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VERMERK: Abkürzungen zur angeführten Literatur s. Literatur

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F.      STUNDE DER „BARMHERZIGKEIT”

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Jesus bringt der Hl. Schw. Faustyna und daselbst der ganzen Menschenfamilie, ein paarmal zum Bewusstsein, das die Barmherzigkeit Gottes in der „Stunde der Barmherzigkeit” sperrangelweit eröffnet worden ist. Es ist die Sterbestunde des Gottes Sohnes. Es war um 15.00 Uhr dieses schauderhaften Karfreitags (es war am 14. Nizan des Jahres 28 [?]). Der Sohn Gottes Jesus Christus hat in dieser Stunde das Opfer seines Lebens dargebracht – aus Liebe zu seinem Vater, aber auch zu seinen menschlichen Brüdern und Schwestern. Er ist gekommen um sie zu erlösen – um solchen, so unvorstellbaren Preis. Gottes Barmherzigkeit hat in diesem Augenblick gleichsam Gottes Gerechtigkeit überwunden. Der Tod Jesu Christi wurde zugleich Niederlage für selbst den Tod (1 Kor 15,26.54ff.), der in die Welt infolge der Sünde des Menschen gekommen ist (vgl. Weish 2,24; Gen 2,17; Röm 6,23). Die Barmherzigkeit des Dreieinigen ist immer mächtiger als selbst die schrecklichste Sünde, aber ebensogleich stärker als der Tod.

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Bedingungen um die Gnaden
der Stunde der Barmherzigkeit
zu erlangen

„Ich erinnere dich daran, Meine Tochter, dass sooft du hörst, wie die Uhr die Dritte Stunde schlägt, versenke dich ganz in Meiner Barmherzigkeit, bete sie an und verherrliche sie.
Rufe ihre Allmacht herab für die ganze Welt, besonders aber für die armen Sünder, denn in dieser Stunde wurde sie sperrangelweit für jede Seele aufgeschlossen. In dieser Stunde erbittest du alles für dich selbst und für andere.
In dieser Stunde geschah Gnade für die ganze Welt – die Barmherzigkeit hat die Gerechtigkeit besiegt.

– Meine Tochter, bemühe dich in dieser Stunde den Kreuzweg zu verrichten, soweit es dir die Pflichten erlauben, wenn du aber den Kreuzweg nicht verrichten kannst, dann gehe wenigstens für eine Weile in die Kapelle und verehre Mein Herz, das voller Barmherzigkeit im Allerheiligsten Sakrament da ist. Kannst du aber die Kapelle nicht besuchen, versenke dich im Gebet, wenn auch nur für eine ganz kurze Weile, an dem Ort, wo du gerade bist.
– Ich verlange für Meine Barmherzigkeit Ehre von allem Geschöpf, aber zu allererst von dir, denn dir gab Ich dieses Geheimnis am tiefsten zu erkennen” (TgF 1572; s. auch: 1320).

„Um Drei Uhr flehe Meine Barmherzigkeit an, besonders für die Sünder und vertiefe dich wenigstens kurz in Mein Leiden, vor allem in Meine Verlassenheit in der Stunde des Sterbens.
– Dies ist die Stunde der großen Barmherzigkeit für die Welt. Ich lasse Dich in Meinen tödlichen Trauer einzudringen. In dieser Stunde versage Ich nichts der Seele, die Mich durch Mein Leiden bittet” (TgF 1320).

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G.      EUCHARISTIE  –  ANBETUNG  –  SÜHNE

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Der Durchgang durch das Beicht-Sakrament zielt unmittelbar darauf ab, dass die vom Erlöser angebotene seine inbrünstige Einladung zur Eucharistie von uns aufgenommen wird. Hier schenkt der Gott-Mensch Jesus Christus im wörtlichsten Sinn Sich selbst als „(sein) Fleisch (hingegeben) für das Leben der Welt” (vgl. Joh 6,51). Sooft wir Seinen Leib essen und Sein Blut trinken, wächst in uns und nimmt das Leben der Allerheiligsten Trinität an Stärke zu. Die Eucharistie wird zum immerwährend bestätigten „Angeld des Ewigen – Lebens”.
– Erwägungen über die Eucharistie können im 4. Teil unserer WEB-Site gefunden werden (s. ob.:  Verwunderndes Sakrament des ‘Durchringens’ – samt dem ganzen dort beginnenden Kapitel. Und noch ebd.: Eucharistie – Die Heilige Kommunion – samt dem ganzen Abschnitt über die Vorbereitung-Danksagung im Gebet ).

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1. Sein ganzes Selbst zur Nahrung
und zum Trank dahingeben

„O barmherziger Jesus, mit welcher Sehnsucht bist Du zum Abendmahlssaal geeilt, um die Hostie zu verwandeln, die ich in meinem Leben empfangen soll. Du wolltest, o Jesus, in meinem Herzen Wohnung nehmen. Dein lebendiges Blut vereinigt sich mit meinem Blut. Wer begreift diese enge Verbundenheit? Mein Herz beherbergt den Allmächtigen, Unfassbaren. O Jesus, verleihe mir Dein Gottes Leben; möge Dein reines und edles Blut in meinem Herzen mit ganzer Kraft pulsieren. Ich gebe Dir mein ganzes Wesen hin, Wandle mich um in Dich und befähige mich in allem Deinen heiligen Willen zu tun, Dich gegenseitig zu lieben” (TgF 832).

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2. Klage wegen der Gleichgültigkeit
angesichts der Eucharistie

„O, wie mir das wehtut, dass die Seelen sich in der heiligen Kommunion so wenig mit Mir verbinden. Ich warte auf die Seelen, und sie sind Mir gegenüber gleichgültig. Ich liebe sie so zärtlich und aufrichtig, und sie bleiben für Mich misstrauisch. Ich will sie mit Gnaden überhäufen – sie wollen sie nicht annehmen. Sie gehen mit Mir um, wie mit etwas Totem, und Ich habe doch ein Herz voller Liebe und Barmherzigkeit” (TgF 1447).

(19 XI.) „Heute nach der heiligen Kommunion sagte mir Jesus, wie sehr Er wünsche, in die Herzen der Menschen zu kommen:
‘Ich will Mich mit den Seelen der Menschen vereinen; Meine Wonne ist es, Mich mit Seelen zu vereinigen. Wisse, Meine Tochter, dass:
Wenn Ich in der heiligen Kommunion ins Herz der Menschen komme, sind Meine Hände voll aller Gnaden, die Ich den Seelen geben möchte. Aber die Seelen beachten Mich nicht einmal, sie lassen Mich allein und befassen sich mit etwas anderem. O, wie traurig macht es Mich, dass die Seelen die Liebe nicht erkannt haben. Sie gehen mit Mir um, wie mit etwas Leblosem’.

Da entgegnete ich Jesus: ‘O Du Schatz meines Herzens, einziger Gegenstand meines Herzens und ganze Wonne meiner Seele, ich will Dich in meinem Herzen lobpreisen, wie Du auf dem Thron Deiner ewigen Herrlichkeit gepriesen wirst. Meine Liebe ist bestrebt, die Lauheit so großer Seelenzahl wenigstens teilweise zu sühnen. Jesus siehe, mein Herz ist für Dich eine Wohnstätte, in die nichts Einlass hat. Du allein ruhe in ihm, wie in einem schönen Garten.
– O mein Jesus, auf Wiedersehen, ich muss mich schon zu meiner Pflicht begeben, aber meine Liebe zu Dir werde ich Dir im Opfer beweisen – ich werde nichts übergehen und erlaube keiner Gelegenheit dazu, dass sie sich entschlüpft’ ...” (TgF 1385f.).

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3. Maria bei der Vorbereitung
zur Eucharistie

(Maj – 1.V.1937) „Heute spürte ich die Nähe meiner Mutter – der himmlischen Mutter. Auch wenn ich vor jeder heiligen Kommunion die Gottesmutter innig bitte, mir bei der Vorbereitung der Seele auf das Kommen Ihres Sohnes zu helfen und ich spüre deutlich Ihren Schutz über mich. Ich bitte sie sehr, sie möge in mir das Feuer der Liebe zu Gott entfachen, mit der Ihr reines Herz im Augenblick der Empfängnis des Wortes Gottes loderte” (TgF 1114).

