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VERMERK: Abkürzungen zur angeführten Literatur s. Literatur


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b. Die Kirche die das Leben in ihrer Unterordnung
zu Christus-das-Haupt empfängt

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Ausgangspunkt der erörterten Analogie ist Christus als Haupt – in seinen Beziehungen zur Kirche als seinem Mystischen Leib. Es geht also von neuem um eine Wirklichkeit, die sich als ‘Vertikale’ abspielt: Christus und die Kirche. Diese Wirklichkeit kommt einmal mehr in die gegenseitigen Beziehungen der Tatsache hinein, die sich in der ‘Horizontalen’ ereignen: Mann als Haupt seiner Frau. Das bildet die weitere Hinsicht der Ehe, die auch um dieser Tatsache willen unmöglich kein Sakrament der Kirche sein kann.

Der Hl. Paulus drückt sich im gerade erörterten Fragment des Epheser-Briefes von der Kirche unzweideutig aus als dieser, die Christus sich erwählt hat, d.h. die die Geliebte ist – die seine Mystische Braut darstellt. Christus ist nach dem Hl. Paulus das ‘Haupt’ der Kirche – seines ‘Leibes’ dadurch, dass Er sein Erlöser ist. Erst auf solche Weise wird Christus Bräutigam der Kirche, seiner Mystischen Braut.

Diese Feststellung ist trächtig. Die Kirche ist offenbar Christus „untergeordnet”. Er ist ihr ‘Haupt’. Diese Unterordnung hat in sich nichts von ‘Knechtschaft’. Sie ist „Befreiung zur Freiheit” (vgl. Gal 5,1) zum „Glauben, der durch die Liebe wirksam ist” (Gal 5,6). Die Kirche, als die Braut Christi-des-Hauptes, schaut dauernd ergriffen in seine Erwartungen und seinen Willen. Dieser ist aber ganz Erlösung der Kirche – seine Heiligung.
– Die Unterwerfung der Kirche wird spontane Antwort voller Dankbarkeit und Liebe der Kirche angesichts der Tatsache, dass Christus-das-Haupt sich ganzen der Kirche dahingibt. Christus hat sie bis zum Letztlichen des Kreuzes geliebt – oder eher: noch außerhalb des Kreuzes. Er hat doch gesagt – und verwirklicht es auch: „Seht, Ich BIN mit euch alle Tage hindurch – bis zum Ende der Welt(Mt 28,20).

Die Kirche würde nicht da sein, wenn nicht Christus – als ihr Haupt, d.h. ihr Erlöser, da wäre. Die Erlösungs-Hingabe des Menschen-Sohnes der Kirche, im Gehorsam gegen den schwierigen Willen des Vaters (Joh 10,17), wurde gleichbedeutend mit der Gestaltung der Kirche als des Mystischen Leibes Christi. Christus hat sie geliebt, indem Er sie für sich zu seiner Braut vorbereitet hatte. Er selbst wurde für sie Bräutigam-vom-Kreuz.

Die Hingabe des eigenen Lebens für die Kirche – wurde Bildung der Kirche. Das „Weizenkorn” wurde zu Tode zertreten – und hat „reichlichen Ertrag” gebracht (vgl. Joh 12,24). So hat Christus bewiesen, dass Er die Kirche zu gleicher Zeit Erlösend – und Bräutlich geliebt hat.

Die Hingabe seines Selbst zum Kreuzestod wurde Akt der untrennbaren Vermählung mit der Kirche. In diesem Akt hat Christus-das-Haupt die Kirche als diese Seine, Geliebte – mit seinem eigenen Leben und seiner eigenen Göttlich-Menschlichen Liebe beschenkt.
– Als Jesus die Menschenmengen mit wunderbar vermehrtem Brot gesättigt hat, sagte Er von sich:

„Wer von Diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben.
Das Brot, das Ich geben werde, ist Mein Fleisch:
Ich gebe es hin für das Leben der Welt” (Joh 6,51).

Als ‘Mystischer Leib’ Christi, empfängt die Kirche ihr ganzes Leben allein von Ihm, seinem Haupt. Wie der Leib ohne das Haupt nicht leben kann, so hat die Kirche keinen Grund zu bestehen ohne Christus. Als Haupt der Kirche, überweist ihr Christus immerwährend seine Liebe und sein Leben, wodurch Er sie sich als seine Braut gestaltet, die Er daselbst beim Leben unterhält.
– Dieses Leben ist die überreichliche Gabe der von Ihm vollbrachten Erlösung. Gerade als Haupt der Kirche, nährt und bekleidet Er seinen Mystischen Leib, indem Er sich mit ihr – in seiner Hingabe-bis-zum-Kreuz vereinigt. Das geschieht ähnlich wie diese Vereinigung, in der sich in der Ehe Mann mit seiner Frau verbindet, so dass sie in dieser Vereinigung als ob Ein Subjekt wären: „Zwei-zu-einem-Fleisch”.

Diese Wirklichkeit erklärt in seinen mit Gebet durchtränkten Erwägungen Johannes Paul II.:

„... Die Kirche ist eben jener Leib, der – indem er Christus als dem Haupt in allem unterordnet ist, von Ihm – das alles empfängt, wodurch er sein Leib wird und es ist: das ganze Heil, das Gabe Christi – bis zum Letztlichen ist. ...
– Die Kirche ist aber sie-Selbst, inwiefern sie als Leib von Christus als ihrem Haupt die ganze Gabe des Heils empfängt, das Frucht Christi Liebe ist und seines ‘Hingegeben-worden-Seins’ für die Kirche ... Jene ‘Hingabe’ an den Vater durch den Gehorsam bis zum Tod [Phil 2,8] ist zugleich ‘Hingabe seiner Selbst für die Kirche’.

In dieser Wortwendung, in diesem Ausdruck [Hingabe seiner Selbst für die Kirche] geht die Erlösungs-Liebe gewissermaßen in Bräutliche Liebe über: Indem sich Christus für die Kirche hingegeben hat, hat Er sich daselbst mit der Erlösungs-Tat einmal für immer mit der Kirche verbunden wie der Bräutigam mit der Braut, wie der Ehemann mit der Ehefrau. Er hat der Kirche sich selbst durch alles hingegeben, was ein für allemal in dieser Christi – ‘Hingabe-seiner-Selbst-für-die-Kirche’ eingeschlossen worden ist.
– So birgt das Geheimnis der Erlösung des Leibes in sich gleichsam das Geheimnis der ‘Vermählung des Lammes’ [Offb 19,7]. Weil aber Christus das Haupt des Leibes ist, durchdringt die ganze Heils-Gabe der Erlösung in die Kirche wie in den Leib dieses Hauptes und gestaltet das tiefste, wesentliche Sein ihres Lebens.
– Sie gestaltet es aber auf Bräutliche Weise, da doch die Analogie des Leibes des Hauptes in unserem Text in die Analogie des-Bräutigams-und-der-Braut übergeht, oder eher des Ehegatten und der Ehefrau ...” (EL 172ff.).

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c. Christus-Haupt-Eucharistie:
einziges Leben der Kirche-Braut

Wie tief hat den Glauben Johannes Paul II. das Bewusstsein gestaltet, dass Christus das einzige Leben der Kirche, des Mystischen Leibes Christi ist! Schon in seiner ersten Enzyklika schrieb er:

„Wenn nun dieser Mystische Leib Christi das Volk Gottes ist, ... so heißt das, dass jeder Mensch in ihm irgendwie mit diesem Lebens-Hauch umfangen ist, der von Christus herkommt. ...
– Die Kirche selbst als der Leib, als Organismus, als gesellschaftliche Einheit erfährt diese Göttlichen Impulse, diese Erleuchtungen und Kräfte des Geistes, die vom Christus dem Gekreuzigten und Auferstandenen herkommen – und gerade dadurch lebt sie mit eigenem Leben.
– Der Kirche ist kein anderes Leben inne außer diesem, mit dem sie von Ihrem Herrn und Bräutigam beschenkt wird ...” (RH 18).

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Weitere Folge der Beerdigungs-Zeremonien, Freitag, den 8.April 2005. Hauptzelebrant war Kard. Josef Ratzinger. Die Anrufungen bei dem Fürbittengebet wurden in 6 Sprachen (darunter polnisch) gebetet.
– Nach der Heiligen Kommunion wurde die Zeremonie der Verabschiedung des Verstorbenen gehalten. Es wurde die Litanei zu Allen Heiligen latein gesungen. Als letzte Anrufung wurde dazugefügt: Heilige Maria Faustyna, bete für ihn.
– Danach wurde ein spezielles Gebet der OST-Kirchen für die Beerdigung in Bizantinischer Liturgie über dem Sarg des Papstes, vom Geistlichen Haupt der Anglikaner, dem Orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel und dem Katholischen Koptischen Patriarchen zelebriert. Der Zelebrant hat den Sarg mit Weihwasser besprengt und ging mit Weihrauch herum. Danach wurde der Sarg von 12 Kammerdienern erhoben, die ihn in Richtung der Basilika des Hl. Petrus genommen haben. Begleitet mit dem Gesang des Magnificat, wurde der Sarg noch einmal zum Petrus-Platz gewendet, dass die Gläubigen noch einmal Johannes Paul II. die Ehre geben könnten, bevor der Sarg in das Grab gelegt werde.

In der letzten Phase seines Lebens hat Johannes Paul II. immer deutlicher die Tatsache betont, dass die Wirklichkeit, die die Kirche alle Jahrhunderte hindurch bildet, die Eucharistie darstellt. Die Eucharistie ist Jesus als der Leib Christi: Nahrung „für das Leben der Welt” (Joh 6,51) und Jesus als Blut-Christi, Voraussetzung des ewigen Lebens und Preis der Vergebung der Sünden (Joh 6,54; Mt 26,28).

Dieses Geheimnis entwickelt Johannes Paul II. vor allem in seiner letzten Enzyklika: „Ecclesia de Eucharistia – Die Kirche lebt dank der Eucharistie”. Er veröffentlichte sie am Gründonnerstag 2003. Dieses Jahr hat er zugleich als das Rosenkranz-Jahr ausgerufen (EdE 62).

Aber schon 12 Jahren vor dem Großen Jubiläum des Jahres 2000 (d.i. im Jahr 1988) hat er von der Eucharistie in seinem Apostolischen Brief ‘Mulieris Dignitatem – Von der Würde und Berufung der Frau’  folgendes geschrieben:

„Christus ist Bräutigam, weil Er ‘sich selbst hingegeben’ hat: Sein Leib wurde ‘hingegeben’, sein Blut wurde ‘vergossen’ [Lk 22,19f.]. ... Die im Opfer des Kreuzes enthaltene ‘uneigennützige Gabe’ hebt in endgültiger Weise den Sinn der Bräutlichen Liebe Gottes hervor. Christus ist Bräutigam der Kirche als Erlöser der Welt.
– Die Eucharistie ist Sakrament unserer Erlösung.
Sie ist Sakrament des Bräutigams und der Braut.
– Die Eucharistie vergegenwärtigt und verwirklicht – sakramental – aufs Neue die Erlösungs-Tat Christi, die die Kirche, seinen Leib, ‘bildet’.
– Mit diesem ‘Leib’ ist Christus vereint wie der Bräutigam mit der Braut. ... In dieses ‘Große Geheimnis’, gedeutet auf Christus und die Kirche, wird die urewige ‘Einheit-der-Zweien’ eingefügt, wie sie ‘von Anfang an’ zwischen Mann und Frau gegründet worden ist” (MuD 26).


Wir kehren auf die Worte des Epheser-Briefes zurück. Der Hl. Paulus entwickelt im erörterten Text die Analogie der Einheit, die zwischen dem Haupt und dem Leib besteht, und bezieht sie auf die Einheit Christi mit der Kirche.
– Im menschlichen Leib besteht offensichtlich eine organisch-biologische Einheit zwischen dem Kopf und dem Leib, und folgerichtig auch die geistige Einheit zwischen ihnen. Sie ist Grundlage für die Einheit der menschlichen Person (EL 175f.).

