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Offenbarungen des Leidenden Jesus im Laufe der Jahrhunderte

Der ‘Himmel’ hat sich der Kirche immer wieder zur Erinnerung gebracht – nicht nur in der ersten Phase ihres Existierens, d.i. in der Zeit, als die Apostel noch lebten und tätig waren, die übrigens – der eine nach dem andren – des Märtyrertodes starben. Wir stellen unabänderlich fest, dass es keine Zeitphase in der Geschichte der Kirche gegeben hat, in der entweder Jesus selbst: der Gott-Mensch, oder auch seine Unbefleckte Mutter Maria, ihre lebendige Zugegenheit nicht über greifbare Einschreitungen und Offenbarungen geltend gemacht hätte.

Jesus hat nämlich seine Mutter zu sich in den Himmel „mit Leib und Seele” aufgenommen, als ihr Leben zu seinem Ende gekommen war. Allerdings noch früher, als Er am Kreuz zugenagelt hing, hat Er Maria für seinen geliebten Jünger Johannes zu seiner Mutter eingesetzt. Nur dass Johannes in dieser Stunde, in Gottes Sicht der Erlösung ... die ganze Menschen-Familie vergegenwärtigte. Maria wurde so zur Mutter der Kirche, Mutter aller ihrer Brüder und Schwestern, selbst in ihrer Würde als Königin der Welt und ständige Fürsprecherin bei Ihrem Göttlichen Sohn erhöht für alle, die Ihr Göttlicher Sohn um den Preis seines Blutes erlöst hat.

Wir denken in diesem Augenblick an sog. Privat-Offenbarungen, deren Reichtum wir im Laufe der Geschichte der Kirche immer wieder begegnen: sowohl in vergangenen Jahrhunderten, wie wohl mit verwundernder Reichlichkeit im letzten, 20.Jahrhundert und dem auch schon ablaufenden 21.Jahrhundert. Es ist unmöglich, dass diese Tatsachen nicht eine ganz besondere Aussagekraft haben sollten. Die „Zeiten” laufen systematisch ihrem Grenzpunkt zu, auch wenn es diesbezüglich schwer irgendwas Genaueres zu sagen ist. Gott offenbart sich selber, noch sein Vorhaben dem Menschen zugute, nicht um vor allem seine ‘Neugierigkeit’ zu befriedigen! Die „Fülle der Zeiten” wurde in einer Gott bekannten Art und Weise schon samt der Stunde der Fleischwerdung des Gottes Sohnes erreicht:

„Als aber die Fülle der Zeit kam,
entsandte Gott seinen Sohn, geboren aus einer Frau ...
Er sollte die dem Gesetz Unterworfenen loskaufen,
damit wir an Kindes Statt angenommen würden ...” (Gal 4,4f.).

In nicht allzu vielen weiteren Jahren – ca. 2028, laufen 2000 Jahre seit dem Erlösungs-Tod des Gottes Sohnes auf dem Kalvarienberg (= Golgotha) bei Jerusalem ab.
– Es ist schwer um eine genauere Dokumentation der ‘privaten’ Offenbarungen, sei es Jesu, oder Mariens – im Lauf vor allem des ganzen ersten Jahrtausends ab der Geburt und Auferstehung des Gottes Sohnes. Die Schrift galt damals eher als Seltenheit, es gab viele Kriege und Völkerwanderungen, in deren Rahmen u.a. anderswoher sowieso seltene Denkmäler des Schrifttums leicht vernichtet wurden. Erst vom abgelaufenen zweiten Jahrtausend des Christentums gibt es mehrere Zeugnisse u.a. von Offenbarungen Jesu Christi oder anderer Personen vom Himmel.

Wir möchten einige von ihnen erwähnen, zumal die mehr bekannten – mit Betonung der Hinsicht Jesu Christi dauernd ‘auf dem laufenden’ auf geheimnisvolle Leidenden – bei seiner Leidens-Unfähigkeit ab der Stunde, als sein Mensch-Sein durch die Auferstehung und Himmelfahrt verherrlicht worden ist.

Stigmata

Es gehört sich eine besondere Aufmerksamkeit den Personen zu widmen, die mit der Gnade der Stigmata begabt waren, d.h. der Abspiegelung an ihrem Leib der Passionsmale des Erlösers. Solche Personen, mit dokumentierten Stigmata, hat es im Laufe der Kirchengeschichte ein paar hundert gegeben. Es besteht aber kein Zweifel, dass es wesentlich mehrere solche Personen gegeben hat, deren Stigmata nicht dokumentiert wurden, bzw. die diese Gnade im Verborgenen behalten haben, trotzdem sie die Leidensmale Jesu auf ihrem Leib trugen.

Der griechische Ausdruck: ‘stigma’ bedeutet: das Mal, Wundmal, Wunde. Diese Bezeichnung hat sich in der christlichen Theologie eingebürgert. Sie betrifft dann die Stigmata, die nicht selten bei Mystikern und manchen anderen Heiligen vorkommen können. Und zwar ein jemand Bevorzugter kann mit den Passions-Malen Jesu Christi begabt werden. Bei den einen geschieht es auf mystische, nur geistige Weise, die aber mit Wahrnehmung der Leiden verbunden ist, die nicht selten die normalen Möglichkeiten des Menschen, solche Schmerzen ertragen zu können, überragen.

Mit solchem Charisma: der inneren Leiden – wurde z.B. die Ärztin, Konvertitin aus Basiläa begnadet, Adrienne v. Speyr (1902-1967). Gott hat sie mit der Gabe der Heilungen begabt, mystischer Erlebnisse, mit der Gabe der Stigmata, Bilokation. Sie war außerdem begabte Schriftstellerin und hat über 60 Schriftwerke hinterlassen (s. bündig u.a. in: EWIG 1 [2, 1991] 37).

Am häufigsten kommen aber bei bevorzugten Personen solche Stigmata zutage, die außen erschienen. Sie können z.B. in Form von Blutungen vorkommen – von Hautblutung, Blutblasen, die vorwiegend an Händen und Füßen erscheinen, bei vielen in der Herzgegend, aber auch an der Stirn – als Anteilhabe mit Christus in der Dornenkrone, bzw. in Form von Wunden an der Schulter oder am Rücken, die an die entsetzliche Geißelung Jesu Christi erinnern.

Diese Male können sich zeitweilig erneuern oder auch schwinden. Meistens bleiben sie bei der betreffenden Person schon bis zu ihrem Tod. Es sind keine Wunden die mit Entzündungszuständen hervorgeruft wären, bzw. infolge einer Eiterung. Sie können nicht entfernt werden, noch können sie mit Hilfe von Heilsmitteln behandelt werden. Für die Medizinwissenschaft bleiben solche Wunden unerklärlich.

Bei Personen, die mit Stigmata begabt wurden, kommen gewöhnlich außerdem auch noch andere übernatürliche Gaben zutage. Es kommt vor, dass sie keine Nahrungsmittel empfangen, überhaupt nicht schlafen, sie können mit der Gabe des Hellsehens beschenkt sein. Sie können manchmal in fremden Sprachen reden, bzw. fremde Sprachen verstehen, sie können Visionen erfahren, die Gabe der Bilokation.

Trotz allen Gegenargumenten, mit denen die Echtheit der erwähnten Erscheinungen unterwühlt werden möchte, müssen nach jahrelanger Beobachtung und immer wieder erneuerten Untersuchungen selbst Atheisten-Ärzte bekennen, dass im betreffenden Fall jeder Betrug ausgeschlossen ist, und die Erscheinung selbst der Stigmata vom medizinischen Standpunkt aus unerklärlich feststeht.
(Die hier dargestellten Daten werden aufgrund einer Präsentation zu dieser Frage angeboten: EWIG 1 [3,1991] 11).

Hier jetzt die Auswahl einiger solcher besonderer Fälle aus dem zweiten Jahrtausend der Kirchengeschichte (bündige Übersichts-Dokumentation s.: EWIG 4 [3-4 (1994) 10f.]).

13. Jahrhundert

Der Hl. Franziskus von Assisi (1181-1226) empfängt Stigmata bei einer Vision am 14. September 1224. Franziskus, der damals sein gewohntes vierzigtägiges Fasten auf dem Berg Alverna erlebte, sah einen Serafim vom Himmel herbeikommen. Zwischen seinen Flügeln erschien der Gekreuzigte Jesus. Aus den Wunden des Gekreuzigten gingen Strahlen hervor, die seinen Leib und seine Seele durchdrangen. Er erlebte einen Schmerz als ob ihn ein Schwert durchbohrte, wobei seine Seele mit Liebe zum Gekreuzigten entflammt wurde. Von nun an trug Franziskus an seinen Händen, Füßen und seiner Seite Wundmale der Kreuzigung Jesu. Aus diesen Wunden floss oft lebendiges Blut hervor und durchtränkte selbst das Gewand, das er trug (s. dazu: Die Heiligen sind das lebendige Evangelium, EWIG 1 [6, 1991] 37).

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Agata W., das siebente Kind in dieser Familie mit 10 Kindern. Die älteste - die A., sagt dazu: Die Agata, die (damals) jüngste, hat uns allen unser Herz geraubt. Ich wollte sie so sehr nicht haben, weil sie schon das siebente Kind war, und ich habe schon die früher geborenen Geschwister irgendwie erzogen: besonders die Zwillinge (die Marta und Magda). Und dennoch auch ich habe mich in ihr wirklich verliebt!

Der Hl Franziskus ist der erste unter den Stigmatikern, dessen Stigmata dokumentiert bleiben. Daselbst hat er den Anfang einer unzählbaren Reihe anderer Männer und Frauen gegeben, die ebenfalls mit dieser Verähnlichung zu Jesus Christus geehrt wurden. Bekannt sind weit über 400 Stigmatiker im Lauf der weiteren Jahrhunderte der Kirchengeschichte (s.: Träger der Wundmale – Einst wie heute, EWIG 1 [3, 1991] 11). Sie könnten nach dem Hl. Paulus sagen:

„Künftig möge mir niemand lästig fallen:
denn ich trage die Malzeichen Jesu
an meinem Leibe ...” (Gal 6,17).

Vom selben 13. Jahrhundert könnte noch eine ganze Reihe anderer Stigmatiker aufgezählt werden:
der Sel. Dodo von Haske Einsiedler (erhält Stigmata am 30. März 1231),
die Hl. Luitgardis von Tongres in Brabant (Stigmata am 16. Juni 1246),
die Sel. Helena von Ungarn (Stigmata am 15. November 1270),
die Hl. Margareta von Ungarn, Tochter des Königs Bela IV. von Ungarn (Stigmata am 18. Januar 1270),
der Sel. Konrad von Ascoli Piceno, Franziskaner, Missionar in Lybien (Stigmata am 19. April 1289),
die Hl. Margareta von Cortona, Büßerin – ihr Leib bleibt unverwest erhalten (Stigmata am 22. Februar 1297),
die Hl. Mechtildis von Magdeburg (Stigmata am 15. August 1293)
usw. (s. eine anschauliche kurze Übersicht: „Stigmatisierte ... Selige und Heilige”, in: EWIG 4 [3-4, 1994] 10-11)

14. Jahrhundert

Aus dem 14. Jahrhundert könnten die folgenden, mehr bekannten Stigmatiker erwähnt werden:
die Hl. Gertrud die Große, Mystikerin, Herz-Jesu-Verehrerin (Stigmata am 17. November 1302),
die Sel. Angela von Foligno, Franziskaner-Terziarin, Mystikerin (Stigmata am 4. Januar 1309),
der Hl. Rochus, der Pilger, Patron der Pestkranken (Stigmata am 16. August 1327),
die Sel. Klara von Rimini Franziskanerin (Stigmata in 1346),
die Hl. Katharina von Siena, die die Rückkehr des Papstes von Avignon zustande gebracht hat (Stigmata: am 29. April 1380).

