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VERMERK: Abkürzungen zur angeführten Literatur s. Literatur


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C.   „MIR STEHT DAS RECHT ZU
SO ZU HANDELN, WIE ES MIR GEFÄLLT”

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Im Klima des aufständischen ‘Ich’

Nicht selten begegnet man jungen Leuten, die sich mit ihrer Haltung eines aufständischen ‘Ich’ aufblähen. Sie rebellieren gegen alles und – man könnte sagen: spielen Aufstand gegen alle. Der Geist der Aufruhr umfängt alle ihre Betätigungen.

Mühelos kann man mit ‘bloßem Auge’ erblicken, wie die Folgen solcher Haltung aussehen. Wir möchten diesen Zustand im Anschluss an weitere charakteristische Merkmale näher betrachten, die bei manchen jungen Leuten zu vorkommen pflegen. Solche jungen Leute streben danach, sich selber und der Umgebung einzureden, ihnen stehe als Erwachsenen und freien Menschen das Anrecht zu, über sich völlig unabhängig von irgendjemandem zu entscheiden: nicht nur unabhängig von anderen Menschen und menschlichen Institutionen, sondern auch unabhängig von Gott. Das vorausgesetzt, möchten sie weiter die Feststellung durchsetzen, nur von ihnen hänge es ab bestimmen zu dürfen, was moralisch gesehen – das Gute, beziehungsweise das Böse ist, zumal in Sachen, die mit vor-ehelicher Stufe – und nachher der Ehe zusammenhängen.

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1. Niemand zwingt mir etwas auf ! ...

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Reifes Denken – oder dreist aufgezwungenes Übel

Wir greifen von neuem den grundsätzlichen Faden dieses Kapitels auf. Es scheint, dass auch die gerade erst erörterte Abweichung: über die Jugendzeit als bevorzugte Phase der bewusst unternommenen Gestaltung des eigenen Charakters, auf dem Grundfaden der Motivation liegt, die über das Umschauen nach jemanden Nahen entscheidet, um mit ihm den Ehebund einzugehen.

Wobei wir uns immer deutlicher bewusst werden: es gibt in der Tat keine andere Ehe als nur die Ehe-als-Sakrament. Alle anderen ‘Ehen’ stellen in Gottes Augen ehebrecherische Verbindung dar, die also Nicht-Ehe heißt. Mit all dessen Folgen für das unentrinnbare Finale des eigenen Existierens.

Vorherig haben wir über vorkommende Beweggründe nachgedacht, die die Entscheidung auf Ehe manchmal stark beeinflussen können. Zu solchem Motiv kann das immer klarer sich aufdrängende Bewusstsein werden, dass das Verbundenwerden mit jemandem Geliebten die einzige Art und Weise darstellt, sich vom Elternhaus herauszureißen. Denn in ihm wird der weitere Aufenthalt – im qualmenden Rauch der unzählig gerauchten Zigaretten und einer fortbestehenden Trinkerei mit Geschrei – zur Wirklichkeit, die es zu ertragen jeden Tag schwieriger wird.

Wir werden uns wohl bewusst, dass sich allein solche Motivation in Kürze als entschieden unzureichend zeigen kann, um zur Grundlage einer lebenslangen Bindung mit dem Bund des Lebens und Liebe zu werden. Der Ehebund setzt eine wesentlich tiefere Motivation voraus. Vor allem aber muss er zutiefst auf der Ebene der personalen Werte dieses anderen angelegt sein. Objektiv genommen setzt die Ehe jedesmalig eine Berufung Gottes voraus. Sie darf nicht auf ein verzweifeltes Mittel herabgeführt werden, um das schwierig zu ertragende Familienmilieu loszuwerden.

In so manchem anderen Fall scheint das Eingehen des Ehebundes mit einem Jemanden zum einfachsten, und dabei ‘rechtlichen’ Weg zu werden, dass sich das groß gewordene Kind von der immer schwieriger zu ertragenden elterlichen Pflegschaft befreit. Das betrifft wohl vor allem diese unter jungen Leuten, die sich an keine schöpferische Jungendbewegung angeschlossen finden. Sie haben dabei auch ihr Verbundensein zu Gott nicht vertieft und unternehmen eigentlich keine Arbeit an der Gestaltung des eigenen Charakters.

So mancher junge Mensch dieser Gruppe träumt im eigenen Kopf, zumal ab der Stunde, da er das Zeugnis des bestandenen Abiturs gewonnen hat und auch schon über einen eigenen ‘Personalausweis’ verfügt, er wäre daselbst ein in Fülle Erwachsener und Reifgewordener, so dass er strikt personale Entscheidungen treffen kann – ohne Not die Meinung der Eltern oder der nächsten Umgebung berücksichtigen zu müssen. Im Selbstbefinden seiner unreif begriffenen Volljährigkeit, seiner ‘Aufgewachsenenheit und Reife’ zankt er sich mit den Eltern und der Umgebung verbissen herum und sucht allen aufzunötigen, er wisse besten Bescheid, was er macht und wäre von nun an selbst für seine Taten verantwortlich. Hat er doch das ‘Recht’ gewonnen von nun an das zu tun, was er als richtig hält. Daselbst wird ihm weder die Mutter, noch der Vater von nun an etwas aufnötigen dürfen, was er tun soll, beziehungsweise nicht tun soll.

Es kommt vor, dass der junge Mensch – indem er von dieser Voraussetzung ausgeht, sich in geharnischten Worten verbittet, dass ihn die Mutter oder der Vater ‘beobachte’ und ihn wegen seiner Kontakte mit Freunden und Freundinnen befrage. Er lässt sie verstehen – manchmal mit Worten voller Respektlosigkeit und einer sie tief verwundenden Anmaßung, sie hätten ‘kein Recht’ ihm nachzuspähen, wann und wohin er weggeht und zurückkehrt, noch ihm aufzunötigen, was es ihm zu tun, bzw. nicht zu tun gilt.

In der Haltung seiner Hochnäsigkeit wegen der errungenen ‘Vollmündigkeit’ verbittet er sich, dass ihm irgendwelche Bemerkung gemacht wird, was seine Verhaltensweise und sein Benehmen angeht. Aufgrund dieser Voraussetzung lässt er u.a. die Multimedien zu Hause auf volle Lautstärke laufen: Musik, Radio, Fernsehen. Es geht ihn nicht an, dass in diesem von ihm losgebrochenen Lärm niemand aushalten kann. Ruhiges Reden mit ihm wird ganz unmöglich. Die jüngeren Geschwister sind deswegen außer Stand ihre Schulaufgaben zu machen. Jede Bemerkung weist jener ‘Erwachsene-Vollmündige’ mit Stimme voller Überheblichkeit und mit Verwünschungskette zurück. Kommt ihm jemand in den Weg, betont er seine gekränkte Größe mit Türknallen und erhobener Stimme. Seine Verhaltensweise ist mit schnöder Behandlung aller herum gekennzeichnet – angefangen von eigenen Eltern. Jede Bemerkung erfährt in seiner Reaktion sein einziges Argument: „Ich bin erwachsen, ich weiß Bescheid, was ich tue, ihr müsst meine Selbständigkeit anerkennen ...! Was aber die anderen von mir denken, das rührt mich in keinem Fall ...!”

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Es knäueln sich Haufen der sich windenden Luft: der Windhose, des Tornado. Es ist die Zeit eines entsetzenden Grauens. Nichts kann sich vor diesem Naturschrecken verbergen und nichts wird verschont.

Eines der ersten Anzeichen der in eigener Meinung errungenen ‘Erwachsenenheit’ kann die radikale Änderung jenes jungen Menschen zur ‘Kirche’ werden. Indem er seine Vollmündigkeit erreicht hat, erklärt er laut, er werde von nun an selbst entscheiden, ob er am Sonntag und Feiertag die Heilige Messe besuchen wird oder nicht, ob er zur Beichte und Heiligen Kommunion herantreten soll, selbst zu dieser zumindest „... einmal pro Jahr – in der Osterzeit” (sieh ob.: Gebote der Kirche). Er lässt nicht zu, dass ihn jemand aufmerksam macht, er wäre ‘Katholisch’ und als solcher sollte er sich nach Gottes Geboten richten – als Folge der bei der Heiligen Taufe angenommenen Verpflichtungen.

Sollte es zu Hause ein Kraftfahrzeug geben, wird er sein ‘Recht’ abverlangen, dass er es gebrauchen kann – wie und wann er Lust dazu hat. Er wird von der Maschine ihre höchsten Beschleunigungsmöglichkeiten herausdrücken – im Selbstbefinden seiner Meisterraid-Begabtheiten. Denn: „... Ich kann mir solche Fahrt leisten! Ich habe auch einen starken Kopf: Alkohol schadet mir beim Führen des Wagens in keinem Fall” !
– Solches ‘Märchen’ kann selbstverständlich in gewisser Weile unverhofft zu Ende laufen – Gott bewahre: mit einem Drama für ihn selbst, oder – umso schlimmer: für viele andere. Es spricht ihn das Argument nicht an, dass eine schnelle Fahrt nicht sein ‘Genie’ darstellt, sondern Folge der Mechanik des Fahrzeugs ist. Und dass in diesem Fall dieses Zeug den ‘Steuer’ über ihn übernimmt – diesen, der vermeintlich zur Art des ... ‘Homo sapiens = Menschenwesen mit [etwas] Verstand’ : Person – gehört.

Der junge Mensch lässt nicht zu, dass ihm die Bemerkung gemacht wird, er möge zu Hause keine Rendezvous-Zusammentreffen veranstalten – mit Trinkgelagen und Genussmitteln, nach dem Lebensstil seiner Kollegen und Kolleginnen, seinen Altersgefährten. Diese aber treiben sein trügerisches Selbstbefinden hoch, die Vollmündigkeit müsse sich mit dem Anrecht ausdrücken „alles tun zu dürfen, was nur das Herz begehrt” – ohne die bisher aufgezwungenen Einschränkungen und irgendwelche ‘Gebote’, noch irgendwelche Autoritäten in Bedacht nehmen zu müssen, angefangen vom Ansehen der Eltern.

Das alles braucht ihn von nun an nicht mehr rühren, indem er doch, wie er das stark betont: jetzt vollreif und vollmündig geworden ist.

Zuletzt, mit Dreistigkeit seiner falsch begriffenen Reife-Erwachsenenheit, beginnt er an Eltern die Annahme zu erzwingen, dass er sich in sein Zimmer sein Mädchen, bzw. im gegenteiligen Fall einen Jungen für Tag und Nacht herbeiführt. Er sucht seine Eltern einzuschüchtern, dass falls sie sein ‘Anrecht’ der Erwachsenenheit und Freiheit nicht annehmen, mietet er sich eine eigene Wohnung, wo ihn niemand mehr kontrollieren wird.

Siehe da ein paar Beispiele, die direkt vom Leben eines gewissen Prozentsatzes junger Leute aufgegriffen sind – ab der Stunde, da sie in ihr ‘Erwachsenenalter’ eingetreten sind und ihre ‘Mündigkeit’ erreicht haben. Es sind wohl drastische Beispiele, und dennoch begegnet man solchen wirklich – keinesfalls nur selten.

In diesem Kapitel möchten wir uns solche verschiedenen Situationen hinsichtlich der Motivation bei der Unternehmung der Suche und Entscheidung auf Verbindung miteinander mit dem Band der Ehe zum Bewusstsein bringen.
– Wir behalten dabei dauernd weiter im Gedächtnis, dass es keine andere Ehe gibt als nur das Sakrament-der-Ehe.

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Freiheit – Gottes Gabe: funktionell-instrumentale Gabe

Man braucht kein Philosoph noch Theologe zu sein, um gleichsam mit ‘bloßem Auge’ feststellen zu können, dass solcher, an der Umgebung erpresste Begriff der ‘Freiheit’ unmöglich angenommen werden kann. Niemand leugnet, dass ein verantwortliches Bewusstwerden um den unmöglich aufeinander zu herabführenden Unterschied zwischen der ihres Namens würdigen ‘Freiheit’, und ‘Freiheit’ einer Ausgelassenheit – ein wenig vernunftmäßige Anstrengung voraussetzt. Allerdings der Mensch ist geradeaus Mensch: Person.

Als Person – also nicht ‘Ding’, ist der Mensch mit un-abtrittbarer Fähigkeit seines Selbst-Bewusstseins und der Selbst-Bestimmung ausgestattet, aber auch mit dem Vermögen die Verantwortung unternehmen imstande zu sein. Niemand und nichts ist imstande irgendjemanden von diesen grundsätzlichen Eigenschaften des Mensch-Seins – weder sich selbst, noch jemanden anderen, zu befreien.
(sieh wiederholt: Grundlegende Komponenten des Menschen: Verstand-Wille-Verantwortung).

Alles NICHT-Denken unter dem Vorwand: so wäre es bequemer, ist Sünde der nicht unternommenen, dem Menschen geschenkten seiner Menschen-Würde; ist Sünde, von der man abgerechnet werden wird. Zumal solches Nicht-Nachdenken ein bewusst beabsichtigtes ‘Alibi’ sein sollte, um die Stimme des Gewissens abzudämpfen. Indessen in dieser Stimme schreit Gott gleichsam im menschlichen Herzen: ‘Kind meines Schmerzes, was Du vorhast, ... sollst du nicht tun! Aber: Ich nehme dir die Freiheit des Tuns zweifellos nicht zurück’ !
– Vom Gesichtspunkt aus der moralischen Zurechnungsfähigkeit ist es bekannt, dass das beabsichtigte Un-Wissen – die Verantwortung für in dieser Lage begangenes Übel nicht nur nicht vermindert, sondern sie in Gottes Augen ... verdoppelt.

Johannes Paul II hebt in seinen öfter unternommenen Erwägungen über das Thema der ‘Freiheit’ unermüdlich hervor, dass die ‘Freiheit’ keine von Gott dem Menschen (und früher: den Engeln) geschenkte Gabe ist als Ziel für sich. Anders gesagt: Gott beschenkt die Person – und nur eine Person – mit der Gabe der Freiheit nicht darum, dass die betreffende Person – neben vielen anderen Befähigungen und Gaben sich auch noch wegen dieser Gabe freuen könnte: dieses Mal mit der Gabe der ‘Freiheit’. Die Freiheit erlaubte ihr, dass sie sich im Weltall als jemand fände, der unabhängig von irgendjemandem und irgendwas existierte, und folglich: er wäre selbst-bestimmend, weil völlig selbst-ausreichend.