Allerdings aus dieser organischen Einheit des menschlichen Leibes leitet Paulus die ‘Analogie’ dieser Einheit her, wie sie Mann und Frau bilden sollen, indem er mit ihr Ein-Fleisch wird – nach Ähnlichkeit [= in Analogie] dieser Einheit, wie sie zwischen dem ‘Haupt’ und dem ‘Leib’ besteht.
– Vom Gebrauch dieses Bildes als ‘Analogie’ (nicht aber als Identität, noch selbst als Ähnlichkeit) zeugt u.a. das, dass Paulus seine Sprechweise immer wieder wechselt: vom Sprechen von Zweien Personen: Mann und Frau – zu ihrem ehelichen Zwei-zu-einem-Fleisch, als ob diese Zweien nicht Zwei Personen wären, sondern nur Eine Person bildeten, wo das Haupt untrennbar mit dem ‘Leib’ verkoppelt ist.

An solches „Zwei-zu-einem-Fleisch” knüpft Paulus übrigens ganz offen an, indem er gegen das Ende des erörterten Fragments – Worte vom Genesis-Buch anführt, in denen es von Mann und Frau direkt als ihrem ‘Einen’ Fleisch gesprochen wird (s. Eph 5,31 – und: Gen 2,24).

So sollen sich eben in der Ehe der Jünger Christi die Beziehungen zwischen Mann und Frau gestalten. Die Kirche ist ganz Christus unterordnet. Aber auch gerade deswegen ist sie immerwährend sperrangelweit offen für die Gabe von Leben und Liebe, die sie auf solche Art und Weise fortwährend von Christus als ihrem Haupt empfängt.

In Ähnlichkeit zu dieser Göttlich-menschlichen Wirklichkeit, d.h. der ‘Vertikale’ der Beziehungen Christus-das-Haupt zu seinem Leib: zur Kirche als seiner Braut – sollen sich nach dem Hl. Paulus die gegenseitigen Beziehungen zwischen den Eheleuten gestalten, d.h. in der Wirklichkeit der ‘Horizontale’ von Mann und Frau. Die Frau soll dem Mann unterordnet sein – in allem, weil sie von ihm beständig die Gabe des Lebens empfängt, wie Christus-das-Haupt immerwährend mit Leben – die Kirche, seine Mystische Braut, beschenkt:

„Bräutigam ist dieser, der liebt.
Braut ist die Geliebte: sie ist diese, die die Liebe erfährt,
um gegenseitig zu lieben” (MuD 29).

Die Christlichen Ehegatten sollen ihre gegenseitige Liebe so erleben (‘Horizontale’), dass der Mann-das-Haupt seine Ehegattin fortwährend mit Leben und Liebe beschenkt – wie seinen ‘Leib’.
– Es soll geschehen in Widerspiegelung und im Ausmaß der sich mit ihrer ehelichen Liebe fortwährend kreuzenden dieser Anderen Liebe (‘Vertikale’), deren Impulse die Kirche beständig erfährt, der Mystische Leib und die Braut Christi-des-Hauptes, der ganz für Sie lebt und sie beständig mit seinem Leben und seiner Liebe nährt, indem Er im Opfer seiner Kreuzigung für sie – ihr Bräutigam wird.

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5. Gabe des Hauptes für den Leib: Christus-Kirche – Mann-Frau

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a. „Jeder nährt seinen Leib ...” (Eph 5,29)

In Weiterfolge der gerade erörterten Worte, dass der Mann seine Frau lieben und ihr fortdauernd die Gabe des Lebens übermitteln soll (s. Eph 5,28), indem er ihr ‘Haupt’ ist (Eph 5,23) – in Analogie zu Christus, dem Haupt seines Leibes, der seine Kirche-Braut ist (Eph 5,23), kann die Frage vortreten:

um was für ein ‘Leben’ es hier geht und von was für einer ‘Liebe’ in der nach der ‘Neuheit des Evangeliums’ Christi gelebten Ehe es gesprochen werden soll – was in heutiger Terminologie genannt wäre: in der Ehe, die als Sakrament gelebt wäre?
Die Frage betrifft diese Wirklichkeit, wie sie von Eheleuten erlebt werden sollte im Aspekt der ‘Horizontale’ ihrer Beziehungen.

In Antwort auf diese Frage präzisiert der Hl. Paulus seine Hinweise sogleich, indem er von neuem zur Wirklichkeit wechselt, die sich unabänderlich treu in der ‘Vertikale’ ereignet: in Beziehungen Christi zu seiner Braut – der Kirche.
– Wie – nach Paulus – der Mann das ‘Haupt’ der Frau ist (‘Horizontale’; Eph 5,23), so ist umso mehr Christus das Haupt – seiner Kirche (‘Vertikale’: Eph 5,23). Mit dieser aber seiner Kirche vereinigt sich Christus gleichsam der Bräutigam mit der Braut.

Wir sind auf der Stufe des Abschnitts ‘d’ des besprochenen Textes (s. ob. Eph 5,21-33: Text), obwohl wir die vorangegangenen Abschnitte gut im Gedächtnis behalten:

d. „So sollen auch die Männer ihre Frauen lieben, wie ihren eigenen Leib.
(58 b)Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst (V.28).
(58 b)Kein Mensch hat je sein eigenes Fleisch gehasst,
(58 b)vielmehr er nährt und pflegt es, wie auch der Christus – die Kirche (V.29),
(58 b)weil wir Glieder seines Leibes sind” (V.30; Eph 5,28ff.).

Die Anfangsworte des angeführten Satzes: „So sollen auch die Männer ihre Frauen lieben, wie ...” (Eph 5,28) haben den Anschein, als wiesen sie auf die alltäglichen Beziehungen unter Eheleuten hin, wo sich alles auf ausschließlich ‘natürlichem’ Niveau abspielt, das also nicht viel zu tun haben kann mit dem übernatürlichen Ausmaß der Ehe als Sakraments.

Bemerkenswert wird aber von neuem in der ersten Reihe der Mann genannt – und nicht die Frau. Auf ihm als dem ‘Haupt’ ruht die Pflicht, dass er seine Frau liebt: „So sollen auch die Männer ihre Frauen lieben ...”.
– Es ist weitere Wiederholung der Worte, die der Hl. Paulus zwei Verse zuvor gesagt hat: „Ihr Männer liebt eure Frauen, wie Christus die Kirche geliebt ...” (Eph 5,25).
– Nur dass Paulus zum ersten Mal das Verb in Befehlsform angewandt hat: „Ihr Männer liebt eure Frauen, ...”, indessen im jetzt erwogenen Satz weist er auf ‘Lieben’ vor allem in Form der moralischen Verpflichtung hin: „So sollen auch die Männer ihre Frauen lieben ...”.

In beiden Fällen schwimmt der Paulus gleichsam ‘gegen den Strom’ der damaligen Sittlichkeit. Nach ihr bedeutete es Umsturz in der Welt der damals herrschenden Kultur und der stabilisierten Ordnung, wenn der Mann-der-Ehegatte ‘verpflichtet’ wäre, seine Frau zu lieben. Die Frau wurde als ‘Werkzeug’ zum Gebären von Kindern getrachtet, wie auch zu allerlei Diensten in der Hauswirtschaft, und darüber hinaus ihrem Mann auf jeden Ruf mit ihrem Leib.
– Wenn Paulus vom Gefängnis aus die Frucht seiner Gebets-Erwägungen übermittel, und sicher auch der wiederholt empfangenen unmittelbaren Offenbarungen von Christus (vgl. wenn auch nur: Eph 3,3.5; 2 Kor 12,1.8f.; Apg 18,9; 23,11; 27,24), geschieht es infolge der zunehmenden fruchttragenden ‘Neuheit des Evangeliums’.

Ihr gemäß ist die Ehe von nur zivil-rechtlichen Institutionen ausgenommen. Sie wurde von Christus auf die Ebene erhoben, die dem Werk der Erlösung entspricht als Sakrament der Ehe. Es macht nichts aus, dass Paulus die Terminologie der späteren Zeiten der Entwicklung des Christentums: ‘Sakrament’ der Ehe, nicht anwendet – noch sie gekannt hat. Seinem Inhalt nach weist auf die Ehe als heilige und heiligende Institution hin, die von Christus gegründet worden ist und von Ihm zur Höhe des Erlösungs-Werkes erhoben wurde – die von Paulus beständig festgestellten sich kreuzenden Wirklichkeiten der Eheleute als der ‘Horizontale’ – mit der Liebe, mit der Christus, das Haupt und Bräutigam der Kirche, seine Braut und seinen Mystischen Leib umfängt, pflegt und nährt. Es ist also die Wirklichkeit der ‘Vertikale’: Gott und der Mensch.

Den Hinweis, dass der Mann seine Frau ‘liebt’, begründet der Völker-Apostel in den erörterten Worten zweifellos so, dass er sich auf die natürlichen Maßnahmen beruft, mit denen jeder um seinen eigenen Leib besorgt ist: ‘Kein Mensch hat je sein eigenes Fleisch gehasst, vielmehr er nährt und pflegt es ... (Eph 5,29a). Paulus beruft sich hier also auf die vernunftmäßige Argumentation, indem er auf die spontane Sorge des Menschen um sich selber: um seinen eigenen Leib, hinweist.
– Er tut es, indem er sich sowohl auf das negative Argument beruft: „... Kein Mensch hat je sein eigenes Fleisch gehasst”, wie auch auf das positive: „... vielmehr er nährt und pflegt es”.

Da aber Paulus nicht allein an den menschlichen Leib denkt, d.h. an das Haupt zusammen mit dem Leib, sondern er wendet die Sprache der Analogie an, indem er einige Berührungspunkte hervorholt, die zwischen dem Haupt und dem Leib vorkommen, die sich zur Illustration der Beziehungen eignen, wie sie zwischen den Ehegatten im Geist der ‘Neuheit des Evangeliums’ vorkommen, muss von vornherein zur Kenntnis angenommen werden, dass es Paul nicht um die nur flache Beschreibung der Ehe gehen kann, die sich einzig auf der ‘Horizontale’ abspielen würde.

Tatsächlich, die Pflicht, die ‘Frau zu lieben’ endet keineswegs damit, dass sie als Verpflichtung nur platt zur Erinnerung gebracht wird: dass nämlich der Mann verpflichtet ist, sich zu seiner Frau mit Liebe zu verhalten. Immer maßgebend bleiben bei dem Begriff und beim Erleben der Ehe im Geist der ‘Neuheit des Evangeliums’ die vorangegangenen Worte:

(0,13 kB)  „Ordnet euch einander unter – in der Ehrfurcht vor Christus(Eph 5,21)

(0,2 kB)  allerdings in enger Verbindung mit der entschiedenen Formulierung:

(58 b)  „Ihr Männer liebt eure Frauen,
(58 b)wie Christus die Kirche geliebt,
(58 b)und sich selbst für sie hingegeben hat ...
(Eph 5,25),

(0,13 kB)  und in Verbindung mit den Worten:

(58 b)... Denn der Mann ist das Haupt der Frau,
(58 b)wie auch Christus – das Haupt der Kirche ist
(Eph 5,23).

Jeder dieser Sätze beruft sich im Rahmen der hier angewandten Analogien an das Muster des ‘Liebens’, das Christus mit seinem Leben und Hingabe bis zum Kreuz erwiesen hat: das Haupt und der Erlöser der Kirche, seines Mystischen Leibes. Erst durch seine Hingabe bis zur Kreuzigung einschließlich erwirbt sich Jesus die Kirche als seine Braut.

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Der Beerdigungs-Zug ging dann durch das sog. Tor des Todes an der linken Seite des Hauptaltars der Basilika. Der Sarg wurde in die Vatikanischen Grotten gebracht. Diese Zeremonie wurde mit einem Schlag der Glocke gekennzeichnet. Der Zyprus-Sarg wurde in einen verzinkten hineingelegt. Dieser wurde verschweißt. Dieser dann, der Reihe nach, geschmückt mit roten Schleifen mit entsprechenden Siegeln, in einen äußeren Sarg aus Nussbaum. Die Beibringung des Leibes Johannes Paul II. folgte nach seinem Willen: im Grab in der Erde. Es war in einer Nische, wo vor der Seligsprechung Johannes XXIII. beerdigt war. - Das Grab wurde mit einer schlichten Marmor-Platte bedeckt und der Inschrift: JOHANNES PAULUS PP. II - 16.X.1978-2.IV.2005.