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4. Die Heilige Kommunion
und die Stärkung
beim inneren Kampf

„Mein Jesus, Du weißt selbst, wie viele Verfolgungen ich erleide, und das nur deswegen, weil ich Dir treu bin und fest zu Deinen Forderungen stehe. Du bist meine Stärke – unterstütze mich, damit ich immer treu alles erfülle, was Du von mir verlangst. Ich allein kann aus mir nichts heraus, doch wenn Du mich stärkst, sind mir alle Schwierigkeiten ein Nichts.
– O Herr, ich sehe es gut, dass mein Leben, vom ersten Augenblick an, als meine Seele die Fähigkeit erhielt, Dich zu erkennen, ein ständiger Kampf bleibt, der immer verbissener wird. Jeden Morgen bereite ich mich bei der Betrachtung zum Kampf für den ganzen Tag vor, und die heilige Kommunion wird mir zur Gewissheit, dass ich siege – und so geschieht es auch. Angst befällt mich vor dem Tag, an dem ich die heilige Kommunion nicht habe. Dieses Brot der Starken gibt mir alle Kraft, dieses Werk zu führen und ich habe den Mut alles zu erfüllen, was der Herr verlangt. Der Mut und die Stärke, die in mir ist, ist nicht mein, sondern Dessen, Der in mir wohnt – es ist die Eucharistie.

– Mein Jesus, wie groß sind die Unverständnisse. Wäre nicht die Eucharistie, so hätte ich manches Mal nicht den Mut, auf dem Weg, den Du mir gewiesen hast, weiterzugehen (TgF 91).

– Demütigung ist die tägliche Nahrung. Ich verstehe, dass die Braut alles annimmt, was ihren Bräutigam betrifft, also muss das Gewand seiner Schmähungen auch mich bekleiden. Wenn ich sehr leide, bemühe ich mich zu schweigen, denn ich traue der Zunge nicht, die in solchen Augenblicken geneigt ist, über sich zu sprechen, aber sie soll mir zum Lobe Gottes dienen, für so viele Wohltaten und Gaben, die mir geschenkt wurden. Wenn ich Jesus in der heiligen Kommunion empfange, bitte ich Ihn inbrünstig, meine Zunge zu heilen, damit ich durch sie weder Gott noch die Menschen beleidige. Ich möchte, dass meine Zunge immerwährend Gott lobt. Groß sind die Fehler der Zunge. Eine Seele kommt zur Heiligkeit nicht, wenn sie auf ihre Zunge nicht achtgibt” (TgF 92).

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5. Vereinigung mit Jesus
nach der Heiligen Kommunion

„Jesus, wenn Du in der heiligen Kommunion zu mir kommst, Du, Der Du mit dem Vater und dem Heiligen Geist im kleinen Himmel meines Herzens Wohnung nehmen wolltest, bemühe ich mich, Dir den ganzen Tag hindurch Gesellschaft zu leisten. Ich lasse Dich keinen Augenblick allein. Auch wenn ich mit Menschen zusammentreffe, oder bei unseren Schülerinnen, bleibt mein Herz mit Ihm immer verbunden.
– Beim Einschlafen opfere ich Ihm jeden Schlag meines Herzens; beim Erwachen vertiefe ich mich in Ihm, ohne ein Wort zu sprechen.
– Wenn ich erwache, preise ich einen Moment die Heilige Dreifaltigkeit und danke dafür, dass mir nochmals ein Tag geschenkt wurde, dass sich in mir noch einmal das Geheimnis der Menschwerdung Deines Sohnes vollziehen wird, dass sich in meinen Augen noch einmal Dein schmerzhaftes Leiden wiederholen soll. Ich bemühe mich dann Jesus zu erleichtern, dass Er durch mich zu anderen Seelen übergehen kann. Mit Jesus gehe ich überall, seine Anwesenheit begleitet mich überall” (TgF 486; s. auch: 1288.1827.465.1598.1683.1419f.).

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6. Sühne-Anbetung

Weg von hier denn sie ist nicht allein ... !

(9.VIII.1934) Nächtliche Anbetung an Donnerstagen. Von 23.00 Uhr bis 24.00 Uhr hielt ich die Anbetungsstunde ab. Ich verrichtete diese Anbetung um die Bekehrung verstockter Sünder, besonders jener, die ihre Hoffnung auf Gottes Barmherzigkeit verloren haben. Ich betrachtete, wie viel Gott gelitten hat und was für eine große Liebe Er uns erwiesen hat, wogegen wir nicht glauben, dass Gott uns so sehr liebt.
– ‘O Jesus, wer kann das verstehen’? Was für ein Schmerz für unseren Erlöser und womit soll Er uns von Seiner Liebe überzeugen, wenn selbst der Tod uns nicht zu überzeugen vermag? Ich habe den ganzen Himmel eingeladen, dass er dem Herrn für diese Undankbarkeit mancher Seelen zusammen mit mir Genugtuung leiste (TgF 319).
– Jesus gab mir zu erkennen, wie lieb Ihm das Sühne-Gebet ist. Er sagte zu mir: ‘Das Gebet einer demütigen und liebenden Seele entwaffnet den Zorn Meines Vaters und zieht ein Meer von Segen herab’.

– Nach der Beendung der Anbetung, auf halbem Weg zur Zelle, umringte mich eine große Schar schwarzer, riesiger Hunde. Sie sprangen und heulten und wollten mich in Stücke reißen. Ich merkte, dass es nicht Hunde, sondern Satane waren. Einer von ihnen hob das Wort mit Wut: ‘Dafür, dass du uns in dieser Nacht so viele Seelen weggenommen hast, werden wir dich in Stücke reißen’.
– Ich entgegnete dass: ‘Wenn dies der Wille des barmherzigsten Gottes ist, so reißt mich in Stücke, ich habe das treffend verdient, bin ich doch die Elendigste unter den Sündern, und Gott ist allzeit heilig, gerecht und unendlich barmherzig!’
– Auf diese Worte sagten die Teufel alle zusammen: ‘Fort von hier, denn sie ist nicht allein, mit ihr ist der Allmächtige’!
Und sie verschwanden wie Staub, wie ein Straßengeräusch. Ich aber ging ruhig in meine Zelle, das ‘Te Deum’ [= Lobgesang: ‘Großer Gott wir loben Dich ...’] fortführend und sann über die unendliche und unerforschte Barmherzigkeit Gottes nach” (TgF 319f.).

Ich verlasse dieses Haus ...

„Einmal sagte Jesus zu mir: ‘Ich verlasse dieses Haus ... Es sind Dinge hier, die Mir nicht gefallen’. Und die Hostie kam aus dem Tabernakel und ließ sich in meine Hände nieder. Mit Freude legte ich sie in den Tabernakel zurück. Das wiederholte sich zum zweiten Mal und ich tat mit ihr dasselbe. Aber es wiederholte sich zum dritten Mal, jedoch die Hostie verwandelte sich in den lebendigen Herrn Jesus. Jesus sprach zu mir: ‘Hier werde Ich nicht länger bleiben’. In meiner Seele erwachte aber die Stärke der Liebe zu Jesus und ich habe gesagt: ‘Und ich werde Dich nicht fortlassen aus diesem Hause, Jesus’. Wieder verschwand Jesus und die Hostie ruhte in meinen Händen. Ich legte sie wiederholt in den Kelch und verschloss den Tabernakel. Und Jesus blieb mit uns. Drei Tage bemühte ich mich, eine Sühneanbetung zu halten” (TgF 44).

