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VERMERK: Abkürzungen zur angeführten Literatur s. Literatur

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3. Gegenstand der Andacht
zu Gottes Barmherzigkeit

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Auf unserer WEB-Site haben wir keineswegs vor, eine theologische Analyse über den Gegenstand der Andacht zu Gottes Barmherzigkeit ‘von Anfang an’ zu unternehmen. Wir bedienen uns die ganze Zeit hindurch des diesbezüglich fertigen theologischen Studiums von Herr Prof. ks. Ignacy Różycki (Roz-NMB 67-76; s. auch: Wit-FauN 75-84). Dieses Studium wurde zu großer Beweisführung der Richtigkeit und völligen Aktualität der Aussagen sowohl Jesu Christi, wie auch dessen, was uns die Hl. Schw. Faustyna Kowalska von den Worten Gottes als seiner Barmherzigkeit niedergeschrieben hat. Kein Wunder, dass Herr Ks. Prof. Różycki, indem er von den Worten Jesu an die Hl. Faustyna Kowalska ausgeht, schließlich feststellt, das die Verehrung der Barmherzigkeit Gottes – Frage schlechterdings der Erlösung eines jeden einzelnen Menschen darstellt. Jesus spricht:

„Seelen gehen verloren trotz Meiner bitteren Passion.
Ich gebe ihnen das letzte Rettungsbrett, das ist das Fest Meiner Barmherzigkeit.
Wenn sie Meine Barmherzigkeit nicht verherrlichen, gehen sie in Ewigkeit verloren ...” (TgF 964).
(s. auch: Roz-NMB 67; Wit-FauN 75)
.

Wir wissen schon Bescheid, dass das Wort an sich: ‘Barmherzigkeit’ im Tagebuch der Schw. Faustyna vielfältige Bedeutungsschattierungen enthält. Es ist seinem Inhalt nach gleichbedeutend mit ‘Liebe-Güte-Mitleid-Erbarmen’ – nach dem Sinn des entsprechenden alttestamentlichen hebräischen ‘chésed’, und des neutestamentlichen griechischen Dingwortes: ‘éleos’ (s. ob.:  BEMERKUNG. Das hebräische-griechische Wort: ‘Barmherzigkeit’). Das Tagebuch sagt mit diesem Wort Eigenschaften aus, die allein Gott eigen sein können: die Barmherzigkeit ist: „unbegreiflich-unergründet-unaussprechlich-unerschöpflich-unendlich”.
– Mit der Bezeichnung ‘Barmherzigkeit’ wird manchmal Gott der Vater dargestellt, zweimal Gott als der Dreieinige, am meisten geht es aber dann um Jesus, oder auch das Herz Jesu – offenbar als sein Göttlich-Menschliches Herz (Roz-NMB 68).

Mit dem Wort ‘Andacht-Verehrung’ verstehen wir die Huldigung des religiösen Kultus, die sich mit solchen Akten äußert, wie: Ehre, Anbetung, Gebet, seine Kündung, Betrachtungen-Predigten, und auch mit Akten der-Hoffnung-des Anvertrauens.
– Bei der Andacht zur Barmherzigkeit Gottes möchte der Gläubige mit solchen Akten die Barmherzigkeit Gottes: anbeten-verherrlichen-beten-anvertrauen-hoffnen-kündigen. Daselbst ist also die Barmherzigkeit, die bei Gott Ausdruck seiner Liebe ist, inwiefern diese dem Elend des Menschen entgegengeht – in Form der Güte, des Mitleids und der unerschöpflichen Bereitschaft zu vergeben – zugleich auch Gegenstand dieser Andacht (Roz-NMB 69).

Wir müssen aber in Bedacht nehmen, dass die Andacht zur Barmherzigkeit Gottes in dieser Form, von der hier die ganze Zeit gesprochen wird, erst ab der ersten Erscheinung Jesu in Płock, Februar 1931, begonnen hat. Jesus ließ das Bild ‘Jesus ich vertraue auf Dich’ malen und hat deutlich verlangt, dass dieses Bild verehrt wird. Es ist klar, dass das Bild nur die Rolle eines Mittels zum Erweisen des Kultus der Barmherzigkeit Gottes spielt, der doch an die Gottes Person ausgerichtet wird. Anders gesagt, das Bild spielt hier die Rolle des Gegenstandes der Andacht allein in weiterem Sinn dieses Wortes, wenn es auch zweifelsohne einen ganz besonderen Gegenstand darstellt.

Der Kultus, der Gottes ‘Barmherzigkeit’ erwiesen wird, betrifft gewöhnlich eher ausnahmsweise Gott den Vater. So ist es besonders beim Beten der ‘Koronka’, die direkt an den Vater ausgerichtet wird (s. auch noch: TgF 528). In anderen Fällen betrifft die Verherrlichung der ‘Barmherzigkeit’ die ganze Heilige Dreifaltigkeit (z.B. in: TgF 420).

Am häufigsten wird aber zum grundsätzlichen Gegenstand der Andacht zu Gottes Barmherzigkeit die Person Jesu – als Gottes Barmherzigkeit, die sich in seiner ‘Güte-Liebe-Erbarmen’ kundgibt. Indem die Person Jesu – Gottes Person ist, ist auch die Barmherzigkeit Jesu unendlich-unergründlich-unaussprechlich. Es sind nicht nur seine Eigenschaften, weil Er durch seine Gottes Person direkt Barmherzigkeit und Liebe ist. So ist also schlechterdings die Gottes Natur (s. bes. TgF 299f.1074ff.1273.1739).

Man braucht sich deshalb nicht wundern, dass Jesus Sich selbst als Gegenstand der Andacht vorstellt – und sei es auch nur durch die Aufschrift, die auf dem Bild eingetragen wird: ‘Jesus ich vertraue auf Dich’. Zumal gerade der Akt des Anvertrauens, bzw. der Hoffnung – die „einzige Art und Weise darstellt, um der Barmherzigkeit ... [d.h.] Jesu selbst heranzunahen” (Roz-NMB 71; s. TgF 47.378f.1521).

In noch anderen Fällen stellen wir fest, dass auch das Göttlich-Menschliche Herz Jesu – Gegenstand der besprochenen Andacht darstellt, und zugleich Beweggrund ist, der die Hoffnung, also das Anvertrauen auslöst. Herr Ks. Prof. Różycki betont:

„Die Barmherzigkeit – die Liebe, Güte, das Erbarmen – ist so sehr Eigenschaft, mit der sich das Herz Jesu auszeichnet, dass seine anderen Eigenschaften mit ihr nicht verglichen werden können. In diesem Sinn konnte Jesus sagen ...: ‘Mein Herz [ist] lauter Barmherzigkeit’ [TgF 1777](Roz-NMB 71f.).

(0,36 kB)  Obwohl auch an den Vater Akte der Andacht zur Barmherzigkeit gerichtet werden (u.a. beim Beten der ‘Koronka’), behält doch die Person Jesu in dieser Andacht eine ganz besondere Stelle. Es zeigt sich folgendes:

„... Alle Akte der Andacht beziehen sich ‘de facto’ [= faktisch, in der Tat] tatsächlich auf Jesus als ihr eigentliches Ziel. Das gilt selbst von diesen Akten, die deutlich an eine andere Person ausgerichtet sind, z.B. die ‘Koronka’ zu Gottes Barmherzigkeit, die sich deutlich an die Barmherzigkeit Gottes des Vaters wendet.
Die Visionen ... (TgF 687 und 848) stellen Jesus dar nicht nur als Geber aller Gnaden, die mit dieser ‘Koronka’ verbunden sind, sondern auch als Gegenstand der Hoffnung-Zuversicht auf seine Barmherzigkeit, wobei wir diese Hoffnung mit dem Gebet der ‘Koronka’ zum Ausdruck bringen.
(0,2 kB)  Diese Tatsache gründet doktrinär auf dem Wort vom Evangelium: ‘Ich bin der Weg (...) Niemand kommt zum Vater außer durch Mich’ [Joh 14,6] ...” (Roz-NMB 72).

Daselbst kann von der Andacht zum Barmherzigen Jesus, bzw. genauer zum Barmherzigen Fleischgewordenen Jesus korrekt gesprochen werden:

„Aus diesem Grund ist es ersichtlich, dass das Bild des Barmherzigen Jesus sehr genau
das Wesen der Andacht vonseiten ihres Gegenstandes zum Ausdruck bringt” (Roz-NMB 73).


Die Andacht zur Barmherzigkeit Gottes stimmt daselbst völlig mit der Theologie der Mittlerschaft des Fleischgewordenen Gottes Sohnes überein, dessen Ausdruck u.a. die Grundformel darstellt: „Die Barmherzigkeit [Gottes] durch das Göttlich-Menschliche Herz Jesu” (Roz-NMB 73).
– Umso mehr, dass wir aufgrund vieler Visionen des Tagebuches sehen, dass Jesus selbst ‘Autor’ der mit der Andacht zusammenhängen Verheißungen und Gnaden ist. Das bezieht sich besonders auf die folgenden Verheißungen und Gaben (s. dazu: Roz-NMB 73):

(0,2 kB)  Jesus ist Urheber der Gnade des guten Todes.

(0,2 kB)  Jesus verleiht die außergewöhnliche Gnade der ‘neuen Taufe’ (s. TgF 300.699).

(0,17 kB)  Jesus ist Urheber der Gnaden, die an die Erinnerung der Stunde der Barmherzigkeit gebunden sind (s. TgF 1320.1572).

(0,2 kB)  Jesus ist Autor der seelsorglichen Wirksamkeit bei der Verkündung der Barmherzigkeit (s. TgF 1521).

(0,18 kB)  Jesus ist Autor des Friedens für die ganze Menschheit (s. TgF 206.300.379.1074; usw.).

(0,18 kB)  Jesus ist Urheber der Gnaden, die an das Beten der ‘Koronka’ gebunden sind, obwohl die ‘Koronka’ selbst an den Vater, nicht aber an den Sohn ausgerichtet ist (s. z.B.: TgF 1541).

(0,17 kB)  Jesus ist Autor aller anderen reichlichen Gnaden, die an diese Andacht gebunden sind (s. TgF1074ff.1576ff.).