Das bedeutet, dass der Mann als dieser, der der erste seine Frau lieben soll nicht anders, sondern ‘so-Wie’ Christus geliebt und sich selber aus Liebe für die Kirche hingegeben hat: die Kirche als seinen Leib und seine Braut – erst dann das wird, was er als Mann gegenüber der „ihm wie dem Herrn – unterordneten Frau sein soll” (Eph 5,22), wenn er sie nämlich mit diesem – und solchen Leben beschenkt, wie Christus-das-Haupt beständig die Kirche-Braut beschenkt.

Diese Gabe ist die Erlösung: das der Braut gegebene Angebot der neuen Teilnahme am Gottes Leben und Gottes Liebe. Es ist also die Eröffnung für die Braut des Weges der Läuterung des Herzens und die Heiligung.
– Gerade diese Wirklichkeit: die Makellosigkeit und Heiligkeit behält der Hl. Paulus im erörterten Fragment fortwährend in Gedanken (Eph 5,27).

Hier seine Worte betreffs des Stils, ‘wie die Kirche vonseiten Christi geliebt’ wird, und zugleich über den Zweck dieser Liebe Christi:

c. „... wie Christus die Kirche geliebt, und sich selbst für sie hingegeben hat (V.25),
(58 b)  um sie heilig zu machen, sie reinigend mit Waschung des Wassers, begleitet mit Wort (V.26),
(58 b)  So will Er die Kirche herrlich vor Sich erscheinen lassen ohne Flecken, Runzeln
(58 b)  oder andere Fehler. Heilig soll sie sein und makellos” (V.26; Eph 5,25ff.).

Soll also Maß dazu, ‘wie-die-Frau-vom-Mann-geliebt’ werden soll, daran gemessen werden, was diese Zweien unmöglich nicht in der ‘Vertikale’ erblicken können: am Sohn Gottes, der „bis zum Letztlichen geliebt hat” und um der so erlebten Liebe nicht gezögert hat, sein eigenes Göttlich-Menschliches Leben als Sühnegeld für die Sünden seiner Braut: die Kirche hinzugegeben, besteht jetzt schon kein Zweifel, dass die Worte des Paulus: „Ihr Männer liebt eure Frauen, WIE Christus die Kirche geliebt hat ...(Eph 5,25) in diesem Sinn verstanden werden sollen, die dieser ‘Vertikale’ eigen sind.

Und zwar, der Mann erfüllt seine Aufgabe in der Ehe, die als ‘Neuheit des Evangeliums’, d.h. als Sakrament der Ehe erlebt werden wird – erst wenn er für seine Ehefrau „wie auch Christus – Haupt der Kirche, Er – der Erlöser des Leibes” (Eph 5,23) wird.
– Ist der Mann ‘Haupt’ der Frau, die ihm unterordnet ist „wie dem Herrn’ (Eph 5,22), soll er ihr gegenüber – wie Christus gegenüber seinem Leib-der-Kirche, „Erlöser” des Leibes (Eph 5,22) sein.
– Das aber: „Erlöser des Leibes” zu sein, bedeutet: ERLÖSER für den ‘Leib’ sein – in Analogie des untrennbaren Bandes zwischen dem ‘Haupt’ und dem ‘Leib’ – in diesem Fall Haupt-dem-Christus, und seinem Leib-der-Kirche-der-Braut.

Diese Feststellungen tun uns das neutestamentliche Verständnis der Ehe als Sakraments nahe. Wir sehen, dass es keineswegs einfach ist, die Entscheidung zu unternehmen, den Ehe-Bund in der Sicht der ‘Neuheit des Evangeliums’ Christi, also Sakraments der Ehe, einzugehen.
– Und doch, jede andere Deutung dieses Textes wäre absichtliches Übersehen, wenn nicht geradeaus Blockierung der von vornherein dramatischen Aussagekraft des ganzen Textes in seinem lebendigen Zusammenhang.

Folgerichtig, auch die weiteren Worte des erörterten Fragments:
... Wie aber die Kirche sich Christus unterordnet, so seien es auch die Frauen ihren Männern gegenüber – in allem (Eph 5,24)
– dürfen in keinem Fall flach verstanden werden. Die Männer-die-Ehegatten können sich auf diese Worte nicht in diesem Sinn berufen, als ob die Frau sich zur Verfügung des Mannes folgsam stellen müsste, sooft er nur Lust hat, vor allem aber zur ‘Befriedigung’ seiner männlichen Leidenschaft – mit Berufung auf die Worte des Paulus, der hervorhebt: „... Wie aber die Kirche sich Christus unterordnet, so seien es auch die Frauen ihren Männern gegenüber – in allem”.
– Als Ausgangspunkt zum Verständnis dieser Worte muss fortwährend die Wirklichkeit der ‘Vertikale’, genommen werden. Erst danach, nach Berücksichtigung auch noch weiterer Umstände, endlich auch die Wirklichkeit der ‘Horizontale’.

Unerschütterlicher Wegweiser für die Deutung des erörterten Textes bleiben beständig die Worte:
... Wie aber die Kirche sich Christus unterordnet”. Die Kirche stellt in ihrer „Unterordnung an Christus” (Eph 5,24) bestimmt nicht den eigenen Nutzen und Annehmlichkeit über die Gabe des Blutes ihres Göttlichen Bräutigams-vom-Kreuz.
Im Gegenteil, die Kirche als die Christus „ergebene” Braut – hört auf das „Wort Gottes getreu und befolgt es” (vgl. Lk 11,28).

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b. Die Kirche die Christus gewaschen hat, dass sie heilig-makellos sei
(Eph 5,27)

Wir müssen noch einmal den Inhalt dieser Paulus-Worte anschauen, die scheinbar über die rein biologisch-vegetative Pflege um den eigenen Leib berichten. Betrachten wir dieses Mal den zweiten Teil des schon früher erwogenen Satzes.

Es wird dort wieder von der Wirklichkeit der ‘Vertikale’ gesprochen: Christus in seiner Erlösungs-Bräutlichen Beziehung zur Kirche. Aber diese Worte können nicht ohne die Bezugsnahme des Inhalts korrekt erwogen werden, der zwei Sätze zuvor dargelegt wurde.
– So führen wir diesen Abschnitt noch einmal an. Nach unserer Einteilung geht es um die Hälfte des Abschnittes ‘c’ und ‘d’:

c. „... wie Christus die Kirche geliebt, und sich selbst für sie hingegeben hat, (V.25)
(58 b)um sie heilig zu machen, sie reinigend mit Waschung des Wassers, begleitet mit Wort (V.26),
(58 b)So will Er die Kirche herrlich vor Sich erscheinen lassen, ohne Flecken, Runzeln oder andere Fehler.
(58 b)Heilig soll sie sein und makellos (V.27).
d. So sollen auch die Männer ihre Frauen lieben, wie ihren eigenen Leib.
(58 b)Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst (V.28).
(58 b)Kein Mensch hat je sein eigenes Fleisch gehasst, vielmehr er nährt und pflegt es,
(58 b)wie auch der Christus – die Kirche (V.29),
(58 b)weil wir Glieder seines Leibes sind (V.30; Eph 5,25-30).

Worte des hier angeführten Abschnitts ‘c’ heben sich diesmalig entschieden von der Sprache der ‘Analogie’ ab, die übrigens das Gesamte des erörterten Fragmentes durchdringt (Eph 5,21-33).
Erst wieder im Abschnitt ‘d’ greift Paulus erneut das literarisch-philosophische Mittel auf der hier immer wieder wiederkehrenden ‘Analogie’.

Der erste Abschnitt: ‘c’, an dem wir gerade interessiert sind, drückt die realistische, erschütternde, voll vollbrachte, freiwillig und bewusst unternommene (s. Joh 12,27; 13,1; 17,4; usw.) Gabe Christi seines Selbst am Kreuz aus. Hier hat es keine ‘Dichtkunst’ gegeben!
Die Hingabe des eigenen Lebens-am-Kreuz ist von Gottes Seite her Erweis der höchsten Liebe zum Menschen geworden.
Vonseiten aber des Fleischgewordenen Sohnes Gottes – Jesus Christus, wurde die Hingabe seines Selbst zum grausamen Kreuzestod Akt der Anbetung, Danksagung, Sühneleistung und Bitte an den Himmlischen Vater – im Namen ausnahmslos jedes Menschen.

Der Menschen-Sohn „hat sich durch seine Fleischwerdung irgendwie mit jedem Menschen vereinigt” (s. GS 22). Indem Er zu seiner Gottes Natur – noch die andere: die menschliche Natur angenommen hat, ist Er in diesem Opfer im Namen der ganzen Menschen-Familie vorgetreten. Offenbar hat Er die ganze Zeit nicht aufgehört Gottes Person zu sein. Daher der unendliche Wert der vollbrachten Erlösung. Die Gabe des hingebrachten Lebens wurde Preis der Erlösung jedes Menschen – Mann und Frau: sowohl der vor-Christlichen Zeiten, wie dieser nach Christus.

Paulus spricht hier von der „Kirche”, in die ausnahmslos jeder Mensch eingeladen ist. Christus vermählt sich mit der Kirche im Akt seines Opfers am Kreuz. Er verbindet sich in dieser Stunde mit ihr mit einem von nun an unzertrennbaren Band – seiner Erlösungs-Bräutlichen Liebe.

Ab der Stunde seiner Bekehrung unter Damaskus (Apg 9,1-19) war Paulus bis zu den tiefsten Schichten seines Seins mit dem Bewusstsein der von Jesus Christus Seiten erfahrenen Barmherzigkeit und der sich ihm nicht gehörigen Gnade: der Berufung zum Jünger Christi, ergriffen.
Von nun an galt für ihn als maßgebender Wegweiser – nach seinen eigenen Worten: „... Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist(Phil 3,13). Folgerichtig hat er seinen ganzen bisherigen Gegen-Eifer als Verfolgers Jesu Christi (Gal 1,13; Apg 22,4; 1 Kor 15,9) – in Totalität seines Lebens von nun an im Dienst allein Jesu Christi umgebildet.

Bewusst um seine bisherige Vergangenheit, aber umso mehr um die empfangene Gabe, schreibt er an die Korinther:

„Wenn ich nämlich das Evangelium verkünde, kann ich mich deswegen nicht rühmen.
Denn ein Zwang liegt auf mir:
Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde” (1 Kor 9,16).

Mit was für nicht verlogener Demut, nur allzu gut um seine Schulden angesichts Christus bewusst, der ihn für Sich „ergriffen hat” (s. Phil 3,12), schreibt er im Epheser-Brief:

„Mir, dem geringsten unter allen Heiligen, wurde diese Gnade geschenkt:
Ich soll den Heiden als Evangelium den unergründlichen Reichtum Christi verkündigen
und enthüllen, wie jenes Geheimnis Wirklichkeit geworden ist,
das von Ewigkeit her in Gott, dem Schöpfer des Alls, verborgen war ...” (Eph 3,8f.).

Zu gleicher Zeit schreibt er von seinem ganzhaltigen Anvertrauen auf eben diesen Christus – seinem Gekreuzigten, und doch Lebendigen Herrn und Gott, indem er nicht weißt, wie er sich bedanken soll, dass ihn Christus persönlich geliebt und nur deswegen um seinetwillen sich auf den Kreuzestod hingegeben hat:

„Mit Christus bin ich gekreuzigt.
Ich lebe, doch nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir.
Soweit ich aber jetzt doch noch im Fleisch lebe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes,
der mich geliebt und sich selbst für mich ausgeliefert hat ...” (Gal 2,19f.; s. Eph 5,2; usw.).