Diese Seelen wollen ... die Gnaden nicht annehmen

+ „Einmal gab mir Jesus zu erkennen, dass Er immer bereit ist, Gnaden zu erteilen, wenn ich Ihn in den mir anvertrauten Meinungen bitte, nur nicht immer wollen die Seelen diese Gnaden annehmen.
– ‘Mein Herz ist überfüllt von großer Barmherzigkeit für die Seelen, besonders für die armen Sünder. Könnten sie doch nur verstehen, dass Ich für sie der beste Vater bin. Für sie sind aus Meinem Herzen Blut und Wasser geflossen wie aus einer Quelle, die mit Barmherzigkeit überfüllt ist. Für sie wohne Ich im Tabernakel. Als König der Barmherzigkeit will Ich die Seelen mit Gnaden beschenken, doch sie wollen sie nicht annehmen.

Komme wenigstens du so oft wie möglich zu Mir und nimm die Gnaden entgegen, die andere nicht haben wollen und du wirst dadurch Mein Herz trösten. Wie groß ist die Gleichgültigkeit der Seelen gegenüber soviel Güte, für so viele Beweise der Liebe. Mein Herz wird mit Undankbarkeit und Vergessenheit der Seelen, die in der Welt leben, getränkt; für alles finden sie Zeit, nur zu Mir zu kommen, um Gnaden zu erhalten, haben sie keine Zeit.

So wende Ich mich an euch, auserwählte Seelen – versteht auch ihr die Liebe Meines Herzens nicht? Auch hier wurde Mein Herz enttäuscht. Ich finde keine vollkommene Hingabe an Meine Liebe. So viele Vorbehalte, so viel Misstrauen, so viel Vorsicht.

– Zu deinem Trost will Ich dir sagen, dass in der Welt Seelen leben, die Mich aufrichtig lieben und in ihren Herzen verbleibe Ich mit Wonne; doch sind ihrer nicht viele. Auch in den Klöstern sind Seelen, die Mein Herz mit Freude erfüllen. An ihnen sind Meine Züge abgedrückt, deshalb schaut der Himmlische Vater mit besonderem Wohlwollen auf sie. Sie werden die Verwunderung der Engel und der Menschen sein. Ihre Zahl ist sehr gering. Sie sind zur Verteidigung vor der Gerechtigkeit des Himmlischen Vaters und um Barmherzigkeit für die Welt zu erbitten. Die Liebe dieser Seelen und ihr Opfer stützt den Fortbestand der Welt. Am schmerzlichsten wird Mein Herz durch die Untreue einer von Mir besonders erwählten Seele verletzt. Diese Treulosigkeiten sind wie Klingen, die Mein Herz durchstoßen’ ...” (TgF 367).

Ich lasse zu, dass Klöster und Kirchen vernichtet werden ...

„Am Ende des Kreuzweges, den ich verrichtete, fing der Herr an, über Ordens- und Priesterseelen zu klagen, über den Mangel an Liebe bei auserwählten Seelen.
‘Ich lasse zu, dass Klöster und Kirchen vernichtet werden’.

– Ich entgegnete: ‘Jesu, so viele loben Dich doch in den Klöstern’.
Der Herr erwiderte: ‘Dieses Lob verwundet Mein Herz, denn die Liebe wurde aus den Klöstern verjagt. Das sind Seelen ohne Liebe und Aufopferung, voller Egoismus und Eigenliebe, hochmütig und anmaßend, voller Perversität und Heuchelei; Seelen, die lau sind und kaum Wärme besitzen, um sich selbst am Leben zu erhalten. Mein Herz kann das nicht ertragen. Alle Gnaden, die Ich täglich auf sie herabströmen lasse, ließen ab wie am Felsen. Ich kann sie nicht ertragen, denn sie sind weder gut noch schlecht. Klöster habe Ich dazu berufen, die Welt durch sie zu heiligen. Aus ihnen soll eine starke Flamme der Liebe und des Opfers schlagen. Wenn sie aber nicht umkehren und nicht in ursprünglicher Liebe sich entzünden, werde Ich sie dem Untergang dieser Welt ausliefern ...

Wie wollen sie auf dem verheißenen Stuhl des Weltgericht Platz nehmen, wenn ihre Schuld schwerer ist, als die der Welt, ohne Buße, ohne Genugtuung ... O Herz, du hast Mich am Morgen empfangen und mittags schnaubst du Mir Hass entgegen in mannigfaltigster Gestalt. O Herz, von Mir besonders erwählt, nur deshalb, um Mir mehr Leiden zuzufügen? – Die großen Sünden der Welt verwunden Mein Herz wie an der Oberfläche, doch Sünden einer erwählten Seele durchbohren Mir das Herz’ ... (TgF 1702).

Als ich mich für sie einsetzen wollte, konnte ich nichts finden, was sie rechtfertigen könnte. Ich konnte im gegebenen Augenblick nicht einen Gedanken zu ihrer Entschuldigung fassen. Schmerz zog mein Herz zusammen, und ich weinte bitterlich. Da schaute der Herr voll Güte und tröstete mich mit den Worten: ‘Weine nicht, es gibt noch eine große Zahl von Seelen, die Mich sehr lieben, aber Mein Herz möchte von allen geliebt sein. Weil aber Meine Liebe groß ist, deshalb drohe und strafe Ich’ ...” (TgF 1703).

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H.      GEBETE DER „BARMHERZIGKEIT”

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Jesus Christus selbst ermutigt innig, dass im Rahmen der ‘Fürsprache um Gottes Erbarmen’ das folgende Gebet gebetet wird. Es gilt auf Ihn zu horchen, dieses Gebetchen auswendig zu lernen und es ab und zu im Laufe des Tages zu beten, sooft es zur Erinnerung kommt, um durch dieses ‘Stoßgebet’ einen ‘momentanen’ Kontakt zu Gott zu knüpfen. Das stört bei gleichzeitiger Verrichtung anderer Beschäftigungen nicht:

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1.   „O Blut und Wasser ...”

„Ich möchte, dass du Meine Liebe, mit der Mein Herz zu den Seelen entflammt ist, tiefer kennen lernst. Du wirst das verstehen, wenn du Mein Leiden betrachtest.
– Rufe Meine Barmherzigkeit für die Sünder an. Mich verlangt es nach ihrer Erlösung. Wenn du dieses Gebet für einen Sünder mit zerknirschtem Herzen und Glauben verrichtest, schenke Ich ihm die Gnade der Bekehrung. Das Gebet ist folgender (TgF 186):

„O Blut und Wasser, das du vom Herzen Jesu
als Quell der Barmherzigkeit für uns
hervorgesprudelt bist,
ich vertraue auf Dich ” !
(TgF 187)

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2. Gebet des „Versenkens”

Eine der sehr eigenartigen Arten und Weisen, wie Gottes Erbarmen für sich selbst und die anderen gesichert werden kann, besteht auf der Befolgung der Praxis des sog. ‘Gebetes der Versenkung’. Diese Gebetpraxis wurde von Jesus Christus selbst mehrmals vorgeschoben. Es geht wörtlich darum, sich selbst, die Sünder und die ganze Welt im Abgrund Gottes Barmherzigkeit zu „versenken-untertauchen”. Hier die Worte Jesu Christi dazu:

Versenkung ...

„Am zweiten Tag [= nach Ostern 1933 ?] nach der heiligen Kommunion hörte ich folgende Stimme:
– ‘Meine Tochter, schau in den Abgrund Meiner Barmherzigkeit und erweise dieser Meiner Barmherzigkeit Lob und Ehre. Tu das folgendermaßen:
– Sammle alle Sünder der ganzen Welt und tauche sie unter im Abgrund Meiner Barmherzigkeit. Ich will mich den Seelen mitteilen, Mich verlangt es nach Seelen – Meine Tochter.

– An meinem Festtag – am Fest der Barmherzigkeit, wirst du die ganze Welt durchstreifen und wirst die ohnmächtigen Seelen zur Quelle Meiner Barmherzigkeit herbeiführen. Ich werde sie heilen und stärken” (TgF 206; s. auch: 1075.1188).

Jesus kämpft um die Seelen allein

„Sage den Seelen, Meine Tochter, dass Ich ihnen zur Verteidigung Meine Barmherzigkeit gebe. Ich kämpfe um sie ganz allein und ertrage den gerechten Zorn Meines Vaters” (TgF 1516).

