(0,7kB)    (0,7 kB)

VERMERK: Abkürzungen zur angeführten Literatur s. Literatur


(26 kB)

G.
DIE CHANCE DER WIEDERERLANGUNG DES GNADENZUSTANDES
NACH DER SÜNDE

bukiet9b (8 kB)

1. Hintergrund der menschlichen Religionen: Dieser BÖSE

(2.8 kB)

Das, was nur vom Menschen herkommt als diesem, dem es ‘gelungen ist’ sich von Gott völlig unabhängig zu behaupten, sodass er sich selbst der WAHRHEIT der Offenbarung Gottes zu widersetzen imstande findet, ist von vornherein auf Vergänglichkeit verurteilt. Wenn es dabei um die Erschaffung einer neuen, ‘künstlichen Religion’ gehen sollte, entlarvt sich bald ihr eigentlicher Hintergrund: die Person Dessen, der der BÖSE ist und in dem zweifellos kein Funken irgendwelcher Liebe – nicht nur zum verhassten Gott, sondern auch zum Menschen selbst da ist.

Das einzige Ziel seiner unermüdlichen Betätigungen in der Welt ist die Einführung Proben der Hölle schon auf Erden, mit Streitigkeiten, Hass, Feuerbrunst, Blut, Zerstörung von allem, was nach irgendwelcher Vereinigung strebt, Niedertreten von Leben und Liebe, dieser unfehlbaren Zeichen der erschaffenden Tätigkeit Gottes des Schöpfers und Erlösers.

(47 kB)
Gott der Barmherzigkeit,
habe Erbarmen mit uns!
Gib uns heute das tägliche Brot ... !

Als Lohn dafür, dass jemand gerade Ihn, seine Person, mit ‘Anvertrauen’ beschenkt hat – dem Anvertrauen auf Gott der WAHRHEIT der Offenbarung zum Trotz, fundiert Satan dem Menschen den ... ‘Tod nach Raten’ : teilweise schon hier auf Erden, und umso mehr den ‘Tod’ des ewigen Lebens in Verdammung, wo auch er selbst – aus eigener Wahl – geraten ist.

So wird es mit jeder Neo-Religion, sooft sie irgendwo erscheint. Sie wird jedesmalig von weitem von diesem gesteuert, der der „Genius der Verdächtigungen” ist (DeV 37) im Verhältnis zu allem, was an Gott erinnert. Alle ‘Inspirationen’, die mit dem Ersinnen einer Neo-Religion zusammenhängen, werden unabänderlich vom „Großen Drachen unterschoben, der Alten Schlange, die Teufel und Satan heißt, der die ganze bewohnte Erde verführt ...” (Offb 12,9). Auch dann, wenn der Gründer solcher Neo-Religion überhaupt daran nicht denkt, indem er mit der Frage beschaffen ist, wie Anhänger des von ihm geschaffenen Werks: dieser einer mehr Neo-Religion gewonnen werden können.

Wer auch nur ganz wenig Ehrlichkeit in seinem Denken erweist und den Rest des guten Willens bewährt, kann unmöglich die Saat in Religionen nicht erblicken, die nicht von Gottes Selbst-Offenbarung herkommen, die daselbst auf keine Art und Weise zur Erlösung führen, sondern im Gegenteil: sie werden immer deutlicher sich präsentierendes Mittel zum Wegreißen ihrer Bekenner von Gott der WAHRHEIT der Offenbarung führen.

Das VORHABEN der Erlösung nur in Katholischer Kirche

Im vorliegenden Kapitel berücksichtigen wir dauernd in erster Reihe die gegenseitigen Beziehungen hinsichtlich des VI.-IX. Gebotes Gottes bei Personen, die miteinander sei es als Partnerschaft, oder selbst schon mit dem Brautverhältnis verbunden sind. Wir setzen unabänderlich voraus, dass viele Paare aufmerksam die Stimme Gottes hören, die sie zum Liebhaben einer kristallischen beiderseitigen Keuschheit die ganze Zeit hindurch dieser ihrer besonders schönen Lebensstufe ruft. Diese beiden stellen sich allmählich immer mehr schöpferisch darauf ein und bereiten sich auf den in Kürze zu schließenden Bund vor, der sie zur unverbrüchlichen Kommunion von Liebe und Leben verbinden wird. Es soll Bund-Sakrament werden, was ihre lebenslange Liebe, Treue und eheliche Ehrlichkeit angeht, sooft es ihnen dann gegeben wird den Bereich ihrer Intimität zu beschreiten. Sie stellen sich von vornherein darauf ein, dass es jedes Mal in völliger Anpassung an die von Gott vorgeschlagene innere FRIEDENSORDNUNG für diese Zeiten erfolgen wird.

Wir sind uns offenbar bewusst, dass im Leben jedes Menschen ganz leicht immer andere Unvollkommenheiten erscheinen, und selbst Sünden, auch solche, die keinesfalls mit diesem VI. oder IX. Gebot Gottes verbunden sein werden. Wir haben uns auch die entsprechende Aussage dazu des Geliebten Jüngers, des hl. Johannes des Apostels zur Erinnerung gebracht (s. ob.: Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben”):

„Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben,
täuschen wir uns selbst
und die Wahrheit ist nicht in uns.
Wenn wir unsere Sünden bekennen,,
dann ist er treu und gerecht
sodass er uns die Sünden erlässt
und uns von jeglicher Ungerechtigkeit reinigt.
Wenn wir behaupten, wir hätten nicht gesündigt,
dann machen wir Ihn zum Lügner
und sein Wort ist nicht in uns ...” (1 Joh 1,8f.).

Wir haben uns auch, des Weiteren, überzeugen können, dass man sich nicht täuschen braucht, wir könnten die Beruhigung des Gewissens in irgendeiner anderen ‘Religion’ außer der Kirche Christi: der Katholischen Kirche finden, wenn es mit Schuld der Sünde und der gehörigen Strafe dafür belastet ist. Allein diese Kirche, diese gegründet vom Sohn Gottes Jesus Christus, ist die Religion der wahrhaften Offenbarung Gottes.

Eben dieser einzige wahre Gott hat sich ab Anfang an der Erscheinung des Menschen auf Erden ausgewählten Vermittlern seiner Selbst-Offenbarung gezeigt. Er enthüllte ihnen systematisch sein Erlösungs-VORHABEN, erklärte es immer genauer, und zuletzt hat er dieses ab Ur-Anfang verheißene VORHABEN in seinem Eingeborenen Sohn Jesus Christus, diesem „geborenen, und nicht geschaffenen” (Credo der hl. Messe), verwirklicht. Als Gott-Mensch in seiner einzigen Gottes Person hat Er die ab dem Paradies erwatete Erlösung des Menschen von der Sünde vollbracht.

Derselbe Jesus Christus hat zuletzt noch die Kirche gegründet. Sie sollte seine Erlösungs-Sendung bis zum Ende der Zeiten fortführen. Diese Kirche hat Christus als die „SEINE” Kirche gegründet und sie so genannt. Zu gleicher Zeit hat Er sie noch mit der Verheißung gestärkt, dass die „Pforte der Hölle” sie nicht überwältigen werden (Mt 16,18).

Das bedeutet also, dass Jesus Christus das Volk Gottes mit der GLAUBENS-Gewissheit gestärkt hat, dass diese SEINE Kirche, diese Katholische Kirche, trotzdem sie alle Jahrhunderte hindurch verfolgt wird, verhasst von außen, zerstört von Innen infolge manchmal skandalöserer Sünden, die in den Reihen selbst der eigenen Mitgliedern begangen werden – bis zu Ende der Zeiten siegreich bestehen wird. Denn der einzige Herr und Besitzer des ‘Petrus-Bootes’ bleibt unabänderlich ihr Gründer allein, der Sohn Gottes Jesus Christus. Ihm gehört daselbst immer das WORT: sowohl das Erste, wie auch das letzte WORT.

Solche Botschaft bringt u.a. das letzte Buch des Neuen Testaments. Wir hören dort Worte, die vom Mund Jesu selbst kommen:

„Fürchte dich nicht!
Ich bin es, der Erste und der Letzte, und der LEBENDIGE.
Ein Toter bin ich gewesen, doch nun bin ich LEBENDIG in alle Ewigkeit
und Ich habe die Schlüssel des Todes und der Unterwelt” (Offb 1,17f.).

In Suche nach Chancen der Vergebung

Wie zuvor mehrmals bemerkt, setzen wir voraus, dass zumindest viele Partnerschaften und Brautpaare zum WORT, das sie Gott bei der Heiligen Taufe gegeben haben und es dann des Öfteren im Lauf des Lebens in Kinderzeit und Jugendleben wiederholt haben, treu bleiben: dass wir nämlich „Satan und seinen Werken widersagen ....”. Diese Paare und diese Brautleute verharren folgerichtig in kristallischer Keuschheit ebenfalls in Jahren und Monaten, wenn sie in Vorbereitung zur Ausspendung sich gegenüber der Ehe-des-Sakraments miteinander gehen.

Es wäre aber schwierig an die wohl nicht geringe Anzahl dieser Partnerschaften und Brautpaare nicht anzuknüpfen, die angesichts der feierlichen Versprechungen bei der Heiligen Taufe in tiefe Untreue verfallen sind. Ungeachtet anderer begangenen Sünden, finden sie sich manchmal zu schwer weiter zu ertragenden sittlichen Fällen schuldig im Bereich der Keuschheit, wie sie von ihnen von Gott erwartet war. Für viele Paare wurden nicht nur unternommene äußere Liebeleien, aber auch der systematisch, vielleicht selbst schon gewohnheitsmäßig praktizierte Verkehr zu seit langem betriebenem ‘täglichem Brot’.

Beide Brautleute sind sich vortrefflich bewusst, dass sie sich vom Gebot Gottes entschieden zu weit entfernt haben. Sie unternehmen immer wieder Bemühungen, um mit der sündhaften Erlebensweise ihrer – in solchen Umständen Gegen-Liebe – aufzuhören. Die Erweise ihres beiderseitigen Bandes streben doch fast in der Regel nicht das gegenseitige Beschenken mit GUTEM an, das zum ewigen Leben zählen dürfte. Doch die Vorsätze nicht mehr zu sündigen schwinden jedes Mal, sooft sie wieder zusammen bleiben und von niemandem gestört werden. Beinahe jedes weitere Zusammentreffen wird zur neuerlichen Zurückweisung des Zugegenseins Gottes in ihren Herzen.
– In früheren Teilen unsere Homepage konnten wir Proben mancher solcher aufrichtiger, schmerzhafter Bekenntnisse einiger Paare lesen (s. ob., z.B. III.Teil, 3.-4.Kap.; VI.Teil, 1.Kap.; VII.Teil, 3.Kap.).

Und doch, für jeden Sünder, auch diesen, dessen Gewissen vielleicht selbst mit blutigen Sünden belastet ist, wie es gerade bei Brautpaaren nicht schwer vorkommen kann, ist sperrangelweit die Möglichkeit aufgeschlossen, die nicht täuschende, sondern im Gegenteil: freudig wahre Vergebung jeder Sünde zu erlangen. Das geschieht jedes Mal im Zeugnis des vonseiten der Allerheiligsten Dreifaltigkeit – verwirklichten VORHABENS Seiner Barmherzigkeit, die niemals „den Tod des Sünders wünscht (den ewigen Tod) sondern dass der Sünder umkehrt – und lebt” (Ez 18,21-28; 33,11).

Gott, der mit jeder Sünde zutiefst beleidigt und verachtet wird, verkapselt sich niemals im Schmerz, der seinem Herzen zugefügt wurde. Im Gegenteil, Er geht immer der Erste dem Sünder entgegen, um ihm die Versöhnung anzubieten. Zu diesem Ziel spricht Er in seinem Gewissen, um von ihm die Empfindung der Herzensreue herauszulösen und in ihm die Hoffnung zu wecken, dass wenn er nur die unumgänglichen Bedingungen erfüllt, empfängt er außer jeden Zweifel die Vergebung Gottes:

„Gott aber (Gott der Vater) beweist seine Liebe zu uns dadurch,
dass Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren.
Um wie viel mehr werden wir, da wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt sind,
durch Ihn vor dem Zorn Gottes gerettet werden.
Denn wenn wir, als wir noch Feinde waren,
mit Gott durch den Tod seines Sohnes versöhnt wurden,
um wie viel mehr werden wir als Versöhnte gerettet werden durch sein Leben.
Aber nicht nur dies: Wir rühmen uns Gottes durch unseren Herrn Jesus Christus,
durch den wir jetzt die Versöhnung empfangen haben” (Röm 5,8-11).

Der Sohn-Gottes-Sohn-des-Menschen im Sühne-Opfer

Der Preis, den Gott selbst in Jesus Christus der Allerheiligsten Dreifaltigkeit zur Entsühnung und Erflehen der Vergebung Gottes angeboten hat, ist fortwährend unvorstellbar groß: dieser Preis ist doch Christi „preisgegebener Leib, sein vergossenes Blut” (MuD 26; 1 Kor 6,20; 1 Petr 1,19). Seinen ganzen Wert schöpft er vom unendlichen Wert der Person Christi: sie ist GOTTES Person, die Zweite Person der Allerheiligsten Trinität.

