager der Heiligen und Gottes geliebte Stadt
(Bezeichnung der Kirche in der Phase ihres Kampfes um die Treue zum HERRN).
Aber Feuer fiel vom Himmel und verzehrte sie.
Und der Teufel, ihr Verführer,
wurde in den See von brennendem Schwefel geworfen,
wo auch das Tier und der falsche Prophet sind.
Tag und Nacht werden sie gequält,
in alle Ewigkeit” (Ap 20,7-10).

Das eine ist immer wieder sicher: Gott wollte es nicht und will es auf keinen Fall, dass die ausfständischen Engel für die Ewigkeit in den „See von brennendem Feuer und Schwefel ...” geworfen werden. So ist es aufgrund ihrer bewussten und freiwilligen Wahl geworden. Einerseits konnte Gott jede Person unmöglich auf die Probe ihrer Treue zur Liebe nicht aussetzen. Von ‘Liebe’ kann erst dann gesprochen werden, wenn sie vom freien Willen der betreffenden Person hervorspringt. Gott erzwingt die Liebe der Person niemals: die Liebe muss von in Fülle freiem Herzen herkommen. Daher konnte Gott jede Person auf die Probe der Qualität ihrer Liebe unmöglich nicht ausstellen.

Anderseits kann die Gabe des freien Willens keine nur fiktive Gabe darstellen. Daher muss Gott gleichsam ‘bis zum Schmerz’ folgerichtig bleiben und die Unabhängigkeit des Aktes des freien Willens selbst im Fall ehren, wenn er Besiegelung des eigenen Unglücks sein wird. Gott zieht sich dann vor der Würde des freien Willens der Person zurück, falls diese es entscheiden sollte, sie wünsche sich nicht, dass Gott für sie ‘Liebe-Leben’ sei. Gott wird dann vom eigenen Geschöpf genötigt den Tempel des Herzens der betreffenden Person zu verlassen. Diese Stunde würde zum Dolchstoß direkt in das Herz selbst des Dreieinigen. Gott stoßt dann einen Klageseufzer aus, der das ganze Weltall erschüttert. So geschah es zur Sterbestunde des Sohnes Gottes am Kalvarienberg (s. Mt 27,45-54).

Unwahrscheinlich, dass der Dreieinige auf seine, Gottes Art und Weise, für uns unvorstellbare Art in den „Tiefen, im gleichsam dem Herz der unermesslichen Dreifaltigkeit(DeV 39) nicht – einen ewigen Schmerz erlebte, sooft Er die versteinerte Verhärtung einer Person antrifft – in diesem Fall des Höchstangestellten unter den Engeln und der Mit-Engel, die er nach sich gezogen hat. Zu dieser Stunde haben die aufständischen Engel Gott ins Gesichf ihr Hasswort geworfen: „Dir, Gott, werden wir nicht dienen(vgl. Jer 2,20. – s. aus unserer Seite: „Infragestellung Gottes als Liebe”, lp33.de/seite-lp33/p2_6b#num-am ).

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8. Sünde der Engel
Sünde
gegen den Heiligen GEIST

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Im dramatischen Kampf zwischen den Engeln-Personen, die in ihrem Anvertrauen auf Gott der Liebe und des Lebens die Treue bewahrt haben – und den Engeln-Personen, die Gott verschmäht haben, indem sie das weitere Existieren gewählt haben „OHNE Gott, wenn nicht geradeaus Gott zum TROTZ(RP 14) – sind wir Zeugen dessen, was gerade Gegenstand der Sünde der Blasphemie gegen den Heiligen Geist betrifft. Gott würde den gefallenen Engeln gern und sofort verzeihen, weil doch „bei Ihm REICHE Erlösung ist(Ps 130[129],7). Leider gibt es bei Engeln nur eine einmalige möglich zu treffende Entscheidung ihres freien Willens. Die von ihnen unternommene Entscheidung wird zur endgültigen und unabrufbaren Wirklichkeit.

Kommen wir jetzt auf Gott zurück, muss gleich festgestellt werden: Wesen dessen, WER Gott ist, ist die LIEBE. LIEBE ist offenbar Gott der ganze: die ganze Allerheiligste Dreifaltigkeit. Allerdings Liebe-PERSON, die den Vater und den Sohn in EIN und selbe Gottheit verkoppelt – ist die Dritte Person des Dreieinigen, das heißt die Person des Heiligen GEISTES. Siehe da die Erklärungsworte dafür von der Enzyklika vom Heiligen GEIST des Papstes des Hl. Johannes Paul II.:

„... Denn das Geheimnis der Menschwerdung vollzog sich ‘durch das Wirken des Heiligen Geistes’. (Dieses Geheimnis) wurde ‘gewirkt’ durch den Heiligen Geist, der – als eines Wesens mit dem Vater und dem Sohn
– im absoluten Geheimnis des Dreieinigen Gottes: die PERSON-die-LIEBE ist, die ungeschaffene Gabe, und zugleich der unmittelbare Urquell aller von Gott herkommenden Beschenkung – in der Ordnung der Erschaffung;
Er ist auch das unmittelbarer Prinzip und gleichsam Subjekt der Selbst-Mitteilung Gottes – in der Ordnung der Gnade” ...(DeV 50. – Wichtiger dogmatischer Text. Stark korrigiert nach dem polnischen Originaltext der Enzyklika).

Damit sind wir auf Spuren zum Verstehen der Sünde gegen den Heiligen Geist. Die Blockade gegen die Vergebung Gottes wird nicht von Gott aufgestellt, noch vom Heiligen Geist, sondern vonseiten des Sünders. Er ist es, der mit dem Akt seines freien Willens die Sünde der Blasphemie gegen den Heiligen Geist begeht, das heißt gegen die PERSON Gottes als der LIEBE. Er ist es, der es Gott unmöglich macht, dass Er sich zu ihm als Gott des Erbarmens zeigt. Die gefallenen Engel haben sich in ihrem versteinerten ‘NEIN’ zu Gott so sehr verbissen, dass sie sich niemals mehr für die Gabe Gottes-der-Liebe auftun. Im Hass infolge ihres unumwendbaren Schicksals für die ganze Ewigkeit, das sie sich aber selbst gewählt haben, haben sie sich zu Gott mit höchestem Widerwillen entgegengesetzt, wiewohl Gott mit der Entscheidung ihres freien Willens nichts zu tun hatte. Sie verhassen der Reihe nach alles, was irgendwie an Gott erinnert. Die Schärfe ihres Hasses und Neides kehren sie gegen den Menschen. Denn der Mensch, der EBENBILD-Ähnlichkeit Gottes ist, kann die Glückseligkeit im selben „Haus des Vaters” erreichen, wohin auch sie berufen waren. Nur dass um in das „Haus des Vaters” tatäschlich zu finden, das Leben nach den Geboten Gottes gestaltet werden muss.

Gott bleibt es in der Lage der völligen Abwendung von Ihm vonseiten der gefallenen Engel das einzige: die definitive Beschaffenheit ihrer Wahl – mit unendlichem eigenem Schmerz zu ehren. Gott muss einzig die definitive Wahl ihrer endgültigen Entscheidung besiegeln. Diese Wahl ist weiter keine Wahl Gottes, sondern eigene Wahl derjenigen, die sich dem Willen der Liebe Gottes widersetzt haben. Der Wille Gottes bleibt nämlich dauernd gemäß des ursprünglichen VORHABENS Gottes voller zärtester Liebe, wie sie Gott ebenfalls für diese Verdammten gewesen war.

Die ‘Reaktion’ Gottes angesichts des entschiedenen Weggangs der unglücklich gewordenen Engel dürfte folgender ausgedrückt werden:

„Kinder meiner zärtesten Liebe als eures Schöpfers, Ihr mein unendliches Leiden! Ihr habt entschlossen, von dem einzigen Urquell der Liebe und des Lebens wegzugehen um dieses Zwecks willen, um da zu sein ausschließlich-allein-für-euch! Möge euer Wille geschehen. Es war nicht Mein Wille und wird es niemals so sein!
– Ihr habt, Ihr Kinder meiner Liebe, das Existieren zwar in Unsterblichkeit akzeptiert, allerdings um OHNE Gott da zu sein, oder eher Gott zum Trotz allein zu bleiben. Ich habe euch doch mit so zarthafter Liebe in das Haus des Vaters eingeladen ...!
– Geht also weg von mir – für die Ewigkeit zu Ewigkeit: – zu eurem eigenen ewigen, unvorstellbaren Leiden im See von brennendem Feuer und Schwefel. Ihr habt es für euch selbst gewählt.
– Ihr wisst es gut, dass ich auch dort – euer Schöpfer, allein Ich – euch im Exisitieren für immer unterhalte. Ich muss euch selbst ... im Hass zur mir, der euch „liebenden Allmacht des Schöpfers” (DeV 33) unterhalten...
– Geht also weg, wie ihr es gewünscht habt: zu eurem eigenen Leiden, allerdings umso mehr zu unendlichem Schmerz Meiner Liebe als eures Schöpfers ...!”

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C.
  ANVERTRAUEN
IN SCHWIERIGEN
FÜGUNGEN GOTTES

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1. Zum Ausgangspunkt

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Der tiefere Einblick in die Sünde, wie sie von dem einen Teil der Engel begangen wurde, lässt ein entschiedenes Licht auf den eigentlichen Gegenstand unserer Erwägung werfen: der Sünde der Blasphemie gegen den Heiligen Geist, für die es keine Chance zur Vergebung Gottes gibt.

Wir sind zum Schluss gekommen, dass die unmöglich zu gewinnende Vergebung Gottes dieser Sünde nicht aufseiten Gottes besteht, sondern der aufständischen Engel. Ihre einmalige, endgültige Entscheidung wurde von ihnen zur aufgebauten Mauer, von der alle Bemühungen, mit denen Gott ihnen die Gabe der Versöhnung anbieten würde, im selben Augenblick unwiderruflich abgeprallt werden.

Das Wesen der Sünde der Engel gegen den Heiligen Geist beruht demnach darauf, dass nicht Gott zu ihnen un-barmherzig ist. Im Gegenteil, sie selbst werden schon niemals fähig, irgendeine Gnade Gottes zu empfangen. Im für sich usurpierten Anrecht, auf unabhängige Art und Weise sich selbst im Existieren eingerichtet zu haben „OHNE Gott und Gott zum TROTZ” – tun sie es Gott als LIEBE von vornherein unmöglich, dass Er ihnen irgendwann seine Barmherzigkeit erweisen kann. Sie wünschen für sich endgültig keine Gnade Gottes mehr. Ihr gekränktes, aus eigener Schuld tödlich verwundetes ‘ICH’ wuchs zur Frucht eines hochgebauten Bunkers, der niemals mehr irgendwelchen Strahl der Liebe Gottes durchlassen wird ...

Bewaffnet mit klarerem Verständnis der Sünde der gefallenen Engel: dieser typischen Sünde gegen den Heiligen Geist, also Gott-LIEBE-PERSON, können wir jetzt zur Welt der Menschen überschreiten. Denn auch bei Menschen kommt es zu Situationen, wenn einer nicht so sehr der einzelnen Sünde heimfällt, sondern dem Zustand eines versteinerten Herzens, so dass er keinen Strahl mehr der Gnade dieses Gottes durchlässt, der sich nach nichts anderem so sehr sehnt,edrfffffffff als dass der Sünder „umkehrt und lebt(Ez 18,23; 33,11).

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2. Prüfung jeder Person
auf die Qualität
der Liebe

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Auf dem Hintergrund des schaudererregenden Falls der Engel gehört es sich umso klarer bewusst zu werden, dass der Schöpfer der Person (des Engels, oder auch des Menschen) unmöglich nicht jede von ihnen in Situation der Probe stellen kann. Der Probe muss die unersätzliche Eigenschaft der Person unterzogen werden: ihr freier Wille.