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3. Ausspendung des Strahles
von Blut und Wasser

Hier eine noch andere Art und Weise, wie die Reichlichkeit Gottes Barmherzigkeit für sich und die anderen in Anspruch genommen werden kann. Es ziemt sich, Jesus zu hören und in der Tat mit diesen zwei Stahlen: Blut und Wasser aus seiner durchbohrten Seite, d.h. mit dem Strahl der-Reinigung-des-Abwaschens [= Wasser] und dem Strahl, der das Leben Gottes schenkt [= Blut], die betreffenden Menschen zu bestrahlen.

„O süßester Jesus, Du hast mich Elende gütig zur Erkenntnis dieser Deiner unergründlichen Barmherzigkeit zugelassen. O Süßester Jesus, Du hast gnädig von mir verlangt, dass ich der ganzen Welt von Deiner unbegreiflichen Barmherzigkeit verkünde, siehe, ich nehme heute in die Hände diese zwei Strahlen, die aus Deinem barmherzigen Herzen hervorgesprudelt sind, und zwar das Blut und Wasser, und übersäe sie auf den ganzen Erdball, damit jede Seele Deine Barmherzigkeit erfährt, und nachdem sie Sie erfahren hat, sie in unendliche Ewigkeit preist.
– O Süßester Jesus, Du hast Dich in Deiner unbegreiflichen Güte herabgelassen, mein armseliges Herz mit Deinem Barmherzigsten Herzen zu vereinen, siehe ich preise Gott, unseren Vater, mit Deinem eigenen Herzen – in solcher Weise, wie Ihn noch keine Seele gepriesen hat” (TgF 836).

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4. Andere Weisen um sich
die Barmherzigkeit zugunste
zu machen

Es gibt noch viele andere Arten und Weisen, wie die Barmherzigkeit sich selbst und anderen, besonders aber den Sündern ermittelt werden kann. Ausgangspunkt bleibt immer ein aufrichtig entwickeltes inneres Leben. Hier ein paar Bruchstücke vom Tagebuch der Hl. Faustyna – zur Ermutigung:

Du bindest Mir Meine Hände ...

„Ich hörte die Worte: ‘Wären Meine Hände nicht durch dich gebunden, würde Ich viele Strafen auf die Erde herabsenden. Meine Tochter, dein Blick entwaffnet Meinen Zorn. Obwohl dein Mund schweigt, rufst du zu Mir so gewaltig, dass der ganze Himmel bewegt ist. Ich kann deiner Bitte nicht entfliehen, denn du verfolgst Mich nicht weit, sondern in deinem eigenen Herzen’ ...” (TgF 1722).

„Heute hörte ich die Worte: ‘Meine Tochter, du Wohlgefallen Meines Herzens, mit Wonne schaue Ich in deine Seele hinein. Viele Gnaden sende Ich lediglich deinetwegen, viele Strafen halte Ich zurück, ebenfalls und allein deinetwegen. Du hältst Mich ein und ich kann der Gerechtigkeit nicht nachgehen, mit deiner Liebe bindest du Mir Meine Hände’ ...” (TgF 1193).

Heimliche Strahlung ...

„Der Herr ließ mich erkennen, wie sehr Er die Vollkommenheit der erwählten Seelen wünscht.
– ‘Die erwählten Seelen sind in Meiner Hand Lichter, die Ich in die Finsternis der Welt hineinwerfe und sie somit erleuchte. Wie Sterne die Nacht erhellen, so belichten die auserwählten Seelen die Erde und je vollkommener die Seele, desto größeres Licht breitet sie aus und reicht weiter. Sie mag verborgen und sogar ihren Nächsten unbekannt sein, und doch spiegelt sich ihre Heiligkeit in den Seelen in den entferntesten Ländern wider’ ...” (TgF 1601).

Um deinetwegen segne Ich der Erde ...

„Heute habe ich die Worte gehört:
– ‘Wisse, mein Kind, dass Ich um deinetwillen der ganzen Gegend Gnaden verleihe, aber du solltest Mir an ihrer statt danken, denn sie danken Mir für die Wohltaten nicht, die Ich ihnen erweise. Aufgrund deiner Dankbarkeit werde Ich ihnen weiterhin den Segen erteilen’ ...” (TgF 719).

+ „Als ich mich vor dem Schlafengehen vom Herrn verabschiedete, hörte ich die Worte: ‘Du Meinem Herzen angenehme Hostie, um deinetwegen segne Ich dem Erdkreis’ ...” (TgF 1078).

Deine Vollkommenheit und ihre Heiligung

„Wisse, meine Tochter, wenn du nach Vollkommenheit strebst, wirst du viele Seelen heiligen. Falls du aber die Heiligkeit nicht anstreben solltest, würden daselbst viele Seelen unvollkommen bleiben. Wisse, dass ihre Vollkommenheit von deiner Vollkommenheit abhängen wird und der größere Teil ihrer Verantwortung auf dich fällt’.
Und Er sagte: ‘Fürchte dich nicht, Mein Kind, aber bleibe nur Meiner Gnade treu’ ...” (TgF 1165).

Satan und die Barmherzigkeit

„Der Satan gestand mir, dass ich Gegenstand seines Hasses sei. Er sagte: ‘Tausend Seelen bereiten mir weniger Schaden als du, wenn du von der großen Barmherzigkeit des Allmächtigen sprichst. Die größten Sünder fassen Vertrauen und kehren zu Gott zurück; und ich – sagte der Böse Geist – verliere alles. Aber darüber hinaus verfolgst du mich selbst mit dieser unergründlichen Barmherzigkeit des Allmächtigen’.
– Ich begriff, wie sehr der Satan die Barmherzigkeit Gottes hasst. Er will nicht anerkennen, dass Gott gütig ist” (TgF 1167).

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I.      AM  UMBRUCH  DER  EWIGKEIT

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1. Preis den es für die Seele
zu bezahlen gilt

Hier erfahren wir: für wie viel die menschliche Seele ‘gekauft’ werden kann? Es folgen einige charakteristische Fragmente vom Tagebuch der Hl. Faustyna. Sie war gerade von neuem tödlich krank, auch wenn es nachher wieder besser wurde und sie noch weitere vier Jahre gelebt hat.

Schmerzanfälle eine nach den anderen

(12.VIII.1934) „O mein Orden, meine Mutter, wie süß ist es, in dir zu leben, aber noch besser in dir zu sterben (TgF 322).
– Nach dem Empfang der letzten heiligen Sakramente trat eine vollständige Besserung ein. Ich blieb allein, das dauerte eine halbe Stunde und die Attacke wiederholte sich, aber nicht mehr so starke, weil die ärztlichen Maßnahmen es ihr hinderten.

Meine Leiden verband ich mit den Leiden Jesu und opferte sie für mich und für die Bekehrung der Seelen auf, die Gottes Güte misstrauen.
– Plötzlich füllte sich meine Zelle mit schwarzen Gestalten, voller Wut und Hass zu mir. Eine von ihnen sagte: ‘Verflucht bist du, und Der, Der in dir ist, denn du fängst schon an uns in der Hölle zu quälen’.
– Sobald ich nur ausgesprochen habe: ‘Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt’ – verschwanden diese Gestalten sofort mit Geräusch” (TgF 323).

Ein ist der Preis ...

„Am nächsten Tag fühlte ich mich sehr geschwächt, aber ich spürte keine Leiden mehr. Nach der heiligen Kommunion sah ich den Herrn – so, wie ich Ihn während einer Anbetung gesehen habe. Der Blick des Herrn durchdrang meine Seele durch und durch. Das kleinste Stäubchen bleibt vor Ihm nicht unbemerkt. Ich sagte zu Jesus: ‘Jesus, ich dachte, dass Du mich wegnimmst’.
– Jesus erwiderte: ‘Noch hat sich Mein Wille in dir nicht ganz erfüllt, du bleibst noch auf Erden, aber nicht mehr lange. Dein Vertrauen gefällt Mir sehr, doch möge die Liebe stärker sein.

– Die reine Liebe bringt der Seele die Kraft im Sterben selbst.
– Als Ich am Kreuz im Sterben war, dachte Ich nicht an Mich, sondern an die armen Sünder und betete zum Vater für sie.
Ich will, dass auch deine letzten Augenblicke ganz ähnlich sind wie die Meinen am Kreuz.