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Hast du etwa einmal eine der Schwestern der Kongregation der Hl. Mutter Teresa von Kalkutta ... ohne den Rosenkranz gesehen? ... Den sie nicht nur tragen würde, sondern eigentlich dauernd betete? Und Du: hast Du den Rosenkranz immer bei Dir? Betest Du ihn täglich - voller Liebe? Sowohl den Marien-Rosenkranz, wie die Koronka zu Gottes Barmherzigkeit?

All das stimmt vor allem mit dem theologischen Grundsatz überein, nach dem Formal-Gegenstand der Akte eines Kultus nur eine Person sein kann. Nach dem Tagebuch wird direkt bei Namen die Person des Vaters genannt, oder – am meisten – die Person des Sohnes Gottes, ebenfalls als des Fleischgewordenen Gottes Sohnes.
– Die Dritte Person der Dreifaltigkeit: der Heilige Geist, wird zwar bei Namen nicht direkt genannt, dennoch die Schwester selbst erwähnt manches Mal die Person des Heiligen Geistes und spricht von der gegenseitigen Durchdringlichkeit der Drei Gottes Personen in ihrer absoluten Einheit (s. bes. TgF 911). Demzufolge, „... wenn wir deutlich den Vater oder den Sohn preisen, preisen wir faktisch ebenfalls den Heiligen Geist, der in Ihnen ist, und Sie sind in Ihm” (Roz-NMB 74).

Es kommt noch ein weiterer Aspekt der Frage der ‘Andacht’ zu Gottes Barmherzigkeit hinzu. Und zwar die Barmherzigkeit, die Gegenstand des Kultus ist, spielt zugleich die Rolle des Beweggrundes selbst für diese Verehrung. Es geht vor allem um das Motiv für den „... wichtigsten Akt: die Hoffnung, d.h. das Anvertrauen”. In der Tat, was die Akte der Andacht angeht, kann kein anderer mit der-Hoffnung-dem-Anvertrauen verglichen werden, was die Häufigkeit und den Nachdruck betrifft, mit dem Jesus davon spricht” (Roz-NMB 74).

Jesus verlangt die-Hoffnung-das-Anvertrauen direkt: 32 Male, und ein wenig mehr mittelbar in 21 anderen Fällen.
– Mit der Forderung auf Hoffnung-Vertrauen, oder eher beinahe einem Aufdrängen mit seiner Gottes Bitte, dass auf die Barmherzigkeit anvertraut werde, wendet sich der Barmherzige Jesus auf besondere Weise an die „größten Sünder”, denen nach Jesus das Vorrecht beim Anvertrauen auf den „Abgrund” seiner Barmherzigkeit zusteht (vgl. TgF1146.1777).

(0,38 kB)  Aus dem so dringenden Rufen Jesu nach Vertrauen, d.h. möglich voller Reumut, totalem Anvertrauen auf seinen Willen, mit dem Er mit Gnaden der Erlösung und Vergebung, und sogar seine Barmherzigkeit gleichsam aufdrängen möchte, wobei Er sich vor allem auf sein Leiden beruft, folgert der Schluss, dem eine grundsätzliche Bedeutung für die Andacht überhaupt zu Gottes Barmherzigkeit zusteht. Hier wiederholt Worte des Herrn Ks. Prof. Różycki:

Die Barmherzigkeit – die Liebe, Güte, das Mitleid-Erbarmen – des Göttlich-Menschlichen Herzens Jesu, die sich in seinem Leiden offenbart, ist im höchsten Grad Beweggrund für diese Andacht – in diesem Sinn, dass sie imstande ist, den Akt der-Hoffnung-des-Anvertrauens auszulösen, wenn es die Unendlichkeit der Barmherzigkeit Gottes nicht erreichen konnte.
(0,37 kB)  Demnach ist der Akt der-Hoffnung-des-Anvertrauens der höchst wesentliche Akt der Andacht ...” (Roz-NMB 75).

Es reicht, dass wir uns diesbezüglich etwa nur auf die folgenden, im Tagebuch eingetragenen Worte Jesu berufen:

„... Erinnert euch an Mein Leiden und wenn ihr Meinen Worten nicht glaubt,
so glaubt wenigstens Meinen Wunden” (TgF 379).

Und noch – im Anschluss an die Stunde der Barmherzigkeit:

„... In dieser Stunde versage Ich nichts der Seele,
die Mich durch Mein Leiden bittet ...” (TgF 1320).

(0,36 kB)  Sollte man all diese Bedeutungsschattierungen berücksichtigen, könnte festgestellt werden, dass Gegenstand der Andacht zur Barmherzigkeit schlechterdings die Barmherzigkeit des Herzens Jesu darstellt. Dieses Herz ist nicht nur „barmherzig-mitleidsvoll”, sondern – um seiner Gottes Person willen ist das Herz Jesu:

„... die Barmherzigkeit selbst: die Liebe, Güte, Reichlichkeit, Mitleid-Erbarmen – in diesem Sinn, dass die Barmherzigkeit – alle anderen seine Eigenschaften unvergleichlich überragt.
(0,35 kB)  Da aber dieses Herz die Barmherzigkeit selbst ist, ist es folgerichtig die ‘lebendige Quelle der Barmherzigkeit[vgl. TgF 1520] – und aufgrund dieses Titels verdient es, dass ‘alle Seelen mit großem Anvertrauen diesem Meer von Barmherzigkeit herannahen’ ...” (Roz-NMB 76).

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4. Andacht zur Gottes Barmherzigkeit
– und das Heil des Sünders

Wir beruhen in weiterer Folge auf dem schon fertigen theologischen Stoff der Analysen, die Herr Ks. Prof. Różycki unternommen hat (zz.: Roz-NMB 76-85). Jesus weist ein paarmal mit großem Nachdruck hin, dass die Barmherzigkeit Gottes „Zeichen der Endzeit [ist], nachher kommt der Tag der Gerechtigkeit”, demzufolge „solange Zeit ist, sollen sie zur Quelle Meiner Barmherzigkeit Zuflucht nehmen ...” (TgF 848; vgl. ebd 965).
– Jesus spricht mit Nachdruck, Er habe „zur Bestrafung die Ewigkeit”  zur Verfügung, „... und jetzt verlängere Ich ihnen die Zeit der Barmherzigkeit ...” (TgF 1160).

Unabhängig von den in Öffentlicher Offenbarung angesagten eschatologischen Ereignissen, wird von Gottes Barmherzigkeit jedem Menschen eine kürzere oder längere Zeit des Lebens geschenkt, dass er die „Barmherzigkeit, d.h. ... die Gnade der Rechtfertigung” sucht und sie findet (Roz-NMB 77). Allerdings Jesus bringt die objektiv bestehende Tatsächlichkeit mit Nachdruck zum Bewusstsein:

„Wenn sie vor Meinem Barmherzigen Herzen fliehen,
fallen sie in Meine Gerechten Hände” (TgF 1728).

Dieselbe Wirklichkeit bringt Jesus noch anders zum Ausdruck:

„... Wenn sie Meine Barmherzigkeit nicht verherrlichen,
gehen sie in Ewigkeit verloren ...” (TgF 965).

(0,2 kB)  Wir konnten schon des Öfteren kennen lernen, dass „die Barmherzigkeit zu preisen-verherrlichen – ihr zu anvertrauen bedeutet. In dieser Hoffnung-dem-Anvertrauen ... beruht das Wesen der Andacht. Denn: ... ‘Keine Seele wird Rechtfertigung finden, bevor sie sich nicht mit Vertrauen an Meine Barmherzigkeit wendet’ ...” (TgF 570; Roz-NMB 77).
– Wir werden uns bewusst, dass ohne die Verherrlichung und das Preisen der Barmherzigkeit Gottes niemand die Erlösung erlangt.

(0,13 kB)  Jesus hebt die Frage der Barmherzigkeit zweifellos keineswegs als eine eigenartige ‘Bedrohung’ für den Menschen hervor. Strebt Er doch nichts anderes an, als eben das eine: seine Menschlichen Brüder und Schwestern mit ewigem – Leben zu beschenken. Lässt Er aber so schrill kennen lernen, dass falls jemand versucht, „vor Meinem Barmherzigen Herzen zu fliehen – fällt er in Meine gerechten Hände” (vgl. TgF 1728), spricht Er diese Worte ungemein seriös aus.

Wir bemerken, dass Jesus die Tatsache betont, dass die Liebe Gottes als des Dreieinigen in ihren Taten ‘nach auswärts’ gegenüber der sündigen Menschheit sich als Barmherzigkeit kundgibt. Diese Barmherzige Liebe des Dreieinigen ist zugleich sowohl Gegenstand, wie Beweggrund der Andacht zur Barmherzigkeit. Indem sie unendlich und unerschöpflich ist, neigt sie sich über das menschliche Elend, zumal dieses moralische. Diese Liebe, die wir u.a. durch das Beten der ‘Koronka’ preisen, dieses Gebet, mit dem wir uns an Gott den Vater wenden, wird in diesem Gebet zugleich zur Danksagung für den höchsten Beweis der Väterlichen Liebe. Denn im Geheimnis der Fleischwerdung und der Erlösung hat seine Liebe uns den Eingeborenen Sohn gesandt, dass Er den Menschen erlöst.

(0,2 kB)  Ferner, Jesus zeigt – indem Er auf eine metaphorische, aber doch leicht verständliche Sprache greift, dass sich diese Barmherzigkeit mit Feinfühligkeit gleichsam einer Mutter zu ihrem Baby auszeichnet (vgl. TgF 1076 und 1541). Die Barmherzigkeit selbst ist nämlich dauernd bemüht, den Sündern den Weg zu ebnen, dass sie Mut fassen, ihre Augen zu Gott zu erheben. Die Barmherzigkeit ermutigt auf solche Weise die Sünder, dass sie sich nicht fürchten, sich auf Gottes ... Mitleid-Erbarmen zu „berufen(s. TgF 1146.1076).

(0,35 kB)  Allerdings zum letzten und letztlichen Beweggrund, der zum Akt der-Hoffnung-des-Vertrauens auf Gottes Barmherzigkeit gleichsam hinneigt, wird das Leiden Jesu Christi. Jesus weist darauf des Öfteren hin, er sagt geradeaus folgendes: „... wenn ihr Meinen Worten nicht glaubt, so glaubt wenigstens Meinen Wunden(TgF 379).

