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VERMERK: Abkürzungen zur angeführten Literatur s.Literatur
Spezial-Link zur Tabelle: Blasphemie gegen den Heiligen Geist


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2. Mit Glut der LIEBE
gesättigte ausgelesene Aussagen
des Alten Testaments

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a. VORHABEN der Erlösung
eingeprägt in das Gewissen
und die Offenbarung

Allgemeinheit des Erlösungs-VORHABENS

Bei den hiesigen Erwägungen leuchtet uns unabänderlich die anfangs gestellte Frage vor: Ob Gott tatsächlich die Erlösung jeder PERSON WILL und vor hat? Oder auch, ob Gott vielleicht folgender zumindest betreffs einer gewissen PERSONEN-Gruppe so vorgeht, dass sie von vornherein doch auf ewige Verdammnis verurteilt werden?

Grund dieser schwer zu erwartenden Antwort ist die verwundernde, bedrohlich lautende Aussage des Sohnes Gottes wegen der Blasphemie gegen den Heiligen Geist. Für diese Sünde gibt es, noch wird es je einmal eine Vergebung geben: „weder in dieser Zeit, noch in der künftigen” – im Gegenteil zu Sünden, selbst wenn sie gegen den Sohn Gottes unternommen werden (Mt 12,31f.).

Die bisherigen Erwägungen und angeführten Tatsachen sprechen entschieden dafür, dass es Gott „an uns liegt” (vgl. 1 Petr 5,7). Es liegt Ihm an uns selbstverständlich in Gottes Bedeutung dieser Wendung: um die Erlösung jeder PERSON, das heißt, dass sie einmal das ewige Leben im für sie vorbereiteten „HAUS des VATER” erlangt.

Es gehört sich demnach wenigstens eine Auslese der Aussagen von Heiligen Büchern des unter dem ANHAUCH des Heiligen Geistes Geschriebenen-Wortes-Gottes anzuführen – hinsichtlich der weniger oder mehr autobiographischen Worte Gottes selbst über sein VORHABEN als Gottes der ERLÖSUNG, angefangen von Büchern – in diesem Fall sei es auch nur der Propheten des Alten Testaments: sowohl dieser sog. Früheren, wie dieser Späteren Propheten.

Jedesmalige Herausrufung einer Menschen-PERSON von NICHT-Existenz zum Existieren ist Werk der nicht verlogenen, mit elterlicher Freude durchdrungenen „liebevollen ALLMACHT des Schöpfers” (DeV 33). Selbst an sich der Verdacht, als ob Gott irgendeine PERSON zum Existieren berufen könnte, die im Prinzip NICHT zur Erlösung selbst bestimmt werden sollte, sondern zur Verdammung, müsste als Absurdität an sich beurteilt werden, als Widerspruch im Begriff der Eigenschaften Gottes als Gottes, schon ungeachtet der ethischen Hinsicht solchen Verdächtnisses. Es wäre Gipfel einer blasphemischen Ausdrucksweise von der Gottheit und Angleichung Gottes an Satan, dessen Wesen darin besteht, dass er ... BOSHEIT-als-BOSHEIT bildet, samt der Aussaat des BÖSEN-um-des-BÖSEN-willen.

Wir überwandern zurzeit die Erwähnungen über die allgemeine Beschaffenheit des VORHABENS Gottes, das heißt betreffs ausnahmslos des ganzen Menschen-Geschlechts. Es ist wahr, die biblischen Bücher vor allem des Alten Testaments begrenzen die messianischen Verheißungen, ausgedrückt in der theologischen Strömung besonders der sog. Jahwistischen Berichte, die die Gesamtheit des Menschen-Geschlechts betreffen (s. besonders den Bericht vom Sündenfall und die Messianische Verheißung im Paradies: Gen 3) systematisch auf die Nachkommenschaft Noach-Abraham-Jakob-Juda-David, von dem einmal Jesus, der Sohn des Urewigen Vaters geboren wird, aber zugleich der tatsächliche Sohn seiner Jungfräulichen Mutter Maria.

Das bedeutet aber keinesfalls die Einschränkung des VORHABENS Gottes allein zu diesem Teil des Menschen-Geschlechts. Die Offenbarung Gottes seines SELBST und seines Erlösungs-VORHABENS, die immer wieder in die Geschichte der ganzen Menschheit eindrang, in besonderer Weise aber in die Geschichte des Volks der Auserwählung Gottes: der Hebräer-Israeliten-Nachkommen-des-Stamms-JUDA – über Gottes TATEN-Eingriffe, und das sie erklärende authentische und autoritative WORT Gottes, betraf in allen Zeiten die GANZE Menschen-Familie, trotzdem sie sich geographisch und kulturell-religiös immer mehr auf Israel und die späteren Juden, die Nachkommen des Juda-Stammes, beschränkte.

Stimme des Gewissens

Es gehört sich zu merken, dass Gott jede PERSON in der Stimme seines Gewissens anspricht. Es geschieht dank dem zur Stunde der Empfängnis ins Gewissen eingeprägten DEKALOGS, nach dem jeder gerichtet werden wird. Dieser Eintrag ist derselbe für PERSONEN der Gläubigen und Ungläubigen. Erinnerungshalber führen wir wiederholt die betreffenden Worte aus einer der Enzykliken Hl. Johannes Paul II. an:

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Blick auf den Hauptrink in Ratibor an der Oder, Polen, Ober-Schlesien. Diese Stadt enthält viele geschichtliche Andenken, u.a. der Geschichte der Zeiten der Tataren-Überfälle. In Ratibor residierten die Fürsten von Opeln-Ratibor. Die ersten Erwähnungen mit geschichtlicher Dokumentation von Ratibor zeigen die Anfänge des 12. Jh. an.

„Das Gewissen ist die ... ‘verborgenste Mitte und das Sanktuar im Menschen, wo er allein mit Gott verweilt, dessen Stimme in seinem Innersten erklingt und klar in den Ohren des Herzens tönt: Tu dies, meide jenes’.
– Eine solche Fähigkeit, das Gute zu gebieten und das Böse zu verbieten, vom Schöpfer dem Menschen eingeimpft, ist schlüsselartige Eigenschaft des personalen Subjekts.
– Zugleich aber ‘entdeckt der Mensch in der Tiefe seines Gewissens ein Gesetz, das er sich nicht selbst auferlegt, sondern dem er gehorchen soll’.
– Das Gewissen ist also keine autonome und ausschließliche Quelle, um zu bestimmen, was gut und was böse ist. Ihm ist vielmehr das Prinzip des Gehorsams gegenüber der objektiven Norm tief eingeprägt, welche die Billigkeit seiner Entscheidungen mit Geboten und Verboten begründet und bedingt, die dem menschlichen Verhalten zugrunde liegen ...
– Genau in diesem Sinne ist das Gewissen ‘das innerste Heiligtum’, in welchem ‘die Stimme Gottes widerhallt’.
– Es ist die ‘Stimme Gottes’ selbst auch dann, wenn der Mensch darin ausschließlich das Prinzip der moralischen Ordnung anerkennt, an dem man menschlich nicht zweifeln kann, auch ohne direkten Bezug auf den Schöpfer, obwohl das Gewissen gerade in diesem Bezug stets seine Begründung und Rechtfertigung findet” (DeV 43).

Der Erlöser im Bericht des Erschaffungs-Werks: Gen 1

Das VORHABEN Gottes des Schöpfers, der von Anfang an auch Gott-der-ERLÖSER ist, wird eindeutig schon im ersten Kapitel des GENESIS-Buches zum Ausdruck gebracht. Liest man es oberflächlich, könnte es den Anschein geben, dieses Kapitel, Frucht der theologischen sog. ‘Priester-Tradition’ ist (letzter Eintrag vielleicht ca. der Hälfte des 6. Jh. vor Chr.; dennoch in der MUND-Überlieferung wurde dieser Inhalt zweifellos schon seit vielen früheren Jahrhunderten aufbewahrt und festgelegt) stellt es in ungemein feierlicher, eigentlich pathetischer Tönung das Werk Gottes der Erschaffung. So ist es auch zweifellos.

Dennoch diese Darstellung läuft den End-Sätzen dieses Kapitels zu. Hier erscheint aber Gott, der in diesem Kapitel einzig unter dem generischen Namen als ‘ELOHÍM’ genannt wird (= Gottheit; Gott als ‘Art’. – Dagegen als PERSONALER Name dieses Gottes lautet die Bezeichnung: JAHWÉH = ER-IST = HERR; gr. Kýrios) als nicht allein SCHÖPFER, sondern ebenfalls als ERLÖSER angesichts des ganzen Weltalls.

Dieses Kapitel widerhallt nämlich letztlich mit solchem Inhalt, der in etwa folgenden Worten zum Ausdruck gebracht werden kann:

Habt keine Angst vor der Sonne, noch vor dem Mond, noch umso mehr vor Sternen. Dies sind alles und ausschließlich GESCHÖPFE, also keine Gottheiten !
– Der Schöpfer hat ihnen bei ihrer Erschaffung bestimmte Aufgaben auferlegt: dass Sie die Zeiten, Stunden, Jahreszeiten anzeigen. Sie sollen für den Menschen nur eine DIENSTLICHE Rolle erfüllen.
– Sie waren niemals und werden es niemals zu ‘Schöpfern’-Gottheiten werden. Daher soll man sich vor ihnen NICHT fürchten, noch umso mehr ihnen irgendwelche göttliche Huld erweisen.
– Der einzige Schöpfer, der zugleich BEFREIT, weil Er der einzige ERLÖSER des Menschen ist, ist allein dieser Eine Einzige: Er, der GOTT, ELOHÍM.
– Nur den MENSCHEN hat dieser ELOHÍM-Gott als sein lebendiges ‘EBENBILD-Ähnlichkeit’ erschaffen ! KEIN anderes Geschöpf hat eine solche Würde erfahren.
– Daher Du, mein Geliebtes, mit Freuden erschaffenes EBENBILD-Ähnlichkeit, fürchte Dich vor keinen Sternen am Himmel, vor keiner Sonne, noch dem Mond ! Sie sind KEIN ‘Gott’ ! Ihre einzige Aufgabe beruht darin: sie sollen dir zu DIENSTEN stehen und die Reihenfolge des Tages, der Nacht und der Jahreszeiten anzeigen !
– Du sollst als vor ihnen niemals Angst haben, noch umso mehr ihnen auf irgendwelche Art und Weise eine göttliche Huld erweisen.

b. Der Erlöser
im PROTO-Evangelium angesagt
Gen 3,15

Eintrag des PROTO-Evangeliums: Gen 3,15

Der allgemeine Bereich der ERLÖSUNG, also des Heils, dieses Mal infolge der begangenen „Sünde des ANFANGS” (s. MuD 9ff.30; DeV 35) infolge des schwer zu begreifenden Hörens auf die verkehrten Einflüsterungen des „Großen DRACHENS, der Alten SCHLANGE, die Teufel heißt und Satan und die ganze Welt verführt ...” (vgl. Offb 12,7ff.), wird mit Deutlichkeit der Offensichtlichkeit in Worten des Gottes, der das ‘Verhör’ durchgeführt und den Urteil gefällt hat, oder eher allein die Situation bestätigt hat, wie sie von diesen beiden Ersten gewählt wurde. Gott hat ihre Herzensreue berücksichtigt und erließ über sie kein Urteil der Verdammung, sondern zeigte ihnen die GEWISSHEIT, dass einmal die Erlösung von der tatgewordenen Sünde ankommt. Und zwar von IHRER – also nicht von woanders – Nachkommenschaft: von ihrem ‘Samen’ erscheint einmal der Erlöser, der jene „Alte SCHLANGE, die Teufel heißt und Satan”, der sowohl sie, wie auch „die ganze Erde” – versucht, besiegen wird:

„Und Feindschaft setze ich zwischen dir – und der Frau,
zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen.
Er trifft dich am Kopf und du triffst ihn an der Ferse.” (Gen 3,15).

Im Klanglaut dieses Geschriebenen-WORTES-Gottes bemerken wir zugleich die von weitem angesagte ‘Kenose = Vernichtung’ sowohl des hier angesagten NACHKOMMENS der ersten Eltern, wie auch die ‘Kenose’ selbst jener Frau, von der dieser von nun an erwartete NACHKOMME jener ersten Frau auf Erden geboren wird (s. dazu: MuD 19; RM 11.18). Die Erlösung von der „Sünde des Anfangs” und der „Sünde der Welt” (Joh 1,29) wird nicht leicht vollbracht werden: „Die Alte Schlange” rappelt sich schmerzhaft auf an jenem NACHKOMMEN der Ersten Frau, trotzdem gerade in diesem „Aufrappeln der Ferse dieses Nachkommens” sowohl die Sünde, wie der Tod besiegt werden wird.

Der Heilige Vater Johannes Paul II. drückt es in folgenden Worten aus:

„Auf diese Weise ist das Kreuz Christi, an welchem der dem Vater wesensgleiche Sohn Gott die volle Gerechtigkeit Gott selbst darbringt, zugleich auch radikale Offenbarung der Barmherzigkeit, das heißt der Liebe, die dem entgegengeht, was die Wurzel selbst allen Übels in der Geschichte des Menschen ist: der Sünde und dem Tod(DiM 8).

Ist da irgendjemand imstande, in gerade angeführten Worten, die in diesem Fall als das ‘PROTO-Evangelium’ bezeichnet werden (= ursprüngliches Evangelium), irgendeine Spur zu entdecken, die nach Ausschließung irgendjemandes von der – mit Garantie der WAHRHEIT der Offenbarung versprochenen – Erlösung sprechen sollte, das heißt der Ansage der Erlösung, die ausnahmslos alle Geborenen als Nachkommen der UR-Eltern umfangen soll? Die einzige Bedingung, dass die Erlösung tatsächlich erreicht werden kann, bleibt jedes Mal selbstverständlich die Eröffnung, beziehungsweise der Verschluss für die Erlösung vonseiten des einzelnen Menschen, das heißt des freien Willens der einzelnen PERSON.

c. Messianische Verheißungen
und der systematisch
erneuerte Bund

Parallel zur Bevölkerung der Erde mit immer weiteren Geschlechtern begannen sich leider auch die Sünden vermehren. Es ist zu unwahrscheinlichen ethischen Entartungen gekommen. Gott, dem es an uns unmöglich NICHT „liegen kann” (1 Petr 5,7) hat an sein Volk immer andere Gottes Männer gesandt. Diese haben zur Umkehr gerufen, wie auch zur Gestaltung der Verhaltensweisen in Übereinstimmung mit dem ins Gewissen eingeprägten Gesetz Gottes. Erst als alle, vieljährige Bemühungen Gottes, um das Volk Gottes zur Besinnung und Umkehr zu bringen, völlig vereitelt wurden infolge der von diesem Volk Gottes aufgebauten, für Gott undurchgänglichen Barriere, wurde Gott letztlich genötigt, eine schmerzhafte ‘Säuberung’ durchzuführen.

So geschah es im Fall der schauderhaften SINTFLUT (Gen 6-9) und des Kataklysmus, dem Sodom und Gomorra zu Opfer gefallen ist (Gen 19f.). In jedem dieser schrecklichen Dramas ging es um die typische Herzensverhärtung und eine infolge des Sünden-ZUSTANDS geschaffene dichte Kruste der Gewissen, die zu sich schon keinen Strahl der Gnade Gottes Barmherzigkeit zuließ. Das Volk Gottes beging in diesen Ereignissen die typische Sünde der Blasphemie gegen den Heiligen Geist.

Es gehört sich in diesen Situationen zu erblicken, dass zumindest einige dieser Menschen-Personen ihr Herz für die ‘Letztliche Gnade Gottes’ geöffnet haben. Solche Gnade bietet die Barmherzigkeit Gottes jedem sterbenden Menschen: es geht doch zu dieser Stunde um das ewige Leben des lebendigen „EBENBILDES-Ähnlichkeit” Gottes.

Es wäre schwer nicht an das gleichsam von neuem unternommene VORHABEN der Erlösung der Menschen-Familie im versprochenen ‘NACHKOMMEN der FRAU’ anzuknüpfen – nach dem Ablauf vielleicht nicht nur Hunderter Jahre, sondern vieler Tausende Jahre der bestehenden Menschheit, als in Ur im Chaldäa ABRAHAM erschien. Er war typischer Verehrer vieler Götter (s.: Jos 24,2; Ez 16,3) – ähnlich wie es im Milieu gewesen ist, in dem er wohnte und erzogen wurde. An ihn wandte sich in gewisser Stunde ganz direkt der WAHRE Gott. Gott schlug ihm einen feierlichen Bund vor, erwartete von ihm aber den „Gehorsam zum Glauben” (Röm 1,5; 16,26). Zu gleicher Zeit bereicherte Er ihn mit verwundernden MESSIANICHEN Verheißungen.

Die Verheißungen formulierte Gott – das muss ganz deutlich hervorgehoben werden – fortwährend als allgemeine Verheißungen. Sie waren an die Menschen-Familie als solche gerichtet, ohne irgendjemanden der Menschen auszuschließen. Hier eine unter ihnen:

„Geh fort aus deinem Land, aus deiner Verwandtschaft,
und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde!
Ich werde dich zu einem großen Volk machen,
dich segnen und deinen Namen groß machen;
Ein Segen sollst du sein.
Ich werde segnen, die dich segnen,
wer dich verwünscht, den werde ich verfluchen.
Durch dich sollen alle Sippen der Erde Segen erlangen(Gen 12,1ff.)

Gott bestätigte dieselbe Verheißung bei weiteren Lebensstufen des Abrahams (Gen 18,18; 22,18;). Dieselbe Verheißung wiederholte Gott dann dem Isaak und Jakob (s. Gen 26,3-5; 28,14).

Zur weiteren Folge der Messianischen Verheißung wird der besondere Segen Jakobs für Juda (Gen 49,8-12. Hier wird die deutlich angesagte Beschränkung der messianischen Verheißungen an den Stamm Juda beobachtet.
– Nach mehreren Jahrhunderten kommt es zu weiteren Präzisierungen der messianischen Verheißungen und ihren immer genaueren Einengungen. Gott weist deutlich an, dass Erbe dieser Verheißungen der Nachkomme von DAWID sein wird (2 Sam 7). Vom Geschlecht des David wird einst Jesus Christus herkommen, der Erlöser des Menschen. Er wird zugleich Sohn Gottes sein, die Zweite PERSON der Allerheiligsten Trinität, aber zugleich auch der wahrhafte Sohn seiner Jungfräulichen Mutter Maria.

Zwei verschiedene ‘NATUREN’ in einer einzigen ‘PERSON’ sind am Grundboden der Entscheidung des Dreieinigen erfordert worden, damit das Werk der ERLÖSUNG des Menschen von der Sünde zustande kommen könnte. Sowohl Maria, wie Josef, ihr Ehegatte, waren weitere Nachkommen des David (s. Mt 1,6-16.20; Lk 1,27.32; 2,4).


ANMERKUNG. Insbesondere Erklärungen zu Messianischen Ansagungen – s. nicht veröffentlichte Scriptum-Schrift: „Einführung in das Pentateuch”, und: „Rigorosum des AT, Messianische Prophezeiungen”.

3. Gott in der Totalität
der Hingabe an sein
lebendiges EBENBILD

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Auf unserer Internet-Seite gibt es einen gesonderten Teil: den VI.Teil, der einer verwundernden Thematik gewidmet ist: Gott, der sich selber als WAHRHEIT-Treue zum EINMAL dem Menschen gleichsam gelobenen Liebe-BUND offenbart.
(= Gottes hémet: unbeugsame TREUE zum einmal getroffenem VORHABEN: Du, Du Meine, mein lebendiges EBENBILD-Ähnlichkeit: Ich LIEBE dich ! Ich lade dich ein zum Bräutlichen EINS-in-Liebe-Leben zu Mir – für immer, wenn du nur diese Einladung ... anzunehmen möchtest !).
– Es geht dort besonders um die weiteren Kapitel dieses Teiles: VI.Teil, Kapitel: 4-9. In diesen Kapiteln wird die nicht allzu oft erörterte Thematik erwogen, schwierig zum menschlichen begreifen, und doch völlig real – der BRÄUTLICHEN Beziehungen Gottes zum Menschen: sowohl als des gesamten Gottes VOLKS, wie auch der einzelnen PERSON. Wir müssen uns dabei bewusst werden, dass die biblische Sprache sich in diesem Fall einer sehr kühn gebrauchten ‘Analogie des Seins’ bedient. Das wird treffend von Johannes Paul II. erklärt:

„... „... Wenn die Liebe Gottes zum Menschen, zum auserwählten Volk, Israel – von Propheten als die LIEBE des Bräutigams zur Braut dargestellt wird, bringt eine solche Analogie die ‘BRÄUTLICHE’ Qualität und den GÖTTLICHEN, nicht menschlichen Charakter der LIEBE Gottes zum Ausdruck:
Dein Schöpfer ist dein Gemahl (...), Gott der ganzen Erde wird Er genannt’ (Jes 54,5).
– Dasselbe gilt auch von der Bräutlichen Liebe Christi, des Erlösers: Denn ‘Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass Er seinen Eingeborenen Sohn hingab’ (Joh 3,16).
– Es handelt sich also um die Liebe Gottes, die durch die von Christus vollbrachte ERLÖSUNG zum Ausdruck kommt. Nach dem Paulus-Brief ist diese Liebe der Bräutlichen Liebe menschlicher Eheleute ‘ähnlich’, aber sie kann mit ihr natürlich nicht auf die ‘gleiche Stufe’ gestellt werden.
Denn die ANALOGIE weist auf eine Ähnlichkeit hin, lässt aber zugleich der ‘NICHT-Ähnlichkeit’ angemessenen Raum” (MuD 25).