15. Jahrhundert

In diesem Jahrhundert weckte Gott u.a. die folgenden Stigmatiker:
die Sel. Dorothea von Montau – Marienwerder, Nord-Polen, Mutter von 9 Kindern (poln. Kwidzyn; Stigmata am 25. Juni 1394),
die Sel. Juliana von Bologna (Stigmata in 1435),
die Hl. Franziska von Rom, die Visionen des Schutzengels erlebte. Sie ist Mutter und Ordensgründerin (Stigmata am 9. März 1440),
die Hl. Coletta, Franziskanerin, die fünf Tote zum Leben erweckte (Stigmata am 6. März 1447),
die Hl. Rita von Cascia, Witwe, Nonne, Stigma des Dorns (Stigmata am 22. Mai 1456),
der Sel. Hugolin von Mantua (Stigmata in 1471),
die Sel. Christina von Hamm in Westfalen (Stigmata am 22. Juni 1471), usw.

16. Jahrhundert

Die Reihe mehr bekannter Stigmatiker vom 16. Jahrhundert:
die Sel. Magdalena von Trino (Stigmata in 1503),
die Hl. Katharina von Genua verheiratet, Krankenpflegerin, Mystikerin (Stigmata am 15. September 1510),
der Hl. Johannes von Gott, Krankenpfleger, Gründer der Bonifrater (Stigmata am 8. März 1555),
der Sel. Johann Marinon, Kleriker (Stigmata in 1562),
die Hl. Theresia von Avila Reformatorin des Karmelordens (Stigmata am 15. Oktober 1582),
die Hl. Katharina von Ricci (Stigmata am 1. Februar 1589),
der Hl. Johannes vom Kreuz, Karmelit, geistiger Schriftsteller, Mystiker, Kirchenlehrer (Stigmata am 14. Dezember 1591), usw.

17. Jahrhundert

Vom 17. Jahrhundert könnten die folgenden mehr bekannten Stigmatiker erwähnt werden:
der Hl. Alfonso Rodriguez Jesuit, Kaufmann, Pförtner (Stigmata am 31. Oktober 1617),
die Hl. Maria Magdalena von Pazzi Karmelitin, ihr Leib ist bis heute unversehrt erhalten (Stigmata am 25. Mai 1607),
die Sel. Maria von der Menschwerdung aus Paris, Mutter von 6 Kindern, dann Karmelitin (Stigmata am 18. April 1618),
der Hl. Fidelis von Sigmaringen Kapuziner, Märtyrer in Seewis, Schweiz (Stigmata am 24. April 1622),
die Hl. Margaretha Maria Alacoque Visitantin in Paray-Le-Monial (Stigmata am 16. Oktober 1690),
und viele andere.

18. Jahrhundert

In diesem Jahrhundert sind Erinnerungen besonders an die folgenden Stigmatiker erhalten:
die Sel. Maria von den Engeln, Karmelitin in Turin (Stigmata in 1717),
die Hl. Veronika Giuliani Kapuzinerin (Stigmata in 1717),
der Sel. Angelus von Acri Kapuziner (Stigmata in 1739),
der Hl. Gerhard Majella, Schneider, Redemptorist, Wundertäter bei Neapel (Stigmata am 16. Oktober 1755),
die Hl. Maria Franziska von den Fünf Wunden geboren bei Neapel (Stigmata am 6. Oktober 1791).

19. Jahrhundert

Von diesem Jahrhundert sollten besonders die folgenden Stigmatiker erwähnt werden:
die Sel. Anna Maria Taigi aus Rom, Mutter, Prophetin. Ihr Leib ist unverwest erhalten (Stigmata am 9. Juni 1837),
die Sel. Mirjam von Abellin aus Palästina, Karmelitin, Wundertäterin aus Betlehem (Stigmata am 26. August 1878),
die Hl. Gemma Galgani aus Lucca in Italien, Sühneopfer für die Sünden (Stigmata am 11. April 1903).

20. Jahrhundert

Der Hl. Padre Pio

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Was für eine höllische Neugierigkeit: durch das Schlüsselloch und die Schlitze in der Tür abzugucken: Was diese da machen? So darf es nicht sein, um keinen Preis - kein Abgucken!

Im 20. Jahrhundert ist als Stigmatiker vor allem der Kapuzinerpater, der Hl. Padre PIO aus Pietrelcina bekannt (1887-1968). Er ist einer der Heiligen, die zuerst seliggesprochen (1999), und nachher heiliggesprochen (2002) wurden vom selben Papst – in diesem Fall von Johannes Paul II. Sein Leben war mit vielen Leiden besät. Er war zugleich berühmter Stigmatiker. Anfangs erschienen sie bei ihm beinahe regelmäßig jede Woche sichtbar – da wieder waren die Stigmata der Wunden an Händen und Füßen verborgen (in Jahren 1910-1918). Im Jahr 1918 erhielt der Hl. P. Pio von Christus sichtbare Stigmata. Sie dauerten an bis zu seinem Tod (s. u.a.: EWIG 6 [11-12 1996] 21; und überaus reiche Literatur, die der Gestalt des Hl. Padre Pio gewidmet ist).

Jesus hat sich ihn ausgewählt, um mit ihm gleichsam sein einziges, unendlich größeres Opfer der Erlösung, das Er am Kalvarienberg bei Jerusalem vollbracht hat, zu erneuern und vergegenwärtigen. Der demütige Kapuziner – der Hl. P. Pio, hat dem Herrn seine Bereitschaft geäußert, stellvertretende Leiden für alle Menschen zu erdulden, die die Liebe Gottes zurückweisen. Es ist der erste unter den Priestern, der Stigmata erhalten hat und sie 50 Jahre hindurch trug. Sie sind kurz vor seinem Tod verschwunden.
– Samt den Stigmata begabte ihn Christus mit vielen noch anderen Charismen: der Teilnahme an seinen Erlösungs-Leiden, mit Visionen, er konnte in den Seelen lesen, Heilungen vollbringen, war begabt mit der Gabe der Prophezeiungen, Bilokation. Der P. Pio war vor allem als wahrer Märtyrer des Beichtstuhls bekannt. Wie viele Leute haben seinen Dienst der Versöhnung mit Gott benützen können, bereichert mit der Gabe, in den menschlichen Gewissen lesen zu können!

Die Hl. Schw. Faustyna Kowalska

Mit Malen der Passion Jesu Christi wurde auch die Hl. Schw. Faustyna Kowalska aus Polen, Krakow, geehrt (1905-1938). Auch sie gehört zu diesen Heiligen, die vom selben Papst, hier: von Johannes Paul II., zuerst seliggesprochen (1993), und nachher heiliggesprochen wurden (2000).

Gottes Dienerin Marta Robin und andere

Das 20. Jahrhundert war reich noch an viele andere Stigmatiker – ungeachtet dieser zwei gerade erst erwähnten. Im Fall einiger von ihnen läuft weiter der Vorgang der erwarteten Seligsprechung.
– Eine unter ihnen ist die Dienerin Gottes, Marta Robin (1902-1981) (s. bündig u.a.: EWIG 1 [3, 1991] 11; und eine reiche Literatur die ihrer Gestalt gewidmet ist). Sie hat besonders jeden Freitag die Passion Jesu Christi auf Golgotha erlebt. Sie trug die Stigmata über 50 Jahre hindurch. Besonders erstaunendes Wunder ist in ihrem Fall die Tatsache, dass sie überhaupt keine Nahrung über 53 Jahre hindurch empfing: 1928-1981 und überhaupt nicht geschlafen hat. Sie lebte allein mit der Allerheiligsten Eucharistie.

Eine andere Stigmatikerin war Therese Neumann von Konnersreuth (1898-1962). Auch ihr wurde es gegeben, mit Jesus Christus dem Leidenden und Gekreuzigten zusammen zu leiden. Ihr Seligkeitsvorgang ist im Lauf.

Unabhängig von diesen einigen erwähnten vom 20. Jahrhundert, hat Gott im Laufe dieses Jahrhunderts viele andere Personen zur Mit-Passsion zusammen mit Jesus Christus dem Gekreuzigten zugelassen. Sie haben sich völlig zur Verfügung Gottes Barmherzigkeit als Ganzopfer gestellt, um Gottes Gnaden und Gottes Barmherzigkeit für die Kirche und die Welt herbeizuflehen.

Die Hl. Schw. Faustyna Kowalska

Oben wurde die Hl. Schw. Faustyna Kowalska erwähnt. Es war ein schlichtes Mädchen – Helena, eine der zehn Kinder in dieser Familie. Es hat für sie keine Chance gegeben, selbst die Grundschule zu beenden: sie hat nur nicht einmal die 3 ersten Klassen der Grundschule durchgemacht. Schon in frühesten Jahren ihrer Kindzeit und dann in ihren jugendlichen Jahren musste sie den Eltern helfen, die große Familie zu unterhalten, so dass sie als Dienstmädchen verdienen musste. Nachdem sie in die Kongregation der Schwestern von der Gottesmutter der Barmherzigkeit eingetreten ist (in 1925) wurde sie in die Reihe der nicht ausgebildeten eingegliedert, und zwar in den sog. ‘zweiten Chor’ dieser Schwestern. Das bedeutete, dass sie faktisch als Dienstmädchen im Kloster getrachtet wurde: zu immer anderen physischen Arbeiten und Beschäftigungen. Wegen ihrer schwachen Gesundheit bedeutete das, dass diese Arbeiten oft ihre Kräfte überstiegen. Ihre nächste Schwesternumgebung war sich zu gleicher Zeit nicht einmal bewusst, wie sehr diese so einfache Nonne von Gott bevorzugt ist.

Auf besondere Fügung Gottes Vorsehung hat sie ihr „Geistiges Tagebuch” hinterlassen, das sie auf Anordnung sowohl Jesu selbst, wie auch ihrer geistigen Führer geschrieben hat.
(die erste Auflage: Das Tagebuch der Dienerin Gottes Schw. M. Faustyna Kowalska – poln.], Kraków-Stockbridge-Rzym 1981; jetzt auch in Übersetzung in mehrere Sprachen, darunter deutsch: Tagebuch der Schwester Maria Faustyna Kowalska aus der Kongregation der Muttergottes der Barmherzigkeit, Parvis-Verlag, CH-1648 Hauteville/Schweiz, Januar 1990; Deutsche Übersetzung: Dr. Stanislaw Swidzinski, Im Großen Esch 34, D-4420 Coesfeld-Lette; 7.Auflage 2006; Neue Auflage: 2013: Josef Stimpfle, Andrzej Deskur und Stanislaw Swidzinski).

Im laufenden Kapitel richten wir unsere Aufmerksamkeit besonders auf das Geheimnis der ‘Leiden’ des Erlösers ab seiner Auferstehung. Daher haben wir einige Stigmatiker in der bisherigen Geschichte der Kirche erwähnt. Jeder Stigmatiker stellt eine erstaunliche Widerspiegelung für jetzt des Geheimnisses des ‘Leidens’ Jesu Christi ‘für heute’ dar. Trotzdem wir unverbrüchlich glauben, dass Jesus als der Verherrlichte keinem irgendwelchen Leiden unterliegen kann, kommen wir doch immer wieder zum Schluss, dass sowohl Jesus, wie auch die ganze Allerheiligste Dreifaltigkeit – auf ihre Gottes Art und Weise, die wir nicht begreifen können, weiter irgendwie ‘leidet’. Wir stehen hier schlechterdings vor immer anderen Paradoxen des Geheimnisses dessen, wer und wie Gott der Dreieinige ist, der zu uns im Gottes Sohn Jesus Christus beständig entgegengeht.

Gerade deswegen möchten wir jetzt in Form von ‘Stichproben’ einiges von den ‘Visionen’ anführen, die die Hl. Schw. Faustyna Kowalska erlebt und in ihrem Tagebuch aufgezeichnet hat.

1. 1933. „Eines Males hörte ich in meiner Seele solche Stimme: 'Verrichte eine Novene für das Vaterland. Die Novene wird aus der Allerheiligenlitanei bestehen. Bitte den Beichtvater um Erlaubnis'.
Bei der der nächsten Beichte erhielt ich die Erlaubnis und gleich am Abend fing ich die Novene an.
– Zum Ende der Litanei erblickte ich eine große Helligkeit und in ihr Gott den Vater. vor dieser Helligkeit – und der Erde sah ich Jesus an das Kreuz angenagelt und so, dass Gott – wollte Er auf die Erde blicken – durch die Wunden Jesu schauen musste. Ich begriff, dass Gott um Jesu willen der Erde den Segen verleiht” (TgF 59f.).