Indessen die ‘Freiheit’, diese erstaunende, und zugleich entsetzend erschreckende Gabe – wird einer jedermaligen Person vom Schöpfer zwar als ihre Ausstattung geschenkt, die also mit ihrer „Natur” selbst zusammenhängt: Gott wird diese Beschaffenheit außer Zweifel niemals ändern. Zur Natur jeder Person-als-Person wird also jedes Mal ebenfalls ihre unveräußerliche und unabtrittbare Eigenschaft gehören: als Person wird sie zweifelsohne ‘frei’ sein. Denn auch Gott, dessen „Ebenbild und Ähnlichkeit” die von Ihm erschaffene ‘Person’ ist (ob es sich um die Engelnatur handelt, oder diese des Menschen), ist Gott als JEMAND, Dessen ‘Name-Wesen’ heißt: ... Er, Person: Er – Freiheit.

Allerdings jene – jeder ‘Person’ geschenkte ‘Freiheit’ ist eine einzig und allein funktionell-instrumentale Gabe, also keine Gabe, die Ziel-um-ihrer-selbst-willen darstellte. Diese Gabe soll – nach Gottes Liebe-Absicht, gleichsam die Rolle allein eines ‘Sprung-Bretts’ erfüllen, das es der Person erlaubt, sich mit seiner Hilfe ‘von ihm abzustoßen’, um das wesentlich tiefere Ziel zu erreichen: dieses eigentliche, an dem es Gott selbst – mit ganzem Engagement Seiner Gottes Natur ... aufs innigste gelegen war und ist.

Und zwar das Ziel, das Gott, der Gebende-Schenkende dieser ungemein riskanten Gabe, anstrebt, beruht darin: Gott bereitet damit der Person – sei es des Engels, oder des Menschen – den unentbehrlichen „Raum”, auf dem die LIEBE im Weltall ... aufkeimen kann.
– Mit anderen Worten: Ziel der ausnahmslos einer jeden Person geschenkten Gabe der Freiheit ist das eine: dass die Möglichkeit entsteht, ‘lieben’ zu können! Dass im Herzen der Person ‘Liebe’ erscheinen kann!

Ohne die Freiheit kann von ‘Liebe’ nicht gesprochen werden. Liebe darf nicht erpresst werden. Es wäre dann mit Zähneknirschen unternommene Sklaverei. Nur im Klima der Freiheit kann sich der Wille entscheiden, jemanden zu lieben und ihm das Wohl zu wünschen.

Daher ist auch das Reich, in dem die wahre und tatsächliche ‘Freiheit’ besteht, allein der ... Himmel. In den Himmel gelangen ausschließlich diejenigen, die frei sind. Indem sie nämlich wahrhaft frei sind, sind sie zugleich voller Liebe: Freude und Frieden.

Gerade daran war es Gott ‘gelegen’, als Er eine ‘Person’ schuf: sei es die Person eines Engels, sei es Person eines Menschen: Mann und Frau. Alle ‘Liebe’ – ob zu Gott, oder zum Menschen, wird nur dann zur Möglichkeit, wenn sie Ausdruck der inneren Freiheit zu lieben darstellt: sowohl Gott gegenüber – wie auch dem Nächsten „... wie sich selbst” (sieh: Mt 22,37.39).

Die Liebe, von der gesprochen wird, muss unter irdischen Bedingungen in keinem Fall gleichbedeutend sein mit im Inneren empfundenem ‘Gefühl’ einer Annehmlichkeit und Freude; noch muss sie sich in Form psychisch-geistiger ‘Erhebung’ oder eines Hingerissenwerdens ausdrücken. Die Liebe besteht auf beständigem Willen zu lieben, treu zum einmal gesagten Wort: ich liebe – zu bleiben. Das so verstandene Muster des Liebens, als zugleich beharrlich unterhaltene Nicht-Selbstsucht, bietet dem Menschen-der-Person fortwährend – Gott selbst dar.

Darin wird auch das Eingehen der Ehe beruhen: es ist der feierlich geäußerte, unwiderrufliche „Ehe-Konsens” : der Wille des lebenslangen und treuen Verharrens im einmal eingegangenen Bund von Liebe und Leben. Dieser Bund wird zum Grundboden für die unter den beiden Personen zu bestehen begonnene ihre Kommunion in Leben-Liebe.

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Christus – Gabe der Liebe des Vaters

Die Liebe des Drei-Einigen zum Menschen: Mann und Frau – wurde besonders und ganz von neuem „greifbar” (vgl. 1 Joh 1,1ff.) im Geheimnis der Menschwerdung des Sohnes Gottes, und umso mehr im Geheimnis der Erlösung.
– Das Geheimnis der Erlösung ist Gipfelausdruck Gottes als dieses, dessen weiterer ‘Name-Wesen’ „Freiheit” heißt. Es ist doch Wille Gottes des Dreieinigen, jede Person unwiderruflich zur Teilhabe an eigener Natur als LIEBE-LEBEN einzuladen. Das Werk der Erlösung wurde vom Sohn Gottes im Blut seiner Passion bis zum Tod am Kreuz vollbracht. Auf dem Kreuz ist Jesus Christus völlig freiwillig – „Sühneopfer für unsere Sünden – und die Sünden der ganzen Welt” geworden (sieh: Offb 1,5; 4,9; 7,14; 12,11; Mt 20,28; 1 Joh 2,2f.). Er selbst hat es klar hervorgehoben:

„Deshalb liebt Mich der Vater,
weil Ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen.
Niemand entreißt es Mir, sondern Ich gebe es aus freiem Willen.
Ich habe Macht, es hinzugeben, und Ich habe Macht, es wieder zu nehmen.
Diesen Auftrag habe Ich von meinem Vater empfangen” (Joh 10,17f.).

Wie deutlich hebt hier der Sohn Gottes die personale ‘Freiheit-der-Gabe’ in seiner Entscheidung hervor, dass Er „Sühnopfer für unsere Sünden wird – aber nicht nur für unsere Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt” (1 Joh 2,2)!
– Konnte man noch mehr als es Johannes Paul II. getan hat, das Wesen selbst der ‘Freiheit’ abzeichnen, dass sie keine ‘Dreistheit im Übel’ sein kann, indem sie doch allein funktionellen-instrumentalen Dienst vollbringt?

Das Ziel, das Gott bewogen hat, mit Gabe der ‘Freiheit’ zu beschenken, war das eine: dass ihr zufolge die „Liebe” entstehen kann. Es ging nicht um ‘Liebe’ in Form einer lodernden Flamme von Gefühlen, sondern um die unternommene Tat – zum wesentlichen, letztlichen ‘Gut’ dieses Geliebten, beziehungsweise dieser Geliebten. Ihre Dynamik ist also eindeutig: sie kann nicht auf eigenen Nutzen ausgerichtet sein. Sie kennzeichnet sich mit zentri-fugaler Dynamik: sie schafft Gutes! Sie hat nichts mit Eigen-Sucht und eigener Annehmlichkeit zu tun!

Wahre Freiheit muss sich im Glanz der ‘Wahrheit’ in Gottes Angesicht entwickeln, und erst so ebenfalls angesichts des Menschen. Es gibt niemals Freiheit ‘von’ Wahrheit (sieh: VSp 34.64), da doch die Freiheit ganz und gar von Wahrheit-Treue umfangen werden muss.

Jede wahre ‘Liebe’ wünscht nach dem Muster der Liebe des Drei-Einigen zum Menschen: Mann und Frau – dem Geliebten das Gute: bis einschließlich dieses letztliche Gut im ewigen Leben. Sie wünscht das ‘Gut’, weil sie frei ist. Sie ist aufgeschlossen für das Leben und kehrt sich ab vom selbstsüchtig begriffenen ‘Ich’, um so diesem Geliebten das Gut zu sichern.
– Solchen Sinn der ‘Freiheit’ lehrt und bestätigt fortwährend am Beispiel des eigenen Lebens der Sohn Gottes, die Zweite Person der Allerheiligsten Trinität, die Mensch geworden ist.

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Jesus Christus, der immerwährend auf den Erlösungs-Willen seines Vaters, der Ihn gesandt hat, geschaut hat, hat es niemals als ‘Begrenzung’ seiner persönlichen Freiheit empfunden, was für Ihn – den Sohn Gottes, der Wille seines Vaters galt. Daher wiederholte Jesus Christus immer wieder:

„Jesus sprach zu ihnen:
Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun,
der Mich gesandt hat,
und sein Werk zu Ende zu führen’ ...” (Joh 4,34).

„Von Mir selbst aus kann Ich nichts tun.
Ich richte, wie Ich es [vom Vater] höre,
und Mein Gericht ist gerecht,
weil es Mir nicht um Meinen Willen geht,
sondern um den Willen dessen, der Mich gesandt hat” (Joh 5,30; usw.).

„Alles, was der Vater Mir gibt, wird zu Mir kommen,
und wer zu Mir kommt, den werde Ich nicht abweisen,
denn Ich bin nicht vom Himmel herabgekommen,
um Meinen Willen zu tun,
sondern den Willen dessen, der Mich gesandt hat.
Es ist aber der Wille dessen, der Mich gesandt hat,
dass Ich keinen von denen, die Er Mir gegeben hat, zugrunde gehen lasse,
sondern dass Ich sie auferwecke am Letzten Tag.
Denn es ist der Wille meines Vaters,
dass alle, die den Sohn sehen und an Ihn glauben,
das ewige Leben haben
und dass Ich sie auferwecke am Letzten Tag” (Joh 6,37-40).
(Sieh auch noch vom ‘Hohepriesterlichen Gebet’ [Joh 17], direkt vor seiner Passion: Joh 17,1-5. Jesus stellt fest, dass Er seine Freiheit angesichts des Willens des Vaters benutzt hat, um den Weg zum ewigen Leben zu schaffen ‘jedem Menschen’ – v.2: So war der Preis des für Ihn persönlich äußerst schwierigen Willens des Vaters. Ihm gemäß soll jetzt die Erhöhung Jesu in Ehre seiner Kreuzigung erfolgen!)
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Wir stellen demnach fest, dass die ‘Freiheit’, die in ‘Liebe’ aufblüht, den einen ‘Namen’ trägt: gerade als Person – lebendige Person-Gabe zu sein und es zu werden – zu Gutem: diesem Jetztzeit, und zugleich dem letztlichen – eigenen, wie auch der geliebten Person.
– Erst dann ist die ‘Freiheit’  wahre Freiheit: würdig ihres Namens. Einzig dann erfüllt sie den Sinn ihres Gabe-Seins, indem sie instrumentell und funktional benutzt wurde. Sie schafft dann nämlich die Bedingungen, die das Aufkommen der Frucht: der ‘Liebe’, möglich macht ...

Dieser Frage haben wir in vorigen Teilen unserer Homepage nicht wenigen Platz gewidmet, wiewohl es bei jetzigen Erwägungen vielleicht gelungen ist, in das Wesen der ‘Freiheit-Liebe’ noch tiefer einzudringen. Wir benutzen voller Dank die tiefen Analysen und die Lehre zu diesem Thema Johannes Paul II.
(sieh ob. u.a.: II.Teil, Kapitel 4a-b; Kapitel 5a-b; III.Teil, Kapitel 3; 4; usw.).

Solange die ‘Freiheit’ ihre grundsätzliche Funktion nicht erfüllt – gemäß ihres Gottes Begriffs: als nur und allein Instruments, dank dem die ‘Liebe’ und das ‘Gute’ in ihrer Gottes, und erst so auch wahrhaft menschlicher Bedeutung erscheinen und sich entwickeln kann, zeigt sie sich jedesmalig als zerstörerische Macht. Sie wird zerstören: sowohl jene Person, die scheinbar ‘frei-erwachsen’ ist, wie folgerichtig ihre ganze Umgebung.

Es besteht kein Zweifel, dass der Inhalt dieser Erwägungen ebenfalls die eheliche und bräutliche Liebe betrifft, ihre Stufe der Motivation nicht ausgeschlossen, die zur Verbindung zweier Personen mit dem Eheband führen sollte.

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2. Freiheit ‘von’ Gott

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Das Herz das Gott in Sünde ... herausweist

Wir möchten auf die früher erwähnten ein paar Beispiele einer ‘Freiheit’ anknüpfen (sieh ob.: Reifes Denken – oder Dreistigkeit im Übel), die das elementare Glaubensempfinden, aber auch die natürliche menschliche Ehrlichkeit unmöglich als ‘Freiheit’, die dessen Namen würdig wäre, bezeichnen kann. Die mittlerweile zur Erinnerung gebrachte Gottes Ausstattung jeder Person mit Gabe der ‘Freiheit’ und ihrer allein instrumentalen Funktion: als Ausgangspunktes, dass ‘Liebe’, die zum ‘Gut’ in seinem Gottes Sinn führt, erscheinen kann, lässt uns einen weiteren Schritt vorwärts stellen, was das Verständnis dessen angeht, warum der Gebrauch der Gabe der ‘Freiheit’ zur Nicht-Liebe sich mit vielfältigen Zerstörungen der betreffenden Person und ihrer Umgebung auswirkt.

Die tiefste Ursache der als Folge des schlechten Gebrauchs der Gabe der ‘Freiheit’ unausbleiblich sich ereignenden Selbst-Zerstörung der Person selbst und ihrer Umgebung ist die dann vorsätzlich unternommene Herausweisung Gottes vom Herzen. Der Mensch-in-Sünde bleibt ... allein. Allerdings das ... wünscht er geradeaus mit seinem freien Willen. Er wünscht sich nicht, dass Gott in seinem Herzen ... weiter verweilt (sieh ob., die Grafik und den Zusammenhang: ‘Weg mit Dir, Du Gott’).

Ganz besonders wünscht dann der freie Wille dieses Sünden-Menschen nicht, dass ihm Gott zufällig nicht etwa die Befolgung gemäß seinen Geboten anbietet.
Solcher Mensch wünscht sich auch deutlich nicht, dass ihm Gott etwa eine irgendwelche Sanktion zur Erinnerung bringt: „... Du wirst ganz sicher sterben(Gen 2,17), falls er in der Lage einer Probe: dem Wort Gottes zu anvertrauen – oder sich vom Anvertrauen auf das Wort Gottes zu trennen, in seiner Freiheit trotzdem nach der Frucht greifen sollte, „... vom Baum der Erkenntnis dessen, was das Gute ist, oder was das Böse ist”  (Gen 2,17) zu essen.

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Eine Grauen säende Sicht des herannahenden Wirbelsturmes, der alles einsaugt, dem er begegnet und es in gewaltigen Windungen in die Luft hochschleudert.