Bewaffnet mit dem Gottes Verständnis der intimsten Vertrautheiten Gottes und den bräutlichen Erweisen seiner lodernden Liebe zum Volk Gottes aller Zeiten, Orte und Kontinente, möchten wir ohne besonderes Kommentar uns wenigstens manche mehr charakteristische Aussagen von Büchern der Propheten über Gott in seiner untröstlichen Sehnsucht nach einem EINS-in-Liebe-Leben zu seinem Volk, und in seinem Rahmen zu jeder einzelnen PERSON betrachten.

Es kommt die Stunde an, wann der Sohn Gottes, Jesus Christus für sich seine Mystische Braut erwirbt, und zwar die von Ihm gegründete Kirche. Es wird das Volk Gottes des Neuen und Ewigen Bundes sein. Der Sohn Gottes erwirbt es nicht anders, sondern als ERLÖSER-Bräutigam-vom-Kreuz. Es erfolgt also um einen „großen Preis”, einen höchstmöglichen: um den Preis des Blutes-und-Wassers von seiner durchbohrten Seite am Kreuz (1 Kor 3,16f.; 6,19f.; 1 Petr 1,18f.).

Es wird sich also um einen unvorstellbaren Preis handeln – und sei es im Vergleich mit der „Erwerbung für sich zum Eigentum des Volks Gottes” in seiner Herausführung „mit ausgestrecktem Arm” (Ex 6,6; 13,3; Dtn 5,15; 6,21; 26,8) von der ein paar Jahrhunderte langen Knechtschaft in Ägypten. Gott hat damals, ca. die Hälfte des 13. Jh. vor Chr.:

„... Euch aber hat der Herr genommen
und aus dem Schmelzofen, aus Ägypten, herausgeführt,
damit ihr sein Volk, sein Erbbesitz werden, wie ihr es heute seid ...” (Dtn 4,20).

Wenn die „Fülle der Zeit” (Gal 4,4) ankommt, wird zum Preis, mit dem das Volk Gottes des „Neuen und Ewigen Bundes” (Lk 22,20f.; Hebr 9,15; 12,24; 13,20) erworben werden wird, NICHT irgendein Gegenstand zum Einkauf-Verkauf (vgl. 1 Petr 1,18) werden, sondern das Opfer des eigenen Lebens der Gott-Menschlichen PERSON Jesu Christi. Demzufolge wird es um einen Preis von unendlichem Wert sein. Das Erlösungs-Leiden als das „Sühne-Opfer für unsere Sünden, und nicht nur für unsere, sondern auch für die der ganzen Welt” (vgl. 1 Joh 2,2) wird dann in seinem Mensch-Sein, genommen von Maria – die PERSON NICHT eines Menschen, sondern ausschließlich Gottes erleben. Daselbst wird diesem Preis ein unendlicher Wert zustehen.

a. Du wirst deinen Gott lieben
... aus deinem ganzen Herzen

Wir übergehen jetzt die früheren Aussagen des Geschriebenen-Gottes-Wortes betreffs des verwundernden, voller Glut – Wunsches des Erlösungs-Gutes zu seinem Volk vonseiten der „liebevollen Allmacht des Schöpfers” (DeV 33).
– Indessen zu gewisser Stunde treffen wir auf eine – menschlich gesehen völlig unbegreifliche Empfehlung, oder eher ... glühende Erwartung, mit der sich dieser unbegreifliche Gott, doch Schöpfer und zugleich Erlöser seines lebendigen „EBENBILDS-Ähnlichkeit” – zum Volk seiner Auserwählung: die Hebräer-Israelit der Epoche von Exodus wendet: dass sie nämlich Gott lieben „mit ganzem Herzen, ganzer Seele” ! Dabei sieht man von vornherein, dass diese Worte, gerichtet unmittelbar an die Hebräer-Israel, nicht nur sie betreffen, sondern die GANZE Menschen-Familie – ohne irgendwelche Einschränkung hinsichtlich der Hautfarbe, des Kontinents, Geschlechts, oder des Herkommens von einem betreffenden Stamm oder Volk:

„Höre, Israel ! Der Herr, unser Gott, der Herr ist einzig!
Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzen Herzen,
mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.
– Und diese Worte, auf die ich dich heute verpflichte, sollen auf deinem Herzen geschrieben stehen.
Du sollst sie deinen Kindern wiederholen. Du sollst sie sprechen, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst ....” (Dtn 6,4-9).
(s. dazu genauer ob.: „HÖRE ISRAEL ...!”)
.

Wir sehen hier die ungemein eindeutig hervorgehobene EINZIGKIET Gottes JAHWÉH im Gegenteil zu überall damals geübtem Kultus vieler Götter, die in der Regel Abspiegelung-Ebenbild immer anderer Leidenschaften und Sünden der Menschen waren. In der Religion der Offenbarung Gottes des WAHREN geschah es ganz umgekehrt. Hier ist Gott selbst das UR-Muster und BILD für den Menschen. Dieser Gott hebt den Menschen ununterbrochen in die Höhe – zu seiner großen Würde und der zurechnungsfähigen Verantwortung. Gott hat doch den Menschen als Herrn über die ganze unumfassbare Welt gemacht. Über dem Menschen ist Gott allein. Dieser liebt aber den Menschen, sein lebendiges EBENBILD-Ähnlichkeit und ist sein GUT, das als ERLÖSUNGS-Gut höchst engagiert ist. Derselbe Gott, JAHWÉH, erwartet von seinem lebendigen EBENBILD nur das eine: ein wenig gegenseitige Liebe-Dankbarkeit.

Zu gleicher Zeit sehen wir fortwährend die unwahrscheinlichen, von Gott selbst unternommenen Initiativen, bei denen Gott immer der ERSTE dem Menschen entgegengeht, weil Er doch ihn als sein lebendiges EBENBILD-Ähnlichkeit erschaffen hat. Dieser Gott bietet dem Menschen irgendetwas unwahrscheinliches: dass dieser Unendliche Gott ... geliebt werde, geliebt werde „mit ganzem Herzen, mit aller Seele, mit allen Kräften ...” !
– Leute der heidnischen Welt erlebten nur und allein eine entsetzende FURCHT vor den Gottheiten. Diese weckten bei ihnen nur Grause. Ihre Launen konnten – so dachte man allgemein – nur mit blutigen Opfern beschwichtigt werden, Opfern aus lebendigen Menschen nicht ausgenommen.

Indessen hier, in Israel, erscheint Gott ab UR-Anfang so, wie es in der Tiefe selbst der Wahrnehmung Gottes mit dem „Sinn des Glaubens” empfunden wird, dass Gott nicht anders sein kann, als nur Gott-die-LIEBE, Gott der Fülle des LEBENS, der alles und alle gerade mit LEBEN erfüllt.
– Nur dass dieser Gott auf irgendwie untröstliche Weise, nach seiner Gottes Art, es vonseiten des Menschen, den Er als sein lebendiges EBENBILD erschaffen hat, etwas an sich unbegreifliches erwartet: nämlich ein wenig erwiderte gegenseitige Liebe. Die an sich mit solchem wahrgenommenen Glaubens-Sinn erwartete Empfindung, Gott erwartete von seinem Geschöpf irgendetwas, überragt völlig alle Möglichkeiten des menschlichen Verstandes. Und doch gerade das wird zu zeitgemäßiger, fortwährend – freudevoller Wirklichkeit.

Noch mehr, dieser Gott erwartet nicht nur auf eine Gegenseitigkeit in Antwort auf immer andere verteilten Gaben, sondern beschenkt die Menschen-Familie mit weitlaufenden Verheißungen. Diese Verheißungen werden immer vor allem das ... ERLÖSUNGS-Gut betreffen: die Erlösung von der Knechtschaft der Sünde, d.h. Befreiung letztlich von Klauen des „Großen DRACHEN, der Alten Schlange, die Teufel und Satan heißt, und die ganze Erde verführt” (s. Offb 12,8f.). Denn dieser hat schon den Ersten Menschen im Paradies zum Sündenfall „der Sünde des Anfangs”  verführt.

Die erwähnten Verheißungen Gottes werden immer nur auf den Weg hinweisen, der letzten Endes zum Leben ... im „HAUS des VATERS” führt – über den erwarteten Erlöser, den Nachkommen der ungklücklichen Ersten Frau und ihres Mannes. Zu diesem erwarteten Nachkommen wird einmal ... Jesus Christus.

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Fragment des Apostolischen Briefes Johannes Paul II. „Mane Nobiscum Domine” (2004), Nr. 18:
„Insbesondere ist es notwendig, sowohl in der Feier der Messe als auch im eucharistischen Kult außerhalb der Hl. Messe, das lebendige Bewusstsein um das wahrhafte Zugegensein Christi zu pflegen, indem Sorgfalt darauf verwendet wird, diese Gegenwart mit dem Ton der Stimme, den Gesten, den Bewegungen, mit der Gesamtheit des Verhaltens zu bezeugen.
– In diesem Zusammenhang erinnern die Vorschriften – und ich selbst hatte kürzlich die Gelegenheit, dies zu bekräftigen – an die Bedeutung, die den Momenten der Stille sowohl bei der Feier der Eucharistie als auch bei der eucharistischen Anbetung gegeben werden muss. Mit einem Wort, es ist notwendig, dass die Verhaltensweise zur Eucharistie sowohl seitens der Ausspender, wie der Gläubigen mit höchster Ehrachtung begleitet wäre. Die Gegenwart Jesu im Tabernakel muss ein Anziehungspol für eine immer größere Anzahl von Seelen sein, die von Liebe zu ihm erfüllt sind und fähig sind, lange da zu bleiben, um seine Stimme zu hören und gleichsam seinen Herzschlag zu empfinden. ‘Kostet und seht, wie gütig der Herr ist’ (Ps 34[33],9).
– Die eucharistische Anbetung außerhalb der heiligen Messe soll während dieses Jahres zu einer besonderen Aufgabe für Ordensgemeinschaften und Pfarrgemeinden werden. Verweilen wir lange auf den Knien vor dem in der Eucharistie gegenwärtigen Jesus Christus, indem wir mit unserem Glauben und unserer Liebe die Nachlässigkeit, die Vergessenheit und sogar die Beleidigungen wiedergutmachen, die unser Erlöser in vielen Teilen der Welt erleiden muss. Vertiefen wir in der eucharistischen Anbetung unsere persönliche und gemeinschaftliche Betrachtung, indem wir uns auch der Gebetshilfen bedienen, die vom Wort Gottes und von der Erfahrung vieler alter und neuer Mystiker durchdrungen sind. Auch der Rosenkranz – verstanden in seiner tiefen biblischen und christozentrischen Bedeutung, die ich im Apostolischen Schreiben Rosarium Virginis Mariä ans Herz gelegt habe – kann ein Weg sein, der für die eucharistische Betrachtung besonders geeignet ist, wird sie doch in Gemeinschaft mit Maria und in der Schule Mariens vollzogen”.

Es ziemt sich wiederholt hervorzuheben, dass in Zusammenstellung mit irgendwelcher anderer Religion – der Befehl, oder eher Gottes untröstliche Erwartung, dass Gott geliebt werde – etwas völlig unerhörtes darstellt. Es ist menschlich gesagt schwer zu verstehen. Es stellt zugleich etwas einmaliges, unikales in Skala der Welt-Geschichte irgendwelcher Religion.
– In der Religion, die sich infolge von Tatsachen entwickelt, wenn Gott selbst sich selbst offenbart und sein verwunderndes VORHABEN dem Menschen gegenüber enthüllt, bleiben wir regelmäßig Angesicht zu Angesicht von Aussagen, in denen sowohl von ‘LIEBE’ Gottes zum Menschen, seinem lebendigen EBENBILD gesprochen wird, wie umgekehrt: von Liebe des Menschen zu Gott.

Es ist verständlich, dass Gott, der seinem Volk, aber daselbst der GANZEN Menschheit – den Bund von Liebe-Leben zu Sich anbietet, auf Gegenseitigkeit wartet. Nur dass Er diese Gegenseitigkeit nie und niemals erzwingen wird ! In seiner verwundernden ‘Demut’ angesichts des Menschen-der-PERSON, der Er mit dem freien Willen beschenkt hat, – bittet Gott nur ‘und erwartet hoffnungsvoll’ ein wenig Gegenseitigkeit vonseiten seines lebendigen EBENBILDES-Ähnlichkeit.

Gott wird immerwährend das Wachstum in verantwortlicher Verwaltung der von Gott empfangenen Gaben fördern. Alles gemäß den Erwartungen seines VORHABENS der Erlösung. Es wird beständig um das Erlangen der VERHEISSUNG gehen, die symbolisch das Finden einmal im „HAUSES des VATERS” (Joh 14,2) gelten sollte.

Das Volk Gottes wusste genauen Bescheid, wie es sich für den Alltag verhalten soll, um in Gottes Augen die Ehre verdienen zu können, dass Gott selbst die Verheißungen der ERLÖSUNG verwirklichen wird. Diese Verheißungen hat Gott unter Eidspruch gegeben, indem Er auf sich selbst geeidet hat. So war es ab UR-Anfang an. In nächsten Zeiten-Epochen hat Gott diese Verheißungen immer wieder erneuert und bestätigte sie systematisch..
– Daher der Ruf Gottes, dass das Volk Gottes sich zur sich geschenkten Größe als des EBENBILDES Gottes selbst würdig verhalte, und dass es die Gebote Gottes, die ihm angeboten wurden, in das Leben umschmiedet. Von ihrer Befolgung wird den Segen von Generation zu Generation bedingt, wie auch das Erlangen selbst dereinst des ewigen LEBENS im „HAUS des VATERS”.

Das geschah in der Epoche des zeitweiligen Bundes Gottes zu seinem Volk, d.h. im Zeitraum des Alten Testaments. Die Offenbarung Gottes, die damals systematisch erst quantitativ und qualitativ allmählich zunahm, hat sich noch nicht allzu eindeutig über das ewige Leben geäußert, noch u.a. über das Thema der Auferstehung nach dem biologischen Tod.
– Und doch, das Volk Gottes verspürte ab immer, dank dem ins Gewissen eingeprägten Glaubens-Sinn, dass der biologische Tod niemals das Leben selbst auf definitive Weise beendet. Solchen Ausklang bringt jedesmalig der Ruf Gottes zur Befolgung der Empfehlungen, die in Geboten Gottes ausgedrückt wurden. Solchen Ausklang strahlen beispielsweise die hier dargestellten Worte vom Buch des Deuteronomiums:

„Du sollst das tun, was in seinen Augen richtig und gut ist. Dann wird es dir gut gehen und du kannst in das prächtige Land, das der Herr deinen Vätern mit einem Schwur versprochen hat ...
– Wenn dich morgen dein Kind fragt: ‘Warum achtet ihr auf die EIdesbestimmungen und die Gesetze und die Rechtsentscheide, auf die der Herr, unser Gott, euch verpflichtet hat?,’,
– dann sollst du deinem Kind antworten:
– ‘Wir waren Sklaven des Pharao in Ägypten und der Herr hat uns mit starker Hand aus Ägypten geführt. Der Herr hat vor unseren Augen gewaltige, unheilvolle Zeichen und Wunder an Ägypten, am Pharao und an seinem ganzen Haus getan. Uns aber hat er dort herausgeführt, um uns in das Land, das er unseren Vätern mit einem Schwur versprochen hatte, hineinzuführen und es uns zu geben.
– Der Herr hat uns verpflichtet, alle diese Gesetze zu halten und den Herrn, unseren Gott, zu fürchten, damit es uns alle Tage gut geht und er für unser Leben aufkommt, wie am heutigen Tag. Nur dann werden wir vor Gott im Recht sein, wenn wir darauf achten, dieses ganze Gebot vor dem Herrn, unserem Gott, so zu halten, wie er es uns zur Pflicht gemacht hat’
...” (Dtn 6,18-25).

b. Gott
der von sich aus alles gibt –
und das fortwährend
Gott verratende Gottes-Volk

Im Maß der zunehmenden Offenbarung Gottes, die hauptsächlich über die Mittlerschaft der Männer Gottes, der Propheten geschah, intensivierte Gott seine unwahrscheinlichen, weil bräutlichen Vertraulichkeiten zum Volk seiner Auserwählung. Gott hat immer deutlicher zu verstehen gegeben, dass er es mit höchster Sorge als seine gleichsam ‘Mystische Gemahlin’ trachtete.

In dieser Pflege um ihr Gut als seine gleichsam ‘Gattin’ sucht Gott niemals nach irgendetwas in der Art einer Annehmlichkeit-für-Sich. Im Gegenteil, seine Liebe zum Menschen drückt sich fortdauernd in Beschenkung mit SICH GANZEM, inwiefern das Geschöpf fähig ist, die Unendlichkeit Gottes anzunehmen und sich für sie aufzuschließen. Denn die wahre Liebe stellt keine Nachsuche nach Selbst-Befriedigung. Sie ist ‘Sie-SELBST’ erst dann, wenn sie „in ihrer zutiefsten Wirklichkeit ... ihrem Wesen nach Gabe ist” (s. FC 14). Es geht um das PERSON-Gabe-Sein, das sich auf dem Weg legt, der zum Erreichen des ewigen Lebens im „HAUS des VATERS” führt.

An diese besondere Spannung in Beziehungen zwischen der Unendlichkeit Gottes und der menschlichen Beschränktheit bei der Annahme dieser Unendlichkeit knüpft einmal in seinen Erwägungen Papst Johannes Paul II. an:

„... Dennoch, nach diesem Maß, ist die dem Menschen von Gottes Seiten in Christus gegebene Gabe ‘ganzheitliche’, also ‘radikale’ Gabe, wie darauf eben die Analogie der Bräutlichen Liebe hinweist:
– sie ist in gewissem Sinn ‘das Alles’, was Gott von sich aus dem Menschen geben ‘KONNTE’, wenn man die endlichen Möglichkeiten des Menschen, des Geschöpfes – berücksichtigt.
– In solcher Weise weist die Analogie der Bräutlichen Liebe auf die ‘radikale’ Beschaffenheit der Gnade: der ganzen Ordnung der geschaffenen Gnade hin” (EL 206).

Wir sind uns bewusst, dass die ganze Kette der viele Jahrhunderte dauernden Geschichte der Erlösung einen einzigen Kampf Gottes um die Treue des Volks Gottes zum Ersten Gebot Gottes dargestellt hat: „Du sollst neben Mir keine ANDEREN Götter haben” (Dtn 5,7). Jede Sünde, alles gleich gegen welches der Gebote, stellt immer eine eigenartige Sünde gegen das EINMAL Gott gelobene, Gott gegebene WORT dar: „Du wirst lieben Gott mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele ...”.

Dennoch alle Jahrhunderte hindurch vor der Ankunft des Sohnes Gottes als des Erlösers des Menschen, wurde in ganzer Welt und überall der Kultus vieler Götter praktiziert. Kein Wunder, dass die Hebräer, die künftigen Israeliten, den in der Regel anziehend ausgebauten Kulten immer anderer Götter leicht erlagen. Solcher Kultus wurde aber daselbst zum Akt der Apostasie und ein eigenartiger ‘EHE-Bruch’. Er wurde immer wieder zum Strich des feierlich erneuerten Bundes, der zwischen Gott und den Hebräern-Israeliten an den Füßen des Sinai- Berges geschlossen wurde

Die Apostasie wurde für das Volk der Erwählung Gottes offener Weg, der zur Verdammnis führte, nicht aber zum Heil, noch zur Erlösung. Gerade dahin haben die unermüdlichen Versuchungen geführt desselben „Großen Drachen, der alten Schlange”, die schon die UR-Eltern zum Fall gebracht hat. Zum großzügig von diesem BÖSEN gespendeten ‘Lohn’  für den Rückzug des bisherigen Anvertrauens an Gott, um es auf ihn zu übertragen – als den „verkehrten GENIUS der Verdächtigungen” (DeV 37) – wird jedesmalig dasselbe:

„doch vom Baum der Erkenntnis
von Gut und Böse darfst du nicht essen.
Denn am Tag, da du davon isst, musst du sterben”! (Gen 2,17)
(s. auch: Röm 6,23: „Denn der Lohn der Sünde ist der Tod ...”)

Ungeachtet allen ‘Verrats’ vonseiten Israels, also des Ehebruchs-mit-anderen-Göttern, nimmt Gott der WAHRHEIT-der-OFFENBARUNG dieses sein Volk immer wieder von neuem an, sooft es eine aufrichtige Reue wegen seines ‘Ehe-Bruchs’ offenbart: der Übertretung des Ersten und wichtigsten Gebotes Gottes: „Du sollst keine Götter neben Mir haben !”

Wir sind Zeugen der immer wieder sich wiederholenden Tatsachen: das VOLK GOTTES ... begeht fortwährend ... den Verrat Gottes. Dagegen zu unserem eigenen Staunen: all diesen – Gott so schmerzhaft treffenden Verräten und der Ihm demonstrierten Verachtung zuwider, fortwährend angesichts des ganzen WELTALLS und der Geister der Verdammung, zieht Gott der WAHRHEIT-TREUE sein einmal unternommenes VORHABEN der Erlösung-Befreiung zu seinem lebendigen EBENBILD-Ähnlichkeit niemals zurück !