„Denn das Leben – ist für mich Christus !
Und das Sterben – Gewinn” (Phil 1,21).

„... Denn ich weiß, WEM ich Glauben geschenkt habe, und ich bin überzeugt,
dass Er die Macht hat, das mir anvertraute Gut bis zu jenem Tag zu bewahren ...” (2 Tim 1,12).

Wir kehren auf das erwogene Fragment des Epheser-Briefes zurück (Eph 5,21-33). Nachdem Paulus seinen Adressaten das Opfer der Liebe Christi am Kreuz zur Erinnerung gebracht hat, kommt er darauf über, die Realität der Früchte dieses Opfers Christi zu zeigen.
– Zur Hilfe nimmt er in diesem Fragment wiederholt die schon mehrmals angewandte Sprache der ‘Analogie’. Er bringt zum Bewusstsein, dass Christus am Kreuz die Kirche in höchster Weise „geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat, um sie heilig zu machen, sie reinigend mit Waschung des Wassers, begleitet mit Wort ...” (Eph 5,25f.).
– In diesen Worten stellt der Völker-Apostel die Früchte der Tatsache dar, dass Christus die „Kirche geliebt” und sich selbst für sie auf den Kreuzestod hingegeben hat.
Zu gleicher Zeit zeigt er das Ziel an, das dem Sohn Gottes Jesus Christus bei der Unternahme des Erlösungs-Opfers vorgeleuchtet hat. Ziel war das eine: Darbietung des Preises zur Heiligung der Kirche, die sich Christus am Kreuz daselbst erworben-gekauft und sich mit ihr vermählt hat – als mit seiner Geliebten: seiner Braut.

An dieser Stelle beginnt der inhaltliche Bericht des Hl. Paulus über das damals schon offenbar gut entwickelte Sakramentale Leben der ursprünglichen Kirche. Es ist nicht wichtig, dass die theologische Bezeichnung ‘Sakrament’ damals weder bekannt, noch angewandt war. Dem Inhalt nach, d.h. gleichbedeutend, was den Inhalt angeht, der mit diesem Wort verbunden war, musste die Ausspendung der Schätze der Erlösung damals schon gut entwickelt und angewandt worden sein als von allein verständliche ‘Neuheit des Evangeliums’ Christi.

Die Kirche der Apostolischen Zeit konnte die heiligen Sakramente nicht erst ‘ersonnen’ haben: das würde zu ihrer Zuständigkeit nicht gehören. Diese müssen nämlich von der Einsetzung Jesu Christi selbst herkommen. Dagegen für die Bearbeitung theologischer Bezeichnungen, die diese Göttlich-Menschliche Wirklichkeit der Sakramente in strikt bestimmte wörtliche Formulierungen fassen, wird die Kirche genügend viel ‘Zeit’ in nächsten Jahrhunderten ihres Exisitierens haben.
– Wichtig, dass die betreffenden sakramentalen ‘Zeichen’ von Christus gegründet waren, so dass sie von selbst die Güter der Erlösung vermitteln und dass Christus diese Wirklichkeit mit den Aposteln – wenn nicht früher, so an Tagen zwischen der Auferstehung und der Himmelfahrt – besprochen hat (vgl. Apg 1,3).

Wir sind uns auch dauernd um das Charisma des Heiligen Geistes bewusst, mit dem Gott – in Christus und im Heiligen Geist – im Alten Testament die Propheten beschenkt hat, und in der Wirklichkeit des Neuen Testamentes – die Apostel.
– In Kraft des Apostolischen Charismas, konstitutiven für die Annahme und Übermittlung des Depositums der Wahrheit der Offenbarung, ist die Offenbarung Gottes weiter an das Volk Gottes über die Apostel erst angekommen, und freute sich zugleich der Garantie der Wahrheit der Offenbarung Gottes (s. dazu ob.:  In der ‘moralischen’ Lehre der Kirche).
– Aufgrund der insbesonderen Berufung vonseiten Jesus Christi, wurde mit Apostolischen Charisma ganz ausnahmsweise auch Paulus, der Völker-Apostel, beschenkt.

In Kraft gerade des Apostolischen Charismas in seinem Zusammenhang mit der Wahrheit der Offenbarung, multipliziert dank dem Skripturistischen Charisma, das Paulus begleitete, sooft er unter dem Anhauch des Heiligen Geistes zur Schrift gegriffen hat als dem Werkzeug zur Übermittlung der Belehrung der Wahrheit der Offenbarung, knüpft Paulus an dem von uns erörterten Fragment (Eph 5,21-33) an ein paar grundlegende Sakramente der ursprünglichen Kirche an.

(0,37 kB)  Die Exegeten haben keinen Zweifel, dass die Paulus-Worte über Christus, der „die Kirche geliebt, und sich selbst für sie hingegeben hat” – zu diesem Ziel, „... um sie heilig zu machen, sie reinigend mit Waschung des Wassers, begleitet mit Wort” (Eph 5,26), Anknüpfung and das durch die damaligen Diener der Kirche – üblich die u.a. dazu geweihten Bischöfe und Priester, ausgespendete Sakrament der Heiligen Taufe darstellen.

(0,38 kB)  Anspielung an die Ausspendung des Sakramentes der Firmung sind wahrscheinlich die Worte: „In Ihm [in Christus] ... seid auch ihr mit dem verheißenen Heiligen Geist – versiegelt worden” (Eph 1,13).
– Wie auch: „Beleidigt nicht den Heiligen Geist Gottes, dessen Siegel ihr trägt für den Tag der Erlösung(Eph 5,30).

(0,39 kB)  An das Sakrament der Eucharistie knüpft der Hl. Paulus sehr deutlich u.a. in seinem Brief an die Korinther an (1 Kor 11,26f.).

(0,39 kB)  In Apostolischen Briefen begegnen wir Anspielungen an die zelebrierte Heilige Messe. Sie wurde von Anfang an vor allem am Sonntag gefeiert. Dieser Tag wurde für die Christen der bekömmlichste Tag, an dem die Auferstehung Jesu gefeiert wurde – „Am ersten Tag der Woche, nach dem Sabbat” (Joh 20,1.19.26; Mk 16,2.9; Lk 24,1.13.35.36).
An diesem Tag, den man in Kürze den „Tag des Herrn” (Apg 1,10) zu nennen begonnen hat, wurde das Opfer der Eucharistie gefeiert: die Heilige Messe, die meistens als Ritus des „Brot-Brechens” (Apg 2,42; 20,7; vgl. Lk 24,35) genannt wurde.

(0,38 kB)  In den Apostolischen Schriften begegnen wir auch Erwähnungen-Anspielungen, sollten sie auch nur mittelbar sein, an das Sakrament der Versöhnung, d.h. der Vergebung der Sünden. Die Apostel haben von Anfang an zur Bekehrung und Herzens-Reue für die Sünden aufgerufen.
– Im Fall, wenn das Sakrament der Taufe empfangen wurde, war das Herantreten an das Sakrament der Versöhnung nicht nötig, weil die Taufe sowohl die Erbsünde getilgt hat, wie auch alle bisherigen Tatsünden. Daher z.B. die Worte des Hl. Petrus am Tag der Herabsendung des Heiligen Geistes: „Tut Buße, und ... jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden! Und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen (Apg 2,38).
– Das Sakrament der Firmung wurde des Öfteren zusammen mit dem Tauf-Sakrament ausgespendet
.

Zur Versöhnung mit Gott, gleichbedeutend mit dem Herantreten zum Sakrament der Versöhnung-Beichte, ruft sehr deutlich und dramatisch der Hl. Paulus im Brief an die Korinther auf:

„So sind wir also Gesandte an Christi Statt und Gott ist es,
der durch uns mahnt.
Wir bitten an Christi Statt:
Lasst euch mit Gott versöhnen” (2 Kor 5,20).
[Es gehört sich hier die Grundlagen für die theologische Bezeichnung zu bemerken: Der Priester wirkt bei der Ausspendung der Sakramente ‘in persona Christi’ = in sakramentaler Vergegenwärtigung in diesem Augenblick der Person Jesu Christi. Sieh dazu ob.:   Der in der Person des Priesters vergegenwärtigte Christus].


In dieser Lage kehren wir auf den besprochenen Text zurück, Eph 5,21-33 (s. ob.:  Abschnitt des Textes c-d: Eph 5,25-30).
Indem er die ganze Zeit auf die Eheleute abzielt (Wirklichkeit in der ‘Horizontale’), um derentwillen er vom Gefängnis seine Erwägungen über die Ehe in der Sicht der ‘Neuheit des Evangeliums’ in diesem Fragment seines Briefes darstellt, zeigt er ihnen wiederholt die Wirklichkeit, die für sie das Musterbild bildet: den Stil dieser Liebe, mit der Gott den Menschen, d.h. die Kirche, beschenkt (Wirklichkeit der ‘Vertikale’).
– Der von ihnen für den Alltag erlebte eheliche Bund (Wirklichkeit der ‘Horizontale’) soll nach der ‘Neuheit des Evangeliums’ eine beständige Versichtlichung unter irdischen Bedingungen eben dieses Stils sein, wie Gott den Menschen liebt – und offenbar sie beiden als Mann und Frau.

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Die beiden Fräuleins üben mit ihrem ganzen Selbst die künftige eigene Mutterschaft und Elternschaft! Wie herrlich es ist, wenn das Kind nicht Einzelkind ist, sondern Geschwister hat, vielleicht viel Geschwister! Das Leben in Familie wird eine große Schule des reicheren Mensch-Seins (FC 21). Über diesen ganzen Vorgang soll das Siegel der Gottes Angebote wachen, die in den Geboten Gottes enthalten sind.

Und zwar, Gott hat seine Liebe zum Menschen dadurch gezeigt, dass der Sohn Gottes Jesus Christus, der das Haupt der Kirche ist, „sich selbst” zum Kreuzestod hingegeben hat, um den Menschen zu erlösen (Eph 5,25).
– Zweck des Kreuzesopfers ist das eine: „... um sie (die Kirche – und jeden Menschen) heilig zu machen(Eph 5,26).
Anfang der Heiligung ist der Empfang der Heiligen Taufe.
An die Heilige Taufe knüpfen die Paulus-Worte dieses Fragmentes an: „... sie reinigend [die Kirche] mit Waschung des Wassers, begleitet mit Wort(Eph 5,26).

Johannes Paul II. bemerkt im Anschluss an jenes ‘sie reinigend mit Waschung des Wassers’, von der der Apostel hier schreibt:

„Diese Abwaschung bewirkt in der Kraft, die vonseiten Christus von der Erlösungs-‘Hingabe seiner Selbst für die Kirche’ herkommt – die grundlegende Reinigung, durch die seine Liebe zur Kirche in Augen des Autors des Briefes die Bräutliche Beschaffenheit annimmt.
– ... Wer die Taufe empfängt, dank der er die Erlösungs-Liebe Christi erfährt, wird zugleich Teilnehmer seiner Bräutlichen Liebe zur Kirche.
– Die Worte: ‘... Waschung des Wassers, ... begleitet mit Wort’, sind in unserem Text Ausdruck der Bräutlichen Liebe in diesem Sinn, dass sie die Braut (die Kirche) für den Bräutigam vorbereitet, dass sie die Kirche zur Braut Christi gleichsam ‘in actu primo’ tut [= Braut im ersten Akt = gültige Eheschließung, aber noch nicht vollbracht].
– Manche Bibelwissenschaftler machen an dieser Stelle daran aufmerksam, dass jene ‘Reinigung durch Abwaschung’ in unserem Text an das rituelle Bad der Vermählung anspielt, das bei Griechen einen wichtigen religiösen Ritus darstellte ...
– Der Ausdruck: ‘... vor sich erscheinen lassen’ scheint auf diesen Augenblick der Vermählung hinzuweisen, wann die Junge Frau (die Braut) vor den Bräutigam geführt wird, schon mit dem Hochzeichtsgewand bekleidet und zur Hochzeit geschmückt.
Unser Text hebt hervor, dass Christus-der-Bräutigam selbst um die Verzierung der Braut-der-Kirche sorgt. Er ist bemüht, dass sie an der Schönheit der Gnade schön wird, schön durch die ganze Gabe der Erlösung, die schon im Sakrament der Taufe verleiht wird ...” (EL 178f.).