– Ein ist der Preis, für den man Seelen erkauft: und zwar das Leiden, verbunden mit Meinem Leiden am Kreuz. Die reine Liebe versteht diese Worte, die leibliche Liebe begreift sie niemals” (TgF 324; vgl. Lk 23,34).

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2. Satz um das „Haus des Vaters”

Hier ein paar Bruchstücke aus dem Tagebuch über den erwarteten schönsten Augenblick im Leben: des Überganges in das Haus des Vaters. Allerdings es besteht auch die negative Alternative: des endgültigen Verlusts des ewigen Lebens, d.i. der ewigen Verdammnis. Alles hängt von der Entscheidung des freien Willens des einzelnen Menschen ab. Gottes Barmherzigkeit stützt jeden einzeln, aber niemals um jeden Preis und gegen seinen Willen. Der Mensch muss sich für Gott ... aufschließen und Ihn hören, indem er liebenden Herzens die Erfüllung der Gebote Gottes annimmt.

Entscheidende letzte Weilen ...

„Oft begleite ich die Seelen der Sterbenden und erflehe ihnen die Zuversicht auf Gottes Barmherzigkeit und bitte Gott um seine große Gnade, die immer den Sieg davonträgt.
– Manchmal erreicht Gottes Barmherzigkeit den Sünder im letzten Augenblick, auf sonderbare und geheimnisvolle Weise. Nach außen sehen wir, als wäre alles verloren, aber so ist es nicht. Erleuchtet vom Strahl der starken letztlichen Gottes Gnade, wendet sich die Seele zu Gott im letzten Moment mit solcher Kraft der Liebe, dass sie von Gott in einem Augenblick Nachlass sowohl ihrer Schulden, wie Strafen erhält. Nach außen gibt sie uns KEIN Zeichen: weder der Reue, noch der Zerknirschung, weil sie auf äußere Dinge nicht mehr reagieren. O, wie unerforscht ist Gottes Barmherzigkeit.

– Aber, o weh, es gibt auch Seelen, die freiwillig und bewusst diese Gnade zurückweisen und sie missachten. Auch im Sterben selbst bietet Gott der Barmherzige der Seele diesen lichten inneren Augenblick an, so dass wenn die Seele will, steht vor ihr die Möglichkeit, zu Gott zurückzukehren.
– Allerdings manchmal ist die Verstocktheit bei den Seelen so groß, dass sie bewusst die Hölle wählen. Sie vereiteln alle Gebete, die andere Seelen für sie zu Gott bringen und selbst die Anstrengungen Gottes” (TgF 1698).

Bete für die Sterbenden ...

+ „Geistiger Vortrag über die Barmherzigkeit
‘Wisse, Meine Tochter, dass Mein Herz lauter Barmherzigkeit ist. Aus diesem Meer der Barmherzigkeit ergießen sich Gnaden über die ganze Welt. Keine Seele, die sich Mir näherte, ging ohne Trost davon. Alles Elend versinkt in meiner Barmherzigkeit, und alle Gnade sprudelt aus dieser Quelle: diese rettende und die heiligmachende.
– Meine Tochter, Ich wünsche, dass dein Herz zur Wohnstätte Meiner Barmherzigkeit wird. Ich wünsche, dass diese Barmherzigkeit sich durch dein Herz auf die ganze Erde ergießt. Wer auch sich dir nähert, soll nicht ohne dieses Vertrauen auf Meine Barmherzigkeit fortgehen, das ich so sehr für die Seelen wünsche.

– Bete, so viel du kannst, für die Sterbenden, erflehe ihnen Vertrauen auf Meine Barmherzigkeit, denn sie bedürfen des Vertrauens am meisten und haben es am wenigsten.
Wisse, dass die Gnade der ewigen Erlösung mancher Seelen im letzten Augenblick von deinem Gebet abhing. Du kennst den ganzen Abgrund Meiner Barmherzigkeit, daher schöpfe aus ihm für dich, und besonders für die armen Sünder.
– Eher würde Himmel und Erde zu einem Nichts, als dass eine vertrauende Seele nicht von Meiner Barmherzigkeit umfangen werden sollte’ ...” (TgF 1777).

Die letzte Stunde voller Barmherzigkeit ...

+ „O unbegreiflicher Gott, mein Herz vergeht vor Freude, dass Du mich in die Geheimnisse Deiner Barmherzigkeit eindringen ließest. Alles beginnt mit Deiner Barmherzigkeit und es endet in Deiner Barmherzigkeit ... (TgF 1506).
– Alle Gnade fließt aus der Barmherzigkeit und die letzte Stunde ist voller Barmherzigkeit für uns. Möge an Gottes Güte niemand zweifeln, auch wenn seine Sünden schwarz wären wie die Nacht, Gottes Barmherzigkeit ist stärker als unser Elend. Eines ist notwendig, und zwar dass der Sünder seine Herzenstür für den Strahl der Barmherzigkeit Gottes ein wenig lüftet, das übrige wird dann von Gott erfüllt.

– Allerdings unglücklich die Seele, die die Tür Gottes Barmherzigkeit verschlossen hat, selbst auch in der letzten Stunde. Diese Seelen versenkten Jesus im Ölgarten in Todestrauer, ist doch die Barmherzigkeit Gottes aus seinem Mitleidigsten Herzen hervorgeflossen” (TgF 1507).

(21.I.l938) „Jesus, es wäre wahrhaft furchtbar zu leiden, wenn es Dich nicht gäbe. Aber Du, Jesus, am Kreuz ausgestreckt, gibst mir die Kraft. Du bist immer bei einer leidenden Seele zugegen. Die Geschöpfe verlassen den Menschen im Leiden, aber Du, o Herr, bist treu ...” (TgF 1507; s. auch: 1397.580).

O du schöner Tag ...

+ „O heller und wunderschöner Tag, an dem alle meine Wünsche in Erfüllung gehen! O herbeigesehnter Tag, der du der letzte in meinem Leben sein wirst. Ich freue mich über den letzten Strich, den mein Göttlicher Künstler meiner Seele auferlegen wird, der meiner Seele eine ausgesonderte Schönheit verleihen wird, die mich von der Schönheit anderer Seelen unterscheiden wird. O großer Tag, an dem die Göttliche Liebe sich in mir endgültig festigen wird. An diesem Tag werde ich zum ersten Mal vor dem Himmel und der Erde das Lied von der unergründlichen Barmherzigkeit des Herrn singen. Das ist mein Werk und meine Sendung, die mir der Herr seit der Erschaffung der Welt bestimmt hat.

– Auf dass der Gesang meiner Seele der Allerheiligsten Dreifaltigkeit angenehm sei, lenke und forme meine Seele Du Selber, o Geist Gottes. Ich wappne mich mit Geduld und warte auf Dein Kommen, Barmherziger Gott. Und die schrecklichen Leiden und die Angst des Sterbens – in diesem Augenblick vertraue ich mehr als denn auf den Abgrund Deiner Barmherzigkeit. Ich erinnere Dich, Barmherziger Jesus und süßer Erlöser, an alle Deine Verheißungen, die Du mir versprochen hast” (TgF 825; s. auch: 899.1574.1551-1553).

Zur Bestrafung habe ich die Ewigkeit ...

„Als ich eines Tages Jesus fragte, wie Er denn so viele Frevel und verschiedene Verbrechen ertragen könne und sie nicht bestraft, entgegnete mir der Herr:

– Für die Bestrafung habe Ich die Ewigkeit und jetzt verlängere Ich ihnen die Zeit der Barmherzigkeit, doch wehe, wenn sie die Zeit Meiner Heimsuchung nicht erkennen [s. dazu: Mt 23,37].
– Meine Tochter, Sekretärin Meiner Barmherzigkeit, auf dir liegt nicht nur die Pflicht, über Meine Barmherzigkeit zu schreiben und sie zu verkünden, sondern erbitte ihnen die Gnade, dass auch sie Meine Barmherzigkeit preisen” (TgF 1160; s. auch: 1588).