Es kommen einmal mehr die treffenden Worte Johannes Paul II. aus seiner Enzyklika ‘Veritatis Splendor’ (1993 r.) über die Rolle des freien Willens (= Vermögen der Selbst-Bestimmung) und seiner Möglichkeit, eine freie Wahl treffen zu können zwischen ‘Gut’ und ‘Böse’, zur Erinnerung. Diese Worte haben wir schon mehrmals angeführt:

„... Die Offenbarung lehrt uns, dass die Macht, über GUT und BÖSE zu entscheiden, NICHT dem Menschen, sondern ausschließlich Gott gehört.
Der Mensch ist offenbar von dem Augenblick an frei, in dem er die Gebote Gottes begreifen und annehmen kann.
– Er freut sich einer ungemein weitgehenden Freiheit,
denn er darf ‘von allen Bäumen des Gartens’ essen.
Es ist aber keine unbegrenzte Freiheit:
Sie muss vor dem ‘Baum der Erkenntnis von GUT und BÖSE’ haltmachen,
sie wurde nämlich dazu berufen,
das moralische Gesetz anzunehmen, das Gott dem Menschen gibt.
In Wirklichkeit verwirklicht sich die menschliche Freiheit wahrhaft und in Fülle
geradeaus in dieser Annahme des moralischen Gesetzes.
Denn ‘der Eine, der Gute’ weiß vortrefflich, was für den Menschen das Gute ist,
und daher befiehlt er ihm dieses Gute aus Liebe zu ihm in Geboten” (VSp 35)

Es gehört sich zugleich – im Anschluss an die im angeführten Text vorkommende biblische Wendung hinsichtlich des „Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse” (Gen 2,17; VSp 35) – wiederholt zu erinnern, was das heißt: „das Gute-Böse zu erkennen” in dieser Bedeutung, wie sie in der biblischen Sprache gebraucht wird.
– Und zwar, wer irgendetwas zu ‘erkennen’ imstande ist und der erkannten Sache einen Namen angeben kann, bleibt nach semitisch-israelitischer Mentalität
(im Rahmen gerade solcher ist das Gottes-Geschriebene-Wort allmählich entstanden)
in ‘höherer’ Position, als die ‘erkannte’ Sache.
(Dynamik der semitischen Mentalität, samt konkretem, nicht abstraktem Denken).
Diese muss nämlich volens nolens den ihr gegebenen ‘Namen’ annehmen. Anders gesagt, wer jemanden oder irgendetwas ‘erkennt’, bleibt Herr im Verhältnis zu jener ‘erkannten-benannten’ Sache, beziehungsweise zur erkannten Person.

In Anwendung an die hier vorkommende Bezeichnung hinsichtlich des „Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse” heißt das, dass wer das ‘Gute-Böse zu erkennen’ fähig ist, über jenes ‘Gute-Böse’ eine souveräne Macht ausübt.
– Da aber der Inhalt der Worte Jahwéh, des Gottes – das Gute-Böse im ethischen Sinn betreffen, bedeutet das, dass Gott vorwarnt, der Mensch möge keine Probe einer souveränen Bestimmung dessen unternehmen, was das ‘Gute-Böse’ sein sollte. Denn diese Erkenntnis ist Gott allein vorbehalten.
– Er aber – ist außer Zweifel Liebe-Leben. Daselbst ist Gott im absoluten Sinn unfähig, dem Menschen, dem Kind seiner Vorliebe, irgendeinen Schaden zuzufügen. Umso mehr, wenn Er bittet, der Mensch möge sich an ein Verbot mit seiner gegenseitigen Liebe anpassen.

Zugleich aber lässt Gott ganz deutlich verstehen, dass Er die Fähigkeit selbst, das ‘Gute-Böse zu erkennen’, dem Menschen niemals zurückzieht. Ganz im Gegenteil, sollte der Mensch in seiner ‘Freiheit’  trotz allem nach dieser Macht greifen, die ausschließliches Gottes Besitztum ist als Dessen, der der „Eine ist, der Gute” (Mk 10,18), wird sich Gott zuerst zweifellos gleichsam zurückziehen. In diesem Sinn, dass Er dem Menschen die ihm geschenkte Naturausstattung: die Freiheit, absolut niemals entzieht.

Gott warnt aber den Menschen zugleich – als dieser, der der „Treue” ist (= Wahrheit-Treue; s.: Offb 1,5) dem einmal dem Menschen gegebenen seinen Wort – mit dem Schrei seiner Stimme, die im Gewissen des Menschen ertönt, und unabhängig davon in Geboten Gottes zum Ausdruck gebracht worden ist, mit folgenden Worten: „Ich liebe Dich, Kind Meiner Liebe! Ich bitte dich innigst in meiner Liebe zu dir” :


Kind Meiner Liebe: Ich flehe Dich,
tue das nicht!
Sonst ... wirst Du zweifellos sterben!

Du siehst es in diesem Augenblick nicht,
aber Ich sehe es:
Ich, Dein Vater ...
und Dein Bräutigam-vom-Kreuz!

Entziehe dein bisheriges Anvertrauen
auf das Wort Gottes-der-Liebe nicht ...” !


Falls der Mensch letztlich auf die Warnung Gottes nicht hört und daselbst sein bisher dem Wort Gottes erwiesenes Anvertrauen entzieht, bewirkt das daselbst die sofortige Herausweisung Gottes vom Tempel seines Herzens:

„Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist,
der in euch da ist, den ihr vom Gott habt,
und dass ihr somit nicht mehr euch selbst gehört?
Um einen teuren Preis seid ihr erkauft ...” (1 Kor 6,19f.).

Das Finale der Tatsache, dass Gott der Dreieinige das Menschen-Herz-Gewissen verlässt, äußert sich in Betätigungen dieses Menschen nur noch darin, dass er alles, dem er begegnet, zerstört und zertrümmert.
– Der Mensch-in-Sünde schaltet auf den Begriff der ‘Freiheit’ als typischer ‘Dreistigkeit im Übel’  um. Das wirkt sich vor allem als Einsturz des Tempels des Heiligen Geistes aus, das er bisher gewesen war:

„... Wer den Tempel Gottes vernichtet,
den wird Gott vernichten.
Denn der Tempel Gottes ist heilig
und der seid ihr” (1 Kor 3,17).

Schauderhafte Worte! Dennoch sie bedeuten nicht, dass Gott den Menschen aktiv vernichten sollte. Sie bedeuten dagegen, dass wenn der Mensch, Verwalter seiner Selbst als ‘Gottes Tempels’, Gott von ihm herausweist, Gott dann in seinem Gehorsam gegen diesen Menschen – dieses ‘Tempel’ auf des Menschen Forderung verlässt – im Prinzip: für immer, sollte eine schwere Sünde im Spiel gewesen sein.
– Dieses Tempel bricht daselbst und in selber Stunde spontan ‘zusammen’. Nicht Gott führt dahin, sondern selbst der betreffende Mensch: in seiner Herausweisung Gottes von seinem Herzen.

Anders gesagt: der Mensch kann dieses Namens: ‘Mensch’ – nicht würdig sein, wenn er sich Gott widersetzt, dessen er lebendiges Ebenbild und Ähnlichkeit ist; ob er nun davon weiß, oder nicht. Der freie Wille als Selbst-Bestimmung, die auf seinem ‘Selbst’ trotzt – um den Preis, dass Gottes Angebot zurückgewiesen wird, stellt immer in geringerem oder größerem Maß diese Sünde dar, die am Ur-Anfang als Satans Aufstand erschienen ist: „Gott, ich werde Dir nicht dienen(vgl. Jer 2,20). Frucht dieses Aufstandes kann nur genau dasselbe sein, was mit ‘Luzi-Fer’ (= ‘dieser der Licht trägt’) geworden ist.

Möge es gut sein, hier die Worte Christi nochmals zu wiederholen – aus seiner Lebensphase auf unserem Erdball. Er aber – wie Ihn Johannes der Apostel in seinem Gesicht der Offenbarung bezeichnet, ist „der Treue Zeuge” (Offb 1,5), „Der ist und Der war und Der kommt, der Allherscher” (Offb 1,8). Hier die erwähnten Worte Jesu Christi, des Menschgewordenen Sohnes Gottes:

„Ich sah den Satan
wie einen Blitz vom Himmel fallen ...”.
(Lk 10,18; sieh auch: Offb 12,7ff.).

Nicht Gott hat diesen Engel des „Lichtes”  vom Himmel herabgestürzt
(sieh ob.:  Jesus Christus und Satans Sturz; und: Das Drama der Sünde der Engel),
sondern er selbst ist in seiner Selbst-Bestimmung von Gott-dem-Liebe-Leben mit großer Wucht abgesplittert, außerstande die Glut gerade dieser Gottes Liebe, noch des Friedens Gottes zu ertragen:

„Frieden hinterlasse Ich euch,
Meinen Frieden gebe Ich euch.
Nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt,
gebe Ich euch ...” (Joh 14,27).

Ähnlich geschieht es mit jedem Menschen, der das ihm von Gott geschenkte Vermögen der Selbst-Bestimmung als usurpatorische Widersetzung zu Gott des Lebens, der Liebe zu aktivieren sucht. Wenn die Menschen-Person auf eigenen Wunsch, nicht mehr ‘Ebenbild Gottes’ zu sein wünscht, wird er daselbst sofort ‘Ebenbild-des-Nicht-Gottes’. Dessen Namen ist aber: dieser „Böse” – Satan.
Dieser aber ist zu allem anderen fähig und bereit, nur nicht das Leben auch eines nur nichtigsten Funkens von Liebe und Gut auszuschlagen.

Die Herausweisung Gottes vom Herz, und folglich: das Abstreichen in sich der ‘Freiheit’ in ihrer Gottes Bedeutung: als Grundbodens, auf dem Liebe und Gutes aufkeimen und sich entfalten könnte, kann unmöglich lange verborgen bleiben. Dieser Mensch beginnt die ... Hölle auszuschlagen. Denn ab selber Stunde ist Gott ... der Lebendige in ihm nicht mehr da! Allein Gott ... IST – „Liebe”, und nur Er erschafft „das-Leben-das-Gute” !
– Satan, das heißt dieser, der der BÖSE ist, vermag nur Böses zu säen, Blut, Hass, Hölle-schon-auf-Erden – als nur Anfangs-Stufe der Hölle im ewigen Leben nach dem biologischen Tod.

In dieser Lage ist es nicht schwer um sich multiplizierende ‘Höllen-Proben’ im Leben dieses Menschen für den Alltag wahr zu nehmen. Sei es in der Ehe, oder auch schon in der Brautzeit, und auch auf der Stufe des Herumschauens nach jemanden unter dem Blickpunkt eines künftigen Mannes oder künftiger Frau.
– Oben wurden ein paar solche beispielsweise angeführten Proben erwähnt: voller Verachtung und Anmaßung Aufnötigung der Umgebung, was das bedeutet: ‘Freiheit’, die von Gott-der-Liebe weggerissen bleibt. Sie ist dann ‘Freiheit’ in ihrer schlimmsten Ausgabe: Freiheit einer eigenen, hochnäsig begriffenen, verzerrten ‘Erwachsenenheit’ und – grobschlächtig ‘Dreistheit des Übels’.

Alle diese Feststellungen und Beobachtungen betreffen sowohl den individuellen Menschen, wie ganze Institutionen, Machthaber und gesetzgeberische nationalen und internationalen Gremien, die irgendwelche – den Geboten Gottes sich widersetzenden Gesetze verabschieden.

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Zweistufige Methode des Bösen

Das aufständische Abschütteln der „liebenden Allmacht des Schöpfers” (DeV 33) schafft dem Menschen kurzfristig die trügerische Überzeugung, er könne von nun an seine ‘Freiheit’ endlich nach arbitralem ‘Gutdünken’ anwenden.
– Es beginnt die Stufe einer ‘Freiheit’, die leider nicht mehr fähig ist, Liebe und Gut zu schaffen, sondern zerstörerische Macht zu sein: für ihren Autor, aber daselbst für seine ganze Umgebung. Diese zerstörerische Macht streicht nämlich gleichsam auseinander laufende Wasserwellen – immer weitere Kreise der Biosphäre ein, in der es ihm zu leben gegönnt wurde.

Die jetzt vom Bösen angeeignete ‘Freiheit des Willens’, deren der Mensch allein Verwalter war und es weiter bleibt, nimmt immer mehr die Gestalt an eines ‘dreist betriebenen Übels’. Das geschieht immer deutlicher unter dem Kommando des Bösen. Zu dessen typischem Ausdruck werden eigenartige ‘Metastasen’ des Aufstands dieses Menschen gegen Gott auf immer andere Bereiche, die ihm vorher nicht einmal in das Denken kommen würden.

Früher haben wir uns ein paar solche drastische dessen Beispiele im Anschluss an die jugendliche Lebensphase zum Bewusstsein gebracht, wenn der junge Mensch angesichts der Wahl eines Jemandem unter dem Blickpunkt der Ehe stehen bleibt, wobei er selbst unfähig wird, Liebe und Gutes in ihrem Gottes und menschlichen Sinn zu schaffen
(sieh ob.: Reifes Denken – oder Dreistigkeit im Übel).
Dieselbe Beobachtung und dieselben Tatsachen betreffen aber jedes andere Ausmaß der begangenen Taten, die daselbst „böse-in-Gottes-Augen” sind.

Sollten wir nach tieferen Ursachen suchen, die fähig wären die sich auslösende, gerade erörterte ‘Dreistigkeit im Übel”, das sich nicht selten in schwer zu begreifendes Grauen umwandelt, auf verständliche Art und Weise zu erklären, taucht die Frage auf: wie und warum geschieht denn dies auf solche Art und Weise?

Um dieses Phänomen zu verstehen, muss man sich von neuem um das Wesen bewusst werden des „Geheimnisses der Gesetzlosigkeit” (2 Thess 2,7), das heißt des Geheimnisses der Sünde (sieh zum Thema ‘Sünde’ ob., IV.Teil, Kapitel 2-3; V.Teil, Kapitel 2-3-4; usw.).
Der grob vom Herzen herausgebetene Gott verlässt es gehorsam. Gott verweilt im menschlichen Herzen zweifelsohne niemals ‘mit Kraftaufwand’. – Es geht selbstverständlich um Gottes Verweilen im Herzen-Gewissen über die heiligmachende Gnade
(Gott ist Allwesenheit: verweilt überall auf viele verschiedene Arten und Weisen. Die grundsätzliche Art seines Zugegenseins ‘überall’ ist Er als Schöpfer. ‘An’ Ihm ‘hängt’ alles Existieren – ob belebter oder nicht-belebter Wesen. Auf solche Weise verweilt Gott ebenfalls in der Hölle: in jedem einzelnen der Verdammten: Gott unterhält sie im Existieren und selbst in ihrer Befähigung, Gott selbst ununterbrochen ... blasphemieren imstande zu sein; usw.).