Die wichtigste Art und Weise, dass man sich um gerade dieses Motiv: die barmherzige Liebe des Herzens Christi, die in den erduldeten Erlösungs-Martern zum Ausdruck kommt, bewusst wird, ist die Praxis der Betrachtung seiner Passion (s. TgF 379). Übrigens Jesus selbst bekennt, dass jene, die sich der Betrachtung seiner Passion hingeben, die Barmherzigkeit Gottes zugleich am meisten preisen:

„Heute führe die Seelen zu Mir, die Meine Barmherzigkeit besonders ehren und rühmen, und versenke sie in Meiner Barmherzigkeit.
– Diese Seelen haben Mein Leiden am meisten mit Wehmut begleitet und sind am tiefsten in Meinen Geist eingedrungen.
Sie sind das lebendige Spiegelbild Meines Mitleidigen Herzens ...” (TgF 1224; Roz-NMB 81).

In seinen Bemerkungen, dass die Barmherzigkeit, wie sie sich im Erlösungs-Leiden Christi offenbart, betrachtet werden soll, enthüllt Jesus seine tiefste Absicht.

(0,39 kB)  Und zwar die Andacht zur Barmherzigkeit Gottes führt direkt zum Wachstum des Eifers in Liebe zu Gott und zum Nächsten, d.h. zur christlichen Vollkommenheit.
– Wenn dieses Streben fehlt, werden alle anderen Formen der Andacht verfehlt und gehen an den eigentlichen Erwartungen Jesu vorbei (vgl. Roz-NMB 82).

(0,18 kB)  Jesus verrät sich immer wieder, dass sowohl die Barmherzigkeit als Gottes Eigenschaft, wie sein Göttlich-Menschliches Herz – keinen anderen Nutzen anstrebt, als allein die Erlösung „aller Sünder” (TgF 186). Deswegen, sooft jemand für immer verloren geht, versinkt dieses Jesu Herz in tödlicher Trauer (s. TgF 1397.975).
– Aber umso mehr ‘verbrennt’ sein Herz vor inbrünstigem Wunsch, die Sünder mit Barmherzigkeit, d.h. mit Taten der Barmherzigkeit Gottes (vgl. TgF 177.1190.1521.1784), zu bescheren. Jesus lässt auch zu kennen lernen, dass die Barmherzigkeit seines Herzens unerschöpflich ist. Er beweist das mit seiner verwundernden Argumentation, die zugleich von ihrer Tiefe und Unerschütterlichkeit zeugt:

(0,38 kB)  „... Ich bin lauter Liebe und Barmherzigkeit. Es gibt kein Elend, das sich mit Meiner Barmherzigkeit messen könnte, noch kann sie von keinem Elend ausgeschöpft werden, denn indem sie sich mitteilt, wird sie nur größer.
Die glücklichste ist jene Seele, die sich Meiner Barmherzigkeit anvertraut, denn Ich selbst kümmere Mich um sie” (TgF 1273; vgl. Roz-NMB 83).

Herr Ks. Prof. Różycki fügt zu der von Jesus angewandten Argumentation hinzu:

„Dieses Argument, beim ersten Anblick ungemein, ist in Wirklichkeit sehr tief und ruft die These der Moralisten herbei, nach der es festgestellt wird: Die Tugenden nehmen durch ihre Übung und Praxis zu. Und so – die Barmherzigkeit ist nach dem Hl. Thomas [2 II, q.30, a.3n] nicht nur Tugend, die an die Liebe gebunden ist, sondern sie ist in sich selber, d.h. ihrem Wesen nach – die größte der Tugenden.
– Das Argument für die Unerschöpflichkeit der Barmherzigkeit, das in der Offenbarung enthalten ist [TgF 1273], steht also in vollkommener Harmonie zu Daten der Psychologie und Theologie. Im Licht dieses Arguments ist es wahr, dass je größer das Elend ist, dem die Barmherzigkeit zur Abhilfe wird, desto größer wird die Barmherzigkeit selbst, demzufolge sie unausschöpflich ist” (Roz-NMB 83).

Es ist klar, das bedeutet keineswegs Nachsichtigkeit der Sünde gegenüber. Jesus sagt deutlich: „Ich kann eine Seele nicht lieben, die mit Sünde befleckt ist” (TgF 1728). Trotzdem im Fall gerade des moralischen Elends engagiert sich die Barmherzigkeit nur umso mehr, um den Sünder von neuem zum Leben zu bringen:

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Dieses Mädchen hält ihren jüngeren Bruder auf dem Arm! Wie viel Vertrauen ist in diesem Blick enthalten, das glücklich ist nicht wegen der materiellen Güter, sondern der Freude, mit der Hl. Mutter Teresa von Kalkutta zusammgetroffen zu haben! Und diese sprach: „Unsere Sendung ist ganz klar: die Welt zu erlösen und sie zu heiligen. Jesus ist unter der Gestalt von Brot verborgen, wie auch unter der Gestalt der Ärmsten unter den Armen ...” !

(0,35 kB)  „Schreibe: ‘Ich bin dreimal Heilig und verabscheue die kleinste Sünde. Ich kann eine Seele nicht lieben, die mit Sünde befleckt ist, aber sobald sie bereut, sind Meiner Großzügigkeit ihr gegenüber keine Grenzen gesetzt. Meine Barmherzigkeit umfängt und rechtfertigt sie.
– Mit Meiner Barmherzigkeit verfolge Ich die Sünder auf all ihren Wegen und es freut sich Mein Herz, wenn sie zu Mir zurückkehren. Ich vergesse die Bitterkeiten, mit denen sie Mein Herz getränkt haben, und freue Mich über ihre Rückkehr.

– Sage den Sündern, dass keiner vor Meiner Hand entflieht. Wenn sie vor Meinem Barmherzigen Herzen fliehen, fallen sie in Meine gerechten Hände.
(0,2 kB)  Sage den Sündern, dass Ich immerfort auf sie warte, Ich horche am Pulsschlag ihres Herzens, wann es für Mich zu schlagen beginnt.
Schreibe, dass Ich zu ihnen durch Gewissensbisse spreche, durch Misserfolg und Leiden, durch Gewitter und Blitze, Ich spreche sie durch die Stimme der Kirche an.
Wenn sie aber alle Meine Gnaden zunichte werden lassen, beginne Ich ihnen zu zürnen, indem Ich sie sich selbst überlasse und gebe ihnen, wonach sie begehren” (TgF 1728).

In dieser Erscheinung hat sich Jesus mit seiner ganzen Barmherzigkeit enthüllt:

(0,37 kB)  „Indem die Barmherzigkeit unaussprechlich groß und unerschöpflich ist, kann sie sich unmöglich nicht deren annehmen, die mit Sünde verwundet sind ... – Im Gegenteil, das Herz Jesu, überfüllt von Barmherzigkeit, brennt vor Barmherzigkeit zu den Sündern ...
Insbesondere wurde die Quelle der Barmherzigkeit für alle mit der Lanze am Kreuz geöffnet” (Roz-NMB 83).


(0,25 kB)  Jesus verrät in den erwähnten Erscheinungen aus dem Tagebuch drei charakteristische Merkmale der Barmherzigkeit, die seine Wirkungsweise bestimmen. Den Worten Jesu nach drücken sie sich folgender aus:

(0,13 kB)  „Je größer das Elend, desto größer hat es das Anrecht auf Meine Barmherzigkeit” (TgF 1182).

(0,2 kB)  „Je größer der Sünder, desto größer ist sein Anrecht auf Meine Barmherzigkeit” (TgF 723).

(0,13 kB)  „Ich bin Sündern gegenüber freigebiger als Gerechten” (TgF 1275).

In diesen Worten verrät sich derselbe Jesus, der zu seiner Lebenszeit sprach: „... Ebenso wird auch im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben umzukehren” (Lk 15,7).

Wir verstehen es, dass Gottes Barmherzigkeit vor allem die Sünder „verfolgt”, die direkt mit dem Verlust des ewigen Lebens bedroht sind. Hierin steckt die Begründung für die Ermutigung Jesu, dass je größer der Sünder ist, desto größeres ‘Anrecht’ steht ihm zu, dass er sich schon nur noch an Gottes Mitleid-Erbarmen beruft (TgF 1146.1541.699).
– Hier ist der Grund für den Schluss, den Ks. Prof. Różycki zieht:

„Aus solcher Haltung der Barmherzigkeit fließt ein ungemein wichtiger Schluss für die Andacht:

(0,2 kB)  Möge der Sünder, selbst dieser größte, keineswegs verzweifeln, sondern werfe er sich mit Anvertrauen in die Hände der Barmherzigkeit, weil je größer seine Sünden sind, desto größer ist sein Anrecht auf die Barmherzigkeit!
– Möge seine Zuversicht desto größer sein, je größer seine Sünden sind.
Diese Haltung der Barmherzigkeit bildet den sehr offensichtlichen Beweggrund zum Anvertrauen und zur Andacht ....
– So kann gesagt werden, dass es der Unendlichen Barmherzigkeit mehr entspricht – in der Sinnbedeutung: es ist für sie leichter – viel, als wenig zu geben [s. TgF 1578.1739](Roz-NMB 84n).

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5. Inhalt des Anvertrauens
bei der Verehrung der Barmherzigkeit

Von ‘Hoffnung-Vertrauen’, ihrer Notwendigkeit und ihren Merkmalen bei der Andacht zur Barmherzigkeit wird beinahe bei jeder Erscheinung, die im Tagebuch notiert ist, gesprochen (s. dazu auch: Wit-FauN 86f.). Diese ‘Hoffnung’ bzw. dieses Anvertrauen, ist die erwartete Antwort des Menschen angesichts Gottes Barmherzigkeit, zumal dieser, die sich im Leiden des Gottes Sohnes um der Erlösung des Menschen willen offenbart. Jesus verlangt deutlich und wiederholt nach ‘Hoffnung-Anvertrauen-Zuversicht’. Er sagt z.B. folgender:

(0,13 kB)  „... Aus Meiner Barmherzigkeit schöpft man Gnaden mit nur einem Gefäß
– und das ist das Vertrauen
.
Je mehr eine Seele vertraut, umso mehr bekommt sie ...” (TgF 1578; Roz-NMB 85).