In der Sterbestunde erfahren sie kein Entsetzen ...

(28.I.1938 r.) „Heute sagte mir der Herr:
– ‘Meine Tochter, schreibe diese Worte auf: Alle Seelen, die Meine Barmherzigkeit preisen und ihre Ehre ausbreiten werden, indem sie andere Seelen zur Hoffnung auf Meine Barmherzigkeit ermutigen werden, diese Seelen erfahren in ihrer Todesstunde kein Entsetzen. Meine Barmherzigkeit wird sie in diesem letzten Kampf beschirmen’ (TgF 1540; s. auch: 378.1224).

– ‘Meine Tochter, rege die Seelen an, die Koronka, die Ich dir gegeben habe, zu beten. Mir gefällt es, durch das Beten dieser Koronka alles zu geben, worum sie Mich bitten.
Die verstockten Sünder werde Ich mit Ruhe erfüllen, wenn sie sie beten werden, und die Stunde ihres Todes wird glücklich sein.

– Schreibe es für die betrübten Seelen: Wenn die Seele die Schwere ihrer Sünden sieht und erkennt, wenn sich vor den Augen ihrer Seele der ganze Abgrund ihres Elends, in das sie sich gestürzt hat, ausbreitet, soll sie nicht verzweifeln, sondern sich mit Vertrauen in die Arme Meiner Barmherzigkeit werfen, wie ein Kind in die Arme seiner liebenden Mutter. Diese Seelen haben ein Vorzugsrecht auf Mein mitleidiges Herz, sie haben ein Vorrecht auf Meine Barmherzigkeit.
– Sage, dass keine Seele, die Meine Barmherzigkeit anrief, enttäuscht noch beschämt worden ist. An einer Seele, die Meiner Güte vertraut hat, habe Ich besonderes Wohlgefallen.

– Schreibe, wenn sie diese Koronka bei Sterbenden beten werden, werde Ich zwischen dem Vater und der sterbenden Seele nicht als gerechter Richter stehen, sondern als Barmherziger Erlöser” (TgF 1541; s. auch ebd.: 378.1224).

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3. Heute war ich
in den Abgründen der HÖLLE

Der Bericht der Hl. Schw. Faustyna über ihre Vision der Hölle ist nur eine unter vielen anderen ähnlichen Geständnissen. Sollten wir uns auf die moderne Zeit begrenzen, genügt es zur Erinnerung zu bringen: Die Vision der Hölle der drei Kinder von Fatima 1917. Es lebte noch weiter bis zu unlängst die Schw. Luzia, Zeuge dieser Ereignisse das ganze vergangene Jahrhundert hindurch. Außerdem wurde die Vision der Hölle einigen von den sechs Visionären in Medjugorje angeboten. Maria fragte sie zuerst um die Zustimmung für diese Vision.
– Hier jetzt der Bericht der Hl. Schw. Faustyna Kowalska.


(1936 ?) „Heute war ich in den Abgründen der Hölle, hingeführt durch den Engel. Es ist ein Ort großer Qualen. Wie fürchterlich groß ist sein Umfang. Hier die Arten der Qualen, die ich sah:

Die erste Qual, die die Hölle ausmacht, ist der Verlust Gottes.
Die zweite: der unablässige Gewissensvorwurf.
Die dritte: dass sich dieses Los niemals mehr verändert.
Die vierte Qual: das Feuer, das die Seele durchdringen wird, ohne sie zu zerstören; das ist eine schreckliche Qual; es ist ein rein geistiges Feuer von Gottes Zorn entzündet.
Die fünfte Qual: ständiges Dunkel, ein furchtbar stickiger Geruch, und obgleich es dunkel ist, sehen sich die Teufel und die verdammten Seelen gegenseitig, sie sehen alles Böse anderer und auch ihr eigenes.
Die sechste Qual: ist die unablässige Gesellschaft des Satans.
Die siebte Qual ist eine furchtbare Verzweiflung, Hass gegen Gott, Verwünschungen, Verfluchungen, Blasphemien.

– Das sind Qualen, die alle Verdammten gemeinsam leiden, doch das ist noch nicht das Ende. Es gibt für die Seelen insbesondere Qualen, es sind Qualen der Sinne. Womit die Seele gesündigt hat, damit wird sie auf furchtbare, nicht zu beschreibende Weise gepeinigt. Es gibt fürchterliche Höhlen, Abgründe der Peinigungen, wo sich eine Qual von der anderen unterscheidet.
Angesichts dieser schrecklichen Qualen wäre ich gestorben, hätte mich nicht die Allmacht Gottes erhalten.

– Möge der Sünder wissen, mit welchem Sinnesorgan er gesündigt hat, mit dem wird er die ganze Ewigkeit lang gepeinigt werden. Ich schreibe darüber auf Gottes Befehl, damit keine Seele sich ausreden kann, dass es die Hölle nicht gibt, oder auch deshalb, dass dort niemand war und nicht weiß, wie es dort ist.

– Ich, Schwester Faustyna, war auf Gottes Geheiß in den Abgründen der Hölle, um den Seelen zu berichten und zu bezeugen, dass die Hölle existiert. Ich kann darüber nicht sprechen, ich habe von Gott den Befehl, das schriftlich zu hinterlassen.

– Die Teufel hatten auf mich großen Hass, aber auf Gottes Befehl mussten sie mir gehorchen. Was ich niedergeschrieben habe, ist ein karger Schatten der Dinge, die ich sah. Eines konnte ich bemerken, dort sind meistens Seelen, die nicht an die Hölle geglaubt hatten.

Als ich zu mir kam, konnte ich mich vom Schrecken darüber nicht erholen, wie sehr dort die Seelen leiden. Daher bete ich noch inniger um die Bekehrung der Sünder. Ohne Unterlass flehe ich um Gottes Barmherzigkeit für sie.
– O mein Jesus, ich will lieber bis zum Ende der Welt die größten Martern als Sterben erleben, als Dich mit der geringsten Sünde beleidigen’ ...” (TgF 741).

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J.      GEISTIGES  LEBEN
IN  MONOTONIE  UND  LEID

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Im Tagebuch gibt es viele Stellen, wo handvollsweise gute Räte geschöpft werden können, wie das innere Leben intensiviziert werden kann. Es werden hier einige solche Aufschreibungen dargestellt. Viele, in den vorangegangenen Erwägungen angeführten Fragmente des Tagebuches enthalten auch schon Schätze von guten Räten zur Entwicklung des geistigen Lebens. Um Gottes Barmherzigkeit zu erlangen, muss sich das Herz vor allem auf die Gnade aufschließen. Das setzt ein paar grundlegende Merkmale voraus, die die Seele in sich mit Gottes Hilfe erarbeiten muss.

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1. Die Seelen zum Vertrauen führen

Deine Aufgabe im Leben

[Anfang Januar 1938: letztes Lebensjahr der Heiligen] „Als die zwölfte Stunde schlug, versank meine Seele in tieferer Sammlung und ich hörte in mir die Stimme:
‘Fürchte dich nicht, Mein Kind, du bist nicht allein. Kämpfe mutig, denn Mein Arm stützt dich. Kämpfe um die Erlösung der Seelen, ermutige sie zum Vertrauen auf Meine Barmherzigkeit, denn das ist deine Aufgabe in diesem und im künftigen Leben’.
– Nach diesen Worten hatte ich eine tiefere Erkenntnis der Barmherzigkeit Gottes.

– Nur diese Seele, die selbst verdammt werden will, wird verdammt werden, denn Gott verdammt niemanden” (TgF 1452).

Tiefer in Barmherzigkeit als ein Kind im Schoß...

„Schreibe: Alles, was existiert, ist im Innern Meiner Barmherzigkeit tiefer verborgen, als das Kind im Schoß der Mutter. Wie schmerzhaft werde Ich durch Zweifel an Meiner Güte verwundet. Am schmerzlichsten verletzen Mich Sünden des Misstrauens” (TgF 1076).