Man kann sich ohne größere Schwierigkeit vorstellen, wie Gott die Tatsache ‘erleben’ muss, dass Er in der Sünde aufständisch vom Herzen des Kindes seiner Vorliebe angesichts des Weltalls ... herausgewiesen wird! Für Gott muss das mit unsagbarem Schmerz verbunden sein – seiner dabei unheilbar verwundeten Liebe und Güte. Das geschieht ‘auf Wunsch’ des Menschen: in Augen des ganzen Weltalls; aber ebenfalls ... der Hölle.

Dem Menschen mag es dann trügerisch vorkommen, es genüge über das „Erkennen von Gut-Böse” Herrscher zu werden, das heißt mit seinem Selbst darüber zu entscheiden, was das ‘Gute’, und was das ‘Böse’ sein soll, um somit vom nur Gebraucher der eigenen Freiheit – auf den Posten ihres unbeschränkten ‘Herrn und Besitzers’ promoviert zu werden – zum Trotz Gottes, der daselbst als un-tauglich und un-zuständig anerkannt wird.

Allerdings in der Natur gibt es keine ... ‘Leere’. Das betrifft auch den Raum des Geistes. Wir haben es schon des Öfteren betont, dass den leergemachten Platz nach Gott, der infolge der begangenen schweren Sünde vom menschlichen Herzen herausgefordert wird – im selben Augenblick herrisch der ... Böse: Satan einnimmt.
(sieh ob. z.B.: Satan an der Wurzel der Sünde im früheren und nachfolgenden Zusammenhang; ebd., der ganze IV.Teil, 3.Kapitel: „Kind des Schmerzes, wo bist Du”; usw.).
Es geht hier um keine nur ‘Märchen’. Satan ist doch „... aufgrund seiner Sünde ‘Beherrscher der Welt dieser Finsternis geworden’ [Eph 6,12] ....” (DeV 28).

Selbst der Böse hat es sehr ungern, dass seine Anwesenheit laut werde und dass er selbst offenbart wird. Am leichtesten ist es ihm von hinter des Vorhangs betätigt zu sein: wenn sein ‘Existieren’ selbst in Zweifel gestellt wird, oder es selbst verneint wird, oder anderseits – wenn seine Anwesenheit und Macht, die ihm Gott nicht zurückgezogen hat, als etwas angenommen wird, worüber man nur herzlich in scherzenden Farben erzählen wird. In solcher Lage kann Satan ruhig frei walten: anonym – als höchstens ein anonymes ‘Übel’, nicht aber als personaler „dieser Böse”. Sein Tun ist dann nur umso wirksamer.

Sünde als Tod des Gnaden-Lebens

Satan betätigt sich gegen seine ‘Opfer’ in der Regel mit Hilfe der von ihm urewig verifizierten zwei-stufigen, beziehungsweise zwei Abschnitte zählenden ‘Methode’:

(0,2 kB)  Zuerst umstrickt der Böse sein ‘Opfer’, indem er es betört, verlügt, täuscht und verführt. Er zeigt nämlich das, was das Übel in Gottes Augen ist – als etwas Begehrenswertes, das zugleich ganz leicht erreicht werden kann als seinem Wesen nach – Gutes.

Gelingt es dem Bösen den-Menschen-das-Opfer auf meistens ganz primitiv auf ihn ausgeworfene ‘Angel’ dank seiner Betörung und Irreführung heranzulocken, tritt er an das eigentlich beabsichtigte Ziel über. Es ist die zweite Stufe, wie er den Menschen-Sünder in sein Netz einfängt – aufgrund der arglistigen Taktik, die er seit Anfang an gut ausgeprobt hat:

(0,3 kB)  Der Böse ‘tötet’ das Leben der Gnade bei seinem ‘Opfer’.

Der Böse ist selbstverständlich unfähig, die Existenz selbst irgendwelcher Person zu ‘töten’. Das zu tun ist kein Geschöpf imstande: das setzte die Schöpfermacht voraus, was Eigenschaft allein des Dreieinigen darstellt. Daher wird die einmal vom Nicht-Existieren zum Existieren berufene ‘Person’: ob es um einen Engel geht, oder einen Menschen – schon niemals mehr zu existieren aufhören.

Der biologische Tod (des Menschen), der „... in die Welt durch den Neid des Teufels kam und den erfahren alle, die ihm angehören(Weish 2,24), wird niemals zur Beendung des menschlichen Daseins. Der Tod wird nur zur Schwelle zwischen dem zeitlichen Leben und der Ewigkeit. Die menschliche Person – der Mensch, schreitet nur durch den biologischen Tod (egal ob es ein natürlicher Tod sein sollte, oder Tod durch Tötung, oder durch Selbstmord) zum anderen Leben über – dieses Mal schon diesem definitiven: dem ewigen.
– Der Ruf Gottes an jeden einzelnen Menschen, sein Geliebtes lebendiges Ebenbild-Ähnlichkeit, bietet jedem das ewige Leben an im „Haus des Vaters, wo es viele Wohnungen gibt” (vgl. Joh 14,2).

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Mit was für Zärte beugt sich diese ältere Schwester und sucht mit allem Feingefühl das Gesichtlein seines jüngeren Geschwisterkindes anzuschmiegen. Fließt diese Liebe zum nächsten, kleinen Geschwisterkind nicht direkt von Gottes Gabe, die das Menschenherz befähigt, darunter auch dieser doch erst jungen Schwester, zum Mitleid, Freude und Liebe im Rahmen der Familie, in der es ihr von Gottes Güte zu wachsen und sich entwickeln gegeben worden ist?

Satan, also dieser, der der Böse ist, tötet beim ‘Opfer’, das er zur Sünde verführt hat, das Leben der heiligmachenden Gnade. Er führt es dahin, dass das weitere Verweilen des Dreieinigen im menschlichen Herzen-Gewissen unmöglich weiter unterhalten werden kann.

Der Böse ist selbstverständlich nicht imstande, dieses Ziel von allein zu bewirken: über solche Macht verfügt er nicht. Er erreicht es aber dadurch, dass er den von ihm betrogenen Menschen, sein ‘Opfer’, zur Entscheidung verführt, in deren Kraft er das weitere Verweilen des Dreieinigen aus seinem Herzen herausweist.
– Solche Entscheidung muss die menschliche Person selbst treffen – in Kraft des ihm von Gott geschenkten freien Willens. Zwar sollte er der Person dazu dienen, dass bei ihr Liebe und Gutes aufgehen kann.
– In diesem Fall wird aber der freie Wille zur Ex-Mission Gottes aus dem „Tempel des menschlichen Herzens” (vgl. 1 Kor 3,16; 6,19) gebraucht.

Die hier dargestellte Satans Betätigungs-Methode wurde treffend vom Sohn Gottes selbst Jesus Christus charakterisiert – und daselbst entlarvt. Es geschah im Rahmen der immer schärfer werdenden Auseinandersetzung mit den Pharisäern und Sadduzäern. Zu ihrem Finale wird nicht lange danach das, was Christus in Worte gefasst hat, die bei den Zuhörern Schauder und Entsetzen auslösen mussten: „Wenn ihr den Menschen-Sohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, dass ICH es BIN ...” (Joh 8,28).
(Jesus bezieht hier auf Sich den Namen Gottes: Jahwéh = „Er IST”: Ex 3,14f.)
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Unter solchen Umständen drückt sich Jesus Christus folgender von Satan aus, und daselbst von der zweistufigen ‘Methode’ seiner heimtückischen Anstrengungen:

„... Ihr habt den Teufel zum Vater
und ihr wollt das tun, wonach es euren Vater verlangt.
Er war ein Mörder von Anfang an.
Und er steht nicht in der Wahrheit; denn es ist keine Wahrheit in ihm.
Wenn er lügt, sagt er das, was aus ihm selbst kommt;
denn er ist ein Lügner und ist der Vater der Lüge” (Joh 8,44).

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Inbesitznahme des freien Willens des Menschen

(0,3 kB)  Das erste ‘Opfer’ der Anstrengungen des Bösen wird eine arglistig, zuerst nicht bemerkte, immer weiter vorangeschobene Inbesitznahme der ‘Freiheit’ des Menschen, der sich freiwillig zu Diensten des Bösen anbietet. Zu dem wird gerade die Herausweisung der Anwesenheit Gottes vom menschlichen Herzen. Die ‘Freiheit’ des Menschen ist Schlüssel, um an die menschliche Person heranzutreten. Gewinnt jemand die Herrschaft über die Freiheit eines jemanden, wird er daselbst Herr und Machtgeber über jenen ganzen Menschen.

Der Böse weiß sich vortrefflich zu helfen, um einen leichtgläubigen Menschen entsprechend zu bilden, dass das Abstreichen seines bisher von ihm besessenen Vermögens: Verwaltung der ihm geschenkten ‘Freiheit’ – möglich schmerzlos, und dabei angenehm unbemerkt abläuft, zusätzlich versüßt mit verlockend verschönerter Verlogenheit offen ins Gesicht, was den eigentlich beabsichtigten Zweck angeht. Es geht ihm doch darum, sein ‘Opfer-der-Sünde’ auf den Rang eines Sklaven-zu-Diensten des Bösen herabzuführen.

Der irregeleitete, schändlich vom Bösen betrogene Mensch – zeigt dem Bösen von allein eine Schwelle nach der anderen, wie er in den immer weiteren Bereich der ihm von Gott geschenkten – verwundernden, aber zugleich dramatisch riskanten Gabe: seiner eigenen ‘Freiheit’ Eingang findet, um sie völlig in seine Herrschaft zu gewinnen.

(0,3 kB)  Nachdem jene erste ‘Festung’ siegreich gewonnen wurde, d.h. die menschliche ‘Freiheit’, wozu der erste Teil der vom Bösen angewandten Methode diente: Verlockung des Menschen darauf, was „... gut zu essen wäre, ... lieblich anzusehen war” (Gen 3,6), erobert der Böse schon beinahe mühelos die zweite ‘Festung’ des leichtgläubigen Menschen: er versetzt den Todesschlag dem – Leben der Gnade seiner Seele.

Voraussetzung und Preis der dem Bösen übermittelten seiner bisherigen Freiheit-zur-Liebe – ist es, zuerst noch Gott von seinem Herzen mit Kraftaufwand herauszubitten. Das bedeutet aber die bewusste Wahl des Todes des Gnaden-Lebens in eigener Seele.

Selbst dieser Mensch-in-Sünde, der seine ‘Freiheit-zur-Liebe-zu-Gutem’ eigenwillig abgestrichen hat und sich zuerst mit dem trügerischen Empfinden einer ‘Selbstgewissheit’ freut, indem er mit seinem Tun Gott zum Trotz falsch zufrieden ist, da es ihm doch gelungen ist das, was das ‘Gute oder Böse’ sein soll willkürlich zu bestimmen, betätigt sich von nun an tatsächlich nicht mehr als jemand, der ‘frei’ ist, sondern vollbringt sklavisch, ohne sich deswegen zuerst voll bewusst geworden zu sein, die Befehle, die ihm der Böse auferlegt.

Darauf hat Jesus Christus präzise aufmerksam gemacht – es geschah bei der gerade erst erwähnten, immer schärfer werdenden Auseinandersetzung mit den religiösen Führern des damaligen Israels:

„... Amen, amen, das sage Ich euch:
Wer die Sünde tut, ist Sklave der Sünde.
Der Sklave aber bleibt nicht für immer im Haus;
nur der Sohn bleibt für immer im Haus.
Wenn euch also der Sohn befreit,
dann seid ihr wirklich frei ...” (Joh 8,34ff.).


Niemand ist mächtig genug, dem Menschen die ‘Freiheit-zur-Liebe’ wieder zu erlangen, die der-Mensch-der-Sünder – unachtsam und leichtgläubig abschüttelt und sie dem Bösen überwiesen hat. Die Wiedererlangung dem Menschen-in-Sünde der von ihm verlorenen Freiheit setzt Gottes Macht voraus. Dieses Werk wurde vom Menschgewordenen Sohn Gottes vollbracht: Jesus Christus. Offenbar im Sinn allein des Angebotes, sie wieder zu erlangen, nicht aber als Nötigung ihrer neuerlichen Annahme.

Um den Menschen von Sklaverei des Bösen loszukaufen, hat Er auf die ‘Waagschale’  der Sünde des aufständischen Menschen – die Gabe und den Preis seines eigenen, Göttlich-Menschlichen Blutes geworfen. Der ‘Überschuss’ seiner Liebe-in-Freiheit, das heißt seines Gehorsams dem Willen des Vaters „bis zum Tod – bis zum Tod am Kreuz” (Phil 2,8), wurde zum unendlichen Wertes Gegengewicht für die Last der „Sünde der Welt”
(vgl. Joh 1,29; sieh genauer ob.: Zwischen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit):

„... Denn alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren
[Leben der heiligmachenden Gnade],
Ohne es verdient zu haben, werden sie gerecht dank seiner Gnade,
durch die Erlösung in Christus Jesus.
– Ihn hat Gott [= der Vater] zum Mittel der Sühnung bestellt
im Glauben, durch sein Blut ...” (Röm 3,23ff.).

Wie gerade erst hervorgehoben, die Gabe der Erlösung, die von Jesus Christus vollbracht wurde, kann dem Menschen nicht ‘mit Kraftaufwand’ – ‘aufgezwungen’ werden. Der Mensch, der Sünder, muss sich für die Erlösung aufschließen – und sie annehmen.

Die Annahme der Gabe der Erlösung und seines Preises erfolgt im Klima des Herzens voller Dankbarkeit, und umso mehr im Geist des zerknirschten Herzens für die vielleicht im Lauf des Lebens viele Male wiederholte Herausweisung Gottes-vom-Herzen, durch das vom Erlöser gegründete, weitere Sakrament – das Tribunal der Barmherzigkeit: das Sakrament der Buße-Versöhnung
(dieser Frage: Eröffnung für das Werk der Erlösung, ist die Bulle Johannes Paul II. gewidmet, zur Inauguration des Außergewöhnlichen Jahres der Erlösung – 1983: ‘Aperite Portas Redemptori: Schließt die Toren auf für den Erlöser’. Sieh auch ob.: Gebenedeites ‘Tribunal’: das Sakrament Gottes Barmherzigkeit ).

Widersetzt sich jemand Gott aufständisch durch willkürliches Entscheiden über ‘Gut und Böse’, wird das jedes Mal zur Zurückweisung des Erlösungswerkes.
– Der Böse triumphiert dann spöttisch, dass es ihm gelungen ist, den Menschen zum Rang nur seines Sklaven zu demütigen. Schlimmer ist es, dass selbst jener verknechtete Mensch sich vorgaukelt, er wäre ‘frei’ geworden, indem er das Joch dieser Gottes Gabe herabgeschüttelt hat: der ‘Freiheit-zur-Liebe-zu-Gutem’.