Der Zweck, warum die Person mit freiem Willen ausgestattet wurde, beruht darauf – wie es auf unserer Internet-Seite vielerweise hervorgehoben wird, dass aus ihm ein bewusster (Verstand) und freiwilliger (freier Wille) Akt der Liebe ausgelöst werden kann, das heißt dass die Liebe (Gottes) angenommen – und persönlich erwidert werden kann. Denn der einzige Beweggrund Gottes bei dem Erschaffungswerk war doch und ist weiter seine LIEBE (ANMERKUNG: Beweggrund bei Gott ist immer Er selbst. Niemals irgendetwas größeres, unabhängiges von Ihm). Aber die Liebe der erschaffenen Person muss eine Feuerprobe durchgehen, dass ihre Qualität verifiziert werden kann. Anrecht zu solcher Verifikation steht sowohl Gott zu, wie auch der einzelnen Person (s. u.a. dazu: RH 20.).

Es geht um die Verifikation der Haltung der Person angesichts des Schöpfers: um ihre Antwort auf die LIEBE, die von Gott-der-LIEBE erfahren wird, oder auch – Gott bewahre – ihre Zurückweisung. Der Satz gilt um das Liebhaben, beziehungsweise die Zurückweisung der eigenen Abhängigkeit vom Schöpfer. Die Verhaltensweise zu dieser Abhängigkeit wird zum Schlüssel, der den Weg zum Erreichen der Glückseligkeit im ... „Haus des Vaters(Joh 14,2) öffnet. Gott erlaubt sich auf keinen Fall, dass eine Person seine „liebende Allmacht des Schöpfers” (DeV 33) liebhaben müsste. Die Liebe muss Ausdruck einer nicht ernötigten Freiheit der Gabe sein (s. FC 14: „In ihrer tiefsten Wirklichkeit ist die LIEBE ihrem Wesen nach GABE ...”): Antwort des ‘Herzens’ für die erfahrene ‘Gabe des Herzens’.

Wie dürfte da nicht das lapidare Wort des Hl. Johannes Paul II. in Erinnerung gebracht werden hinsichtlich der Erschaffung der menschlichen Person – samt ihrem unabtrittbaren endgültigen Gerufenwerden. Dasselbe betrifft offenbar die Engel:

„Gott schuf den Menschen als sein Ebenbild und Ähnlichkeit.
Indem Er ihn zum Dasein aus Liebe gerufen hat, hat Er ihn zugleich zur Liebe berufen.
Gott ist LIEBE und lebt in sich selbst das Geheimnis der personalen KOMMUNION von Liebe.
– Indem Gott den Menschen nach Seinem EBENBILD erschaffen hat und ihn immerwährend im Dasein unterhält, prägt Er in das Mensch-Sein von Mann und Frau die Berufung,
also die Befähigung und die Verantwortung für Liebe und Gemeinschaft ein.
Die Liebe ist demnach die grundlegende
und eingeborene Berufung JEDES menschlichen Wesens” (FC 11).

Wir sind uns bewusst: wenn Gott eine PERSON erschaffen hat – im Gegensatz zu erschaffenen NICHT-Personen – als Wesen, das Er mit freiem Willen und dem Selbstbewusstsein ausgestattet hat (Verstand und freier Wille), kann Er es nicht dazu nötigen, dass es Gott lieben, noch Ihm einen Dank für die Gabe des Herausrufens zum Existieren erweist. Daher die Notwendigkeit, dass die Qualität der Liebe jeder einzelnen Person geprüft werden muss. Die Bedingungen, die vonseiten der anspruchsvollen Liebe zu Gott (und zum Nächsten) gestellt wurden, werden darüber entscheiden, ob sich jemand in Strahlen der „Gnade und Ehre(vgl. Eph 1,6f.) finden wird. So wird es einmal vom Sohn Gottes in paradoxale Worte gefasst werden:

„Kommt alle zu mir,
die ihr mühselig und beladen seid;
Ich will euch erquicken.
Nehmt MEIN Joch auf euch
und lernt von Mir;
denn Ich bin gütig und von Herzen demütig.
Und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen.
Denn MEIN Joch ist sanft
und MEINE Last ist leicht(Mt 11,28ff.).
(s. die Erwägung zum Thema: Unbedingte Notwendigkeit dass jede PERSON einer PROBE unterzogen wird: – ob., z.B.: V.Teil, 1.Kap.: „Unumgänglich erforderte Probe auf die Qualität der Liebe”).


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3. Wiederholt die Sünde
der Engel:
Gott-die-LIEBE zurückgewiesen

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Bevor wir zum insbesonderen Einblick in die Sünde der Blasphemie gegen den Heiligen Geist übergehen (N.B.: Jesus spricht NICHT über die „SÜNDEN”, sondern über die ‘Sünde’ gegen den Heiligen Geist!), ziemt es sich wiederholt nachzudenken: Ob Gott tatsächlich die ERLÖSUNG jeder Person beabsichtigt. Wir begrenzen unsere Erwägungen Jetztzeit auf die Welt der Menschen. Der Sohn Gottes ist in die Welt herabgestiegen zu diesem einen Zweck: um die Menschen zu erlösen. Das wurde in lapidaren Worten des ‘Credo’ in der Messe ausgedrückt:

„... Für uns MENSCHEN
und zu unserem Heil
ist er vom Himmel gekommen,
hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist
von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden”
(Fragment vom ‘Credo’ bei der Hl. Messe).

Dasselbe hat übrigens der Erlöser selbst des Menschen, Jesus Christus, in seiner Selbst-Vorstellung wiederholt geäußert:

„... Denn ich weiß,
woher ich gekommen bin
und wohin ich gehe ...” (Joh 8,14).

„... Ich bin vom VATER ausgegangen und in die Welt gekommen.
Ich verlasse die Welt wieder – und gehe zum VATER” (Joh 16,28).

„... Denn Gott (der Vater) hat die Welt (die Welt der MENSCHEN) so sehr hat geliebt ,
dass er seinen einzigen Sohn hingab (gleichsam zum Fraß für die Menschen),
damit jeder, der an Ihn glaubt (Ihm anvertraut im Leben, im Sterben und nach dem Tod),
nicht verloren geht (in Verdammnis von Ewigkeit zu Ewigkeit),
sondern ewiges Leben hat” (dass er den Himmel erreicht: in das HAUS des VATERS gelangt) (Joh 3,16; s. Eph 2,4ff.; usw.).

Mit dem Werk der Erlösung wurde damit ausschließlich die Welt der Menschen umfangen, also nicht die Welt der Engel (s.: „ ... Über GERICHT, weil der Fürst der Welt gerichtet ist” – Joh 16,11). In ihrem Berauschensein wegen den ihnen geschenkten Vollkommenheiten und des freien Willens, der in ihrem Fall, als der reinen Geister nur eine einmalige, unabrufbar endgültige Entscheidung zu treffen fähig ist – haben sie sich von Gott als der LIEBE in absolutem Sinn abgekehrt.

Da aber Liebe-PERSON im Drei-Einigen die Dritte unter den Gottes PERSONEN ist: der Heilige GEIST, trotzdem ‘Liebe’ selbstverständlich Gott der ganze in seinen Drei Personen ist (s. ob.: Der Heilige GEIST: PERSON-die-Liebe), sind wir uns bewusst, dass das hoffärtige Unabhängig-Bleiben des Teiles der Engel typische Sünde gegen die PERSON des Heiligen GEISTES darstellt. Die endgültige Entscheidung dieser Engel ist so sehr definitiv, dass sie von ihnen niemals mehr – zu eigenem Unglück – Abstand machen werden.

Wir stellen von neuem fest: Gott hat die gefallenen Engel auf Leiden im „See von ewigen Feuer” nicht verurteilt! Sie selbst haben das Dasein für die Ewigkeit „OHNE Gott” und offenbar „Gott zum TROTZ” (RP 14; s. Gen 11,1-9: Babel-Turm) gewählt. Sie haben die Abhängigkeit von Gott abgeschüttelt, weil sie dachten, sie wereden stark genug sein ohne Gottes ‘Vormundschaft’. Hier noch einmal die Worte des Hl. Johannes Paul II. von den Aufbauern des Babel-Turms. Er schrieb es in seiner Adhortation von der Versöhnung und Buße:

„Die Menschen haben danach verlangt, eine Stadt zu erbauen,
sich in einer Gesellschaft vereinigen,
dass sie stark und mächtig werden
OHNE Gott, wenn nicht direkt Gott ZUM TROTZ ...” (s. Gen 11,1-9: Turm Babel). (RP 14).

Die unabrufbare Entscheidung dieser Engel hat Gott genötigt, dass Er sich mit unvorstellbarem Schmerz seines Herzens im Angesicht der Würde des Aktes des freien Willens des eigenen Geschöpfs zurückzieht (!). Gott hat ihr unabrufbares ‘NEIN’ zu sich geehrt. Sie werden sich niemals mehr für die Barmherzigkeit Gottes auftun. In ihrer Sünde haben sie ihr äußerstes UN-Anvertrauen Gott gegenüber als der LIEBE erwiesen. Trotzdem sie vom Schöpfer von der NICHT-Existenz mit zärthaftester „liebender Allmacht des Schöpfers(DeV 33) herausgerufen wurden. So verstehen wir die verwundernde Bezeichnung Satans, mit der ihn der Hl. Johannes Paul II. dargestellt hat: Satan ist der „... verkehrte GENIUS der Verdächtigungen (DeV 37). Der schlecht gebrauchte freie Wille wechselt in einen Beton-Mauer-Bunker, der sie auf endgültige Art und Weise von Gott abgesperrt hat. Diesen Bunker haben sie mit dem Akt ihres freien Willens dazu aufgebaut, um der „liebenden Allmacht des Schöpfers(DeV 33) aufzuweisen, dass sie sich von Ihm keine Gnade mehr wünschen: sie wollen selbst-für-sich-da-zu-sein!

Dem verschmähten Gott blieb nichts anderes übrig, als nur die Endgültigkeit der Abwendung dieser Engel von Ihm als Gott zu bestätigen. Gott musste dabei gerade diese ihre Wahl als ihre definitive Wirklichkeit besiegeln. Die gefallenen Engel bleiben von nun an für sich allein: „OHNE Gott, Gott zum TROTZ”. Gott konnte sich nicht anders betätigen, als nur die so kristallisierte Entscheidung ihres freien Willens zur Kenntnis anzunehmen. Und bis zum Jota ihren verhärteten ‘Wunsch’ erfüllen: trotzdem sie sein über das Leben geliebtes Geschöpf gewesen waren: jene gefallenen Engel.

Wir bemerken aber dauernd: Gott erlässt auf keinen Fall irgendetwas gleichsam einer Amtsverfügung, in deren Kraft sie auf ewige Verdammung verurteilt werden sollten. Im Gegenteil: diese aufständischen Engel nötigen Gott, dass Er die von ihnen unternommene, ihre Entscheidung – bestätigt: für ihre endgültige Lostrennung von Ihm als Gott-der-LIEBE. Nicht Gott hat sie verurteilt, noch hat Er sie verflucht. Sie selbst haben sich verflucht, indem sie ihr Existieren am gegensätzigen Pol all dessen gewählt haben, was und wer Gott als LIEBE-LEBEN ist. Sie haben bis zum Jota das erreicht, wonach sie gestrebt haben: um selbst zu sein „OHNE Gott”  und „Gott zum TROTZ” (RP 14). Daselbst haben sie Gott selbst als LIEBE verschmäht – anders gesagt: die PERSON des Heiligen Geistes definitiv abgelehnt.