Jesus spricht hier vom Schöpfen der „Gnaden aus Meiner Barmherzigkeit ...”. Aufgrund der Analyse der Gesamtheit der Aussagen Jesu muss festgestellt werden, dass es hier nicht nur um das Erlangen der zur Vergebung der Sünden notwendigen Gnaden geht, sondern auch um irdische Gaben, offenbar „wenn das, worum du bittest, mit Meinem Willen übereinstimmt” (TgF 1731). Es ist selbstverständlich klar, dass der erstrangige Zweck des geweckten Aktes der Hoffnung – die Gnade der Vergebung der Sünden ist, der Heiligung und Erlösung.

(0,25 kB)  Für so manchen Leser, und auch einen Gläubigen, kann der Ausdruck selbst: ‘Hoffnung-Zuversicht-Anvertrauen’ nicht allzu verständlich, oder selbst überhaupt wunderlich scheinen. Im ersten Teil dieses Kapitels wurde über diese ‘Hoffnung’, dieses ‘Anvertrauen’, schon manches gesagt. Dieses Anvertrauen stellt die grundsätzliche Voraussetzung dar, die das Erlangen irgendwelcher Gnaden der Barmherzigkeit Gottes schlechterdings bedingt.

Es wurde auch angedeutet, dass der Inhalt dieses Wortes – ob in Form des Zeitwortes, oder Dingwortes, bei der Übersetzung in manche Sprachen ernste Schwierigkeiten antrifft: so ein Wort kann in mancher Sprache schlechterdings überhaupt nicht gefunden werden. Es muss in solchem Fall gleichbedeutend-synonim übersetzt werden, um dabei seinen grundlegenden Inhalt doch nicht zu vermissen.

Jesus selbst identifiziert den Inhalt des Wortes ‘hoffnen’ in manchen Fällen mit ‘Glauben’, z.B. im Anschluss an das Sakrament der Beichte (TgF 1448). Der Inhalt des Wortes ‘ich hoffe-Hoffnung’ bringt die innere Haltung zum Ausdruck, die gut mit anderen moralischen Tugenden einhergeht. Es geht hier nämlich zugleich um einen starken Glauben, die unbeugsame Hoffnung, um Liebe, Anvertrauen auf Gottes Güte und Gottes Barmherzigkeit – in Verbindung mit Haltung der Demut des Herzens voller gelebter Reumut wegen der Sünden. Es ist doch klar: „Gott tritt den Stolzen entgegen, den Demütigen aber schenkt Er seine Gnade” (1 Petr 5,5; vgl. TgF 1602).

Blickt man den Inhalt des Tagebuches genauer an, kommt man zum Schluss, dass die von Jesus so sehr erwartete ‘Hoffnung’, bzw. das ‘Anvertrauen’ genau dasselbe bedeutet, worüber Jesus selbst des Öfteren, und auch auf verschiedene, und doch gleichbedeutende Arten und Weisen, auf den Seiten des Evangeliums spricht. Die Evangelien sprechen in solchen Fällen meistens vom ‘Glauben’. Wir haben die Aufmerksamkeit darauf schon bei unseren früheren Erwägungen gelenkt (s. auch schon ob.: Anvertrauen: dem Gekreuzigten den Glauben schenken). Es gehört sich die Aufmerksamkeit auf diesen Aspekt noch einmal zu lenken, dieses Mal mit Hilfe einiger Stellen von den Evangelien.

butt  Der Bericht des Hl. Lukas über die Heilung der zehn Aussätzigen, von denen nur einer – ein Samariter – zurückgekehrt ist, um sich zu bedanken. Jesus hat ihm gesagt: „Stehe auf, gehe hin! Dein Glaube hat dir Heilung gebracht” (Lk 17,19 – JB). Der Samariter hat hier genau diese Haltung offenbart, wie sie vom Barmherzigen Jesus durch die Hl. Faustyna gefordert wird: die Haltung der Hoffnung, d.h. des Anvertrauens auf seine Person: des Erlösers.

butt  Jesus sagt zu der Frau mit vieljährigen Blutungen: „Tochter, dein Glaube hat dir Heilung gebracht. Geh in Frieden” (Lk 8,48 – JB).

butt  Sturm am See: „Da sprach Er zu ihnen [= den Aposteln]: ‘Wo ist euer Glaube’? Sie aber gerieten in Furcht und Staunen und sagten zueinander: ‘Wer ist wohl dieser, dass Er selbst den Winden gebietet und dem Wasser und sie Ihm gehorchen’ ? ...” (Lk 8,25 – JB).

butt  Petrus, der zu untergehen begann, als ihn Jesus zu Sich auf dem Wasser des stürmischen Sees kommen hieß. Petrus „... schrie: ‘Herr, rette mich!’ Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: ‘Du Klein-Gläubiger, warum hast du gezweifelt?’ ...” (Mt 14,30f.).

butt  Jesus sagt zum Gelähmten auf der Tragbahre: „Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben ...” (Mt 9,2).

butt  Jesus steigt in der Nacht in das Boot der erschrockenen Apostel auf dem aufgewühlten See und sagt: „Habt Verrauen, Ich bin es, fürchtet euch nicht ...” (Mk 6,50).

butt  Am Ende seiner Verabschiedung mit den Aposteln, kurz vor seiner Passion, sagt Jesus zu ihnen: „In der Welt seid ihr in Bedrängnis, aber habt Mut, Ich habe die Welt besiegt” (Joh 16,33).

Wir bemerken, dass selbst die Evangelien hier einen unterschiedlichen Wortschatz anwenden, um ein und dieselbe grundlegende Haltung abzuzeichnen, die das Erlangen irgendwelcher Gnaden durch die Vermittlung des Menschen-Sohnes bedingt: dein Glaube, habe Vertrauen, vertraue, habe Mut, Kleingläubiger, habt Mut.
(0,2 kB)  Jesus provoziert dazu, dass seiner Liebe anvertraut wird. Diese Liebe ist ganz Heil und Erlösung, die sich über jedes menschliche Elend zu beugen versteht, um den Menschen zur Hoffnung zu heben und ihn zur Änderung des Lebens zu ermutigen und von nun an in Strahlen der Gnade leben zu lassen. Diese Liebe verfügt dabei über ... die Allmacht ...!

Es drängt sich der Schluss auf, dass in manchen diesen Fällen anstelle des Zeitwortes ‘hoffen’, bzw. des Substantivs ‘Hoffnung’ – mit voller Deckung in der Terminologie der Offenbarung Gottes, in völliger Übereinstimmung mit der Botschaft, die in den Evangelien enthalten ist – und seinerseits im Tagebuch der Hl. Schw. Faustyna – gleichbedeutende und Wechsel-Bezeichnungen angewandt werden könnten, und zwar: anvertrauen, auf jemandem völlig beruhen, die Hoffnung auf der Person Jesu legen, u.dgl.

Zweifelsohne solche Sinnbedeutung steckt hinter dem Wort Jesu selbst vom Johannes-Evangelium, das Er von seinem Vater sagt:

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Das Mädchenkind mit Schnuller im Mund ... - Worte der Sel. Mutter Teresa: Wir suchen durch unser Leben und unsere Arbeit, wie auch durch das Gebet, Jesus Christus zu verkünden, besonders jenen, die wir betreuen. Wir zeugen von Jesus mit dem Stil unseres Lebens, mit unseren kleinen Werken der Liebe, und wenn wir dazu die Gelegenheit haben, auch mit dem Wort ...

„Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt,
dass Er seinen Eingeborenen Sohn – hingab,
dass jeder,
der an Ihn glaubt,
nicht zugrunde geht,
sondern das ewige – Leben hat” (Joh 3,16).

Und noch:

„Denn das ist der Wille meines Vaters,
dass jeder, der den Sohn sieht und an Ihn glaubt,
ewiges Leben habe und dass Ich ihn auferwecke am Jüngsten Tag” (Joh 6,40 – JB).

(0,39 kB)  In diesen beiden Aussagen Christi kommt das Zeitwort vor: ‘glauben’. Es steht ihm genau derselbe Sinn zu, wie im Tagebuch der Hl. Faustyna dem Substantiv: ‘Hoffnung-Vertrauen’, bzw. dem Verb: ‘hoffnen-vertrauen-anvertrauen’ zusteht.

Die so betonte Haltung des Glaubens-Hoffnung-Anvertrauens besteht auf der freiwilligen Antwort vonseiten des Menschen angesichts der erwarteten, bzw. schon erfahrenen Barmherzigkeit.
– Dieser Haltung „... gebührt der Wert des ununterbrochen anhaltenden Gebetes, dessen Wirksamkeit bei Gott durch den Herrn selbst garantiert wird [vgl. Lk 18,1-8](Roz-NMB 86).

Solche Haltung wird von Jesus überreichlich belohnt (s. TgF 1075). Solcher Mensch „geht nicht verloren, denn alle seine Angelegenheiten sind die Meinen” (TgF 723). Gottes Barmherzigkeit verleiht ihm Gnaden mit großer Freigebigkeit, wenn er sich nur „auf Mein Erbarmen beruft” (TgF 1146). Gottes Barmherzigkeit selbst wird von nun an um seine Anliegen bemüht sein (TgF 1273.1541).

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6. Wesentliche und nicht wesentliche
Bedingungen der Andacht

In weiterer Folge fassen wir die tiefgehenden Analysen von Herrn Ks. Prof. Różycki zusammen. Er weist ferner auf wesentliche – und nicht wesentliche Elemente der Verehrung der Barmherzigkeit Gottes hin (Roz-NMB 88f.).