Wie sehr wörtlich hat Christus auf sich selbst das Wort überprüft, das Er zu gewisser Stunde gleichsam mit einem Atem, ohne großes Aufsehen zu bereiten, ausgesagt hat:

„Und wer unter euch der Erste sein will,
soll euer Knecht sein,
Denn auch der Menschen-Sohn ist nicht gekommen,
sich bedienen zu lassen,
sondern zu dienen
und SEIN Leben hinzugeben als Lösegeld für viele” (Mt 20,27f.; Mk 10,45).

Das Sühneopfer für die Sünden des Menschen hat Jesus, der Sohn Gottes, am Altar des Kreuzes vollbracht. Die Kreuzigung wurde am Hügel Kalwaria dicht außerhalb der Pforte selbst von Jerusalem vollbracht. Es geschah an diesem Umbruchstag, diesem entsetzenden Tag in der Geschichte des Weltalls: am 14. Nizan des Jahres 28 nach der Geburt Christi. An diesem Tag hat der Mensch, nur und nur Geschöpf, allerdings der besonderen Liebe Gottes, das schauderhafte Zu-Tode-Foltern seines Schöpfers in seinem Mensch-Sein vollbracht.

Der hl. Petrus hat das kurz in seinem mutigen Auftritt nach der Heilung des Lahmen, wenige Tage nach der Auferstehung Jesu Christi geäußert:

„Ihr jedoch habt den Heiligen und Gerechten verleugnet
und verlangt, dass man euch einen Mörder schenkt.
Den URHEBER des LEBENS habt ihr GETÖTET.
Aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt ...” (Apg 3,14f.).

Das Weltall konnte das an diesem Tag begangene entsetzende Verbrechen nicht ertragen: die Natur hat gebebt, die Sonne hat sich verdunkelt, der Vorhang im Tempel zerriss in seiner Hälfte, die Toten standen von den Gräbern auf (s. ob.: Ereignisse um die Kreuzigung und Auferstehung Jesu). Selbst Jesus, in seiner Kreuzigung zum Äußersten ausgespannt, völlig bewusst, ohne den Häschern zu verwünschen, ganz von seinen unvorstellbaren eigenen Leiden abgewandt (s. TgF 324), ER – Herr oberhalb der ganzen entsetzenden Situation (s. ob.: Völliges Bewusstsein – Herrschen des Bräutigams-vom-Kreuz über die Situation), spricht von der Höhe des Kreuzes die Sieben Worte seines Testaments. Diesen Worten gebührt eigentlich die Beschaffenheit eines eigenartigen Rapports, den Jesus seinem Vater erstattet. Es geht um seinen Vater, der Ihm, seinem Eingeborenen, vielgeliebten Sohn, das äußerst und tödlich schwierige Werk der Erlösung des Menschen aufgetragen hat. So sollte das verwundernde VORHABEN Gottes des Drei-Einigen verwirklicht werden: Werk der Entsühnung Gottes für die Sünde der Welt in Kraft des Blutes des Sohnes Gottes:

„Denn so sehr hat Gott (der Vater) ... die Welt (Welt der Menschen) geliebt,
dass Er seinen Eingeborenen Sohn dahingegeben hat,
damit jeder, der an Ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.
Denn Gott (der Vater) hat Seinen SOHN
(diesen, der sich im Schoß seiner Mutter-Jungfrau Maria entwickelt)
nicht in die Welt gesandt,
damit Er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch Ihn ERLÖST wird” (Joh 3,16f.).

Das letzte von den von Jesus am Kreuz geäußerten Sieben Worten, ist zugleich der End-Rapport vom in Fülle und bis zum letzten ‘Punkt’ des tödlich zur Verwirklichung gebrachten schwierigen Werks der Erlösung des Menschen gewesen:

„Als Jesus den Essig genommen hatte, sagte Er:
ES IST VOLLBRACHT !’
Und Er neigte das Haupt und gab den Geist auf” (Joh 19,30).

Dagegen das vorletzte Wort Christi, das Jesus von der Höhe des Kreuzes ausgesagt hat, wurde zur Gottes Ansage, um jeden Sünder zur Hoffnung anzuregen, dass Gott ihm seine begangenen Sünden vergeben wird. In diesen Wort des sterbenden Jesus haben sich die Worte bestätigt, die derselbe Jesus in seiner Abschiedssprache nach dem Letzten Abendmahl geäußert hat: „Wer Mich gesehen hat, hat den Vater gesehen” (Joh 14,9). Hier diese erschütternden Worte des sterbenden Jesus:

Vater, vergib ihnen,
denn sie wissen nicht, was sie tun ...” (Lk 23,34).

Dieses WORT Christi, des Sohnes Gottes und Erlösers-vom-Kreuz, wird für den Sünder zur Grundlage, die es ihm erlaubt, dass er sich im Angesicht des Vaters auf den Tod des sterbenden Seines Sohnes beruft, der gerade zu dieser Stunde den Vater um Vergebung selbst dieser größten Sünde bittet, die der Mensch je begehen konnte: der Kreuzigung des Sohnes Gottes selbst (s. DeV 31). Der Sünder wird zerknirschten Herzens bitten, und gerade dieser Sohn Gottes ermutigt ihn und schenkt ihm die Hoffnung, dass der Himmlische Vater ihm im Namen des Blutes seines Eingeborenen Sohnes die Sünden vergeben möge. Dieser sein Sohn hat doch das Blut geradeaus zur Vergebung jeder Sünde des Menschen vergossen.

Diesen Beweggrund hebt der Hl. Johannes Paul II. mit entschiedenen Worten hervor:

„... Wie der Tod des Sohnes Gottes den menschlichen Tod besiegt,
... so besiegt auch die Sünde der Kreuzigung des Gottes Sohnes ...
jede Sünde des Menschen
...
Denn dem, was vonseiten der Menschen die größte Sünde war,
(die Tötung Jesu, des Sohnes Gottes, des Wesens-Gleichen des Vaters),
entspricht im Herzen des Erlösers das Opfer der größten Liebe,
die das Übel aller Sünden der Menschen überragt” (DeV 31).

(33 kB)
Von Patres Orionisten organisiertes Volontariat:
unter den Behinderten

In der Enzyklika von der Barmherzigkeit Gottes weist der Hl. Johannes Paul II. auf die unerschöpfliche Bereitschaft Gottes des Vaters bei der Annahme jedes Sünders hin, um ihm die Vergebung im Namen des Kreuzopfers seines Sohnes anzubieten:

„Das Erbarmen als solches ist als Vollkommenheit des unendlichen Gottes
auch selbst unendlich.
Unendlich und unerschöpflich ist auch die Bereitschaft des Vaters,
die verlorenen Söhne aufzunehmen, die zu seinem Hause zurückkehren.
Unendlich ist die Bereitschaft und die Macht der Vergebung,
die unablässig aus dem unaussprechlichen Wert des Opfers des Sohnes hervorgeht.
Keine menschliche Sünde kann diese Macht überhöhen, noch kann sie sie beschränken.
Vonseiten des Menschen kann sie nur mit dem Mangel an gutem Willen,
Mangel an Bereitschaft zur Bekehrung, Mangel an Buße, Verharren im Widerstand
und Widerspruch gegen die Gnade und Wahrheit einschränken,
besonders angesichts des Zeugnisses des Kreuzes und der Auferstehung Christi” (DiM 13).

2. Beschenkung der Kirche mit dem Sakrament der Versöhnung

(2.8 kB)

Beschenkung mit der Macht zur Vergebung der Sünden

So werden wir von neuem zum genaueren Anblick eines der Sieben Sakramente geführt, mit denen Jesus Christus die Kirche, diese ‘SEINE’ Kirche ausgestattet hat: mit dem Sakrament der Versöhnung. Dieses Sakrament wird auch gleichbedeutend anders benannt: als das Sakrament der heiligen Beichte, oder auch Tribunal der Barmherzigkeit.

Selbst dieses Sakrament hat auf unserer WEB-Site schon genügend eingehende Besprechung erfahren (s. ob.: IV.Teil, besonders Kap.: 2-5.7c; aber außerdem auch noch: PORTAL (lp33.de), im Inhaltsverzeichnis, Teil: B-3: „Beichte der Eheleute-Partnerschaften ......”).
– Wir möchten uns nicht unnötig wiederholen, so dass wir den Verehrten Leser an die angewiesenen Stellen unserer Homepage verweisen.
– Trotzdem gehört es sich wenigstens einige Aspekte dieses Sakraments im Anschluss an die Lage der heißen Thematik des vorliegenden Kapitels zusätzlich zu überlegen: die Stufe der gelebten Brautphase.

In früheren Erwägungen des hiesigen Kapitels haben wir nicht wenig Aufmerksamkeit der Frage des VORHABENS Gottes gewidmet: der Erlösung des Menschen im Opfer des LEBENS, das vom Sohn Gottes, der Zweiten Person der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, unternommen wurde. Das konnte erst über die Dazunehme zu seiner Gottes Natur (ein und derselben des Vaters-und-des-Sohnes-und-des-Heiligen-Geistes) – noch der zweiten Natur geschehen: der Menschen-Natur. Es hat nämlich der Mensch gesündigt – also nicht Gott. Trotzdem zur zählenden Entsühnung der Beleidigung und Verachtung Gottes vonseiten des Menschen die Würde einer Person unentbehrlich war, die die ‘GLEICHE’ wäre, wie die der Würde Gottes selbst.

Dies wurde allein dank dem ‘tollen Einfall Gottes (1 Kor 1,17f.), der Heiligkeit selbst ist, Gerechtigkeit, aber auch Fülle von Barmherzigkeit, möglich. Und zwar zur Antwort Gottes auf die Sünde des Menschen im Paradies wurde die sofortige Annahme des VORHABENS der Erlösung des Menschen-in-Sünde. Keinem Geschöpf würde ein Gedanke über irgendetwas Ähnliches in den Kopf kommen können, dass Gott selbst – Gott um Vergebung nicht seiner eigenen Sünden, sondern des Menschen bitten könnte. Ist doch der Mensch nur Geschöpf, auch wenn bevorzugtes Geschöpf, weil er zur Stunde seiner Erschaffung zur Würde des EBENBILDES Gottes erhoben wurde.

Rekonstruktionsversuch: wie es zum VORHABEN der Erlösung beim Dreieinigen gekommen ist

Als der Sohn Gottes, selbst „geboren und nicht geschaffen, wesensgleich dem Vater”, seinen Vater gleichsam im unaussprechlichen Schmerz und Gottes ‘Bedauern’ gesehen hat wegen des mit Verlust des ewigen Lebens bedrohten Menschen: Mann und Frau, als diese Beiden, Ersten ‘blindlings’ der hinterlistig konstruierten Versuchung des „Großen Drachen, der Alten Schlange, die Teufel und Satan heißt und die ganze bewohnte Erde verführt ...” (Offb 12,9) gefolgt sind, hat Er sich spontan sofort entschieden Gott den Dreieinigen anstelle des Menschen-in-Sünde zu entsühnen.
– Auch der Heilige Geist ist auf der Stelle eingetreten, also die Dritte Person der Trinität. Er ist es, der doch die „Sache der menschlichen Sünde” – in verwundernden PLAN, das heißt in das VORHABEN der Erlösung des Menschen umgestaltet hat (s. ob.: Der Heilige Geist: Umgestaltung der Sünde in Plan der Erlösung).

Vorbedingung, dass solches VORHABEN verwirklicht werden könnte, war aber etwas Zusätzliches, was keinem Geschöpf in den ‘Kopf’ je einmal kommen könnte: der Sohn Gottes müsste zu seiner GOTTES Natur – noch eine zweite Natur annehmen: die Natur des Menschen. Hat doch die Sünde nicht Gott, sondern der Mensch begangen. Daher muss die Entsühnung trotz allem von einem MENSCHEN unternommen werden, nur dass solcher ‘Mensch’, zugleich GOTT sein müsste.

Solches Wunder: der Verbindung zweier verschiedenen Naturen, die normalerweise unmöglich verbunden werden könnten, hat ‘meisterhaft’ der Heilige Geist vorgenommen und wird es auch einmal wirklich in die Tat umsetzen.

Daher die erquickenden Worte Johannes Paul II., voller unaussprechlichen Verwunderung:

„... die Erlösung von der Knechtschaft der Sünde (stellt die)
Erfüllung der ganzen Offenbarung Gottes dar,
weil es in ihr zur Wirklichkeit geworden ist,
was kein Geschöpf je hätte denken noch tun können,
nämlich dass Gott der Unsterbliche
sich für den Menschen in Christus als Opfer am Kreuz dargebracht hat
und dass die sterbliche Menschheit in Ihm auferstanden ist.
Sie alle glauben (= die Glaubenden an Christus),
dass die Erlösung die höchste Erhebung des Menschen bedeutet,
weil sie es bewirkt, dass er (= der Mensch) dazu für die Sünde stirbt,
um Teilnehmer am Leben Gottes selbst zu werden ...” (APR 10).

Jesus stattet SEINE Kirche mit der Macht der Sündenvergebung aus

Gerade dieser Jesus Christus, der noch zu seiner Lebenszeit dem Petrus versprochen hat, dass Er ihn zum FELSEN einsetzen wird, auf dem Er die Kirche: diese SEINE Kirche bauen wird, hat sowohl ihn, wie daselbst die übrigen Apostel und ihre Nachfolger mit eigentlich gleichsam Göttlicher Macht ausgestattet: der Vergebung der Sünden. Das aber stellt das Schlüsselmerkmal der Gesamtheit der Erlösung dar.