An diese unverbrüchliche TREUE Gottes zum einmal dem VOLK seiner Auserwählung gegebenen WORT knüpft Papst Johannes Paul II. in einem seiner besonders wichtigen Dokumente folgender an:

„Die Kommunion der Liebe zwischen Gott und den Menschen, die den fundamentalen Inhalt der Offenbarung und der Glaubenserfahrung Israels bildet, kommt auf bedeutsame Weise im bräutlichen Bündnis, das zwischen Mann und Frau geschlossen wird, zum Ausdruck.
– Deshalb wird die Haupt-Anweisung der Offenbarung: ‘Gott liebt sein Volk’, auch in lebendigen und konkreten Worten ausgesprochen, mit denen Mann und Frau einander ihre eheliche Liebe kundtun. Das Band ihrer Liebe wird zum Bild und Zeichen des Bundes, der Gott mit seinem Volk verbindet.
– Und dieselbe Sünde, die den ehelichen Bund verletzen kann, wird zum Bild der Untreue des Volkes gegen seinen Gott:
(0,3 kB) der Götzendienst ist Prostitution,
(0,3 kB) die Untreue ist Ehebruch,
(0,3 kB) der Ungehorsam gegen das Gesetz ist Zurückweisung der bräutlichen Liebe des Herrn.
– Allerdings die Untreue Israels zerstört die urewige Treue des Herrn nicht, und somit wird die immer treue Liebe Gottes – zum Vorbild für die Bände der treuen Liebe, die die Eheleute verbinden soll ...” (FC 12).

4. Treue Gottes
zum unternommenen
VORHABEN der Erlösung
nach der Apostasie
zum Kultus des goldenen Kalbs

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Es könnten immer andere Zeugnisse von der Schatzkammer des Geschriebenen-Wortes-Gottes angeführt werden, besonders von Büchern der Propheten, über die unbedingte TREUE Gottes zu seinem VORHABEN der Erlösungs-Liebe zu seinem Volk. Das laufende Kapitel würde unnötig sehr anschwellen. Um die unbedingte Treue Gottes zu sich selbst darzustellen, dass sein VORHABEN der Erlösung des lebendigen EBENBILDS-Ähnlichkeit unabänderlich allgemein für alle gilt, reicht es ein paar auserwählte ‘Proben’ darzustellen.

In seiner Auserwählung und Geliebthaben eines jeden noch „vor der Gründung der Welt” schließt Gott keine PERSON von seinem EINS-in-Liebe-Leben für immer aus. Allerdings dieser Gott stattet jede PERSON nicht vergebens mit der unabdingbaren und unabtrittbaren Gabe der SELBST-Bestimmung (= FREIER Wille) aus. Gott ist auch der ERSTE, der den Akt des freien Willens jeder einzelnen PERSON ehrt: er zieht auch niemandem diese Gabe zurück. Selbst dann nicht, wenn die betreffende PERSON diese Gabe für sich selbst in möglichst schlimmster Art und Weise gebrauchen sollte: als Wahl für die ewige Verdammung ‘infolge des persönlichen Wunsches’ – deutlich im totalen Widerspruch zur Göttlichen, voller Herzlichkeit Ermutigung, dass sie die Wahl für das „LEBEN”, und nicht für den „ewigen... TOD”  trifft.

Demnach begrenzen wir uns auf die Anführung nur ein paar ansprechende Aussagen der Göttlichen Offenbarung, aus denen einleuchtend der allgemeine Wille Gottes selbst hervorscheint betreffs des ERLÖSUNGS-VORHABENS Gottes zum „einzigen Geschöpf auf Erden, das Gott um seiner SELBST willen gewollt hat” (Gs 24).

a. Gott warnt
durch seine Diener:
die Propheten

Zu einer der Warnungen hinsichtlich des Volks Gottes, dass es unveräußerlich treu bleibt und die Gegenseitigkeit zum Bund Gottes übt – wurden die Abschiedsworte des Josua vor seinem Lebensende. Als Erbe der Sendung Mose, rief Josua damals seine Landsleute, schon nachdem er sie in das Land der Verheißung eingeführt hat, zum treuen Verharren im geschlossenen Bund mit Gott. Er warnte im Namen Gottes, dass sie den anziehenden Kultus-Praktiken der ‘anderen Götter’ nicht erliegen. Das Verbleiben in TREUE zum Ersten Gebot wird Preis für das weitere Bestehen auf diesem Land der Verheißung:

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Wenn auch die FAMILIEN, die mit der Verehrung und Praxis im Geist des Sel. Pier Giorgio Frassati grundsätzlich das Profil der BERG-Wanderung wählen, benutzen sie ab und zu auch den Aufenthalt am Meer. So war es auch dieses Mal. Gott sei Dank für das schöne Wetter, für gemeinsam erlebtes Gebet, die Teilnahme an der Eucharistie, und auch für die erfrischte Luft an der Baltischen See.

„Seid sehr standhaft, alles zu bewahren und zu tun, was im Buch der Weisung des Mose geschrieben steht ... (= Dekalog und Bund unter dem Sinai) ...,
... ohne aufzugehen in diesen Völkern, die bei euch noch übrig geblieben sind.
Vielmehr werdet ihr am Herrn, eurem Gott, festhalten ...
... dass ihr den Herrn, euren Gott, liebt.
– Denn wenn ihr euch wirklich von ihm abwendet
und euch diesen Völkern, die bei euch noch übrig geblieben sind, anschließt ...
dann könnt ihr gewiss sein, dass der Herr, euer Gott,
diese Völker nicht mehr vor euren Augen vertreiben wird.
Sie werden für euch zur Schlinge und zur Falle für euch,
zur Peitsche für euren Rücken und zum Stachel in euren Augen,
bis ihr aus diesem schönen Land verschwindet,
das der Herr, euer Gott, euch gegeben hat ...” (Jos 23,6f.n.11ff.).

Wie sehr hat sich diese Warnung immer wieder im Zeitraum der weiteren Jahrhunderte der Geschichte Israels erfüllt, oder eher in allen Zeiten bis zum Ende der Zeiten ! Es gibt doch keine anderen ‘Götter’! Alle Flehbitten zu einem künstlichen ‘Gott’ sind Flehgebete, die zu einem NICHTS erhoben wird. Ein ‘NICHTS’ kann nur mit ... ‘NICHTS-zur-Potenz’ beschenken. Wie wörtlich hat sich das immer wieder im Ablauf der Jahrhunderte der ‘Erlösungs-Geschichte’ erfüllt !

Das Geschriebene-Wort-Gottes hat das einstimmig mit der prophetischen Sicht und Deutung der dramatischen Ereignisse zum Beispiel in der Subsummierung der Schlüsse dargestellt, in denen die Grundsache erklärt wird, warum es zum Zusammensturz des Nord-Reichs von Israel-Efraim gekommen ist:

„Sie liefen NICHTIGEN Göttern nach
– und wurden selbst ZUNICHTE(2 Kön 17,15).
(s. dazu: „Sie liefen der Nichtigkeit hinterher ...”).

Die ständige Sorge Gottes um das endgültige Geschick seines Volkes offenbarte sich in immer wieder zum Volk gesandten besonderen Beauftragten: den Propheten. Diese haben des Öfteren um den Preis des ausgesetzten eigenen Lebens zur Umkehr gerufen. Leider hat das Volk Gottes ihr Rufen im Grund genommen nicht gehört, oder eher sie selbst deutlich gerade deswegen verfolgt.

Hier eines der Beispiele solcher Haltung des Volks Gottes, die typisch an die Sünde gegen den Heiligen Geist gegrenzt hat:

„Jahwéh WARNTE Israel und Juda durch alle seine Propheten, durch alle ‘Seher’:
Kehrt um von euren bösen Wegen, achtet auf meine Gebote und meine Satzungen genau nach der ganzen Weisung, die ich euren Vätern geboten und euch durch meine Knechte, die Propheten, verkündet habe’.
– Doch sie wollten NICHT hören, sondern versteiften ihre Nacken wie ihre Väter,
die NICHT auf Jahwéh, ihren Gott, VERTRAUTEN.
Sie verwarfen seine Gesetze und den Bund, den er mit ihren Vätern geschlossen hatte,
und verschmähten die Warnungen, die Er an sie richtete.
Sie liefen NICHTIGEN GÖTTERN nach – und wurden selbst ZUNICHTE ...”
(hebr.: waj-jelekú ’acharé ha-HÉBEL waj-jeHBÁLu = sie gingen dem ‘hébel (nichts, Nichtigkeit) nach, und wurden ‘hébel’ = NICHTS; NICHT-Existieren) (2 Kön 17,13-15).

b. Niederlagen
infolge des Verrats
der Gott versprochenen Liebe

Folge der Apostasie von Gott wurden in allen Zeiten die Niederlagen und immer andere Katastrophen. Für Nachbarländer wurde solche Situation immer Gelegenheit zum Spott wegen Israel. In Nachbarländern wurde immer sehr korrekt die grundsätzliche Ursache beurteilt, die an der Wurzel jener Unglücke stand, wie sie von Israel zu erfahren mussten:

„... Dann werden sie und alle Völker fragen:
Warum hat der Herr diesem Land so etwas angetan?
Warum entbrannte dieser gewaltige Zorn?’

– Und man wird antworten:
Weil sie den Bund verlassen haben, den der Herr, der Gott ihrer Väter, mit ihnen geschlossen hatte, als er sie aus Ägypten führte. Weil sie angefangen haben, anderen Göttern zu dienen und sich vor ihnen niederzuwerfen, Göttern, die sie vorher nicht einmal gekannt hatten und die er ihnen nicht angewiesen hatte.
Deshalb entbrannte der Zorn des Herrn gegen dieses Land. Deshalb brachte der Herr den ganzen Fluch, der in dieser Urkunde aufgezeichnet ist, über das Land,
riss sie mit glühendem Zorn und großem Unwillen aus ihrem Land heraus und warf sie in ein anderes Land, in dem sie heute noch sind’
...” (Dtn 29,23-27).

Massenhafte Apostasie unter Manasses

Das böse Beispiel, bis zur Apostasie einschließlich, ging sehr oft leider ... ‘von oben her, von den Regierenden, die Königen vom Stamm David nicht ausgeschlossen. Das Maß des massenhaften, offiziellen Abtritts von Jahwéh, das heißt der von oben aufgeschlossenen Aposotasie – hat Manasses erfüllt (s. 2 Kön 21,2-16). Den Ruhm Israel – das Heiligtum des Jahwéh in Jerusalem hat er in praktisch öffentliches Dirnenhaus umgewandelt – in ergebenem politischem Nachdruck der Oberheiten Assyriens.

Eine der blutigen Opfer zu seiner Regierungszeit wurde nach judaistischer Überlieferung der Prophet Jesaja, der mit einer Säge durchgeschnitten wurde.
– Infolge des Unmaßes der damals erfolgenden Apostasie hat Gott angesagt, dass er den Untergang von Jerusalem und Juda herabführt und es in die Hände ihrer Feinde überliefert (2 Kön 21,13f.). Der biblische Autor erklärt dieses Urteil folgender:

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Die Heilige Schrifft gehört es sich immer mit paralleler Meditation und Gebet zu lesen. Die Lektüre soll die Gewissenserforschung fördern und zu Entscheidungen betreffs des bisherigen Lebens führen, falls es von den Erwartungen abbiegen sollte, die von Gott von uns, seinem lebendigen EBENBILD-Ähnlichkeit, erwartet werden.
„Deswegen suchen wir unsere Ehre darin, ihm zu gefallen, ob wir daheim oder in der Fremde sind. Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder seinen Lohn empfängt für das Gute oder Böse, das er im irdischen LEIB getan hat ...” (2 Kor 5,9f.).

„Nur weil der Herr zürnte,
kam dieses Unglück über Juda, sodass er es von seinem Angesicht verstieß.
Es geschah wegen der Sünde Manasses, für alles, was dieser getan hatte.
– auch wegen des unschuldigen Blutes, das Manasses vergossen
und mit dem er Jerusalem angefüllt hatte. Das wollte der Herr nicht mehr verzeihen ...” (2 Kön 24,3f.).

Noch eindeutiger wird es vom Autor des Buches der Chronik ausgedrückt, trotzdem in diesem Fall diese Worte an den letzten König von Juda, den Sedequia, bezogen werden:

„... Er versteifte seinen Nacken, verhärtete sein Herz
und kehrte nicht um zum Herrn, dem Gott Israels.
Auch alle führenden Männer Judas und die Priester und das Volk
begingen viel Untreue. Sie ahmten die Gräueltaten der Völker nach,
und entweihten das Haus, der Herr in Jerusalem zu seinem Heiligtum gemacht hatte.
– Immer wieder hatte der Herr, der Gott ihrer Väter, sie durch seine Boten gewarnt. Denn er hatte Mitleid mit seinem Volk und seiner Wohnung.
Sie aber verhöhnten die Boten Gottes, verachteten sein Wort und verhöhnten seine Propheten,
bis der Zorn des Herrn gegen sein Volk so groß wurde, dass es keine Heilung mehr gab” (2 Chr 36,13-16).

Bekenntnis von Jeremia

Der früher als Ezechiel tätige Prophet Jeremia, gefühlsmäßig so sehr mit Jerusalem und seinem tragischen ‘Geschick’ verbunden wegen der Verstocktheit seiner Landsleute, weil diese nicht nur Sünden verfallen waren, sondern in den ZUSTAND des verstockten Verharrens in Sünde geraten sind, also in die Sünde gegen den Heiligen Geist, schreibt mit Herzensschmerz im Namen von Jahwéh:

„Aber tun sie wirklich mir weh – Spruch des Herrn –
und nicht vielmehr sich selbst, zu ihrer eigenen Schande?
Darum – so spricht Gott, der Herr:
‘Siehe, mein Zorn und mein Grimm ergießt sich über diesen Ort (= Jerusalem),
über Menschen und Vieh, über die Bäume des Feldes und die Früchte des Ackers –
er brennt und wird nicht erlöschen’ ...” (Jer 7,19n).

Sollte etwa dieses Urteil Zeichen dessen sein, dass Gott sein VORHABEN der Erlösung jedes Menschen im erwarteten Jesus Christus ... geändert hätte?
– Wir sehen allzu gut, dass Gott ununterbrochen Bemühungen unternahm, um die Gewissen seines Volks zu erschüttern, wiewohl dieses die Bedingungen des feierlich geschlossenen Bundes unter Sinai dreist zurückgewiesen hat. Die Apostasie von Gott wurde zu so allgemeiner Plage, dass sie zur typischen Sünde gegen den Heiligen Geist geworden ist. Der Veränderung betreffs des VORHABENS der Erlösung des Menschen ist nicht Gott anheimgefallen, sondern das damalige Volk Israel, zumal die führenden Schichten der Regierenden im Volk und im Staat. Das hat dazu gebracht, dass eine dicke Mauer zwischen ihnen und Jahwéh entstanden ist, demzufolge kein Erbarmen Gottes durch diese Mauer-Schale durchdringen konnte.

Bekenntnis von Ezechiel

Anzeichen des unabänderlichen allgmeinen Willens Gottes, der alle Jahrhunderte hindurch um die Haltung der Rückkehr von der Sünde und Zuwendung zu Gott mit der Bitte um Vergebung besorgt war – sind Worte des Propheten Ezechiel. Er betätigte sich in Gottes Namen mitten unter den Gefangenen in der Zeit der Babylonischen Gefangenschaft – im ersten Teil des 6. Jahrhunderts vor Chr. (Babylonische Gefangenschaft: 586-539):

„So wahr ich lebe – Spruch Gottes, des Herrn:
Ich habe kein Gefallen am Tod des Schuldigen, sondern daran,
dass ein Schuldiger sich abkehrt von seinem Weg und am Leben bleibt.
Kehrt um, kehrt euch ab von euren bösen Wegen!
Warum denn wollt ihr sterben, Haus Israel? ...” (Ez 33,11).

Von Davids Zeiten: Gottes Erbarmen

Wir sehen ferner, dass sowohl die früheren Hebräer, wie später das ganze Volk, organisiert als die Israeliten, besten Bescheid gewusst haben, dass es immer genügte, sei es ein wenig Herzensreue und Abwendung vom Begehen dessen, was in Gottes Augen als Böses gegolten hat zu zeigen, dass Gott sich sofort als Gott der Barmherzigkeit und Vergebung offenbarte.

Zu dessen Zeichen dürfte man sich auf David berufen, als der Bote Gottes – Gad zu ihm wegen seiner Hochmut infolge der von ihm verordneten Volkszählung gesagt hat, er solle eine der drei Strafmöglichkeiten, die Gott deswegen vorbereitet hat, wählen. David hat damals nur diese Worte aus sich herausgeholt:

„Ich habe große Angst.
Wir wollen lieber in die Hand des Herrn fallen;
denn seine Barmherzigkeit ist groß.

Den Menschen aber möchte ich nicht in die Hand fallen ...” (2 Sam 24,14).

5. Hosea:
Bräutlichkeit
der LIEBE Gottes

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Einer der ersten, wenn nicht in der Tat der Erste unter den Propheten, der unter dem Anhauch des Heiligen Geistes die Liebe Gottes zum Volk seiner Auserwählung mit Hilfe der Bezeichnungen darzustellen begann, die von ehelichen Beziehungen geschöpft wurden, ist der Prophet der verwundeten Liebe Gottes geworden, der Hosea. Er trat als Prophet in Nord-Israel auf – ungefähr in Jahren 750-725 vor Chr.

Gott benutzte seine schwer erlebte eheliche Liebe, die fortwährend von seiner treulosen Frau verraten wurde, um dem ganzen Israel zum Bewusstsein zu bringen, wie sehr schmerzhaft die dauernd unterhaltene Haltung des ehelichen Verrats ist, wie sie von ganzem Israel praktiziert wird. Dieses huldigt nämlich systematisch in Gottes Augen den fremden Gottheiten. Dennoch, trotz dem chronischen von Israels Seiten begangenen ‘Ehe-Verrat’ bleibt Jahwéh, der Gott Israels, unabänderlich TREU zur einmal seinem Volk versprochener-gelobener LIEBE.

Einzig deswegen unternimmt der beständig schmerzhaft verratene Gott nicht endende Bemühungen, um gerade dieses sein Volk zur Umkehr und Buße zu rufen. Noch mehr, Hosea zeigt die Gewissheit seitens Jahwéh, dass nämlich das heute treulose Volk sich bekehrt und Jahwéh mit ihm von neuem einen Bund – gleichsam eines ehelichen Bundes, schließen wird.
– Hier ein Fragment von diesem Propheten-Buch:

„Von dort aus werde ich ihr ihre Weinberge wiedergeben ...
... Dort wird sie mir antworten, wie in den Tagen ihrer Jugend,
als sie aus dem Land Ägypten heraufzog.
An jenem Tag – Spruch des Herrn – wirst du zu mir sagen:
Mein MANN’. Und du wirst nicht mehr zu mir sagen: ‘Mein Baal’ !
(Mein = Jahwéh; Báal = fremde Götter: Apostasie).
Ich werde die Namen der Baale in ihrem Mund beseitigen,
sodass niemand mehr ihre Namen anruft.
Ich schließe zu ihren Gunsten an jenem Tag einen Bund ...
Bogen, Schwert und Krieg werde ich zerbrechen
und aus dem Land verbannen
und sie in Sicherheit schlafen lassen.
Ich verlobe dich mir auf ewig (wieder),
ich verlobe dich mir um den Brautpreis von Gerechtigkeit und Recht,
von Liebe und Erbarmen.
Ich verlobe dich mir um den Brautpreis der TREUE.
Dann wirst du den Herrn erkennen ...” (Hos 2,17-25).

Die Rückkehr zu Jahwéh wird selbstverständlich mit aufrichtiger Umkehr bedingt. Gott wartet die ganze Zeit darauf und ruft immerwährend zur Bekehrung auf. Es gibt keinen anderen Weg, um den FRIEDEN des Herzens wieder zu gewinnen:

Kehr um, Israel, zum Herrn, deinem Gott !
Denn du bist zu Fall gekommen durch deine Schuld !
Nehmt Wort der Reue mit euch (= Worte der aufrichtigen Reue)
kehrt um zum Herrn und sagt ihm:
Nimm alle Schuld hinweg und nimm an, was gut ist.
Anstelle von Stieren bringen wir dir unsere Lippen dar ...
... Zum Machwerk unserer Hände sagen wir nicht mehr: UNSER GOTT
Denn nur bei dir findet ein Waisenkind Erbarmen’.
– ‘Ich will ihre Untreue heilen und sie aus freiem Willen wieder lieben;
denn mein Zorn hat sich von Israel abgewandt ...’

– Ja, die Wege des Herrn sind gerade,
die Gerechten gehen auf ihnen,
die Treulosen aber kommen auf ihnen zu Fall” (Hos 14,2-5.10).

Gott der WAHRHEIT der Offenbarung und TREUE – bestätigt durch Hosea dem Volk seiner Erwählung das ihm einmal gegebene WORT, dass ungeachtet der fortwährend begangenen Apostasie, also des EHE-Bruchs und Niedertretung des früher feierlich angenommenen Bundes, den Gott unter Sinai angeboten hat, er bereit ist die immer wieder Ehebrüchige von neuem anzunehmen, falls sie nur ein Zeichen der Zerknirschung zeigt.
– Gelegentlich verrät Hosea einige Kultus-Praktiken der fremden Göttern des damaligen Milieus, wie sie prunkvoll verrichtet wurden, mit reichlich bescherten Tischen – zum Erfahren der sinnlichen Annehmlichkeit:

„...‘(Liebe sie = deine ehebrüchige Frau) so,
... so wie der Herr die Söhne Israels liebt,
obwohl sie sich anderen Göttern zuwenden
und Opferkuchen aus Rosinen lieben...’ ...” (Hos 3,1).