Wesentliche Bedingungen der Andacht

(0,38 kB)  Wesentliches Element aller Andacht zur Barmherzigkeit Gottes, das mit der Verherrlichung selbst dieser Gottes Eigenschaft gleichbedeutend ist, ist die Hoffnung-Zuversicht – und nur sie. Anders gesagt, es ist die Haltung, die man gleichbedeutend mit der Bezeichnung zum Ausdruck bringen kann: ‘Anvertrauen-Anvertrauung, Beruhen auf ...’.
– Auf dem Erweisen der Hoffnung, bzw. des Anvertrauens – beruht zugleich die Ehre, die der Barmherzigkeit Gottes erwiesen wird (s. TgF 379.742.1540f.1576ff.). Wo die von Gott erwartete Hoffnung-Anvertrauen sein wird, dort ist daselbst die Huldigung der Ehre für Gottes Barmherzigkeit, sollten auch irgendwelche andere Praktiken der Andacht gefehlt haben (z.B. TgF 965.1160).
– Jesus weitet die so begriffene Hoffnung, bzw. das Anvertrauen, selbst auf irdische Anliegen aus – selbstverständlich im Gottes Sinn dieses Wortes, aber umso mehr auf die ewige Erlösung und die glückliche Sterbestunde (s. TgF 723.657.1128.742.1540f.).

Die Hoffnung ist weiter wesentlicher Teil der Andacht deswegen, weil die Nutznießung der übrigen Gnaden der Andacht ohne sie unmöglich ist – unabhängig davon, ob es um die heiligmachende Gnade geht, oder auch um irdische Gaben (z.B. TgF 300). Jesus hat das eindeutig zu kennen gelernt:

(0,13 kB)  „Aus Meiner Barmherzigkeit schöpft man Gnaden
mit nur einem Gefäß, und das ist das Vertrauen ...” (TgF 1578).

Herr Ks. Prof. Różycki betont, dass Jesus 9mal von ‘Hoffnung-Anvertrauen’ als der Bedingung spricht, um die Wohltaten der Andacht zu erlangen, dagegen 34mal ermutigt Er dazu (Roz-NMB 89). Das bedeutet folgendes:

butt   „Ohne die Hoffnung-das-Anvertrauen, gewährt die Andacht keine Gnaden.

butt  Die-Hoffnung-das-Anvertrauen selbst an sich, ohne andere Akten der Frömmigkeit, garantiert das Erlangen allerlei Gnaden und nötiger Wohltaten.

butt   Die-Hoffnung-das-Anvertrauen ohne andere Akte, ist schon die Andacht” (Roz-NMB 89f.).

Es gehört sich ferner die strikten Konklusionen anzuführen, die Herr Ks. Prof. Różycki aufzählt:

„... Ähnlich wie der Akt der Sakramentalen Beichte die Vergebung der Sünden nur dann gewährt, wenn er mit gleichzeitiger Reue (nicht dieser vergangenen, noch der künftigen), einhergeht, so gewinnen auch die äußeren Akte der Andacht keine Gnaden der Barmherzigkeit, wenn sie nicht mit aktuell gelebter Hoffnung-Anvertrauen vonseiten dessen, der diese Akte erfüllt, einhergehen” (Roz-NMB 90).

(0,2 kB)  Daher nützt es nichts z.B. die ‘Koronka’ zu beten, noch das Bild zu verehren usw., wenn im Herzen eine Jetztzeit geweckte Hoffnung, bzw. das völlige Anvertrauen an Gottes Barmherzigkeit fehlt.
– Mit anderen Worten, die Praxis der Andacht setzt ein auf dem Laufenden gelebtes Engagement des Bewusstseins voraus, und zugleich die Umsetzung in Tat der übrigen Aspekte, die die Gesamtheit der authentisch begriffenen ‘Hoffnung’ bilden und die mit Anvertrauen, aber auch Demut, Reumut des Herzens, Hoffnung gleichbedeutend ist. Es geht also Jesus außer Zweifel darum, dass durch die Andacht zur Barmherzigkeit Gottes, das mit Tugenden und Praktiken Frucht bringende Leben nach den Grundsätzen des Evangeliums aktiviert werde (Roz-NMB 90f.).

Nicht wesentliche Bedingungen der Andacht

Hier geht es um alle übrigen Elemente der Andacht zur Barmherzigkeit, die das Wesen selbst der Andacht nicht bilden. Hier müssen also die verschiedenen Praktiken der Andacht gezählt werden, wie auch die dadurch erfahrenen Wirkungen.
– Die gerade erwähnten Wirkungen der Andacht könnten dabei in: allgemeine, und: insbesondere Wirkungen untergeteilt werden (Roz-NMB 91f.).

(0,2 kB)  Die allgemeinen Wirkungen kommen direkt von der wesentlichen Komponente der Andacht her, d.h. von der-Zuversicht-dem-Anvertrauen. Die Hoffnung, das Anvertrauen an sich, wird zum Träger der allgemeinen Wirkungen der Andacht. Und zwar, der wahre Verehrer der Barmherzigkeit freut sich daselbst wegen der erfahrenen Barmherzigkeit sowohl im Ausmaß der Gnaden, die das Erlangen des ewigen Lebens bedingen, wie auch der Gnaden, die für sein irdisches Leben nötig sind (TgF 723.300).

(0,2 kB)  Die insbesonderen Wirkungen sind an bestimmte Akte der Andacht gebunden, selbstverständlich vorausgesetzt, dass sie samt der sie begleitenden Hoffnung-Anvertrauen auf Gottes Barmherzigkeit unternommen werden.
– Sie betreffen u.a. das Herantreten an die Heilige Beichte und den Empfang der Eucharistie am Festtag der Barmherzigkeit, wann die Gnade der ‘zweiten Taufe’ gewonnen werden kann.

Herr Ks. Prof. Różycki beweist aufgrund der Geschichte der Erscheinungen im Tagebuch und ihrer zwei grundsätzlichen Phasen, dass gleichsam zwei Stufen der Realisation dieser Andacht zugelassen werden können: die einfache – und die zusammengesetzte (= integrale) (s. Roz-NMB 91).
(0,13 kB)  Und zwar in der ersten Phase der Offenbarungen zeigte Jesus allein die ungewöhnlich reichlichen Verheißungen, die mit der Andacht einhergehen.
(0,13 kB)  Dagegen das Datum: der 24. Oktober 1936 bestimmt eine deutliche Zäsur in der Geschichte dieser Offenbarungen. Jesus hat damals die kategorische moralische Forderung hinzugeworfen, und zwar die Unternehmung von Werken der Barmherzigkeit den Nächsten gegenüber – als Voraussetzung zum Erlangen der Gnaden der Andacht.

Herr Ks. Prof. Różycki schreibt:

„So sehen wir also, dass die Andacht einfach ist, wenn sie sich allein auf die einfachen, zur Nützung der daran gebundenen Verheißungen notwendigen Akte der Andacht beschränkt.
– Die Andacht ist zusammengesetzt, wenn sie neben diesen spezifischen Akten der Andacht ebenfalls die Praxis der Barmherzigkeit umfängt, die zum Erlangen dieser Verheißungen notwendig ist” (s. Roz-NMB 91).

(0,37 kB)  In der ersten Zeit forderte Jesus die folgenden Praktiken: die Ehre des Bildes, die Beichte und Heilige Kommunion am Fest der Barmherzigkeit, und das Beten der Koronka.
– Ab dem erwähnten Datum ändert sich wesentlich die Rolle des Bildes: „Es soll an die Forderungen Meiner Barmherzigkeit erinnern(TgF 742). Jesus greift hier auf einen kategorischen Ton seiner Worte zurück (s. Roz-NMB 92):

„Wenn die Seele nicht in irgendeiner Weise Barmherzigkeit übt,
wird sie am Tage des Gerichts Meine Barmherzigkeit nicht erfahren” (TgF 1317).

(0,28 kB)  Das bedeutet, dass es im Fall des Nicht-Praktizierens der Barmherzigkeit: mit Tat-Wort-Gebet keine Chance gibt, die mit der Verehrung des Bildes verbundenen Gnaden zu erlangen.

(0,15 kB)  Ein wenig anders ist es mit der Gnade der „zweiten Taufe”. Es kann vorkommen, dass der Empfang der Heiligen Kommunion bald nach der Heiligen Beichte erfolgt und es gab mittlerweile keine Gelegenheit, irgendwelches Werk der Barmherzigkeit zu unternehmen. Daher hängt die Größe der Gnade in diesem Fall von der zuvorgegangenen Praxis der Barmherzigkeit nicht ab (Roz-NMB 92).

Ähnliches gilt von der Gnade des glücklichen Todes infolge des Betens der Koronka zur Barmherzigkeit Gottes (TgF 687). Jesus hat wohl ihren Empfang von den Werken der Barmherzigkeit nicht abhängig gemacht. Anderswo ist aber das Beten selbst der Koronka schon auch ‘Tat der Barmherzigkeit’: dank des Gebetes der Barmherzigkeit für die ganze Welt.

Das Besinnen um die ein paar Formen der Andacht zur Barmherzigkeit führt zum Schluss, dass das ‘Tun der Barmherzigkeit’ an sich (mit der Tat-Wort-Gebet) zwar eine kategorische Forderung vonseiten Christus ist, und dennoch es bildet nicht das Wesen selbst der Andacht. Das bedeutet aber, dass jeder Jünger Christi die Praxis der Barmherzigkeit unternehmen muss, d.h. dass er die Nächstenliebe in die Tat umsetzen muss, wodurch er daselbst nach der Heiligkeit für den Alltag zu streben sucht (s. dazu: Roz-NMB 93f.).

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E.   DIE MIT DER VEREHRUNG
DER BARMHERZIGKEIT
VERBUNDENEN VERHEISSUNGEN

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Und ein Hase? - Warum sollte er die Weisheit und viele Bilder vom Computer nicht benutzen?

Wir benützen weiter in erster Reihe das tiefgehende Studium über das Tagebuch, das Herr Prof. Ks. Ignacy Różycki unternommen hat (Roz-NMB 94-119). Wir setzen alles voraus, was im ersten Teil des hiesigen Kapitels bei der geschichtlichen Analyse der Erscheinungen gesagt wurde.