Der Empfang der Heiligen Taufe wird selbstverständlich nur der erste Schritt, der auf den Weg der immer vollkommeneren Festigung des Lebens nach Gottes Wohlgefallen einzutreten erlaubt, an das der Hl. Paulus gern anknüpft (z.B.: 2 Kor 5,9, Röm 12,1; usw.).

Paulus denkt in dieser Stunde an die Kirche als Mystische Braut Christi, auch wenn er die Bezeichnung ‘Braut’ nicht anwendet (s. dagegen z.B.: 2 Kor 11,2). Er spricht dagegen deutlich vom Schmücken der Kirche mit Tugenden, die das Wohlgefallen des Bräutigams-vom-Kreuz wecken:
... So will Er die Kirche herrlich vor sich erscheinen lassen, ohne Flecken, Runzeln oder andere Fehler. Heilig soll sie sein und makellos ...(Eph 5,27).

Diese Worte erinnern täuschend an Worte desselben Völker-Apostels, die er an die Korinther gerichtet hat:

„Ich bin nämlich eifersüchtig auf euch mit Gottes Eifersucht.
Denn ich habe euch einem einzigen Mann verlobt [= dem Christus],
um euch als eine reine Jungfrau Christus zuzuführen ...” (2 Kor 11,2).

Es sollte auch noch, nach Johannes Paul II., auf die vom Völker-Apostel betonte Schönheit des Leibes der Kirche-der-Braut aufmerksam gemacht werden. Der Papst schreibt:

„Es ist merkenswert, dass jene ruhmvolle Gestalt der Kirche in unserem Text als Schönheit des Leibes der Braut gekennzeichnet wird. Es ist offenbar eine Metapher [Übertragung: bildliche Beschreibung], dennoch sie ist ausdrucksvoll: sie zeugt davon, wie tief in die Analogie der Bräutlichen Liebe – die Beschaffenheit des Leibes eintritt.
So ist also die Kirche ‘herrlich’, sie ist frei von ‘Flecken, Runzeln’.
– Flecken können als Symptom von Hässlichkeit verstanden werden.
– Runzeln, bzw. Falten – als Symptom des Alt-Werdens, des Alters und alten Tage.
Metaphorisch zeigt das eine wie das andere den moralischen-sittlichen Mangel an, die Sünde.
– Man könnte hier dazufügen, dass der Ausdruck ‘alter Mensch’ nach Paulus den Menschen der Sünde bedeutet (Röm 6,6).
Christus bewirkt also mit seiner Erlösenden und Bräutlichen Liebe, dass die Kirche nicht nur ohne Sünde wird, sondern auch ‘ewig jung’  bleibt (EL 180f.).

Zu Ende seiner Bemerkungen im Anschluss an die von Paulus aufgezählten Eigenschaften, mit denen die Braut Christi geschmückt werden soll, fügt der Heilige Vater Johannes Paul II. noch die folgende Feststellung hinzu:

„... Der Verfasser des Briefes bezeichnet ohne Hemmungen diesen ‘herrlichen’ Zustand der Kirche als Zustand des Leibes der Braut, frei von Kennzeichen der Hässlichkeit, oder auch Alterswerdens ..., schlechterdings als Heiligkeit und Freiheit von Sünde: ‘... Heilig soll sie sein und makellos’.
– Es ist also klar, um was für eine Schönheit der Braut es geht, in welcher Bedeutung die Kirche der Leib Christi ist, und in was für einer Bedeutung jener Leib-die-Braut die Gabe des Bräutigams annimmt, der „die Kirche geliebt, und sich selbst für sie hingegeben hat”.
Dennoch es ist merkwürdig, dass der Hl. Paulus diese ganze Wirklichkeit, die ihrem Wesen nach geistig und übernatürlich ist, nach der Ähnlichkeit des Leibes und dieser Liebe erklärt, mittels der die Eheleute, Mann und Frau, zu ‘Einem-Fleisch’ werden (EL 181).

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c. Christus der die Kirche mit seinem Leib und Blut nährt
(Eph 5,29)

Nachdem Paulus die Liebe Christi zur Kirche in Erinnerung gebracht hat, die in der Hingabe seiner Selbst am Kreuz – der Kirche die Bräutliche Gabe der Taufe zum Leben von nun an in Heiligkeit und Makellosigkeit gebracht hat, wie sie ihrer ewigen Jugendlichkeit in Christus entsprechen sollte, geht er in nächsten zwei Sätzen (Eph 5,28f.) von neuem zum Faden der ehelichen Wirklichkeit über (‘Horizontale’).
– Dennoch er zeigt zugleich ständig die sich mit dieser Wirklichkeit der ‘Horizontale’ durchschneidende Wirklichkeit der ‘Vertikale’, d.h. die Liebe, mit der Gott den Menschen umfängt, personifiziert in Kirche-der-Braut.

So greift der Völker-Apostel das Thema der grundlegenden Pflichten des Ehemannes betreffs seiner Frau auf:
So sollen auch die Männer ihre Frauen lieben, WIE ihren eigenen Leib.
Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst
(Eph 5,28).

Um diese von allein verständliche Feststellung zu stärken, fügt er noch hinzu:
Kein Mensch hat je sein eigenes Fleisch gehasst, vielmehr er nährt und pflegt es,
wie auch der Christus – die Kirche
(Eph 5,29).

Bei oberflächlicher Lektüre könnte es den Anschein haben, diese Worte halten an der verständlichen Sorge um Leben und Gesundheit des eigenen Körpers an. Paulus schreibt, dass wie der Mann um den eigenen Leib sorgt, soll er auch – um der Liebe und als Verpflichtung der Liebe willen – um die Gesundheit des Leibes seiner Frau besorgt sein.
– Es zeigt sich aber, dass das Denken des Paulus keinesfalls flach ist, weil er gleich wieder auf die wesentlich tiefere Motivation überspringt – es müsste gesagt werden: auf die Sakramentale, wie wir es bald sehen werden.

Im Anschluss an die Paulus-Worte betreffs der ‘Sorge um den Köper’ bemerkt Johannes Paul II., dass die erwähnten Merkmale, die den Mann hinsichtlich seiner Frau auszeichnen sollen:
Kein Mensch hat je sein eigenes Fleisch gehasst,
vielmehr er nährt und pflegt es
(Eph 5,29a),
nicht so sehr auf die seinerseits erwartete eheliche Zärtlichkeit hinweisen,
wie eher auf die eher elterliche Besorgtheit:

„Wenn davon gesprochen wird, dass der Mensch seinen Körper ‘nährt und pflegt’, demzufolge der Ehegatte den Leib seiner Frau ‘nährt und pflegt’, wie seinen eigenen Leib – scheinen diese Ausdrücke sich eher auf elterliche Sorge zu beziehen, auf Pflege-Beziehung, als auf eheliche Zärtlichkeit” (EL 184).

Die weiteren Worte des Völker-Apostels zeugen aber davon, dass er von neuem sehr deutlich auf Sprache der Analogie wechselt. Es zeigt sich, dass Paulus die Wirklichkeit der ‘Vertikale’ keinen Moment vom Gesichtskreis verliert, d.h. die Beziehungen Christi als des Hauptes – zur Kirche, seiner Braut. Das zeugt von entschieden Sakramentaler Sicht der Gesamtheit des ehelichen Lebens im Geist der ‘Neuheit des Evangeliums’.

In der so begriffenen und gelebten Ehe gibt es keine Einzelheit, die nicht gleichzeitig mit der Wirklichkeit umfangen werden könnte sowohl der ‘Horizontale’, wie der ‘Vertikale’. Erst so erklären sich die weiteren Worte des Hl. Paulus:
... vielmehr er nährt und pflegt es [seinen Körper],
wie auch der Christus – die Kirche, weil wir Glieder seines Leibes sind
(Eph 5,29f.).
Bezugspunkt bleibt also – wie es zu sehen gilt, der Stil, mit dem der Sohn Gottes, Jesus Christus, seine Liebe erweist.

Dieses Mal sind aber die Worte der neuerlichen Berufung auf die Muster-Beziehungen Christi zu seinem Leib: der Kirche-der-Braut, ganz unzweideutige Anknüpfung an das Geheimnis der Eucharistie. Denn Christus ‘nährt und pflegt’ seine Braut – die Kirche – durch die Eucharistie, und nicht anders.

Ein ähnlicher Beziehungs-Stil zur eigenen Ehegattin soll alle Betätigungen des Ehegatten kennzeichnen. Den Paulus-Gedanken greift Johannes Paul II. auf. Er legt den folgenden Kommentar zu den erörterten Worten des Völker-Apostels dar (Eph 5,28ff.):

„... Der Autor wendet sich an dieser Stelle deutlich von der Beziehung, mit der die Ehegatten verbunden sind, zu dieser, die Christus mit der Kirche verbindet.
Die Ausdrücke, die von der Pflege des Körpers besagen, vor allem aber von seinem Lebensunterhalt, von Ernährung, dringen vielen Exegeten den Gedanken an die Eucharistie auf, mit der Christus in seiner Bräutlichen Liebe die Kirche ‘ernährt’.
– Wenn diese Ausdrücke im geringeren Grad auf die Spezifik der ehelichen Liebe weisen, zumal diese, durch die die Eheleute ‘Ein-Fleisch’ werden, helfen sie zugleich zumindest allgemein in diesem Zusammenhang die Würde des Leibes und den moralischen Imperativ der Sorge um sein Gut zu verstehen, um das Gut nach dem Maß dieser Würde.
– Der Vergleich der Kirche als des Leibes Christi, des Leibes seiner Erlösenden und zugleich Bräutlichen Liebe, muss im Bewusstsein der Adressaten des Epheser-Briefes ... eine tiefe Spur der Empfindung um das ‘Sacrum’ [dessen was es das Heilige ist] des menschlichen Leibes überhaupt hinterlassen, und insbesondere der Ehe als der ‘Stelle’, an der die Empfindung um das ‘Sacrum’ des Körpers die ganze gegenseitige Beziehung der Personen zutiefst bedingt, besonders aber die Beziehung von Mann und Frau als Ehefrau und Mutter der gemeinsamen Kinder” (EL 184f.).

Wir sehen, dass der Völker-Apostel diesen allen, die Jünger Christi geworden sind, eine unnachgiebig folgerichtige Sicht der Ehe aufweist. Die moralischen und theologischen Verpflichtungen der Personen, die die Ehe „im Herrn” (1 Kor 7,39) schließen wollen, sind sehr hoch.

Die Ehe kann in der Tat unmöglich nicht Sakrament der Kirche Christi darstellen. Sie setzt von ihren Teilnehmern: Mann und Frau, den lebendigen Glauben und ein tief entwickeltes inneres Leben voraus.
Für den Mann – selbstverständlich auf gleicher Stufe mit seiner Frau – bleibt Muster für die Gestaltung der Beziehungen zu seiner Ehefrau fortwährend dieser Stil, wie geliebt werden soll, wie wir ihn in den Beziehungen Christi zu seiner Kirche-der-Braut beobachten. Es geht offenbar um die Kirche in diesem Sinn, dass sich in ihr ein jeder einzelne Mensch: Mann und Frau befindet, gemäß der Dazusage des Paulus von seinem Epheser-Brief: „... weil wir Glieder seines Leibes sind”  (Eph 5,30).

Soll die Ehe auf Sakramentale Art gelebt werden, gibt es in ihr keinen Platz für Egoismus und Gebieterischheit. Der Mann-das-Haupt bekommt als Gottes Gebot die Anordnung, die Ehefrau zu „nähren” – nach dem Muster Christi-des-Hauptes, der seinen Mystischen Leib: die Kirche-die-Braut, mit Sich ernährt: mit seinem Leib und seinem Blut.