6. Jeremia:
Schmerz wegen der Verstocktheit
von Juda

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Das Buch des Jeremia, besonders seine viele ersten Kapitel, sind reich an schmerzhafte Bekenntnisse des Propheten hinsichtlich der Liebe Gottes zu seinem Volk Israel – und den vom Propheten enthüllten Ungerechtigkeiten, Blutverbrechen, grausamen Opfern besonders von Kindern, die vor allem der Haupt-Gottheit der Moabiter: dem MOLOCH geweiht wurden, ungeachtet vom Kultus vieler anderer Götter mit weniger blutigen Riten.

Gott sucht die Gewissen mit Ansprachen des Propheten zu erschüttern. Er weist auf die unmittelbaren Folgen wegen nicht nur einzelnen Sünden, sondern ungemein bedrohlichem Verharren im Zustand der Sünde. Ihm zufolge kommen immer andere Unglücke an, mit denen das damalige immer mehr von Feinden beschränkte Reich von Juda besucht wurde:

„Dein böses Tun straft dich,
deine Abtrünnigkeit züchtigt dich.
So erkenne doch und sieh ein, wie schlimm und bitter es ist,
den Herrn, deinen Gott, zu verlassen
und keine Furcht vor mir zu haben ...” (Jer 2,19).

– Von jeher habe ich dein Joch zerbrochen,
(Du, Jerusalem: Volk meines Ehe-Bundes)
deine Stricke zerrissen
(= den geschlossenen Bund, besonders das Erste Gebot).
Doch du hast gesagt: ‘Ich will nicht dienen’ ...” (Jer 2,20a).

Unter den begangenen Sünden schiebt sich auf den Hauptplatz die dauernd offene Apostasie. Es geschieht über die Nachahmung Kulten der fremden Götter:

„... Auf jedem hohen Hügel
und unter jedem üppigen Baum hast du dich als Dirne hingestreckt.
Ich aber hatte dich als Edelrebe gepflanzt,
als gutes, edles Gewächs.
Wie hast du dich gewandelt zum Wildling, zum entarteten Weinstock !
– Selbst wenn du dich mit Lauge waschen und noch so viel Seife verwenden wolltest,
deine Schuld bliebe doch ein Schmutzfleck vor meinen Augen ...
– Wie kannst du da sagen:
Ich bin nicht unrein geworden, den Baalen bin ich nicht nachgelaufen?’ ?
Schau auf dein Treiben im Tal, erkenne, was du verübt hast !
(Tal Ge-Hinnom, südl.-westl. unter Jerusalem:
Ort des blutigen Kultus zu Ehren des Moabitischen Moloch)
,
sieh ein, was du getan hast ! ...
– Aber du sagst:
Du aber sagst: Nein, lass mich! Denn ich bin in die Fremden und will ihnen nachlaufen’.
... Sie sagen ja zum HOLZ (Gottheit aus Holz):
Du bist mein Vater’,
und zum Stein:
‘Du hast mich geboren’ (Kultus der fremden Götter)
Sie kehren mir den Rücken zu und nicht das Gesicht:
– sind sie aber in Not, dann rufen sie:
Erheb dich und hilf uns !’
– Wo sind nun deine Götter, die du dir gemacht hast?
Sie mögen sich erheben, falls sie dir helfen können, wenn du in Not bist ! ...
– Warum streitet ihr gegen mich?:
Warum sagt mein Volk: Wir wollen frei umherschweifen, wir kommen nicht mehr zu dir?’ ?
– Mein Volk aber hat mich vergessen seit ungezählten Tagen ... ” ...
(Jer 2,20b-23.25.27ff.31f.)!

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Die Möve hat ein wenig Ruhe gefunden und steht am Pfahl am Ufer des Sees und möchte zum nächsten Mal zum Flug starten um Nahrung für sich und ihre Kleinen zu finden.
– Der Fotograph hat den ganz eigentlichen Moment gerade getroffen.
– Es muss Gott der Schöpfer verwundert werden: wie solches Geschöpf zu gewissem Moment in die Luft kommen kann, wonach es untertauchen kann, um die betreffende Nahrung zu erreichen. Arm sind die Fische, die dann zu Opfern solcher Wasservögel werden !

Im Angesicht der systematisch sich wiederholenden Sünden der Apostasie – schont Gott, der unbedingt TREU bleibt zu seinem VORHABEN, die Unternehmung keiner immer anderer Initiativen, um nämlich das „seine VOLK”, so sehr mit Verlust des zeitweiligen und ewigen Lebens bedroht, von Klauen desjenigen zu befreien, der unermüdlich „wie ein LÖSE umhergeht und sucht, wen er verschlingen kann” (1 P 5,8). Erst hier zeigt es sich von Tag zu Tag, ob Gott sein Volk LIEBT, oder auch falls eigenartiger ‘Entmutigung” – es verlässt und zum Fraß für die „Alte Schlange” opfert, die unermüdlich auf dem Kopf stehen bleibt, um die leicht sich zu betören lassenden Personen mit dem Lockmittel der preiswerten Lust beim Kultus fremder Gottheiten zu Betätigungen zu verführen, die „OHNE Gott, wenn nicht direkt Gott ZUM TROTZ”  begangen werden (RP 14):

„Geh hin und rufe diese Worte gegen Norden und sprich:
(zum Nördlichen Israel, dessen Staatlichkeit ab 722 verloren gegangen ist):
Kehr um, Israel, du Abtrünnige – Spruch des Herrn,
ich schaue dich nicht finster an. Denn ich bin gütig –
Spruch des Herrn, ich trage nicht ewig nach.
– Doch erkenne deine Schuld:, Dem Herrn,
deinem Gott, hast du die Treue gebrochen,
und du bist deine Wege zu den fremden Göttern unter jeden üppigen Baum
(Kultus der fremden Götter; oder Synkretistischer Kultus?),
auf meine Stimme aber hast du nicht gehört.
Kehrt um, ihr abtrünnigen Söhne – Spruch des Herrn –
denn ich bin euer Gebieter. Ich hole euch, ...”
(ich nehme euch auf, als euer Ehegatte: der geschlossene Bund
zwischen Gott-dem-Ehegatten und Israel-der-Ehegattin
ist auf keinen Fall erlöscht)

und bringe euch nach Zion ...” (Jer 3,12-15).

Wenn du umkehren WILLST, Israel, – Spruch des Herrn,
darfst du zu mir umkehren:
Und wenn du deine Gräuel vor meinem Angesicht entfernst,
brauchst du nicht zu fliehen ...
– Beschneidet euch für den Herrn und entfernt die Vorhaut eures Herzens ...
... Sonst wird mein Zorn wie Feuer los:
und niemand kann löschen –
wegen der Bosheit eurer Taten ...” (Jer 4,1f.4f.).

Indessen ... das Volk Gottes bagatellisiert ununterbrochen die Warnungen Gottes und redet sich ein – nach Überredung des „VATERS der Lüge” (Joh 8,44) und des „Bazyllus des Widerstands” (DeV 38), dass nichts Böses geschieht:

„Du hast sie geschlagen, aber es tut ihnen nicht weh;
du hast sie vernichtet, aber sie haben sich geweigert, Züchtung anzunehmen.
Sie haben ihre Stirn härter gemacht als Stein;
sie haben sich geweigert umzukehren ...
– Ich machte sie satt, doch sie trieben Ehebruch
und waren zu Gast im Dirnenhaus.
Hengste sind sie geworden, feist und geil,
jeder wiehert nach der Frau seines Nächsten:
(parallel zur Apostasie von Jahwéh ging der Sittenfall).
Sollte ich diese nicht heimsuchen – Spruch des Herrn?” (Jer 5,3-9).


Am Hintergrund der nicht endenden Provokationen gegen Gott infolge der aufständischen Apostasie bewundern wir die Haltung Gottes selbst in der TREUE zur EINMAL seinem Volk gelobenen Erlösungs-Liebe. Es genügte beispielsweise auch nur dieses Fragment vom Propheten Jeremia anzuführen, diesmalig von seinem Buch der HEILSWORTE Gottes: Gottes Tröstungen. Der Prophet zeigt darin in Gottes Namen die Perspektiven des Neuen und Ewigen Bundes, den Gott einmal der ganzen Menschheit anbieten wird. Es wird um die Zeiten der Erlösung durch den Sohn Gottes, Jesus Christus, gelten. Er wird der Gottes ‘Bote’ sein, der nicht dazu kommt, „um Sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele” (Mt 20,27f.; Mk 10,45):

„Siehe, ich wende das Geschick der Zelte Jakobs
seiner Wohnstätten erbarme ich mich ... (Jer 30,18)

So spricht der Herr:
Gnade fand in der Wüste das Volk, das dem Schwert entronnenen ist
ich gehe mit, um Israel zur Ruhe zu führen.
Aus der Ferne ist mir der Herr erschienen:
Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt,
darum habe ich dir meine die Treue bewahrt ... (Jer 31,2n).

Ist mir denn Efraim ein so teurer Sohn oder mein Lieblingskind?
Denn sooft ich ihm auch Vorwürfe mache, muss ich doch immer wieder an ihn denken.
Deshalb tobt es in meinem Inneren,
ich muss mich seiner erbarmen – Spruch des Herrn” (Jr 31,20)
(Beinahe identische Worte benutzt auch Hosea: Hos 11,8f. Sieh: „Text des Fragments Hos 11,1-9” )
.

Ob diese – und viele andere ähnliche Bekenntnisse Gottes lassen noch zweifeln, dass Gott irgendjemanden von seinem VORHABEN der Erlösungs-Liebe ausschließen sollte? Die Blockade der Barmherzigkeit Gottes ist niemals Eingriff von Gottes Seiten.
– Sollte es einmal zu ihm kommen, bleibt es jedesmalig in Antwort auf die Haltung des Menschen, der als EBENBILD-Ähnlichkeit Gottes sich von seinem Schöpfer und Erlöser unabhängig zu machen sucht und sich es nicht wünscht, dass Gott ihm irgendwelche ‘Gnade’ erweist.

Solcher Mensch möchte deutlich SELBST-für-sich da sein. Er redet sich selbst ein, dass er es SELBST schaffen kann, ohne auf die Pflegeschaft von Gottes Seiten Acht zu geben. Daselbst verfällt er dann leider – dieses Mal aber infolge der eigenen Wahl – in die Knechtschaft des „verschlingenden LÖWEN” als eines seiner nächsten Opfer ...

7. Verwundernde Vertraulichkeiten
der ‘ehelichen’ Liebe Gottes
bei Deutero- und Trito-Jesaja

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Wir übergehen die ersten Kapitel des PROTO-Jesaja, wo der Prophet, der als Prophet ungefähr in Jahren ca. 734-690 vor Christus tätig war – die Apostasie und Entartungen enthüllt. Zu ihrem Schauplatz ist vor allem Jerusalem geworden, angefangen von der höchsten Ebene der Bewohner dieser Hauptstadt des damaligen Juda (s. Jes 1,2f.10f.15f.21-18; 4,4f; 5,1-7). Es muss die Kühnheit des Jesaja bei seinen Auftritten bewundert werden. Sie waren voller GEIST (des Heiligen Geistes). Jede seine Mahnung konnte aus Rache für seine unanfechtbare Benennung bei Namen der von der damaligen Macht verrichteten Verbrechen und Entartungen im Typus der Sünden von ‘Sodom und Gomorra’ (s. Jes 1,7f.) mit seiner Tötung beendet werden.

a. Von der Propheten-Botschaft
des Proto-Jesaja

Allerdings schon im ersten Kapitel des PROTO-Jesaja dringt sich offen ein Bekenntnis, das direkt in den Mund Jahwéh selbst eingetragen wird von der verwundernden, nicht verdienten Barmherzigkeit Gottes. Und zwar Gott ist bereit sofort selbst die schlimmsten Verbrechen zu vergeben, sooft der Sünder sich zu ihm mit aufrichtiger Zerknirschtheit und Bitte wendet, Gott möge ihm in seinem Mitleid seine Sünden vergeben:

„Eure Hände sind voller Blut.
Wascht euch, reinigt euch!
Schafft mir eure bösen Taten aus den Augen!
Hört auf, Böses zu tun !
Lernt Gutes zu tun! Sucht das Recht !
... Kommt doch, wir wollen miteinander rechten – spricht der Herr.
Sind eure Sünden wie Scharlach,
weiß wie Schnee werden sie.
Sind sie auch rot wie Purpur, wie Wolle werden sie.
– Wenn ihr willig seid und hört,
werdet ihr das Beste des Landes essen.
– Wenn ihr euch aber weigert und auflehnt,
werdet ihr vom Schwert gefressen.
Ja, der Mund des Herrn hat gesprochen” (Jes 1,15-20).

Diese Wort sind treue Weiterfolge des VORHABENS Gottes angesichts der Menschen-Sünde. Gott war es niemals daran gelegen im Typus einer Rache-um-der-Rache-willen selbst wegen einer frechen Apostasie – sei es irgendjemandes einzelnen, oder gar des ganzen Volkes. Gott hat immer zur Reue des Herzens angeregt, zur Abwendung vom begangenen Bösen in Gottes Augen, zum aufrichtigen persönlichen Bekenntnis der Sünden, zum Abbruch von ihnen und zur neuerlichen Rückkehr zu Gott. Gott war es immer daran gelegen, dass der Mensch nicht in Sünde stirbt, sondern sich für die Reichlichkeit seiner Barmherzigkeit aufschließt.

Nicht umsonst erklangen die Zeiten schon des Alten Testaments von Lobpreisungsstimmen der Unbegreiflichkeit Gottes Barmherzigkeit. Dessen Ausdruck ist u.a. der besonders beliebte Psalm 136. In ihm erklangt die Lobpreisung der ‘hésed’ Gottes, das heißt die Gütigkeit Gottes voller Erbarmen:

„Dankt dem Herrn, denn er ist gut,
denn seine Huld währt ewig !
Dankt dem Gott der Götter,
denn seine Huld währt ewig ! ...” (Ps 136[135],1f.).

b. Herzensergüsse
der bräutlich-ehelichen
Liebe Jahwéh
bei Deutero-Jesaja

Der Heilige Geist ließ den biblischen Autoren der weiteren Kapitel des Jesaja-Buches, die als Deuter- und Trito-Jesaja bezeichnet werden, immer tiefer in die intimsten Beziehungen Jahwéh zum Volk seiner Erwählung eindringen, genauer gesagt: zur ganzen Menschen-Familie. Jahwéh, der sich im Neuen Testament als der SOHN Gottes und zugleich Menschen-Sohn Jesus Christus zeigt (s. z.B. Joh 8,58f.), offenbart eigenartig seine untröstliche Sehnsucht und zugleich Liebe zum Menschen als sein lebendiges EBENBILD-Ähnlichkeit in Worten, die vom Erleben der intimsten Stunden eines beiderseitigen EINS-in-Liebe-Leben der ehelichen Wirklichkeit geschöpft werden. Die Ausdrücke, die im Namen Gottes vom Biblischen Autor gebraucht werden, wirken dabei geradeaus schockierend. Schlüssel zu ihrem eigentlichen Verstehen bleiben dauernd die inspirierten Worte des Hl.Johannes Paul II., die von uns schon mehrmals angeführt wurden:

„... Wenn die Liebe Gottes zum Menschen, zum auserwählten Volk, Israel
– von den Propheten als die Liebe des Bräutigams zur Braut dargestellt wird,
bringt eine solche Analogie die ‘BRÄUTLICHE’ Qualität
und die GÖTTLICHE, und nicht menschliche
Beschaffenheit der LIEBE Gottes zum Ausdruck:
Gemahl ist dein Schöpfer [...],
Gott der ganzen Erde wird Er genannt’
(Jes 54,5) ...” (MuD 25).

In solchem GEIST (dem Heiligen Geist) lesen wir die verwundernden Vertraulichkeiten Gottes-der-LIEBE, Gottes der sich gleichsam inbrünstig nach Gegenseitigkeit vonseiten dieser seinen Geliebten, seiner Mystischen Braut, sehnt. Er ist es nämlich, ihr Schöpfer, aber umso mehr ihr Erlöser, der alle Jahrhunderte hindurch um diese seine Mystische Braut kämpft: sein Volk, das systematisch vom BÖSEN betört wird und demzufolge immerwährend den mit Gott-dem-Ehegatten geschlossenen Bund verrät.
– Daher die schwer zu verstehenden und zu glaubenden Worte des Jesaja-Buches:

„So spricht Jahwéh, dein Erlöser
(Go’alká: dein Go‘él: Rächer, nächster Verwandte, der sich seinen Verwandten loszukaufen verpflichtet findet, wenn dieser in Gefangenschaft geraten ist),
der Heilige Israels: ‘Ich bin Jahwéh, dein Gott,
der dich lehrt, was Nutzen bringt, und der dich auf den Weg führt, den du gehen sollst!
Hättest du doch auf Meine Gebote geachtet!
Dein Heil wäre wie ein Strom ...
Ihr Name wäre in Meinen Augen NICHT getilgt und gelöscht !’ ...” (Iz 48,17nn).

Der Prophet sieht die überschwängliche Freude Gottes selbst, der die Bekehrung des Volks Gottes erlebt, als dieses von seinen chronischen ‘Ehe-Verräten’, das heißt Sünden gegen das Erste Gebot – in demütigender Gefangenschaft in Babylonien umgekehrt war. Jahwéh freut sich, dass die Zeit der Buße seiner Mystischen Braut schon vorbei ist. Daher lässt er sie zu sich schon zurück. Er freut sich wegen des ihr angebotenen EINS-in-Liebe-Leben-zu-Sich ... für immer:

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Typisches Bild vom Dorfleben: die jüngere Generation, schon aufgezogen, ist in die Stadt geflogen, dagegen der ältere Vater ist weiter mit der Ackerbewirtung beschäftigt. Wie gesund ist doch die Ziegen-Milch! Wie gut ist es, wenn sich noch ein Wirt findet, der auch diese Tiere zu leben lässt, diese aber erwidern es wie sie können: beschenken mit gesunder Milch sowohl die Familie, wie auch vielleicht noch die Gäste !

„Freu dich, du UNFRUCHTBARE,
die nie gebar, du, die nie in Wehen lag,
brich in Jubel aus und jauchze!
Denn die EINSAME hat jetzt viel mehr Kinder
als die Vermählte, spricht Jahwéh ...” (Jes 54,1).

Für den Propheten gibt es keinen geringsten Widerstand, in den Mund von Jahwéh verwundernde Wort zu legen von seiner gleichsam Bräutlichen Liebe zu seiner Braut – dem Volk Gottes, das im Heiligen Geist vereint ist:

„Fürchte dich nicht, denn du wirst nie beschämt
(weil dein Mann dich zur Strafe zu sich nicht zulässt),
Schäme dich nicht, du wirst nicht enttäuscht
(weil dich dein Mann übersieht).
Denn die Schande in deiner Jugend wirst du vergessen
(Schande wegen keiner Nachkommenschaft: Gottes Strafe für verübten Verrat der ‘Unzucht-mit-anderen-Göttern’),
an die Schmach deiner Witwenschaft
(scheinbare Witwenschaft: da der Mann-Jahwéh sie Jetztzeit für ihre Apostasie mit fremden Göttern nicht zulässt)
wirst du nicht mehr denken.
Denn dein Schöpfer (hebr.: ’osáik = der, der dich gemacht hat: ’asáh)
ist dein Gemahl
(hebr.: Be’aláik: dein Báal = Ehemann in der Ehe; vgl. Jer 3,14; 31,32; im NT Jesus Christus und die Kirche: Eph 5,21ff.),
Jahwéh der Heere (hebr.: Jahwéh ceba‘ót schemó) ist sein Name.
Der Heilige Israels (hebr.: Qedósch Jisra‘el)
ist dein Erlöser
(hebr.: we-Go‘alék: dein Go‘él = der nächste Verwandte, verpflichtet dich loszukaufen),
Gott (hebr.: ‘Elohé) der ganzen Erde wird er genannt”
(hebr.: iqqaré‘: er wird genannt = so ist sein Wesen, Er als Erlöser, und früher als Schöpfer: Gott-Leben, Gott-Liebe) (Jes 54,4f.).

Noch mehr, in nächsten Worten bestätigt und befestigt der Prophet gleichsam noch einmal die schockierenden Worte des Jahwéh selbst:

„Ja, Jahwéh hat dich gerufen
(neuerliche Einladung zur ursprünglichen Kommunion in Leben und ehelicher Liebe)
als verlassene, bekümmerte Frau
(wegen der ehelichen Untreue; hier: das dauernd gebrochene Erste Gebot),
Kann man denn die Frau seiner Jugend verstoßen ?
spricht dein Gott:
‘Nur für eine kleine Weile hat Ich dich verlassen,
doch mit großem Erbarmen (rachamím = Erbarmen, Barmherzigkeit, Inneres, Eingeweide; Liebe)
werde ich dich sammeln.
Einen Augenblick nur verbarg Ich
vor dir Mein Angesicht in aufwallendem Zorn.
Aber in ewiger Huld (u-be-chésed ’ôlám = und in Liebe-Gnade für immer)
habe ich mich deiner erbarmt, (richamtík, von: rachám = ich habe mich mit Barmherzigkeit über dich gerührt)’,
spricht Jahwéh, dein Erlöser ...”
(hebr.: go‘alék: dein Gó‘el = nächster Verwandte, verpflichtet dich von Verknechtung loszukaufen) (Jes 54,6ff.).