Es wurde auch schon oben erwähnt: den letzten Faden, der auf ontologische Weise (seinsmäßig: gemäß der Wahrheit des Seins: niemand ist ‘Schöpfer’ seines selbst) jedes Geschöpf mit der „liebenden Allmacht des Schöpfers(DeV 33) verbindet – ist NICHTS imstande zu schneiden. Es gilt für den Faden der Unsterblichkeit. Auf ihm ‘hängt’ ebenfalls ihr Existieren für die Ewigkeit. Gott muss auch den Verdammten Engeln die Gabe des weiteren Existierens gewähren, und selbst die Fähigkeit, dass sie fähig bleiben von Ewigkeit zu Ewigkeit ihren unsterblichen Hass zu Gott ununterbrochen zu unterhalten, wiewohl Gott mit ihrem verkehrt von ihnen gebrauchten freien Willen nichts zu tun hat.

Zugleich müssen wir feststellen, dass Gott, dem das ganze Weltall der NICHT-personalen GEGEMSTÄNDE gehorsam unterliegt, unmöglich sich nicht nach der Erschaffung eines Geschöpfes sehnen konnte, das fähig wäre von sich aus eine erwiderte Liebe auszulösen. Nur dass diese ‘Liebe’ vom freien, nicht aufgenötigten Willen dieses Geschöpfes herströmen müsste. Solches Wesen konnte ausschließlich ein Geschöpf werden, das PERSON wäre. Denn nur eine ‘Person’ ist mit der Befähigung des Selbst-Bewusstseins, der Selbst-Bestimmung, Befähigung zurechnungsfähige Verantwortung unternehmen zu können ausgestattet. Solche Geschöpfe sind geradeaus die Engel, und in zweiter Reihe der Mensch: Mann und Frau.

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4. Die LIEBE Gottes:
schöpferisch und anspruchsvoll

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Der genauere Einblick in die auf sich herabgezogene, unumwendbare ewige Verdammung schiebt die Frage auf, die man sich mit Furcht und Zittern um das eigene Heil (vgl. Phil 2,12) aufstellen soll:

Hast Du, o Gott, wirklich VOR, dass jede menschliche Person ausnahmslos: jeder Mann und jede Frau – einmal in das „Haus des Vaters’ findet (Joh 14,2)?
– Oder auch gibt es irgendeine tragische VOR-Bestimmung, dass die einen Personen in die Welt kommen als von vornherein auf Verdammung bestimmt, wogegen die anderen, diese Glückskinder, in die Erlösung bestimmt sein werden, selbst unabhängig von ihren etischen Verhaltensweisen?

Diese Frage stellt für die Theologie ein besonders schwieriges Problem dar: die Theologie bemüht sich doch um das eigentliche Verständnis Gottes bei seiner Berufung der Person zum Existieren. Angesichts dieser Frage ziemt es sich im empfundenen kindlichen Anvertrauen als des Geschöpfs, das seinem Wesen nach niemals imstande sein wird das Wirken Gottes restlos zu verstehen, von sich aus das Glaubensbekenntnis auszulösen. Wir nehmen schlechterdings zur Kenntnis an, dass Gottes Väterliche zartvolle Weisheit den menschlichen Gedankengang unmöglich nicht unendlich überragen kann.

Es gehört sich aber gerade deswegen in der Haltung des Anvertrauens auf Gott als die LIEBE zu verbleiben. Die grundsätzliche Eigenschaft der Liebe, wie sie Gott IST, kann unmöglich nicht die Unfähigkeit bleiben, irgendeinen Schaden einer Person anzutun: sei es dem Engel, sei es dem Menschen. Gott erschafft die Person als sein lebendiges EBENBILD-Ähnlichkeit. Er stattet die Person u.a. mit der Gabe des freien Willens aus. Dieser aber kann unmöglich nur im fiktiven Sinn ‘frei’ sein. Sollte Gott die Verhalrensweise einer Person mit Kraftaufwand aufnötigen, sollte es selbst im Einklang mit seinen Geboten sein, müsste Er einen Strich auf der Freiheit des Willens der betreffenden Person ziehen: Er würde in solcher Lage das eigene Erschaffungswerk vereitelt haben. So was kann sich Gott nicht erlauben.
– In dieser Situation ziemt es sich mit Überzeugungs-Glauben zu bekennen:

O Gott, ich bin nicht imstande Deine Fügungen zu begreifen. Ich weiß es, dass ich Dich unmöglich in den Geheimnissen Deiner LIEBE, Deiner Barmherzigkeit, Deines Erschaffungswerkes restlos begreifen kann: Du kannst doch unmöglich meinen Verstand nicht überragen.
– Erlaube also, o Gott, dass ich niederkniee und in Überzeugung des Glaubens bekenne, wobei der Glaube doch nicht irreführen kann, dass Du bei der Erschaffung jeder einzelnen Person als gerade Persom zweifellos LIEBE bist. Ich weiß es gut, dass Du in Fülle der von Hoffnung getragenen LIEBE auf ihre spontane, aus freier Entscheidung strömende Reagenz der Eröffnung auf Dich wartest.
– Die von Dir erwartete gegenseitige Liebe ist aber starkes und anspruchsvolles Geheimnis. Deine Erwartung ist immer gleichzeitig Erziehung: Hochhebung nach oben.
– LIEBE, die Du BIST, ist mobilisierende Wirklichkeit. Allerdings gerade deswegen ist sie liebevolle Tatsächlichkeit. Sie sammelt sich nicht um die erfahrene Annehmlichkeit. Sie fordert, dass sie zur geliebten Person GABE-Person wird: zu ihrem wesentlichen Gut.
– Allerdings: zum wahrhaften ‘Gut’ wird etwas erst dann, wenn es auf dem Weg nach dem Erreichen des letztlichen Ziels liegt.. Liebe als Person-GABE muss aus der Würde dieser Wirklichkeit hervorwachsen, wie sie die Person-als-Person darstellt. Das ‘Person-zu-sein’ heißt in hoffnungsvoll gelebter, berichtsbereiter Zurechnungsfähigeit zu wirken betreffs der sich anvertrauten Verwaltung.
– Gerade dieses Kennzeichen: die „Schöpferbeschaffenheit der Liebe-Macht” (vgl. DiM 7), das heißt vom Inneren hervorwachsende zentri-FUGALE Dynamik: das Herauswachsen AUSSERHALB und OBERHALB über das eigene ‘Ich’, um für die Person dieses Geliebten das GUTE zu schaffen zu seinem endgültigen Sinn – wird zum Erkennungsmerkmal, das es von weitem zu unterscheiden erlaubt – in Spuren auf Deinem, o Gott, Ur-Muster, ob das unternommene Wirken Ausdruck einer wahren-starken Liebe ist, oder auch es geht um eine ‘trügerische Liebe’, die sich unter den Namen einer heißen Liebe unterschiebt, nur dass sie mit ihr nichts zu tun hat.
– Falls unmöglich anders zu erreichendem, beabsichtigtem Gut für die geliebte Person, schwankt die wahrhafte Liebe nicht, das eigene Leben auf die Waagschale hinzulegen.
– Siehe da den Prüfstein einer wahrhaften Liebe. Sie führt eine Strich über irgendwelche Suche nach eigener Annehmlichkeit, um für die Person dieses Geliebten um jeden Preiss das endgültige GUT zu sichern
.

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5. Die zentri-FUGALE Dynamik
des Gottes ‘Liebens’

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Das erwähnte Kennzeichen der ‘Liebe’: ihre zentri-FUGALE Dynamik – beginnt selbst mich anzusprechen. Es lässt die wahre Liebe zu unterscheiden von ihren trügerischen Formen. Diese stellen nämlich unentrinnbar den „weiten Tor und breiten Weg, der ins Verderben führt” dar (vgl. Mt 7,13). So sieht die eine der Arten und Weisen aus, mit denen der „VATER der Verlogenheit” (Joh 8,44) urewig wirksam „... die ganze Erde verführt” (vgl. Offb 12,9).

Das unumgängliche Kennzeichen einer wahrhaften Liebe ist ihre zentri-PETALE Dynamik. Sie beruht auf dem Strich über das eigene ‘ICH’ dazu, dass dieser Geliebt das einzig schöpferische GUT erreichen kann: dieses letztliche Gut. Es besteht immer – und es kann nicht anders sein – auf dem Erlösungs-GUT, das heißt auf solchem, das sich auf der Linie legt, die fähig ist in das „Haus des Vaters” hineinzuführen (Joh 14,2). Dazu sollte die hier wiederholt kopierte Graphik angesehen werden (s. ob.: Dynamik der Liebe).

Gott selbst, dieser Unendliche, Dreieinige – geht in kein Schwanken über, um zu diesem Zweck als erster den höchsten möglichen Preis darzulegen: sein eigenes LEBEN (Joh 15,13; 10,11.15; 1 Joh 4,19). So zeigt Er selbst, der LIEBE ... IST (1 Joh 4,8.16; s. dazu: VSp 117), auf verbindliche Art und Weise an sich selbst das Kennmal zur Unterscheidung der wahren Liebe von ihren vermeintlichen Formen.

Zur dramatischen Verwirklichung der so verstandenen Tatsächlichkeit des Guten wurde ER selbst: dieser Dreieinige. Es geschah im Eingeborenen Sohn Gottes, den dieser Dreieinige „... dahingab” in Hände der „... Welt der Menschen” gleichsam zum Fraß (zentri-FUGALE Dynamik Gottes als der LIEBE). Das geschah dauernd zu diesem einen Zweck:

„... damit jeder, der an Ihn glaubt
(Ihm anvertraut im Leben, im Sterben und nach dem Tod)
nicht verloren geht (in ewiger Verdammnis),
sondern ewiges Leben hat” (Joh 3,16).

Er ist es, dessen Wesen folgend ist:

„KÖNIG der Könige und HERR der Herren,
der allein die Unsterblichkeit besitzt,
der in unzugänglichem Licht wohnt,
den kein Mensch gesehen hat
noch je zu sehen vermag ...” (1 Tim 6,16)

der angesichts sich selber, aber auch angesichts des ganzen Weltalls darauf zugestimmt hat, was von Ihm der Autor des Briefes an die Hebräer geschrieben hat:

„... er hat angesichts der vor ihm liegenden Freude
das Kreuz auf sich genommen,
ohne auf die Schande zu achten ...” (Hebr 12,2).

Warum aber hat Er:

„... wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt, nicht geschaffen,
eines Wesens mit dem Vater” (Credo der Hl. Messe)

gerade das – und auf solche Weise getan? Darin liegt das Geheimnis dessen, wie der Dreieinige die ‘Liebe’, von der gerade gesprochen wird, ‘versteht’ und wie Er sie in die Tat umschmiedet.

In Antwort genügt es wiederholt die bezaubernden Worte des Völkerapostels anzuführen:

„Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.
Was ich nun im Fleische lebe,
lebe ich im Glauben („Anvertrauen” ) an den SOHN Gottes,
der mich GELIEBT und sich für mich hingegeben hat.
Ich missachte die Gnade Gottes in keiner Weise ... ...” (Gal 2,20f.).

Zum Kontrast dürfte dazugesagt werden: zu solcher Hingabe des eigenen Lebens für jemanden GELIEBTEN rückt Satan niemals voran. Seine GEGEN-Liebe führt zur Hingabe des eigenen Lebens für irgendjemanden Geliebten nicht nur nicht zu seinem endgültigen, ewigen ‘GUT’, sondern umgekehrt:

„... Euer Widersacher, der Teufel,
geht wie ein brüllender Löwe umher
und sucht, wen er verschlingen kann ...” (1 Petr 5,8).

Trotzdem die überwiegende Anzahl der Menschen-Familie gerade ihm fortwährend ihr Anvertrauen schenken vermag, wie auch seiner Verführerei, anstatt Gott der Wahrheit der Offenbarung zu anvertrauen. Wie leicht viele scheinbaren Jünger Christi systematisch das unermüdlich von Diesem BÖSEN unterschobene Prinzip ins Leben einverleiben:

Alles andere mag sperrangelweit
akzeptiert werden: mit Beifall !
Nur dass es NICHT – Christus sei !