Es sollen die früher besprochenen Bedingungen zur Erinnerung gebracht werden, die vorausgesetzt werden, um irgendwelche mit der Andacht zur Barmherzigkeit Gottes verbundenen Gnaden zu erlangen. Und zwar unumgängliche Vorbedingung ist jedes Mal das Anvertrauen auf die Barmherzigkeit, d.h. ein totales Anvertrauen auf Jesus den Barmherzigen.
– Zweite Vorbedingung ist das Verrichten der Barmherzigkeit: mit Tat-Wort-Gebet. Diese Vorbedingung ist einigermaßen ‘relativ’ – in diesem Sinn, dass das Praktizieren der Barmherzigkeit von vorkommenden Möglichkeiten abhängig ist, die die Forderung Jesu ins Leben umzusetzen erlauben.

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1. Verehrung des Bildes

Wir bemerken, dass Jesus in seinen Erscheinungen erst allmählich immer weitere Einzelheiten dieses Bildes enthüllte, das Er in der Vision am 22. Februar 1931 zu malen ließ (s. dazu auch: Wit-FauN 97-173. – Das Bild selbst s. unt.: Das Bild ‘Jesus ich vertraue auf Dich’ – oder: Altar der Hl. Schw. Faustyna in der bisherigen Kapelle-Kirche in Kraków). Das betrifft die Sinnbedeutung der Strahlen von Blut und Wasser, die Bedeutung der Unterschrift ‘Jesus ich vertraue auf Dich’, und selbst die Besonderheit: der Stunde, wann diese Strahlen erschienen sind. Jesus verlangt eine feierliche Einweihung des Bildes am Festtag der Barmherzigkeit und seine öffentliche Verehrung auf der ganzen Welt. Er stellt fest, dass Er mit diesem Bild den Menschen „das Gefäß darreicht, mit dem sie zur Quelle der Barmherzigkeit um Gnaden kommen sollen” (TgF 327).

Grundlage zum Erlangen irgendwelcher Gnaden durch dieses Bild stellt selbstverständlich fortwährend die lebendige Hoffnung bzw. das Anvertrauen dar, und unabhängig davon das Tun der Barmherzigkeit. Das Bild dient als das ‘Gefäß’ – sowohl für Jesus, wie für die Menschen.
– Es ist klar, dass nicht das ‘Bild’, sondern die Person Gnaden gewährt. Den Menschen aber dient das Bild als eigenartige ‘Schöpfkelle’, mit der sie „um Gnaden zur Quelle der Barmherzigkeit”  kommen sollen.

In der Umbruchszeit der Erscheinungen hat Jesus sehr entschieden hervorgehoben, dass das Bild seine Forderungen mit Bezug auf das Tun der Barmherzigkeit in Erinnerung bringen soll. Sollte diese Voraussetzung nicht erfüllt werden, kann es keine Rede von irgendwelchem Kultus dieses Bildes geben.

Die empfangenen Gnaden hängen offenbar mit der Qualität der Hoffnung zusammen, mit der jemand der Barmherzigkeit Gottes herannaht. Die Ehre des Bildes wird einzig unter solchen Umständen Ausdruck dieser Hoffnung, d.h. dieses Anvertrauens.
– Die Verheißungen an sich, die mit der Ehre des Bildes verbunden sind, betreffen vor allem die Erlösung, aber darüber hinaus auch eine Reichlichkeit von vielen anderen, näher nicht bestimmten Gnaden (TgF 723.687; s. das angeführte Studium: Roz-NMB 95-98).

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2. Das Fest der Barmherzigkeit

Jesus legt an die Einsetzung und das Begehen dieses Festes von Anfang an ein sehr großes Gewicht und widmet ihm ganze 14 Erscheinungen (s. Roz-NMB 98-104; und noch: Wit-FauN 175-210).
– Jesus hat auch die Vorbereitungs-Novene für dieses Fest diktiert (TgF 1209-1229) und fügte hinzu: „Mein Herz freut sich über dieses Fest ...” (TgF 998).
– Jesus drückt des Öfteren seinen Wunsch aus, dass dieses Fest feierlich begangen werde. Es soll der erste Sonntag nach Ostern sein. Die Priester sollen dann über die Barmherzigkeit Gottes predigen, die durch Christus gekommen ist.
– Daselbst hat Jesus dieses Fest enge mit dem Karfreitag verbunden und so das Geheimnis der Erlösung durch das Kreuz hervorgehoben (TgF 89).

Jesus wünscht deutlich eine Vorbereitungs-Novene zu diesem Fest, u.a. durch die Novene des ‘Koronka’-Gebetes, indem Er mit der Koronka das Erlangen ‘aller Gnaden’ verbindet (TgF 796). Die Novene selbst, die Jesus teilweise diktiert hat, enthält Verheißungen, die wohl nicht nur für die Schw. Faustyna bestimmt sind, sondern auch für jeden anderen. Bedingung, um diese Verheißungen für sich zu sichern, ist selbstverständlich die-Hoffnung-das-Anvertrauen – und Taten der Barmherzigkeit:

„Ich werde keiner Seele, die du zum Quell Meiner Barmherzigkeit hineinführst,
etwas versagen” (TgF 1209).

Die Predigt, die Jesus von Priestern an diesem Tag erwartet, soll sowohl die unendliche Barmherzigkeit Gottes zeigen, wie auch die des Menschlichen Herzens Jesu, zu deren Ausdruck seine Kreuzigung geworden ist. Auf solche Weise soll die Hoffnung und das Anvertrauen auf Gottes Barmherzigkeit ausgelöst werden. Dieses Fest soll doch „Zuflucht und Unterschlupf  für alle Seelen, besonders aber für die armen Sünder” werden (TgF 699).
– Bei der Predigt soll auch die Verheißung der „Gnade der Taufe” ausgelegt werden (TgF 300.699).
– Herr Ks. Prof. Różycki erinnert an die 4 Aspekte dieser Gabe (Roz-NMB 100f.):

butt  Es ist eine „außergewöhnliche Gnade”, die mit dem Fest der Barmherzigkeit verbunden ist.
butt  Unter der Voraussetzung der Heiligen Kommunion an diesem Tag.
butt  Sie beruht auf der völligen Vergebung der Schulden und Strafen.
butt  Es ist theologisch bewertet – eine mögliche Gnade.

Und hier die Worte der Verheißung Jesu zugunsten jener, die dazu besonders eingeladen sind, d.h. der Sünder:

(0,24 kB)  „Ich wünsche, dass das Fest der Barmherzigkeit Zuflucht und Unterschlupf für alle Seelen wird,
besonders aber für die armen Sünder.
– An diesem Tag ist das Innerste Meiner Barmherzigkeit offen, Ich ergieße ein ganzes Meer von Gnaden über die Seelen, die sich der Quelle Meiner Barmherzigkeit nähern. Jene Seele, die zur Beichte geht und die heilige Kommunion empfängt, erlangt vollkommenen Nachlass der Schulden und Strafen. An diesem Tag stehen alle Schleusen Gottes offen, durch die Gnaden fließen.
– Möge keine Seele Furcht empfinden, sich Mir zu nähern, sollten auch ihre Sünden wie Scharlach sein ...
– Das Fest der Barmherzigkeit ist aus Meinem Innersten hervorgekommen. Ich wünsche, dass es feierlich am ersten Sonntag nach Ostern begangen wird.
– Die Menschheit wird keinen Beruhigung erfahren, solange sie sich nicht zur Quelle Meiner Barmherzigkeit wendet ...” (TgF 699).

Herr Ks. Prof. Różycki schreibt dazu:

„Die Verheißung dieser unerhörten Gnade ist für alle Seelen Beweis, dass die Reichlichkeit Jesu an diesem Tag wirklich keine Grenzen kennt. Diese Reichlichkeit ist für alle Seelen zugleich Beweggrund, um an diesem Tag um Barmherzigkeit mit großer und unbegrenzter Hoffnung, und um alle Gaben der Gnade, die der Herr an diesem Sonntag ausspenden möchte, zu flehen” (Roz-NMB 101).

Jesus fordert deutlich das Herantreten zur Heiligen Kommunion. Die Heilige Beichte kann in früherem Termin verrichtet werden.
– Die Bezeichnung: ‘Quelle Meiner Barmherzigkeit’  betrifft mit Gewissheit den Empfang der Heiligen Kommunion.

Jesus verspricht an diesem Tage die Ausspendung derselben Gnade, wie bei der Heiligen Taufe: den Nachlass sowohl der Sünden, wie auch der Strafen. Dieser Tag soll nicht nur ein ‘Festtag mehr’ sein, sondern wahrhaft Zuflucht für die Sünder. Daher die Anhäufung der Ermutigungen mit Bezug auf sie und die Vergewisserung: „... an diesem Tag stehen alle Schleusen Gottes offen, durch die Gnaden fließen” (TgF 699).

Es gibt offenbar auch andere Arten und Weisen, um die Huld der Barmherzigkeit Gottes zu erfahren, jedes Mal vorausgesetzt die Akte eines unbedingten Anvertrauens und der Zuversicht. Allerdings, wenn Jesus so viele Verheißungen mit dem Fest selbst der Barmherzigkeit verbindet, zeigt Er daselbst, dass dieses Fest – Tag der tatsächlich besonders wirksamen Erlangung so unwahrscheinlicher seiner Gnaden und Verheißungen darstellt.

Nach Herrn Prof. Różycki dürfte die Reichlichkeit der Gnaden, die mit diesem Tag verbunden sind, folgender zusammengefasst werden:

butt  Es geht um das Angebot dieser Gnaden an alle, selbst jene, die sich erst an diesem Tag bekehrt haben.

butt  Es geht um die Möglichkeit, an diesem Tag alle möglichen Gnaden zu erlangen: sowohl diese geistigen, wie die irdischen.

butt  Diese Gnaden sind ausnahmslos für alle erreichbar, vorausgesetzt dass sie ein großes Anvertrauen aus sich herausschlagen.

butt  Indem aber die Barmherzigkeit Gottes „viel zu geben, und zwar sehr viel” geben vermag, „freut sich das Herz Jesu auf dieses Fest” (TgF 1578; Roz-NMB 104).