Jesus hat das deutlich bei der Gründung der Ersten Eucharistie im Abendmahl hervorgehoben: Sein Leib wird hingegeben – sein Blut vergossen – deutlich „zur Vergebung der Sünden” – mit starker Hervorhebung, dass dieser Ritus, d.h. der gerade zu dieser Stunde gegründeten Eucharistie – der Heiligen Messe, und des damit unentbehrlich zusammenhängenden Sakraments des Priestertums – fortgeführt werden soll:

„Und Er nahm Brot, sprach das Dankgebet,
brach das Brot und reichte es ihnen mit den Worten:
– Das ist Mein Leib, der für euch hingegeben wird.
Tut dies zu meinem Gedächtnis!” (Lk 22,19).

„Dann nahm Er den Kelch, sprach das Dankgebet
und reichte ihn den Jüngern mit den Worten:
‘Trinkt alle daraus. Das ist Mein BLUT, das Blut des Bundes,
das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden’ ...” (Mt 26,26f.).

„Tut dies, sooft ihr daraus trinkt,
zu meinem Gedächtnis” (1 Kor 11,25).

Das alles reiht sich zu einer Gesamtheit der Macht, die Petrus und den übrigen Aposteln bei Cäsarea Philippi versprochen wurde:

„Ich aber sage dir:
Du bis PETRUS (d.h. Fels),
und auf diesen FELSEN werde ich MEINE Kirche bauen,
und die Mächte der Unterwelt werden ihn
(nach gr.: diesen FELSEN; nicht aber die Kirche !)
nicht überwältigen.
Ich werde dir die SCHLÜSSEL des HIMMELREICHES geben:
was du auf Erden binden wirst
das wird auch im Himmel gebunden sein,
und was du auf Erden lösen wirst,
das wird auch im Himmel gelöst sein” (Mt 16,16-19; s. Mt 18,18).

Die versprochenen Verheißungen betreffs u.a. ‘der Schlüssel des Himmelreiches’ samt der Macht der ‘Bindung-Lösung’ auf Erden und im Himmel hat Jesus gleich noch am Tag seiner Auferstehung erfüllt.

Die Verwirklichung dieser Verheißungen hat Jesus mit der Gabe an die Apostel des Heiligen GEISTES verbunden. Jesus übermittelte Ihn (den Heiligen Geist) den Aposteln von den Wunden seiner Kreuzigung, die zwei Tage früher stattgefunden hat. In Kraft dieses Heiligen Geistes, des Herrn und Lebenmachenden, der bald die Weiterführung des Erlösungswerks in der von Christus gegründeten Kirche übernehmen wird, werden die Apostel und ihre Nachfolger, mit der Macht der Sündenvergebung ausgestattet, diese Macht in die Tat umschmieden, wiewohl sie von solcher Macht total überragt bleiben. Dies wird dauernd mit Berufung auf das Erlösungsleiden Jesu Christi erfolgen.

Die Gründung des Sakraments der Sündenvergebung

Hier der Bericht des hl. Johannes des Apostels, des augenscheinlichen Zeugen jenes unwahrscheinlichen, für die Apostel schockierenden Ereignisses: der gerade erst Getötete, jetzt Lebendige Jesus lässt sich – in etwa 2 Tagen nach diesem furchtbaren Groß-Freitag sehen. Dieser Umbruchstag in der Weltgeschichte wurde aber für die von der „Sünde der Welt” (Joh 1,29) beherrschte Menschen-Familie, zur Verwirklichung des im Paradies verheißenen Erlösers, samt der von Ihm vollbrachten Erlösung:

„Am Abend dieses ersten Tages der Woche,
als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten,
kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen:
Friede sei mit euch !’
Nach diesen Worten zeigte Er ihnen seine Hände und seine Seite.
Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen.
Jesus sagte noch einmal zu ihnen:
Friede sei mit euch! Wie Mich der Vater gesandt hat, so sende Ich euch’.
Nachdem Er das gesagt hatte, hauchte Er sie an und sprach zu ihnen:
Empfangt den Heiligen GEIST !
Wem ihr die Sünden vergebt,
dem sind sie vergeben;

wem ihr die Vergebung verweigert,
dem ist sie verweigert’
...” (Joh 20,19-23).

Besondere Rolle des Heiligen GEISTES im Sakrament der Vergebung

Johannes Paul II. stellt dieses Geflecht von Ereignissen des vollbrachten Werks der Erlösung mit ganzer Tiefe seiner mystischen Überlegungen dar, wobei er sein ganzes Pontifikat hindurch das Geheimnis der Erlösung des Menschen immer weiter tiefbohrt:

„... Am Höhepunkt der messianischen Sendung Jesu bleibt der Heilige Geist im Pascha-Geheimnis (in der Gesamtheit des Geheimnisses: Leiden-Tod-Auferstehung-Jesu) in der Fülle seiner Göttlichen Subjektivität gegenwärtig stehen: als derjenige, der das Erlösungswerk, das im Kreuzesopfer gründet, fortführen soll.
– Zweifelsohne wird dieses Werk von Jesus den Menschen anvertraut: den Aposteln, der Kirche.
– Doch bleibt in den Menschen und durch sie der Heilige Geist das erste und überordnete Subjekt bei seiner Verwirklichung in der Seele des Menschen und in der Weltgeschichte: der unsichtbare und zugleich allgegenwärtige Tröster! Der Geist, der ‘weht, wo er will’ ...” (DeV 42)

Der Heilige Vater hebt stark das Zugegensein des Heiligen Geistes des Trösters im Werk der Vergebung der Sünden hervor. Er ist es, der Heilige Geist, der:

„ ... ‘die Welt der Sünde, der Gerechtigkeit und des Gerichts überführt’. In der Tat, nur in dieser Beziehung erklären sich die Worte, die Jesus unmittelbar mit der ‘Gabe’ des Heiligen Geistes an die Apostel verbindet. Er sagt nämlich ...” (DeV 42).

(21 kB)
Was sagst du, wenn du diese Familie siehst, wo jeder ein gehendes Skelett ist: nichts zu essen, nichts wo man sich legen könnte ...

Hier führt Johannes Paul II. direkt die Worte Jesu Christi an, mit denen das Sakrament der Versöhnung am Tag der Auferstehung gegründet worden ist:

„Empfangt den Heiligen Geist!
‘Wem ihr die Sünden vergebt,
dem sind sie vergeben,
wem ihr die Vergebung verweigert,
dem ist sie verweigert’.
– Jesus erteilt den Aposteln die Vollmacht, Sünden zu vergeben, damit sie diese an ihre Nachfolger in der Kirche weitergeben. Diese Vollmacht, die Menschen verliehen wird, setzt jedoch die Erlösungstätigkeit des Heiligen Geistes voraus und schließt sie mit ein.
– Indem Er das ‘Licht der Gewissen’ wird, ‘überzeugt Er von der Sünde’ – das heißt: Er lässt den Menschen ihr Übel erkennen, und lenkt ihn zugleich zum Guten hin.
– Dank der Vielfalt seiner Gaben, derentwegen er angerufen wird als dieser, der ‘siebenfältig’ beschenkt, kann jede Art von Sünde im Menschen durch Gottes erlösende Macht erreicht werden.
In der Tat wird ... ‘in der Kraft der sieben Gaben des Heiligen Geistes alles Böse überwunden und alles Gute geboren’ (DeV 42).

Der Papst hebt weiter hervor, dass das Werk der Bekehrung, ohne die es keine Vergebung der Sünden gibt, immer dank dem besonderen Wirken des Heiligen Geistes erfolgt:

„Unter dem Einfluss des Trösters vollzieht sich also jene Bekehrung des menschlichen Herzens, die unverzichtbare Bedingung der Sündenvergebung ist. Ohne echte Bekehrung, die eine innere Reue einschließt, und ohne einen aufrichtigen und festen Vorsatz zur Umkehr, bleiben die Sünden ‘nicht nachgelassen’, wie Jesus ...
– Bestätigung dieses Aufrufes (Kehrt um und glaubt dem Evangelium) ist die Überführung um die Sünde, welche der Heilige Geist auf neue Weise in Kraft der Erlösung unternimmt, die durch das Blut des Menschensohnes vollbracht wurde.
– Der Hebräerbrief spricht nämlich vom ‘Blut, welches das Gewissen reinigt’ . Es ist also dieses Blut, das dem Heiligen Geist gleichsam den Weg zum Innersten des Menschen öffnet, das heißt zum Heiligtum des menschlichen Gewissens” (DeV 42).

Das Tribunal der Barmherzigkeit

Wir überzeugen uns immer mehr, dass die ‘Katholische Kirche’ die Macht zur Vergebung der Sünden keineswegs ersonnen hat. Sie wurde vom Auferstandenen Erlöser des Menschen eingesetzt und erst so der von Ihm gegründeten Kirche zur Verwaltung anvertraut. Das bedeutet, dass die Macht der Südenvergebung der Kirche nicht ‘zum Eigentum’, sondern einzig und allein zur verantwortlichen ‘Verwaltung’ gegeben wurde. Genau wie auch alle übrigen Vollmachten und Mächte, mit denen der Sohn Gottes die von Ihm gegründete ‘SEINE’ Kirche beschert hat.

Diese Feststellung schenkt zugleich die Gewissheit des Glaubens, dass nirgends außerhalb der Katholischen Kirche irgendeine Religion beziehungsweise Institution existiert, die sich der so außergewöhnlichen Bevorzugung rühmen dürfte: der Macht, die Sünden im Namen und in Kraft Gottes selbst zu vergeben. Allein Gott kann die Sünden vergeben: niemals irgendwelches der Geschöpfe von sich selbst.

Über die Macht der Absolution der begangenen Sünden verfügte niemand selbst in der Religion, die außer Zweifel von Gottes Offenbarung stammte: das Alte Testament, das mit der Person Mose verbunden war (13. Jh. vor Chr.). Für den Alltag wurden dort zwar zahlreiche, unterschiedliche Opfer vollbracht: zum Dank, zum Flehen, zur Verherrlichung Gottes, dazu auch Opfer deutlich für die Sünden des ganzen Volks Gottes. Es wurde ein besonderer Tag der BUSSE für begangene Sünden festgesetzt, genannt „Jom Kippûr” (Tag der Sühne-Expiation). Dieser Tag wurde auch mit dem Namen: ‘Tag der Versöhnung’ (am 10. Tag des Monats Tischri; s. Lev 23,27-32) bezeichnet. Es wurde dann gebetet, Bußen wurden unternommen, Fasten, Opfer wurden dargebracht. Wie aber im Brief an die Hebräer gelesen werden kann: „Es ist ja unmöglich, dass Stier- und Bocksblut Sünden wegnimmt” (Hebr 10,4).

Mit anderen Worten, das Volk Gottes und die einzelnen Menschen-Sünder erhoben zwar ihre Sühnegebete zu Gott, selbst der Gott wurde gebeten, dass Er die Schuld der begangenen Sünden: individuellen, Sünden der Familien, der Führer, des ganzen Volks vergibt. Dennoch niemand hat je die Gewissheit erfahren, ob Gott seine Sünden tatsächlich vergeben hat. Ganz ausnahmsweise beschenkte Gott jemanden individuellen mit der Gewissheit, dass ihm seine Sünden verziehen wurden. So war es im Fall des David nach seiner Sünde des Ehebruchs und der Tötung seines ergebenen, treuen Offiziers, des Hethiters, des Ehemanns von Batscheba, als der Gesandte Gottes, der Prophet Natan, dem David berichtete: „So hat dir auch der Herr deine Sünde vergeben; du wirst nicht sterben ...” (2 Sam 12,13).

Nirgends außer der Katholischen Kirche gibt es die Macht der Sündenvergebung

Die obige Feststellung führt zum eindeutigen allgemeinen Schluss: nirgends in der Welt gibt es irgendeine Institution noch irgendein Subjekt, das das Gewissen jemandes mit Bewusstsein um die begangenen Sündenschulden – mit Gewissheit zu erquicken imstande wäre, seine Sünden wären ihm von Gott verziehen.

Die Macht der Lossprechung von begangenen Sünden, die an sich so verwundernd ist, und die mit nicht täuschender Gewissheit beschenkt, was die tatsächliche Vergebung der Sünden vonseiten Gottes angeht, besteht ausschließlich in der Kirche, die vom Sohn Gottes Jesus Christus, dem Erlöser-vom-Kreuz, gegründet wurde. Diese Feststellung stellt keinen ‘Verdienst’ der Katholischen Kirche dar. Sie sucht nur danach, den Bedürftigen zu dienen: in Einheit mit der Lehre des Glaubens und der moralischen Verhaltensweisen ‘mit’ Petrus und ‘unter’ Petrus der betreffenden Zeiten. Sie stellt schlechterdings eine Gabe-vom-Himmel dar: eine unaussprechliche Gabe, total unwahrscheinliche, wenn in ihrem rührenden Inhalt nicht geradeaus eine ‘erschütternde’ Gabe. Für diese Gabe soll ein dem Dreieinigen in die Unendlichkeit sich erhebender Dank erschallen. Dieser Dank wächst von Anfang an bis zu Ende vom Sühneopfer des Sohnes Gottes, des Erlösers-vom-Kreuz, hervor.