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6. Anvertrauen
nach dem Muster Mariens

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Es müsste wiederholt bekannt werden, dass Gott unmöglich den Menschen-Verstand nicht überragen dürfte. Trotzdem derselbe Verstand Gott unmöglich einen Widespruch in seinen Lösungen nachzuweisen imstande ist (s. die Enzylika des Hl. Vaters Johannes Paul II.: „Fides et Ratio”). Zu gleicher Zeit ist Gott unfähig der Person: seinem lebendigen EBENBILD-Ähnlichkeit irgendwelchen Schaden zuzufügen, offenbar in seiner Gottes Bedeutung.

Im zuversichtvollen Anvertrauen gerade auf diesen Gott „im Leben (leichten oder schwierigen), im Sterben (es kommt dann niemand zu Hilfe) und darauf, was vom biologischen Tod an vorwärts beginnt – steckt der Schlüssel unseres Glaubens. Das betrifft auch die Lage, wenn wir den Lieben-Stil Gottes bei gerade gelebten, selbst überaus schwierigen Umständen nicht verstehen sollten. Gott überragt doch unendlich unser menschliches Denken. Sicher ist dabei immer dieses eine: Gott betätigt sich niemals gegen unser Wohl im letzlichen Ausmaß.

Zum Berufungspunkt dürfte hier der Verhaltens-Stil Mariens, der Unbefleckt Empfangenen Königin des Himmels und der Erde dienen. Denn auch sie hat die Wege Gottes ihr selbst gegenüber, und in Kürze zu Ihrem Gottes Sohn – keinesfalls immer verstanden.

So geschah es zur Stunde, auf die mit verhaltenem Atem seit Tausenden Jahren das ganze Weltall gewartet hat: der Himmel und die Erde. Gott wandte sich damals mit der Anfrage an den freien Willen der Maria, des Mädchens in Nazaret, als sie etwa höchstens 12-13 Jahre alt war (gemäß des dort damals angenommenen Heiratsalters). Das Angebot betraf die Annahme der sie überragenden Gabe: sie sollte Mutter des Eingeborenen Sohnes Gottes werden. Dieser Sohn Gottes, die zweite der Drei Personen des Einzigen Gottes, existierte und existiert weiter als Mit-Wesensgleicher des Vaters und des Heiligen Geistes.

Maria war außer Stande zu verstehen, wie das alles werden kann. Umso mehr, dass sie vermählte Frau des Josephs war. Sie wartete nur auf den Tag, an dem Josef sie feierlich in sein Haus überbringt, so dass sie beide das Leben als vollgerechtliche Ehe beginnen könnten.

Vom Dialog mit dem Erzengel Gabriel, der im Namen des Dreieinigen sprach, erfuhr Maria nur so viel, dass es Gott, und selbst der ganzen Welt sehr daran liegt, dass sie – kaum von der Kindheit herauskommendes Mädchen – ihr ‘JA-Wort’ zum Ausdruck bringt. Aufgrund der Antwort des Erzengels hat Maria eigentlich fast nichts verstanden:

„Wie soll dies geschehen,
da ich keinen Mann erkenne?” (Lk 1,34),

Maria konnte daraus eigentlich nichts Genaues erfahren außer der allgemein formulierten Vergewisserung, dass Gott damit irgendwie fertig werden wird:

„Heiliger GEIST wird über dich kommen
und Kraft des Höchsten wird dich überschatten ... –
Denn für Gott ist nichts unmöglich(Lk 1,35.37).

Maria hat zu dieser Stunde SOLCHER Bedeutung der zu ihr gerichteten Worte ihr Anvertrauen geschenkt, wie sie – nicht Sie, sondern Gott mit ihnen verbunden hat. Denn die Worte der Ansage Gottes hat sie weiter nicht bis zu Ende verstanden. Selbst der Erzengel Gabriel hat ihr keine volle Antwort auf die ihm gestellte Frage gegeben. Gabriel verschleierte nur die eine Ansage des Geheimnisses – mit einem umso größeren ‘Geheimnis’.

Maria hat sich in dieser Stunde bei aller himmelhohen Auszeichnung in tödlich gefährlicher Falle – ohne welchen Ausgang – gefunden. Mit einem Blitz ihres kindlich-jungfräulichen Bewusstseins konnte sie sich unmöglich nicht sofort bewusst werden, auf was für eine Gefahr sie ihr eigenes Leben ausgesetzt hätte, als sie in Antwort auf die Anfrage des Abgesandten Gottes das so sehr von Gott erwartete ‘JA-Wort’ zum Ausdruck bringen sollte. Es genügte, dass Joseph der entsprechenden Macht die Mutterschaft seiner Ehefrau ‘mit jemandem Anderen’ anzeigte. Diese Taatsache wird sich sehr bald offenbaren und es wird keine Art und Weise zu ihrer Verheimlichung geben. Es würde Maria in dieser Lage die ... Steinigungan der Schwelle ihres Vaterhauses(siehe: Dtn 22,20f.) drohen. So lautete das Gesetz Mose in solchem Fall.

Diese Tatsache jenes NICHT-Verstehens des VORHABENS Gottes vonseiten der Heiligesten Maria der Jungfrau fand eine markande Hervorhebung in der Marianischen Enzyklika des Hl. Johannes Paul II.:

„... Wenn sie sich (Maria) auch in jenem Augenblick – durch ihren Glauben – als Mutter des ‘Messias-Königs’ fühlte, so antwortete sie doch: ‘Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast’ (Lk 1,38).
– Vom ersten Augenblick an hat Maria vor allem den ‘Gehorsam dem Glaubens’ zum Ausdruck gebracht, indem sie sich auf SOLCHE Bedeutung der obigen Worte der Verkündigung ergeben hat, wie sie jenen Worten DIESER geben wird, von Dem sie herkommen: wie sie ihnen Gott selbst geben wird” (RMa 15).

Auch uns ziemt es sich, dass wir Gott nicht nötigen, sich vor seinem Geschöpf wegen des Sinnes seiner Fügungen erklären zu müssen. Solche Haltung wäre Ausdruck der Hoffart im Satans Typus. Es bedeutete, dass wir Gott zu verstehen zeigen möchten, Er wäre jemand Niedriger als wir, da wir uns doch die Macht usurpieren eines ‘Super-Richters’ zu sein, vor dem Gott sich von seiner Mut entschuldigen müsste wegen seinem Vorschlag, der uns Menschen auf keinen Fall gefällt!

Indem wir also vor dem Geheimnis Gottes stehen bleiben, der unmöglich jedes sein Geschöpf nicht überragen kann, gehört es sich im Wirrwarr unverständlicher Fügungen Gottes auf die Knien zu niederfallen. Ist doch Gott immer und weiter dieser „Einzig GUTE” (Mt 19,17). Also solcher ist er zugleich unfähig dem Geschöpf seiner Vorliebe irgendeinen Schaden zuzufügen. So bekennen wir also in zuversichtsvoller Kniebeugung:

Ich hoffe auf DICH, denn TREU bist Du,
Allmächtig und Barmherzig.
Du verleihst mir der Sünde Vergebung,
gewährst Gnade und ewiges Heil.

Wenn ich Dich, O Gott, auch nicht begreife,
liebe ich Dich dennoch über alles;
über alles, was Du erschaffen,
Bist Du doch das Unendliche GUT”
.

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Zweites Kapitel

DIE
LIEBENDE ALLMACHT
UND
DER FREIE WILLE

*       *       *

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A.
GABE
DES FREIEN WILLENS

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Wir dringen in die Verwickelheiten der Versuche nicht zur Erklärung der Tatsache, dass wiewohl ein bedeutender Teil der Personen die Glüclselichkeit im Haus des Vaters erreicht, wo es „viele Wohnungen gibt(Joh 14,2), ein zumindest nicht geringer anderer Teil der übrigen Menschen-Personen zu ihrem ewigen Unglück ... das Verweilen im „See von brennendem Feuer und Schwefel(Offb 21,8) wählt. So hat es wiederholt, zu unaussprechlichem Schmerz seines Göttlich-Menschlichen HERZENS so manches Mal der Sohn Gottes selbst bekannt. Zu dessen Ausdruck seien es beispielsweise die folgenden, mit Schmerz vibrierenden Worte Jesu:

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„Die Ereignisse des Karfreitags und vorher schon das Gebet im Ölgarten führen in den Ablauf der Offenbarung der Liebe und der Barmherzigkeit in der messianischen Sendung Christi einen grundsätzlichen Umschwung ein. Er, der ‘umherzog, Gutes tat und alle heilte’ (Apg 10,38), ‘alle Krankheiten und Leiden heilte’ (Mt 9,35), scheint jetzt selbst das größte Erbarmen zu verdienen und das Erbarmen anzurufen, während er gefangengenommen, beschimpft, verurteilt, gegeißelt, mit Dornen gekrönt und ans Kreuz genagelt wird, wo er unter unbeschreiblichen Qualen seinen Geist aufgibt (vgl. Mk 15,37; Joh 19,30). Ganz besonders verdient er auf Erbarmen – und erfährt es von den Menschen nicht, denen er Gutes erwiesen hat, und selbst die Allernächsten können Ihn nich beschützen. noch von den Händen der Verfolger entreißen.
– In diesem letzten Abschnitt der messianischen Sendung erfüllen sich an Christus die Worte der Propheten, vor allem aber die Weissagungen Jesajas über den Diener des JAHWÉH: ‘Durch seine Wunden sind wir geheilt’ (Jes 53,5)” (Johannes Paul II., Enzyklika von Gottes Barmherzigkeit, Nr. 7).

„Geht durch das enge Tor!
Denn weit ist das Tor und breit der Weg,
der ins Verderben führt,
und viele sind es, die auf ihm gehen.
Wie eng ist das Tor und wie schmal der Weg,
der zum LEBEN führt,
und es sind WENIGE, die ihn finden(Mt 7,13n).

„... Als der König eintrat, um sich die Gäste anzusehen,
bemerkte er unter ihnen einen Menschen, der kein Hochzeitsgewand anhatte.
Da sagte er zu ihm: Freund, wie bist du hier
ohne Hochzeitsgewand hereingekommen ?

Der aber blieb stumm. Da befahl der König seinen Dienern:
Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis !
Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.
Denn VIELE sind gerufen, WENIGE aber auserwählt(Mt 22,11-14).

Und außerdem – im Anschluss an Lebenskatastrophen, erfahrenen Schaden und Ungerechtigkeit, oder vielleicht selbst Androhungen des Lebensberaubens:

„Euch aber, meinen Freunden, sage ich:
Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten
danach aber nichts weiter tun können!
Ich will euch zeigen, wen ihr fürchten sollt:
Fürchtet euch vor dem, der,
nicht nur töten kann, sondern die Macht hat,
euch auch noch in die Hölle zu werfen
.
Ja, das sage ich euch: Ihn sollt ihr fürchten !” (Lk 12,4f.).

1. Urewiger
in das HAUS des VATERS
einladender
WILLE des Dreieinigen

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Wir bleiben ein nächstes Mal vor der theologischen Frage stehen, die zuengst mit der Problematik der laufenden Erwägung zusammenhängt: der Unmöglich verziehen werdenden Blasphemie gegen den Heiligen Geist. Es geht um die schwierig zu erklärende Frage: der Allwissenschaft Gottes – und des freien Willens der Person.