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3. Die ‘Koronka’ zur Barmherzigkeit

Die weitere Praxis der Andacht zur Barmherzigkeit Gottes beruht auf dem Beten der ‘Koronka’, d.h. des ‘Kleinen Rosenkranzes zur Barmherzigkeit’. Gott selbst knüpft an die ‘Koronka’ sehr viel Aufmerksamkeit, wenn ganze 14 Erscheinungen ihr gewidmet worden sind (Roz-NMB 105-115; und: Wit-FauN 212-240). Jesus hat im einzelnen erklärt, wie sie gebetet werden soll.
– Es besteht einige Unklarheit einzig hinsichtlich des Endes: des 3maligen „Heiliger Gott ...” : ob es im Abschluss an jedes Gesätz gebetet werden soll, oder nur an das letzte. Zum Wesen selbst der Koronka gehört das dabei angewandte Plural: „... für unsere Sünden, und die der ganzen Welt”, wodurch dieses Gebet zugleich ‘Werk der Barmherzigkeit’ wird (Roz-NMB 105n.33).

Wichtig ist das korrekte Verständnis der Anrufung an Gott den Vater: „... ich opfere Dir auf den Leib und das Blut, die Seele und die Gottheit Deines Geliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus ...”.

Die Sinnbedeutung dieser Formulierung tritt vom Zusammenhang hervor. Die hier gebrauchte Bezeichnung „Gottheit” betrifft selbstverständlich keineswegs die Aufopferung dem Vater der Göttlichen ‘Natur’ Jesu Christi. Das wäre Absurd, wenn doch die Gottes ’Natur’ ein und dieselbe ist sowohl des Vaters, wie des Sohnes, und des Heiligen Geistes. Es geht dagegen um die Aufopferung dem Urewigen Vater der Gottes Person Jesu Christi, die seine zwei unterschiedlichen ‘Naturen’: diese Göttliche und Menschliche, vereint.

Eine ähnliche Formulierung war in der Theologie schon gut verankert, besonders hinsichtlich der Eucharistie und Theologie Jesu Christi, dessen Gottes Person sowohl die menschliche, wie die Göttliche Natur umfängt, was Voraussetzung des Erlösungs-Werkes gewesen war.

Eine ähnliche Formulierung, wie diese aus der Koronka, kommt auch schon im Gebet vor, das den drei Kindern vom Engel in Fatima in 1916 angeboten worden ist (s. das alles: Roz-NMB 106n). Dieses Gebet lautete:

„Heiligste Dreifaltigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist! Ich bete Dich zutiefst an, ich opfere Dir auf den kostbaren Leib und das Blut, die Seele und die Gottheit unseres Herrn Jesus Christus, gegenwärtig in allen Tabernakeln der Welt: zur Sühne für die Schmähungen, Sakrilegien und Gleichgültigkeiten, durch welche Er selbst verletzt wird. Durch die unendlichen Verdienste seines Heiligsten Herzens und durch die Fürbitte des Unbefleckten Herzens Mariens erflehe ich von Dir die Bekehrung der armen Sünder”.

Die allergewöhnlichsten Grundsätze einer wissenschaftlichen Deutung in Anwendung auf die Christologie heißen diese Formulierung vollends korrekt vom theologischen Gesichtspunkt aus zu verstehen (Roz-NMB 108).

Aus den weiteren Worten des erörterten Gebetes, das auf den ‘Vater-unser-Perlen’ gebetet werden soll, folgert, dass wir Gott dem Vater, nicht aber Gott als Gott, die ganze Gottes Person seines Sohnes als des Menschgewordenen und Gekreuzigten Gottes aufopfern. Daher kommt es zur Erwähnung seines ‘Leibes und Blutes, seiner Seele und seiner Gottheit’, d.h. der Gesamtheit seiner Göttlich-Menschlichen Person.
– Ihn hat der Ewige Vater „dahingegeben” und Ihn auf die Welt der Menschen gesandt, damit jeder, der „auf Ihn glaubt, nicht verloren geht ...” (Joh 3,16). Der Gottes Sohn wurde in der ‘Gesamtheit’ seiner Göttlich-Menschlichen Person zum „Sühne-Opfer für unsere Sünden, und die der ganzen Welt” (1 Joh 2,2; Eph 5,2).

Wenn aber der Sohn Gottes das „Sühne-Opfer” für uns geworden ist und Gabe des Vaters ... „für uns” ist, hat Ihn der Vater uns sozusagen zu „unserer Verfügung” geschenkt – als eben den „zur Sühne für unsere Sünden und die der ganzen Welt” Geopferten. Daher ist es uns erlaubt gerade diesen Gottes Sohn, unseren Herrn, mit dem wir uns zu dieser Zeit vereinigen, in Form ‘unserer Gabe’  rückwärts dem Ewigen Vater aufopfern.

Diese Aufopferung wird zugleich Berufung auf diese unveräußerlich treue Liebe des Vaters – und des Sohnes, die zur Verwirklichung des Vorhabens der Erlösung des Menschen im Gottes Fleischgewordenen und Gekreuzigten Sohn geführt hat. Dieses Vorhaben wurde von der urewigen Liebe des Vaters zum Menschen: Mann und Frau – vorgeschoben, die nach dem Bild seines Sohnes erschaffen worden sind.
– Das Beten der Koronka wird daselbst Berufung auf die Liebe Gottes, die ihren Ausdruck in der Barmherzigkeit dem Menschen zugute findet.

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Schwieriges Leben unter solchen Bedingungen in solchen Weltgegenden: leere Wüste, die manchmal durchschritten werden muss, dauernd in Furcht vor wilden Tieren, Unbequemlichkeiten, Wassermangel, großer Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht ...

Jener, der die Koronka betet, beruft sich zugleich auf das „schmerzhafte Leiden” des Gottes Sohnes, und dieses ist doch das höchste Zeugnis seiner Liebe zu seinen Menschlichen Brüdern und Schwestern, die Er zu erlösen gekommen ist.
– Dennoch die Liebe des Leidenden Sohnes Gottes ist in erster Reihe Zeugnis der Barmherzigen Liebe des Vaters selbst zu den Menschen. Der Vater hat die Treue seiner eigenen Liebe bis zum „erschütternden Opfer des Sohnes”  vorangerückt (DiM 7d). Daselbst beruft sich die Koronka im Angesicht des Ewigen Vaters auf den „allerstärksten Beweggrund, um erhört zu werden” (vgl. auch Roz-NMB 109).

Im selben Sinn soll auch der Inhalt des Gebetchens verstanden werden, das 10mal auf den ‘Gegrüßet-seist-Du-Maria-Perlen’ wiederholt wird: „Um seines schmerzhaften Leidens willen – habe Erbarmen mit uns und der ganzen Welt”. Es geht selbstverständlich um das Erlösungs-Leiden Jesu des Fleischgewordenen Sohnes Gottes. Dennoch sie wird im Angesicht des Vaters bei dem Beten der Koronka von neuem zur Berufung auf die Barmherzige Liebe des Ewigen Vaters selbst, an den dieses Gebet gerichtet wird. Zu ihrem Ausdruck ist das Erlösungs-Leiden seines Eingeborenen Sohnes – des Fleischgewordenen Gottes geworden (Roz-NMB 109f.).

Es soll auch wiederholt folgendes hervorgehoben werden: unabhängig vom Beten der Koronka auf individuelle oder gemeinschaftliche Weise, zum Wesen selbst der Koronka gehört es, dass hier immer der Plural angewandt wird. Die Koronka wird daselbst zum wahrhaften Werk der Barmherzigkeit vonseiten des Betenden, wenn er in der Meinung betet, auf diese Weise die Sühne „für unsere Sünden und die der ganzen Welt”  darzubringen (s. TgF 929; und: Roz-NMB 110).

Es ist klar, die Koronka muss die Haltung des Anvertrauens zum Ausdruck bringen. Dies ist die unersetzliche Voraussetzung der Andacht zur Barmherzigkeit Gottes. Folgerichtig muss es auch ein beharrliches Gebet sein. Erst dann kann das Erlangen der Reichlichkeit von Gnaden – sowohl geistiger, wie irdischer Natur, in Rechnung genommen werden, wie es Jesus versprochen hat, wenn es „mit Meinem Willen übereinstimmt” (s. TgF 1731. S. auch noch ebd., 1128.1540f.).
– Herr Ks. Prof. Różycki bemerkt mit Recht:

„Die große Beharrlichkeit ist Zeichen der großen Hoffnung, und anderseits eine der Grundlagen der Andacht besteht darin, dass die Gnaden der Barmherzigkeit direkt proportional zur Größe des Anvertrauens sind, daher ist es vollends logisch, dass die Barmherzigkeit Gottes zum Erlangen einiger Gaben – zumal großer Gaben – ein längeres, beharrliches Gebet verlangt, das heißt das immerwährende Beten dieser Koronka ...” (Roz-NMB 111).


(0,24 kB)  Die besondere ‘Domäne’, mit der Jesus die Reichlichkeit der Gnaden durch das Beten der Koronka verheißen hat, betrifft die Stunde des Sterbens. Aufgrund des Beispiels eigener Erfahrungen der Schw. Faustyna und der Worte Jesu im Anschluss an solche Situationen (s. TgF 1035.1128.1541) soll festgestellt werden – wir benützen wiederholt die schon fertigen Analysen von Herr Ks. Prof. Różycki (Roz-NMB 112) – dass:

butt  „Der Koronka die verheißene Macht zusteht.
butt  Sie schenkt die erwartete Wirkung, aber vorausgesetzt ihr beharrliches Beten.
butt  Die Gewissheit, dass man erhört werden wird, soll nicht mit sofortiger Erhörung getauscht werden”.

Im Tagebuch werden drei ganz besondere Verheißungen gezeigt, die mit der Stunde des Sterbens verbunden sind. Zwei von ihnen betreffen die Erlösung, also das Heil, die dritte das Sterben selbst (s. Roz-NMB 113f.).

butt  Die erste betrifft das Erlangen der „großen Barmherzigkeit in der Stunde des Sterbens”, d.h. die Gnade der Bekehrung und des Todes in Heiligmachender Gnade – vorausgesetzt zumindest eines einmaligen Betens der Koronka samt dem unentbehrlichen Anvertrauen bei ihrem Beten (TgF 687).

butt  Die zweite Verheißung ist noch größer. Sie betrifft den Fall, wenn Andere die Koronka bei dem Sterbenden beten (TgF 811).

butt  Die dritte Verheißung ist gleichsam Ergänzung der zwei vorigen. Jesus verspricht Frieden der Seele beim Sterben (TgF 1541), und dass die Sterbenden „kein Entsetzen”  erfahren (TgF 1540), so dass dieser Tod „glücklich”  sein wird, dagegen Jesus selbst wird „zwischen dem Vater, und der sterbenden Seele nicht als gerechter Richter, sondern barmherziger Erlöser stehen” (TgF 1541).