Es gehört sich nach dem hl. Petrus, dem ersten Stellvertreter Jesu Christi in seiner Kirche, festzustellen:

„Ihr wisst ja, dass ihr nicht mit vergänglichen Dingen,
mit Silber oder Gold aus euerer verkehrten,
von den Vätern überkommenen Lebensweise losgekauft worden seid,
sondern mit dem kostbaren BLUT Christi,
des Lammes ohne Fehl und Makel ...” (1 Petr 1,18f.)

Siehe da die wahre ‘Liebe’. Die Liebe Gottes bringt immer SICH SELBER zur Gabe, zum Ganzopfers dar. Die ‘Liebe Gottes’ nährt sich nimmer und niemals am fremden Blut ! Gott hat sich in Jesus Christus als „Entsühnung” für unsere Sünden und die Sünden der ganzen Welt hingegeben (1 Joh 2,2) – zu GUTEM, diesem letztlichen Gut der Geliebten, die Er erlöst hat. Er hat dabei ausnahmslos alle Menschen erlöst.

Jesus Christus, der Sohn Gottes, hat nicht nur ‘sein’ Blut, also nicht fremdes Blut vergossen, sondern ergänzte diesen Verguss seines Blutes noch nach seinem Tod, als seine Seite mit der Lanze des römischen Soldaten durchgebohrt wurde (Joh 19,34).

Die weitere, für den Alltag sich bestätigende Folge dieser Hingabe seines LEIBES und BLUTES zu GUTEM und ewigen Leben dieser, die auf Ihn vertrauen, ist die Eucharistie geworden. Hier gibt Christus ohne Einschränkungen SICH SELBER ganzen hin ... zum ‘Essen’ und ‘Trinken’, wobei Er für diese, die ihr Vertrauen auf Ihn gesetzt haben, ihre Nahrung und ihr Trank für das ewige Leben wird (s.: Joh 6,53-59).

Satan, dieser BÖSE, der Versucher-Verführer, „Genius der Verdächtigungen” – gibt nie und niemals sich selber hin. Und umso mehr zu Gutem des ewigen Lebens. Er nährt sich immer mit fremdem Leib und saugt das fremde Blut aus. Genau im Einklang mit dem, was von ihm der Hl. Petrus der Apostel gesagt hat: „... Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, WEN er verschlingen kann ...” (1 Petr 5,8)

3. Mit Erlangen der Sündenvergebung zusammenhängende Bedingungen

(2.8 kB)

Von Gott festgesetzte Bedingungen der Sündenvergebung

Wir wollen jetzt über die Bedingungen zur Vergebung der Sünden nachdenken. Es müssen die grundlegenden Schlüsse zum Bewusstsein genommen werden, die sich von der Tatsache ergeben, dass es in der Sünde jedesmalig um die gegenseitigen, unabdingaren und unabwischbaren Beziehungen des Menschen-als-nur-Geschöpfes – zu seinem Gott-dem-Schöpfer geht.

Es wäre von vornherein unannehmbar, wenn der Mensch-nur-Geschöpf sich nicht an die Bedingungen zur Vergebung seiner Sünden anpassen sollte, die von seinem Schöpfer, der zugleich sein Erlöser ist, herkommen. Die Tatsache an sich, dass der Unendliche Gott, ungeachtet des für das Geschöpf unbegreiflichen Maßes der von der Sünde zugebrachten Beleidigung – der ERSTE die Initiative zur Versöhnung mit Sich unternimmt, überragt den hier bestehenden Abgrund zwischen Gott, der zum Existieren und zur Teilnahme an seiner Natur beschenkt hat, so unbegreiflich sehr, dass alles irgendwelche ‘Herunterhandeln’, was die Bedingungen zum Erlangen der Lossprechung von begangenen Sünden angeht, von vornherein ausgeschlossen werden müssen.

Nicht der Sünder bereitet Gott ‘Gnade’, sooft er sich zu Ihm mit der Bitte wendet, Er möge ihm seine Sünden vergeben, sondern umgekehrt: Gott erweist dem Menschen, dem Sünder, eine unwahrscheinliche ‘Gnade’, wenn Er im Gewissen des Sünders die Herzensreue weckt, die Entscheidung zur Rückkehr vom begangenen Übel-in-Gottes-Augen und den Vorsatz zur Genugtuung für alle Schäden, die dem Nächsten zugefügt wurden, samt dem Vorsatz, von nun an von neuem in Treue zu den Geboten Gottes zu verharren, um Gott „gefallen zu können” (2 Kor 5,9).

Das Heil der Heiden: Glaube, Taufe, Taten

Wir möchten also unsere Aufmerksamkeit auf den von Gottes Einsetzung kommenden grundsätzlichen Bedingungen sammeln, die erfüllt werden müssen, wenn sich jemand in Herzensreumut an Ihn mit der Bitte um Vergebung seiner begangenen Sünden wendet.
– An dieser Stelle erscheint aber die Frage des ewigen Geschicks und der Chancen des Heils für Heiden und allerlei Andersgläubigen, das heißt dieser aller, denen es nicht gegeben ist „... den Einzigen wahren Gott und Jesus Christus, den Du gesandt hast” (Joh 17,3) zu kennen lernen.

Jesus sagte kurz vor seiner Rückkehr von neuem zum Vater am Tag seiner Himmelfahrt:

„Geht hinaus in alle Welt
und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen.
Wer glaubt und sich taufen lässt, wird erlöst.
Wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden ...” (Mk 16,15f.)

Folglich: ohne den Empfang des Sakraments der Heiligen Taufe ... kann das Heil unmöglich erlangt werden. Da erscheint die dringende Frage: was geschieht mit diesen Milliarden Menschen, die von der Heiligen Taufe niemals gehört haben?

Dagegen der Hl. Paulus der Völkerapostel erklärt im Brief an die Hebräer in Anknüpfung u.a. an diese, die Christus nicht kennen gelernt haben:

„Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott zu gefallen.
Denn wer zu Gott kommt, muss glauben,
dass er ist und dass Er denen, die Ihn suchen,
ihren Lohn geben wird” (Hebr 11,6).

Von ‘Glauben’ – den Glauben deutlich auf den Menschen-Sohn, äußert sich übrigens des Öfteren der Herr Jesus selbst. Hier noch einmal die Worte Jesu vom Nachtgespräch mit Nikodemus:

„Denn Gott (der Vater) hat den Sohn nicht in die Welt gesandt,
damit Er die Welt richtet,
sondern damit die Welt durch Ihn erlöst wird.
Wer an Ihn glaubt, wird nicht gerichtet;
wer nicht glaubt, ist schon gerichtet,
weil er an den Namen des Einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat.
Darin aber besteht das Gericht,
dass das Licht in die Welt gekommen ist,
und die Menschen die Finsternis mehr liebten als das Licht:
denn ihre Taten waren böse ...” (Joh 3,17ff.).

(71 kB)
Ikone der Maria mit dem Kindlein Jesus.
Bereitet mit großer Liebe und im Geist
des Gebetes: aus kostbaren Perlen

Mit dem Glauben auf den Menschen-Sohn müssen offenbar ... gute Werke einhergehen. Anders wäre der Glaube an sich fruchtlos. Daher schreibt der Hl. Jakobus der Apostel in seinem Brief :

„... So ist es auch mit dem Glauben, wenn er keine Werk aufweist; für sich allein ist er tot.
– Nun könnte einer sagen: Du hast Glauben und ich habe Werke; zeige mir deinen Glauben ohne die Werke und ich zeige dir meinen Glauben aufgrund der Werke.
– Du glaubst, dass es einen einzigen Gott gibt. Da tust du recht. Auch die Dämonen glauben das und zittern ...” (Jak 2,17nn).

Taufe des ‘Verlangens-Wunsches’

Gott findet selbstverständlich immer seine eigenen Wege, um zum Gewissen jedes der Menschen zu gelangen. Daher muss auch die Wirkung des Heiligen Geistes bei solchen Personen angenommen werden, bei denen es keine Möglichkeit gegeben hat, den Glauben aufgrund der Selbst-Offenbarung Gottes genauer kennen zu lernen. Wenn jemand ohne eigene Schuld den wahren Gott, noch auch Jesus Christus als den Gott-Menschen erkannt hat, dennoch er sucht in seinem Leben für den Alltag gute Werke zu vollbringen, erlangt er vom Gott die Gnade der sog. Taufe des Verlangens. Hier eine Aussage zu diesem Thema:

„Nach den Theologen erlangen viele das Heil auf dem Grund der Taufe des Verlangens. Man kann vermuten, dass ehrliche Leute, die für die Wahrheit aufgeschlossen sind und bereit sind jedes Gute, das sie im Gewissen erkannt haben, zu tun – die Heilige Taufe empfangen würden, wenn sie nur darüber gehört und sie gut erkannt hätten. Ihr ehrliches Leben enthält in sich ganz unbewusst das Verlangen nach der Taufe.
– Das Verlangen nach der Taufe erlangt jener, der mit der ihm geschenkten Gnade mitwirkt und zu solcher Liebe und Reue für begangenes Übel kommt, dass er vom Heiligen Geist von Sünden gereinigt, wiedergeboren und geheiligt wird, auch wenn er sich dessen nicht einmal bewusst ist”
(nur polnisch: https://www.teologia.pl/m_k/zag06-1b.htm#3).

Festsetzung der Bedingungen zur gültigen Heiligen Beichte

Wenn also das Sakrament der Versöhnung und Vergebung der Sünden zur verantwortlichen Verwaltung der Kirche Christi unter der Ober-Jurisdiktion ‘mit’ Petrus und ‘unter’ Petrus der betreffenden Zeiten anvertraut wurde, müssen wir jetzt von näher die Festsetzungen der Kirche im Anschluss an diese Gabe Christi erwägen. Wir können von vornherein gewiss sein, dass die diesbezüglichen ‘Festsetzungen’ der Kirche nichts mit irgendetwas als ob arbiträren ‘Vorschriften’ zu tun haben werden. Es wird vonseiten des Magisteriums der Kirche einmal mehr nur das aufmerksame Hinhören auf den Inhalt des Wortes Gottes bedeuten, das der Kirche anvertraut wurde und Eigentum allein des Sohnes Gottes Jesus Christus ist, der es dieser SEINEN Kirche zur verantwortlichen Verwaltung anvertraut hat.

So hat die Aufgabe der Kirche in diesem Bereich in einer klaren Formulierung u.a. der Hl. Johannes Paul II. ausgedrückt:

„Die Kirche, gehorsam gegen die WAHRHEIT, die Christus – IST
und dessen Ebenbild sich in der Natur und Würde
der menschlichen Person widerspiegelt,
deutet die moralische Norm
und legt sie allen Menschen guten Willens vor,
ohne zu verbergen,
dass sie Radikalismus und Vollkommenheit beansprucht” (FC 33).

Die angeführten Worte betreffen in diesem Fall zwar die Sache der moralischen Norm, nach der sich die Eheleute bei dem Ordnen ihrer ehelichen Beziehungen leiten sollen. Dennoch nach selbem Stil richtet sich die ‘Kirche’ bei der Verabschiedung irgendwelcher normativen Festlegungen ab immer, bewusst um das alles, was Jesus Christus selbst formuliert hat. Jesus ermutigt nämlich, dass die Diener des Altars allein auf solche Weise antworten:

„Unnütze Knechte sind wir;
wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren” (Lk 17,10).

So wird es auch außer Zweifel weiter geschehen, weil der Ober-Steuermann des „Petrus-Boots” nicht der Papst ist, sondern der Sohn Gottes selbst, Jesus Christus. Er ist es, zusammen mit dem Heiligen Geist, den er zur Weiterführung des Werks der Erlösung gesandt hat, der das Petrus-Boot alle Jahrhundert hindurch mit seiner sicheren Hand regiert. Christus wird auch zur entsprechenden Stunde einer aufkommenden Bedrohung eingreifen, trotzdem es Zeitphasen gibt, in denen es scheint, der Meister von Nazaret schläfe ruhig und bemerke die stürmischen Wellen nicht, die die Kirch Christi auf definitive Weise in den Abgrund untersinken würden.

Die Vergebung der Sünden und das Emporheben von Verzweiflung, die nicht selten mit dieser oder jener schwer zu weiter ertragenden Last der Schuld infolge der begangenen Sünden einhergehen – ist das grundsätzliche Ziel, um dessen willen der Sohn Gottes vom Himmel auf die Erde herabgestiegen ist. Jesus war sich sein ganzes Leben bewusst, dass Er gerade deswegen in die Welt der Menschen gekommen ist (s. Jesus vor Pilatus: Joh 18.37), um sie von der Knechtschaft der Sünden zu befreien.
– Die Befreiung von Fesseln der Sündenschuld ist übrigens Vorbedingung, die die Wiedererlangung der Gnade der Erlösung ermöglicht, und in weiterer Perspektive: das Herantreten zur Nahrung mit dem Eucharistischen Leib und Blut des Erlösers.