Die Wunden, durch die der Himmlische Vater auf die Erde blickt, sind keine nur ‘gemalenen’ Wunden ‘vom Bildchen’! Es ist Jesus Christus, der auch jetzt irgendwie weiter leidet: auf eine für uns unbegriffene Art und Weise, die aber außer Zweifel mit seiner Leidens-Unfähigkeit in Einklang gebracht werden kann.

2. 1937 (?). „Während der Heiligen Stunde verlieh mir der Herr, Sein Leiden zu verkosten. Ich hatte Anteil an der Bitterkeit des Leidens, mit der seine Seele überfüllt war. Jesus gab mir zu erkennen, wie treu die Seele im Gebet zu sein hat, trotz der Peinlichkeiten und Dürre und Versuchungen, denn von solchem Gebet hängt vorwiegend die Verwirklichung manchmal großer Pläne Gottes ab. Falls wir aber in solchem Gebet nicht ausharren, durchkreuzen wir, was Gott durch uns oder in uns vollbringen wollte. Möge jede Seele die folgenden Worte behalten: ‘Und als Er in Angst geriet, betete Er noch inständiger’. Ich verlängere ein solches Gebet immer soweit, wie es in meiner Macht steht und im Einklang mit der Pflicht” (TgF 872).

Jetzt ein anderes Bericht, ein längeres:

3. 25.III.1937. „Gründonnerstag. Heilige Stunde. Während der Heiligen Messe erblickte ich den Herrn, der zu mir sagte: ‘Lehne dein Haupt an Meine Brust und ruhe aus’. – Der Herr drückte mich an Sein Herz und sprach: ‘Ich gebe dir einen Teil Meiner Passion, aber ängstige dich nicht, sondern sei tapfer, suche keine Linderung, sondern nimm alles mit Hingabe an Meinen Willen an’.
– Als Jesus sich von mir verabschiedete, wurde meine Seele von so großem Schmerz eingeklemmt, dass es nicht ausgedrückt werden kann. Meine physischen Kräfte verließen mich. Ich ging schnell aus der Kapelle und legte mich ins Bett. Ich vergaß, was um mich geschah; meine Seele versank in Sehnsucht nach dem Herrn und die ganze Bitterkeit Seines Göttlichen Herzens hat sich mir mitgeteilt. Das hielt drei Stunden an. Ich bat den Herrn, mich vor den Augen der Umgebung zu schützen. Den ganzen Tag lang, bis zum Abend, konnte ich keinen Bissen zu mir nehmen, obwohl ich es wollte.
– Ich hatte ein großes Verlangen, die ganze Nacht mit dem Herrn Jesus im Dunkelarrest zu verbringen.
[= Teilhabe am Leiden Christi in der Nacht der Verhaftung Christi vom Gründonnerstag zum Morgen am Karfreitag; s. dazu ob.  ANMERKUNG. Fünfzehn Geheime Leiden Jesu vor Karfreitag ].
Ich betete bis elf Uhr. Um elf Uhr sagte der Herr zu mir: ‘Lege dich zur Ruhe. Innerhalb von drei Stunden ließ Ich dich erleben, was Ich die ganze Nacht durchlitten habe’. Ich ging darauf sofort zu Bett.
– Ich besaß keine körperlichen Kräfte mehr, die Passion hatte sie mir vollends weggenommen. Die ganze Zeit war ich wie in Ohnmacht. Jede Vibration des Herzens Jesu widerspiegelte sich in meinem Herzen und durchbohrte meine Seele. Sollten diese Leiden mich selbst betroffen haben, hätte ich weniger gelitten. Wenn ich aber Diesen anschaue, den mein Herz mit ganzer Kraft geliebt hat, dass Er leidet, und ich kann Ihm keine Linderung bringen, zerfiel mein Herz in Liebe und Bitterkeit. Ich war am Sterben zusammen mit Ihm, und konnte nicht sterben. Doch ich würde dieses Märtyrertum gegen alle Wonne der ganzen Welt nicht tauschen. Meine Liebe steigerte sich in diesem Leiden bis ins Unbegreifliche. Ich weiß, dass der Herr mich mit seiner Allmacht gestützt hat, denn anders hätte ich keinen Augenblick durchhalten können. Alle Arten von Qualen habe ich mit Ihm in besonderer Weise erlebt. Die Welt weiß noch nicht alles, was Jesus erduldet hat. Ich begleitete Ihn im Ölberg und im Dunkelarrest, bei den Gerichtsuntersuchungen, ich war mit Ihm bei jeder Art Seiner Marter. Es entging meiner Aufmerksamkeit keine Seiner Bewegungen, kein einziger sein Blick. Ich erkannte die ganze Allmacht Seiner Liebe und Barmherzigkeit zu den Seelen” (TgF 1053f.).

26.III.1937. Freitag. „Gleich am Morgen habe ich in meinem Leibe die Qual Seiner Fünf Wunden empfunden. Dieses Leiden hielt bis drei Uhr an. Obgleich es äußerlich keine Spuren gibt, sind die Qualen nicht minder schmerzhaft. Es freut mich, dass Jesus mich vor dem menschlichen Anblick schützt.
– Um elf Uhr sagte Jesus zu mir: ‘Meine Hostie, du bist Mir Linderung für Mein gepeinigtes Herz’. Ich habe gedacht, dass mein Herz nach diesen Worten verbrennt. Er hat mich in so enge Verbindung zu Sich geführt! Mein Herz hat sich mit Seinem Herzen auf liebevolle Weise vermählt und ich spürte jede Seine leisesten Regungen – und Er meine. Das erschaffene Feuer meiner Liebe wurde mit der Glut Seiner ewigen Liebe vereint. Diese eine Gnade überragt mit ihrer Unermesslichkeit alle Gnaden. Seine Dreifaltigkeit erfasste mich ganz und gar und ich bin ganz in Ihn versenkt. Meine Nichtigkeit ringt gleichsam mit diesem unsterblichen Gebieter. Ich bin versenkt in unbegreiflicher Liebe und unbegreiflichem Marter wegen Seiner Passion. Alles, was Sein Wesen angeht, wird auch mir zuteil.
– Jesus gab mir die Erkenntnis und die Vorahnung dieser Gnade, aber heute hat Er sie mir gewährt. Ich hätte nicht den Mut, von dieser Gnade selbst zu träumen. Mein Herz ist wie in ständiger Ekstase, obwohl mich äußerlich beim Umgang mit meinen Nächsten und beim Erledigen verschiedener Dinge, nichts stört. nichts vermag meine Ekstase zu unterbrechen und niemand ist imstande sie zu erahnen, weil ich Ihn gebeten habe, mich vor den Blicken der Menschen zu schützen. Mit dieser Gnade ist in meine Seele ein ganzes Meer von Licht in Gotteserkenntnis und Selbsterkenntnis eingeschritten. Verwunderung erfasst mich ganz und gar und führt mich wie in neue Ekstase, dass Gott sich zu mir, der so Kleinen, herabgeneigt hat” (TgF 1055ff.).

– + „Um drei Uhr betete ich auf der Erde mit in Kreuzform [= mit ausgestreckten Händen liegend] für die ganze Welt. Jesus beendete schon Sein irdisches Leben, ich hörte Seine sieben Worte, dann blickte Er mich an und sagte: ‘Geliebte Tochter Meines Herzens, du bist Mir Linderung in den furchtbaren Martern’.
– Jesus lässt mich vor dem Fest der Barmherzigkeit die Novene zu beten und heute soll ich sie beginnen – um die Bekehrung der ganzen Welt und um die Erkenntnis der Barmherzigkeit Gottes zu erbitten. – ‘Auf dass jede Seele Meine Güte preist’.
‘Ich wünsche Anvertrauen von Meinen Geschöpfen, ermutige die Seelen zu großem Vertrauen auf Meine unergründliche Barmherzigkeit. Möge sich die schwache, sündige Seele nicht fürchten, Mir nahe zu kommen, auch wenn sie mehr Sünden hätte, als Sand ist auf Erden. Alles versinkt im Abgrund Meiner Barmherzigkeit’.
– Als Jesus den letzten Atemzug gegeben hat, schmolz meine Seele im Schmerz dahin, und längere Zeit konnte ich nicht zu mir kommen. Ich fand gleichsam in den Tränen eine Erleichterung. Dieser, Den mein Herz liebgewonnen hat, ist am Sterben. Wer vermag meinen Schmerz zu begreifen?
– Gegen Abend hörte ich im Radio Gesänge ... Ich musste weinen und mein ganzer Schmerz brach in meiner Seele aufs neue auf. Ich weinte und konnte mich in meinem Schmerz nicht beruhigen. Da hörte ich in meiner Seele die Stimme: ‘Weine nicht, Ich leide nicht mehr. Für die Treue aber, mit der du Mich in Meinem Leiden und Sterben begleitet hast, wird dein Sterben feierlich sein und Ich werde dir in dieser letzten Stunde beistehen. Du Geliebte Perle Meines Herzens, Ich sehe deine Liebe die so rein ist, mehr rein als die der Engel, deswegen mehr, weil du kämpfst. um deinetwegen segne Ich der Welt. Ich sehe deine Anstrengungen für Mich und sie entzücken Mein Herz’ ...” (TgF 1058-1061).

Jetzt noch eine andere unter den Visionen, die es Schw. Faustyna zu sehen gegeben war, wann Jesus auf geheimnisvolle Art und Weise jetzt – die grauenhaften Marter bei seiner Geißelung erduldet hat:

4. [1935?] „Donnerstag. Nächtliche Anbetung [= Die Heilige Sühne-Stunde, gehalten in gewissen Zeitabständen, zwischen 23.00 – 24.00 Uhr]. Als ich zur Anbetung kam, umfing mich sofort innere Sammlung und ich sah Jesus von Seinen Kleidern entblößt, an einen Pfahl gebunden. Sogleich begann die Geißelung.
Ich sah vier Männer, die den Herrn abwechselnd mit Geißelhieben auspeitschten. Beim Anblick dieser Folter hielt mein Herz inne. Der Herr sagte zu mir: ‘Ich leide einen noch größeren Schmerz, als den du siehst’. Und Jesus gab mir zu erkennen, für welche Sünden Er sich der Geißelung hingab – es sind Sünden der Unreinheit. O, wie furchtbar hat Jesus moralisch gelitten, während Er sich der Geißelung unterzog.
– Da sagte Jesus zu mir: ‘Schau und siehe das menschliche Geschlecht im gegenwärtigen Zustand’. Im gleichen Moment erblickte ich furchtbare Dinge: Die Henker ließen vom Herrn ab und zur Geißelung traten andere heran. Sie ergriffen die Geißeln und peitschten den Herrn ohne Erbarmen aus. Es waren Priester, Ordensleute und Ordensschwestern und höchste Würdenträger der Kirche, was mich sehr verwunderte, es waren dazu Laien verschiedenen Alters und Standes. Alle ließen ihre Wut am unschuldigen Jesus aus. Als ich das sah, wurde mein Herz wie von einer Agonie erfasst. Während Ihn die Henker gegeißelt haben, schwieg Jesus und schaute in die Ferne, doch als Ihn jene Seelen geißelten, die ich oben erwähnt habe, schloss Jesus Seine Augen und leise, aber ein furchtbar schmerzliches Stöhnen entrang sich Seinem Herzen. Der Herr gab mir im Einzelnen zu erkennen, wie gewaltig die Bosheit dieser undankbaren Seelen ist: ‘Siehe, das ist das Marter, das größer ist als Mein Tod’.
– Da verstummten auch meine Lippen und ich begann an mir das Sterben zu erfahren. Ich spürte, dass mich niemand trösten, noch aus diesem Zustand herausreißen konnte, nur Der, Der mich darin hineingeführt hat. Da sagte der Herr zu mir: ‘Ich sehe den aufrichtigen Schmerz deines Herzens. Er hat Meinem Herzen eine ganz große Erleichterung gebracht, siehe und sei getröst’.
– Da erblickte ich den Herrn Jesus, wie Er an das Kreuz angenagelt war. Als Jesus eine Weile an ihm dahing, sah ich eine ganze Schar gekreuzigter Seelen, so wie Jesus. Ich sah eine zweite und dritte Schar von Seelen. Die zweite Schar war nicht ans Kreuz genagelt, aber die Seelen hielten das Kreuz fest in der Hand. Die dritte Schar der Seelen war weder gekreuzigt, noch hielten die Seelen das Kreuz in der Hand, sondern diese Seelen zogen das Kreuz hinter sich her und waren unzufrieden. Jesus sagte zu mir: ‘Siehst du die Seelen, die im Leiden und in der Verachtung Mir ähnlich sind, sie werden auch in der Verherrlichung Mir ähnlich sein; die wiederum, die Mir weniger ähneln in Leid und Verachtung, werden in der Verherrlichung weniger Ähnlichkeit mit Mir haben’.
– Die meisten gekreuzigten Seelen waren aus dem geistlichen Stand. Ich sah auch mir bekannte Seelen gekreuzigt, was mir große Freude bereitete ...” (TgF 445f.).