Sooft Gott eine weitere Menschen-Person von der NICHT-Existenz zum Existieren beruft, betätigt Er sich jedesmalig getragen von „liebender Allmacht des Schöpfers(DeV 33). Der Mensch ist doch dieses „einzige Geschöpf auf Erden, das Gott um seiner Selbst willen gewollt hat ...” (GS 24; BF 9; usw.). Sollten wir uns der Worte des Hl. Johannes Paul II. bedienen, müssten wir bekennen:

„Gott schuf den Menschen als sein EBENBILD und Ähnlichkeit.
Indem Er ihn zum Dasein aus Liebe gerufen hat,
hat Er ihn zugleich zur Liebe berufen ...
Die Liebe ist demnach die grundlegende
und eingeborene Berufung jedes menschlichen Wesens” (FC 11).

Noch mehr, Gott hat jeder der erschaffenen Personen den endgültigen Sinn ihres Existierens angewiesen. Dieses Ziel bestand schon vor der Gründung der Welt. Es kann mit voller Deckung in der Seins-Wahrheit als die eigenartige ‘Vorherbestimmung’  der menschlichen Person bezeichnet werden. Zur Bestätigung des so begriffenen VORHABENS Gottes gehört es sich sei es zwei Aussagen des Geschriebenen Wortes Gottes anzuführen, und zwar vom Jeremia-Buch (etwa 620 vor Chr.) und vom Brief an die Epheser:

„Das Wort des Herrn erging an mich:
Noch ehe ich dich im Mutterleib formte,
habe Ich dich ausersehen (lieb gehabt),
noch ehe du aus dem Mutterschoß hervorkamst,
habe Ich dich geheiligt,
Zum Propheten für die Völker habe Ich dich bestimmt” (Jer 1,4f.n).

„Gepriesen sei der Gott und Vater
unseres Herrn Jesus Christus
Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet
(Gott der Vater – in Christus, seinem Eingeborenen Sohn)
durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel.
Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Grundlegung der Welt
damit wir heilig und untadelig leben vor ihm.
Er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt,
seine Söhne zu werden
durch Jesus Christus, und zu ihm gelangen
nach seinem gnädigen Willen
(es ist Wille des Vaters im Himmel, der die im Sohn Gottes geschenkte Sohnschaft
in Kraft der Erlösung, die Jesus Christus vollbracht hat)
,
zum Lob seiner herrlichen Gnade.
Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn ...” (Eph 1,1.4ff.).

Sprechen diese Worte, geschöpft einerseits vom Alten, anderseits vom Neuen Testament – nicht eindeutig von der einzigen Bestimmung, die Gott bei der Erschaffung des Menschen, der Person, vorleuchtet? Gott geht es einzig darum, dass die nächste Person, nachdem sie die Probe des ihr geschenkten Zeitraums gut besteht und daselbst eine gut überdachte Wahl trifft, und zwar nach dem „Haus des Vaters(Joh 14,2).

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2. „Viele gerufen,
wenige gewählt”

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Sooft Gott an die Herausrufung einer nächsten Person von NICHT-Existenz zum Existieren herantritt, bestimmt Er zugleich das Ziel ihres Existierens. Es beruht jedesmalig auf dem Erreichen des Endziels ihres Lebens im „Haus des Vaters(Joh 14,2): das heißt der ewigen Glückseligkeit in Vereinigung mit dem Dreieinigen und den Erlösten. Um dieses Ziel tatsächlich zu erreichen, verleiht Gott vielfältige zusätzliche Hilfen. Es bedeutete Blasphemie und tiefschneidende Verwundung Gottes in seiner LIEBE und seinem LEBEN, wenn jemand Gott vorwürfen würde, in seinem VORHABEN könne der Einfall erscheinen, eine Person mit der Gabe des Existierens zu beschenken mit dem ZWECK, sie sollte die ewige Glückseligkeit NICHT erreichen, also Er bestimme diese betreffende Person deutlich dazu, dass sie letztlich in die Verdammung trifft – im See „des brennenden Feuers und Schwefels(Offb 21,8).

Wenn wir also einmal mehr genötigt sind den Willen Gottes von vornherein ausschließen zu müssen, er erschaffe irgendjemanden dazu, dass sie letztlich in die Verdammung findet, müssen wir uns bei der Suche nach Gründen für die Tatsache, dass viele Personen die ewige Glückseligkeit nicht erreichen – aufseiten jener Personen ... suchen.

a) Jesus hat einmal bei der Zusammenfassung des verkündeten Gleichnisses von Gästen, die zur Hochzeitsfeier eingeladen waren, ein sehr charakteristisches Wort dazugefügt. Diese Worte haben wir schon ein wenig oben angeführt. Diejenigen direkt Eingeladenen haben die Einladung des ‘Königs’ leider nicht nur deutlich missachtet, sondern schändeten, und selbst töteten seine Diener (Mt 22,1-14; v. 6; s. ob.: Viele gerufen, wenige auserwählt)).

Der König ließ sich mit der Ihm von den Eingeladenen zugefügten tiefschmerzenden Schändung nicht nur nicht entmutigen, sondern sandte inner andere Diener aus, denen er sagte, sie sollen für das bereitete Festmahl „alle ... sammeln, die sie treffen werden ... Böse und Gute” (Mt 22,10). Als der Saal gefüllt war, ist der König gekommen, um diese von Nahe her anzusehen, die die Einladung angenommen haben: jene „Bösen und Guten”. Da bemerkte er einen „Menschen, der kein Hochzeitsgewand anhatte”. Als dieser für sich keine Entschuldigung für die Tatsache fand für sich kein Hochzeitsgewand bereitet zu haben, wiewohl es ihm gelungen ist in seiner abscheulichen Kleidung zu Tisch sitzen zu kommen, hat der König das Urteil getroffen:

„Bindet ihm Hände und Füße
und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis !
Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.
Denn viele sind gerufen, wenige aber auserwählt(Mt 22,13f.).

Es schiebt sich die Frage auf um den tiefgründigen Sinn dieser Aussage Jesu: „ ... viele sind gerufen, wenige auserwählt”. Wir dringen hier nicht in die Niuansen und Bedeutungen dieser Worte Jesu ein. Der letztliche Sinn des dargestellten Gleichnisses unterliegt keinem Zweifel: zum ewigen Hochzeitsmahl, das der „König” seinem Sohn bereitet hat, trotzdem Jesus weder den Jungen Mann, noch seine künftige Junge Frau deutlich darstellt – sind alle Menschen eingeladen. Noch mehr, diese scheinbar allerwürdigsten Hochzeitsgäste: diese vornehmsten Eingeladenen, an diese die Einladung in erster Reihe gerichtet war, haben sich selbst von der Teilnahme am Mahl ausgeschlossen. Es geht aber zweifellos um diesen König, der Gott der Vater ist. Er ist es, der das Hochzeitsmahl bereitet: die geheimnisvolle Vermählung seines Gott-Sohnes, Jesus Christus.

Matthäus setzt dieses Gleichnis gegen das Ende seines Evangeliums. Es redet hier fortwährend der Sohn Gottes selbst, der grundsätzlich von sich selbst spricht, wobei er aber den gern angewandten Stil der Metapher benutzt und und sie zusätzlich mit der Analogie bereichert. Niemnad der unmittelbaren Zuhörer konnte zweifeln, dass er sich von sich selbst ausdrückt.

In diesem Fall spricht Jesus vom Vermählungsmahl, den sein Vater im Himmel für Ihn, seinen Sohn, bereitet hat. Die Braut, mit der sich der Sohn vermählt, kann nur das ganze Volk Gottes sein. In Kraft des Heiligen Geistes, dieses Gottes Spezialisten für die Bildung eines ‘EINS’ davon, was vermeintlich unmöglich zusammengebunden werden kann, wird das ganze Vok Gottes in diesem Fall zu einem ... „JEMAND EINEM”, wie es einmal der Hl. Paulus bezeichnen wird. Der Heilige Geist bewirkt dieses Werk auf so subtile Art und Weise, dass keine Person eine geringste Beeinträchtigung ihrer individuellen Eigenartigkeit erfährt:

„Denn alle seid ihr durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus.
Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen.
Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, Sklaven und Freie, nicht männlich und weiblich:
Denn ihr alle SEID EINER in Christus Jesus” (Gal 3,26ff.).

(Philologische BEMERKUNG: Das griechische Original lautet hier: ‘heis esmen’ = wir sind EINER, also nicht ‘Eins’. Die angeführte ‘Einheits-BIBEL’ ist hier zz. gut übersetzt: der Hl. Paulus schreibt: ‘WIR SIND ein jemand EINER’ = 1.Person im Plural. Text in der Einheits-Bibel: ‘IHR seid EINER in Christus Jesus ...’
– Wenn Paulus auszudrücken vor hätte, dass wir in Christus ein ‘EINS’ sind, würde er das Pronomen gebraucht haben: ‘hen esmen’ = wir sind ein EINS (eine Einheit)! Indessen er benutzt hier sehr bewusst – unter dem Anhauch des Heiligen Geistes, das Pronomen ‘heis = EINER’, nicht aber ‘hen’. Diese Bezeichnung ist ungemein charakteristisch. Man kann dabei Paulus unmöglich vorwerfen, er kenne sich an griechischer Grammatik nicht aus – in diesem Fall geht es um die griechische Sprache in der Version „koinè diálektos” = universell gebrauchter Dialekt).

b) Das Gleichnis vom Festmahl für den Sohn Gottes mit seiner Braut-Israel befindet sich im Zusammenhang noch anderer Gleichnisse. Besonders ausdrucksvoll ist hier das Gleichnis von verkehrten Bauern des gepächteten Weinbergs. Diese Winzer sollten dem Gutsherr regelmäßig die Frucht liefern. Indessen sie haben die vom Gutsherr zu ihnen gesandten Bevollmächtigten verschmäht, und selbst immer andere zu ihnen ausgesandten seine Untertanen getötet. Der Gutsherr hat zu ihnen zuletzt seinen Sohn geschickt. Er dachte, dass sie wenigstens seinen Sohn ehren werden. Allerdings als die Winzer bemerkt haben, dass jetzt der Sohn des Gutsherrn herankommt, haben sie ihn gefasst, führten ihn außerhalb (!) des Weinbergs und töteten ihn – überzeugt, dass sie sich jetzt den gepachteten Weinberg aneignen können. Die drei Evangelisten, die dieses Gleichnis anführen, notieren deutlich am Ende dieses Berichts:

„Die Schriftgelehrten und die Hohepriester
hätten gern noch in derselben Stunde Hand an Ihn gelegt, aber sie fürchteten das Volk.
Denn sie hatten gemerkt, dass Er sie mit diesem Gleichnis meinte
(Lk 20,19; s. auch: Mt 21,45f.; Mk 12,12).

c) Das weitere Gleichnis, wo Jesus wiederholt den Stil der übertragenen Sprachweise gebraucht, wobei er dauernd von sich spricht, betrifft das Gleichnis vom Gefolge der Jungfrauen. Sie warteten auf den Jungen Mann, der die vermählte Gemahlin zu sich hinüberführen sollte. Die einen von den Jungfrauen haben um Öl für ihre Lampen gesorgt, dagegen die übrigen haben es vernachlässigt. Infolge ihrer Lässigkeit wurden sie zum Hochzeitsmahl nicht zugelassen (s. Mt 25,1-13).

Diese Gleichnisse wurden ausführlicher an einem anderen Ort unserer Internet-Seite besprochen. Die betreffenden Erwägungen befinden sich im Zusammenhang mit den Worten, in denen Jesus über sich als dem Messias-Lamm-Bräutigam spricht. Daher werden wir hier nicht von neuem in ihren tieferen Sinn eindringen (s. ob: Gefolge der Jungfrauen in Erwartung auf den Bräutigam: a) „Jesus offenbart sich vermutlich als Bräutigam” – Der vom Vater gesandte – von Seinen zurückgewiesene Menschen-Sohn; b) Verächtlich behandelte Einladung zum Vermählungs-Mahl des Königs-Sohnes; c) Gefolge der Jungfrauen in Erwartung auf den Bräutigam).