Wonach der Prophet in Gottes Namen noch diese folgende Vergewisserung hinzufügt. Sie hebt von neuem die Allgemeinheit und TREUE Gottes zu seinem VORHABEN hervor, dass jede PERSON seines Volks, das heißt die ganze Menschen-Familie, zum EINS-mit-IHM-für-immer eingeladen ist:

Mögen auch die Berge weichen
und die Hügel wanken (= zwei Unmöglichkeiten),
meine Huld wird nicht von dir weichen
(hebr.: we-chasdí me‘itték lô‘-jamúsch)
und der Bund Meines Friedens
(hebr.: u-berít schelômí) (der Bund Gottes, der aus Gott als Wahrheit-Treue hervorwächst; Gottes der über die Allmacht verfügt)
nicht wanken,
spricht der Herr, der Erbarmen hat mit dir”
(hebr.: merachamék, von: rachám = mit dem Inneren der Barmherzigkeit fühlen) (Jes 54,10).

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Es wurde schon früher richtig bemerkt: Wäre Gott keine Liebe im BRÄUTLICHEN Typus, würde er sich des Menschen: Mann und Frau niemals mit so unbeugsamem Engagement angenommen haben. Einzig als unbedingt TREU zu seinem WORT: ‘Ich liebe dich, Du meine, über das Leben Geliebte’,  ist Er geduldig, wartet auf Bekehrung des Herzens, sendet er immerwährend seine auserwählten Männer, dass sie das Volk Gottes zur Reue und Bitte um Versöhnung mit dem Gottes Bräutigam führen. Er ist schlechterdings Barmherzigkeit, die den Tode des Sünders nicht will.

Von ähnlichen ‘Bewerbungen’ irgendeiner der Gottheiten, das in einen ‘Bund’ mit dem Menschen eingegangen wäre, wird in keiner anderen Religion gehört (s. ob.: Gott Ehemann von Israel, Deutero-Jesaja (Jes 54); und noch: 7.Teil, 4.Kap.).

c. Jahwéh
als Ehe-Gatte seines Volks
bei Trito-Jesaja

Beim nächsten Abschnitt des Buchs des Propheten Jesaja, der als TRITO-Jesaja bezeichnet wird, greift der Prophet, getragen von der Inspiration des Heiligen Geistes, noch einmal den Faden der verwundernden Bräutlichen Beziehungen von Jahwéh zu seinem Volk, seiner Mystischen Braut auf. Hier die weiteren Worte, in denen Jahwéh von seiner untröstlichen Sehnsucht nach dem EINS-in-LIEBE-LEBEN zu seiner Braut spricht, und anderseits von der Besorgtheit, dass sie mit der Schönheit glänzt, die der Schönheit Gottes selbst würdig wäre:

„Um Zions willen kann Ich nicht schweigen,
um Jerusalems willen nicht still sein,
bis hervorbricht wie ein helles Licht seine Gerechtigkeit
und sein Heil wie eine brennende Fackel
Dann sehen die Nationen deine Gerechtigkeit und alle Könige deine Herrlichkeit.
Man ruft dich (= Jerusalem! Du Meine, Geliebte!)
mit einem neuem Namen, den der Mund Jahwéh für dich bestimmt
(Jahwéh wird diesen Namen bestimmen):
Du wirst zu einer prächtigen Krone in der Hand Jahwéh,
zu einem königlichen Kopfschmuck in der Hand deines Gottes
(u-zeníf: Diadem, Turban, Kopfbund).

– Nicht länger nennt man dich ‘Verlassene’
(= ’azubáh: zurückgewiesene, vom Mann weggeworfene wegen der ehelichen Untreue)
und dein Land nicht mehr ‘Verwüstung’
(hebr.: schemamáh: = Entsetzen, Öde, Einöde, gefährlicher Ort, ohne Menschen).
Sondern du wirst heißen ‘Ich ahabe Gefallen an dir’ (hebr.: chefcí-báh)
und dein Land ‘wird Vermählte genannt’
(= hebr.: be’uláh: diese die ihren Báal hat: Bá’al, den Herrn als Ehegatten; die Verheiratete).
Denn Jahwéh hat an dir Gefallen bei
(hebr.: chapéc = Gefallen finden, liebhaben, sich an jemandem interessieren)
und dein Land wird vermählt
(we-‘arcék tibba’él = und deine Erde wird Verheiratete werden, wird ihren Bá’al haben: ihren Ehegatten).

– Wie der junge Mann die Jungfrau in Besitz nimmt
(hebr.: jib’al: er wird Bá’al mit Bezug auf seine Jungfrau = er verheiratet sich mit ihr),
so nehmen deine Söhne dich in Besitz (hebr.: jib’aluk = er wird dein Báal werden).
Wie der Bräutigam (hebr.: chatán = junger Mann der zu heiraten bereit ist)
sich freut über die Braut (hebr.: kalláh = die Braut),
so freut sich dein Gott über dich ...!” (Jes 62,1-5).

Es gibt keinen Zweifel, woran es Jahwéh dauernd betreffs seiner Geliebten, seiner Braut geht – falls sie nur das ihr angebotene EINS-in-LIEBE-LEBEN zu ihrem Gott selbst annimmt: dass die „Gerechtigkeit” dieser seiner Auserwählten, über das Leben Geliebten „glänzte wie das Morgenrot, und das Heil ... wie eine Fackel”.

Schwer nicht zu bemerken, dass es Jahwéh niemals um eigene Ehre geht, um eigene irgendwelche Annehmlichkeit. Das einzige Ziel der verwundernden Beschenkung der PERSON seiner Mystischen Braut – mit eigener Gottes PERSON bleibt immerwährend das eine: dass diese Seine, dieses Geliebte – mit Tugenden glänzt: mit ursprünglicher Heiligkeit und Unbeflecktkeit. Einzig dann wird sie verdienen, dass Gott für sie immer andere liebkosende Bezeichnungen erfindet, zu deren verwundernder Abspiegelung die schockierenden Wendungen des Geschriebenen-Wortes-Gottes des erörterten Buches von Jesaja: „Prächtige-Krone” – „Mein-Gefallen-an-Ihr” geworden sind.


Hiermit beenden wir die Übersicht der biblischen Aussagen, aus denen unmittelbar oder mittelbar der wahrhafte WILLE Gottes hervorgeht, der als VORHABEN Gottes zur Erlösung von Sünden eines jeden Sünders bezeichnet werden muss. Wir sehen unabänderlich, dass das VORHABEN Gottes der Erlösung der Menschen im erwarteten Sohn Gottes, dem künftig erwarteten Messias – ab UR-Anfang an und zweifelsohne bis zum Ende der Zeiten – ohne irgendwelche Ausnahme alle PERSONEN betrifft.

Jede von ihnen wird von Gott in der Stunde ihrer Empfängnis zum HAUS des VATERS eingeladen, „wo es viele Wohnungen gibt” (Joh 14,2). Allerdings derselbe Gott stellt klar die Bedingung vor : jede PERSON, jedes einzelne lebendige EBENBILD-Ähnlichkeit Gottes, oder noch anders: jede PERSON als eingeladen zum „Hochzeitsmahl des LAMMES-ohne-Makel mit der berufenen und auserwählten zu seiner Mystischen Braut” (s. Offb 21,2ff.) muss ihre persönliche ZUSTIMMUNG für die Annahme einer solchen Einladung zum Ausdruck bringen. Dieses Einverständnis wird in die Tat umgeschmiedet, wenn die grundsätzlichen Bedingungen angenommen werden, die das Erlangen des ewigen Lebens im HAUS des VATERS voraussetzen.

Diese wird einmal – in Weiterfolge des unabwischbaren Eintrags in das Gewissen und der deutlichen Formulierung in Zehn Geboten Gottes am Sinai – der Sohn Gottes, Jesus Christus, klar zum Bewusstsein gebracht:

„... ‘Wenn du aber in das Leben eintreten willst,
halte die Gebote

– Darauf fragte er Ihn (der reiche junge Mann – Jesus): ‘Welche’? ...
Jesus antwortete:
Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen,
du sollst kein falsches Zeugnis geben; ehre Vater und Mutter!
Und: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst’
... ” (Mt 19,17ff.).

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Siebentes Kapitel
DAS VORHABEN GOTTES
UND DER FREIE WILLE
DER MENSCHLICHEN PERSON

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1. Wiederholt:
Die menschliche PERSON
ausgestattet mit freiem Willen

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Die bisherigen Erwägungen, umwoben um die in ihrem Ausklang schwierigen Worte, es gäbe keine Chance zur Vergebung falls der Blasphemie gegen den Heiligen Geist, strebten ein klareres Bewusstwerden an um die weitere Grundlage, die den eigentlichen Gedanken, wie er in diesem Geschriebenen-Wort-Gottes gemeint ist, zu begreifen imstande wäre. Von der Gesamtheit dieser Erwägungen geht ein grundsätzlicher Schluss hervor:

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Das Gesamte der Heiligen Schrift, trotzdem sie ein Reichtum von geschichtlichem Inhalt enthält, von Sitten, der Weisheit, Dichtkunst usw., direkter Sprache Gottes zum Menschen und umgekehrt: menschlicher Worte gerichtet zu Gott – ist in seiner BELEHRUNG (!) fortwährend auf das EINE ausgerichtet: es soll verbindliche Belehrung zum Erlangen der Erlösung in Christus sein.
– Das Alte Testament weist auf diese Erlösung erst im Umriss hin. Die Hebräer, die späteren Judabürger und Juden, sind das einzige auf Erden Volk, das die messianischen Hoffnung GELEBT hat. Jedes nächste Geschlecht dachte, dieser Angesagte-Verheißene ERLÖSER, der als NACHKOMME der Frau-in-Sünde – die SÜNDE und den TOD besiegt, werde schon-schon ankommen. Allerdings das wird erst dank der Gabe des LEBENS infolge der Liebe vonseiten des Sohnes Gottes und Sohnes zugleich Mariens werden, wenn er am Kreuz der Erlösung diese zwei Wurzeln allen Übels besiegt.
– Worte Johannes Paul II. aus seiner Enzyklika über die Barmherzigkeit Gottes, Nr. 8:
– „Auf diese Weise ist das Kreuz Christi, an welchem der dem Vater wesensgleiche Sohn Gott die vollständige Gerechtigkeit Gott selbst darbringt, zugleich auch radikale Offenbarung der Barmherzigkeit, das heißt der Liebe, die zu diesem entgegengeht, was die Wurzel allen Übels in der Geschichte des Menschen ausmacht: zum Zusammentreffen mit der Sünde und dem Todes” (DiM 8).

Unabdingbare Ausstattung der PERSON

(0,37 kB) Gott allein ist Schöpfer des Weltalls: der sichtbaren und unsichtbaren Geschöpfe.

(0,37 kB) In ganz besonderer Bedeutung ist er Schöpfer einer jedesmaligen menschlichen PERSON.

(0,38 kB) So geschieht es im wesentlichen Unterschied zu allen übrigen Geschöpfen, die freilich ebenfalls erschaffen wurden, dennoch nicht als ‘PERSONEN’.


(0,39 kB) PERSONEN wurden von Gott in zwei wesentlich verschiedenen Abänderungen erschaffen:

a) in rein geistiger Natur. Solche Personen sind die ENGEL.
– Und:
b) in ‘gemischter Natur’, das heißt geistig-körperlicher Natur. Solche PERSONEN sind die Menschen

Die Menschen kommen in ihrem Mensch-Sein unterschiedlich vor:

als PERSON-der-Mann;
beziehungsweise:
als PERSON-die-Frau.

(0,39 kB) Beide Arten der PERSONEN sind mit denselben grundsätzlichen Eigenschaften ausgestattet. Ohne diese gäbe es keine Sprache vom Dasein einer ‘PERSON’ – mit Ausnahme dessen, das die Natur der Engel rein geistig ist, dagegen die Natur der Menschen – körperlich-geistig.

(0,39 kB) Die erwähnte grundsätzliche, unabdingbare und unabtrittbare Ausstattung jeder PERSON umfängt die folgenden drei Eigenschaften:

1) Das Selbst-Bewusstsein (= der Verstand)
2) Die Selbst-Bestimmung (= der freie Wille)
3) Die unabtrittbare Befähigung zur Annahme zurechnungsfähiger Verantwortung.

Diese drei Eigenschaften sind ihrem Wesen nach GEISTIGER Natur. Da aber der ‘GEIST’ nicht ‘körperlicher’ Natur ist, sondern der ‘geistigen’, sind auch die drei grundsätzliche Eigenschaften jeder Person (.d.h. sowohl der Engel, wie bei Menschen) ihrem Wesen nach unwiderruflich UNSTERBLICH.

(0,38 kB) Zusätzlich erhebt Gott jede PERSON im Akt selbst ihrer Erschaffung dadurch, dass er sie mit der Würde und Größe des „EBENBILDS-Ähnlichkeit” Gottes selbst beschenkt. Diese Gabe ist strikt übernatürlich. Sie beruht auf dem unabdingbaren und unentbehrlichen Gerufenwerden zum Dasein als „PARTNER das ABSOLUTEN – und Subjekt des BUNDES” mit Gott (ML 76f.). Und zwar, Gott lädt jede PERSON ein zum Bräutlichen EINS-mit-sich-für-ewig – in seinem Gottes Wesen als Fülle des LEBENS-LIEBE.

Die Erhöhung des Geschöpfs zur Ebene des PERSON-Seins gleicht ihrer Erhebung über den ganzen Kosmos, der keine ‘Person’ bildet. Daselbst wird jede ‘PERSON’ unabdingbar und unabtrittbar (das heißt: unabhängig von ihrer irgendwelcher Zustimmung darauf) EBENBILD-Ähnlichkeit zur „liebevollen Allmacht des Schöpfers” (DeV 33).

Die erwähnten Merkmale sind gleiche Ausstattung: sowohl im Fall der ENGEL, wie jeder menschlichen Person. Es geht um ihre unabdingbare und unabtrittbare Ausstattung.
– Wenn Gott jemanden zum Existieren in der Beschaffenheit der Größe und Würde einer PERSON herausruft, bleibt er in dieser Entscheidung folgerichtig. Das bedeutet, dass Gott keiner PERSON irgendeine der erwähnten Merkmale und Eigenschaften je einmal wegnimmt. Diese Merkmale bedingen nämlich die Tatsache, dass das betreffende Geschöpf daselbst tatsächlich ... PERSON wird und es ist.

Die erwähnten Merkmale-Eigenschaften sind deswegen so sehr wesentlich und unabdingbar unabtrittbar, weil derselbe Schöpfer, der als „liebevolle Allmacht des Schöpfers” (DeV 33) zum Leben beruft, in Kürze sich gerade deswegen, weil er LIEBE ist – zugleich auch Gott-der-ERLÖSER seines Geschöpfes: der PERSON erweisen wird. Das wird zur Tatsache, wenn die PERSON in ihrer Beschränktheit und vielfältiger Schwäche ... den ihr geschenkten freien Willen schlecht gebraucht und in Knechtschaft der Sünde fällt.

Es kommt einmal die Stunde, wenn gerade diese Beobachtung in ihrer verwundernd schlichten, und zugleich präzisen Sprache die nicht ausgebildete Ordensschwester, mittlerweile heiliggesprochen als die Hl. Schwester Faustyna Kowalska, in folgende Worte schmiedet:

„Die Liebe Gottes ist Blume,
und die Barmherzigkeit – die Frucht” (TgF 949).

Allerdings mit diesem Vorbehalt: Gott ist ERLÖSER allein des Menschen als seines „EBENBILDES-Ähnlichkeit”. Gott ist dagegen kein Erlöser für die ... Engel.

Gott hat es gefallen die PERSON (sowohl des Engels, wie des Menschen) als sein EBEBILD-Ähnlichkeit zu erschaffen. Selbst an sich ist Gott ... PERSON, genauer gesagt: – PERSON einer so überfließenden Glut von Liebe-Leben, dass er DREI PERSONEN seiner einen, einzigen Gottheit bildet. Dies ist für den Menschen (selbstverständlich ebenfalls für die Engel) undurchdringliches Geheimnis, das alles geschaffene Verständnis überragt. Dennoch derselbe menschliche Verstand muss dazusagen, dass anderes die ‘Person’ darstellt (Zurechnungsfähigkeit, Verantwortung für jeden Betätigungsakt), und anderes die ‘Natur’ (Quelle, die die Person zur Betätigung befähigt).

Gott ‘sehnte sich’ eigenartig nach – NICHT einem ‘Etwas’, sondern deutlich nach einem ‘JEMANDEN’, mit dem er in unmittelbaren Kontakt kommen könnte: nach PERSONALEM Kontakt. Deswegen hat er letzlich ... die PERSON erschaffen: die Personen ...
– Solches ‘Geschöpf’ könnte aber unmöglich es ‘SELBST’ werden, falls es nicht unabdingbar, unabtrittbar ... FREI wäre. Hier findet sich die Quelle des ‘VORHABENS’ Gottes bei der Erschaffung der PERSON:
!empt (0 kB)a) der Engel als reiner Geister; und:
!empt (0 kB)b) der Menschen-Personen: ihres geistig-körperlichen Wesens.

Risiko beim Erschaffen des freien Willens

Die Beschenkung-Ausstattung der PERSON mit der Gabe der Selbst-Bestimmung, das heißt mit freiem Willen, stellt jedesmalig ein äußerst riskantes Projekt dar. Der finale Zweck bei der Gabe des freien Willens zielt die ungemein erhabene Wirklichkeit ab: dass ... GEGENSEITIGE Liebe zu existieren beginnen kann. Wie sehr stark wurde das vom Hl. Johannes Paul II. bei seinen zahlreichen Homilien und Schriften hervorgehoben, sooft es ihm gegeben war, die Frage des freien Willens anzustreichen (z.B. bei der Umbruchs-Homilie auf Jasna Góra, über den Millenniums-Akt der Hingabe Polens in Knechtschaft der Mütterlichen Liebe Mariens).

Die Beschenkung der PERSON mit der Gabe des freien Willen kann unmöglich eine nur fiktive Gabe darstellen. Soll die PERSON tatsächlich frei sein, muss sie über eine tatsächliche, nicht ‘angemalte’ Freiheit bei unternommenen Wahlen verfügen. Es kann anderswo keine Rede darüber geben, dass Gott zu gewisser Stunde irgendeiner der erschaffenenen PERSONEN, den ihr früher geschenkten ‘freien Willen’ zurückziehen sollte. Es könnte scheinen, dass er gerade so eingreifen sollte. Es geht vor allem für solchen Umstand, wenn Gott erblicken sollte, dass die betreffende PERSON eine Wahl in schlechter Richtung trifft: zum eigenen persönlichen Unglück (wenn wir zurzeit übergehen, was Gott selbst zu solcher Stunde erfahren würde !).

Indessen hier beginnt – und wird ununterbrochen weitergeführt das Drama, das anderswo mit der unabdingbaren und unabtrittbaren Gabe des freien Willens zusammenhängt. Wir haben es wohl schon geschafft mit Selbstverständlichkeit und Klarheit sich zum Bewusstsein zu bringen, dass – und warum – ein Teil der ENGEL die ihnen geschenkte Gabe des freien Willens schlecht benutzt hat.

Diese Gabe sollte zur spontanen, mit ganzem Herzen und ganzer Seele erfolgenden Hingabe seiner SELBST an Gott dienen, zum Dank für ihre Erschaffung und das ihnen vom Schöpfer angebotene ... EINS-in-Liebe-Leben zu Sich. Indessen sie haben diese Gabe in schlimmst möglicher Weise angewandt. Sie haben die ihnen geschenkten Gottes Gaben und alle verwundernden Vollkommenheiten, samt allen Befähigungen und der mächtigen Gewalt, mit der sie vom Gott ausgestattet wurden – als ihren eigenen Verdienst und ihr ausschließliches Eigentum anerkannt. Bis zu solchem Grad, dass sie sich in ihrem trügerischen Eingebildetsein in sich selbst entschieden haben, sie können sich selbst Rat holen – und richten ihr Leben ab dieser Stunde „OHNE Gott, wenn nicht geradeaus Gott ZUWIDER” (vgl. RP 14). In ihrer Überheblichkeit sind sie zum Trugschluss gekommen, Gott wäre ihnen überhaupt nicht mehr ‘nötig’ und sie schaffen alles vortrefflich ... OHNE ihn. Daselbst werden sie auf Gott nicht mehr hören, noch darauf Acht geben, was ER in seiner „liebevollen Allmacht des Schöpfers” (DeV 33) von ihnen erwartet.
– Gott erwartete aber von ihnen nur das eine: dass sie Ihm in ihrer nicht fiktiven Freiheit auch nur ein wenig erwiderte Liebe erweisen, mit aufrichtiger Freude wegen den empfangenen, nicht verdienten Gaben.

Wir haben auch verstanden, dass die Engel, die als reine Geister erschaffen und beschenkt wurden mit Vollkommenheiten, die für uns Menschen unbegreiflich sind, eine nur einmalige und unwiderrufliche Entscheidung bei ihrer Wahl unternehmen können.
– Daher wurden sie in selber Stunde aufgrund der eigenen, freien Wahl unwiederkehrbar für irgendwelche weitere GNADE Gottes UNZUGÄNGLICH. Ihre Entscheidung erklang zu Gott:

Du, Gott, bist uns UN-nötig !
Wir schaffen es vollkommen SELBST !
Wir wünschen uns keine Deine GNADE mehr’ !