Hier ein weiteres Fragment vom Tagebuch der Hl. Schw. Faustyna:

5. [1935 ?] „Fastenzeit. „Wenn ich mich in das bittere Leiden des Herrn vertiefe, sehe ich den Herrn während der Anbetung oft in folgender Gestalt: Nach der Geißelung nahmen die Henker den Herrn und rissen Ihm Sein eigenes Gewand, das schon an den Wunden haftete, herunter. Bei dem Herabzug erneuerten sich Seine Wunden. Da warfen sie auf die frischgewordenen Wunden des Herrn einen roten Mantel, schmutzig und zerfetzt. Dieser Mantel reichte kaum an ein paar Stellen bis zu den Knien. Man befahl dem Herrn, sich auf ein Stück Balken zu setzen. Dann flochte man eine Krone aus Dornen, drückte sie auf das heilige Haupt und gab in Seine Hand ein Schilfrohr. Sie lachten über Ihn, indem sie sich verneigten wie vor einem König. Sie spuckten in Sein Antlitz, andere nahmen Rohrstöcke und schlugen auf Sein Haupt, andere belegten Ihn mit Faustschlägen, wieder andere verdeckten Sein Gesicht und schlugen dann mit Fäusten auf Ihn ein. Jesus ertrug alles leise.
– Wer begreift Ihn – seinen Schmerz? Die Augen Jesu schauten zu Boden; ich fühlte, was damals im Süßesten Herzen Jesu vorging. Möge jede Seele bedenken, was Jesus in diesem Augenblick gelitten hat. Wetteifernd haben sie den Herrn geschunden. Ich überlegte, woher solche Bosheit im Menschen kommen mag. Und doch, das wird durch die Sünde bewirkt. Hier begegneten sich Liebe und Sünde” (TgF 408).

Ein noch anderes Bruchstück vom Tagebuch der Hl. Faustyna:

Ein Elefant.
Der Elefant in seiner ganzen Prächtigkeit. - Maria, Dich loben wir als elfenbeinernen Turm. Ein besonders teurer, kostbarer Rohstoff. Wir bitten Dich: behüte uns vor allem Makel der Seele.

6. [1937 ?] „Als ich am Abend in die Kapelle kam, spürte ich in meinem Kopf einen furchtbaren DORN. Es dauerte kurz, aber das Stechen tat so weh, dass mein Kopf augenblicklich auf die Kommunionbank sank. Es schien mir, der Stachel hätte sich im Gehirn festgesetzt; aber das macht nichts; alles für die Seelen, um ihnen Gottes Barmherzigkeit zu erbitten” (TgF 1399; vgl. 1425).

Ein weiteres Gesicht:

7. 1934. „... Um zehn Uhr [= 22.00 Uhr] erblickte ich das Antlitz des Herrn, des sehr geschundenen Jesus. Da sagte Jesus zu mir: ‘Ich wartete, um mit dir den Schmerz zu teilen, denn wer versteht Meinen Schmerz besser, als Meine Braut?’ – Ich bat Jesus um Vergebung für meine Lauheit. Verschämt wagte ich nicht, den Herrn anzuschauen, aber mit zerknirschtem Herzen bat ich Jesus, dass Er mir Einen Dorn aus Seiner Krone gibt. Jesus sagte, Er werde mir diese Gnade geben, aber morgen – und die Vision verschwand.
– Am anderen Morgen, während der Meditation, fühlte ich den schmerzenden Dorn in meinem Kopf von der linken Seite. Der Schmerz hielt den ganzen Tag an. Ich dachte unentwegt darüber nach, wie Jesus die Qual so vieler Dornen, die in der Dornenkrone sind, aushalten konnte. Ich vereinte meine Leiden mit den Leiden Jesu und opferte sie für die Sünder auf. Um vier Uhr, als ich zur Anbetung kam, sah ich eine unserer Schülerinnen, wie sie mit unkeuschen Sünden in Gedanken Gott fürchterlich beleidigte. Ich sah auch eine gewisse Person, die Anlass dazu gab. Furcht durchdrang meine Seele und ich bat Gott, um des Leidens Jesu Willen, sie diesem furchtbaren Elend zu entreißen. Darauf sagte mir Jesus, ihr diese Gnade zu erteilen nicht ihretwegen, sondern auf meine Bitte hin. Jetzt habe ich verstanden, wie sehr wir für die Sünder beten sollten, und besonders für unsere Zöglinge” (TgF 348-350).

Eine weitere Vision Jesus, der jetzt leidet:

8. [1933] „Vier Tage vergingen seit den ewigen Gelübden (Datum dieser Gelübde: 1.V.1933). Ich bemühte mich, die Hl. Stunde abzuhalten. Es war der erste Donnerstag des Monats. Als ich die Kapelle betrat, umfing mich sofort in die Tiefe die Anwesenheit Gottes. Ich fühlte deutlich, dass der Herr bei mir ist. Nach einer Weile erblickte ich den Herrn, ganz mit Wunden bedeckt. Er sagte zu mir: ‘siehe, mit wem du dich vermählt hast’. Ich begriff die Bedeutung dieser Worte und erwiderte dem Herrn: ‘Jesus, ich liebe Dich mehr, wenn ich Dich so Verwundet und abgezehrt sehe, als wenn ich Dich in der Majestät sehen würde’. Jesus fragte: ‘Warum denn?’ Ich entgegnete: ‘Die Große Majestät bestürzt mich Geringe, das Nichts, das ich bin, dagegen Deine Wunden ziehen mich an Dein Herz und erzählen mir von Deiner großen Liebe zu mir’.
– Nach diesem Gespräch stellte sich Schweigen ein. Ich schaute auf Seine heiligen Wunden und fühlte mich glücklich, indem ich mit Ihm litt. Leidend litt ich nicht, denn ich fühlte mich glücklich, da ich die Tiefe Seiner Liebe erkannte, und die Stunde verrann mir, als wäre es eine Minute” (TgF 252).

9. 24.II.1937. „Heute, während der Heiligen Messe, sehe ich den Jesus im Sterbekampf. Die Leiden des Herrn durchdringen meine Seele und meinen Leib; obwohl unsichtbar, aber der Schmerz ist heftig; es dauerte sehr kurz” (TgF 976).

10. 2.II. 1937. „Heute ist meine Seele schon vom frühen Morgen an von Göttlicher Sammlung durchdrungen. Während der Heiligen Messe dachte ich, den kleinen Jesus zu erblicken [= es war in der Weihnachtszeit], wie ich Ihn oft sehe; aber heute sah ich während der heiligen Messe Jesus den Gekreuzigten. Jesus war ans Kreuz genagelt und in großen Martern. Meine Seele wurde vom Leiden Jesu durchdrungen, in Seele und im Leib, wenn auch auf unsichtbare, jedoch ebenso schmerzhafte Weise. O welch furchtbare Geheimnisse geschehen während der Heiligen Messe. In der Messe ereignet sich ein großes Geheimnis. Mit welcher Andacht sollten wir hinhören und teilnehmen an diesem Sterben Jesu. Eines Tages werden wir erkennen, was Gott für uns in jeder Heiligen Messe tut und was für eine Gabe Er für uns bereitet. Allein Seine Göttliche Liebe konnte sich zu einem solchen Geschenk entschließen. O Jesus, mein Jesus, mit welch großem Schmerz ist meine Seele durchdrungen, wenn ich den springenden Quell des Lebens mit solcher Süßigkeit und Macht für jede Seele sehe. Und doch erblicke ich welke und verdorrende Seelen infolge eigener Schuld. O mein Jesus, bewirke, dass die Macht Deiner Barmherzigkeit diese Seelen umfängt” (TgF 913f.).


Mögen die angeführten Fragmente dazu beitragen, dass wir uns um das Geheimnis dessen bewusst werden, dass der Menschen-Sohn, der ab seiner Auferstehung von den Toten verherrlicht und für jedwedes Leiden unzugänglich ist, doch weiter ‘irgendwie’ – auf eine für unseren Verstand unerklärbare Art und Weise – leidet.
– Manches aus den angeführten Tatsachen der Hl. Faustyna Kowalska könnte zwar erklärt werden als jetztweiliges Erleben des lange her vergangenen Jesu Leidens – aus der Zeit seines irdischen Lebens. Und noch, dass Jesus schon damals, sei es im Ölgarten, oder bei seiner Geißelung, Dornenkrönung, Pein am Kreuz – Trost mit ihrer engagierten Genugtuungs-Liebe erfahren hat.
– Trotzdem ist es doch schwer sich zumindest einer Wahrnehmung zu widersetzen, dass das nicht von allen diesen Tatsachen gesagt werden kann. Die Faustyna sah doch Jesus jetzt gequälten, zu Tode gerichteten. Dabei sagte Jesus eines Males, als sie infolge aufkommender Zweifel, u.a. in der Anfangszeit ihrer Visionen, selbst befürchtete, nicht etwa Opfer einer Illusion zu werden:

„Als eine der Mütter [= wahrscheinlich ging es um Schw. Janina Bartkiewicz] von meinem innigen Verhältnis zu Jesus erfuhr, sagte sie mir, ich gäbe mich einer Täuschung hin. Sie sagte, Jesus würde auf diese Art nur mit Heiligen verkehren, ‘jedoch nicht mit sündigen Seelen, wie Sie, Schwester’. Von da an konnte ich Jesus nicht so recht glauben.
– Beim Morgengespräch sagte ich zu Jesus: ‘Bist Du nicht eine Täuschung’?
– Jesus entgegnete mir: ‘Meine Liebe täuscht niemanden’ ...” (TgF 29).

Es ist schwer sich der Feststellung zu widersetzen, dass der Auferstandene Jesus, der sich daselbst schon außerhalb der Möglichkeit befindet, irgendwelche physischen oder moralischen Leiden erfahren zu können – trotz allem weiter ‘leidet’ – in einer Art und Weise, die wir weder begreifen, noch uns zu erklären imstande sind. Er ist Gott. Ähnlich wie Er keine irgendwie ‘tote’, sondern immerwährend aufs höchste – sozusagen: leidenschaftlich engagierte Liebe ist, so ist Er keineswegs eine ‘tote Leidens-Unfähigkeit’, die sich mit nichts bewegen lässt, sondern solche, die ‘irgendwie’, auf die Seine, ‘Gottes Weise’ weiter doch ‘leiden’ kann.

Wir sehen nur, dass wir angesichts der angeführten Tatsachen, die sich rhythmisch alle Jahrhunderte der Kirchengeschichte hindurch wiederholen, ratlos stehen bleiben müssen. Wie es einerseits schwer ist, diese Tatsachen zu leugnen, so anderseits ist es nicht minder schwer sie damit zu vereinbaren, was wir annehmen müssen von Ihm als Dem, der zurzeit schon unmöglich irgendwelche schmerzhafte Empfindungen wahrnehmen kann.

Lanciano: das Wunder der Eucharistie

Der Serie besprochener Stigmata, die bei so vielen Jüngern Christi vorkommen, zumal bei diesen die Ihm besonders ergeben und heroisch treu sind, dürfte die Erwähnung über noch ein ‘Zeichen’ hinzugefügt werden, das ebenfalls mit der Passion und dem Erlösungstod Jesu Christi zusammenhängt.

Es wäre nämlich schwer nicht das Eucharistie-Wunder zu erwähnen, das in Italien in Lanciano stattgefunden hat (bündig darüber s. z.B.: EWIG 1 [7-8, 1991] 24f.).