In jeder dieser Gleichnisse, die von den drei Evangelisten ganz charakteristisch ganz kurz vor der blutigen Vollendung des Erlösungswerks auf dem Kreuz gesetzt wurden, auf dem der Sohn Gottes und zugleich Menschen-Sohn den Neuen und Ewigen Bund im Namen des Dreieinigen geschlossen hat, hebt Jesus die zurechnungsfähige Vernachlässigung hervor, oder eher die entschiedene Zurückweisung des Erlösungs-Angebots Gottes hervor vonseiten der „VIELEN ... Berufenen”. Jesus erklärt daselbst, warum es trotzdem alle ausnahmslos „berufen” werden, zur Zurückweisung von Vielen kommt, so dass sie endlich „nicht ausgewählt” werden, weil sie sich selbst von den ‘Berufenen’, ausgeschlossen haben.

‘Schuldig’ wegen dieses NICH-Eröffnens für die beinahe mit unausschöpflicher Geduld erneuerte Einladung von Gottes Seiten ist unabänderlich nicht Gott, sondern diese, die das Wort der Einladung verschmäht haben, wobei sie außerdem an den Gottes Ausgesandten nicht selten Verbrechen verübt haben.

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3. „Mein BLUT des Bundes,
das für VIELE
vergossen wird ...”

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Man kann schwer nicht bemerken, dass Jesus in seinen Aussagen des Öfteren zu gleicher Feststellung hinsichtlich der „VIELE berufen – WENIGE auserwählt” kommt. Sonderbar sind die in dieser Rücksicht die Worte, die Jesus bei der Einsetzung der Eucharistie angewandt hat. Jesus sagte damals die folgenden Worte über den Kelch mit Wein:

„Dann nahm Er den Kelch, sprach das Dankgebet
gab ihn den Jüngern und sagte:
Trinkt alle daraus.
Das ist mein Blut des Bundes,
das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden”
(griech.: toũto gár estin tò haimá mou tŷs diathékes
perì pollõn ekchynnómenon eis áphesin hamartiõn)
(Mt 26,27).

Die hier vorkommende Bezeichnung vom Matthäus-Evangelium: perì pollõn (‘ ... für viele’ ) ist einer der typischen Semitismen. Sie kann ‘zugleich die Vielheit in Totalität betreffen, das heißt ALLE, die diese Vielheit bilden’ s. In solchem Sinn drückte sich Jesus schon auch bei einer anderen Gelegenheit aus, z.B.:

„Wie der Menschen-Sohn
nicht gekommen ist, um SICH bedienen zu lassen,
sondern um zu dienen und
sein Leben hinzugeben als Lösegeld für VIELE
(griech.: kaì doūnai tèn psychèn autoũ lútron antì pollõn) (Mt 20,28).

In einigen Ländern begannen diese Worte der Heiligen Schrift des Neuen Testaments manchen ‘Theologen’ als sehr nicht erwünscht angesehen zu werden. Es ist klar: Jesus hat bei der Einsetzung der Eucharistie die seine, heimische Sprache angewandt: die aramäische. An uns sind die Worte Jesu einzig über die Evangelisten gekommen, die aber griechisch geschrieben haben. Die erwähnten Trends, um die Worte Jesu betreffs des ‘VIELE’ in ‘ALLE’ zu wechseln, begannen vor allem (einigermaßen: wie üblich!) in der Kirche in Deutschland und den deutsch-sprachigen Nachbarländern zu erscheinen. Diese Trends erhoben sich bald nach der Beendung des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965). Man begann entsprechende Korrekturen in das Römische Missale einzuführen. Anstelle der Formulierung Jesu selbst:

„... Meines Blutes, das für euch und für VIELE vergossen wird ...

wurde ein Neues Missale beinahe mit Kraftaufwand durchgesetzt und gedruckt (1970) mit veränderter Formel der Konsekrationsworte:

„... Meines Blutes, das für euch und für ALLE vergossen wird ...

Die erwähnten Veränderungen des Textes der Heiligen Evangelien („für ALLE”), im Widerspruch zum Missale Romanum seit dem Tridentinischen Konzil vom 16. Jahrhundert, im Widerspruch auch zum ‘Katechismus’, der vom Tridentinischen Konzil veröffentlicht wurde – hat Papst Benedikt XVI. zurückzuziehen befohlen. Diese Entscheidung hat er infolge seiner vielen Apostolischen Reisen unternommen, wann er volens nolens Zeuge einer seriösen Verwirrung und Ungenauigkeiten geworden ist bei Übersetzungen in nationale Sprachen der Liturgie des Römischen Messbuches – u.a. gerade was die Konsekrationsworte der Gestalt des Weines angeht.

In seiner dringenden Empfehlung für die Rückkehr an die Formulierung der Worte Jesu in Übereinstimmung mit ihrem Wortlaut vom Evangelium des Matthäus und Markus wandte er sich merkwürdig an den Vorsitzenden der Bischöfe Deutschlands, an Erzbischof Robert Zolltisch (Scheiben vom 11.lV.2012, veröffentlicht am 24.III.2012). Der Heilige Vater knüpft in seinem Schreiben den Bericht vom Letzten Abendmahl nach dem Hl. Matthäus und Markus an. Beide Evangelien führen die Worte Jesu in der Form an:

„ Das ist Mein BLUT des Bundes,
das für VIELE vergossen wird,
zur Vergebung der Sünden” (Mk 14,24; Mt 26,28).

Diese Wendung ist eigenartiges Echo der Worte des Propheten Jesaja vom Jahwéh’s Knecht:

„... Er hob die Sünden der VIELEN auf
und trat für die Abtrünnigen ein” (Jes 53,12).

Im Gegenteil dazu, im Bericht des Lukas und beim Hl. Paulus wird bei den Worten Jesu über den Kelch das Pronomen eingetragen. Hier die Worte des Hl. Lukas:

„Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut,
das FÜR EUCH vergossen wird ...” (Lk 22,20).

Im ähnlichen Geist äußert sich der Hl. Paulus im Ersten Korintherbrief:

„Das ist mein Leib
FÜR EUCH ...
Dieser Kelch ist
der Neue Bund in meinem Blut ... ” (1 Kor 11,24).

Papst Benedikt XVI. hebt in seinem Schreiben an Erzbischof Zolltisch hervor:

„Das ‘für euch’ macht die Sendung Jesu aber ganz konkret für die Anwesenden. Sie sind nicht irgendwelche anonyme Elemente einer riesigen Ganzheit, sondern jeder einzelne weiß, dass der Herr gerade ‘für mich’, ‘für uns’ gestorben ist.
– ‘Für euch’ reicht in die Vergangenheit und in die Zukunft hinein, ich bin ganz persönlich gemeint; wir, die hier Versammelten, sind als solche von Jesus gekannt und geliebt.
– So ist dieses ‘für euch’ nicht eine Verengung, sondern eine Konkretisierung, die für jede Eucharistie feiernde Gemeinde gilt, sie konkret mit der Liebe Jesu verbindet.
– Der Römische Kanon hat in den Wandlungsworten die beiden biblischen Lesarten miteinander verbunden und sagt demgemäß: ‘Für euch und für viele’.
Diese Formel ist dann bei der Liturgie-Reform für alle Hochgebete übernommen worden” (Brief Benedikt XVI. an Erzbischof Robert Zolltisch: 14.IV.2012).

Papst Benedikt XVI. führt weiter fort:

„Ist der Herr denn nicht für alle gestorben? Dass Jesus Christus als menschgewordener Sohn Gottes der Mensch für alle Menschen, der neue Adam ist, gehört zu den grundlegenden Gewissheiten unseres Glaubens. Ich möchte dafür nur an drei Schrifttexte erinnern:
– Gott hat seinen Sohn ‘für alle hingegeben’, formuliert Paulus im Römer-Brief (Röm 8,32).
– ‘Einer ist für alle gestorben’, sagt er im zweiten Korinther-Brief über den Tod Jesu (2 Kor 5, 14).
– Jesus hat sich ‘als Lösegeld hingegeben für alle’, heißt es im ersten Timotheus-Brief (1 Tim 2, 6).

Aber dann ist es recht noch einmal zu fragen: Wenn dies so klar ist, warum steht dann im Eucharistischen Hochgebet ‘für viele’?
– Nun, die Kirche hat diese Formulierung aus den Einsetzungs-Berichten des Neuen Testaments übernommen. Sie sagt so aus Respekt vor dem Wort Jesu, um ihm auch bis ins Wort hinein treu zu bleiben. Die Ehrfurcht vor dem Wort Jesu selbst ist der Grund für die Formulierung des Hochgebets.
– Aber dann fragen wir: Warum hat wohl Jesus selbst es so gesagt? Der eigentliche Grund besteht darin, dass Jesus sich damit als den Gottesknecht von Jes 53 zu erkennen gab (Jes 53,12), sich als die Gestalt auswies, auf die das Prophetenwort wartete.
– Ehrfurcht der Kirche vor dem Wort Jesu, Treue Jesu zum Wort der ‘Schrift’ diese doppelte Treue ist der konkrete Grund für die Formulierung ‘für viele’. In diese Kette ehrfürchtiger Treue reihen wir uns mit der wörtlichen Übersetzung der Schriftworte ein”.

Der Heilige Vater Benedikt XVI. endet seine Schlüsse folgender:

„So wie wir vorhin gesehen haben, dass das ‘für euch’ der lukanisch-paulinischen Tradition nicht verengt, sondern konkretisiert, so können wir jetzt erkennen, dass die Dialektik ‘FÜR VIELE’ – ‘FÜR ALLE’ ihre eigene Bedeutung hat.
– ‘Alle’ bewegt sich auf der ontologischen Ebene – das Sein und Wirken Jesu umfasst die ganze Menschheit, Vergangenheit und Gegenwart und Zukunft. Aber faktisch, geschichtlich in der konkreten Gemeinschaft derer, die Eucharistie feiern, kommt er nur zu ‘VIELEN’ ...”.

Papst Benedikt XVI. weist auf drei Argumente, die für solches Verständnis jenes „FÜR VIELE” sprechen:

„So kann man eine dreifache Bedeutung der Zuordnung von ‘viele’ und ‘alle’ sehen.

a) Zunächst sollte es für uns, die wir an seinem Tische sitzen dürfen, Überraschung, Freude und Dankbarkeit bedeuten, dass er mich gerufen hat, dass ich bei ihm sein und ihn kennen darf. ‘Dank sei dem Herrn, der mich aus Gnad' in seine Kirch' berufen hat…’.

b) Dann ist dies aber zweitens auch Verantwortung. Wie der Herr die anderen – ‘ALLE’ – auf seine Weise erreicht, bleibt letztlich sein Geheimnis. Aber ohne Zweifel ist es eine Verantwortung, von ihm direkt an seinen Tisch gerufen zu sein, so dass ich hören darf: ‘FÜR EUCH, FÜR MICH’ hat er gelitten. Die ‘vielen’ tragen Verantwortung ‘für alle’.
– Die Gemeinschaft der ‘VIELEN’ muss Licht auf dem Leuchter, Stadt auf dem Berg, Sauerteig für alle sein. Dies ist eine Berufung, die jeden einzelnen ganz persönlich trifft. Die vielen, die wir sind, müssen in der Verantwortung für das Ganze im Bewusstsein ihrer Sendung stehen.

c) Schließlich mag ein dritter Aspekt dazukommen. In der heutigen Gesellschaft haben wir das Gefühl, keineswegs ‘viele’ zu sein, sondern ganz wenige – ein kleiner Haufe, der immer weiter abnimmt. Aber nein – wir sind ‘VIELE’: ‘Danach sah ich: eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand konnte sie zählen’ (Offb 7,9), heißt es in der Offenbarung des Johannes. Wir sind viele und stehen für alle.
So gehören die beiden Worte ‘VIELE’ und ‘ALLE’ zusammen und beziehen sich in Verantwortung und Verheißung aufeinander” (Schreiben Benedikt XVI. an Erzbisch. Robert Zolltisch).