Wer vertraut geht nicht verloren

+... „Die Gnaden, die Ich dir erteile, sind nicht nur für dich, sondern auch für eine Vielzahl von Seelen...
– In deinem Herzen ist aber Mein ständiger Wohnsitz. Trotz des Elends, das du bist, vereinige Ich Mich mit dir, nehme dir dein Elend weg und gebe dir Meine Barmherzigkeit. In jeder Seele vollbringe Ich das Werk der Barmherzigkeit. Je größer der Sünder, desto größer sein Anrecht auf Meine Barmherzigkeit. Über jedem Werk Meiner Hände ist Meine Barmherzigkeit befestigt.

– Wer Meiner Barmherzigkeit vertraut, geht nicht verloren, denn alle seine Angelegenheiten sind die Meinen und die Feinde zerschellen an Meinem Fußschemel” (TgF 723).

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2. Jesus im Herzen
und das Heil der Seelen

Beim Häkeln ...

„Heute Morgen, nach meinen geistigen Übungen, fing ich an zu häkeln. Ich fühlte leise in meinem Herzen – ich fühlte, dass Jesus in ihm ausruht. Diese tiefe und süße Gewissheit um die Anwesenheit Gottes ermunterte mich, folgendes zum Herrn zu sagen:

– ‘O Heiligste Dreifaltigkeit, die Du in meinem Herzen wohnst, ich bitte Dich, schenke die Gnade der Bekehrung so vielen Seelen, wie viele Schlaufen ich heute mit der Nadel häkele’.
Darauf vernahm ich in meiner Seele diese Worte: ‘Meine Tochter, dein Verlangen ist zu groß.’
‘Jesus, Dir fällt es doch leichter, viel zu geben als wenig’.

‘So ist es, es fällt Mir leichter, einer Seele viel zu geben, als wenig, aber jede Bekehrung einer sündigen Seele verlangt Opfer’.
– ‘So opfere ich Dir also, Jesus, diese meine ehrliche Arbeit auf. Ich finde nicht, dass dieses Opfer für die große Vielzahl von Seelen zu gering ist. Du selbst, Jesus, hast doch die Seelen dreißig Jahre lang mit solcher Arbeit erlöst. Weil aber der heilige Gehorsam mir Buße und strenge Abtötung verbietet, bitte ich Dich, Herr, nimm diese Kleinigkeiten, mit dem Siegel des Gehorsams, als große Dinge an’.
– Darauf hörte ich in meiner Seele die Stimme: ‘Meine liebliche Tochter, demnach erfülle Ich deine Bitte’...” (TgF 961; s. auch: 873).

Der Tag für Sterbende geweiht ...

(8.I.1937) „Am Freitag Morgen, als ich in die Kapelle zur heiligen Messe ging, erblickte ich plötzlich mitten auf der Flur einen großen Wacholderstrauch und in ihm eine fürchterliche Katze, die bissig auf mich schaute und mir den Weg in die Kapelle sperrte. Ein Seufzer des Namens Jesus verscheuchte alles. Ich opferte den ganzen Tag für sterbende Sünder auf. Während der heiligen Messe spürte ich ganz besonders die Nähe des Herrn.

Nach der heiligen Kommunion schaute ich voller Vertrauen auf den Herrn und sagte zu Ihm: ‘Jesus, ich möchte Dir so gerne etwas sagen’. Der Herr sah liebevoll auf mich und fragte: ‘Und was wünschest du denn Mir zu sagen?’
– ‘Jesus, ich bitte Dich, kraft Deiner unbegreiflichen Barmherzigkeit, dass alle Seelen, die heute sterben, vor dem Feuer der Hölle bewahrt bleiben, auch wenn es die größten Sünder wären. Heute ist Freitag, der Gedenktag Deines bitteren Todes am Kreuz. Weil aber Deine Barmherzigkeit unbegreiflich ist, werden die Engel sich darüber nicht wundern’.
– Jesus drückte mich an sein Herz und sagte: ‘Geliebte Tochter, du hast die Tiefe Meiner Barmherzigkeit gut erkannt. Ich werde tun wie du bittest, aber vereinige dich ohne Unterlass mit Meinem sterbenden Herzen und leiste Meiner Gerechtigkeit Genugtuung. Wisse, dass du Mich um eine große Sache gebeten hast. Aber ich sehe, dass sie dir die reine Liebe zu Mir unterschoben hat, darum komme Ich deiner Forderung entgegen’ ...” (TgF 873).

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3. Weisungen zur Entwicklung
des geistigen Lebens

Wie soll die Haltung bei einer Versuchung sein, und dann – in der Lage wenn Proben und Leiden kommen? Hier bestätigt sich der Mensch in Gottes Angesicht. Es ist nicht schwer lauter Freuden anzunehmen und darin ‘Gott ergeben’ vorzukommen. Ebenso bereit muss jeder sein, vielleicht selbst überaus schwierige Heimsuchungen anzunehmen. Wie soll das gemeistert werde? Hier ein paar Vorschläge Jesu Christi des Barmherzigen selbst.

Jesu Weisungen nach der heiligen Kommunion

(3.II.1938) „Heute, nach der heiligen Kommunion, gab mir Jesus wieder einige Hinweise:

‘Erstens, kämpfe mit der Versuchung nicht allein, sondern enthülle sie sofort vor dem Beichtvater, dann verliert die Versuchung ihre ganze Kraft.
Zweitens, während dieser Prüfungen verliere die Ruhe nicht; vergegenwärtige dir Meine Anwesenheit und bitte Meine Mutter und die Heiligen um Beistand.
Drittens, sei sicher, dass Ich auf dich schaue und dich stütze.
Viertens, fürchte dich weder vor geistigem Gefecht noch vor Versuchungen, denn Ich stütze dich, wenn du nur kämpfen willst. Wisse, dass der Sieg stets auf deiner Seite ist.
Fünftens, wisse, dass du Mir durch einen tapferen Kampf große Ehre erweist und für dich selbst Verdienste gewinnst. Die Versuchung gibt Gelegenheit, Mir Treue zu erweisen’ ...” (TgF 1560; s. auch: 1287.146).

Strategie der Verhandlungsweisen vonseiten Satans

+ „Wenn die Seele längere Zeit hindurch viele Erleuchtungen und Eingebungen erhalten hat und die Beichtväter ihre Ruhe und ihren Ursprung bestätigt haben, wenn ihre Liebe groß ist, gibt jetzt Jesus zu erkennen, dass es Zeit ist, dass sie das, was sie erhalten hat, in die Tat umsetzt. Die Seele erkennt, dass der Herr auf sie rechnet, und dieses Bewusstsein verleiht ihr Kraft; sie weiß, dass sie sich, um treu zu bleiben, auf verschiedene Schwierigkeiten aussetzen muss, doch sie vertraut auf Gott und dank dieses Vertrauens gelangt sie dorthin, wohin Gott sie ruft. Schwierigkeiten versetzen sie in kein Entsetzen, sie sind für sie gleichsam das tägliche Brot, sie ist weder bestürzt noch erschreckt, gleich einem Ritter, der stets im Kampf weilt und deshalb der Donner der Kanonen ihn nicht entsetzt. Von Bestürzung weit entfernt, horcht sie jedoch, aus welcher Richtung der Feind angreift, um den Sieg davonzutragen. Nichts tut sie blindlings, sondern forscht, überlegt ganz tief und indem sie sich nicht auf sich verlässt, betet sie inniglich und holt Rat bei erfahrenen und gescheiten Rittern. Auf diese Weise vorgehend, siegt sie fast immer.

– Es gibt Angriffe, die der Seele keine Zeit zum Nachdenken, Rateinholen oder zu sonst etwas belassen. Dann muss man kämpfen auf Leben und Tod. Manchmal ist es gut – ohne ein Wort zur Antwort gegeben zu haben, sich zur Wunde des Herzens Jesu zu flüchten. Allein dadurch ist der Feind schon besiegt.
– In der Zeit des Friedens unternimmt die Seele dieselben Anstrengungen, wie zurzeit des Kampfes. Sie muss üben, und zwar sehr, denn anders kann von Sieg keine Rede sein. Die Zeit des Friedens verstehe ich als Zeit der Vorbereitung zum Sieg. Die Seele muss immer auf der Hut sein: Wachsamkeit und nochmals Wachsamkeit. Eine Seele, die nachdenkt, erhält viel Erleuchtung. Eine zerstreute Seele bringt sich selbst in die Gefahr zu fallen und soll sich nicht wundern, wenn sie fällt. O Geist Gottes, Du Seelenführer, klug ist, wen Du erziehst. Doch dass der Geist Gottes in der Seele handeln kann, muss es Stille und Sammlung geben” (TgF 145).