Es geschah im 8. Jahrhundert. Die Heilige Messe wurde dort damals von einem Mönch des Basilianer-Ordens zelebriert. Nach der Konsekration geriet er in seriöse Zweifel, ob unter den Gestalten von Brot und Wein tatsächlich Jesus Christus gegenwärtig ist. Im selben Augenblick umwandelte sich die Hostie in seinen Augen in sichtbares Fleisch, wogegen das Wein – in Blut. Der erstaunte Mönch wollte dieses Ereignis anfangs verheimlichen. Dann hat er aber davon erzählt und zeigte das Wunder den anwesenden Gläubigen, die daselbst zu unmittelbaren Zeugen des Geschehens geworden sind.
– Die in Fleisch umwandelte Hostie, und das Wein, das in Blut wechselte, wird bis heute in einer silbernen Monstranz aufbewahrt.

Um 1252 haben die Franziskaner-Patres die Sorge sowohl über diese Kirche, die infolge der sich wiederholenden Erdbeben schwer geschädigt war, wie auch über das zusammengehörende Kloster übernommen, und haben beides von neuem aufgebaut. Die Kirche wurde dem Hl. Franziskus gewidmet. Die Franziskaner-Patres sind daselbst bis heute Wächter des Wunders.

Am 17. Februar 1574 hat Prälat Rodriguez in Anwesenheit des Volkes die Hostie und das Blut Untersuchungen unterzogen. Es hat sich ergeben, dass jedes der fünf Blutklumpchen, wenn sie sich auch an Größe unterscheiden, dasselbe wiegt. Als dann alle diese fünf Klumpchen zusammen gewogen wurden, wiegten sie so viel wie jedes einzelne von ihnen.
– Zum nächsten Mal wurde diese Erscheinung erst im 1971 (am 4. März) neuerlichen Untersuchungen unterzogen. Es hat sich ergeben, dass nach den 13 Jahrhunderten die Klumpchen von Fleisch ohne irgendwelche Konservanten in ihrem natürlichen Zustand bleiben. Es geht um authentisches Fleischgewebe. Es wurde bestätigt, dass hier das Gewebe des menschlichen Körpers vorliegt. Zuletzt hat es sich erwiesen, dass das hier vorkommende Blut zur Blutgruppe AB gehört, und dass das Gewebe vom Herzmuskel stammt.
– Einer insbesonderen Untersuchung wurde auch noch das Blut selbst unterzogen. Infolge der Untersuchung zeigte es sich, dass es echtes Blut ist, dass es menschliches Blut ist, und dass es Blut von der Blutgruppe AB ist (dasselbe Ergebnis betrifft Untersuchungen der Blutgruppe am Turiner Grabtuch: es ist Blutgruppe AB).
– Außerdem wurde das Blut der Elektrophorese unterzogen. Es wurde bestätigt, dass das Blutbild ein normales, frisches Menschenblut darstellt (bündige Dokumentation mit angegebener Literatur – s. EWIG 1 [7-8, 1999] 24f.).

In diesem Moment geht es von neuem um die jetzt erörterte Hinsicht: die Möglichkeit, ob Jesus im Laufe der Zeit und der Jahrhunderte, die nach seiner Auferstehung und Verherrlichung vom Himmlischen Vater folgen – Leiden zu erfahren imstande ist – oder anderseits getröstet werden kann, bzw. ob Ihm eine Freude bereitet werden kann. Das Wunder in Lanciano, das 13 Jahrhunderte hindurch weiter anhält, zeugt nicht direkt vom Leiden bzw. von Freuden Christi. Dennoch es ist ein vielsagendes Zeugnis für die Realität des Opfers der Heiligen Messe und des Eucharistie-Sakramentes. Dieses Sakrament ist aber nicht nur geschichtliches ‘Andenken’ an irgendetwas, was schon längst vorbei ist, sondern wirkliche Vergegenwärtigung sowohl der Erlösungs-Passion des Menschen-Sohnes, wie auch seiner Verherrlichung.
– Es kann schwer angenommen werden, dass Jesus Christus nicht ‘reagieren’ sollte – auf eine Weise, die von uns schwer verstanden werden kann, die aber außer Zweifel vollends real ist, auf Jetztzeit erfolgende Seine Schändung, wie auch solche in Vergangenheit, und wie es auch in Zukunft werden wird. Und anderseits auf Heroismus der Ihm erwiesenen Treue für ‘Heute’ und für ‘Morgen’.

Eucharistisches Wunder in Sokółka (Polen)

Ein anderes Eucharistisches Wunder hat auf dem Gebiet Nord-Polen stattgefunden – in der Denkmalkirche in Sokółka. Und zwar am 12. Oktober 2008 entschlüpfte dem Priester bei der Austeilung der Heiligen Kommunion – eine Hostie und fiel auf den Boden. Der Priester wurde darauf von einer Frau aufmerksam gemacht. Der Priester hat die Hostie von der Erde gehoben, und weil sie ein wenig beschmutzt war, hat er sie in ein Gefäß mit Wasser hineingelegt und dieses Gefäß in der Sakristei in einem Safe geschlossen. In einer Woche nachher wurde auf der im Gefäß eingetauchten Hostie ein Flecken bemerkt, der an Blut erinnerte. Am 30. Oktober 2008 wurde diese Hostie vom Gefäß herausgeholt und auf einem Korporale gelegt, auf dem eine rote Spur hinterblieb.

Die Priester haben über dieses Ereignis ihr Bischofsamt in Białystok benachrichtigt. Der Bischof verordnete die Untersuchung der Proben, die von zwei Patomorphologen der Medizinischen Universität in Białystok vorgenommen wurden. Diese haben folgendes erklärt: „Das zur Bewertung eingelieferte Material ... weist auf Gewebe des Herzmuskels hin, und zumindest erinnert unter allen lebendigen Geweben des Organismus am meisten gerade ihn”. Die das eingelieferte Material untersuchende Frau Professorin äußerte die Ergebnisse ihrer Untersuchungen in folgenden Worten:

„Das vom Korporale abgenommene Fragment des Stoffs wurde histologisch untersucht, () mit Anwendung des optischen Mikroskops, das heißt Lichtmikroskops, wie auch auf ultrasonographische Weise. Wir untersuchten es histologisch mit dem elektronischen Transmissions-Mikroskop (), wir beobachteten die Erscheinung des gegenseitigen Durchdringens der Struktur der Hostie mit Faden des Herzmuskels. Das Gewebe, das auf der Hostie erschien, war mit ihr auf engste Weise, untrennbar vereinigt. Das stellt einen wichtigen Beweis dar, dass hier keine irgendwelche menschliche Ingerenz stattfinden konnte. () Das Zellplasma der Fragmente der Muskelfaden, die in den Boden eingeschmolzen sind, die der Struktur der Hostie entsprechen können, färbte sich in Färbung mit Hämatoxylin Mayer und Eosin auf rosa, fokal ziemlich intensiv. Dagegen die Zellkerne, die hauptsächlich zentral gelegt waren (), auf dunkelblau. Indes die zentrale Lage der Zellkerne weist darauf hin, dass es Muskel des Menschenherzens ist. () Wir haben Kennzeichen beobachtet der deutlicher sich verstärkenden Fadensegmentation, das ist der Schädigung der Zellen an der Stelle der Einlagen (das heißt der Strukturen, die für den Herzmuskel charakteristisch sind), wie auch der Fragmentation – das ist Schäden an Fäden außerhalb der Einlagen; ebenfalls auf dem Lauf der einzelnen Fäden haben wir Bilder gefunden, die den Knoten der Kontraktion entsprechen können. Solche Veränderungen entstehen allein bei nicht nekrotischen Fäden und spiegeln Kontraktionen des Herzmuskels ab in der Phase vor dem Sterben, das heißt im Agonalstadium”.

Vom Bischofsamt aus der Diözese versuchte man anfangs diese Ereignisse im Geheimen zu erhalten. Das erwies sich allerdings für länger unmöglich. Um frontalen Vorwürfen vonseiten einiger Wissenschaftler, wie auch mancher, die sich deutlich als Atheisten erklärt haben, zu widerstehen, wurden weitere zusätzlich mögliche wissenschaftliche Untersuchungen unternommen. Die Ergebnisse wurden dann zur Apostolischen Nuntiatur in Warszawa weiterverleitet. Das Bischofsamt hat den dazufließenden Pilgern Nüchternheit anempfohlen, was die eigenen Bewertungen angeht. Zugleich wurde zum Anbetungsgeist und tiefem Gebet ermutigt – mit parallel hervorgehobener Anmerkung, dass die „Ereignisse von Sokółka dem Glauben der Kirche in keinem Fall widersprechen, umgekehrt – sie können ihn eher nur bestätigen”.
– Am 2. Oktober 2011 wurde die Eucharistie in einem Reliquiar im Hauptschiff der Kirche öffentlich ausgesetzt.

Es gehört sich noch dazu zu sagen, dass viele Pilger, die sich nach Sokółka begeben, unerwartete Gnaden erfahren. Am 24. August 2013 fand eine wunderbare Heilung des Stanisław Kuma, eines Polen, der in Schweden wohnt. Ärzte kamen zum Schluss, dass er die letzte Stufe seiner Krebskrankheit erlebt. Nachdem er in die Kirche in Sokółka angekommen war, erfuhr er eine wunderbare Genesung. Tomographische Untersuchungen, denen er sich nach seiner Rückkehr in Schweden unterzogen hat, haben erwiesen, dass es nach der Krebskrankheit beim Patienten keine geringste Spur gibt.
(sieh zur dargestellten wunderbaren Heilung u.a.: http://niezalezna.pl/45178-cud-uzdrowienia-w-sokolce = Cud uzdrowienia w Sokolce [= Wunder der Genesung in Sokolka]; und viele Internetseiten über ‘Sokolka’ – z.B. mit Hilfe der Suchmaschine: www.google.pl).

Eucharistisches Wunder in Guadalajara in Mexiko

Ein anderes Eucharistisches Wunder ereignete sich in unseren Tagen in Guadalajara in Mexiko, am Mittwoch, dem 24. Juli 2013. Wir kopieren hier in Übersetzung das Bericht aus einer der Internet-Seiten darüber.

„Es war 12.00 Uhr (am 24.VII.2013), wann der Pfarrer der Gemeinde gerade seine täglichen Gebete verrichtete und vor dem Tabernakel kniete. Auf einmal sah er gleichsam einen Blitz und hörte eine Stimme, die ihm folgendes befahl:

„Läute mit den Glocken, dass sich alle sammeln, ich werde auf diese, die da sein werden, und den ganzen Tag hindurch, Segen ergießen. Nehme das kleine Tabernakel zur privaten Anbetung und setze es auf dem Altar in der Kirche, stelle dabei die Monstranz hin, öffne das Tabernakel bis zur dritten Stunde nachmittags nicht, nicht früher, ich werde ein Eucharistisches Wunder tun. Dieses Wunder, das geschehen wird, wird ‘Wunder der Eucharistie der Fleischwerdung der Liebe gemeinsam mit unserer Mutter und Herrin’ genannt werden, du wirst das Bild ergreifen, von dem ich dir jetzt sage und wirst ihn zeigen”.

Wonach die ‘Stimme’ ihm sagte, dass er das den ‘Aposteln’ (= den Priestern) vermittelt, dass es ihnen bei ihrer Bekehrung diene und alle Seelen mit Segen fülle.

– Der tief gerührte Priester, P. Lolo, wie er von seinen Pfarrkindern genannt wird, sagte, dass er in Antwort darauf von sich kein Wort herausholen konnte, außer nur diesem einen: „Mein Herr, ich bin Dein Diener, es geschehe Dein Wille”.
Mit stotternder Stimme, ganz gerührt, was er unmöglich geheimhalten konnte, erzählte er weiter, was darauf geworden ist:

„Ich tat, wie es mir die Stimme befohlen hat, ich bat, dass man die Tür der Kirche offen macht, es war ca. 14.30 Uhr, ich hieß auch die Glocken läuten, wie mir gesagt wurde. Ich brachte das kleine Tabernakel, diesen bescheidenen holzernen Tempel, stellte es auf dem Altar, wie auch die Monstranz, wie es befohlen war. Gegen drei Uhr nachmittags sammelten sich und beteten die Leute zum Allerheiligsten Sakrament. Da fragte ich, ob es schon drei nachmittags ist. Alle antworteten mir, dass die Stunden schon geworden ist. Da stieg ich nach oben, um das Tabernakel zu öffnen. Allerdings die Allerheiligste Hostie, konsekriert von unserem Herrn Jesus Christus, war im Blut gebadet”.
(sieh dazu: http://dzieckonmp.wordpress.com/2013/07/27/cud-eucharystyczny-w-guadalajara-meksyk/ = Cud Eucharystyczny w Guadalajara – Meksyk: = Eucharistisches Wunder in Guadalajara).