Freude des Himmels bei der Rückkehr des Sünders

Jesus hat sich des Öfteren geäußert, dass die Bekehrung des Sünders eine Freude bereitet, die dann der ganze Himmel erfährt. Um denjenigen den Mut einzuflößen, die mit Schuld angesichts Gottes belastet sind, hat Er rührende Gleichnisse verkündet. Zu solchem Gleichnis gehört vor allem dieses von der Rückkehr des verlorenen Sohnes zum Vater (Lk 15,11-32). Wie viel erquickende Hoffnung fließt alle Jahrhunderte hindurch von den Worten, die Jesus in den Mund des Vaters gelegt hat (vermutlich: Gottes des Vaters !) – gerade von Freude wegen des wieder gewonnenen verlorenen Sohnes! Der Sohn versank im Schmutz der Sünden. Als sich ihm die von Zuhause gebrachten finanziellen Schätze ausgeschöpft haben, hat er an sich selbst erfahren, was das ‘Hunger’ bedeutet. Dieser physische Hunger wurde zum Beweggrund, dass er sich entschieden hat, nach Hause zum Vater zurückzukehren, obwohl er dieses Vaters Herz früher so schmerzhaft verwundet hat (Lk 15,32; sie auch: Lk 15,6.9).

Wie könnten die Worte Jesu Christi von gerade solcher Freude des ganzen Weltalls nicht wegen der Rückkehr des Sünders zur Herde angeführt werden, obwohl dieses Wort, das wir gleich anführen, von Jesus bei einer anderen Gelegenheit geäußert wurde:

„Ich sage euch:
Ebenso wird im Himmel mehr
Freude sein über einen einzigen Sünder, der umkehrt,
als über neunundneunzig Gerechte,
die der Umkehr nicht bedürfen” (Lk 15,7).

4. Wechsel in Kleingeld des riesigen Brillantes der Erlösung

(2.8 kB)

Der Brillant der Erlösung

Ermutigt mit solchen Worten des Erlösers müssen wir uns jetzt über die Bedingungen beugen, von denen das Erlangen der Vergebung Gottes abhängig sein wird. Wir sind uns bewusst, dass der unendlichen Wertes Preis des Erlösungs-BLUTES – wie schon erwähnt, einen gleichsam kostbarsten ‘Brillant’ darstellt, der aber zeitweilig einen noch unversehrten eigenartigen, riesigen ‘Block’ darstellt. Man kann in der Tasche eine mächtige Banknote haben, und doch vor Hunger sterben, solange diese ‘Banknote’ nicht in Kleingeld gewechselt werden wird. Erst so ergibt sich die Möglichkeit, eine Brotschnitte dafür zu kaufen usw.

Ähnliches gilt vom Erlösungswerk: um es benutzen zu können, muss von diesem unendlichen Wertes ‘Brillant’ ein kleines Teilchen mit der Spitzhaue abgehackt werden, um das Erlösungswerk für sich nutzbar zu machen. Das bedeutet, dass man diesen unermesslich riesigen Schatz auf ‘Kleingeld’ wechseln muss. Das geschieht mittels des aktiven Einschaltens in das Erlösungswerk Christi. Der Sohn Gottes hat uns – unentgeltlich erlöst, das heißt OHNE unseren Anteil. Aber Er kann uns die Erlösung nicht OHNE uns einhändigen !

Dies geschieht nur mittels unserer Mitarbeit mit der Gnade Gottes, genauer gesagt: mit der Gnade des Heiligen Geistes. Mit seinem belebenden Anhauch wird Er jeden „hinsichtlich der Sünde überzeugen betreffs der Sünde, der Gerechtigkeit und des Gerichts” (Joh 16,8). Er ruft niemals zum Untergehen in Verzweiflung wegen der Menge der begangenen Sünden und ihrer Arts-Last auf, sondern schenkt den Mut zur Bekehrung und Zuversicht in die Macht des Blutes der Erlösung des Menschen-Sohnes. Dieses Blut ist es doch, das „die Gewissen reinigt (und) gleichsam für den Geist der Wahrheit den Weg zum Inneren des Menschen aufschließt, zum Sanktuar der menschlichen Gewissen” (DeV 42)

Beichte: der gewöhnliche Weg zum Erlangen der Sündenvergebung

Wir möchten uns das alles zum Herzen nehmen, was wir über die Bedingungen zum Erlangen der Sündenvergebung in der offiziellen Lehre der Kirche vorfinden. So treffen wir auf die Apostolische Adhortation „Reconciliatio et Paenitentia – Versöhnung und Buße” Papst Johannes Paul II. (1984). Diese Adhortation stellt die Päpstliche Zusammenfassung und Schlussfolgerung der Synode dar, die gerade zu diesem Thema versammelt wurde: Versöhnung und Buße. Es geschah im Jahr des Jubiläums der 1950 Jahre seit dem Erlösungstod des Sohnes Gottes auf dem Kreuz. Johannes Paul II. erinnert zur Einführung:

(27 kB)
Wer von uns fängt diesen Leckerbissen, der für uns zum Himmel hoch geworfen wurde?

„Der erste Grundsatz besteht darin, dass für den Christen das Bußsakrament der ordentliche Weg ist, um die Vergebung und den Nachlass der schweren Sünden zu erlangen, die nach der Taufe begangen worden sind.
– Gewiss, der Erlöser und sein Erlösungswerk sind an ein sakramentales Zeichen nicht in der Weise gebunden, dass Er zu irgendwelcher Zeit und dem Ausmaß der Erlösungs-Geschichte nicht auch außerhalb und über die Sakramente handeln könnte.
– Aber wir wissen aus der Schule des Glaubens und lernen es, dass der Erlöser selbst es so gewollt und verfügt hat, dass die einfachen und kostbaren Sakramente des Glaubens in gewöhnlichen Bedingungen die wirksamen Mittel sein sollen, durch die seine erlösende Macht übermittelt wird und sich und wirksam betätigt.
– Es wäre deshalb Albernheit, und auch Vermessenheit, willkürlich diese Gnaden- und Erlösungsmittel zu ignorieren, die von Gott gegründet wurden und zu gleicher Zeit, in diesem Fall, um die Vergebung zu werben mit Übergang des Sakraments, das Christus gerade für die Sündenvergebung eingesetzt hat” (RP 31/I).

Die zur Erinnerung angeführten Worte des Heiligen Vaters sind dauernd zeitgemäß und nötig. Einerseits sind wir uns ganz klar bewusst, dass Christus als Gott-Mensch und Erlöser – niemals mit irgendwelchen Feststellungen gebunden ist, noch mit diesen, die Er selbst eingesetzt hat. Darauf stützen wir u.a. den Glauben, dass auch die Heiden und Andersgläubigen die Vergebung ihrer Schulden in Augen Gottes erlangen können, trotzdem sie keine Chance haben, das Sakramentale Leben, das sich in der Kirche Christi entwickelt, zu nutzen.

Dennoch die Tatsache muss angenommen werden, dass der Sohn Gottes ein gesondertes Zeichen des Heiligen Sakraments festgesetzt hat, das ab nun an der ordentliche Weg zum Erlangen der Sündenvergebung Gottes sein wird. Der Sohn Gottes hat nämlich entschieden, dass das Wort der Verzeihung von Gottes Seiten an den einzelnen Jünger Christi normalerweise und gewöhnlich allein auf eine Art und Weise gelangen wird: über die individuelle heilige Beichte, die ausschließlich ein gültig geweihter Priester entnehmen wird. Er wird auf sakramentale Art jedesmalig den Erlöser selbst vergegenwärtigen.

So ist in diesem Fall der Wille des Dreieinigen selbst. Diese Festsetzung kommt nicht von der ‘Kirche’, sondern von diesem Gott, der in jeder Sünde zutiefst verwundet und infolge der begangenen Sünde vom Herzen des betreffenden Menschen ausgewiesen wird. Es muss von selbst verstanden werden, dass der Mensch-das-Geschöpf von vornherein die Bedingungen der Versöhnung mit größter Dankbarkeit annehmen muss, die Gott selbst eingesetzt hat. Auch wenn manche von ihnen des Öfteren mit schwer zu überwindender Furcht und Verlegenheit zusammenhängen sollten, wenn es gilt sich im Ort des Sakraments als Sünder, d.h. als NICHT ‘Heiliger’  zu offenbaren.

Darauf soll nämlich das Sakrament der Vergebung Gottes beruhen: jeder der hinzukommt, offenbart sich öffentlich als gerade sündiger Mensch. Doch hegt er die zuversichtsvolle Gewissheit, dass Gott, der in Jesus, dem Sohn Gottes und Menschen-Sohn zugleich sich als Erlöser des Menschen offen gestellt hat – nichts so sehr wünscht, als sich gerade als verzeihender Erlöser zu zeigen. Als Erlöser-vom-Kreuz findet sich Jesus zur Freude eingeladen, sooft Er feststellen kann, dass der bestimmte Sünder vom von Ihm vergossenen BLUT am Kreuz Nutzen ziehen möchte. An diesem Kreuz ist Er doch „Sühnung für unsere Sünden, und nicht nur für unsere, sondern auch für die der ganzen Welt” (1 Joh 2,2) geworden.

Der Herantritt zum Bekenntnis der Sünden in der Heiligen Beichte hängt bisweilen mit großer Mühe und Beschämung zusammen. Trotz allem kann es hier keine Rede davon geben, dass irgendwelcher der Sünder Gott diktieren sollte, auf welche Art und Weise es ihm selbst ‘bequemer’ wäre die Vergebung vonseiten Gottes zu erlangen: und sei es z.B. vermittels allein einer rein inneren Bitte um die Verzeihung Gottes beim individuellen Gebet; eventuell z.B. im Rahmen irgendeiner organisierten gleichsam ‘Bußandacht mit allgemeiner Lossprechung’, wobei der Durchgang durch das Bekennen der Sünden in individueller Heiliger Beichte nicht gefordert werden müsste.

Umso mehr, dass im Fall des Gewissens, das mit schwerer Sünde beladen wäre – folgerichtig die ewige Verdammnis wegen der herabgezogenen ewigen Schuld und ewigen Strafe sich gehört hat. So lautet jedesmalig die Wahl des freien Willens zur Stunde der begangenen Todsünde: die Wahl die mit dem Akt des Bewusstseins und des freien Willens der sich betätigenden Person voll angenommen wurde.

Braucht man sich wundern, dass der Heilige Vater im gerade erst angeführten Fragment seiner Lehre diese Worte hinzugefügt hat:

„... Es wäre deshalb Albernheit, und auch Vermessenheit, willkürlich diese Gnaden- und Erlösungsmittel zu ignorieren, die von Gott gegründet wurden und zu gleicher Zeit, in diesem Fall, um die Vergebung zu werben mit Übergang des Sakraments, das Christus gerade für die Sündenvergebung eingesetzt hat” (RP 31/I).

Beichte die an den Vorgang der Gerichtsprozedur erinnert

Wir lesen weiter die Worte der Päpstlichen Lehre von seiner Adhortation „Reconciliatio et Paenitentia”. Der Heilige Vater bemerkt, dass das von Jesus Christus eingesetzte Sakrament zum Erlangen der Vergebung der Sünden sich mit der Beschaffenheit, die an das Gerichtsverfahren erinnert, auszeichnet. Hier die Päpstlichen Worte:

„... Nach ältester Überlieferung ist es eine Art von Gerichtsverfahren. Aber dieses Verfahren vollzieht sich eher vor dem Tribunal der Barmherzigkeit, als einer strickten und strengen Gerechtigkeit, so dass es mit menschlichen Gerichten nur in analoger Weise verglichen werden kann.
Der Sünder:
– offenbart seine Sünden und seinen Zustand des Geschöpfes, das der Sünde unterworfen ist;
– er unternimmt den starken Vorsatz, dass er der Sünde widersagt und mit ihr kämpfen wird;
– er nimmt die Strafe an (die sakramentale Buße), die ihm vom Beichtvater auferlegt wird;
– und empfängt die Lossprechung(RP 31/II).

Wir bemerken, dass der hl. Johannes Paul II. hier die Bezeichnung des Sakraments der Heiligen Beichte, das ebenfalls Sakrament der ‘Buße’ genannt wird, als das „Tribunal der Barmherzigkeit” benutzt hat. Diese ganz charakteristische Bezeichnung erscheint im offiziellen Dokument des Magisteriums der Kirche zum ersten Mal gerade hier. Es stammt von Bezeichnungen Jesus selbst – von seinen Vertrautheiten, mit denen die Hl. Faustyna Kowalska beschenkt wurde (s. TgF 1448.975). Johannes Paul II. hat sie zuerst zur Höhe der Altäre bei ihrer Seligsprechung erhoben (1993), wonach er ihre Heiligsprechung im Jahr des Großen Jubiläums vollbracht hat (2000).

Das Sakrament der Heiligen Beichte erinnert einigermaßen die Prozedur, dass sich der Angeklagte vor dem ‘Tribunal’ stellen muss. So ist der Ablauf, der diesem Sakrament eigen ist: der Sünder tritt zur Heiligen Beichte mit Reumut des Herzens und dem zutiefstem Glauben angesichts Gottes, der zu dieser Stunde in der Person des Priester-Beichtvaters vergegenwärtigt ist, um vor ihm die begangenen Sünden, die er bereut, zu bekennen. So wurde dieses Sakrament vom Sohn Gottes selbst eingesetzt.