Die wahre Liebe ist dauernde Hingabe seines Selbst zum Opfer. Die ihr eigene Dynamik ist beständig zentri-fugal: von-mir-aus-‘ZU’ diesem anderen (s. ob. die Grafik:  Wahre Liebe [zentri-fugale Dynamik] und Anti-Liebe [zentri-petale Dynamik]). Der Stil des Wechsels auf ‘Befehlerei’ diesem Anderen kann in der Ehe unmöglich mit der Sakramentalen Liebe vereinbart werden. Maßgebend bleibt immer das eine:
Ihr Männer, liebt eure Frauen, WIE Christus die Kirche geliebt,
und sich selbst für sie hingegeben hat
...” (Eph 5,25).

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6. Zwei-zu-Einem-Fleisch:
Christus-die-Kirche
– und Mann-und-Frau

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a. „Groß ist dieses Geheimnis
– auf Christus und die Kirche”
(Eph 5,32)

Wir stehen jetzt vor Worten, in denen der Hl. Paulus den Abriss der vom Anhauch des Heiligen Geistes, bahnbrechenden Sicht der Ehe in ihrer ‘Neuheit des Evangeliums’ zu Ende führt: der Ehe als des Sakramentes, auch wenn er diese Bezeichnung nicht kennt. Wir sehen, dass die Ehe – vor allem deswegen Sakrament ist, dass der Erste, der hier der Bräutigam-Ehegatte ist, der Sohn Gottes, Jesus Christus, ist: Er – der Erlöser der Kirche-seiner-Braut.
– Erst in zweiter Reihe wird die menschliche Ehe das ‘Zwei-zu-einem-Fleisch’ – als menschliche Abspiegelung dieser Liebe, mit der Gott – in Christus, Erlösend und Bräutlich den Menschen umfängt: Mann und Frau.

Diese Feststellung ist ungemein trächtig. Die Ehe, die in der Kirche geschlossen wird, soll aus Gottes Einsetzung ‘Versichtlichung’ in Umständen der Vergänglichkeit – dieser Liebe sein, die Gott zum Volk seiner Auserwählung hegt: zur Kirche – und in ihr jedem Erlösten.

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Was für langes Haar der Karoline aufgewachsen ist! Die Fräuleins stimmen miteinander bestens überein: sie können ohne sich nicht leben. -- Vom Gedankenschatz Johannes Paul II: „Indem sie [die Eltern] ihr Kind das Mensch-Sein lehren, erkennen sie es auch selbst von neuem und lernen es von neuem. Hier offenbart sich die organische Struktur der Familie, es offenbart sich auch die grundlegende Bedeutung des Vierten Gebotes” (BF 16).

Stunde der unumwendbaren Vermählung mit der Kirche vonseiten Christi-des-Hauptes wird die Hingabe seines Lebens am Kreuz. Hier vollbringt der Sohn Gottes das Werk der Erlösung seines Leibes-der-Kirche.
– Zu gleicher Zeit aber vermählt Er sich mit der Kirche, indem Er in seiner Hingabe an sie – mit ihr zum Mystischen „Zwei-zu-einem-Fleisch” wird.

Aus Willen und Einsetzung Gottes, wird die Bräutliche Vereinigung Christi mit der Kirche-der-Braut dank der Analogie-Anwendung – Muster für diese Vereinigung, wie sie in der Ehe Mann und Frau werden.
– So wird aber, der Reihe nach, die Vereinigung der Ehegatten reales Symbol-Zeichen für diese Zweien und für die Kirche – dieser Liebe, mit der Gott den Menschen umfängt (s. FC 80). Dieses Zeichen wird von nun an in Kraft seines Zustandekommens zum ständigen Träger von Gnaden, die Christus mit der Ehe, die Er zur Höhe der vollbrachten Erlösung erhob, verbunden hat.

Hier die Paulus-Worte, die die Krönung seiner Gebets-Betrachtungen vom Gefängnis aus über das Thema der Ehe darstellen, und zugleich über die Kirche in der ihr von Christus angebotenen Vereinigung zu Sich:

d. „... Kein Mensch hat je sein eigenes Fleisch gehasst, vielmehr er nährt und pflegt es,
(58 b)WIE auch der Christus – die Kirche (V.29),
(58 b)weil wir Glieder seines Leibes sind (V.30).
e. Darum wird der Mensch Vater und Mutter verlassen, und seiner Frau anhängen,
(58 b)und die beiden werden zu einem Fleisch (V.31).
f.  Groß ist dieses Geheimnis, ich aber deute es: auf Christus und die Kirche” (V.32; Eph 5.29-32).
(58 b)(das Gesamte dieses Texters, s. ob.:  ‘Großes Geheimnis’ der Kirche und der Ehe).

Bemerkenswert, dass es der Hl. Paulus unter dem Anhauch des Heiligen Geistes für unbedingt anerkannt hat, sich bei der Zusammenfassung der dargestellten Belehrung über die Ehe und die Kirche – auf den biblischen Bericht der Erschaffung der ersten Ehe zu berufen.
– Auf dieselben Worte berief sich bei seiner Auseinandersetzung mit den Pharisäern und Schriftgelehrten über das Thema der Ehe auch Jesus Christus (Besprechung s. ob.: Ehebruch und Scheidung in Aussagen Jesu).
Diese Worte enthalten die beständig aktuellen, fundamentalen Feststellungen für die Gottes Sicht der Erschaffung und der Ehe.

Allerdings umso mehr markant ist das, was in seinen Erwägungen über das von uns besprochene Fragment Eph 5,21-33 Johannes Paul II. erblickt, und worauf auch wir schon früher aufmerksam gemacht haben. Und zwar, der Völker-Apostel führt den Text vom Genesis-Buch nicht so sehr wegen der Ehegatten selbst an, als in erster Reihe wegen des Geheimnisses der Beziehungen Christi zur Kirche an. Er bezeichnet es als „Großes Geheimnis mit Bezug auf Christus und die Kirche”.
– Hier die Päpstlichen Worte:

„Aufgrund des unmittelbaren Zusammenhanges kann geschlossen werden, dass die Textstelle vom Genesis-Buch [Gen 2,24] an dieser Stelle nicht so sehr als Erinnerung an jene Einheit der Eheleute nötig ist, die ‘von Anfang an’ im Erschaffungswerk bestimmt worden ist, sondern um das Geheimnis Christi und der Kirche zu zeigen, die Einheit Christi mit der Kirche darzustellen, wovon der Autor des Briefes die Wahrheit von der Einheit der Eheleute herableitet. Dies ist ein ungemein wichtiges Merkmal im ganzen Text, es ist gleichsam sein Abschlussstein. ...
– Indem der Verfasser Worte vom Genesis-Buch [Gen 2,24] anführt, weist er darauf hin, dass das Fundament für die Analogie auf der Linie gesucht werden muss, die im Erlösungs-Vorhaben Gottes die Ehe als die ursprünglichste Offenbarung (und ‘Versichtlichung’ ) dieses Vorhabens in der erschaffenen Welt verbindet – mit der Offenbarung und endgültigen ‘Versichtlichung’, in der „Christus die Kirche geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat”, wodurch Er seiner Erlösungs-Liebe die Bräutliche Beschaffenheit und den Bräutlichen Sinn verliehen hat” (EL 185f.).

Unmittelbar nach der Anführung der Worte vom Genesis-Buch: „... Und sie werden zu einem Fleisch werden [Gen 2,24](Eph 5,31) richtet der Völker-Apostel den Blick der Adressaten von neuem darauf, was sich in der ‘Vertikale’ abspielt: auf die Liebe Gottes zum Menschen, die in der Liebe Christi zur Kirche, die sich Christus auserwählt und zu seiner Braut geschmückt hat, nahe und versichtlicht geworden ist:

„... Groß ist dieses Geheimnis,
[to mystérion toúto méga estín]
ich aber deute es: auf Christus und die Kirche
[egó de légo eis Christón kai eis ten ekklesían: Eph 5,32]

Der Hl. Paulus bezeichnet die hier dargestellte Wirklichkeit als „Großes Geheimnis” [gr.: to mystérion toúto méga estín] (Eph 5,32). Es ist ein einziger dieser Art Ausdruck. Wörtlich könnte diese Wendung übersetzt werden:
Dieses Geheimnis – es ist groß. Ich aber stelle fest: es betrifft Christus und die Kirche”.
Die Bezeichnung ‘Geheimnis-mystérion’ bedeutet eine Wirklichkeit, die geistiger Natur und unter irgendeiner äußeren Gestalt, bzw. eines Gleichnisses verborgen ist, die also versiegelt oder verborgen ist, bis ihre Erklärung kommt.


Philologische Anmerkung zu „Großes Geheimnis” (Eph 5,32) :
Mann kann schwer die allgemein angenommene deutsche Übersetzung der Einheits-Bibel zu Eph 5,32 verstehen. Der griechische Urtext ist klar und eindeutig: to mystérion toúto méga estín. Das hier angewandte Adjektiv: mégas [im Neutr.: méga] – bedeutet: groß, stark, gewaltig; reichlich.
– Die Elberfelder Studienbibel ist hier getreu: ‘Dieses Geheimnis ist groß ...’.
– Auch die Jerusalemer Bibel ist hier getreu: ‘Dies Geheimnis ist groß’.
– Dasselbe gilt für die VolksBibel: ‘Darin liegt ein großes Geheimnis’.
Dagegen die offizielle Übersetzung, u.zw. die Einheitsbibel, wendet hier das Adjektiv ‘tief’ an, das aber den ursprünglichen Sinn der Apostelworte deutlich entstellt und daselbst unzulässig ist: „Dies ist ein tiefes Geheimnis ...” (EB). Diese Übersetzung wird leider bei Liturgischen Handlungen gebraucht ...
– Sollte hier einmal mehr das starke Wort Johannes des Apostels angeführt werden – s. Offb 22,18f.?

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b. Gottes Vorhaben:
Erhebung des Menschen zur Gnade

Es besteht kein Zweifel, dass Paulus an das urewige Vorhaben Gottes bezüglich der Menschen-Familie anknüpft. Dieses Vorhaben ging der Erschaffung der Welt voran. Mit seiner In-Werk-Setzung hat Gott samt der Erschaffung des Menschen begonnen.
– Zu seiner vollen Enthüllung hat Gott dieses Vorhaben in seinem Geliebten Sohn im Geheimnis seiner Fleischwerdung gebracht. Gemäß diesem Vorhaben wurde der Mensch im Akt selbst seiner Erschaffung gleich auch zum Dasein im Zustand der Heiligmachenden Gnade berufen, d.h. als vereinigt mit Gott: im Geheimnis des Zwei-zu-einem-Fleisch.

Eigenartige ‘Übertragung’ in die sichtbare Welt dieser Göttlich-menschlichen Vereinigung, die ihrem Wesen nach unsichtbar ist – wurde aus Gottes Einsetzung das eheliche„Zwei-zu-einem-Fleisch”. Die eheliche Kommunion wurde bevorzugter ‘Ort’, in dem sich das Geheimnis selbst des Ur-Sakramentes der Schöpfung enthüllte: der Gottes Wege, die sich mit menschlichen Wegen kreuzen.

Von Anfang an” auch ging mit der Ehe der Segen der Fruchtbarkeit einher (Gen 1,28). Das Zutagekommen neuer Menschlicher Personen sollte aus Gottes Gründung Frucht der völligen Hingabe aneinander seiner Personen im ehelichen „Zwei-zu-einem-Fleisch”  werden.

Biblisches Zeugnis, dass diese beiden ersten Menschen-Eltern im Akt der Erschaffung selbst zum Zustand der Heiligmachenden Gnade erhoben wurden [also zum: Eins-mit-Gott] – offenbar schon um Christi willen, auch wenn Er Gott-Mensch erst dann werden wird, wenn „... die Fülle der Zeit ankommt(vgl. Gal 4,4), sind u.a. die Anfangsworte des Epheser-Briefes:

„... In Ihm [in Christus, unserem Herrn] hat Er uns auserwählt vor der Grundlegung der Welt,
dass wir heilig und tadellos vor seinem Angesicht seien.
In Liebe hat Er uns im Voraus für sich selbst dazu bestimmt,
seine Angenommenen Söhne zu werden durch Jesus Christus,
nach dem Wohlgefallen seines Willens [= Gottes Vorhaben],
zum Lob der Herrlichkeit seiner Gnade,
mit der Er uns begnadet hat in dem Geliebten [in Jesus Christus].
In Ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut – die Vergebung der Vergehen
nach dem Reichtum seiner Gnade ...” (Eph 1,4-7).