P. Jose Dolores Castellanos Gudino konnte nur noch dieses Worte hinzufügen: „Es ist die Zeit des großen Segens für diese Gemeinschaft und für die ganze Welt”: auf der konsekrierten Hostie ist Blut erschienen.

Unter Gesang, Beifallklatschen, langen Schlangen zum Beichtstuhl und Handy-Telefonen, mit denen dieser Augenblick erfasst werden möchte, sind Tausende Katholiken und Nicht Glaubende in die Kirche zu Ehren der Gottesmutter, der Mutter der Kirche, in der Nähe der Kolonie Jardines de la Paz (Guadalajara, Meksyk), gekommen, um Zeugen dieses Göttlichen Ereignisses, dieses Wunders, sein zu dürfen.

Verzierung

4. Offenbarungen der leidenden Maria

Allerdings auch die angeführten Tatsachen schöpfen die von uns erörterte Frage keineswegs noch aus. Es ist nämlich schwer jetzt die Offenbarungen Mariens, der Mutter des Erlösers, zu überspringen. Diese Tatsachen nehmen in den vergangenen Jahrhunderten nur dauernd zu. Sie bringen weitere, immer tiefer eingehende Zeugnisse darüber, wie sehr wörtlich sich die Ansage des Erlösers in Wirklichkeit umsetzt, dass Er mit uns alle Jahrhunderte hindurch bleiben wird, bis zum Ende der Welt. Das betrifft nicht nur Jesus Christus selbst, sondern auch die übrigen Einwohner des Himmels, angefangen von der Königin des Himmels und der Erde – der Allerseligsten Jungfrau Maria.

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Unterbrechung in täglichen schwierigen Erlebnissen - gewährt Gott Stunden für Erholung auf frischer Luft und in Freude der Natur, die den Menschen belebt und ihm Kraft verleiht, dass die täglichen immer gleichen Bemühungen bei Erziehung freudiger unternommen werden können - zur Freude der ganzen Familie, wenn auch damit die immer größere Sorge um ihre Zukunft wird.

Es hilft hier nichts, wenn manche es nicht zur Kenntnis bringen wollen, dass es so manche, besonders diese in aller Welt bekannten großen Stätten der Offenbarungen Mariens schlechterdings gibt. Diese Wallfahrtsorte wandeln sich gewöhnlich in Orte nicht endender Pilgerwanderungen um, wo das Volk Gottes betet, sich über die Fürsprache Mariens wesentlich leichter mit Ihrem Göttlichen Sohn versöhnt, nicht selten wunderbare Heilungen erfährt – sowohl leibliche, wie umso mehr diese geistige.

Die Geschichte jedes dieser Erscheinungsorte ist in der Regel sehr gut mit unzählbarer Literatur dokumentiert. Das Kirchliche Lehramt äußert sich betreffs der Echtheit dieser ‘Offenbarungen’ im Grund genommen sehr sparsam – und in der Regel erst nach längerer Zeit, wenn es mit dem ‘Glaubens-Sinn’ und mit Hilfe der ‘Analogie des Glaubens’ geprüft werden konnte, dass der Inhalt der betreffenden Offenbarungen und Botschaften mit der Gesamtheit des Glaubens-Gutes in keinem Gegensatz steht, und eher umgekehrt – positiv genommen, dass er mit der Botschaft des Evangeliums und der Öffentlichen Offenbarung, die der Heiligen Kirche anvertraut wurde, vollends übereinstimmt.

Der Hinsicht gemäß, die wir in diesem Kapitel erwägen: Ob Gott leiden kann, und ob es daselbst möglich ist, Gott zu trösten, möchten wir jetzt in Form allein einer bündigen Aufzählung einige Erscheinungsorte anführen, wo Maria deutlich u.a. als Leidende aufgetreten ist, z.B. indem Sie weinte – nicht selten mit blutigen Tränen. Was in diesem Fall besonders spannend ist, an vielen solchen Ortschaften treten menschliche Tränen oder Bluttropfen aus einer Figur oder einem Bild der Gottesmutter hervor. In neueren Zeiten wurden solche Tränen und Bluttropfen in der Regel sehr eingehenden wissenschaftlich-medizinischen Analysen unterzogen. Demzufolge wird eine Dokumentation gewonnen, an der unmöglich gerüttelt werden kann, dank der jeder Betrug ausgeschlossen ist.
– Zu solchen Ortschaften können – stichprobenweise – u.a. die folgenden Erscheinungsorte gezählt werden (s. dazu die Quelle: EWIG 6 [7-8, 1996] 18f):

1. In 1696 weinte das Bild Mariens bei anwesenden Tausenden Zeugen in Mariapócs in Ungarn. Es wiederholte sich mehrmals in der Zeit vom 4. November bis zum 8. Dezember. Nach kirchlicher Untersuchung ließ Kaiser Leopold I. dieses Bild nach Wien überbringen. In 1705 beginnt die Kopie des Bildes in Mariapócs neuerlich zu weinen (1.-5. August), und dann nochmals im Jahr 1715. Das dritte Weinen des Bildes, das 1905 zutage erschien, dauerte über einen Monat. Nach wissenschaftlichen Untersuchungen geht es um Tränen eines Menschen. Die Erscheinungen sind von kirchlicher Autorität als authentisch anerkannt worden.

2. Vier Jahre hindurch und 231 Tage im Zeitraum 1733-1738 war das Gnadenbild der Schmerzhaften Gottesmutter in Kurtatsch, in Südtirol ununterbrochen mit Tränen und Schweißtropfen bedeckt. Zeugen dieser Ereignisse waren viele Tausende Leute, zumal Tausende von Pilger. Die Echtheit auch dieser Erscheinungen wurde von der kirchlichen Autorität anerkannt.

3. Im Jahr 1846 erscheint Maria in La Salette in Frankreich – den Kindern Mélanie und Maximin. Maria äußert ihren Schmerz wegen der Sünden, die von Christen begangen werden, vor allem wegen der Desakralisation des Sonntags, der Missachtung der Heiligen Messe und der Genusssucht. Während die Tränen über Ihre Wangen rannen, sprach sie zu diesen Kindern: „Wenn mein Volk sich nicht unterwerfen will, bin ich gezwungen, den Arm meines Sohnes fallen zu lassen ... Gott wird eine solche Strafe herablassen, die es noch nicht gegeben hat ...” . Sie rief zur Buße und Bekehrung und kündete Strafen an: Hungersnot, Krankheiten, Kriege, Missernte. Die Kirche hat die Echtheit dieser Erscheinungen anerkannt.

4. In 1946 sieht Pierina Gilli in Montichiari bei Brescia in Italien die Maria. Sie trägt die Notiz ein (24.XI.1946):
„In meinem kleinen Zimmer erschien unerwartet die Madonna in einem violetten Gewand und mit traurigem Gesicht ... So konnte ich drei Schwerter in Ihrem Herzen sehen. Mit traurigem Antlitz und Tränen in den Augen sagte sie: ‘Gebet, Opfer, Sühne!’! ...”. Die Pierina hat von nun an viele Visionen und Botschaften erlebt: die Vision der Hölle, Christi, Mariens. Die Gottesmutter bat vor allem um Gebet für Gottgeweihte Personen.
– Es gab viele Heilungen und Bekehrungen, ein Sonnenwunder. Es kommen hier jährlich im Durchschnitt über 100 Tausend Pilger. Hier ist der Stammort der berühmten Figur der ‘Pilger-Madonna’, auch ‘Rosa Mystica’ genannt. Auch viele Kopien dieser Statue und viele gedruckte Bilder ‘weinen’ in verschiedenen Erdteilen, es gibt parallel dazu Wunder und andere übernatürliche Erscheinungen. Viele Bischöfe glauben an die Echtheit dieser Offenbarungen, darunter zählte auch Papst Pius XII. Die Erklärung der Echtheit dieser Erscheinungen vonseiten der Kirchlichen Autorität wird erwartet.

5. Tränen der Gottesmutter in Syracusa auf Sizilien in Italien – im Jahr 1953. Aus den Augen eines kleinen Gips-Reliefs, mit eingeprägtem Ihrem Herzen, begannen an Tagen 29. August bis zum 1. September 1953 r. Tränen zu fließen. Es geschah im Haus der Antonietta Giusto und ihres Mannes. Die Antonietta war damals im 6. Monat ihres gesegneten Zustandes, bedroht von Schwangerschaftsvergiftung. Auf Fürsprache der Weinenden Madonna hat sie die Heilung erfahren und konnte glücklich ihr erstes Kind zu Weihnachten 1953 in die Welt bringen. In den nächsten Jahren hat die früher kranke Antonietta noch weitere 3 Kinder geboren.
– Es haben nicht endende Prozessionen begonnen, des Öfteren mit Teilnahme von Bischöfen. Das Staatliche Gesundheitsamt hat das folgende Erkenntnis erlassen: „Die Flüssigkeit aus den Augen der Madonna besitzt dieselbe Zusammensetzung wie menschliche Tränen. Die Tränenabsonderung kann nicht natürlich erklärt werden”. Eine Gruppe von 15 Ärzten untersuchte die vielen wunderbaren Heilungen. Im ersten Jahr der Erscheinungen hat es über 500 Heilungen gegeben. Die Heilungen werden immer wieder als außergewöhnliche bezeichnet. Das Relief selbst wurde bis 19. September auf der Außenwand des Hauses ausgestellt, wonach es, 1968, in das neugebaute Sanktuar der Gottesmutter von Syracusa herübergebracht wurde. Am 6.XI.1994 hat Johannes Paul II. den Altar der neugebauten Basilika eingeweiht (s. bündig darüber: EWIG 9 [11-12, 1999] 24f; hier auch die Kopie des offiziellen Dokumentes der wissenschaftlichen Untersuchungen mit Unterschriften von Ärzten, der Polizei, der Militär).

6. Ab 1971 erscheinen in Marópati in Italien in der Familie Cordiano, Don Ida, vom 3. Januar an, aus der Kopie des Gnadenbildes der Gottesmutter von Pompej Blutflecken an der Wand und auf dem Kissen. Die Erscheinungen wiederholten sich an nächsten Tagen, Wochen und Monaten. Es beginnt Blut zu erscheinen, Blutrinnsale rücken auf der Wand nach oben, dann nach unten, dann nach rechts und links, und gerinnen um 15.00 Uhr – Uhr des Sterbens Jesu Christi am Kreuz. Es erscheinen weiter Kreuzzeichen auf der Wand, und von den Augen kommen Bluttropfen und Bluttränen hervor. Kommissionen, die diese Tatsachen untersuchten, stellten fest, dass diese Erscheinungen auf natürliche Weise nicht erklärt werden können. Nach Marópati begeben sich Millionen Pilger. Es gibt zahlreiche Heilungen. Die kirchliche Anerkennung dieser Erscheinungen wird erwartet.

7. Jahr 1973 – in Akita, Japan. Seit dem 12. Juni 1973 erlebt Schw. Agnes S. Katsuko, samt ihren Mitschwestern, 101mal, wie die hölzerne Marienstatue in ihrer Kapelle Tränen weint. Im Juli floss außerdem auch noch Blut vom Antlitz, Haupt, Händen und Füßen der Figur. Wissenschaftliche Analysen stellen einstimmig fest, dass sowohl die Tränen, wie das Blut – menschlichen Tränen und menschlichem Blut entspricht. Die taube Schwester empfängt Botschaften: „Viele Menschen in der Welt betrüben den Herrn. Ich wünsche Seelen, die Ihn trösten und Sühne leisten durch ihre Leiden ...”. Zeugen dieser Phänomene sind sowohl der Ortsbischof, wie über 2000 andere Zeugen. Es gibt zahlreiche Heilungen. Die Erscheinungen wurden mittlerweile von der Kirchlichen Autorität anerkannt.