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4. Dazusage vom Katechismus
des Tridentinischen Konzils
zu Worten „FÜR VIELE ... ”

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Im Anschluss an die Debatte über das Lautwort des liturgischen Textes „Mein Blut, das für euch und viele vergossen wird ...” ziemt es sich die Worte vom „Katechismus” des Tridentinischen Konzils anzuführen, der auf Geheiß des Hl. Papstes Pius V. herausgegeben wurde. Dieser Katechismus hebt eindeutig die eigentliche Bedeutung der Worte hervor, die Jesus bei der Konsekration der Gestalt des Weines gesagt hat:

„... Hinsichtlich der Wirkkraft (des Opfers Christi) ward das Blut vom Erlöser sicherlich zum Heil aller vergossen;
– hinsichtlich der tatsächlichen Frucht aber, die die Menschen davon sich aneignen, erstreckt sich der Wirkungskreis offensichtlich nicht auf alle, sondern nur ‘auf viele’.
– Mit den Worten ‘für euch’ meinte also der Herr wohl die Anwesenden oder die Auserwählten aus dem jüdischen Volk, ... oder Heiden verstanden wissen.
– Dass es also nicht ‘für alle’ heißt, ist ganz begründet, denn hier ist die Rede nur von den Früchten des Leidens (Christi), das ja nur den Auserwählten die Heilsfrucht bringt.
– Hierauf beziehen sich jene Worte des Apostels: ‘Christus ist einmal hingeopfert worden, um die Sünden vieler wegzunehmen’ (Hebr 9,28).
– Und die Worte des Herrn bei Johannes: ‘Ich bitte für sie; nicht für die Welt bitte ich, sondern für jene, die du mir gegeben, weil sie dein sind’ ...” (Joh 17,9)
(Cat.Rom.II. 4 ad XXIV).

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Ist es nicht merkwürdig, dass die Leute die Kirchen und Tempel im Grund genommen auf einem Berg gebaut haben? Denn auch Jesus ging zum Gebet, das Er zu seinem Vater erhob – grundsätzlich in der Einöde, vor allem aber auf einem Hügel. Dort sprach er in der Stille der umgebenden Natur ... mit seinem Vater.

Es wurden also in der liturgischen Formulierung nicht grundlos NICHT die Worte gebraucht: „ ... FÜR ALLE”, wenn es doch bei der Feier der Heiligen Messe allein um Früchte des Leidens Jesu geht. Diese bringt die Heilige Messe allein denjenigen, die sich auf sie eröffnen, das heißt also: ... „für VIELE”.
– Es gehört sich ferner diese alle zu beruhigen, die in der Lage der Veränderung der Liturgie-Worte der Heiligen Messe im Verhältnis zu den Worten des Herrn Jesus Christus vom Eintrag des Evangeliums bei Hl. Matthäus und Hl. Markus – nachfragen, ob diese Heilige Messe auch ‘gültig’ ist. Sowohl das Konzil in Trier, wie die Päpste sprechen eindeutig, dass zur Gültigkeit der Konsekration der Gestalt von Brot und Wein die Anfangsworte allein der Konsekration gehören. Es sind also die folgenden Worte:

„Hoc est enim Corpus meum”
(Das ist Mein Leib ...).

und:

„Hic est enim calix Sanguinis mei”
(Das ist der Kelch Meines Blutes).

– Die übrigen Worte der Konsekrations-Formel sind nicht mehr wesentlich, was ihre Gültigkeit angeht, trotzdem es sich ihnen die Achtung des Glaubens gehört und es ist sie zu ändern nicht erlaubt.

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5. Im Anschluss
an die ‘FEHLER’
bei der Liturgie
der Konsekrations-Worte

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In allen Editionen des ‘Missale Romanum’ (Römischen Messbuches) wurde jahrhundertelang ein besonderes Kapitel gedruckt: „De defectibus – Fehler die bei der Feier der Heiligen Messe vorkommen können” (es geht um Auflagen vor 1970). Dieses Kapitel steht auch noch im ‘Missale Romanum’, das vom Papst, dem Hl. Paul VI. herausgegeben wurde. Indessen in jetztzeitlichen Ausgaben der ‘Einführung in die Heilige Messe’ erscheint solches Kapitel nicht mehr.

Im Paragraph betreffs der Konsekrationsworte der Gestalt des WEINES standen unabänderlich die Worte:

„.... Sanguinis mei, qui pro vobis et pro MULTIS effundetur ...”
„Das für euch und und für VIELE vergossen wird ...”.

In allen Ausgaben des ‘Missale Romanum’ stand die folgende Anmerkung bezugs der Gültigkeit der Worte der Konsekrationsform:

„Defectus ex parte formae possunt contingere, si aliquid desit ex iis quae ad integritatem verborum in ipsa consecratione requiruntur. Verba autem Consecrationis, qui sunt forma hujus Sacramenti, sunt haec:
Hoc est enim Corpus meum.
Et:
Hic est enim Calix Sánguinis mei, novi et aetérni testaménti: mystérium fídei, qui pro vobis et pro multis effundétur in remissiónem peccatórum.
– Si quis autem aliquid diminueret, vel immutaret de forma consecrationis Corporis et Sanguinis, et in ipsa verborum immutatione verba idem non significarent, non conficeret Sacramentum.
– Si vero aliquid adderet, quod significationem non mutaret, conficeret quidem, sed gravissime peccaret”.

Übersetzung (eigene Übersetzung):
„Es kommt zu einem Fehler betreffs der Form vor, wenn etwas fehlt, was mit der Integralität für die Konsekration an sich vorausgesetzt wird. Die Konsekrationsworte, die die Form selbst dieses Sakramentes bilden, sind die folgenden:
Denn das ist mein Leib.
Und:
Denn das ist der Kelch meines Blutes, des Neuen und Ewigen Bundes: Geheimnis des Glaubens, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
– Sollte jemand irgendetwas wegnehmen oder irgendwas von der Konsekrations-Form des Leibes und Blutes ändern, so dass sie infolge der Änderung der Worte an sich nicht mehr dasselbe bedeuteten, würde das Sakrament NICHT gefeiert geworden sein.
– Dagegen wenn jemand irgendetwas dazugeben sollte, was ihre Bedeutung nicht ändern sollte, würde er zwar das Sakrament gefeiert haben, allerdings er würde daselbst eine ungemein schwere Sünde begangen haben”
.
(Missale Romanum ex decreto Concilii Tridentini restitutum s.Pii V Ponitficis Maximi jussu editum aliorumque Pontificum cura recognitum, a s.Pio X. reformatum et Benedicti XV auctore vulgatum – Reimpressio editionis XXVIII juxta typicam Vaticanam, Bonn ad Rhenum. – V. De defectibus formae).

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6.Und doch
„... für VIELE berufene”
und:
„... WENIGE auserwählte”

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Der Heilige Vater Benedikt XVI. beweist in seinem Schreiben an den Vorsitzenden der Bischofskonferenz Deutschlands, dass vom philologischen Gesichtspunkt aus, wie auch aufgrund des typischen Semitismus – die eingeführte Veränderung der Worte vom Eintrag des Evangeliums nach Matthäus und Markus: „ ... vergossen für VIELE” – in: „... vergossen für ALLE”  inhaltlich zwar annehmbar ist. Bestimmt würde sie auch die Gültigkeit der gefeierten Heiligen Messe nicht verletzen. Dennoch es soll in diesem Fall enstschieden die Treue und die Achtung für die Worte des Eintrags in Evangelien überwiegen.

Wir sehen ganz deutlich, dass Benedikt XVI. als PAPST über die weiteren Diskussionen zum Thema jenes ‘ALLE – VIELE’ einen Strich führen will und fordert, dass in liturgischen Texten auf die Formel der Worte zurückgekehrt wird, die von Jesus selbst gebraucht wurden, wie sie beim Evangelisten Matthäus und Markus eingetragen werden und in der heiligen Liturgie viele Jahrhunderte hindurch von Generation zu Generation übermittelt wurden. Der Wechsel der Worte des Herrn Jesus (das heißt: Mein Blut vergossen wird für euch und für VIELE ...), so wie sie bei Matthäus und Markus eingetragen werden – in: „ALLE” stellen nur und allein eine Interpretation der eindeutigen Worte des Sohnes Gottes, des Erlösers des Menschen dar.

Die Formulierung, die von Jesus angewandt wurde: „... für VIELE” wird im Geschriebenen-Wort-Gottes allzu oft wiederholt, als dass sie nur und allein gleichsam eine ‘zufällige Aussage’ wäre. Jesus hebt diesen Standpunkt immer wieder hervor, und sei es bei dieser markantem Selbstbezeichnung:

„... ist nicht gekommen, sich bedienen zu lassen,
sondern zu dienen und
sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele(Mt 20,27f; Mk 10,45),

beziehungsweise auf analoge Art und Weise beim oben erwähnten Gleichnis:

„... Denn viele sind berufen,
wenige aber auserwählt(Mt 22,14),

oder auch in Worten:

„Aber eng ist das Tor und schmal der Weg,
der ins Leben führt, und wenige sind es, die ihn finden(Mt 7,13f.).

Es gehört sich einmal mehr festzustellen: dem Originaltext des Evangeliums gehört sich unbedingte Ehre und Achtung. Alle Übersetzungen solle Übersetzung sein, die auf maximal treue Weise den ursprünglichen Gedanken des Autors wiedergibt. Zur Deutung-Interpretation des Textes, der des Öfteren nicht allzu eindeutig und klar ist – soll die erklärende Fußnote dienen. Die Fußnote soll den eigentlichen Sinn der Aussage darstellen. Dazu dient u.a. eine Vorlesung, eine Konferenz, eine Predigt. Die Übersetzung soll Übersetzung sein – nicht aber ‘Deutung-Interpretation’. Das wird u.a. vom Papst Benedikt XVI. im oben angeführten Schreiben an Erzbischof Zolltisch hervorgehoben. Der Papst schreibt darin, dass hier „dringendst eine entsprechende Katechese” zum Thema jenes: ‘Viele-Alle’ vorangehen soll.

Es dürften auch die Worte der Dogmatischen Konstitution des Vatikanum II. „Dei Verbum”  von der Rolle des Magisteriums der Kirche angesichts des Geschriebenen-Wortes-Gottes angeführt werden:

„Quod quidem Magisterium non supra verbum Dei est, sed eidem ministrat, docens nonnisi quod traditum est, quatenus illud, ex divino mandato et Spiritu Sancto assistente, pie audit, sancte custodit et fideliter exponit, ac ea omnia ex hoc uno fidei deposito haurit quae tamquam divinitus revelata credenda proponit”.

In Übersetzung:

„Das Lehramt ist nicht über dem Wort Gottes, sondern dient ihm, indem es nichts lehrt, als was überliefert ist, weil es das Wort Gottes aus göttlichem Auftrag und mit dem Beistand des Heiligen Geistes voll Ehrfurcht hört, heilig bewahrt und treu auslegt und weil es alles, was es als von Gott geoffenbart vorlegt, aus diesem einen Schatz des Glaubens schöpft” (Dei Verbum, 10c).

Und wie sollten hier nicht die Warnungsworte angeführt werden aus dem Endteil selbst des Buches der Offenbarung des Hl. Johannes des Apostels:

„Ich bezeuge jedem, der die prophetischen Worte dieses Buches hört:
Wer etwas hinzufügt, dem wird Gott die Plagen zufügen,
von denen in diesem Buch geschrieben steht.
Und wer von den prophetischen Worten dieses Buches etwas wegnimmt,
dem wird Gott seinen Anteil am Baum des Lebens
und an der heiligen Stadt wegnehmen,
von denen in diesem Buch geschrieben steht” (Offb 22,18f.).