Auf seine Art zeugt von der inneren Friedensordnung des Herzens und des friedsamen Erlebens des ‘bräutlichen Sinnes des Leibes’ die verwundernde Feststellung des biblischen Autors des Genesis-Buches:

„Beide, der Mensch und seine Frau, waren nackt.
Und doch sie brauchten sich voreinander nicht schämen” (Gen 2,25).

Die von ihnen gelebte Ehe, einschließlich mit ihrem „Zwei-zu-einem-Fleisch”-Werden (Gen 2,24), d.h. die Wirklichkeit, die sich auf der ‘Vertikale’ ihres ehelichen Bundes abspielt, bildete sowohl für sie beide, wie auch die ganze erschaffene Welt Übertragung-in-die-Sichtbarkeit der Welt des Geheimnisses der Unsichtbarkeit dessen, was sich auf der ‘Vertikale’ abspielte:
Gottes, der in der Ehe, die als besonderer Ausdruck des Sakramentes der Schöpfung zum Vorschein gekommen ist, sich mit ihnen vereinigt hat, indem Er sie zum ständigen Erleben eines anderen, umso mehr realen ‘Zwei-zu-einem-Fleisch’ einlud: des zuengsten Bundes zu Sich, dem Gott der Liebe – mit ihnen: Mann und Frau.

An diese Göttlich-menschliche Wirklichkeit, die Anteil auch schon des ersten Menschen geworden ist – „von Anfang an”, in Kraft der künftigen Erlösung in Christus – knüpfen die weiteren Worte des Hl. Paulus vom Anfang seines Briefes an die Epheser an:

„Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus!
Er hat uns mit allem geistlichen Segen gesegnet in den Himmeln [= unsichtbare Welt der Umgebung Gottes; Ort der auch für die Erlösten vorbereitet war] – in Christus” (Eph 1,3).

Der Hl. Paulus stellt folgerichtig fest, dass „aller geistlicher Segen” (Eph 1,3) Anteil der Menschen als Frucht ihrer „Auswählung” zu „angenommenen Söhnen” wird, die Gott „in Liebe” (Eph 1,4) schon „vor der Grundlegung der Welt” gefällt hat.
– Gott der Vater hat auf den Menschen ab immer – in Christus, seinem Eingeborenen Sohn, geblickt. In Ihm hat Er dem in Sünde gefallenen Menschen „Erlösung durch sein Blut angeboten – die Vergebung der Vergehen nach dem Reichtum seiner Gnade” (Eph 1,7).

Auf solche Weise ‘sieht’ der Himmlische Vater den Menschen immerwährend als ob seinen Geliebten Sohn, der ein „Zwei-in-einem-Fleisch” mit der Menschen-Familie bildet. Dank der vollbrachten Erlösung wird die Menschen-Familie zur Kirche, dem Mystischen Leib und die Mystische Braut Christi.
Das bildet gerade jenes „Große Geheimnis” – selbstverständlich „auf Christus und die Kirche” (Eph 5,32).

Von gerade diesem ‘Geheimnis’ soll dauernd zeugen, und seine ‘Un-Sichtbarkeit-in-die-Sichtbarkeit’ der Welt das übertragen, was Mann und Frau in ihrer Ehe durch ihre eheliche Kommunion von Leben und Liebe erleben.
– In der Stunde der vollbrachten Erlösung wurde die Ehe auf die Ebene der sakramentalen ‘Neuheit des Evangeliums’ erhoben. Weil aber im Geheimnis des „Zwei-zu-einem-Fleisch” Christi mit der Kirche als seiner Mystischen Braut – die Initiative der Vereinigung nicht von der Kirche-der-Braut herkommt, sondern umgekehrt: die Kirche erfährt die Erlösungs-Liebe und die Bräutlichkeit von ihrem Haupt-dem-Christus, besteht kein Wunder darin, dass die von der Kirche empfangene Gabe nicht allein die Tatsache der vollbrachten Erlösung darstellt, sondern Gabe vor allem die Person ist – ihres Bräutigams: Jesus Christus:

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Biblisches Bild, das nicht selten sowohl von Gott selbst, wie auch vonseiten des Sohnes Gottes, des GUTEN HIRTEN seiner Herde - gebraucht wird. Diese Herde – die Kirche die Er gegründet hat, hat Jesus Christus dem Petrus zu weiden anvertraut – nachdem er den Glauben bekannt hat an seine Gottheit und noch: Herr Du weißt alles: Du weißt, dass ich Dich liebe.

„Durch Christus wird das Geheimnis der Liebe Gottes offenbart [ab der Stunde der Fleischwerdung].
Durch Ihn auch, und in Ihm, wird sie zur Fülle gebracht:
In Ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut – die Vergebung der Vergehen’ [Eph 1,7].
Zu gleicher Zeit werden aber die Menschen, die durch den Glauben die ihnen angebotene Gabe Christi annehmen, in Wirklichkeit Anteilhaber des urewigen Geheimnisses, obwohl dieses unter dem Schleier des Glaubens wirkt.
– Eben diese übernatürliche Beschenkung mit Früchten der von Christus vollbrachten Erlösung nimmt nach Eph 5,21-33 die Beschaffenheit der Bräutlichen Hingabe Christi selbst an die Kirche an – in Angleichung zu dieser bräutlichen Beziehung, wie sie unter Mann und Frau erfolgt.
– So bilden also Gabe – nicht allein Früchte der Erlösung. Gabe ist vor allem Christus selbst :
Er schenkt sich selbst der Kirche als seiner Braut” (EL 194f.).

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c. Analogie der Erlösungs-Liebe
und der Bräutlichen Liebe

Richten wir unsere Aufmerksamkeit auf die Wahrheit der Offenbarung zugleich des Alten und Neuen Testamentes, müssen wir feststellen, dass der Völker-Apostel den Christus als Bräutigam der Kirche, seiner Mystischen Braut [‘Vertikale’] in seiner fortbeständigen Kreuzung mit der Einheit vorstellt, die unter den Ehegatten: Mann und Frau besteht [‘Horizontale’].

Paulus stellt diese Einheit zwar als Neue Wirklichkeit vor, und doch hebt er dauernd hervor, dass sie gleichzeitig organisch aus genau demselben Bild der Beziehungen zwischen Gott und dem Menschen hervorwächst, wie es uns aus der Offenbarung auch schon des Alten Testamentes bekannt ist.

In den früheren Erwägungen haben wir schon einen ausführlichen geschichtlichen Durchschnitt der Geschichte Israels als Volks Gottes des Alten Testamentes angeführt [der eigenartigen Entsprechung der Neutestamentlichen ‘Kirche-der-Braut’]. Wir konnten den sich fortwährend vertiefenden, denselben Offenbarungsfaden beobachten, nach dem „Ehemann” Israels – Gott selbst: Jahwéh ist (s. z.B.: Jes 54,5), wogegen seine „Braut-Gemahlin” – Israel ist, das gern als „Tochter Zion, Tochter Jerusalem” genannt wird (s. ob., Teil VI, 4.Kap.: Ehe als Ur-Sakrament der Schöpfung; 5.Kap.: Gottes Band mit dem Volk der Erwählung im Pentateuch von Mose; 6.Kap.: Gottes Bräutlichkeit nach Prophetischen Büchern).

Davon, wie sehr die Analogie des ‘Zwei-zu-einem-Fleisch’ zwischen Jahwéh mit Israel – und der ehelichen Vereinigung: Mann-Frau, Gott selbst ‘erlebt’, zeugt vor allem bei den Propheten [sowohl diesen ‘Früheren’ wie auch Späteren] die bei Gott des Öfteren vorkommende Klage wegen Mangel an Gegenseitigkeit vonseiten ‘Israel-der-Braut’.
Noch mehr, Israel hat sein ‘Zwei-zu-einem-Fleisch’ mit seinem Ehemann-Jahwéh beständig „verraten”, indem es stur nach „fremden Göttern” herumschaut.
Daselbst beging Israel ununterbrochen „Ehebruch” mit fremden Göttern – in Jahwéh’s Augen: die Sünde gegen das Erste Gebot.

Diese Bezeichnungen knüpfen direkt an die Wirklichkeit des ‘Köpers’ an. Der Körper versichtlicht das, was auf der Ebene des ‘Herzens’ : des Gewissens geschieht. Diese Unzucht und Ehebruch zugleich ist Vergehen gegen das unwiderruflich geäußerte und feierlich gelobene „Zwei-zu-einem-Fleisch”.

Kein Wunder, dass alle Sünden der Apostasie und Untreue bei folgerichtiger Umsetzung ins Leben des feierlich angenommenen Bundes unter Sinai (Zehn Gebote Gottes) mit zutiefster Verwundung des gelobenen Zwei-zu-einem-Fleisch Israels in seinen Beziehungen zu Jahwéh gleichbedeutend ist, anders gesagt: es ist Akt der „Unzucht-Untreue”, die mit anderen Göttern begangen wird (vgl. EL 195ff.).

Die Anfangsworte des Epheser-Briefes des Hl. Paulus lassen den charakteristischen, feinen Unterschied fassen zwischen Erweisen der Liebe Gottes zur Menschen-Familie im Alten – und Neuen Testament. Es geht um das Geheimnis des „Zwei-zu-einem-Fleisch” Gottes zu Israel vor Christus – und der Wirklichkeit im Neuen Testament.

Ausgangspunkt wird das beständig hervorgehobene Vorhaben Gottes des Vaters hinsichtlich der Menschen-Familie. Es sollten noch einmal die betreffenden Worte angeführt werden:

„Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus!
Er hat uns mit allem geistlichen Segen gesegnet ... in Christus.
In Ihm hat Er uns auserwählt vor der Grundlegung der Welt,
dass wir heilig und tadellos vor seinem Angesicht seien ...” (Eph 1,3f.).

Diese Worte zeigen die Liebe vonseiten Gottes vor allem als Liebe Gottes des Vaters. Sie strebt danach, die Menschen-Familie zu erwählen zur Heiligkeit und ihrer Annahme als Söhne – im Sohn Gottes Jesus Christus (Eph 1,5).
– Folgerichtig wäre daselbst die Vereinigung Gottes mit dem Menschen auf der ursprünglichen Stufe der Geschichte Gottes mit der Menschen-Familie nicht so sehr ‘ehelich’, wie eher ‘väterlich’. Diese Väterliche Liebe Gottes mit Bezug auf Israel wird des Öfteren bei den Propheten hervorgehoben (s. bes. Hos 11,1-4; Jes 63,8f.15; 64,7; Mal 1,6; s. dazu: EL 200).

Eigenartiger Wendepunkt im Verständnis dieser Hinsicht der Wahrheit der Offenbarung wird diese Phase der Geschichte Israels, als der Heilige Geist dem Volk Gottes zum Bewusstsein gebracht hatte, dass Jahwéh – bisher anerkannt und verehrt als Schöpfer – gleichzeitig Erlöser wird. Zwar hat die Menschen-Familie von Anfang an ihres Existierens, besonders aber angefangen ab dem Sündenfall der ersten Eltern im Paradies, in Fülle – deutlich sich abzeichnende Gottes Signale empfangen, dass Gott-der-Schöpfer zugleich auch Gott-der-Erlöser ist.
– Und dass Er gerade in der Erlösung selbst seines Volkes – sein Bräutigam wird. Man kann nur sagen, dass es nicht viele Gottes Männer gegeben hat, die den Mut haben würden, solchen Schluss aufgrund allein der erlebten Tatsache zu ziehen, dass Gott dauernd ‘MIT-seinem-Volk-ging’.