8. In 1981 erscheint ein paarmal Jesus und Maria als „Mutter des Ewigen Wortes” den Mädchen: Alphonsine, Anatalie, Agnes, Marie-Claire, Stefhanie (sieben Hauptseherinnen) in Kibeho, in Ruanda. Die Mädchen erhalten Botschaften, die zur Bekehrung und zum Gebet, besonders zum Beten des Rosenkranzes der Sieben Schmerzen Mariens aufrufen. Zugleich sehen sie blutige Flüsse voller Leichen u.dgl. Als in Jahren 1994-1995 Ruanda mit blutigen Auseinandersetzungen heimgesucht wurde, mit weit über 1 Million Ermorderten, darunter einigen von den sieben Seherinnen, erinnerte man sich an die Erscheinungen von 1981. Die Seherinnen haben zusammen mit noch anderen Zeugen auch noch viele andere Zeichen gesehen, wie den Tanz der Sonne, die Hostie in einer riesigen Monstranz, ein großes Kreuz mit dem Verherrlichten Jesus Christus. Die offizielle Kirchliche Anerkennung dieser Erscheinungen wird erwartet.

9. Jahr 1983: Belgien, Ortschaft Maasmechelen. Hier erscheinen Tränen auf einer Statue der ‘Rosa-Mystica’, Kopie der ‘Pilger-Madonna’ von Montichiari, produziert aus Kunstharz. Samt diesen Tränen gibt es von nun an wunderbare Heilungen durch Tücher, die mit den Tränen getränkt sind. Des Öfteren erscheint dabei eine charakteristische angenehme Rosenduft, ähnlich wie es auch an anderen Erscheinungsorten Mariens vorkommt. Der Radiologe Dr. E. Ballaux hat die Statue untersucht und keine künstliche Vorrichtung gefunden, die die Erscheinung von Tränen zu erklären imstande wäre.
– Ebenfalls die Figur Christi von Limpias vergoss Bluttränen (zwischen dem 2. Januar und dem 4. Februar 1986), ähnlich wie die Statue der Fatima-Madonna (wiederholt in Jahren 1986-1990).

10. In Naju, in Südkorea, weint des Öfteren die Marienstatue in der Wohnung von Julia. Zum ersten Mal erschienen Tränen auf der Statue am 30. Juni 1985. Ab dem 19. Oktober 1986 sind es Tränen mit Blut. Die erwähnte Holzstatue schwitzt auch wohlriechendes Öl (ab dem 4. Mai 1992). Dazu gesellen sich Hostienwunder und viele Botschaften. Maria bekennt u.a.: „So wie Ich während 750 Tagen Tränen über Tränen mit Blut vergossen habe, so habe ich euch auch auf meinem Kopf mein duftendes Öl während 400 Tagen gezeigt ... trotzdem, wie wenige meiner Kinder sind zu Meinem Herzen zurückgekehrt” (30. Oktober 1994). Selbst die Julia erfährt die Passion als Sühneleiden (seit 1987).
– Die Kirchliche Anerkennung wird wahrscheinlich in Kürze erfolgen.

11. In 1982 kommt der Bericht aus Sufanieh bei Damaskus in Syrien an. Im Haus von Myrna Nazzour schwitzt die papierene Ikone der Gottesmutter duftendes Öl (ab dem 27. November 1982). Später sondert auch das Gesicht und die Hände von Myrna Öl ab. Die Myrna erhält Botschaften: „Fürchte dich nicht ... Du schaust mich heute zum letzten Mal, bis das Osterfest vereint gefeiert wird”. Es ist bekannt, die Katholiken und Orthodoxen feiern das Osterfest an unterschiedlichen Daten. Die Erscheinungen streben hier deutlich zum Ökumenismus. Die Myrna erfährt die Passion Jesu Christi. Es gibt zahlreiche Heilungen unter Katholiken, Orthodoxen und Muslimen. Auch an zahlreichen anderen Orten, wo es eine Kopie des Bildes der Gottesmutter von Sufanieh gibt, rinnt Öl aus dem Bild. Erwähnt sollte hier vor allem Kopie der Madonna u.a. in Chicago in Kanada. Die Anerkennung der Erscheinungen vonseiten der Kirche wird erwartet. Zeugen sind u.a. Bischöfe, der Apostolische Nuntius und Tausende Gläubigen.

12. Ein Kanadier hat 1982 die Ikone „Hüterin der Pforte” vom Berg Athos erworben. Zu Hause begann sie Öl abzusondern. Davon hat Paul de Soos in Toulouse in Frankreich erfahren. Er hat sich eine Kopie dieser Ikone beschafft. Am 11. Februar 1990, es war der 132. Jahrestag der Erscheinungen der Unbefleckten in Lourdes, kamen Ölperlen aus der rechten Hand der Gottesmutter dieser Ikone zutage. In den ersten 4 Jahren hat sich so ca. 50 Liter Öl angesammelt. Aus den Augen der Ikone kommen Tränen. Es gibt viele Heilungen und wunderbare Bekehrungen. Diese Ikone ist auch beim Papst eingetroffen. Sie wandert über Frankreich, Spanien, Italien, Belgien. Die Botschaft Mariens ist ähnlich wie diese aus Sufanieh: „Katholiken und Orthodoxe, findet die Einheit!” Bisher galten Marien-Erscheinungen vor allem der Römisch-Katholischen Kirche. Dagegen die Wunder mit Ikonen schienen besonders für die Orthodoxe Kirche vorbehalten zu sein. Die Erscheinungen von Toulouse weisen auf Mangel von Einheit in der Kirche hin. Der Erzbischof am Ort gestattet die private Verehrung der Ikone.

13. In 1993 wird von der Ortschaft Ufa in Russland gesprochen. Die Orthodoxen verstehen das Öl-Phänomen als Erweis Gottes Liebe. Die Kirche Mariä Geburt in Ufa hat in diesem Jahr verschiedene verrusste Ikonen, die ursprünglich vom Berg Athos stammten, bekommen. Von vier dieser Ikonen: des Johannes des Täufers, des Hl. Seraphim von Sarov und zwei der Gottesmutter begann unerklärlich sich Öl abzusondern. Dieses Öl reinigt zuerst den Ruß, und lässt so das Gold hervortreten. Das unregelmäßig rinnende Öl wird in schmale Gefäße gefangen. Es folgen Krankenheilungen und Bekehrungen. Die Erscheinungen werden zum Trost für die wenigen Gläubigen in dieser Großstadt.


Johannes Paul II. sagte einmal u.a.: „Die Tränen der Mutter sind Tränen des Schmerzes ...” Es sollte festgestellt werden, dass ähnlich wie die Botschaften aus Fatima – über viele andere Orte der Marien-Erscheinungen, bis zu Medjugorje in Bosnien-Herzegowina (ab 1981), die Erscheinungen u.dgl. immer an die Botschaft des Evangeliums anknüpfen. Daselbst gilt es auch, der Reihe nach, die Tränen Mariens als Alarm-Signale der Königin der Propheten zu deuten. Viele beurteilen die Worte und Zeichen Mariens als ‘unzeitgemäß’ und ‘unverständlich’. Auch die Propheten in Israel waren Verkünder des Gottes Vorhabens, das zur Bekehrung rief und das Volk zur Treue Gott und dem geschlossenen Bund ermahnte, was sich in der Befolgung Gottes Gebote äußern sollte. Ihre Worte haben entweder auf die Rettung hingewiesen, oder auch sie wurden Ankündigung Gottes Gerichtes.

Die Gottesmutter Maria erfüllt in der Kirche ununterbrochen ihre Rolle der wahren Mutter der Kirche und aller Menschen, aber auch der Fürsprecherin der Barmherzigkeit bei Ihrem Göttlichen Sohn. Ihre Worte kennzeichnen sich immer mit Einfachheit und Anschluss an dieselben grundlegenden Ansprüche, die direkt vom Evangelium des Menschen-Sohnes herfließen. Bis 1850 wurden ca. 400 Erscheinungen Mariens im Laufe der Kirchengeschichte notiert. Seitdem hat es über 200 weitere Erscheinungen Mariens gegeben. Die Kirche sieht in ihnen jedesmal die Anknüpfung an die besonderen Bedürfnisse des Glaubenslebens des betreffenden Zeitalters.

Uns geht es in diesem fünften Teil, dem 5.Kapitel dieses Teiles – um diese eine Hinsicht der dargestellten Tatsachen: Ob Gott, und auf dieser Stufe unserer Erwägungen: Jesus Christus als Gott-Mensch in seiner Gottes Person, und dann, der Reihe nach, ob Maria, die auch schon mit Leib und Seele im Himmel ist, in dieser Situation Leiden empfinden können, oder umgekehrt: Trost und Freude, die wir ihnen bereiten könnten?

Wir sehen dauernd, dass das Bewusstwerden um die immerwährende, unglaubliche ‘Nähe’ des Himmels und der Erde die Fähigkeiten unserer Erkenntnis überragt. Es ist unwahrscheinlich, dass Maria mit ihren Erscheinungen, die im Laufe der Jahrhunderte an immer anderen Orten Europas und der Welt erfolgen, nicht aktuell, jetzt, d.h. wenn sie im Himmel schon verklärt und über die Engel erhöht ist, alles zutiefst erleben sollte, was sie mit Ihren flehenden, Mütterlichen Botschaften übermittelt, die oft mit Tränen, des Öfteren Bluttränen einhergehen, in Besorgtheit um das ewige – und ‘irdische’ Geschick dieser aller Ihrer menschlichen Brüder und Schwestern, die ihrem Mütterlichen Herzen von Ihrem sterbenden Göttlichen Sohn anvertraut wurden: „Frau, siehe, Dein Sohn” (John 19,26 !!!) . Es ist unglaublich, dass diese ihre Tränen, so oft Bluttränen, ihrerseits nur künstliche Arrangierung von Tatsachen sein sollten, die jeglicher Grundlage in der Realität entbehren.

Es zeigt sich also, dass auch Maria ... ihrerseits ... leidet, ähnlich, wie weiter ‘irgendwie’ augenscheinlich Ihr Göttlicher Sohn ... auch weiter leidet. Sowohl Jesus Christus, dieser Verherrlichte, wie auch Maria, seine Jungfräuliche Mutter, leiden Jetztzeit ‘irgendwie’ in einer nur Gott bekannten Art und Weise.

Dieses ‘Leiden-der-schon-Verherrlichten’ muss offenbar irgendwie mit der Leidens-Unfähigkeit aller, die schon an das Ziel angekommen sind – ins Ewige Leben, vereinbart werden können. Wie das miteinander in ‘Einklang’ gebracht werden kann, das enträtseln wir hier auf Erden wohl niemals. Auch die Ewigkeit wird hier wohl ‘zu kurz’ sein, um auch für diese Frage eine völlig befriedigende Lösung der Antwort zu finden, wie es möglich ist, dass der nach der Auferstehung Leidens-Unfähige Jesus Christus, und dann ebenfalls Seine Unbefleckte Mutter auf Schmerz- und Freude-Empfindung weiter empfindlich bleiben – trotzdem der Schluss unentwegt angenommen werden muss, der direkt aus der Verherrlichung hervorgeht, dass Jesus und Maria zurzeit zu leiden nicht mehr fähig sind.

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F.   NOCH EINMAL: DER DREIEINIGE
– UND GOTTES ‘LEIDEN-TRÖSTUNG’

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1. Noch einmal: der Dreieinige
als Lebendige Liebe

Am Ende des hiesigen Kapitels kehren wir noch einmal auf Gott als den Dreieinigen zurück – unabhängig von der Problematik all dessen, was bei Jesus Christus erfolgt, der in seiner Gottes Person zugleich Gott und Mensch ist.