Trotzdem auch diese Worte des Offenbarungs-Buches verschieden gedeutet werden können, ist es schwer zu leugnen, dass ihr Inhalt die Gesamtheit des Gottes-Geschriebenen-Wortes betrifft. Es entstand von Anfang an bis zu Ende unter dem ANHAUCH des Heiligen Geistes und ist WORT GOTTES, Eigentum allein nur Gottes. Die ‘Kirche’ und das Magisterium der Kirche ist aufgrund des Auftrags Gottes einzig der zurechnungsfähige Verwalter, nicht aber Eigentümer. Die Kirche ist DIENERIN, die die erste dazu verpflichtet ist, „das Wort Gottes zu hören und es befolgen” (vgl. Lk 11,28).

Im erörterten Fall geht es aber um Worte, mit denen das Sakrament des Priestertums und der Eucharistie eingesetzt werden. Jesus Christus bleibt zu dieser Stunde – nach den Evangelisten – direkt im Mittelpunkt selbst der „seinen Stunde” (s. dazu: Joh 2,4; 12,23; 13,1): des letzten Aktes des ungemein schwierigen zu vollbringenden Erlösungs-Werks, mit dem Ihn der Himmlische Vater beauftragt hat. Zu solcher Stunde wiegt selbst jeder gewöhnliche Mensch nur allzu gut jedes der gebrauchten Worte. Umso mehr betrifft das die Worte des Sohnes Gottes. Er bleibt schon-schon angesichts der erschütternden (s. DiM 7), blutigen Erfüllung des Ihm vom VATER aufgetragenen Werks, als:

„... die Sühne für unsere Sünden.
Aber nicht nur für unsere,
sondern auch für die der ganzen Welt” (1 Joh 2,2).

Gebraucht hier Jesus die Bezeichnung: „... VIELE’, bedeutet sie schlechterdings tatsächlich „VIELE”, nicht aber ‘ALLE’. Selbstverständlich NICHT in diesem Sinn, als ob der Sohn Gottes nicht alle erlöst hätte, sondern in diesem Sinn, dass diese ‘alle erlösten’ keineswegs dazu zaudern, diese Erlösung anzunehmen und ihr Leben danach einzuordnen.

Vom Anfang an der Welt gibt es viele solche, die vor dem inständigen Angebot Gottes in Antwort nur das eine, ihr persönliche, von ihrem freien Willen strömende Wort herauszuholen imstande sind:

‘NEIN’ !
weil:
‘NEIN’ !


Theologische ANMERKUNG. – Papst Franziskus hat drei Veränderungen in die Liturgie der Heiligen Messe eingeführt. Sie sind ab Ostern 2021 (4.IV.2021) – vorläufig für die Kirche in Italien verpflichtend.
Auf diesem Hintergrund gehört es sich noch einmal an das oben erwähnte Schreiben Papst Benedikt XVI. an den Vorsitzenden des Bischöfe Deutschland anzuknüpfen, und zwar an Erzbischof Zolltisch. Papst Benedikt XVI. hebt hervor:
– „... zwischen den verschiedenen Übersetzungen ist manchmal kaum eine Gemeinsamkeit zu finden und (so) dass der zugrundeliegende gemeinsame Text oft nur noch von weitem erkennbar bleibt. Dabei sind dann Banalisierungen unterlaufen, die wirkliche Verluste bedeuten. ...’
– In diesem Zusammenhang ist vom Heiligen Stuhl entschieden worden (2012), dass bei der neuen Übersetzung des Missale das Wort ‘pro multis’ (= für ‘viele’ ) als solches übersetzt und nicht zugleich schon ausgelegt werden müsse. An die Stelle der interpretativen Auslegung ‘für alle’ muss die einfache Übertragung ‘für viele’ treten. Ich darf dabei darauf hinweisen, dass sowohl bei Matthäus, wie bei Markus kein Artikel steht, also nicht ‘für die vielen’, sondern ‘für viele’.
– Wenn diese Entscheidung von der grundsätzlichen Zuordnung von Übersetzung und Auslegung her, wie ich hoffe, durchaus verständlich ist, so bin ich mir doch bewusst, dass sie eine ungeheure Herausforderung an alle bedeutet, denen die Auslegung des Gotteswortes in der Kirche aufgetragen ist.
– Denn für den normalen Besucher des Gottesdienstes erscheint dies fast unvermeidlich als Bruch mitten im Zentrum des Heiligen. Sie werden fragen: Ist nun Christus nicht für alle gestorben? Hat die Kirche ihre Lehre verändert? Kann und darf sie das? Ist hier eine Reaktion am Werk, die das Erbe des Konzils zerstören will?
– Wir wissen alle durch die Erfahrung der letzten 50 Jahre, wie tief die Veränderung liturgischer Formen und Texte die Menschen in die Seele trifft; wie sehr muss da eine Veränderung des Textes an einem so zentralen Punkt die Menschen beunruhigen. Weil es so ist, wurde damals, als gemäß der Differenz zwischen Übersetzung und Auslegung für die Übersetzung ‘viele’ entschieden wurde, zugleich festgelegt, dass dieser Übersetzung in den einzelnen Sprachräumen eine gründliche Katechese vorangehen müsse, in der die Bischöfe ihren Priestern wie durch sie ihren Gläubigen konkret verständlich machen müssten, worum es geht. Das Vorausgehen der Katechese ist die Grundbedingung für das Inkrafttreten der Neuübersetzung.
– Soviel ich weiß, ist eine solche Katechese bisher im deutschen Sprachraum nicht erfolgt. Die Absicht meines Briefes ist es, Euch alle, liebe Mitbrüder, dringendst darum zu bitten, eine solche Katechese jetzt zu erarbeiten, um sie dann mit den Priestern zu besprechen und zugleich den Gläubigen zugänglich zu machen ...
– Die Jünger wissen, dass die Sendung Jesu über sie und ihren Kreis hinausreicht; dass er gekommen war, die verstreuten Kinder Gottes aus aller Welt zu sammeln (Joh 11, 52). Das ‘für euch’ macht die Sendung Jesu aber ganz konkret für die Anwesenden. Sie sind nicht irgendwelche anonyme Elemente einer riesigen Ganzheit, sondern jeder einzelne weiß, dass der Herr gerade ‘für mich’, ‘für uns’ gestorben ist.
– ‘Für euch’ reicht in die Vergangenheit und in die Zukunft hinein, ich bin ganz persönlich gemeint; wir, die hier Versammelten, sind als solche von Jesus gekannt und geliebt. So ist dieses ‘für euch’ nicht eine Verengung, sondern eine Konkretisierung, die für jede Eucharistie feiernde Gemeinde gilt, sie konkret mit der Liebe Jesu verbindet ...

– Aber nun noch einmal: Warum ‘für viele’? Ist der Herr denn nicht für alle gestorben? Dass Jesus Christus als menschgewordener Sohn Gottes der Mensch für alle Menschen, der neue Adam ist, gehört zu den grundlegenden Gewissheiten unseres Glaubens. Ich möchte dafür nur an drei Schrifttexte erinnern:
a) Gott hat seinen Sohn ‘für alle hingegeben’, formuliert Paulus im Römer-Brief (Röm 8,32).
b) ‘Einer ist für alle gestorben’, sagt er im zweiten Korinther-Brief über den Tod Jesu (2 Kor 5,14).
c) Jesus hat sich ‘als Lösegeld hingegeben für alle’, heißt es im ersten Timotheus-Brief (1 Tim 2,6).
– Aber dann ist erst recht noch einmal zu fragen: Wenn dies so klar ist, warum steht dann im Eucharistischen Hochgebet ‘für viele’ ? Nun, die Kirche hat diese Formulierung aus den Einsetzungs-Berichten des Neuen Testaments übernommen. Sie sagt so aus Respekt vor dem Wort Jesu, um ihm auch bis ins Wort hinein treu zu bleiben. Die Ehrfurcht vor dem Wort Jesu selbst ist der Grund für die Formulierung des Hochgebets.
– Aber dann fragen wir: Warum hat wohl Jesus selbst es so gesagt? Der eigentliche Grund besteht darin, dass Jesus sich damit als den Gottesknecht von Jes 53 zu erkennen gab, sich als die Gestalt auswies, auf die das Prophetenwort wartete.
– Ehrfurcht der Kirche vor dem Wort Jesu, Treue Jesu zum Wort der ‘Schrift’, diese doppelte Treue ist der konkrete Grund für die Formulierung ‘für viele’.
In diese Kette ehrfürchtiger Treue reihen wir uns mit der wörtlichen Übersetzung der Schriftworte ein” (Schreiben Benedikt XVI. an Erzbischof Zolltisch).


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ks. Paweł Leks, SCJ
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Tarnów, 18.XII.2022.
RE-Lektüre: Tarnów 18.XII.2022.

Anschrift an den Autor:
Anschrift des Autors


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SÜNDE DER BLASPHEMIE GEGEN DEN HEILIGEN GEISTGibt es für mich
eine Vergebung Gottes?


!empt (0 kB)Zur polnischen Ausgabe: NIHIL OBSTAT, und: Imprimatur

!empt (0 kB)Bisch. Józef Wróbel: Blasphemie gegen den Heiligen Geist
!empt (0 kB)Wort vom Fachlehrer in Heiliger Schrift, P. Prof. Dr. Hab. Tomasz Dąbek OSB
!empt (0 kB)Wort eines Pädagogen zu dieser Erwägungserörterung: Ks. Prof. Dr, Hab.
!empt (0 kB)Grzegorz Godawa


!empt (0 kB)Einführung zur Buchausgabe (hintere Titelseite)
!empt (0 kB)Vorwort des Autors

1.Kap. IN DAS ERSCHAFFUNGSWERK EINGEPRÄGTES VORAHBEN DER
ERLÖSUNG

A. GOTT AM WERK DER ERSCHAFFUNG
1. Erschaffung der Personen in der Welt der NICHT-PERSONEN
a. Die PERSON: Dank Eigenschaften ihrer Natur – und Übernatur
b. PERSONEN: reiner Geist und PERSONEN: Geist-Materie
2. Instrumental erschaffene Welt der NICHT-Personen

B. PERSONEN DER ENGEL IN PROBE AUF DIE QUALITÄT DER LIEBE
1. Personen der Engel angesichts der Probe
2. Endgültiges ‘NEIN’ angesichts Gottes: der LIEBE
3. Das Allein-Sein: unabhängig von Gott
4. Psychologisch-theologische Prämisse
5. Missachtung des Sohnes Gottes als des Menschen-Sohnes
6. Jesus Zeuge des stürzenden Satans
7. Drama des Kampfes der Engel im Himmel
8. Sünde der Engel Sünde gegen den Heiligen GEIST

C. ANVERTRAUEN IN SCHWIERIGEN FÜGUNGEN GOTTES
1. Zum Ausgangspunkt
2. Prüfung jeder Person auf die Qualität der Liebe
3. Wiederholt die Sünde der Engel: Gott-die-LIEBE zurückgewiesen
4. Die LIEBE Gottes: schöpferisch und anspruchsvoll
5. Die zentri-FUGALE Dynamik des Gottes ‘Liebens’
6. Anvertrauen nach dem Muster Mariens

2.Kap. DIE LIEBENDE ALLMACHT UND DER FREIE WILLE
A. GABE DES FREIEN WILLENS
1. Urewiger in das HAUS des VATERS einladender WILLE des Dreieinigen
2. „Viele gerufen, wenige gewählt”
3. „Mein BLUT des Bundes, das für VIELE vergossen wird ...”
4. Dazusage vom Katechismus des Tridentinischen Konzils zu Worten
„FÜR VIELE ... ”

5. Im Anschluss an die ‘FEHLER’ bei der Liturgie der Konsekrations-Worte
6. Und doch „... für VIELE berufene” und: „... WENIGE auserwählte”
Theologische ANMERKUNG

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