In Kraft ihres freien Willens wurde diese ihre Entscheidung zum eigenartigen, von ihnen aufgebauten ‘Beton-Bunker’, durch den niemals mehr irgendein Strahl der „liebevollen Allmacht des Schöpfers (DeV 33) durchdringen kann. Gott hat sich infolge der Aufforderung ihres freien Willens ‘zurückgezogen’. Gott hat die Entscheidung ihres nicht fiktiven freien Willens hochgeehrt. Er hat es zugelassen, dass sie für sich alles angeeignet haben, wonach sie gewünscht haben: das Leben von nun an zum Trotz des ihnen geschenkten Angebotes von Gott.

Im selbem Augenblick hat sich wörtlichst erfüllt, wonach sie gewünscht haben. Ihre Entscheidung wurde bewusste-freiwillige Wahl in totaler Umgekehrtheit zu dieser Wirklichkeit, zu dieser Gott für sie einen gesonderten Platz erschaffen hat „vor der Gründung der Welt” (Jer 1,4; Eph 1,4). Die Macht der Glut der Liebe-des-Lebens, wie sie Gott in sich selbst ist, wie auch für die Bewohner der ewigen, unvorstellbaren Glückseligkeit im „HAUS des VATERS” (Joh 14,2) – wird für diese, die Gott verschmäht haben – zur genauen Umgekehrtheit: zur Wirklichkeit des ewigen „Sees des brennenden Feuers und Schwefels” (Offb 21,7f.27; 20,14f.), wo „ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt ...” (Mk 9,47f.). Die gefallenen Engel haben genau das bekommen, wonach sie sich entschieden haben: sie wollten allein für sich sein, selbst-ausreichend in wahrgenommenen ‘empfangenen-erhaltenen’ Vollkommenheiten. Sie wollten leben-existieren von nun an „OHNE Gott, oder eher GOTT ZUM TROTZ” (vgl. RP 14).

So ist die volle, nicht aufgedrängte Erklärung der Sünde gegen den Heiligen GEIST im Fall der ENGEL.
– Ob Gott es GEWOLLT hat, dass ihre Entscheidung die schlimmstmögliche für sie selbst werde, sollten wir nicht einmal sagen, dass sie daselbst einen unendlichen Schmerz dem Herzen Gottes in seiner „liebevollen Allmacht des Schöpfers” (DeV 33) beigebracht haben?

Wir haben mehrmals erwähnt: Gott konnte unmöglich irgendwelche der PERSONEN auf solche Art und Weise erschaffen, dass Er bei ihr die Aktivierung ihres freien Willens von vornherein abblocken sollte – in diesem Sinn, dass sie immer nur dasjenige wählen könnte, was zu ihrem Gut dienen würde. Die Gabe des freien Willens wäre in solchem Fall reine ‘Fiktion’. Das konnte sich Gott der WAHRHEIT der Offenbarung nicht erlauben. Die Beschenkung der PERSON mit Befähigung zur Unternahme von Akten des freien Willens MUSS solche Gabe sein, zur deren Wesen es gehört, Wahlen tatsächlich in vollem Maß ‘freiwillig’ unternehmen imstande zu sein.

Von vornherein fällt auch die Möglichkeit ab, dass Gott den Akt des freien Willens ersetzen sollte: sei es eines Engels, oder später bei dem ... Menschen.
– Bei ganzer Macht seiner Allmacht kann Gott, des weiteren, sein Geschöpf, die PERSON – nicht nötigen, dass sie einzig das wählt, was zu ihrem eigenen optimalen Gut dienen würde: diesem zeitigen oder ewigen.

Daher erzwingt Gott an irgendwelcher PERSON niemals selbst das, dass sie z.B. den Himmel, anstatt der Hölle wählte.
– Infolge der Treue zu seinem eigenen Erschaffungswerk der PERSONEN – wird Gott letzten Endes einzig die Wahl bestätigen, wie sie in Kraft des freien Willens des Geschöpfs seiner „liebevollen Allmacht des Schöpfers” (DeV 33) unternommen wird. Gott wird niemals die Befähigung zur wahrhaften Unternahme des freien Willens bei irgendwelcher der von sich erschaffenen PERSONEN zerstören.

2. Gabe des freien Willens
geschenkt der PERSON
von Mann und Frau

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Wir gehen der Reihe nach wiederholt zur Betrachtung der Situation, als Gott das „einzige Geschöpf auf Erden, das Gott um seines Selbst willen gewollt hat ...” (GS 24; BF 9; usw.), vom NICHT-Sein zum SEIN herausgerufen hat. Denn auch der Mensch wird von der „liebevollen Allmacht des Schöpfers” (DeV 33) als PERSON erschaffen. Daher muss jeder nächste Mensch mit so viele Male auf unserer Seite erwähnten grundsätzlichen, unabdingbaren und unabtrittbaren folgenden Eigenschaften ausgestattet sein:

1) Selbst-Bewusstsein (= Verstand)
2) Selbt-Bestimmung (= freier Wille)
3) unabtrittbar befähigt werden zur Annahme der zurechnungsfähigen Verantwortung.
.

Weil aber diese unabdingbaren und unabrittbaren Eigenschaften ihrem Wesen nach GEISTIGER Natur sind, trotzdem im Fall des Menschen jede PERSON mit GEIST und LEIB durchdrungen ist, ist jeder Mensch seiner Natur nach unwiderruflich UNSTERBLICH. Der biologische Tod ist im Fall des Menschen einzig unvermeidliche Stufe-Schwelle zum Übergang in die Unsterblichkeit. Diese aber erliegt schon keiner Veränderung. Die von Gott erschaffene ‘Zeit’ kommt nämlich einmal zu gewisser Stunde zur endgültigen Beendung. Es wird nur noch die Ewigkeit da sein.

Es gehört sich wiederholt etwas zum Bewusstsein zu bringen, was – wie es sich zeigt – vielen, vielen Menschen sehr nicht gefällt: die erwähnten Eigenschaften der grundlegenden ‘Ausstattung’ der PERSON sind sowohl im Fall des Menschen, wie auch des Engels – Gottes Gabe, die von früherer Zustimmung vonseiten der gerade von Gott erschaffenen nächsten PERSON auf KEINEN Fall abhängen.

Mit anderen Worten: die Gabe des freien Willens, Gabe der Unsterblichkeit, ähnlich wie auch die Gabe des Gerufenwerdens zur Existenz an sich und (im Fall des Menschen) der Eintrag der Gebote Gottes, die in das Gewissen jedes Menschen eingeprägt werden – sind Gaben der „liebevollen Allmacht des Schöpfers” (DeV 33), auf die niemand der Menschen, keine PERSON, noch irgendwelche internationale Organisation-Institution – irgendwelchen Einfluss ausüben kann. Es sind UN-abdingbare und UN-abtrittbare Gaben. Jede PERSON wird von ihnen abgerechnet werden.

Jede dieser Gaben wird der PERSON zur verantwortlichen und zurechnungsfähigen VERWALTUNG anvertraut, das heißt niemals zum Eigentum. Daher die fördernden Worte Johannes Paul II. Diese Worte werden nicht als Demütigung oder Erniedrigung der Würde und Größe der PERSON gemeint, sondern als ihre Mobilisierung zu ethischer Verhaltensweise in Übereinstimmung mit dem Bewusstsein, dass der Mensch das „einzige auf Erden Geschöpf ist, das Gott um seines Selbst gewollt hat ...” (GS 24; LR 9).

Hier also wiederholt – der Erinnerungs wegen – mehrmals angeführte Worte des Hl. Johannes Paul II. hinsichtlich der zurechnungsfähigen Verantwortung jeder Person:

„... Darum gibt es in jedem Menschen
nichts mehr persönliches und unübertragbares,
wie das Verdienst der Tugend
oder die Verantwortung für die Schuld” (RP 16).

Wie sehr wörtlich sollte man sich diese Worte zu Herzen nehmen. Trotzdem viele Personen alles andere hören möchten, nur nicht irgendetwas hinsichtlich der abrechnungsfähigen Verantwortung wegen der Ethik der unternommenen Betätigungen. Das ist aber von vornherein .... vergeblich:

„Denn wir alle müssen
vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden,
damit jeder seinen Lohn empfängt
für das Gute oder Böse, das er im irdischen Leben getan hat”
(2 Kor 5,10; vgl. Röm 14,10; Joh 5,25-29; usw.).

3. Freier Wille der PERSON
und das VORHABEN Gottes
der Erlösung

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Wir streben dauernd nach einem Versuch, um die so streng klingenden Worte des Sohnes Gottes zu verstehen und sie erklären zu können, dass eine Blasphemie, die gegen den SOHN Gottes geäußert wurde, vergeben werden kann, dagegen die Blasphemie ausgesagt gegen den Heiligen Geist „nicht vergeben werden wird: weder in dieser Zeit, noch in der künftigen”.

In den langen bisherigen Analysen haben wir nach dem GRUND gesucht, warum die Vergebung der Sünde, die gegen den Heiligen Geist begangen wird, unmöglich verziehen werden kann. Die Frage kreist immer wieder um die Tatsache, ob dieser Grund aufseiten Gottes liegt, oder des Menschen – des Sünders.

Wir sind aber bisher jedes Mal zu eindeutigen Schlüssen gekommen:

– Von vornherein muss der Gedanke ausgeschlossen werden, als ob Gott irgendwelche PERSON erschaffen sollte (ob eines Engels, oder die Person-den-MENSCHEN) mit ihrer Bestimmung schon bei ihrer Erschaffung selbst zur Verdammung. An sich wäre die Erscheinung eines solchen Gedankens und seine Zuschreibung an Gott, der jede PERSON auswählt, aber daselbst sie schon „vor der Gründung der Welt” (vgl. Jer 1,4; Eph 1,4) geliebt hat, indem Er sie von vornherein mit der Gabe seines ihr geschenkten „EBENBILDES-Ähnlichkeit beschenkt hat” (Gen 1,26; BF 9) und für sie eine gesonderte Wohnung im „HAUS des VATERS”, wo es „viele ... Wohnungen gibt” (Joh 14,2) vorbereitete – blasphemisches Beimessen Gott einer Unmöglichkeit. Als Gott-die-LIEBE-das-LEBEN ist Gott seinem Wesen nach UNFÄHIG irgendeiner PERSON ein Übel zu wünschen, noch umso mehr sich in solcher Richtung zu betätigen. Es geht doch um ein von Ihm – Gott, erschaffenes Lebewesen, und umso mehr wenn das Erschaffungswerk die Beschenkung mit Leben einer PERSON betreffen sollte.

Derselbe Gott beauftragt jede PERSON in seiner „liebevollen Allmacht des Schöpfers” (DeV 33) mit einer bestimmten Proposition und Aufgabe, die vollbracht werden sollte. Die Annahme dieser Aufgabe und ihre dauernde Bestätigung im Zeitraum des irdischen Lebens wird zur Bedingung, um die von Gott ihr gezeigte ewige Glückseligkeit im „HAUS des VATERS” erreichen zu können. Diese Aufgabe sammelt sich gemäß des VORHABENS Gottes darauf, dass die betreffende PERSON in Kraft der Erlösung – würdig werde zur Annahme als Kind Gottes und so die Mystische Braut Gottes werde: heilig und tadellos – bereit für das Hochzeitsmahl mit dem Sohn Gottes, dem Bräutigam-vom-Kreuz:

„In ihm (im Sohn: Jesus)
hat Er (Gott der VATER) uns auserwählt vor der Grundlegung der Welt,
damit wir HEILIG und UNTADELIG leben vor ihm.
– Er hat uns aus LIEBE (die Dritte Person: der Heilige Geist)
im Voraus dazu bestimmt,
seine SÖHNE zu werden
durch Jesus Christus und zu ihm zu gelangen
nach seinem gnädigen Willen (= VORHABEN Gottes) ...
– In Ihm (in Jesus) haben wir die Erlösung durch sein Blut,
die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum seiner Gnade ...” (Eph 1,4-5.7).

Wir sind zur Überzeugung gekommen, dass Gott schon vor der Gründung der Welt zwar ausnahmslos jede PERSON zum HAUS des VATERS bestimmt. Im HAUS des VATERS wird es für keine Person je einmal Platz fehlen. Dennoch ... Gott ist seriöse. Das tatsächliche Erreichen eines Platzes im HAUS des VATERS ist mit zuvor gewordenen Akzeptation vonseiten des freien Willens jeder einzelnen PERSON bedingt. Dies geschieht dank der Annahme der Gebote Gottes und ihrer Umschmiedung ins Leben.

Die ‘Hervorbestimmung‘ jeder PERSON zum HAUS des VATERS gilt demnach ausnahmslos für alle PERSONEN. Dennoch das Hineinkommen in das ewige Leben im HAUS des VATERS ist keine Frage irgendwelcher Nötigung vonseiten Gottes. Das Erlangen des HAUSES des VATERS wird jedesmalig bedingt NICHT mit Willen Gottes, sondern hängt von der Entscheidung des freien Willens jeder Person ab. Gott stellt nämlich die PERSON im Angesicht der grundlegenden Frage. Jede PERSON muss eine völlig verantwortliche, zurechnungsfähige, eigene Antwort erarbeiten – freilich mit Hilfe der Gnade Gottes.

Diese Frage fasste der Sohn Gottes, Jesus Christus ein, in eine klare Formulierung. Hier noch einmal das Kernstück des Dialogs, der sich zwischen Jesus und dem reichen jungen Mann abgespielt hat. Diese Worte kennen wir schon auswendig:

„... ‘Wenn du aber in das LEBEN eintreten WILLST,
halte die GEBOTE’.
– Darauf fragte er Ihn (= der junge Mann – zu Jesus):
‘Welche’? ... ” (Mt 19,17f.).

In Antwort auf diese Frage des jungen Mannes hat Jesus beispielsweise ein paar Gebote vom bekannten Dekalog der Gebote Gottes erwähnt. Ihre Einführung in das Leben für den Alltag wird zur Bedingung, dass das ewige Leben im HAUS des VATERS erlangt werden kann.

Die Einladung zum Erlangen des Heils und der Erlösung im HAUS des VATERS ist ausnahmslos an jede PERSON (der Angel und Menschen-PERSONEN) ausgerichtet. Es geht um das Erreichen des End-ZIELS und des SINNES des eigenen Daseins: der ewigen Glückseligkeit – nicht für eine bestimmte Zeit, sondern für die ganze Ewigkeit.

Wir konnten uns schon bestmöglich überzeugen, wie sehr es Gott um uns geht: „Er kümmert sich um euch” (1 Petr 5,7). Daher unternimmt Gott alle Bemühungen, dass sein lebendiges EBEMBILD-Ähnlichkeit die Glückseligkeit des Lebens im HAUS des VATERS erlangen kann. Dennoch die Göttlichen Bemühungen sind unabänderlich allein innige, inbrünstige Anempfehlung. Sie stellen niemals eine Nötigung dar. Das Angebot-VORHABEN Gottes ist jedesmalig an jede einzelne PERSON gewendet als Gottes innige Erwartung. Es ist zu gleicher Zeit der zweifellos beste Vorschlag zu vielfältigem GUT selbst der betreffenden Person gedacht: zu ihrem zeitlichen – und diesem ewigen Gut.

Damit endet der Eingriff von Gottes Seiten. Gott wird niemals irgendwelche PERSON nötigen, dass sie seine Gottes Vorschläge, Bitten oder anderseits Verordnungen tatsächlich auch hören MUSS. Gott bleibt das eine: die vom freien Willen unternommene WAHL der einzelnen PERSON – anzunehmen und sie zu bestätigen. Auch dann, wenn die Wahl der betreffenden PERSON sich als die schlimmstmögliche unter allem Möglichen für die betreffende Person zeigen sollte, schon ungeachtet – des Schmerzes, der damit Gott zugefügt würde.

4. Das VORHABEN Gottes
immer aufgeschlossen
and der freie Wille
in seiner Blockierung

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Ein weiterer Schluss, der sich bei jeder unternommenen Erwägung von allein aufgedrängt hat, ist die Feststellung, dass Gott nichts so sehr wünscht, als dass er ERLÖSER des Volks seiner Auserwählung sein kann. Volk der Erwählung ist zwar immer wieder dieses konkrete Volk – sei es die Hebräer, sei es die schon immer mehr organisierte Nation der Israeliten.

Der ERLÖSUNGS-Wille Gottes betrifft offenbar jedesmalig die ganze Menschen-Familie. Die Verheißung vom Paradies (Gen 3,16), dass der Erlöser einmal kommt und den gefallenen Menschen von der Knechtschaft befreit, an deren Quelle der „Große DRACHE steht, die Alte Schlange, die TEUFEL und SATAN heißt und die ganze Erde verführt” (Offb 12,7ff.) – wurde niemals zurückgerufen. Im Gegenteil, Gott bestätigte in Abständen immer wieder sein VORHABEN der Erlösung, mit deren Umfang immer das ganze Menschen-Geschlecht umfasst war. Das wird in der Verheißung deutlich zur Erinnerung gebracht, wie sie durch Abraham von neuem für die ganze Menschheit wiederholt wurde (s. ob.: „Abraham, du sollst ein Segen sein”).

Wir sind immer mehr mit dem grundsätzliche Thema der hiesigen Erwägung intrigiert. Wir sehen in der ganzen Reihenfolge der Erlösungsgeschichte, wie Gott unermüdlich immer andere seine Boten zu seinem Volk sendet. Allerdings gerade dieses Volk bricht unaufhörlich in erster Reihe das Erste der Gebote Gottes. Gott beauftragt die zu seinem Volk gewählten Boten, dass sie die schwierige Aufgabe erfüllen: die Gewissen zu erschüttern und die Menschen zur Umkehr rufen. Gott stattete sie auch immer mit entsprechenden Gaben aus des ihnen besonders gespendeten Charismas des Heiligen Geistes aus.

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Wie diese sich gegenseitig vertrauen! Nur in solchem Klima sind sie imstande, sich einander ihre strikt persönlichen Geheimnisse zu anvertrauen. Es geht um Geheimnisse, zu denen niemand anderer irgendeinen Zugang bekommen kann !
– Ein Gebetchen: „Beschütze mich, Du Guter Gott, wenn ich mich zum Schlafen lege! Mögen Deine Engel an meinem Kissen stehen. Du hast mir den ganzen Tag geschenkt, dass ich zu Deiner Ehre lebe ! Gib dass ich wieder aufstehe, Dich von neuem zu loben ! O Maria, beschütze mein Herz! O Jesu, geh niemals von ihm weg ! Solange der Atem in mir noch bleibt, verlasse mich, o Jesu, nicht” !

Das Volk Gottes wusste grundsätzlich nur allzu besten Bescheid, dass das Wort, das diese Männer Gottes verkündet haben: das Wort ‘der PROPHETEN’ – nicht ihr privates Wort ist, sondern WORT GOTTES darstellt. Noch mehr, das Volk, zu dem diese Männer gesprochen haben, war sich vortrefflich bewusst, dass die Zurückweisung ihres Worte jedesmalig der Zurückweisung selbst Gottes der WAHRHEIT der Offenbarung gleichte.

Dessen ungeachtet wurde das Wort der Propheten ganz oft total ignoriert. So kam es besonders vor, wenn das Wort der Gottes Lösung, das zur Wiedergewinnung des „Friedens” für das Volk Gottes dienen sollte, in völligem Widerspruch zu stehen schien im Verhältnis zur Standes-Ration einer rein menschlichen Berechnung, die vor allem vonseiten der politischen Führer der Nation aufgenötigt wurde.

Hier zum Beispiel eine solche Situationen vom dramatischen Leben des Propheten Jeremias (= schwierige Jahre der zu Ende kommenden Staatlichkeit von Juda: Umbruch des 6.-5. Jh. vor Chr.). Für den Mut selbst der Verkündigung des Wortes, das zur Umkehr rief, wollte man ihn mehrmals auf der Stelle lynchen (s. z.B.: Jer 26,10.19; usw.).
– Wir erwähnen die Lage, als nach der Zerstörung Jerusalem 586 – und der unerwarteten Ermordung des Babylonischen Gouverneurs Gedalja (Jer 41,2), die vom Blutbad heil davon Gekommenen Führenden samt dem Volk – in Befürchtung wegen der erwarteten Rache vonseiten der Babylonischen Macht sich zur Flucht nach Ägypten bereiteten, um dort vor dem Zorn der Babylonier Schutz zu finden.

Dennoch für jeden Fall wollten sie über die Mittlerschaft des Propheten Jeremia erfahren, was zu dieser Lage ... Jahwéh sagt:

„Da kamen alle Truppenführer und Johanan, ... sowie das ganze Volk, Klein und Groß, herbei und sagten zum Propheten Jeremia:
Unser Flehen gelange doch vor dich: Bete für uns zum Herrn,
deinem Gott, für diesen ganzen Rest ...
Möge der Herr, dein Gott, uns kundtun, welchen Weg wir gehen und was wir tun sollen’ ...” (Jer 42,1-3).

Der Prophet Jeremia antwortete ihnen:

„ ‘Ich habe es gehört. Siehe, ich werde gemäß euren Worten zum Herrn, eurem Gott, beten. Und jedes Wort, das der Herr euch antwortet, werde ich euch mitteilen, ohne euch ein Wort vorzuenthalten’.
Sie selbst versicherten Jeremia:
‘Der Herr sei ein wahrer und treuer Zeuge gegen uns, wenn wir nicht genau nach jedem Wort handeln, mit dem dich der Herr, dein Gott, zu uns sendet.
– Sei es gut oder schlimm, auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, zu dem wir dich senden, werden wir hören, damit es uns gut gehe, weil wir auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, hören’ ...” (Jer 42,4-6).