Dennoch Jahwéh bereitete systematisch seine Boten vor: die Propheten, durch die die Offenbarung Gottes an das Volk Gottes ‘herankam’, und – konstitutiv verstanden – allmählich zunahm.
– Mit ganz besonderem Einblick in das Geheimnis Gottes Bräutlichkeit-in-Liebe-zum-Menschen wurde Deutero- und Trito-Jesaja beschenkt. Die betreffenden prophetischen Texte haben wir oben schon befriedigend ausführlich besprochen (s. genauer:  Herzensergüsse Jahwéh’s Liebe bei Deutero- und Trito-Jesaja).

Aussagereich sind besonders die Vertraulichkeiten Gottes von seiner Liebe im Fragment Jes 54. Sie heben eindeutig die Eigenschaft Gottes als Schöpfers hervor, allerdings gleichzeitig nicht minder real betonen sie seine Eigenschaft als des Erlösers, der sich zugleich mit Israel über seine Erlösung – vermählt.

„... du wirst nicht beschämt dastehen,
... du wirst ... nicht mehr an die Schmach deiner Witwenschaft denken
[Sinn um die Sünde: Gott hat wegen dem ständigen Verrat-Ehebruch mit anderen Göttern, Israel verlassen].
Denn dein Gemahl ist dein Schöpfer, Jahwéh der Heerscharen ist sein Name:
und dein Erlöser – ist der Heilige Israels, Gott der ganzen Erde wird Er genannt.
Denn wie eine Entlassene .... hat dich Jahwéh gerufen ...” (Jes 54,4ff.).

Wir bemerken, dass schon das Alte Testament – im Maß der sich beschleunigenden Herannahung der „Fülle der Zeit”, die Liebe Gottes in der Eigenschaft ihrer Bräutlichkeit dargestellt hat.
– Dennoch in Fülle wurde diese Eigenschaft erst samt der Ankunft des Sohnes Gottes in die Welt unternommen. Wir haben schon oben mehrere Aussagen des Evangelium darüber analysiert. Besonders eindeutig sprechen hier die Aussagen sowohl Johannes des Täufers, wie auch Jesu selbst, der sich direkt als Bräutigam bezeichnet (s. genauer:  Jesus der sich selber als Bräutigam erahnen lässt – und die nächstfolgenden Abschnitte).

Dagegen Paulus stellt die theologische Synthese dieser Aussagen dar. Vom Alttestamentlichen Jahwéh als zugleich Schöpfers und Erlösers wird die Ihn bisher kennzeichnende Eigenschaft der Bräutlichkeit – von nun an übertragen und behauptet vom Sohn Gottes, Jesus Christus.
– Wir verstehen diese Lage: Gott hat es nicht als notwendig anerkannt, das Geheimnis seines inneren Lebens schon früher deutlich zu offenbaren, dass Er nämlich Gott ist, der in der Dreifaltigkeit der Personen – in Ein und selber Gottes Natur existiert. In Jesus Christus begann Gott zum Menschen zu sprechen, indem dieser persönlich sowohl Gott war, wie zugleich Mensch.

Erst jetzt wird es gleichsam spontan verständlich, dass der Himmlische Vater das Hochzeichtsmahl der Mystischen Vermählung eben Ihm bereitet (s. Mt 22,1-14). Er auch, Jesus Christus, der Eingeborene Sohn des Himmlischen Vaters, aber zugleich der wahrhafte Sohn Mariens, seiner Unbefleckten Mutter, ist jenes Lamm – das getötet wurde, und doch Lebendig da ist. Er auch vermählt sich mit seiner Braut, d.h. den Erlösten, die in seiner Kirche versammelt sind.

Das Gottes-Geschriebene-Wort wendet immer wieder die Sprache der Analogie an. Und doch, diese Sprache kann von diesen, die sich für das Wort Gottes öffnen, leicht verstanden werden:

„... Wir wollen uns freuen und jubeln, und Ihm die Ehre erweisen [Gott dem Vater],
Denn gekommen ist die Hochzeit des Lammes,
und seine Gemahlin [die schon erlöste Kirche] hat sich bereit gemacht ...
Selig, wer zum Hochzeitsmahl des Lammes eingeladen ist ...” (Offb 19,7.9).

In diesen Worten klingt schon freudevoll die Note des Hochzeits-Mahls. Allerdings sein Preis ist enorm hoch: er ist unendlichen Wertes.

Man kann unmöglich nicht bemerken, wie immer wieder stark das Werk der Erlösung hervorgehoben wird, das Jesus Christus durch seine Kreuzes-Passion und sein Blut vollbracht hat. Das Kreuz des Menschen-Sohnes wird unabwendbar laut sprechendes Zeugnis sowohl in Worten und Taten Jesu selbst, wie auch in den Apostolischen Schriften, über die „Hingabe”  seines Selbst als Liebe-Gabe für die Kirche, d.h. für jeden einzelnen Menschen.
– In dieser Hingabe seines Selbst zum Tod äußert sich die Bräutliche Liebe Christi zu seiner Kirche. Christus nimmt sie zu seiner Braut an um den Preis seine Blutes und Wassers, die von seiner am Kreuz durchbohrten Seite herausgesprudelt sind (s. Joh 19,34).

Die Umsetzung in die Tat dieser Hinsicht der Liebe – als Gabe der Bräutlichkeit, wird im ganzen Neuen Testament sehr ausgeprägt hervorgehoben: „In IHM haben wir die Erlösung durch sein Blut – die Vergebung der Vergehen ...” (Eph 1,7).
– Zu gleicher Zeit vereinigt sich Christus in dieser seiner „Hingabe-seines-Lebens’ mit seiner Kirche mit einem so engen, unauflösbar treuen Band, dass es auf Gottes verstandene Art und Weise Analogie dieser Vereinigung wird, wie sie von Mann und Frau erlebt wird, wenn sie sich in ihrer Ehe vereinigen.


Gemäß dem Erwägungsfaden Johannes Paul II. erscheint jetzt die Frage, die die vom Paulus angewandte Analogie der ‘Ehe’ selbst an sich betrifft. Es kann verstanden werden, dass diese Analogie in beiden Richtungen ‘funktioniert’.
– Dank dem ehelichen ‘Zwei-zu-einem-Fleisch’ [‘Horizontale’] kann leichter das von Paulus gezeigte Geheimnis verstanden werden [‘Vertikale’]. Christus ist selbstverständlich Gott-Mensch in seiner Gottes Person.

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Wunderbar aussehendes Eichhörnchen in charakteristischer Belichtung.

Daselbst nehmen wir von vornherein die Tatsache an, dass das in seinem Fall vorkommende Geheimnis – von vornherein alles menschliche Verstehen der Erlösend-Bräutlichen Liebe überragt, die Er in der Ganzheitlichkeit und Irreversibilität der Hingabe seines Selbst am Kreuz zum Ausdruck gebracht hat. Am Kreuz hat Er sich auf seine Göttliche Art und Weise mit der Kirche, seiner Braut, vermählt und vereinigte sich mit ihr in ein „Zwei-zu-einem-Fleisch” (s. EL 203f.).

Der Hl. Paulus verwendet im erörterten Fragment des Epheser-Briefes zur Bezeichnung der Liebe Gottes bezüglich der Kirche die Sprache der Analogie der ‘bräutlichen’ Liebe.
Im Gegenteil zur Analogie zur ‘barmherzigen-mitleidsvollen’ Liebe, die sich in Vergebung und Erbarmen Gottes über die physische und moralische Not und das Elend des Menschen beugt, im Gegenteil zur allein der nur ‘Väterlichen’ Liebe – ist diese Analogie: der Bräutlichkeit, ihrem Wesen nach fähig einen wesentlich tieferen Inhalt zum Ausdruck zu bringen (s. EL 204f.).

Die Bräutliche Liebe Gottes hebt vor allem die Tatsache hervor, dass Gott sich selbst dem in Christus erwählten Menschen auf irreversible und radikale Art und Weise dahingibt.
– Es ist klar, der Mensch bleibt nur Geschöpf. Daher ist er auch seiner Natur nach unfähig die ‘Ganzheitlichkeit’ der Gottes Natur dieses Gottes anzunehmen, der sich ihm als sein Selbst in seinem Band der Liebe dahingibt.
– Daher präzisiert Johannes Paul II.:

„... Dagegen jene Gabe Gottes seiner Selbst an den Menschen, von dem die Analogie der Bräutlichen Liebe spricht, kann nur nach dem Maß der ‘Anteilnahme an der Göttlichen Natur’ erfolgen [2 Petr 1,4]...
– Dennoch, nach diesem Maß, ist die dem Menschen von Gottes Seite in Christus gegebene Gabe – ‘ganzheitliche’, also ‘radikale’ Gabe, wie darauf eben die Analogie der Bräutlichen Liebe hinweist: sie ist in gewissem Sinn ‘das Alles’, was Gott von sich aus dem Menschen geben ‘konnte’, wenn man die endlichen Möglichkeiten des Menschen, des Geschöpfes – berücksichtigt.
– In solcher Weise weist die Analogie der Bräutlichen Liebe auf die ‘radikale’ Beschaffenheit der Gnade: der ganzen Ordnung der geschaffenen Gnade hin” (EL 206).

Nach Johannes Paul II. muss hinzugefügt werden, dass die Eheleute, dank der vom Apostel angewandten Analogie der ‘Bräutlichen’ Liebe – jetzt, der Reihe nach, selbst zu verstehen beginnen, was das überhaupt bedeutet: zu lieben. Die Liebe enthüllt ihre Natur als eine ‘tödlich ernste’ Wirklichkeit.

Erst von Gott in seiner Bräutlichen Liebe – sei es mit Bezug auf Israel im Alten Testament, sei es bezüglich der Kirche im Neuen Testament, lernen wir zu verstehen, was die Ehe bedeutet und wie es gilt, die beiderseitige Gabe seiner Person – für die Person des anderen Ehegatten zu begreifen. Auch erst das tiefere Verständnis der Liebe Christi als des Bräutigams-vom-Kreuz wirft das eigentliche Licht auf das schon oben erwogene Wort-das-Gebot für jeden Mann, und offenbar umgekehrt – für jede Ehefrau betreffs ihres Ehemanns:
Ihr Männer liebt eure Frauen, Wie Christus die Kirche geliebt, und sich selbst für sie hingegeben hat ...” (Eph 5,25).

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RE-Lektüre: VI.Teil, 9.Kapitel, ad ‘e’.
Stadniki, 16.VIII.2015.
Tarnów, 4.VI.2022.


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b. Die Kirche die das Leben in ihrer Unterordnung an Christus-das-Haupt empfängt
c. Christus-Haupt-Eucharistie: einziges Leben der Kirche-Braut

5. Gabe des Hauptes für den Leib: Christus-Kirche – Mann-Frau
a. „Jeder nährt seinen Leib ...” (Eph 5,29)
b. Die Kirche die Christus gewaschen hat dass sie heilig-makellos sei (Eph 5,27)
Text. Gabe der Abwaschung der Kirche, dass sie heilig sei
Die Kirche die von Anfang an die Sakramente lebt
c. Christus der die Kirche mit seinem Leib und Blut nährt (Ef 5,29)

6. Zwei-zu-Einem-Fleisch: Christus-die-Kirche – und Mann-und-Frau
a. „Groß ist dieses Geheimnis – auf Christus und die Kirche” (Eph 5,32)
Tabelle-Text. Dieses Geheimnis ist groß
Philologische Anmerkung „Großes Geheimnis”
b. Gottes Vorhaben: Erhebung des Menschen zur Gnade
c. Analogie der Erlösungs-Liebe und der Bräutlichen Liebe


Bilder-Fotos

Abb.1. Der Wind hat die Heilige Schrift zugemacht
Abb.2. Der Sarg mit seinem Leib wird in die Vatikanischen Grotten getragen
Abb.3. Karol in Armen der Christine und Gabi
Abb.4. Gabi mit Karolina
Abb.5. Schafsherde – Bild vieler Gleichnisse Christi
Abb.6. Eichhörnchen in seiner Prächte