Denn in Wirklichkeit, indem der Mensch das „sanfte Joch” (Mt 11,30) Christi und seines Evangeliums herabschüttelt, wird er zwar „frei-VON-Gott” und Gottes Liebe, aber daselbst verfällt er der tödlich bedrohlichen Sklaverei des Bösen – für die Ewigkeit.

Es mag wundern, dass der Sünder, der deutlich beabsichtigt, sein ‘Vermögen: überlegen und nachdenken zu können’ – nicht zu aktivieren vor hat (trotzdem ein Bisschen Nachdenken ihm geradeaus seine tödliche Gefährdung betreffs seines letztlichen Geschicks zum Bewusstsein bringen würde), sich zurzeit ... selbst lustig zu finden vermag ... (vgl. VSp 34.64)!

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3. Geheimnis der Versklavung

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Ist hier ein ‘Etwas’, oder ein ‘Jemand’ am Werk?

In seinem Nicht-Rechnen – weder mit Gott, noch dem Menschen [= Zurückweisung des ethischen Ausmaßes] wird der Mensch ein Jemand, der über das ‘Gute-Böse’ selbst-bestimmt, der Friedensordnung Gottes zum Trotz. Dieser Mensch ist sich nicht bewusst, oder eher: er schließt bewusst das Denken über dieses Thema aus [= Zurückweisung des Ausmaßes des Verstandes], dass er daselbst schon Sklave ... geworden ist. Seine Betätigungen werden zu dieser Zeit von einer der vielfältigen Leidenschaften des Geistes und Leibes beherrscht.
– Sie ist es: diese Leidenschaft, die ihm ihre Oberheit aufnötigt und ihm machtvoll befiehlt das zu tun, was es ‘ihr’ gefällt.
Es ist dabei erstaunend: ihre Weisungen hört der Mensch, der von Gott abtritt, gewöhnlich ... widerstandslos ...! Um nur Gott nicht hören zu müssen !

Die erwähnte Leidenschaft, die sich z.B. in seinem Stolz meldet, der nur danach strebt, allen – seinen entstellten Willen aufzuzwingen als nur noch ‘Dreistheit im Übel’, und parallel dazu die sich leicht zur ethischen Niederlage dieses Menschen anschließende seine Begehrlichkeit, zu deren Ausdruck der Zwang des Leibes wird – all das nötigt diesem Menschen von Sekunde zu Sekunde auf, was er tun muss, dass nur das Verlangen der betreffenden Leidenschaft befriedigt wird und dass das von der Begehrlichkeit entzündete Feuer der Sinnlichkeit seine Würde als Person bis zum letztlichen demütigt.
– Nur allzu gut ist die altertümliche Beobachtung bekannt, dass der Stolz ... letzen Endes leicht mit ... Unkeuschheit zusammenläuft.

Die Leidenschaft, oder eher der ‘Böse’, der sich ihrer bedient und über sie gebietet, erpresst am Menschen seine Zustimmung darauf, dass er – nachdem er seine Größe als von Gott zum ‘Herrn’ über das ganze Weltall erhoben, niedergetreten hat – jetzt seine Würde zum Rang eines nur noch Sache-Dinges erniedrigt.

Die Leidenschaft kann ihm aber auch vortrefflich zum sündhaften Ausleben am eigenen ... Leib dienen.
– Der Mensch bleibt zwar weiter Person. Er kann seine Würde und Größe nicht loswerden: sie bleibt doch weiter die dauerhafte Ausstattung der Menschen-Natur. Dennoch, seitdem er die Anwesenheit Gottes von seinem Herzen abgeschüttelt hat, bleibt der Mensch nur noch herabgewürdigte ‘Person’ : Person, die in Kraft der Entscheidung ihres freien Willens selbst darauf zugestimmt hat, dass sie sich auf die Ebene nur eines Dinges herabführt, oder eher: einer bewusst-erniedrigten-Person zum Rang unterhalb aller ‘Dinge’.

Indessen der Mensch sollte das Gesamte der Schöpfung unter sich haben: unterhalb seiner Selbst. Über ihn sollte sein Einziger Herr und Besitzer, d.i. sein Schöpfer walten. Er aber hat den Menschen ... über alle Maße „geliebt” (Eph 2,4; Joh 3,16)! Noch mehr: Er wurde darüber hinaus zu seinem ... Erlöser.

Am Ur-Anfang sagte Gott zum Menschen, Mann und Frau: „... Bevölkert die Erde und macht sie euch untertan ...” (Gen 1,28). Jetzt, bei dem Versuch, die Macht der Bestimmung darüber, was das ‘Gute,’ und was das ‘Böse’ sein soll, für sich anzueignen, haben sich die Rollen im selben Augenblick dramatisch und diametral umgekehrt. Jetzt werden ‘Dinge’ ... zu ‘Herren’ über die Person : über dem Jemanden, der als „Gottes Ebenbild und Ähnlichkeit”  erschaffen wurde.

Indem sich aber der Mensch jetzt nicht mehr wünscht, dass sein ihn Liebender Gott – allein sein Herr sei, fällt er daselbst unterhalb jedes Geschöpf herunter: zum Niveau unterhalb aller übrigen erschaffenen Dinge. Von nun an werden sie es werden: zu seinem ‘Herrn’! Sie werden ihm auch von nun an kommandieren, was er zu tun muss – und wie es sich ihm zu verhalten gilt ... !

Und doch, dieser einzige Herr der ganzen Schöpfung: die „liebende Allmacht des Schöpfers” (DeV 33), ‘sehnt sich’ vom ersten Anfang an auf seine – Gottes, für den Menschen unbegreifliche und ihn überragende, und doch äußerst realistisch wahre Art und Weise – danach, ein ‘Eins’-mit-dem-Menschen zu werden in seiner ur-ewigen Gottes Bräutlichkeit. Sie überragt alle menschliche Vorstellung und wird zum drängenden Angebot der ewigen Glückseligkeit im „Haus des Vaters”.
– Eben dieses ur-ewige Gottes Angebot, gleichbedeutend mit Gottes Vorhaben der Kommunion von Leben und Liebe mit dem Geschöpf seiner Vorliebe, wurde zum Gottes ‘Beweggrund’ der Erhöhung des Menschen: Mann und Frau – über alles übrige Geschöpf, so dass Gott den Menschen zum ‘Herrn’ über alles Geschöpf errichtet hat.

Allerdings in der Lage der Sünde – will die Person des Sünders freiwillig und wünscht es um jeden Preis ... Nicht-Person zu werden. Das ist offenbar dem Wesen nach ganz unmöglich. Die Würde, Person-zu-sein, kommt von Gott her und ist Gottes Eigentum. Sie ist Eigenschaft des Mensch-Seins, die un-abtrittbar und un-abdingbar ist!
– Als ‘Person’ – kann der Mensch nicht Sklave werden! Denn auch Gott selbst ist lauter Freiheit. Wie oben erwähnt, der Mensch sollte ‘über’ sich – ausschließlich und allein Gott als seinen einzigen Herrn haben. Über dem Menschen sollte kein ‘Ding’ irgendwelche Macht ausüben können. Über ihm sollte ausschließlich dieser herrschen, der sein Liebender Schöpfer – und außerdem: Erlöser ist.

Die Herabführung der Person zum Rang eines Sklaven und nur noch ‘Person-als-Ding’ wird dagegen mit ihrem ganzen Wesen von der ihn in-Besitz-nehmenden ... Leidenschaft angestrebt. Das wird von ihr am Menschen-der-Person erpresst, indem sie selbst zu dieser Zeit die Position jemandes ‘stärkeren und größeren’ annimmt als jener Mensch. Die Leidenschaft nötigt der Person des Sünders einen blinden Gehorsam ihr gegenüber auf. Ihr Name lautet: Leidenschaft-Begehrlichkeit.

Die Person selbst des Sünders, trügerisch mit der ihr vom Bösen dargestellten anziehenden, kurzfristigen Annehmlichkeit betört, überweist der Leidenschaft, oder mehr präzise: demjenigen, der der ‘Böse’ ist, Schritt um Schritt alle seine Vermögen, und zuletzt selbst ihre Würde. Die Leidenschaft, der sich der ‘Böse’ bedient, versteht die Person bisweilen bis zu solchem Grad zu beherrschen, dass es an ihrer Besessenheit grenzt.
– Allerdings diese eigenartige ‘Besessenheit’ wird von der Person des Sünders, das heißt von der durch die Leidenschaft gedemütigten seiner Person ... freiwillig herbeigewünscht. Das betrifft auf ganz besondere Weise, auch wenn nicht ausschließlich, die Begehrlichkeit des Fleisches in ihrer Abänderung des ‘Zwangs der Begehrlichkeit des Fleisches’.

Sind etwa Ausdruck der erörterten Versklavung des Menschen in Knechtschaft – offenbar nicht der ‘Freiheit’ der Sünde, sondern der Sklaverei im Dienst dessen, der der ‘Böse’ ist – nicht die des Öfteren hörbare ganz verwundernde Bekenntnisse vom Mund z.B. so manchen gewohnheitsmäßigen Sünders? Diese Bekenntnisse knüpfen an seine weitere Sünde an, seinen nächsten Sündenfall, oder mehr präzise: an die an ihm erpresste und aufgezwungene nächste seine Sünde.
– Solcher Mensch bekennt manchmal mit entwaffnender Aufrichtigkeit, wohl gemäß der Wahrheit-des-Seins, aber auch seiner inneren Niederlage und Knechtschaft in Ketten der Leidenschaft-des-Gewohnheitslasters: „Es hat mich WAS überfallen! Es hat mich WAS hingerissen und ... ich habe gesündigt”! – „Es hat mit der Alkohol-Zug benommen. Ich bin der Rauchgewohnheit erlegen: DAS ist stärker als ich. – Ich habe wieder ... ‘Porno’ beglotzt: ich kann der Versuchung nicht widerstehen, wiewohl ich allzu guten Bescheid weiß, wie zutiefst mich das demütigt, und zuletzt ... Gedanken nur noch an ... Selbstmord aufschiebt”; usw..

Es kommt die Frage auf: warum dieser Mensch, der gehorsam die letztlich ‘von oben kommenden’ Anweisungen erfüllt, wie es z.B. beim Rauchen geschieht, beim Alkoholtrinken, ‘Sex’-Betreiben usw., – sich mit einer un-personalen Bezeichnung entschuldigt, die von vornherein irrational ist und in keinem Fall bejaht werden kann: „Es hat mich WAS zur Versuchung gebracht! Die Trink-Gewohnheit ist ... stärker als ich! Das gewohnheitsgemäße Fluchen hat mich dahin gebracht, dass in diesem Fall nicht ‘Ich’ verflucht habe, sondern – wie es so mancher Schelte präzise formuliert: „Es gab Verfluchung ..., Es gab Flucherei, Man hat verflucht ...”.

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Dieses 12-jährige Mädchen ist mutig in der Schule in Verteidigung des Lebens aufgetreten, zuerst zu unheimlicher Verblüffung der Verwaltung der Schule, der ihr Auftreten sehr ungelegen war. Das Mädchen wurde aber mutige Heldin für ganz Amerika und außerhalb von Amerika. Sie hat eine entschiedene Haltung gegen alle aufgezwungenen Pro-Abortiven Trenden angenommen. Alle mussten letztlich ihren Auftretungen, wenn auch mit knirschenden ... Zähnen, zuhören.

Solche Bekenntnisse verlegen die ganze Schuld auf ein un-personales ‘WAS, etwas’.
– Ist es aber möglich, dass ein un-personales ‘Was’ imstande sein sollte, irgendeine Betätigung am Menschen zu erpressen, der volens nolens ein ‘jemand’ ist, und nicht ein ‘irgendetwas’! Er verfügt doch über seinen Verstand, seinen eigenen freien Willen, die unabtrittbare Fähigkeit, die Verantwortung auf sich zu nehmen.
– Alle Versuche, die Verantwortung für die eigenen sündigen Betätigungen abzuschieben, als wären sie von irgendeinem un-personalen ‘ETWAS’ – ‘erpresst’, sind von vornherein Absurd und widersprechen völlig der Wahrheit des Seins!

So etwas gibt es schlechterdings nicht. Verantwortlich und zurechnungsfähig für meine eigenen Verhaltensweisen ist nicht irgendein un-personales ‘Etwas-Was’, sondern jedesmalig ICH selbst: voll-persönlich, mit ganzem Reichtum der mir von Gott geschenkten Ausstattung meiner menschlichen Natur mit Leib+Geist, mit Selbst-Bewusstsein, Selbst-Bestimmung, mit unabdingbarer und unabtrittbarer Fähigkeit der personalen Verantwortung für eigene Taten: gute und böse.

Wir merken ausgezeichnet die schon so manches Mal auf Spalten unserer Homepage angeführten Worte Johannes Paul II.:

„Darum gibt es in jedem Menschen nichts,
was so persönlich und unübertragbar ist, wie:
das Verdienst der Tugend
oder die Verantwortung für die Schuld” (RP 16).

Bin ich mir aber letztlich bewusst, dass mich ‘WAS’ verlockt hat – und ich demzufolge gefallen bin; ich bin in ‘Wut’ geraten – und bin für die Umgebung zum Schrecken geworden; im Zustand der Trunkenheit wurde ich ‘Wüterich’, so dass die Frau mit Kindern vor mir in der Nacht Flucht ergreifen mussten, als ich vom Gelage zurück war; es kam vor, dass alle durch’s Fenster springen mussten, um sich trotz der Gefährdung ihres Lebens zu retten, weil ich sie im ‘Wutausbruch’ mit tödlichem Instrument in der Hand gejagt habe ...
– Oder im anderen Fall: die ‘Begierde’ beim Anblick dieser Frau (beziehungsweise: dieses Mannes) hat sich bei mir so stark entfacht, dass ich ihr nicht widerstehen konnte: wir haben schmutzigste Niederträchtigkeiten miteinander betrieben; usw.
– Ich muss auch folgerichtig bekennen und zugeben, dass ich ... freiwillig Knecht der eigenen Leidenschaft geworden bin. Oder mehr präzise: ich habe den ‘Bösen’ schön gebeten, er möge mich ... regieren. Ich habe ihm zugleich feierlich versprochen, dass ich NICHT Gott, sondern ganz bestimmt IHM ... blindlings gehorchen werde!

Man muss von vornherein alle irgendwelchen ‘Entschuldigungen’ zur Erklärung des eigenen sündhaften Benehmens entschieden abschaffen. Man kann unmöglich der bei solchen Ereignissen aufkommenden grundsätzlichen Frage entweichen, die ohne eine vollwertige, verbindliche Antwort nicht übergegangen werden darf:

(0,2 kB) Es ist ganz unannehmbar, dass der mit Verstand ausgestattete Mensch von einem un-personalen ‘was’ regiert werden sollte. Die Annahme solcher Entschuldigung müsste als Höchstmaß von Absurdität dieses Menschen angesehen werden!!