Jahwéh sprach zu Jeremia erst in 10 Tagen. Die Heerführer und das Volk ... waren bis zum Äußersten erschrocken: sie vermuteten die schreckliche Sanktion vonseiten der Babylonier nach dem tödlichen Attentat auf das Leben des Gouverneurs:

„Und es geschah nach zehn Tagen, da erging das WORT des Herrn an Jeremia. Daraufhin rief er Johanan ..., und alle Truppenführer, die bei ihm waren, sowie das ganze Volk ...:
So spricht der Herr, der Gott Israels, zu dem ihr mich geschickt habt, damit euer Flehen vor ihn gelange: Wenn ihr zurückkehrt und in diesem Land bleibt, so werde ich euch aufbauen und nicht ausreißen ...
Fürchtet euch nicht vor dem König von Babel, vor dem ihr Angst habt. Fürchtet euch nicht vor ihm ... denn ICH bin mit euch, um euch zu retten und seiner Hand zu entreißen. Er wird sich euer erbarmen und euch auf euren Ackerboden zurückkehren lassen.
– Wenn ihr aber sagt: Wir bleiben nicht in diesem Land ! Und auf die Stimme des Herrn, eures Gottes, nicht hört, sondern sagt:
Nein! Ins Land Ägypten wollen wir ziehen, wo wir weder Krieg sehen noch die Stimme des Widderhorns hören noch nach Brot hungern werden, und dort wollen wir bleiben!
– Nun, dann hört das Wort des Herrn, ihr, der Rest Judas: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels:
– Wenn ihr darauf besteht, nach Ägypten zu gehen und auszieht, um euch dort niederzulassen, dann wird euch das Schwert, das ihr fürchtet, dort im Land Ägypten erreichen und der Hunger ... wird euch dort in Ägypten verfolgen und ihr werdet dort umkommen....
– Denn so spricht der Herr der Heerscharen ...
... Heute nun habe ich es euch mitgeteilt, aber ihr habt auf die Stimme des Herrn, eures Gottes, nicht gehört, auf nichts von dem, womit er mich zu euch gesandt hat.
– Jetzt aber sollt ihr wissen: Durch Schwert, Hunger und Pest werdet ihr umkommen an dem Ort, wohin ihr ziehen wollt, um euch dort niederzulassen ...’ ...” (Jer 42,7-22).

An diesem dramatischen Beispiel können augenscheinich zwei Sachen gesehen werden::

(0,3 kB) Einerseits kann unschwer bemerkt werden, wie sehr es Gott der WAHRHEIT der Offenbarung am zeitlichen und ewigen GUT seines VOLKS gelegen ist.

(0,2 kB) Parallel kann schwer nicht bemerkt werden, wie die Gottes Lösungen meistens sich total von aller ‘menschlichen Weisheit der sog. Standes-Ration’ der Personen, die die politische Macht verrichten, unterscheidet. Die Göttlichen Lösungen stehen des Öfteren in totalem Widerspruch im Verhältnis zur ‘Weisheit’ der rein menschlichen Errechnung.

(0,2 kB) Dennoch Gott nötigt auch dann die Annahme dieser seiner Lösung auf keinen Fall auf. Gott bietet nur innigst seine Lösung zum Angebot an. Er beruft sich auf die den PERSONEN geschenkte Befähigung, dass Ihm als Gott dem ERLÖSER anvertraut wird. Er bringt die früheren Erlösungsgeschichten zur Erinnerung, wo Er die Erlösungs-Allmacht zum Bewegungsmotiv gemacht hat, dass Ihm auch Jetztzeit als Gott der Erlösung anvertraut werde.

Die gerade erst erwähnten Leute: die politischen Führer und die Reste des Volks, das von Blutbädern nach der Eroberung und Verbrennung Jerusalem durch das Heer Babyloniens frei entkommen ist, haben leider die Stimme Gottes, die über Jeremia übermittelt wurde, nicht gehört. Sie haben letzten Endes den Jeremia entführt und nach Ägypten mitgeschleppt. Dort ist er auch als Märtyrer umgekommen. Er wurde ermordet, weil er den Mut gehabt hat, im Namen Gottes zu sprechen und ihnen die Gottes Lösung zu zeigen, die ihrem ‘politischen Verstand’ sehr nicht entsprochen hat.

5. Metastase
der grundlegenden Sünde
auf Übertretung anderer Gebote

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Eine weitere Folge des bewusst und freiwillig zurückgewiesenen WORTES Gottes stellt die untrennbare Spur dar, wie sie nach seinem Durchgang dieser BÖSE überlässt: „der Bazyllus des Widerspruchs” (DeV 38). Es gilt jedes Mal für die Metastase der Grund-Sünde auf zuerst nicht geahnte andere Bereiche des Lebens und des Übels.

In diesem Fall drückte sich die deutliche und bewusste Miss-Achtung des Ersten Gebotes (der deutliche UN-Gehorsam zum WORT Gottes) mit ihrer GEGEN-Frucht: als Ermordung des Boten Gottes, des Propheten Jeremia. Die Sünde gegen das Erste Gebot hat die GEGEN-Frucht zum Vorschein gebracht: die Sünde gegen das V.Gebot ... !
– Etwa ähnlich wie es im Fall der Sünde des Königs David gewesen war. Er hat zu gewisser Stunde den Befehl ‘in Handschuhen’ gegeben, dass Uria, sein besonders ergebener Heerführer – zur Deckung der von sich als des Königs begangenen Sünde des Ehebruchs mit der Ehefrau des Urias, an der Front umkommen soll (s. ob.: VII. Teil, 3e. Kap.)

Es drängt sich der zuengst mit der Thematik unserer Erwägungen verbundene Schluss auf:

(0,39 kB) Ungeachtet aller Untreue zieht Gott sein VORHABEN: der Befreiung-Erlösung seines Volks von vielfältiger Knechtschaft nicht nur nicht zurück, sondern bestätigt es unermüdlich. So wird es von Jeremia des Öfteren festgestellt, z.B.:

„Nun denn, weil ihr alle diese Taten getan habt – Spruch des Herrn – ,
und ich euch redete, eifrig redete,
ihr aber nicht hörtet,
...” (Jer 7,13; 26,5).

In solcher Situation: eines immerwährenden ‘NEIN’  angesichts der Lösungen Gottes und seiner Bitten an das Volk, wird Gott dazu genötigt, nach dem Argument der Niederlagen zu greifen, wie sie übrigens schon von früheren Propheten und Mose selbst angesagt wurden (s. z.B.: Dtn 28,15-68). Ziel der zugelassenen vielfältigen Niederlagen ist niemals Strafe um der Strafe willen, sondern das Herbeiführen zur Zerknirschung des Herzens und zur Bekehrung. Wie oft hat es gerade so in der Vergangenheit Israels gegeben. So pflegt es übrigens bis heute zu sein. In diesem Sinn ist der Spruch gerechtfertigt: „Falls kommt die Furcht – lauf schnell zu Gott”.

Rolle der zugelassenen Geschichtsniederlagen

Solche Rolle erfüllte ab immer u.a. das Buch der Richter. Es stellt die Geschichte dar des Zeitraums von ca. 2 Jahrhunderten zwischen dem Tod von Josua, und der Formung der Staatlichkeit in der Hälfte des 11. Jh. vor Chr. Es werden dort die andauernd sich wiederholenden ein paar charakteristische Stufen dargestellt:

a) Abfall vom I. Gebot, das heißt Apostasie von Jahwéh, und eine offen den Gottheiten der Nachbarländer gehuldigte Ehre, oder zumindest synkretistischer Kultus: Ehre erwiesen zwar Jahwéh, aber nur als ‘einem unter noch mehreren anderen Göttern der Nachbarländer’.

b) Angesichts dieses Verrates Jahwéh sandte Gott immer andere Boten Gottes, die in dieser Zeit als ‘Richter’ genannt wurden. Sie haben zur Umkehr gerufen, auch wenn das Volk Gottes ihre Aufrufe im Grund genommen ignoriert hat.

c) In dieser Lage ließ Jahwéh verschiedene Naturkatastrophen zu, oder auch des Öfteren Überfälle der Nachbarstämme, die alles für sich eingenommen haben, was sie angetroffen haben und dabei blutig jeden Widerstand unterdrückten.

d) Solche Situation förderte die Umwendung zu Gott der WAHRHEIT der Offenbarung. Es folgte die Bereuung wegen der fortwährend begangenen Apostasie.

e) In Antwort auf die aufrichtige Zerknirschtheit der Herzen hat sich allmählich die Rückkehr zu Jahwéh, den Gott des Bundes unter Sinai, kundgetan. Da sandte Gott einen weiteren ‘Richter’, der zum Befreier des Volks von Feinden geworden ist.

f) Einige Zeitlang fixierte sich der Frieden und das Wohlergehen. Wonach kehrte die Situation auf den ähnlichen Zustand wie früher zurück. Gott wartete jedesmalig voller Geduld auf die aufrichtige Bekehrung der Herzen und die Rückkehr zur Befolgung des feierlich unter Sinai angenommenen Bundes, das heißt auf Umschmieden ins Leben für den Alltag der Zehn Gebote Gottes.

Unermüdliche Aufrufungen Gottes durch die Propheten

Wir kehren auf die Situation des Jeremia zurück. Seine Worte, die er auf Gebot Jahwéh selbst verkündete, wurden systematisch ignoriert, es wurde darüber gespottet, man wollte sie nicht hören. Selbst den Jeremia wollte man mitleidslos ein paarmal auf der Stelle lynchen ...

Hier so eines der Worte von Jeremia, die er im Namen Jahwéh verkündet hat:

„... Nun denn, weil ihr alle diese Taten getan habt – Spruch des Herrn –
und ich zu euch redete, eifrig redete, ihr aber nicht hörtet,
und ich euch rief, ihr aber nicht antwortet,
so wurde ich mit dem Haus, über dem mein Name aufgerufen ist und auf das ihr euch verlasst, und mit der Stätte, die ich euch und euren Vätern gegeben habe, so verfahren, wie ich mit Schilo verfuhr ...” (Jer 7,13; 26,5).
(Schilo: Ortschaft ca. 40 km nördlich von Jerusalem. Dort befand sich früher das Sanktuar Jahwéh in der Zeit der Richter. Schilo wurde von Philistern vor der Wahl von Saul zum König zerstört: Mitte des 11. Jh. vor Chr.: 1 Sam 4,10f..
Das Volk redete sich ein, die Existenz selbst des Tempels in Jerusalem wäre ein eigenartiges Zaubermittel, das von allerlei Unglück schont – unabhängig von zugleich gestrampelten Geboten Gottes. Die Leute haben gern gesprochen und gesungen: ‘Tempel Jahwéh, Tempel Jahwéh, Tempel Tempel Jahwéh da’ ! – Jer 7,4).

Es gehört sich die Haltung und Verhaltungsweise der damaligen geistigen und politischen Führer des Volks Gottes von näher zu betrachten. Das trägt zum Aufbau eines Ausgangspunkts bei und hilft genauer zu bezeichnen, ob die erwogene Haltung Ausdruck ist der Sünde gegen den Heiligen Geist, von dem sich so eindeutig einmal der Sohn Gottes in dramatsichen Stunden seiner Apologie äußern wird.

Wir greifen zz. von neuem die dramatische Situation auf, wann Jeremia vom Volk der Judäern nach dem Attentat auf Gedalja zur Vermittlung bei Jahwéh gerufen wurde (Jer 42). Selbst die Erschrockenen Judäer erklärten ihm feierlich:

„Der Herr sei ein wahrer und treuer Zeuge gegen uns, wenn wir nicht genau nach jedem Wort handeln, mit dem dich der Herr, dein Gott, zu uns sendet.
– Sei es gut oder schlimm, auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, zu dem wir dich senden, werden wir hören, damit es uns gut gehe, weil wir auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, hören ...” (Jer 42,5f.).

Indessen in Antwort auf die Worte von Jeremia, die er zweifellos im Namen Jahwéh verkündet hat, haben dieselben Führer dieses WORT von Jahwéh überschrien, als ob sie plötzlich unter Einfluss eines von Satan Besessenen gewesen wären:

„Und es geschah, als Jeremia dem ganzen Volk alle Worte des Herrn , ihres Gottes, vollständig mitgeteilt hatte, nämlich all die Worte, mit denen ihn der Herr zu ihnen gesandt hatte, da sagte Asarja ... und Johanan ... sowie alle vermessenen Männer zu Jeremia:
Was du sagst, ist erlogen. Nicht der Herr, unser Gott, hat dich gesandt mit dem Auftrag: Ihr sollt nicht nach Ägypten ziehen, um euch dort niederzulassen.
– Vielmehr hetzt dich Baruch, der Sohn Nerijas, gegen uns auf, um uns den Chaldäern auszuliefern, sodass sie uns töten oder uns nach Babel in die Verbannung führen! ...” (Jer 43,1-3).

Der Biblische Autor fügt noch dazu:

„Johanan ..., alle Trupppenführer und das ganze Volk hörten also nicht auf die Stimme des Herrn im Land Juda zu bleiben.
Johanan ... und alle Truppenführer nahmen den ganzen Rest Judas ... auch den Propheten Jeremia und Baruch ...
Und sie zogen ins Land Ägypten aus, weil sie nicht auf die Stimme des Herrn hörten. Und sie kamen bis nach Tachpanhes.

– In Tachpanhes erging das Wort des Herrn an Jeremia:
‘Nimm große Steine in die Hand vergrab sie vor den Augen judäischer Männer im Sandboden an der Ziegelterrasse, die am Eingang zum Haus des Pharao in Tachpanhes ist!
Dann sag zu ihnen: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels:
Siehe, ich sende hin und hole meinen Knecht Nebukadnezzar, den König von Babel. Ich werde seinen Thron über diesen Steinen, die ich vergraben habe, aufstellen und er wird sein Prunkzelt darüber ausspannen.
Er wird kommen und das Land Ägypten schlagen: Wer für den Tod bestimmt ist, verfällt dem Tod, wer für die Gefangenschaft, der Gefangenschaft, und wer für das Schwert, dem Schwert.
Ich werde an die Tempel der Götter Ägyptens Feuer legen und die Götter verbrennen oder sie in die Gefangenschaft führen. ...
Er wird zerbrechen die Obelisken von Heliopolis in Ägypten und die Tempel der Götter Ägyptens im Feuer verbrennen” (Jer 43,4-13).


Wir bewundern und sind überrascht, wenn wir die unendliche Geduld Jahwéh’s beobachten, wie sie sich für unser Verständnis schwer zu begreifen zeigt. Der parallel zu Jeremias, allerdings unter den Gefangenen in Babylonien tätige Prophet Ezechiel bezeugt die Haltung dieses dauernd rebellierenden Volks folgender:

„Menschensohn, ich sende dich zu den Söhnen Israels, zu abtrünnigen Völkern, die von mir abtrünnig wurden ...
– Es sind Söhne mit trotzigem Gesicht und hartem Herzen. Zu ihnen sende ich dich. Du sollst zu ihnen sagen:
– So spricht Gott, der Herr. Sie aber: Mögen sie hören oder es lassen – denn sie sind ein Haus der Widerspenstigkeit – , sie werden erkennen müssen, dass mitten unter ihnen ein Prophet war ...” (Ez 2,3f.).

Diese Worte stammen also von einem anderen Propheten, der damals in Gottes Sendung unter den Deportierten Israeliten in Babylon tätig war.
– Gott bringt diesen Deportierten die Ruinen zur Erinnerung, die in Jerusalem geblieben sind, wie auch alle Ermordete in Blutbäden, die von Babyloniern vollbracht waren. Das alles war allerdings direkte Folge der arroganten Apostasie des damaligen Volks Gottes:

„... Heute sind sie Trümmerstätten, die niemand mehr bewohnt ...
– Das ist Folge ihrer bösen Taten: sie erzürnten mich,
indem sie hingingen, um anderen Göttern ... Räucheropfer darzubringen und ihnen zu dienen ...
– Wohl habe ich immer wieder all meine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt mit der Mahnung:
‘Verübt doch nicht einen solchen Gräuel, den ich hasse’ !
– Sie aber haben nicht gehört und mir ihr Ohr nicht zugeneigt, sodass sie von ihrer Bosheit umgekehrt wären und nicht mehr anderen Göttern Räucheropfer dargebracht hätten.
– Daher ergoss sich mein Grimm und mein Zorn und wütete in den Städten Judas und in den Straßen Jerusalems, sodass sie zur Trümmerstätte und Wüste wurden, wie es noch heute ist ...” (Jer 44,2-6).

In dieser Situation WARNT Gott der WAHRHEIT der Offenbarung und seines Erlösungs-VORHABENS vor allem, was das BÖSE in Gottes Augen ist – diese Flüchtlinge von Juda nach Ägypten, dass sie sich bekehren und sich von den Praktiken der fortwährend verrichteten Apostasie ihrer Vorgänger trennen.

„Nun aber spricht so der Herr, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels:
Warum tut ihr euch jetzt selbst so großes Unheil an, dass ihr eure Männer und Frauen ... aus Juda ausrottet und keinen Rest mehr übrig lasst?
– Denn ihr erzürnt mich durch die Werke eurer Hände, indem ihr anderen Göttern Räucheropfer darbringt im Land Ägypten, wohin ihr ausgezogen seid, um euch dort niederzulassen. So rottet ihr euch selbst aus und werdet zum Fluch und Gespött bei allen Völkern der Erde.
Habt ihr denn das Bosheiten eurer Väter und die Bosheiten der Könige von Juda und die Bosheiten seiner Frauen und eure Bosheiten und die Bosheiten eurer Frauen vergessen, die sie im Land Juda und in den Straßen Jerusalems getan haben? ...
Sie sind nicht zerknirscht bis zum heutigen Tag, fürchten sich nicht und leben nicht nach meiner Weisung und nach meinen Satzungen, die ich euch und euren Vätern vorgelegt habe.

– Darum – so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels:
Siehe, ich richte mein Angesicht gegen euch zu eurem Unheil: um ganz Juda auszurotten ...
Sie alle werden im Land Ägypten umkommen. Sie werden fallen durch Schwert und Hunger ... Durch Schwert und Hunger werden sie sterben und zum Fluch und einem Bild des Entsetzens werden, zur Verwünschung und zur Schmach ...
Wie ich Jerusalem heimgesucht habe, so suche ich die im Land Ägypten Angesiedelten heim mit Schwert, Hunger und Pest ...” (Jr 44,7-14),

Gott erinnert durch Jeremia jenen Flüchtlingen von neuem wiederholt die allgemein begangenen Sünden der Apostasie und die arrogante Zurückweisung des Ersten Gebotes:

„Da antworteten alle Männer, die wussten, dass ihre Frauen anderen Göttern Räucheropfer darbrachten, und alle Frauen, die dabeistanden, eine große Schar ... dem Jeremia:
Was das Wort betrifft, das du im Namen des Herrn zu uns gesprochen hast, so hören wir nicht auf dich.
Vielmehr werden wir jedes Wort ausführen, das aus unserem Mund hervorgegangen ist: Wir werden der Himmelskönigin (NB. = einer der besonders verehrten Göttin der Sinnlichkeit),
Räucheropfer darbringen und ihr werden wir Trankopfer ausgießen, wie wir, unsere Väter, unsere Könige und unsere Große in den Städten Judas und in den Straßen Jerusalems getan haben. Damals hatten wir Brot genug, es ging uns gut und wir haben kein Unheil gesehen.
– Seit wir aber aufgehört haben, der Himmelskönigin Räucheropfer darzubringen und ihr Trankopfer auszugießen, fehlt es uns an allem und wir kommen durch Schwert und Hunger um’.
– Die Frauen aber sagten:
‘Wenn wir der Himmelskönigin Räucheropfer darbringen und ihr Trankopfer ausgießen: Geschieht es denn ohne unsere Männer, dass wir für sie Opferkuchen mit ihrem Bild zubereiten und ihr Trankopfer ausgießen?” (Jr 44,15-19).
(Die Verrichtung von Kultusriten setzte die Akzeptation vonseiten der Männer, als des Hauptes des Hauses-der-Familie voraus)
.

In Antwort auf die scheinbare Ruhe und das relative Wohlergehen, was des Öfteren bei denen erfahren werden kann, die für den Alltag die Gebote Gottes niedertreten, sprach Jeremia:

„Jeremia entgegnete dem ganzen Volk ...:
Hat nicht das Räuchern, das ihr in den Städten Judas und auf den Straßen Jerusalem als Räucheropfer dargebrachtet, ihr und eure Väter ... war es nicht gerade dies, woran der Herr gedacht hat und das in seinem Herzen aufgestiegen ist?
Schließlich konnte es der Herr nicht mehr aushalten wegen der Bosheit eurer Taten und wegen der Gräuel, die ihr verübt habt. Deshalb wurde euer Land zur Öde, zum Entsetzen und zum Fluch, unbewohnt, wie es heute noch ist ...
Weil ihr Räucheropfer dargebracht und gegen den Herrn gesündigt habt, weil ihr auf die Stimme des Herrn nicht gehört und nicht nach seiner Weisung, seinen Satzungen und Bundeszeugnissen gelebt habt, darum hat euch dieses Unheil getroffen ....’ (Jer 44,20-23).