Die Selbst-Anklagung wegen der begangenen Sünden ist – menschlich gesehen – ein schwieriger Akt, der des Öfteren in große Verlegenheit versetzen kann. Dennoch der Sohn Gottes, Jesus Christus, hat solche und nicht andere Art und Weise verordnet, um die Vergebung der Sünden zu erlangen. Um im Namen Gottes die Lossprechung erteilen zu können, beziehungsweise sie ausnahmsweise zu verweigern, muss der Priester-Beichtvater eine geeignete Erkenntnis hinsichtlich des geistigen Zustandes des Pönitenten erreichen. Daher die Prozedur, die einigermaßen an das Gerichtverfahren erinnert.

Das unumgängliche Bekenntnis der begangenen Sünden ist aber für den Pönitenten von Anfang an mit ermutigender Hoffnung durchtränkt, dass er um den Preis dieser Enthüllung der eigenen Sündhaftigkeit – die Vergebung aller Sünden von Gott erlangt. Daher schlägt die Prozedur, die anfangs an ein eigenartiges ‘Tribunal’ erinnerte, allmählich immer deutlicher in Erfahrung der BARMHERZIGKEIT Gottes um. Gerade diese Hinsicht wurde vom Papst so markant hervorgehoben.

Heilende Beschaffenheit der Heiligen Beichte

Zusätzlich hat Jesus dieses Sakrament mit dem Merkmal eines Heilsmittels bereichert. Es soll nämlich wie ein lindernder Balsam für Verwundungen der Sünden wirken. Hier die weiteren Worte der Päpstlichen Lehre:

„Beim Nachdenken über die Wirkung dieses Sakramentes erblickt das Bewusstsein der Kirche in ihm außer dem gerade beschriebenen Gerichtscharakter auch eine therapeutische, das heißt heilende Beschaffenheit.
– Dies hängt mit der Tatsache zusammen, dass Christus im Evangelium häufig als Arzt erscheint (s. Lk 5,31f.; 9,2; Jes 53,4f.) und sein Erlösungs-Werk von den frühesten christlichen Anfängen an oft als ‘medicina salutis – heilende Medizin’ bezeichnet wird.
–... Es geschieht dank der Medizin der Beichte, dass die Erfahrung der Sünde nicht zur Verzweiflung wechselt.
– ...für den (dank dem heilenden Aspekt dieses Sakraments) der heutige Mensch vielleicht besonders empfänglich ist; sieht er doch in der Sünde nicht nur eine Verirrung, sondern mehr noch Schwäche und menschliche Anfälligkeit” (RP 31/II).

Mit dieser Eigenschaft des Sakraments der Versöhnung an sich hängt umso mehr die Notwendigkeit eines tiefgehenden Kennen lernens des Inneren des Pönitenten vonseiten des Priesters-des-Beichtvaters zusammen. Er erfüllt zu dieser Stunde die Rolle des von Jesus Christus eingesetzten Richters, aber zugleich auch eines Arztes zur Heilung der Wunden der Sünde:

„Mag man dieses Sakrament – als Tribunal der Barmherzigkeit, oder auch als Ort geistlicher Heilung betrachten – beides erfordert vonseiten des Beichtvaters eine Kenntnis des Inneren des Sünders. Die ist notwendig, um ihn beurteilen und lossprechen, ihn betreuen und heilen zu können.
– Gerade deswegen setzt es vom Beichtenden ein aufrichtiges und vollständiges Bekenntnis seiner Sünden voraus. Dieses geschieht nicht nur aus asketischen Motiven (als Übung von Demut und Abtötung), sondern gehört zur Natur selbst des Sakramentes” (RC 31/II).

5. Fünf Bedingungen der gültigen Heiligen Beichte

(2.8 kB)

Gewissenserforschung

Der Papst kommt zur eingehenderen Besprechung der Bestandteile des Zeichens der Vergebung-Versöhnung vonseiten des Pönitenten über:

„Unerlässliche Voraussetzung ist vor allem die Rechtschaffenheit und Durchscheinbarkeit des Gewissens des Beichtenden.
– Der Mensch gelangt auf den Weg der wahren und aufrichtigen Buße solange nicht, wie lange er nicht einsieht, dass die Sünde der ethischen Norm widerspricht, die in der Tiefe seines Wesens eingetragen ist;
– so lange er nicht anerkennt, dass er die Veruntreuung persönlich und auf verantwortliche Weise begangen hat;
– so lange er nicht nur sagt: ‘es gibt die Sünde’, sondern ‘ich habe gesündigt’;
– so lange er nicht zugibt, dass die Sünde in sein Bewusstsein eine Teilung eingeführt hat, die dann sein ganzes Sein durchdringt, ihn von Gott und den Brüdern trennt.

Sakramentales Zeichen solcher Durchschaubarkeit des Gewissens ist traditionsgemäß die Gewissenserforschung.
– Dieser Akt soll immer keineswegs eine ängstliche psychologische Introspektion bilden, sondern eine aufrichtige und ruhige Konfrontation mit dem inneren sittlichen Gesetz, mit den Normen des Evangeliums, wie sie von der Kirche vorgelegt werden, mit Jesus Christus selbst, der unser Lehrer und Vorbild des Lebens ist, und mit dem himmlischen Vater, der uns zu Gutem und zur Vollkommenheit beruft” (RC 31/III).

So sind wir also zu dieser Stufe gekommen, die seit den ältesten Zeiten Gewissenserforschung benannt wird. Um sie durchzuführen, ist die Durchscheinbarkeit des Gewissens erforderlich. Das Gewissen muss sich bewusst machen, dass ich persönlich, ich der Verantwortliche für meine Taten, Gedanken und Begehrlichkeit – die Sünde begangen habe. Also dass ich gehandelt habe, gemäß den Worten des hl. Johannes Paul II., die vom selben Päpstlichen Dokument stammen, und wir diese Worte schon von ein paar ihren Wiederholungen in unseren frühere Erwägungen kennen gelernt haben:

„... Darum gibt es in jedem Menschen
nichts mehr persönliches und unübertragbares,
wie das Verdienst der Tugend oder die Verantwortung für die Schuld” (RP 16).

Es müsste zugegeben werden, dass in vielen liberalen Milieus der Sinn um die Sünde sehr abgeschwächt ist. Die Menschen äußern sich dort nur ganz allgemein, dass das ‘Böse’ in der Welt da ist, allerdings sie raffen sich nicht dazu auf um die persönlichen, eigenen Sünden zu bekennen. Sie überwerfen alles ‘Böse’ auf alle andere Gründe, nur nicht auf sich selbst.

Hat jemand vor, die Vergebung Gottes wegen seinen begangenen Sünden zu erreichen, muss er doch vor Gottes Antlitz seine persönliche Schuld für die Taten, die in „Augen Gottes böse waren” annehmen und sie auch bekennen. Solange der Pönitent die Verantwortung vor Gott für seine Taten nicht auf sich selber übernimmt, wird es keine Chance geben, die Vergebung Gottes für die begangenen Sünden zu erlangen.

Ob die Sünden verzeichnet werden sollen

Im Anschluss an die Gewissenserforschung schieben sich ein paar praktische, nützliche Bemerkungen auf.
– Es gibt Pönitenten, die oft, regelmäßig zum Versöhnungssakrament herantreten.
– Immer wieder erscheinen aber auch andere Personen, die nach längerem Leben in Sünden und praktisch genommen ohne Gott die Gnade der Bekehrung erfahren haben. Es geschah nicht selten unter verwundernden, bisweilen geradeaus schockierenden Umständen. Diese Personen bereiten sich zuletzt dazu vor, um zum ersten Mal nach langer Zeit, manchmal nach vielen-vielen Jahren – von neuem einen völlig unterbrochenen Kontakt zu Gott zu binden. Die Vorbereitung zur Heiligen Beichte, in diesem Fall zur ‘General-Beichte’, die in solchen Umständen unumgänglich ist, nimmt ihnen bisweilen viele Tage an, und selbst viele Wochen.

Die erwähnten Personen fragen zuletzt: ob sie die sich bewusst gewordenen Sünden aufschreiben sollen, oder sie nur im Gedächtnis zu bewahren?

a) In Antwort wäre es gut die folgende Lösung in Bedacht zu nehmen.
– In gewöhnlichen Umständen soll man die Sünden auf keinem Zettel schreiben (falls sie doch geschrieben werden sollten, soll dieses Zettel offenbar gleich nach der Heiligen Beichte zerstört-verbrannt werden).
– Dagegen falls der Vorbereitung zur Heiligen General-Beichte von längerer Zeit, wäre es doch gut, dass alles niedergeschrieben werde, was Inhalt des Beichtbekenntnisses sein sollte. Die Erfahrung bestätigt immer wieder, dass wenn jemand selbst seine Sünden sich aufgeschrieben hat, doch bei der Beichte selbst beginnt er, seine Sünden nur auswendig aufzuzählen, kann er ganz leicht manches vergessen. Erst NACH der Beichte beginnen sich die aufgezählten, und nicht bekannten Sünden zu erinnern. Das führt dann zu nicht endenden Zweifeln, was die Gültigkeit der erlangten Lossprechung angeht.
– Daher ist es doch angeraten, bei SOLCHER Heiligen Beichte: von einem längeren Zeitraum, die aufgeschriebenen Sünden abzulesen.

b) Für solche Umstände kann sich auch noch eine andere praktische Bemerkung aufschieben. Die ‘Beichte’ solcher Art setzt im Allgemeinen mehrere Minuten voraus. Daher ist es angeraten, dass man sich am besten früher mit einem zuvor ausgesuchten Priester-Beichtvater abredet, der dem Pönitenten ein wenig mehr Aufmerksamkeit und Zeit widmen könnte.
– Als Suggestion dürfte hier dem Pönitenten vorgeschlagen werden, dass er zuvor nach einer Kirche umschaut, die eher von Ordens-Priestern bedient wäre. Diese können gewöhnlich dem Pönitenten mehr ‘Zeit’ widmen, als die Diözesanpriester, die des Öfteren mit vielen laufenden Pflichten in ihrer Gemeinde überfordert sind. Es ist keine Regel, dennoch solcher Rat kann sich als nützlich erweisen.

(18 kB)
Wie kann ich mich Dir, o Gott, für die
Gabe der ... Mutterschaft bedanken?!

c) Unabhängig davon, jede Beichte, zumal solche besondere Umbruchsbeichte, bzw. eine Generalbeichte, müsste unbedingt mit Gebet umwoben sein. Es muss gebetet werden vor allem für sich selbst, dass das eine tatsächlich gültige, integrale Beichte wäre, ohne irgendwelche Verschweigungen, ohne Wort-Manipulationen, um ‘in Augen des Beichtvaters nicht allzu schlecht auszufallen’.
– Anderseits aber soll mit Gebet auch der Beichtvater selbst umwoben werden, mit vertrauensvoller Bitte zu Gott, dass der Beichtvater dem Pönitenten das sage, was der Erlöser selbst zu gesagt gewünscht hätte. Und dass er dem Pönitenten zum Erleben der geplanten Beichte auf gültige und fruchtbare Weise behilflich wäre: zu wirklicher Änderung des Lebens von nun an im Zustand der Heiligmachenden Gnade.

d) Es gibt Personen, die in dieser Lage die Frage stellen: Welches Gebetbuch sie benutzen sollen, um sich bei der gut durchgeführten ‘Gewissenserforschung’ zu helfen. In Antwort dazu dürfte festgestellt werden: es gibt zahlreiche immer andere fertige Muster für die ‘Gewissenserforschung’. Sie sollen eine Hilfsrolle erfüllen, also nicht zum tödlichen Abquälen dienen, das mit Verzweiflung und nicht endenden Skrupeln enden würde.
– Daher der folgende Rat: am besten sollte die Gewissenerforschung auf dem Grund der Zehn Gebote Gottes durchgeführt werden – mit der Bitte zur Unbefleckten, durch die Vermittlung seines eigenen Schutzengels, und umso mehr des Heiligen Geistes selbst – um Erinnerung an alles, was es Böses in Augen Gottes gewesen ist, samt der Entscheidung, dass nichts was zur Gültigkeit und Integrität der Heiligkeit nötig sein wird, verheimlicht werde.
– Zuletzt muss auch noch die Entscheidung unternommen werden, um die Sünden nicht mehr zu begehen.

Im oben angeführten Fragment erwähnt der Heilige Vater eindeutig, worauf die Konfrontation des Gewissens mit dem inneren Moral-Recht angesichts Gottes hinsichtlich der ‘Gewissenserforschung’ beruhen soll. Der Heilige Vater erinnert:

„Dieser Akt (die Gewissenerforschung) soll immer keineswegs eine ängstliche psychologische Introspektion bilden, sondern eine aufrichtige und ruhige Konfrontation mit dem inneren sittlichen Gesetz, mit den Normen des Evangeliums, wie sie von der Kirche vorgelegt werden, mit Jesus Christus selbst, der unser Lehrer und Vorbild des Lebens ist, und mit dem himmlischen Vater, der uns zu Gutem und zur Vollkommenheit beruft” (RC 31/III).