Wir stellen vor allem fest, dass wir im Gottes-Geschriebenen-Wort immer wieder Erwähnungen von Gottes eigenartigen ‘Gefühlen’ begegnen: von Schmerz, da wieder Freude und Zärtlichkeit. In dieser Situation kann schwer gesagt werden, dass die so zahlreichen biblischen Aussagen nur mit Hilfe von gewagten ‘Anthropomorphismen’, bzw. von nur ‘Anthropopathismen’ erklärt werden können. Es ist doch klar, im Dreieinigen ‘geht etwas vor’ – einerseits angesichts der menschlichen Sünde, und anderseits der heroischen Treue.

Wir sehen nur einmal mehr, dass unsere menschliche Sprache und unser Gottes Begreifen – dem Geheimnis dieser Wirklichkeit nicht gewachsen ist, wie sich das intime Leben und die Liebe in Gott als Gott darstellt. Wir müssen bekennen, dass wir schlechterdings nicht wissen, wie wir uns die doch nicht verlogenen ‘Wahrnehmungen’ ob von Trauer, von Schmerz, Wehmut, oder anderseits von Wohlgefallen, Freude, Zärtlichkeit und bräutlicher Liebe erklären können.

Gott überragt uns schlechterdings. Auf die Ihm eigene Art und Weise, die wir nicht auszudrücken imstande sind, müssen wir gestehen, dass Er – wenn auch leidens-unfähig, unveränderlich, unendlich vollkommen – doch keineswegs ein ‘kalt-frigider’ Gott, ein ‘steifer-erstarrter-toter’ – ‘Roboter’ ist, den niemand und nichts zu ‘rühren’ imstande ist. Gott ist alles andere, aber keine Statik, kein glanz-polierter ‘Marmor’. Unser Gott ist Gott der Lebende und Lebendige: Er ist Gott-das-Leben. Gott überragt uns völlig mit seinem Leben. Zu gleicher Zeit lädt Er die Menschen ein, diese um den höchsten möglichen Preis Erlösten, zur Anteilhabe an gerade diesem seinen Gottes Leben, und dieser seinen Gottes Liebe:

„... Durch sie [durch Christi Herrlichkeit und Kraft, die uns berufen hat]
wurden uns die kostbaren und überaus großen Verheißungen geschenkt,
damit ihr ... an der Göttlichen Natur Anteil erhaltet” (2 Petr 1,4);

„... damit [die Schafe] das Leben haben
und es in Fülle haben” (Joh 10,10).

Gott ist wahrhaft Liebe: Liebe, die lebendig ist. Seine Liebe zum Menschen, den Er nach dem Bild des Eingeborenen Gottes Sohnes erschaffen hat, ist Bräutliche Liebe: in Gottes Bedeutung dieses Wortes, und Gottes darin verborgener Wirklichkeit. Diese Liebe lässt sich ihrem Wesen nach nicht auf irgendwas herabführen, worauf man Gott in Zeiten des Abstraktionismus und der Statik herabzuführen versucht hat. In solchen Zeiten sprach man von Gott, dass Er Unbegreiflich ist, Ewig, das berühmte „Nunc Stans” ist [= angehaltenes, sich nicht rührendes ‘Jetzt’].

Indessen die Liebe ist eine voller Dynamik Glut, ein ständiges ‘Geschehen’ dieser Wirklichkeit, die eben die Liebe und das Leben ausmacht. Im Fall Gottes geht es offensichtlich um etwas, was als Unbegreifliches geschieht, und was die Erlösten daselbst mit Unendlichkeit bereichert.

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2. Der Dreieinige Glückselige
– und ewig Leidende

Wir können unmöglich – nicht noch einmal auf das sich nicht abwischen lassende Bewusstsein zurückkehren dessen, was sich ‘irgendwie’ im Himmel abspielt, oder eher mehr präzise: im Herzen selbst des Dreieinigen. Und zwar es ist unmöglich, dass Gott, den es unmöglich nicht freuen kann, wenn die Erlösten ihre Freude und Glückseligkeit erleben, Folge ihrer Erlösung um den Preis des Göttlich-Menschlichen Blutes Jesu Christi – nicht parallel dazu das ewig dauernde, für alle Ewigkeit unabänderlich fixierte Drama der Gefallenen Engel und Gefallenen Menschen ‘erleben’ könnte. Die einen, wie die anderen, haben mit dem Akt ihrer Freiheit ihren Weggang von Gott ... für immer ... gewählt. Gott hat diese ihre Wahl geehrt, und sie letztlich nur ... bestätigt:

„Weg von Mir, ihr Verfluchten, in das Ewige Feuer,
das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist!
– Ihr meine Kinder! Ihr mein Schmerz-für-immer!
Wenn so euer Wille ist – für immer,
geschehe es euch nach eurem Wort ...” (vgl. Mt 25,41).

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Auch damit hat Gott den Menschen beschert: Pilze bilden FLEISCH-vom-Wald, wie Fische - FLEISCH vom Meer.

Nichts kann doch die Tatsache ändern, dass gerade Er ... ihr Schöpfer ist! Er hat auch sie ... geliebt, und – wenn es sich um Menschen handelt – sich selbst für sie hingegeben als „Sühneopfer für die Sünden – ihre und die der ganzen Welt” (vgl. 1 Joh 2,2). Er hat sie erschaffen „um ihrer Selbst willen”, damit sie sind – vereinigt mit Ihm, im Leben für immer, im Haus des Vaters!
– Sie haben aber seine Liebe ... schmachvoll beleidigt und sie bewusst verachtet. Sie haben ihr eigenes Selbst – für Leben, Sterben und was nach dem Tod werden wird – dem „Vater der Lüge und dem Mörder von Anfang an” anvertraut (vgl. Joh 8,44).

Kann man sich den unendlichen Gottes ‘Schmerz’ wegen ihres Wegganges vorstellen? Solcher ‘Schmerz’ kann in Gott unmöglich nicht da sein. Gott kann unmöglich ‘vortäuschen’, dass die unendliche Un-Glückseligkeit dieser doch ... Seinen Kinder – in diesem Fall der verdammten Menschen: dieser um den höchsten möglichen Preis Erlösten, Ihn nichts angeht, noch Ihn nicht ‘rührt’, oder noch schlimmer: dass Er davon nichts weiß.
– Unmöglich, dass Gott – auf Seine, Gottes Art und Weise, die unseren Verstand übersteigt, schlechterdings nicht ‘schreien’ sollte, und selbst vor Schmerz ‘heulte’ – wegen dieser freiwillig Unglücklichen für Ewigkeit zur Ewigkeit. Ähnlich wie einmal das väterliche Herz bei David erbebte, als er erfahren hat, dass sein ... verräterischer Sohn Absalom im Kampf umgekommen ist:

„Mein Sohn Absalom, mein Sohn, mein Sohn Absalom!
– Wäre ich doch an deiner Stelle gestorben,
Absalom, mein Sohn, mein Sohn! ... !” (2 Sam 19,1).

Die Worte von David nach der Auflehnung und dem Tod seines aufständischen Sohnes sind nur menschliches, schwaches Echo des Schmerzes Gottes als des Vaters nach dem Verlust – für immer – der Kinder seiner Liebe, die die Väterliche Liebe definitiv zurückgewiesen haben.

Müssen wir also letztlich bei Gott nicht etwa das Geheimnis einer Tatsächlichkeit erblicken, die uns überragt, aber die bei Ihm unmöglich nicht dasein kann: und zwar das Geheimnis der Ko-Existenz einerseits Gottes des Unendlich Glücklichen und Vollkommenen, den kein Schmerz im Menschlichen Sinn dieses Wortes erreichen kann – und anderseits Gottes, bei dem diese Glückseligkeit irgendwie mit seinem nicht minder unendlichen Schmerz und Leid einhergeht – wegen der Verdammten: sowohl Engel, wie anderseits dieser Erlösten – der zahlreichen verdammten Menschen, Kinder seiner unaussprechlichen Erlösungs-Liebe ?


Alles, was hier dargestellt wurde, ist unsere theologische Meinung [d.h. des hier schreibenden Autors], die zugleich gut gesichert zu sein scheint. Es muss augenscheinlich auch eine Art und Weise geben, wie in Gott die übrigen Paradoxen einiger Dogmen und theologischer Behauptungen in Einklang gebracht werden können, was die Unveränderlichkeit und absolute Vollkommenheit Gottes angeht.

Wir trachten dauernd danach, sowohl den ‘Glaubens-Sinn’, wie auch das Kriterium der ‘Analogie des Glaubens’ vor Augen zu behalten: der gegenseitigen Angleichung aller übrigen ‘Daten’ des Glaubens-Gutes der Offenbarung Gottes. Es scheint, dass in einer näher schwer zu erklärenden Weise, es doch die Möglichkeit geben muss, dass bei Gott die Empfindung von ‘Leid’, und anderseits der Freude und des ‘Tröstens’ – irgendwie ko-existieren muss mit dem Dasein im Haus des Vaters, also außerhalb der Erreichbarkeit von irgendwelchem ‘Schmerz’ und Leiden in menschlichem Sinn dieses Wortes.

Das Lehramt der Kirche hat einst deutlich die Meinung verurteilt, dass Gott der ‘Vater’ gelitten hätte. Es war die Häresie der ‘Patri-Passianer’. In unseren, hier dargestellten Erwägungen streben wir danach, die Weisungen der Kirche zu befolgen, was die Unveränderlichkeit und Leidens-Unfähigkeit Gottes angeht. Anderseits suchen wir danach, die Grenzen der menschlichen Ausdrucksweise über Gott abzuzeichnen: Gott überragt uns u.a. darin, was sein intimes Leben Gottes als des Dreieinigen angeht. Was im ‘Schoß des Vaters’ vorgeht, weiß nur der Sohn und jener, dem es der Sohn offenbaren will (vgl. Mt 11,27; Joh 1,18).

Johannes Paul II. ist Papst, der voller Mut die Frage des Gottes ‘Schmerzes’ aufgreift. Er knüpft an diese Frage mit Bezug auf die Leiden des Erlösers an – u.a. in seinem Apostolischen Schreiben vom Christlichen Sinn des Leidens: „Salvifici Doloris” (1984). Wir haben es besonders im 3.Kapitel dieses V.Teiles reichlich angeführt. Darüber hinaus drückt sich der Heilige Vater über Gottes ‘Schmerz’ mit Bezug auf Gott an zumindest acht Stellen seiner Enzyklika über den Heiligen Geist aus: „Dominum et Vivificantem” (1986; s. DeV 39.41. usw.). Wir haben in den bisherigen Erwägungen die reichliche Lehre dieses Jesu Christi Stellvertreters voller Dank des Öfteren benützt.

Ist das alles nicht etwa Zeugnis dessen, dass im Himmel, wo Gott selbst:

„... alle Tränen von ihren Augen abwischen wird.
Der Tod wird nicht mehr sein,.
keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal ...” (Offb 21,4; 7,17)

trotz allem sowohl der Erlöser, wie auch die ganze Heilige Dreifaltigkeit, Maria, und ebenfalls die Erlösten – solidarisch beim Ringen um das irdische und ewige Gut Anteil haben, das sich in der kämpfenden Kirche abspielt?

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RE-Lektüre: V.Teil, Kapit.5c:
Stadniki, 15.XI.2013.
Tarnów, 18.V.2022.

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Offenbarungen des Leidenden Jesus im Laufe der Jahrhunderte
Stigmata
13. Jahrhundert
14. Jahrhundert
15. Jahrhundert
16. Jahrhundert
17. Jahrhundert
18. Jahrhundert
19. Jahrhundert
20. Jahrhundert
Der Hl. Padre Pio
Die Hl. Schw. Faustyna Kowalska
Gottes Dienerin Marta Robin und andere
Die Hl. Schw. Faustyna Kowalska
Lanciano: das Wunder der Eucharistie
4. Offenbarungen der leidenden Maria

F. NOCH EINMAL: DER DREIEINIGE – UND GOTTES ‘LEIDEN-TRÖSTUNG’
1. Noch einmal: der Dreieinige als Lebendige Liebe
2. Der Dreieinige Glückselige – und ewig Leidende


Bilder-Fotos

Abb.1. Agata, das siebente Kind in Familie mit 10 Kindern
Abb.2. Drei Kinder die durch das Schlüsselloch abgucken
Abb.3. Elefant in seiner ganzen Prächtigkeit
Abb.4. Am Spaziergang unter Blumen mit drei Kindern
Abb.5. Pilze auf Waldboden