(0,2 kB) Sollte für die Niederträchtigkeiten, die im Taumel der erhitzten Leidenschaft begangen wurden, irgendein ‘was’ : etwas un-personales verantwortlich sein, müsste ich zuerst die Vernünftigkeit der ganzen Schöpfung zurückweisen. Das wäre aber Absurdität zur dritten Potenz!

(0,13 kB) Gebe ich aber zu, dass zu solcher Stunde letztlich nicht völlig ‘ich’ mir-selbst ‘herrsche’, sooft ich sei es der Tobsucht erliege, oder ein andermal der erhitzten Leidenschaft, und gerade diesem ‘Was’  folge, das stärker ist als ich selbst,
– muss ich zugleich bekennen, dass alle Anstrengungen, um dieser Frage zu entweichen, unwürdig meiner Selbst wären, indem ich doch Ich-selbst, und nicht ein unbestimmtes ‘WAS’ an meiner statt, un-abtrittbar verantwortliche ‘Person’ bin. So wäre es aber, falls ich die Mühe zur klaren Präzisierung der Gestalt jenes ‘WAS’, was zuletzt zur Stunde dieser entlassenen Sinnlichkeit mir kommandiert, unerledigt schlechterdings abzuschaffen versuchte.

(0,13 kB) Jede Nicht-Stellung seinem Selbst dieser Frage: Wer letztlich dieser ‘jemand-Andere’ ist, der mir kraftvoll kommandiert, sooft ich als ‘dreist-im-Bösen’ handelte o.dgl., wäre typischer, und dabei außer Zweifel bewusst verschuldigter Ausdruck meiner geistigen Faulheit, für die ich unmöglich nicht verantwortlich, und dabei auch voll zurechnungsfähig sein muss.

Wohl oder übel muss man die gerade erst angeführte Äußerung Johannes Paul II. zur Kenntnis annehmen – und aus ihr verbindliche Schlüsse für die eigenen weiteren Verhaltensweisen ziehen (sieh ob.:  Personale Verantwortung):

Darum gibt es in jedem Menschen nichts, was
so persönlich und unübertragbar ist,
wie das Verdienst der Tugend
oder die Verantwortung
für die Schuld”

(RP 16)

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Dieser Jemand – dieser Böse

Dieses vermeintlich un-persönliche ‘WAS’ (‘Es hat mich WAS hingerissen – und ich habe ... die Sünde begangen’), das sich unter der Schichte jedes schlechten Gebrauchs des Vermögens der Selbst-Bestimmung und Sünde verbirgt – als außer Zweifel das verantwortliche Subjekt, das heißt als dieser ‘Jemand’, kann unmöglich irgendjemand anderer sein, als nur dieser, der der ‘Böse’ ist: Satan. Von ihm spricht Gottes Offenbarung eindeutig:

„Da begann ein Kampf im Himmel:
Michael und seine Engel erhoben sich, um mit dem Drachen Krieg zu führen.
Der Drache und seine Engel kämpften, aber er vermochte nichts
und es gab keinen Ort mehr im Himmel für sie.
Und der der große Drache wurde gestürzt, die alte Schlange,
die Teufel heißt und Satan
und die ganze Welt verführt;
er wurde auf die Erde gestürzt
und seine Engel wurden mit ihm gestürzt ...

... Weh dem Land und dem Meer;
denn der Teufel ist zu euch hinabgestiegen,
in gewaltigem Zorn,
weil er weiß, seine Zeit ist kurz ...” (Offb 12,7-ff.12b).

Ganz gewiss kommt die ‘Versuchung’ nicht von Gott dem Herrn. Gott ist Liebe. Er schafft allein Gutes und Leben, Frieden und Gnade:

„Keiner, der versucht wird, soll sagen, Ich werde von Gott versucht.
Denn Gott kann nicht zum Bösen versucht werden;
Er führt aber auch selbst niemand in Versuchung.
Vielmehr wird jeder versucht, indem er von der
eigenen Begierde gelockt und geködert wird.
Dann empfängt die Begierde und gebiert eine Sünde;
die zur Reife gekommene Sünde aber gebiert den Tod ...” (Jak 1,13ff.).

Ganz bestimmt versuchen die Heiligen nicht. Sie haben sich in ihrem Leben mit Treue zu Gott und seinen Geboten bewahrheitet, indem sie nach Kräften und Begabtheiten auf alle möglichen Arten und Weisen Liebe und Gutes ringsherum geschaffen haben.

Wie ist es also letztlich mit der Versuchung? – Im Inneren des Menschen spielt sich ein Kampf zwischen Gut und Böse ab. Dieser Kampf wird besonders offen im merkwürdigen Bekenntnis des Hl. Paulus dargestellt (Röm 7,14-25).

Offenbar der Mensch versucht nicht sich selbst. Erfährt er Versuchung und Verführung, muss diese Verführung nicht von einem ‘Etwas’ herkommen, sondern von einem ‘Jemanden’ : von einer bestimmten Person – genauer gesagt: von einer bösen Person in ihrer Perversität, die mit all ihren Kräften danach trachtet, den Menschen zur Abtrünnigkeit von Gott zu verführen.
– Der Böse erreicht dieses Ziel, indem er den Menschen zum Gebrauch der von Gott empfangenen Gabe der Selbst-Bestimmung (= freier Wille) – Gott zum Trotz verführt.

Daselbst können wir unmöglich – mit Klarheit der Offensichtlichkeit – erblicken, dass der Verantwortliche für jede Versuchung und für die Verborgenhaltung seiner Selbst unter Maske der Leidenschaft, der Begierde, Trugbilder einer willkürlichen Selbst-Bestimmung – allein jene „Alte Schlange, die Teufel und Satan heißt” (Offb 12,9), ist – und es nur sie sein kann.

Es kommen einmal mehr die charakteristischen Worte Johannes Paul II. aus seiner Adhortation „Reconciliatio et Paenitentia – Versöhnung und Buße” (1984) zur Erinnerung:

„... Geheimnis der Sünde! Dieser Ausdruck, in dem anklingt, was der hl. Paulus über das ‘Geheimnis der Bosheit’ [2 Thess 2,7] schreibt, erleichtert uns zu verstehen, was sich in der Sünde verbirgt, was das Dunkle und Ungreifbare ist.
– Die Sünde ist zweifelsohne Akt der Freiheit des Menschen.
– Aber unter seiner menschlichen Schichte wirken Faktoren, die ihn außerhalb des Menschen stehen lassen, am Grenzbereich, dort wo das menschliche Bewusstsein, der Wille und die Empfindsamkeit sich mit Kräften der Dunkelheit berühren, die nach dem hl. Paulus in der Welt tätig sind und sie fast beherrschen [vgl. Röm 7,7-25; Eph 2,2; 6,12] ...” (RP 14).

Und doch, wenn der Mensch sündigt: Gottes lebendiges Ebenbild und Gottes Ähnlichkeit, ist der eigentlich Sündigende nicht Satan, sondern gerade jener ... dem Satan sich fügende Mensch!
– Der Böse kann den Menschen allein versuchen, und sucht ihn mit verlockenden Versprechungen und Vorstellungen zu betören.
– Es ist allerdings klar: die Sünde wird erst und allein zu dieser Stunde geradeaus ... Sünde, wenn nicht der Böse, sondern dieser bestimmte Mensch: Gottes Ebenbild angesichts des Weltalls, auf die erscheinende Versuchung in Kraft seines freien Willens seine Zustimmung gibt, das heißt in Kraft seines ihm nur zur Verwaltung geschenkten Vermögens der Selbst-Bestimmung.

Aus diesem Grund können wir unmöglich von der Annahme ausweichen, wie auch von der weiteren Feststellung, die Johannes Paul II. gerade im selben Bruchstück der angeführten Apostolischen Adhortation ‘Reconciliatio et Paenitentia’ aufgenommen hat:

„In dem, was sich im Paradies abgespielt hat, kommt in ganzer Ernsthaftigkeit und Dramatik zutage, was das meist innerste und dunkelste Wesen der Sünde darstellt:
der Ungehorsam gegen Gott, gegen sein Gesetz, gegen die moralische Norm, die Er dem Menschen gegeben hat, indem Er sie ins menschliche Herz eingeprägt hat und sie mit der Offenbarung bestätigt und vervollkommnet hat.
– Ausschluss Gottes, Bruch mit Gott, Ungehorsam gegen Gott: im Lauf der ganzen Menschengeschichte war es immer und ist Sünde,
die sich in verschiedenen Formen zeigte – und bis zur Verneinung Gottes und seines Existierens gelangen kann; es ist das Phänomen des Atheismus.
– Die Sünde ist Ungehorsam des Menschen, der mit dem Akt seiner Freiheit die Herrschaft Gottes in seinem Leben nicht anerkennt, zumindest im bestimmten Augenblick, wann er sein Gesetz überschreitet” (RP 14).

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Eines der wunderbaren, riesigen Wasserfälle der Welt, in Sambia-Victoria. Diese Wassermengen fallen mit schallendem Getöse seit Jahrhunderten herunter. Ringsherum sprießt im Klima der überreichlichen Feuchtigkeit eine wuchernde Pflanzenwelt.

So offenbart sich das eigentliche Bild des Trugwerks einer vermeintlich gewonnenen ‘Freiheit’ im Bereich der Bestimmung über Gut und Böse. Bevor der Mensch, der auf arbitrale Art und Weise sich die Macht anmaßt, über ‘Gut-Böse’ in Unabhängigkeit von Gott zu entscheiden, es wahrnimmt, dass die Bestimmung über Gut und Böse Gottes Friedensordnung der Natur zu Trotz – jedes Mal mit vielfältiger Niederlage endet, wird er schon zum Sklaven des Bösen.

Der Mensch täuscht sich nur unheilbar, er handelt zu dieser Zeit als jemand, der frei ist. Sooft sich jemand Gott widersetzt, bestätigt er jedes Mal seine daselbst gewordene und bewusst-freiwillig angenommene Verknechtung mit auf sich aufgelegten Fesseln der Knechtschaft im sklavischen, und doch gewollten Dienst der „Alten Schlange, die Teufel heißt und Satan” (Offb 12,9).

Dieser aber kennt sich auf künstlerischen Kunststücken zur Verführung (vgl. 2 Thess 2,10; 2 Kor 11,3) gut aus. Er gebraucht sie immer dazu, um das Leben der Gnade bei seinem Sklaven wirksam zu töten: sowohl Jetztzeit-sofort, wie umso mehr dadurch, dass er zur Versöhnung seines Sklaven mit Gott nicht zulässt, den der Mensch-in-Sünde aus seinem Herzen herausgewiesen hat.

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4. Auszahlung vonseiten des Bösen

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Die Fallen des Bösen

Schon im Paradies hat die „Liebende Allmacht des Schöpfers” (DeV 33) den Menschen gewarnt, dass das Genießen vom „... Baum der Erkenntnis dessen, was das Gute, und was das Böse ist” (Gen 2,17) mit auf sich herbeigeführtem Tod gleichbedeutend sein wird: „... musst du sicher sterben”, d.h. du wirst außer Zweifel sterben!
– Es geht um die Tötung – infolge des von seinem Herzen herausgewiesenen Gottes – der Chancen auf ewiges Leben im „Haus des Vaters” (vgl. Joh 14,2f.).

Der Mensch begeht mit der Sünde einen „selbstmörderischen Akt” (sieh: RP 15), weil er sich von der „liebenden Allmacht des Schöpfers” (DeV 33) abhaut. Er zieht sein bisheriges Anvertrauen auf Gott zurück – und trägt es auf den Bösen über (vgl. DeV 37).
– Indessen legt jemand seine Zuversicht auf den, der der Böse ist, kann das allein mit ewigem Leben im Tod der Verdammung Frucht bringen. Aber gerade dahin strebt mit all seiner Kraft der Böse: vor Hass zum Menschen – dem lebendigen Gottes Ebenbild, und umso mehr vor Hass zu Gott selbst, seinem Schöpfer.

So beginnen wir besser den verkehrten, und letztlich doch ... primitiv konstruierten Plan des Bösen zu verstehen. Er wird zur Falle, die auf einen nicht-denkenden Menschen angelegt ist.

So geschieht es leider ab der Morgenfrühe, als der Mensch auf Erden erschienen ist. Dieser Mensch, der es will, versteht es auch zu bemerken.
– Allerdings – wie es des Öfteren zu sein pflegt: der Mensch hat nicht vor, aus dieser Tatsache auch nur einen geringsten Schluss für seine Verhaltensweise zu ziehen, nicht einmal für sein eigenes ewiges Leben ...!

Brückenfeld, auf dem es dem Bösen am leichtesten ist, den Menschen zum Fall zu bringen, ist die ihm von Gott zur Verwaltung anvertraute ‘Freiheit’ : das Vermögen der Selbst-Bestimmung.
– Als „Vater der Lüge” (Joh 8,44), redet der Böse dem Menschen mit seiner ganzen verkehrten Perfidität ein, er solle endlich von Gottes ‘Geboten und Verboten’  frei werden. Er solle vor Gott und den Menschen nachweisen, er wäre schon vollmündig und selbständig geworden! Zu gleicher Zeit braucht er sich nicht mehr vor Gottes Warnungen beängstigen wegen dem scheinbaren „Tod”, falls er die Frucht gerade dieses „Baumes” abschmeckt: darüber entscheiden zu können, was das „Gute”, beziehungsweise das „Böse” sein sollte.

So geschah es schon im Paradies:

„Die Schlange ... sagte zu der Frau: Hat Elohim wirklich gesagt: ‘ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen?’
Die Frau entgegnete der Schlange: Von den Früchten der Bäume im Garten dürfen wir essen. Nur von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des Gartens steht, hat Gott gesagt: ‘Davon dürft ihr nicht essen, und daran dürft ihr nicht rühren, sonst werdet ihr sterben!’
– Darauf sagte die Schlange zur Frau: ‘Nein, ihr werdet nicht sterben. Nur Elohim weiß vielmehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf und ihr werdet wie Elohim, und erkennt Gut und Böse!’ ...” (Gen 3,1-5).

Dem „Vater der Lüge” (Joh 8,44) ist es vortrefflich gelungen die erste Angel hinauszuwerfen: er hat sie gleichsam nur als ‘Probe’ geworfen.
– Der Böse versucht zuerst am eigentlichen Sinn des Gebotes Gottes zu rütteln und die Glaubwürdigkeit Gottes in Frage zu stellen. Das erlaubt ihm das Vertrauen ins Wanken zu bringen, das der Mensch bisher auf Gott gelegt hat.