Reue für die Sünden – Vorsatz nicht mehr zu sündigen

Es ziemt sich zu bemerken dass die Frage der Gewissenerforschung zweifelsohne eine wesentliche Rolle spielt, sooft sich jemand zu Gott mit der Bitte um Vergebung seiner Sünden wenden will. Dennoch die wichtigste beim Sakrament der Heiligen Beichte ist doch die Reue für die Sünden. Daher schreibt der Heilige Vater:

„Der für den Beichtenden wesentliche Bußakt aber ist die Reue, das heißt die klare und entschiedene Verwerfung der begangenen Sünde und der Vorsatz die Sünde für die Zukunft nicht mehr zu begehen – aufgrund der Liebe zu Gott, die mit der Reue wiedererwachst.
– Die so verstandene Reue ist also Grundlage und Seele der Bekehrung, jener Metánoia des Evangeliums, die den Menschen zu Gott zurückführt wie den verlorenen Sohn, der zu seinem Vater zurückkehrt und die im Bußsakrament ihr sichtbares Zeichen findet, welches jene Reue zur Vollendung führt. Deswegen hängt die ‘Wahrhaftigkeit der Buße von dieser Herzensreue ab’ ...” (RP 31/III).

Der Heilige Vater bemerkt im Anschluss an den Akt der Reue, dass sein Wesen und sein Ziel vor allem auf Annäherung an Gottes Heiligkeit beruht und auf der Wiedererlangung der Freude im Heiligen Geist infolge der Gabe Gottes, dass ‘ich ERLÖST bin’:

„Nicht selten betrachtet man die Bekehrung und Reue nur im Hinblick auf die Anforderungen, die sie zweifellos stellen, und auf die Selbstverleugnung, die sie für eine radikale Änderung des Lebens auferlegen.
– Es ist aber gut, daran zu erinnern und hervorzuheben, dass Reue und Bekehrung wesentlich mehr noch eine Annäherung an die Heiligkeit Gottes sind und eine Rückgewinnung der eigenen inneren Wahrheit, die durch die Sünde entstellt wurde, eine in der Tiefe des eigenen Menschseins sich vollziehende Befreiung und demzufolge eine Rückgewinnung verlorener Freude, der Freude darüber, erlöst zu sein(RP 31/III).

Es dürfte auch dazugesagt werden, dass die ‘gefühlsmäßige Empfindung’ der Reue-wegen-den-Sünden nicht nötig ist. Sollte das Gebet, die Gewissenserforschung mit ‘dem Gefühl eines Umfangenseins mit Gott’ begleitet sein, gehört es sich Gott dafür schön zu danken.
– Dennoch ein ‘empfundenes Erleben der Herzensreue’ ist bei der Heiligen Beichte keineswegs die wichtigste Frage. Wichtig ist fortwährend der Akt des freien Willens des Pönitenten: die entschiedene Zurückweisung der Sünde und der Umstände, die immer wieder leicht zum Begehen der Sünde führen, samt der wirksamen Entschiedenheit – also nicht nur eines nicht allzu verpflichtenden ‘Mögens’, dass ‘es sich wahrscheinlich letztlich gehörte, mit dem Vorgang des systematischen Sündigens ein Ende’ zu machen, nur zu gleicher Zeit ist es doch ein wenig ‘Schade’, um mit den Umständen wahrhaft abzubrechen, die beinahe mit ganzer Gewissheit von neuem zur Sünde führen werden – infolge einer nicht allzu entschiedenen Abwendung von der Sünde selbst.

Anklage der begangenen Sünden

Der Heilige Vater kehrt hier noch einmal zu der bisweilen sehr schmerzhaften Frage: der Selbst-Anklagung wegen der begangenen Sünden, die doch Bedingung ist, um die Vergebung der Sünden von Gott erlangen zu können:

„So wird es verständlich, dass die Kirche seit den ersten christlichen Zeiten, in Verbindung mit den Aposteln und Christus, in das sakramentale Zeichen der Buße die Anklage der Sünden einbezogen hat ...
– Die Anklage von eigenen Sünden ist vor allem deshalb erforderlich, damit der Sünder von dem, der im Sakrament die Rolle des Richters erfüllt, erkannt werden kann, um ihn zu heilen und zur Gesundheit zu bringen.
– Doch hat die individuelle Beichte auch den Wert des Zeichens: Es ist Zeichen der Begegnung des Sünders mit der Vermittlung der Kirche in der Person des Spenders; Zeichen der Enthüllung als Sünders im Angesicht Gottes und der Kirche, der Wiederfindung seines Selbst in Wahrheit vor dem Antlitz Gottes.
– Die Anklage von den Sünden kann also nicht reduziert werden auf irgendeinen Versuch psychologischer Selbstbefreiung, auch wenn es jenem berechtigten und natürlichen, dem menschlichen Herzen innewohnenden Bedürfnis entspricht, sich jemandem zu eröffnen.
– Es ist vielmehr eine liturgische Handlung, feierlich in ihrer Dramatik, schlicht und bescheiden bei ganzer Erhabenheit seiner Bedeutung. Es ist Akt des verlorenen Sohnes, der zum Vater zurückkehrt und von ihm mit dem Friedenskuss empfangen wird; ein Akt der Loyalität und des Mutes; Akt des Anvertrauens seiner Selbst, ungeachtet der Sünde, an die Barmherzigkeit, die verzeiht.
– So versteht man also, warum das Bekenntnis der Sünden gewöhnlich individuell und nicht kollektiv geschehen soll; da doch die Sünde eine zutiefst personale Tatsache darstellt. Zugleich aber entreißt das Bekenntnis die Sünde in gewisser Weise vom Verborgenen des Herzens und somit vom rein privaten Bereich des Einzelnen, demzufolge es auch seinen sozialen Charakter hervorhebt, weil vermittels der Person des Ausspenders der Buße die kirchliche Gemeinschaft selbst, durch die Sünde verletzt, den reuigen Sünder, der die Vergebung erhalten hat, von neuem wieder aufnimmt” (RP 31/III).

Der Heilige Vater erklärt hier einmal mehr das Wesen des Sakraments der Buße. Der Sünder verwundet volens nolens die Einheit der ganzen Heiligen Kirche. So zeigt es sich, dass er gerade als Sünder erscheinen muss – im Zeichen, wenn er individuell zum Sakrament der Versöhnung herantritt. Dieser Akt wird daselbst zum Akt der Versöhnung mit der ganzen Heiligen Kirche.

Unabhängig davon, Jesus Christus, der Erlöser des Menschen hat die Kirche gegründet – diese ‘SEINE’ Kirche – als das gewöhnliche Instrument, durch das die Gnaden der von Ihm vollbrachten Erlösung zum einzelnen Menschen von nun an gelangen werden. Hier ist die Begründung für den von gerade diesem Sohn Gottes eingesetzten einzigen gewöhnlichen Weg zum Erlangen der Gabe der Lossprechung: diese soll immer nur durch die Vermittlung der Kirche erfolgen, die in diesem Fall sich über den gültig geweihten Priester betätigt, der sich der Apostolischen Sukzession freut und demzufolge den Erlöser-vom-Kreuz selbst auf sakramentale Weise vergegenwärtigt.

Die priesterliche Lossprechung

Das Ende der Liturgie der Heiligen Beichte gilt für die Lossprechung – zum Zeichen, dass Gott der Vater den Sünder angenommen und ihm seine Sünden vergeben hat. Es gehört sich hier die eine Fülle von Hoffnung weckenden Worte des Heiligen Vaters im Anschluss an den Akt selbst der Lossprechung anzuführen:

„Die sakramentale Formel ‘Ich spreche dich los......’, sowie die Auflegung der Hände und das Zeichen des Kreuzes über den Beichtenden zeigen an, dass der reuige und bekehrte Sünder in diesem Augenblick der Macht und der Barmherzigkeit Gottes begegnet. Es ist der Augenblick, da als Antwort auf den Beichtenden die Dreifaltigkeit gegenwärtig wird, um seine Sünden zu löschen und ihm die Unschuld wieder zurückzugeben;
– Dem Pönitenten wird die erlösende Kraft des Leidens, des Todes und der Auferstehung Christi verlautbart als ‘Erbarmen, das stärker als die Schuld und die Beleidigung’  ist ...
– Gott ist immer der erste, der durch die Sünde beleidigt wird – ... und nur Gott kann die Verzeihung erteilen.
– Darum ist die Lossprechung, die der Priester als Ausspender der Vergebung, obgleich selbst Sünder, dem Beichtenden erteilt, das wirksame Zeichen des Eingreifens des Vaters, das sich bei jeder Spendung des Bußsakramentes wiederholt und Zeichen der ‘Auferstehung’ vom ‘geistigen Tod’, das sich bei jeder Spendung des Bußsakramentes wiederholt. Nur der Glaube kann uns versichern, dass in diesem Augenblick jede Sünde vergeben und ausgelöscht wird durch das geheimnisvolle Eingreifen des Erlösers” (RP 31/III).

Links zu insbesonderen Besprechungen der Heiligen Beichte von unserer Homepage

Wie schon oberhalb angedeutet, möchten wir hier die insbesonderen Erwägungen zum Thema des Sakraments der Versöhnung-Beichte nicht unnötig näher wiederholen, weil diese Thematik schon früher auf unserer Homepage ausführlich erörtert wurde. Und zwar geht es vor allem um den IV.Teil, Kap. 3-5, und im selben Teil, im Kap. 7c. Für jeden Fall zeigen wir hier ein paar Links zu dort besprochenen Aspekten:

Sieh: PORTAL (lp33.de), ebd. Inhaltsverzeichnis, darin Teil „B-3”
(„Heilige Beichte der Eheleute, Brautpaare und Partnerschaften mit Sünden bei Intimität ...”)
Und: PORTAL (lp33.de), Inhaltsverzeichnis, darin Teil ‘A’, IV.Teil, Kap. 3:
§ C: „Lossprechung in Form der Generalabsolution”
§ D: „Die Bedingungen für eine gültige Heilige Beichte”
         ebd. – IV.Teil, ganzes Kap.4:
§ A: „Inhalt des Sakramentalen Bekenntnisses”
§ B: „Wichtige Umstände der schweren Sünde”
§ C. „Sünden gegen andere Gebote Gottes”
§ D. „Integrität des Beicht-Bekenntnisses”
§ E. „Gültigkeit der Heiligen Beichte”.
§ F. „Genugtuung Gott und den Nächsten Gegenüber”
         ebd. – IV.Teil, Kap.7-§ C:
„Das Tribunal der Barmherzigkeit: die Heilige Beichte” (ganzer Paragraf).
Sieh außerdem: PORTAL (lp33.de), unten: A, II.Teil, Kap.3: Was sagt die Medizin dazu”
(insbesondere Erörterung der Verhütungsmittel gegen die Schwangerschaft, u.a. die abortierende Wirkung des Präservativs).

H.
AUSGEWÄHLTE EINZELHEITEN
EINER GÜLTIGEN HEILIGEN BEICHTE

bukiet9b (8 kB)

1. Noch einmal: Fünf Bedingungen der gültigen Heiligen Beichte

(2.8 kB)

Traditionelle Bedingungen der gültigen Heiligen Beichte

In Gebetsbüchlein werden grundsätzlich ‘Fünf Bedingungen der gültigen Heiligen Beichte’, aufgezählt, und zwar:

Gewissenserforschung,
Reue für die Sünden,
Starker Vorsatz der Verbesserung,
Bekenntnis der Sünden,
Genugtuung Gott und dem Nächsten
.

Diese Themen können nochmals auf gerade erst hingewiesenen Stellen unserer Homepage, besonders in ihrem IV.Teil überdacht werden.

Im Anschluss an die Beichte an sich, Fordernisse ihrer Gültigkeit und Integrität des Sündenbekenntnisses – wird es gut sein hier für jeden Fall noch einmal die betreffenden Vorschriften vom ‘Codex der Kanonischen Rechts’ anzuführen. Sie werden hier kopiert von oben gezeigten Stellen unserer WEB-Seite. Hier die wichtigsten von ihnen:

Wiederholungen der wichtigsten Canones vom ‘Codex des Kanonischen Rechts’

Can. 959. – Im Sakrament der Buße erlangen die Gläubigen, die ihre Sünden bereuen und mit dem Vorsatz zur Besserung dem rechtmäßigen Spender bekennen, durch die von diesem erteilte Absolution von Gott die Verzeihung ihrer Sünden, die sie nach der Taufe begangen haben; zugleich werden sie mit der Kirche versöhnt, die sie durch ihr Sündigen verletzt haben.

Individuelle und allgemeine Lossprechung

Can. 960. – Das persönliche und vollständige Bekenntnis und die Absolution bilden den einzigen ordentlichen Weg, auf dem ein Gläubiger, der sich einer schweren Sünde bewusst ist, mit Gott und der Kirche versöhnt wird; allein physische oder moralische Unmöglichkeit entschuldigt von einem solchen Bekenntnis; in diesem Fall kann die Versöhnung auch auf andere Weisen erlangt werden.

Can. 961, § 1. Mehreren Pönitenten gleichzeitig kann ohne vorangegangenes persönliches Bekenntnis die Absolution in allgemeiner Weise nur erteilt werden:

(0,5 kB)1°. wenn Todesgefahr besteht und für den oder die Priester die Zeit, die Bekenntnisse der einzelnen Pönitenten zu hören, nicht ausreicht;

(0,5 kB)2°. wenn eine schwere Notlage besteht, das heißt, wenn unter Berücksichtigung der Zahl der Pönitenten nicht genügend Beichtväter vorhanden sind, um die Bekenntnisse der einzelnen innerhalb einer angemessenen Zeit ordnungsgemäß zu hören, so dass die Pönitenten ohne eigene Schuld gezwungen wären, die sakramentale Gnade oder die heilige Kommunion längere Zeit zu entbehren; als ausreichend begründete Notlage gilt aber nicht, wenn allein aufgrund eines großen Andrangs von Pönitenten, wie er bei einem großen Fest oder einer Wallfahrt vorkommen kann, nicht genügend Beichtväter zur Verfügung stehen können.