Kein Wunder, dass Jesus sich an die Priester wendet, dass sie die Koronka den Sündern als „letztes Rettungsbrett”  darreichen (TgF 687; Roz-NMB 115).

Die grundlegende Voraussetzung zum Erlangen aller Verheißungen ist aber immer das möglichst größte Anvertrauen auf die Barmherzigkeit, die Beharrlichkeit im Gebet und selbstverständlich die Erfüllung von Taten der Barmherzigkeit, auch wenn schon das Beten der Koronka selbst eines der ‘Werke der Barmherzigkeit’ darstellt, das in Form des Gebetes unternommen wird.
– Das liegt vollends auf der Linie der Belehrungen Christi vom Evangelium: „Jesus sagte ihnen durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollen” (Lk 18,1; Roz-NMB 112).

Das betrifft u.a. die irdischen Güter, bzw. diese irdisch-geistigen Güter, wie z.B. beim Beten der Koronka in der Meinung für die Heimat (TgF 714). Jesus hebt hervor:

„O, welch große Gnaden werde Ich den Seelen verleihen, die diese Koronka beten werden.
Das Innerste Meiner Barmherzigkeit bewegt sich für diejenigen, die diese Koronka beten.
Schreibe diese Worte auf, Meine Tochter ...” (TgF 848).

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4. Verbreitung der Ehre
zu Gottes Barmherzigkeit

Jesus verbindet die gleichen Verheißungen mit der Predigt über die Barmherzigkeit Gottes und der Verbreitung der Andacht zur Barmherzigkeit Gottes (Roz-NMB 116n). Daher betreffen sie sowohl die Priester, wie die übrigen Leute.
– Die grundlegende Verheißung bezieht sich in erster Reihe auf ihre Sterbestunde (TgF 379; und Wit-FauN 249-262), aber außerdem auf die Gesamtheit ihres Lebens, das Jesus mit der Zärtlichkeit einer Mutter zu ihrem Säugling umfängt (TgF 1075).
– Die Verheißung, die die Sterbestunde betrifft, ist zwar ähnlich wie diese, die an das Beten der Koronka gebunden ist. Es ist aber klar, dass die Ermutigung anderer zur Ehre der Barmherzigkeit Gottes an sich von höherem Grad des Engagements zeugt, als die nur privat gebetete Koronka.

In einer gesonderten Verheißung wendet sich Jesus an die Priester im Anschluss an ihr Künden über die Barmherzigkeit Gottes. Er verspricht ihren Worten besondere Macht bei der Zerbröcklung der verstockten Sünder (TgF 1521). Hier wird es wohl darum gehen, die Sünder mit ihrer Predigt und Belehrung zum Tribunal der Barmherzigkeit herbeizuführen, wo die Bekehrung der Herzen erfolgt (Roz-NMB 117).

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5. Stunde der Barmherzigkeit

Von der ‘Stunde der Barmherzigkeit’ hat Jesus zweimal gesprochen (TgF 1320.1572; s. Roz-NMB 117f; und: Wit-FauN 241-246). Jesus verspricht eine Reichlichkeit von Gaben seiner Barmherzigkeit ohne Grenzen. Er setzt dabei drei Bedingungen::

butt  Es soll die Stunde 15.00 Uhr sein.

butt  Das Gebet soll sich auf den Erlösungs-Tod Christi berufen.

butt  Das Gebet soll an Jesus selbst gerichtet sein.

Es ist klar, dass der Gegenstand des Gebetes mit dem Willen Gottes übereinstimmen muss. Unentbehrliche Bedingung ist dabei, dass das Vertrauen auf die Barmherzigkeit geweckt wird, samt der mit ihm einhergehenden Beharrlichkeit im Gebet. Eine andere Voraussetzung gilt für die Erfüllung von Werken der Barmherzigkeit.
– Jesus bietet den Vorschlag an, dass der Kreuzweg um diese Zeit verrichtet wird, oder auch, falls das unmöglich sein sollte, dass wenigstens eine kurze Anbetung des Allerheiligsten Sakraments gehalten wird, bzw. wenn auch das schwer zu erfüllen sein sollte, dass man sich wenigstens für eine kurze Weile in seinem Leiden und seiner Verlassenheit beim Sterben versinkt.

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6. Vertrauen auf die Barmherzigkeit

Es wurde schon mehrmals von der Hoffnung gesprochen. Sie ist Voraussetzung, ohne die von keiner Verehrung der Barmherzigkeit Gottes gesprochen werden kann (Roz-NMB 118f.). Oben wurde schon aufmerksam gemacht, dass es um die ‘Hoffnung’ in ihrem biblischen Sinn geht, wie sie also in der Sprache der Offenbarung des Alten und Neuen Testamentes gebraucht wird. Sie ist synonyme Bezeichnung (= gleichbedeutend) zu solchen biblischen Ausdrucksweisen, wie: ‘Anvertrauen’, Glauben, Hoffnung-Zuversicht, Demut, Beharrlichkeit und Herzensreumut. Alle diese Kennzeichen zusammen genommen bilden den eigentlichen Inhalt des im Tagebuch angewandten: ‘Hoffnung, ich hoffe’. Es ist also freiwilliger Akt eines möglich totalen Anvertrauens auf Jesus, den Erlöser.

(0,36 kB)  Die genauere Betrachtung des Tagebuches lässt sehen, dass die so verstandene und gelebte Hoffnung, bzw. dieser Glauben an sich vollends zur Verherrlichung der Barmherzigkeit Gottes ausreicht, sollten auch irgendwelche anderen Formen der Andacht zur Barmherzigkeit Gottes fehlen.
– Und umgekehrt: Nichts taugen immer andere äußere Formen der Andacht zur Barmherzigkeit Gottes – wie z.B. die Verehrung des Bildes ‘Jesus ich vertraue auf Dich’, das Beten der Koronka, usw., wenn jene Hoffnung, jenes Vertrauen nicht da ist.

(0,2 kB)  Man braucht sich nicht wundern, dass Jesus die Reichlichkeit seiner Gnaden, oder eher die ewige Erlösung selbst jenen allen, die Ihm anvertrauen, verspricht:

„Eher würde Himmel und Erde zu einem Nichts,
als dass eine vertrauende Seele von Meiner Barmherzigkeit nicht umfangen werden sollte ...” (TgF 1777).

„Glücklich die Seele, die sich das Leben hindurch im Sprudel der Barmherzigkeit versenkte,
denn die Gerechtigkeit wird sie nicht erreichen” (TgF 1075).

„Wer sein Vertrauen in Meiner Barmherzigkeit gelegt hat,
dessen Seele werde Ich in der Stunde des Todes mit Meinem Frieden erfüllen” (TgF 1520).

„Wer auf Meine Barmherzigkeit vertraut, geht nicht verloren,
denn alle seine Angelegenheiten sind die Meinen ...” (TgF 723).


Der Sohn Gottes hat die Menschen-Familie auf dieser Stufe ihrer Entwicklung mit einer wunderbaren Gabe beschenkt: Er hat ihr in Erinnerung gebracht, dass Gott ... Barmherzigkeit ist. Er hat auch sich selber in seinem Göttlich-Menschlichen Herzen zur Erinnerung gebracht. Dieses Herz ist Beweis der letztlichen Folgen Gottes, der in seiner Liebe – treu ist. Für diese Liebe gibt es keinen so großen Preis, dass Er sein Wort nicht in die Tat umsetzen sollte: „Ich liebe Dich, Du Kind Meiner Liebe, Du Kind Meines ... Schmerzes ...! ”

Diese Gabe darf nicht verpasst werden, die der Herr selbst gleichsam als das „Zeichen für die letztlichen Zeiten” – ‘punktiert’ hat (s. z.B. TgF 848.1146.1160). Eins ist sicher: ein anderes Zeichen wird der Herr wohl nicht mehr darreichen. Sein einziger Wunsch, der Ihn ganz und gar ‘brennt’ (vgl. TgF 50.177.1074 usw.), ist das inbrünstige Verlangen nach dem Wohl des Menschen: dass er an den selben Ort findet, wo auch Er selbst, Jesus Christus, ist: in das Haus des Vaters (vgl. Joh 14,2f.).


Jesus und Maria! Ich liebe Euch!
Rettet die Sünder!

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RE-Lektüre: V.Teil, Kapit.7c:
Stadniki, 15.XI.2013.
Tarnów, 21.V.2022.

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3. Gegenstand der Andacht zu Gottes Barmherzigkeit
4. Andacht zur Gottes Barmherzigkeit – und das Heil des Sünders
5. Inhalt des Anvertrauens bei der Verehrung der Barmherzigkeit
!empt (0 kB) Ich hoffe-Hoffnung: gleichbedeutende Bezeichnungen
6. Wesentliche und nicht wesentliche Bedingungen der Andacht
!empt (0 kB)Wesentliche Bedingungen der Andacht
!empt (0 kB)Nicht wesentliche Bedingungen der Andacht

E. DIE MIT DER VEREHRUNG DER BARMHERZIGKEIT VERBUNDENEN
!empt (0 kB)VERHEISSUNGEN

1. Verehrung des Bildes
2. Das Fest der Barmherzigkeit
3. Die ‘Koronka’ zur Barmherzigkeit
4. Verbreitung der Ehre zu Gottes Barmherzigkeit
5. Stunde der Barmherzigkeit
6. Vertrauen auf die Barmherzigkeit


Bilder-Fotos

Abb.1. Rosenkranz: geliebtes Gebet zu Maria in 3 oder 4 Teilen
Abb.2. Schwester mit ganz nacktem Brüderchen vor Schw.Teresa
Abb.3. Verwundertes Mädchen mit Schnuller im Mund
Abb.4. Hase verbissen verwundert über Neuheiten im Computer
Abb.5. Bezludna pustynia wśród gór