Sobald sich diese erste angelegte ‘Angel’ durchsetzt und dem Bösen als dem „verkehrten Genius der Verdächtigungen” (DeV 37) es gelingt dem Menschen einzureden, Gott wäre sein Rivale und ganz bedrohlicher Gegner, kann der Böse triumphierend feststellen, dass beim Menschen, der u.a. dank den ‘Medien’ irregeführt wird, irgendeine Schwankung erfolgt, was sein weiteres Anvertrauen auf Gott betrifft. In dieser Stunde tritt er schon zum Direktangriff auf Gott.

Davon zeugt das Gespräch und der Dialog der Schlange mit der Frau.
– Die Frau stellt anfangs die Aussage der ‘Schlange’ richtig: sie korrigiert sie gemäß der Wahrheit.
Allerdings bald, in weiterer Folge dieses ‘Dialogs’ mit der Schlange, fügt sie eine Einzelheit hinzu, die schon nur ihre eigene Einbildung darstellt, die also nichts mit Gottes Wort zu tun hatte: als ob Gott die „Berührung” selbst des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse verbieten sollte.
Das zeugt davon, dass es der „Alten Schlange, die Teufel und Satan heißt” (Offb 12,9), vortrefflich gelungen ist Herr über ihre Freiheit zu werden.

Der Böse weist den Menschen auf die Perspektive eines unabhängigen Gebrauchs der in ihm wahrgenommenen „Freiheit” beim Tun hin. Das Treffen selbst der Wahlen stellt nach seinem Angebot eine besonders erwünschte Art und Weise dar, dass der Mensch vor sich selbst und vor dem ganzen Weltall beweist, er – der Mensch – wäre ein ‘Jemand’, also nicht ein nur ‘Etwas’.
– Der Böse überzeugt den Menschen, dass er sich das leisten kann, auf autonome Art und Weise darüber zu entscheiden, was das „Gute” bzw. das „Böse” ist – oder noch besser: sein soll.

‘Verbietet’ aber Gott das gerade, heißt das eindeutig, Gott hätte ‘Angst’, dass der Mensch das besser vollbringt, als Er selbst. In dieser Lage muss sich der Mensch angesichts Gottes mit seiner ‘Kraft’ Ihm gegenüber ausweisen. Und zwar, indem er doch ‘Person’ ist, steht dem Menschen das ‘Recht’ dazu zu.

Noch weiter aber: indem Gott etwas verbietet, heißt es nur allzu deutlich, dass Gott ein NICHT-guter Gott ist. Im Gegenteil, er – der ‘Böse’, der den Menschen in seinem ‘Anrecht’ zur unabhängigen Selbst-Bestimmung unterstützt, ist in dieser Hinsicht unvergleichlich ‘besser’ als Gott.
– Demzufolge ist es das einzige richtige, dass der Mensch sein bisheriges Anvertrauen, das er bisher auf Gott gelegt hat, wirksam entzieht – und es mit voller Zuversicht auf den – den Menschen ‘verstehenden’ – ’Bösen’ überträgt, sollte es selbst um den Preis des Widerspruchs Gottes Angeboten geschehen.

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Reichlichkeit des Bösen

Finale der abgerissenen ‘Fäden’, die den Menschen mit der „liebenden Allmacht des Schöpfers” (DeV 33) verbinden, kann unmöglich nicht der Tod ... werden. Der Schöpfer hat davor so innigst und mit so viel Besorgtheit gewarnt! Leider, der vom ‘Bösen’ betörte Mensch erliegt leicht seinen Beeinflussungen, um nur nicht der „liebenden Allmacht des Schöpfers” (DeV 33) anvertrauen zu müssen.

Allerdings daselbst wird dann der Mechanismus aktiviert, der gemäß Gottes Warnung, den ... Tod herbeiführt. Der Mensch ist sich nur allzu gut bewusst, dass der Tod vielstufig – und vielschichtig zu sein pflegt. Jeder Mensch spürt es sehr gut, dass er zum Leben ein für allezeit : in der Ewigkeit – berufen ist. Nur dass sich die Qualität der Ewigkeit des Lebens nach der freien Wahl erfüllen wird, wie sie vom jeden einzelnen Menschen, also nicht von Gott anstatt des Menschen, getroffen werden wird:

(0,3 kB)  entweder im „Haus des Vaters” (Joh 14,2f.) in Glückseligkeit-für-immer, wo „... das Lamm ... sie alle weiden wird und zu den Quellen führen, aus denen das Wasser des Lebens strömt, und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen” (Offb 7,17);

(0,3 kB)  oder auch es wird ebenfalls das ewige Leben sein, nur dass in solchen Bedingungen, wie sie von der betreffenden Person bewusst und freiwillig in der Zeit ihres irdischen Lebens gewählt worden waren, als dieser Mensch Gott von seinem Herzen anmaßend herausgewiesen hat.

Darüber spricht ganz deutlich auch Jesus Christus selbst, der Erlöser des Menschen:

„Bemüht euch mit allen Kräften durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage Ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen.
Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt, dann steht ihr draußen, klopft an die Tür und ruft: ‘Herr, mach uns auf ’ !
Er aber wird euch antworten: ‘Ich weiß nicht, woher ihr seid’.
Dann werdet ihr sagen: ‘Wir haben doch mit Dir gegessen und getrunken, und Du hast auf unseren Straßen gelehrt’.
Er aber wird erwidern: ‘Ich sage euch, Ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von Mir, ihr habt alle Unrecht getan’.
Da werdet ihr heulen und mit den Zähnen knirschen, wenn ihr seht, dass Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sind,
ihr selbst aber ausgeschlossen seid ...” (Lk 13,24-28).

Es ist sicher: Jesus wirft kein Wort in den Wind. Es hilft nicht, dass jemand den Worten Jesu Warnungen keinen Glauben schenkt. Ähnlich wie es angesichts Gottes Warnungen im Paradies (Gen 2,17) geschah.
Kommt es vor, dass das Wort-Gottes vor etwas warnt, fließen diese Worte von besorgter Gottes Liebe zum Menschen: Mann und Frau.
– Sie sind Ermutigung, dass der Mensch in Kraft seiner Selbst-Bestimmung – Gott lieb hat: zur freiwilligen Herauslösung seiner gegenseitigen Liebe, die fähig sein wird Gutes, Freude und Frieden zu schaffen.

Es ist aber klar: Gott wird beim Geschöpf seiner Liebe – die erwiderte Liebe nie und nimmer erpressen. Liebe zu erscheinen ist es möglich einzig und allein auf dem Grundboden der Entscheidung des freien Willens : seinem einmal gesagten Wort treu zu bleiben!

Seitdem der Mensch den Warnungen Gottes zu Trotz auf ‘Freiheit der Ausgelassenheit” umschaltet, verrät er seinen Weggang von Gott beinahe sofort mit Funkensprühen, das von Diesem stammt, der der Böse ist: Satan. Er ist es doch, der unverzüglich – und dabei gebieterisch, den nach Gott verlassenen Platz einnimmt: die Natur kennt doch keine ... Leere!

Das Innere des Menschen-Sünders offenbart sich von nun an, ob man es will oder nicht, als ... die Hölle. Man erkennt das an seinem Geschrei, zwangsmäßig erpresstem Gehorsam, bisweilen aufgrund dessen, dass er seine ganze Umgebung fortwährend in Grauen und Terror versetzt. Die Auftritte dieses Menschen zeichnen sich als ‘Dreistigkeit im Bösen’ aus.

Psychologisch gesehen sind es zweifellos Ersatz-Erscheinungen: Abreagierungen der eigenen inneren geistigen Niederlage. Dieser Mensch hat aber diese Niederlage absichtlich und freiwillig auf sich herabgezogen. Nun ‘hat’ er gerade das, was er zu haben wollte: den NICHT-Gott in seinem Herzen.
Anders gesagt, der Sünder hat ab diesem Zeitpunkt an ... Satan in seinem Herzen. Auf ihm hat er sein Vertrauen gelegt – nachdem er sein bisheriges Vertrauen auf Gott ... zurückgezogen hat. Er hat die erwünschte ‘Freiheit’ nicht nur nicht erreicht, sondern ist außerdem ... Sklave in Fesseln dessen geworden, der der Böse ist. Indessen gerade das ... hat er doch deutlich gewollt – und will es auch irgendwie weiter.

Parallel zu diesem ‘Minus-Ertrag’ beginnt dieser Mensch-in-Sünde gleichsam auf ‘eigenem Fell’ wahrzunehmen, dass es ihm im Dienst des Bösen ... keinesfalls wohl ergeht; dass er also die Chance der ‘gewonnenen’ ... verloren hat.
– Dennoch er ist gar nicht gnädig ..., diese seine Niederlage zu anerkennen. Das lässt ihm sein gekränktes Ehrgefühl nicht zu; oder eher es wird von diesem, der der ‘Böse’ ist, und der dahinter steht, nicht zugelassen.
Alle Umstehenden sehen es deutlich, dass dieser Mensch das Leben der Gnade vergeudet hat. Allerdings der Böse ‘wacht’ gut über ihm: er lässt ihn von seinen Krallen sicherlich nicht leicht los! Der Böse unternimmt alle Bemühungen, dass er dem Sünder jeden Versuch zur Kontaktnahme mit der Barmherzigkeit des Erlösers ... blockiert.

In seiner Familie schafft der mit Gott verzankte Mensch ganz leicht ein Klima der Vor-Hölle. Die von ihm verwirklichte, der Umgebung aufgezwungene ‘Dreistigkeit des Übels’, bedeutet fortbestehendes Töten dessen, was von Gott beabsichtigt war, als Er den Menschen mit der Gabe des freien Willens ausgestattet hat: des Vermögens der Selbst-Bestimmung. Sie sollte mit Wärme, Frieden und Freude aufblühen, indem sie Blumen von Liebe und Schaffen des Guten zutage bringen sollte.
– Indessen hier drückt sich das Vermögen der Selbst-Bestimmung, die in ihrer verkehrten Form die Gestalt der ‘Dreistheit des Übels’ annimmt, als Auslöschung in sich selbst und in anderen des Lebens der „Ehre der Gnade” (Eph 1,6.12) aus.

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Man kann staunen wegen der mächtigen Wirkung der elterlichen Instinkte bei Tieren. Diese verspüren es, wie sehr ihren Nachkommen die Wärme nötig ist, verstehen sie zu erziehen zu Betätigungen die ihnen eigen sein werden, Nahrung zu finden, vor Gefahr Schutz finden ...

Das Nicht-nach-Gott gebrauchte Vermögen der Selbst-Bestimmung bringt so nur ‘Tod-nach-Tod’ mit sich. Es ist der vollständige Gegensatz zur ‘Liebe’ in ihrer Gottes – und erst so der menschlichen Bedeutung.
– Der zweite Name der ‘Liebe’ ist immer Lächeln des ‘Lebens’. Allein Gott ist Urquell sowohl von Leben, wie von Liebe allen Geschöpfes. Satan vermag nur sowohl das eine, wie das andere zu Tode niederstampfen ...

Wir erinnern uns an die markanten Worte Johannes Paul II. aus seiner Enzyklika ‘Evangelium Vitae – Evangelium des Lebens’ (1995):

„... Gott macht deutlich, dass Er ‘keine Freude
um Untergang der Lebenden hat’
[Weish 1,13; Gottes Gebot: ‘Du sollst nicht töten’, Gottes Ermittlungsverfahren nach begangener Tötung des Menschen: Kain ... hat den Abel getötet].
Nur der Teufel vermag sich darüber
[= über den Tod]
zu freuen:
durch seinen Neid kam der Tod in die Welt [vgl. Weish 2, 24].
Er, der ein ‘Mörder von Anfang an’ ist,
ist auch der ‘Lügner und Vater der Lüge’ [vgl. Joh 8, 44]:
indem er den Menschen täuscht,
führt er ihn zur Sünde und zum Tod,
die er als Ziel und Frucht des Lebens zeigt” (EV 53).

Soll man sich wundern, dass der Völkerapostel kurz und bündig feststellt:

„... der Lohn der Sünde
ist der Tod” (Röm 6,23)?

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5. Siegel der Zugehörigkeit

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Aufgedrückter Stempel

In Erwägungen unserer Homepage haben wir ein paarmal erwähnt, dass der Böse, dem es gelingt jemanden in UN-Abhängigkeit von Gott das ‘Gut und Böse’  bestimmen zu verlocken, legt ihm nicht nur Fesseln seiner Sklaverei auf, sollten sie selbst vorläufig mit zeitweiliger Annehmlichkeit einer trügenden Freiheit ‘von’ Gott und ‘von’ Wahrheit versüßt sein.
– Schlimmer, dass der Böse in selber Stunde zu seinem rücksichtslosen ‘Machthaber’ wird. Er wird von nun an am neu erworbenen Sklaven eine skrupellose, keinen ‘Pardon’ kennende Unterordnung sich gegenüber erpressen.

Nebenbei lässt der Böse sowohl den Menschen, der sich zur Sünde verführen ließ, wie auch angesichts des ganzen Weltalls, aber umso mehr angesichts des von ihm verhassten und verachteten Gottes des Schöpfers kennen lernen, dass jener Mensch – ab dem Augenblick, da er Gott von seinem Herzen ausgewiesen hat, daselbst sein – dieses Bösen, ausschließliches ‘Eigentum’ geworden ist ! ...

Und zwar der Böse prägt in selber Stunde auf der Seele des sich für ihn aufschließenden Menschen, seinen eigenen, schwer wegzuwischenden, die tiefen Schichten seines Seins durchdringenden Siegel ein, mit darauf sich abzeichnender Aufschrift: „Dieser ist mein” !
– Die Herausweisung Gottes von seinem Herzen, gleichbedeutend mit Überweisung an den Bösen der eigenen ‘Freiheit’, die sich zur Liebe und zu Gutem entfalten sollte, wird zu anfangs vielleicht noch nicht allzu bewusst gewordner, allerdings von Tag zu Tag zur immer schwieriger zu ertragenden, dennoch bewusst beabsichtigten, um den Hals zusammengeknifften Schlinge der Versklavung in Fesseln des Bösen. Von dieser Knechtschaft gibt es beinahe keine Rückkehr mehr.

Indem das liebende Anhangen an den Dreieinigen gleichbedeutend war mit König sein – zur Liebe, zu Gutem, im „Frieden, den die Welt nicht geben kann” (vgl. Joh 14,27), wird die Sklaverei in gnadenloser Knechtschaft des Bösen zum Dienen-mit-knirschenden-Zähnen und Hass gegen den Bösen, gegen Gott und sich selbst, im immerwährenden Sprühen mit Hölle-schon-auf-Erden.
– Es besteht dabei kein Zweifel: der Böse wird nie fragen (im Gegensatz zur Feinheit Gottes des Schöpfers und Erlösers), ob es dem Menschen-in-Fesseln seiner Knechtschaft lieb ist, oder ganz unerfreulich!