(0,5 kB)§ 2. Das Urteil darüber, ob die gemäß § 1, n. 2° erforderlichen Voraussetzungen gegeben sind, steht dem Diözesanbischof zu; dieser kann unter Berücksichtigung der Kriterien, die mit den übrigen Mitgliedern der Bischofskonferenz abgestimmt sind, feststellen, wann solche Notfälle gegeben sind.

Can. 962,
(0,5 kB)§ 1.
Damit ein Gläubiger die sakramentale Absolution, die gleichzeitig mehreren erteilt wird, gültig empfängt, ist nicht nur erforderlich, dass er recht disponiert ist; er muss sich vielmehr gleichzeitig auch vornehmen, seine schweren Sünden, die er gegenwärtig nicht auf diese Weise bekennen kann, zu gebotener Zeit einzeln zu beichten.

(0,5 kB) § 2. Die Gläubigen sind, soweit möglich auch beim Empfang der Generalabsolution, über die Erfordernisse gemäß § 1 zu belehren; der Generalabsolution ist, selbst bei Todesgefahr, wenn die Zeit dafür ausreicht, die Aufforderung voranzuschicken, dass sich jeder bemüht, einen Akt der Reue zu erwecken.

Can. 963. – Unbeschadet der Verpflichtung nach can. 989. [= s. gleich unterhalb, seinen vollen Text] hat der, dem durch Generalabsolution schwere Sünden vergeben werden, bei nächstmöglicher Gelegenheit, sofern nicht ein gerechter Grund dem entgegensteht, ein persönliches Bekenntnis abzulegen, bevor er eine weitere Generalabsolution empfängt.

Ergänzende Kanones

Can. 987. – Damit ein Gläubiger die heilbringende Hilfe des Bußsakraments empfängt, muss er so disponiert sein, dass er sich unter Reue über seine begangenen Sünden und mit dem Vorsatz zur Besserung Gott zuwendet.

Can. 988
(0,5 kB)§ 1.
Der Gläubige ist verpflichtet, alle nach der Taufe begangenen schweren Sünden, deren er sich nach einer sorgfältigen Gewissenserforschung bewusst ist, nach Art und Zahl zu bekennen, sofern sie noch nicht durch die Schlüsselgewalt der Kirche direkt nachgelassen sind und er sich ihrer noch nicht in einem persönlichen Bekenntnis angeklagt hat.

(0,5 kB)§ 2. Den Gläubigen wird empfohlen, auch ihre lässlichen Sünden zu bekennen.

Can. 989. – Jeder Gläubige ist nach Erreichen des Unterscheidungsalters verpflichtet, seine schweren Sünden wenigstens einmal im Jahr aufrichtig zu bekennen.
(Vermerk: Die Polnische Bischofskonferenz hat diesen Kanon für Polen in 2002 präzisiert, indem sie die Pflicht der Beichte und Heiligen Kommunion mit der Osterzeit verknüpft hat; s. dazu unterhalb den Text:  Fünf Gebote der Kirche).

Can. 990. – Niemand darf daran gehindert werden, mit Hilfe eines Dolmetschers zu beichten; dabei sind aber Missbräuche und Ärgernisse zu vermeiden und die Vorschrift des can. 983, § 2 zu beachten [= betrifft das Beicht-Geheimnis, das sowohl den Beichtvater, wie u.a. den Dolmetscher verpflichtet].

Can. 991. – Jedem Gläubigen steht es frei, die Sünden einem rechtmäßig bestellten, auch einem anderen Ritus zugehörigen, Beichtvater seiner Wahl zu bekennen.

Lossprechung in Todesgefahr

Can. 976. – Jeder Priester absolviert, auch wenn er die Befugnis zur Entgegennahme von Beichten nicht besitzt, jegliche Pönitenten, die sich in Todesgefahr befinden, gültig und erlaubt von jedweden Beugestrafen und Sünden, auch wenn ein Priester mit entsprechender Befugnis zugegen ist.

Die Erinnerung an diese ‘Kanones vom Codex des Kanonischen Rechts kann sich nützlich erweisen, wenn Fragen und Zweifeln aufkommen sollten. Die angeführten insbesonderen Vorschriften der Kirche sind in keinem Fall Erfindungen selbst der Kirche, sondern – wie man leicht vermuten kann – nur eingehendere Erörterung der Natur des Sakraments selbst, das von Anfang an bis zu Ende Besitztum allein Jesu Christi ist. Der Kirche steht keine Macht über die Sakramente selbst zu. Sie erfüllt allein die Rolle des verantwortvollen Verwalters des ihr anvertrauten u.a. dieses gerade Sakraments: des Tribunals der Barmherzigkeit Gottes.

2. Sechste Bedingung
der gültigen Beichte:
Vergebung den Schuldnern

(2.8 kB)

Bedingung der Verzeihung

(57 kB)
Der menschliche Genius benutzt jeden Fußbreit der Erde und Inseln zum Aufbau von Stellen und Häuser für sich

Der Autor der hiesigen Internet-Seite ist seit längerer Zeit zum Schluss gekommen, dass man zu den traditionell erwähnten ‘Fünf Bedingungen einer gültigen Beichte’  unbedingt noch die sechste Bedingung hinzufügen muss: ‘Verzeihung den Schuldigern’.

Eine nähere Erklärung dieser Bedingung wurde am einen der oben erwähnten Stellen gezeigt (s. ob.: Verzeihung dem Schädiger – Voraussetzung für Gottes Vergebung ). Oder s.: Gottes Sicht der Vergebung: Betrachtung).
– Diese Bedingung hat der Sohn Gottes selbst, Jesus Christus, in klaren Worten – in den letzten Worten des „Gebetes des Herrn: Vater Unser” dargelegt. Hier die Worte Jesu:

(Das Gebet: Vater unser ...) „... und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir unseren Schuldnern vergeben haben (so im griech. Original)
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem BÖSEN
(von Diesem, der der BÖSE ist: Satan; die griech. Sprache gebraucht hier nicht ein Adjektiv, sondern ein Substantiv !).
Wenn ihr nämlich den Menschen ihre Verfehlungen vergebt,,
wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben.
Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt,
dann wird euer Vater auch euere Verfehlungen nicht vergeben” (Mt 6,12-15).

Wir ermutigen zum neuerlichen gebetsmäßigen Lesen von unserer Homepage der Betrachtung darüber, was das heißt ‘Verzeihung’ in Christi Begriff (s.: Gebet der Verzeihung).

Was die ‘Verzeihung’ in Christi Verständnis NICHT bedeutet

Die Verzeihung in Gottes Verständnis bedeutet niemals irgendetwas in der Art von Gutheißung-Belobigung des zugefügten Übels, noch umso mehr die Vortäuschung, als ob der zugefügte Schaden – kein Schaden wäre. Der Schaden umfängt mit seinen Auswirkungen bisweilen ganze lange Jahre und bleibt weiter Schaden, Schaden der niemals entsühnt wurde, der tiefschneidend schmerzt, es gab niemals irgendwelche Genugtuung, der Schaden kann vielleicht fortwährend bluten.

Die ‘Verzeihung’ in Gottes Begriff bedeutet eine ständige Bemühung, um sich über den erfahrenen Schaden zu erheben, um bei abgewandter Aufmerksamkeit von eigens erfahrenen Verwundungen – dem Schädigenden das ‘Erlösungsgut’ zu erbitten und es ihm auch aufrichtig zu wünschen. Dieses Wohl besteht auf dem Wunsch der Bekehrung und Gottes Vergebung dem Schädiger, samt der Bitte für ihn um Gnaden, dass auch er, wenn er die Schwelle des ewigen Lebens überschreitet, doch in die Wohnung des „HAUSES des VATERS” findet, genau so, wie auch wir für uns selbst in gerade die Wohnung im HAUS des VATERS finden möchten.

Anders gesagt die Verzeihung legt sich auf der Linie solcher Praxis aller Liebe, deren Stil in seinen Beziehungen zu Menschen: Männern und Frauen – unabänderlich Gott der Dreieinige offenbart. Gott wächst immerwährend oberhalb und außerhalb von sich selbst. Er berücksichtigt niemals sein eigenes, selbstsüchtiges Wohl. Er geht beständig der Erste dem Menschen entgegen, selbst diesem Menschen-dem-Sünder, der Gott ... von seinem Herzen herausgewiesen hat. Indessen der Unendliche Gott pocht an sein Herz an und ... bietet ihm die Versöhnung zu Sich – samt der Vergebung, an.

Also: Die Liebe in Gottes Ausgabe kennzeichnet sich fortwährend mit ihrer zentri-FUGALEN Dynamik aus: sie zieht einen Streich durch das eigene ‘ICH’, um GUTES zu schaffen. Sie freut sich des GUTEN, vor allem dieses Erlösungs-Guten. In diesem Fall: wünscht sie dem Schädiger gerade dieses Erlösungs-GUT.

bukiet6c (9 kB)

Erste Übersetzung: VII,Teil, Kap. 4e.
Tarnów, 17.IV.2020.
RE-Lektüre:
Tarnów, 31.XII.2022.


(0,7kB)        (0,7 kB)      (0,7 kB)

Zurück: INHALTSVERZEICHNIS



G. DIE CHANCE DER WIEDERERLANGUNG DES
GNADENZUSTANDES NACH DER SÜNDE


1. Hintergrund der menschlichen Religionen: Dieser BÖSE
Das VORHABEN der Erlösung nur in Katholischer Kirche
In Suche nach Chancen der Vergebung
Der Sohn Gottes-des-Menschen im Sühne-Opfer

2. Beschenkung der Kirche mit dem Sakrament der
Versöhnung

Beschenkung mit der Macht zur Vergebung der Sünden
Rekonstruktionsversuch: wie es zum VORHABEN der
Erlösung beim Dreieinigen gekommen ist

Jesus stattet SEINE Kirche mit der Macht der
Sündenvergebung aus

Die Gründung des Sakraments der Sündenvergebung
Besondere Rolle des Heiligen GEISTES im Sakrament
!empt (0 kB)der Vergebung

Das Tribunal der Barmherzigkeit
Nirgends außer der Katholischen Kirche gibt es die Macht
!empt (0 kB)der Sündenvergebung


3. Mit Erlangen der Sündenvergebung zusammenhängende
!empt (0 kB)Bedingungen

Von Gott festgesetzte Bedingungen der Sündenvergebung
Das Heil der Heiden: Glaube, Taufe, Taten
Dämonen glauben und zittern: Jak 2,17
Taufe des Verlangens-Wunsches
Festsetzung der Bedingungen zur gültigen Heiligen Beichte
Freude des Himmels bei der Rückkehr des Sünders

4. Wechsel in Kleingeld des riesigen Brillantes der Erlösung
Der Brillant der Erlösung
Beichte: der gewöhnliche Weg zum Erlangen der
!empt (0 kB)Sündenvergebung

Beichte die an den Vorgang der Gerichtsprozedur erinnert
Heilende Beschaffenheit der Heiligen Beichte

5. Fünf Bedingungen der gültigen Heiligen Beichte
Gewissenserforschung
Ob die Sünden verzeichnet werden sollen
Reue für die Sünden – Vorsatz nicht mehr zu sündigen
Freude im Heiligen Geist dank der Heiligen Beichte:
RP 31/III

Anklage der begangenen Sünden
Die priesterliche Lossprechung
Links zu insbesonderen Besprechungen der Heiligen
Beichte von unserer Homepage


H. AUSGEWÄHLTE EINZELHEITEN EINER GÜLTIGEN
HEILIGEN BEICHTE


1. Noch einmal: Fünf Bedingungen der gültigen Heiligen
!empt (0 kB)Beichte

Traditionelle Bedingungen der gültigen Heiligen Beichte
Wiederholung der wichtigsten Canones vom Codex des
Kanonischen Rechts

Individuelle und allgemeine Lossprechung
Ergänzende Kanones
Lossprechung in Todesgefahr

2. Sechste Bedingung der gültigen Beichte: Vergebung
!empt (0 kB)den Schuldnern

Bedingung der Verzeihung
Was die ‘Verzeihung’ in Christi Verständnis NICHT bedeutet


Fotos-Bilder

Abb.1. Gott der Barmherzigkeit, habe Erbarmen mit uns! Gib uns
heute das tägliche Brot ... !

Abb.2. Von Patres Orionisten organisiertes Volontariat: unter
den Behinderten

Abb.3. Was sagst du, wenn du diese Familie siehst, wo jeder
ein gehendes Skelett ist: nichts zu essen, nichts wo man sich
legen könnte ...

Abb.4. Ikone der Maria mit dem Kindlein Jesus. Bereitet mit großer
Liebe und im Geist des Gebetes: aus kostbaren Perlen

Abb.5. Wer von uns fängt diesen Leckerbissen, der für uns zum
Himmel hochgeworfen wurde?

Abb.6. Wie kann ich mich Dir, o Gott, für die Gabe der ...
Mutterschaft bedanken?!

Abb.7. Der menschliche Genius benutzt jeden Fußbreit der Erde
und Inseln zum Aufbau von Stellen und Häuser für sich