Wonach fügte Jeremia noch hinzu:

‘Hört das Wort des Herrn:
So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels:
Was ihr und eure Frauen mit dem Mund gelobt, das führt ihr mit den Händen aus. Ihr sagt: Unsere versprochenen Gelübde werden wir gewissenhaft erfüllen und der Himmelskönigin Räucheropfer darbringen und ihr Trankopfer ausgießen.
– Haltet nur eure Gelübde genau, ja, eure Gelübde erfüllt gewissenhaft!
Darum höre das Wort des Herrn, ganz Juda, das im Land Ägypten wohnt:
Siehe, ich schwöre es bei meinem großen Namen, spricht der Herr:
Nie mehr soll mein Name vom Mund irgendeines Judäers genannt werden. Keiner soll mehr im ganzen Land Ägypten sagen: So wahr Gott, der Herr, lebt !
Siehe, ich wache zum Unheil, nicht zum Heil.
Alle Judäer im Land Ägypten werden durch Schwert und Hunger umkommen, bis sie vernichtet sind ...
Nur wenige werden dem Schwert entrinnen und aus dem Land Ägypten ins Land Juda zurückkehren ... werden erkennen, wessen Wort sich erfüllt, das meine oder das ihre.
Dies aber soll euch das Zeichen sein – Spruch des Herrn – dass ich euch heimsuche an diesem Ort, damit ihr erkennt, dass meine Worte über euch bestimmt in Erfüllung gehen zu eurem Unheil ...” (Jer 44,24-29).

6. Schlüsse
aufgrund der Erwägungen
des Jeremia-Buches

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Es dürfte ein Resümee vollbracht werden der im Geschriebenen-Wort-Gottes im Jeremia-Buch ausnahmsweise ausführlich dargestellten Reaktionen Gottes angesichts der ethischen Verhaltensweisen des VOLKS Gottes zu feierlich angenommenen Bedingungen des geschlossenen Bundes. Von seiner Befolgung sollte das Erlangen des Segens-Lebens, beziehungsweise des Fluchs-Todes abhängig sein, wie es schon von Mose bezeichnet wurde (s. Dtn 27,15-26; 28; 30,15-20) und was Josua vor seinem Tod nur bestätigt und wiederholt hatte (Jos 24,14-28).

(0,38 kB) Wir sind vor allem Zeugen der ununterbrochen unternommenen Rufe und Bitten, mit denen Gott sich an das Volk seiner Erwählung wandte, dass es sich von taumelnden Erlebnissen nicht verführen lässt, mit denen die Kultus-Praktiken, wie sie von Bewohnern der Nachbarländer verrichtet waren, einhergingen.

In den angeführten Fragmenten ging es hauptsächlich um das Erste und wichtigste Gebot: der ausschließlichen Ehre, wie sie sich Gott der WAHRHEIT der Offenbarung gehört. Sowohl die Judäer des mittlerweise zerstörten Jerusalems, wie diese Flüchtlinge vom Staat Juda begingen fortwährend die Apostasie vom Gott der WAHRHEIT. Jeremia brandmarkt in erster Reihe gerade diese Sünden.
– Von Sünden die gegen die übrigen Gebote des geschlossenen Bundes begangen wurden spricht Jeremia hauptsächlich in ersten Kapiteln seines Buches (u.a. Jer 7,9).

Es drängt sich einmal mehr die unwahrscheinliche Geduld Gottes auf. Und zwar Gott der Wahrheit der Offenbarung wartet fortwährend auf die Reumut der Herzen und die Abkehr von allem, was BÖSES in Gottes Augen ist.

Es sollten einmal mehr Wort des Hl. Petrus vom Neuen Testament angeführt werden

„... Der Herr der Verheißung zögert nicht,
wie einige meinen, die von Verzögerung reden,
sondern er ist geduldig mit euch, weil er nicht will,
dass jemand zugrunde geht
,
sondern dass alle zur Umkehr gelangen” (2 Petr 3,9).

Gott ruft und ermutigt das sein Volk zur Besinnung angesichts der Versuchungen zu allerlei Formen des damaligen Götzendienstes:
– sowohl dieses grausamen, verbunden mit Menschen-Opfern zu Ehren des Ammoniter-Moabiter-Gottes: MOLOCH (s. z.B. Jer 7,31f.),
– wie auch dieser Kulten, die mit angenehmen sinnlichen Erlebnissen verbunden waren, z.B. dem Kultus der am ganzen damaligen Osten sehr populären Göttin der Sinnlichkeit, genannt ‘Himmelskönigin’.

Allerdings Gott stellt systematisch mit Schmerz seines Herzens hinsichtlich dieser fest, die sich vor solchen Gottheiten beugen, die von ihnen selbst fabriziert wurden:

Sie sagen ja zum Holz:
‘Du bist mein Vater’,
und zum Stein:
‘Du hast mich geboren’ (Huldigung den Gottheiten, die aus Holz geschnitzt,
oder im Stein gehaut sind)
.
Sie kehren mir den Rücken zu
und nicht das Gesicht.

Sind sie aber in Not, dann rufen sie:
Erheb dich und hilf uns !’ ...” (Jer 2,27).

Wie viele Male erinnert Gott durch Jeremia, dass Er sein Volk zur Umkehr rief und unermüdlich zu ihm im Lauf aller Jahrhunderte seine Boten, die Propheten, geschickt hat. Das Volk Gottes hat sie grundsätzlich nicht gehört, und des Öfteren ... sie zu Tode gebracht:

„Warum streitet ihr gegen mich?
Ihr alle seid mir untreu geworden – Spruch des Herrn.
Vergeblich schlug ich eure Söhne:
sie nahmen die Züchtigung nicht an !

Euer Schwert fraß eure Propheten wie ein reißender Löse ...” (Jer 2,29f.).
(Vgl. die Worte Jesu: ‘Jerusalem, Jerusalem! Du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die zu dir gesandt sind ...’ : Mt 23,37)
.

Gott wartete trotz allem geduldig auf eine Reagenz der Umkehr und bietet jedem die Chance zur Bekehrung des Herzens, indem Er die Versöhnung mit sich verspricht:

Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder,
Ich will eure Abtrünnigkeit heilen !” (Jer 3,22).

Zum Akt der Zerknirschung und Entsühnung Gottes würden solche Worte werden:

„Da sind wir, wir kommen zu Dir.
Denn Du bist der Herr, unser Gott !
Fürwahr, Trug kommt von den Höhen, der Lärm auf den Bergen (= Orte des Götzenkultus)...
Fürwahr, beim Herrn, unserm Gott, ist Israels Rettung !
– Doch das schändliche Treiben fraß seit unsrer Jugend alles, was unsere Väter erwarben,
ihre Schäfe und Rinder, ihre Söhne und Töchter.
Wir betten uns in unsere Schmach, und unsere Schande bedeckt uns.
Denn wir haben gesündigt gegen den Herrn, unsern Gott,
wir selbst und unsere Väter,

von unserer Jugend an bis auf den heutigen Tag.
Wir haben nicht gehört auf die Stimme des Herrn unseres Gottes” (Jer 3,22-25).

Verstockte Zurückweisung des Wortes Gottes

(0,38 kB) Jeremia stellt aber mit Herzensschmerz fest – er, der er so lebendig an Jerusalem gebunden war und fortwährend für das Volk Juda bei Gott Fürsprache gehalten hat (s. z.B.: Jer 4,19-22), dass die Verschmähung des WORTES Gottes beinahe zum Grundsatz für dieses Volk Gottes geworden ist. Die Führer des Volks Gottes und das ganze Volk Gottes haben vortrefflich gespürt, dass Jeremia nicht im eigenen Namen spricht, sondern dass es immerwährend WORTE des JAHWÉH selbst sind.

Zeichen solcher Haltung sind die immer wieder bei Jeremia vorkommenden Worte eines entschiedenen ‘NEIN’ angesichts der sich klar bewusstgewordenen GLAUBENS-Überzeugung, dass der Widerspruch zu Worten des Jeremia – Zeugnis eines entschiedenen Widerspruchs gegen Jahwéh selbst ist, das heißt der aufständischen Zurückweisung Gottes. Dieselben Vertreter des Volks, zusammen mit dem damals versammeltem Volk – bekennen vermeintlich zuerst feierlich ihre vollständige Fügsamkeit im Angesicht des WORTES Gotte. Sie erklären zuerst und setzen von vornherein fest, dass sie Gott hören werden – unabhängig davon, ob die ihnen von Gott vorgestellten Lösungen ihrem Verstand entsprechen werden oder nicht.

Ihre Haltung bestätigen sie gleichbedeutend mit dem zu dieser Stunde abgelegten gleichsam feierlichen Eid:

Der Herr sei ein wahrer und treuer Zeuge gegen uns, wenn wir nicht genau nach jedem Wort handeln, mit dem dich der Herr, dein Gott, zu uns sendet.
– Sei es gut oder schlimm, auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, zu dem wir dich senden, werden wir hören, damit es uns gut gehe, weil wir auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, hören ...” ...” (Jer 42,5).

Als aber der Prophet endlich das WORT der Antwort Gottes auf ihre Bitte bekommen hat, haben sie sie entschieden und eindeutig zurückgewiesen. Sie konnten zu dieser Stunde unmöglich nicht mit den Überresten des ’GLAUBENS-Sinns’ wahrnemen, dass sie daselbst NICHT den Menschen zurückweisen, sondern Gott selbst.
– Hier noch einmal ihre Antwort:

„Als nun Jeremia dem ganzen Volk alle Worte des Herrn, ihres Gottes, die der Herr ihm an sie aufgetragen hatte, bis zu Ende ausgerichtet hatte, alle jene Wort, da antworteten Asarja ... und Johanan ... und alle frechen und vermessenen Männer zu Jeremia:
Was du sagst, ist erlogen.
Nicht der Herr, unser Gott, hat dich gesandt mit dem Auftrag:
Ihr sollt nicht nach Ägypten ziehen
, um euch dort niederzulassen ! ... ” (Jer 43,1ff.).

Der Biblische Autor war genötigt dieses Wort dazuzusagen:

„Johanan ..., alle Trupppenführer und das ganze Volk
hörten also nicht auf die Stimme des Herrn
im Land Juda zu bleiben.
Johanan ... und alle Truppenführer nahmen den ganzen Rest Judas
... auch den Propheten Jeremia und Baruch ...
Und sie zogen ins Land Ägypten aus,
weil sie nicht auf die Stimme des Herrn hörten...” (Jer 43,1ff.).

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Landschaft, die an Sonnentagen mit sich über diese üppige Pflanzenweld und Tempel, die in der Regel Bekennern nicht christlicher Religionen gewidmed sind, erheben.
– O Gott, habe Mitleid mit diesen, die ... „... auf Dich nicht glauben, Dich nicht verehren, Dir nicht vertrauen, Dich nicht lieben ...”

Eine ähnliche Haltung haben dieselben geistigen Führer, samt dem ganzen versammelten VOK auch in anderen Umständen angenommen.

Es geht in diesem Falls nicht um eventuellen Rückzug Gottes von seinem VORHABEN: der Erlösung-Befreiung. Dieses VORHABEN bleibt bei Gott fortwährend dasselbe. Das Spiel gilt dagegen um die Haltung des freien Willens der einzelnen PERSONEN des Volks Gottes. Alle diese, die in dieser Stunde die Haltung aufständischer Zurückweisung des herzensvollen Angebots Gottes zum Frieden des Volks Gottes angenommen haben, waren sich ohne irgendwelchen Schatten eines Zweifels bewusst, dass sie zu dieser Stunde eindeutig „... OHNE Gott, wenn nicht direkt GOTT zum TROTZ” (RP 14) handeln.

Es fragt sich, ob diese Haltung Zeugnis der Sünde gegen den Heiligen GEIST war? Wir übergehen zurzeit die Frage, dass das Alte Testament das Geheimnis Gottes als des EINZIGEN, der aber in DREI Gottes PERSONEN existiert, noch nicht genau gekannt hat. Dennoch schon das Alte Testament kannte nur allzu gut das WORT Gottes vom Propheten Jesaja über den Heiligen GEIST, der nicht „betrübt werden” darf:

„In seiner Liebe und seinem Mitleid hat er selbst sie erlöst.
(= Jahwéh, angefangen von der Herausführung der Hebräer von Ägypten).
Er hat sie emporgehoben und sie getragen in all den Tagen der Vorzeit.
Sie aber lehnten sich auf und betrübten seinen Heiligen GEIST.
Da wandelt er sich ihnen zum Feind: er selbst führte Krieg gegen sie.
(= Gott reichte nach dem Instrument, gegen dieses VOLK Strafen und Unglück zuzulassen ...).
Da dachte man an die Tage der Vorzeit, an Mose, an sein Volk ...
(= Erfahrung von Niederlagen – hat zu Buße und Umkehr geführt ...) ...”
(Jes 63,9ff.).

Ist die Haltung der Judäer Sünde gegen den Heiligen Geist

Es ist schwer eindeutig zu antworten, ob die Haltung der Judäer an Tagen des Jeremia Zeugnis der UNMÖGLICH zu verzeihenden Sünde gegen den Heiligen Geist war. Zweifellos war sie ganz dicht zu dieser Sünde.

Es scheint, wir sind immer näher der Feststellung – nach genaueren Betrachtungen der Sünde, die von einem Teil der reinen Geister : der Engel begangen wurde. Ihr Aufstand wurde vom Luzifer geführt. Zum Wesen dieser Sünde wurde die Blockade, die von der Haltung des freien Willens einer bestimmten PERSON angenommen wurde und die in Praxis das Durchbrechen irgendeines Strahles der „liebevollen Allmacht des Schöpfers”  vereitelte (DeV 33).

Das bedeutet also, dass die Unmöglichkeit, die Vergebung dieser Sünde zu erlangen, nicht aufseiten Gottes liegt, sondern anseiten der betreffenden PERSON. Sie schafft es, dass es Gott unmöglich wird, die Stimme Gottes zu hören, obwohl es Gott niemals zu viel wird, an das Herz jedes Menschen angepocht zu haben. Indessen es genügte – wie es einmal im Namen Jesu die Hl. Faustyna Kowalska verrät:

„... Eines ist notwendig, und zwar dass der Sünder seine Herzenstür für den Strahl der Barmherzigkeit Gottes ein wenig lüftet, das übrige wird dann von Gott erfüllt”(TgF 1507).

Gott wartet doch weiter mit Fülle seiner Barmherzigkeit, dass er vom Sünder in sein Inneres eingeladen wird, um erst dann in sein Inneres eintreten zu dürfen und in ihm für die Dauer bleiben zu können:

„Siehe, Ich stehe vor der Tür und klopfe an.
Wenn einer meine Stimme hört und die Tür öffnet,
bei dem werde ich EINTRETEN und MAHL mit ihm halten,
und er mit mir” (Offb 3,20).

Dem Jeremia blieb nichts anderes übrig, als dass er gerade diese HALTUNG zumindest eines bedeutenden Teils des damaligen VOLKS Gottes, dazu leider von seinen ‘geistigen und politischen FÜHRERN’ gehetzt – als Stand der Verstocktheit des Herzens bezeichnet.

Es scheint, dass Jeremias als erster solchen Zustand der eigenartigen UN-Bekehrtheit bestimmter Personen, oder Personalitäten auf ganz charakteristische Weise ausgedrückt hat:

„Kann ein Kuschit seine Haufarbe,
oder ein Leopard die Flecken seines Fells verändern?
Dann könntet auch ihr,
die ihr ans Böse gewöhnt seid,
Gutes tun ...?” (Jer 13,23).

Noch mehr, Jeremia spricht bei dieser seiner Feststellung bezüglich der UN-UMKEHRTHEIT dieser aller Personalitäten vom begangenen ethischen ÜBEL – von Gott, dem solche Haltung es unmöglich tut, Erlöser sein zu dürfen und die betreffende Person von der Knechtschaft der Sünde befreien zu können. Solche Feststellung ist unmittelbare Folge der gerade erst angeführten eigenartigen – ersten in der Heilige Schrift anschaubaren Definition der Verstockheit in Sünde – als der typischen Sünde gegen den Heiligen Geist – dieses Mal in Anwendung an den Menschen:

„So aber zerstreue ich euch wie Spreu,
die verfliegt im Wüstenwind.
Das ist dein Los, dein Lohn. von mir dir zugemessen,
Spruch des Herrn –
weil du mich vergessen
und dich auf Lügen verlassen hast.
(sie zum Vergleich das Wort Jesu vom ‘VATER der Lüge und Mörder von Anfang an’ : Joh 8,44)
...
Weh dir, Jerusalem,
weil du dich nicht reinigst !
Wie lange noch?” (Jer 13,24.27).

Es scheint, das wesentliche Merkmal der Sünde gegen den Heiligen Geist ist gerade dasselbe Mal, wie es sich so grell bei den gefallenen Engeln offenbart hat: die entschiedene Zurückweisung der Lösung Gottes, um alles auf EIGENE Lösung zu setzen. Die PERSON entscheidet sich dafür, dass sie von nun an SELBST-für-sich sein wird: sie wünscht sich keine weitere ‘Pflegeschaft’ von Seiten Gottes, ihres Schöpfers.

Indem die PERSON ihren Gehorsam Gott bewusst und freiwillig kündigt, wirft sie Ihm in seine Augen ihre entschiedene Haltung, dass sie von nun an mit ihrem weiteren GESCHICK selbst fertig wird: Gott ist ihr nicht mehr nötig. Sie findet sich insofern mündig, dass sie in ihrer Selbsthochschätzung von jeder weiteren Abhängigkeit von Gott schon herausgewachsen ist.

In unmittelbarer Folge der so angenommenen Haltung, betätigt sich die PERSON von nun an entschieden „OHNE Gott, wenn nicht direkt GOTT zum TROTZ” (RP 14). Jede Lösung Gottes wird von solcher Person als von jemandem UN-weisen erachtet, die dem menschlichen Verstand und der menschlich begriffenen sog. ‘Standes-Ration’ klar widerspricht.

Solche Person redet sich hinsichtlich Gottes die Überzeugung und den Vorwurf gegen Gott ein (Frage: ob von sich selbst, oder infolge der mit Kraftaufwand ihr aufgezwungenen solcher Überzeugung, Machwerk von Diesem, der ist „Große DRACHE, die Alte Schlange, die TEUFEL heißt und Satan, und die ganze Erde verführt’: Offb 12,7),
dass Gott sich auf nichts auskennt und dass Gott den Menschen auf keinen Fall liebt.

Demzufolge muss sie leider nach eigener Sicht zu handeln beginnen, im Einklang mit eigener Bewertung der Wirklichkeit. Sie hält an der Meinung, sie müsse diesen UN-Weisen Gott korrigieren, oder vielleicht selbst Gott eine richtig anschauliche ‘Lehr-Stunde’ betreffs dessen bereiten, dass es das GUTE beziehungsweise BÖSE sein SOLL, und folgender: was es eigentlich das LEBEN, beziehungsweise den TOD heißt, wenn doch alles dafür spricht, dass Gott betreffs dieser Sachen keine Ahnung hat ...

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ks. Paweł Leks, SCJ
+

Tarnów, VIII.2021.
Re-lektura: 8.XII.2021.

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2. Mit Glut der LIEBE gesättigte ausgelesene Aussagen des Alten
Testaments

a. VORHABEN der Erlösung eingeprägt in das Gewissen und die
Offenbarung

Allgemeinheit des Erlösungs-VORHABENS
Stimme des Gewissens
Der Erlöser im Bericht des Erschaffungs-Werks: Gen 1
b. Der Erlöser im PROTO-Evangelium angesagt Gen 3,15
Eintrag des PROTO-Evangeliums: Gen 3,15
c. Messianische Verheißungen und der systematisch erneuerte Bund
3. Gott in der Totalität der Hingabe an sein lebendiges EBENBILD
a. Du wirst deinen Gott lieben ... aus deinem ganzen Herzen
b. Gott der von sich aus alles gibt – und das fortwährend Gott
verratende Gottes-Volk

4. Treue Gottes zum unternommenen VORHABEN der Erlösung nach
der Apostasie zum Kultus des goldenen Kalbs

a. Gott warnt durch seine Diener: die Propheten
b. Niederlagen infolge des Verrats der Gott versprochenen Liebe
Massenhafte Apostasie unter Manasses
Bekenntnis von Jeremia
Bekenntnis von Ezechiel
5. Hosea: Bräutlichkeit der LIEBE Gottes
6. Jeremia: Schmerz wegen der Verstocktheit von Juda
7. Verwundernde Vertraulichkeiten der ‘ehelichen’ Liebe Gottes bei
Deutero- und Trito-Jesaja

a. Von der Propheten-Botschaft des Proto-Jesaja
b. Herzensergüsse der bräutlich-ehelichen Liebe Jahwéh
bei Deutero-Jesaja

c. Jahwéh als Ehe-Gatte seines Volks bei Trito-Jesaja

7.Kap. DAS VORHABEN GOTTES UND DER FREIE WILLE DER
MENSCHLICHEN PERSON


1. Wiederholt: Die menschliche PERSON ausgestattet mit freiem Willen
Unabdingbare Ausstattung der PERSON
Risiko beim Erschaffen des freien Willens
2. Gabe des freien Willens geschenkt der PERSON von Mann und Frau
3. Freier Wille der PERSON und das VORHABEN Gottes der Erlösung
4. Das VORHABEN Gottes immer aufgeschlossen und der freie Wille
in seiner Blockierung

5. Metastase der grundlegenden Sünde auf Übertretung anderer Gebote
Rolle der zugelassenen Geschichtsniederlagen
Unermüdliche Aufrufungen Gottes durch die Propheten
6. Schlüsse aufgrund der Erwägungen des Jeremia-Buches
Verstockte Zurückweisung des Wortes Gottes
Ist die Haltung der Judäer Sünde gegen den Heiligen Geist


Fotos-Bilder