Jedoch diese Tatsache, dass gerade so die Wirklichkeit aussieht, wenn jemand mit Sklavenfesseln des Bösen unterdrückt ist, gelangt fast überhaupt zum Bewusstsein eines „verführten” Sünders nicht. Auch wenn schändlich von der „Alten Schlange” betrogen, hat es dieser Mensch weiter ganz und gar nicht lieb, sein Denkvermögen einzuschalten.
– So will er weder darüber nachdenken, was Jetztzeit vorgeht, noch umso mehr, was mit ihm einmal geschehen wird. Trotzdem jede Person einzeln einmal gerade vor diesem Gott sich stellen werden muss, den sie von ihrem Herzen herausgewiesen hat, oder ein wenig präziser: vor dem Erlöser des Menschen – Jesus Christus, dem „Richter der Lebenden und Verstorbenen” (s. dazu: Röm 14,10; 2 Kor 5,10; Joh 5,22-30).

Dann wird es keine Rede von irgendwelcher ‘Entschuldigung’ sein, dass ich ... von Gott, von Gottes Geboten ... nichts gewusst habe!
Dem Bösen ist es aber gerade daran ungemein gelegen: dass der Sünder zum ‘Denken, zur Überlegung’ – nicht zugelassen wird, noch umso mehr zur Gewissenserforschung und Bitte an Gott, Er möge ihm seine Sünden verzeihen.

Zu gleicher Zeit behandelt der Böse denjenigen, der sich ihm in seiner Sünde anvertraut hat, verächtlich und mit Spott. Oder sollte man es mehr präzise zum Ausdruck bringen: Der Böse behandelt ihn gleichsam ein schmutzigstes Luder und Fetzen, ohne irgendwelche Achtung vor seiner Würde als Person.
Wogegen sich aber selbst jener Sünder, der ihm weiterhin anvertraut, über so verächtliches Luderbetrachten seiner Selbst ... freut!

Wie erwähnt, der Böse überführt Gott, dass dieser konkrete Mensch – ihm, diesem Bösen sich selbst freiwillig überwiesen hat. Zu gleicher Zeit aber vertraut dieser Mensch – Gott „... nicht mehr” !

Der Böse spottet daraus, woran es so sehr am Herzen dem Barmherzigen Jesus gelegen war und um was Jesus so innig gebeten hat: dass der Mensch seine persönliche Unterschrift unter den Worten einträgt: „Jesus, ich vertraue auf Dich” – zum Ausdruck des vollständigen Anvertrauens auf Jesus den Erlöser
(sieh ob.: Nachdem das Bild gemalt wurde ...):

„Nach einer Weile sagte Jesus zu mir
[= zu Schw. Faustyna]:
‘Male ein Bild nach dem, das du siehst,
mit der Unterschrift:
Jesus, ich vertraue auf Dich!’ ...” (TgF 47).

Der Böse verhöhnt den Barmherzigen Erlöser und verlacht Gottes Barmherzigkeit, indem er Gott gleichsam offen in die Augen die Worte und die Herausforderung wirft:

„Diese alle, die Dich, Gott, von ihrem Herzen herausgewiesen haben,
vertrauen jetzt auf mich!
Ich habe über Dich, o Gott, den Triumph davongetragen,
nicht aber Du, der Du scheinbar ... Gott-die-Barmherzigkeit bist!
Zu nichts nützen die Eingriffe Deiner ‘Barmherzigkeit’!
Einmal mehr bin Ich – größer als Du, Gott!
Du verstehst nicht einmal selbst über diese zu herrschen,
die – vermeintlich ‘die Deinen’ sind!
Sie alle sind von nun an mein Eigentum, also nicht Dein, o Gott! ...”

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Der Böse in Verhöhnung des Erlösers

Noch mehr, der Böse streitet von nun an mit dem Drei-Einigen, vor allem aber mit dem Sohn Gottes Jesus Christus selbst, als dem „Erlöser der Welt”  und dem „... Hirten”  seiner Schafe. Der Böse beweist dem „Guten Hirten”, dass sein Werk der Erlösung zu nichts taugt! Denn er, der Böse – wie es ersichtlich ist, ist auf jeden Fall stärker als der Erlöser!

Daher kann der Böse den Menschen-Sohn nur voller Hass verhöhnen, indem er Seine Worte spottend paraphrasiert:

Meine Schafe hören auf Meine Stimme,
und ich kenne sie.
Sie folgen Mir nach – und Ich gebe ihnen ewiges – Leben.
Sie werden in Ewigkeit nicht verloren gehen,
und niemand wird sie Meiner Hand entreißen.
Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle
...” (Joh 10,27ff.).

Indessen der Böse hat dieses eine weitere ‘Schaf’ dem Erlöser entrissen! Zum Zeichen, dass er über den Erlöser ‘Oberhand’ gewonnen hat, hält er Ihm vor, dass sein ganzes Leiden samt dem vergossenen Seinem Blut der Sühne sich zu nichts geeignet hat! Der Passion der Erlösung steht kein Wert zu! Alles spricht dafür, dass das Sühneopfer für die menschlichen Sünden zu ‘gering’ ist, wenn es ihm – dem Bösen, gelungen ist, das scheinbar Seine – Jesu – ‘Schaf’ aus seiner Hand zu entreißen.
– Von nun an wird es zu seinem – des Bösen – ‘Eigentum’. Er selbst wird es aber aufmerksam bewachen und lässt es von seinen Krallen nicht wegreißen!

Er lässt zugleich diesem frisch erworbenen ‘Schäflein’ gut kennen zu lernen, was das heißt, dass nun er, der „Teufel wie ein brüllender Löwe umhergeht und sucht, wen er verschlingen kann” (vgl. 1 Petr 5,8). Er wird auch dieses ‘Schäflein’ die ganze Ewigkeit hindurch auffressen. Er zeigt ihm ganz genau, was das heißt: Ihm untergeben zu sein, dem „Herrscher dieser Welt” (Joh 16,11). Ihn wird es nicht stören, dass es Sklaverei „... mit knirschenden Zähnen” (Mt 22,13) sein wird – dem Sohn Gottes zu Trotz, der den Erlösten vermeintlich die „Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes” (Röm 8,21) versprochen hat.

Im Selbstempfinden seines weiteren davongetragenen ‘Sieges’ über das „Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt” (Joh 1,29), stellt sich der Böse zum ‘Duell’ mit Gott bereit und wird mit Wutgeheul das seine ‘Eigentum’ abverlangen, das heißt diejenigen, auf deren Seele er in der Stunde ihrer begangenen Sünde seinen Siegel eingeprägt hat, indem sie damals ihm – dem Bösen, ihr Vertrauen geschenkt haben:

„... Denn der Ankläger unserer Brüder
[= der vom Himmel herabgestürzte Satan, der sich jetzt mit Gott um seine Beute herumzankt: die auf die Angel, die Sünde, gefangenen Menschen-Sünder]
wurde gestürzt,
... der sie vor unserem Gott... Tag und Nacht verklagt(Offb 12,10).

Die „Alte Schlange” hält nicht nur keine Fürsprache ihnen zugute, dass sie gefallen sind, indem sie seinen trügerischen Versprechungen erlegen sind! Im Gegenteil, Er „klagt” sie alle vor Gott geradeaus an, Jetztzeit: als diese seinen Sklaven, dass sie auf ihn – anstatt Gott, gehört haben! Und dass es demnach gerecht ist, dass sie jetzt „in die Hölle geworfen worden sind, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt” (Mk 9,47f.).

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Wie verbissen dieser Hase am Internet surfiert, indem er sich mit seinen Pfoten hilft.

Das Gottes-Geschriebene-Wort erwähnt an mehreren Stellen, dass diese, die trotz sehr ungünstigen Umständen und Verfolgungen Gott treu geblieben sind, von Gott mit Hilfe der Engel ein besonderes Mal ihrer Treue und Zugehörigkeit zu Gott empfangen.

Das wurde u.a. besonders in seinem prophetischen Gesicht von Ezechiel gesehen (Ez 9,4 usw.), und im Neuen Testament besonders vom Hl. Johannes in seinem Buch der Offenbarung dargestellt:

„Jahwéh sagte zu ihm
[= dem Engel, Vollstrecker des Zornes Gottes]:
‘Geh mitten durch die Stadt Jerusalem
und schreib das Zeichen TAW
[= letzter Buchstabe im hebräischen Alphabet; in altertümlicher Schrift war es ähnlich einem Kreuzzeichen. Dieses Zeichen ist Symbol der Rettung; vgl. Offb 7,2f; 9,4; 14.12]
auf die Stirn aller Männer, die über die in der Stadt
begangenen Gräueltaten seufzen und stöhnen ...”
(Ez 9,4)
[= es sind diese, die Gott und seinen Geboten treu bleiben, beten und für die Abtrünnigen Buße tun].

„Dann sah ich ... einen anderen Engel emporsteigen;
er hatte das Siegel des Lebendigen Gottes.
Und er rief den vier Engeln, denen die Macht gegeben war,
dem Land und dem Meer Schaden zuzufügen, mit lauter Stimme zu:
‘Füg dem Land, dem Meer und den Bäumen keinen Schaden zu,
bis wir den Knechten unseres Gottes das Siegel auf die Stirn gedrückt haben’ ...” (Offb 7,2f.).
(S. auch: Offb 14,1; usw.)
.

Dasselbe Gottes-Geschriebene-Wort spricht aber auch unzweideutig von diesen, die das Mal ihrer Zugehörigkeit zur „Bestie”  tragen.
– Von diesem Mal wird vor allem im letzten Buch des Neuen Testamentes gesprochen – dem Buch der Offenbarung, u.a.:

„Und ein anderer Engel ... folgte ihnen und rief mit lauter Stimme:
‘Wer das Tier
[= Satans Werkzeug auf Erden: der gemeinsame Anti-Christus und die Satan-‘Wunder’, die von Jesus Christus vorhergesagt wurden: Mt 24,24; 2 Thess 2,8-12]
und sein Standbild anbetet, und wer das Kennzeichen
auf seiner Stirn oder seiner Hand
annimmt,
der muss den Wein des Zornes Gottes trinken...
Und er wird mit Feuer und Schwefel gequält
vor den Augen der heiligen Engel und des Lammes.
Der Rauch von ihrer Peinigung steigt auf in alle Ewigkeit.
Tag und Nacht werden sie keine Ruhe haben,
die das Tier und sein Standbild anbeten
und die Kennzeichen seines Namens annehmen‘ ...” (Offb 14,9ff.)
(S. auch: Offb 9,4; 13,16f.;16,2; 19,20; 20,4)
.

Möchte auch jemand versuchen diese Worte nur als symbolische Sprachweise zu deuten, ist doch ihre Beweiskraft eindeutig. Dieser Inhalt, der die ewigen Qualen im ‘ewigen Feuer’ betrifft, der unsere menschlichen Erfahrungen und Vorstellungen überragt, hat die Überlieferung der Offenbarung Gottes sowohl des Alten, wie Neuen Testamentes nach sich.

Aber auch die allergewöhnlichste gesunde Vernunft bestätigt nur die ‘Empfindung des Glaubens’, dass sowohl Tugend und gute Werke, wie anderseits Sünde und Ungerechtigkeiten einen entsprechenden Lohn, beziehungsweise Strafe erwarten müssen. So lautet auch der zweite von den ‘Sechs Grundartikeln des Glaubens (sieh ob.: Sechs Artikel des Glaubens). Erreicht der Lohn beziehungsweise die ‘Strafe’ den Menschen nicht in diesem Leben, begegnen sie ihm außer jeden Zweifel im ewigen Leben: nachdem er die Schwelle der Ewigkeit überschreitet.

Jedes Nicht-Denken an das letztliche ‘Finale’ seines Lebens hilft schlechterdings zu keiner Lösung. Es zeugte einzig davon, dass sich jemand weigert, die Frage des eigenen Existierens und seiner weiteren Folge nach dem Tod auf klare Art und Weise aufzustellen.

Das Nicht-Denken kann nicht nur nichts lösen, sondern stellt außerdem eine des Menschen unwürdige, dabei verschuldete zeitweilige Flucht von der Wirklichkeit dar, die sich früher oder später neuerlich anmeldet: dieses Mal als Wirklichkeit des tatsächlichen Lebens in Ewigkeit, angefangen ab dem biologischen Tod.

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RE-Lektüre: VII.Teil, Kapitel 3, ad ‘c’.
Stadniki, 15.IX.2015.
Tarnów, 5.VI.2022.


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C. „MIR STEHT DAS RECHT ZU SO ZU HANDELN, WIE
ES MIR GEFÄLLT”


Im Klima des aufständischen ‘Ich’

1. Niemand zwingt mir etwas auf ! ...
Reifes Denken – oder Dreistigkeit im Übel
Freiheit – Gottes Gabe: funktionell-instrumentale Gabe
Christus – Gabe der Liebe des Vaters
Liebe des Sohnes Gottes – Treue zum schwierigen
Wollen des Vaters. 3 Texte


2. Freiheit ‘von’ Gott
Das Herz das Gott in Sünde ... herausweist
Tabelle. Kind Meiner Liebe ...!
Zweistufige Methode des Bösen
Sünde als Tod des Gnaden-Lebens
Inbesitznahme des freien Willens des Menschen
Niemand kann die losgewordene Freiheit des Willens
wieder erlangen


3. Geheimnis der Versklavung
Ist hier ein ‘Etwas’ am Werk, oder ein ‘Jemand’?
Die persönliche Verantwortung. Text: RP 16, Johannes
Paul II

Tabelle. Vier unvermeidliche Fragen
Tabelle: Persönliche Verantwortung
Dieser Jemand – dieser Böse

4. Auszahlung vonseiten des Bösen
Die Fallen des Bösen
Reichlichkeit des Bösen

5. Siegel der Zugehörigkeit
Aufgedrückter Stempel
Der Böse in Verhöhnung des Erlösers
Biblische Texte: Siegel der Zugehörigkeit zu Gott – zu
Satan


Bilder-Fotos

Abb.1. Tornado: furchterregende Ansicht die in der Luft schwebt
Abb.2. Grauen vor dem Wirbelsturm
Abb.3. Zärte des älteren Bruders beim schlafenden Kleinen
Abb.4. 12jähriges Mädchen, das entschlossene Verteidigerin des
Lebens in USA geworden ist

Abb.5. Wasserfall in Sambia-Victoria
Abb.6. Enten-Mutter schützt ihre Kleinen unter Flügeln
Abb.7. Hase surft verbissen im Internet