Das Gebet notwendig

„Das Gebet. – Die Seele rüstet sich durch Gebet zum Kampf jeglicher Art. In welchem Zustand die Seele sich auch befindet, soll sie beten. Beten muss eine reine und schöne Seele, sonst verliert sie ihre Schönheit; beten muss eine nach Reinheit strebende Seele, sonst gelangt sie nicht zur Reinheit; beten muss die eben erst bekehrte Seele, sonst würde sie wieder rückfällig; beten muss eine sündige Seele, um sich erheben zu können. Es gibt keine Seele, die nicht zu Gebet verpflichtet wäre, denn jede Gnade fließt durch das Gebet herab (TgF 146).

– Ich erinnere mich, dass ich das umfassendste Licht während der Anbetungen erhielt, die ich in der Fastenzeit täglich, eine halbe Stunde lang vor dem Allerheiligsten Altarsakrament, am Boden liegend, abhielt. In dieser Zeit erkannte ich mich und Gott tiefer. Obwohl ich die Erlaubnis meiner Vorgesetzten hatte, gab es viele Hindernisse zu dieser Art Gebet. Die Seele möge wissen, dass um zu beten und im Gebet durchzuhalten, muss sie sich mit Geduld rüsten und tapfer äußere und innere Schwierigkeiten überwinden. Die inneren Schwierigkeiten: Entmutigung, Trockenheit, Schwerfälligkeit, Versuchungen; die äußeren: menschliche Rücksicht. Sie muss die für das Gebet vorgesehenen Zeiten mit Ehren einhalten.

– Ich habe es selbst erfahren, dass wenn ich ein Gebet nicht in der für sie bestimmten Zeit verrichtet habe, so habe ich sie auch später nicht verrichtet, weil es meine Verpflichtungen nicht zuließen, und wenn ich es trotzdem verrichtete, dann unter großer Mühe, denn die Gedanken laufen davon zur Verpflichtung. Bei mir kam die Schwierigkeit zutage, dass wenn die Seele das Gebet gut verrichtet hat und sie kam aus ihr mit innerer, tiefer Sammlung heraus, andere widersetzen sich ihr in dieser Sammlung, daher muss die Geduld aufgebracht werden, um im Gebet zu verharren. Solche Lage kam bei mir des Öfteren vor, dass wenn meine Seele tiefer in Gott versunken war und vom Gebet größere Frucht davongetragen hat, und Gottes Gegenwart begleitete mich den ganzen Tag hindurch, und auch bei der Arbeit gab es größere Sammlung und größere Genauigkeit, und Anstrengung bei der Pflicht – kam es doch vor, dass gerade dann bekam ich die meisten Ermahnungen, ich wäre nicht gewissenhaft, mir wäre alles gleichgültig, denn weniger gesammelte Seelen wollen, dass auch andere ihnen ähnlich bleiben, weil sie sonst für sie ein ständiger Vorwurf sind” (TgF 147).

Geistige Belehrung vom Herrn Jesus

+ „Belehrung über den geistigen Kampf.

‘Meine Tochter, Ich möchte dich über den geistigen Kampf belehren.
Traue niemals dir selbst, sondern gib dich ganz Meinem Willen hin.
In Verlassenheit, Finsternis und verschiedenen Zweifeln nimm Zuflucht zu Mir und deinem Seelenführer; er wird dir immer in Meinem Namen die Antwort geben.
Verhandle nie mit der Versuchung; schließe dich sofort in Meinem Herzen ein und bei der nächsten Gelegenheit enthülle sie vor dem Beichtvater.
Die Eigenliebe stelle auf den letzten Platz, damit sie deine Taten nicht infiziert.
Ertrage dich selbst in großer Geduld.
Vernachlässige die inneren Abtötungen nicht.
Rechtfertige die Meinung der Vorgesetzten und des Beichtvaters stets vor dir selbst.
Meide die Murrenden wie eine Seuche.
Mögen alle handeln, wie es ihnen gefällt, du aber handle so, wie Ich es von dir verlange.
Halte so treu wie nur möglich die Regel ein.
– Nach erlittener Pein überlege, was du Gutes der Person tun könntest, die dir Leiden zugefügt hat.
Schütte dein Herz nicht nach außen aus.
– Schweige, wenn man dich rügt.
Frage nicht alle nach ihrer Meinung, sondern deinen Seelenführer; vor ihm sei aufrichtig und einfach wie ein Kind.
Lasse dich durch Undank nicht entmutigen.
Forsche nicht neugierig nach den Wegen, auf die Ich dich führe.
Wenn Überdruss und Unlust auf dein Herz anklopft, fliehe vor dir selbst und verberge dich in Meinem Herzen.
Fürchte dich nicht vor dem Kampf; oft schreckt allein der Mut die Versuchungen ab und sie wagen nicht uns anzugreifen.
Kämpfe immer in der tiefen Überzeugung, dass Ich bei dir bin.
– Lasse dich nicht vom Gefühl leiten, denn nicht immer unterliegt es deiner Macht. Der ganze Verdienst liegt im Willen.
In den kleinsten Dingen sei abhängig von deinen Vorgesetzten.
Ich täusche dich mit Frieden und Tröstung nicht vor, sondern bereite dich auf große Kämpfe vor.
Wisse, dass du zur Zeit auf einer Bühne stehst, wo die Erde und der ganze Himmel auf dich schauen. Kämpfe, wie ein Ritter, damit Ich dich belohnen kann: fürchte dich nicht unnötig, denn du bist nicht allein’ ...” (TgF 1760).

Belehrung bei der Heiligen Stunde

„Heute, während der heiligen Stunde, bat ich den Herrn, mich über das innere Leben zu belehren. Jesus sagte mir: ‘Meine Tochter, halte dich treu an die Worte, die Ich dir sage:

Schätze keine äußeren Dinge allzu hoch, auch wenn sie dir sehr teuer erscheinen.
Verlasse dich selbst und verweile stets mit Mir.
– Vertraue Mir alles an, tue nichts eigenmächtig und du wirst stets in großer Freiheit des Geistes bleiben; keine Umstände und Ereignisse vermögen sie dir zu trüben.
Den Aussagen der Menschen schenke keine große Beachtung. Möge dich jedermann nach seinem Gutdünken beurteilen.
– Rechtfertige dich nicht, es wird dir nichts schaden.
Bei erstem Anzeichen einer Beanspruchung gib alles her, sollten es die notwendigsten Dinge sein.
Bitte um nichts, ohne bei Mir Rat eingeholt zu haben.
– Gestatte ihnen selbst das zu nehmen, was dir zusteht: die Anerkennung, den guten Namen. Möge dein Geist über all dem höher verbleiben.
Und so, von allem befreit, ruhe an Meinem Herzen, lasse dich deinen Frieden mit nichts stören.

Meine Schülerin, bedenke Meine Worte, die Ich dir gesagt habe’ ...” (TgF 1685; vgl. auch: 1148.1628.1150).

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RE-Lektüre: V.Teil, Kapit. 8b:
Stadniki, 15.XI.2013.
Tarnów, 21.V.2022.

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F. STUNDE DER „BARMHERZIGKEIT”
Bedingungen um die Gnaden der Stunde der Barmherzigkeit zu erlangen

G. EUCHARYSTIE – ANBETUNG – SÜHNE
1. Sein ganzes Selbst zur Nahrung und zum Trank dahingeben
2. Klage wegen der Gleichgültigkeit angesichts der Eucharistie
3. Maria bei der Vorbereitung zur Eucharistie
4. Die Heilige Kommunion und die Stärkung beim inneren Kampf
5. Vereinigung mit Jesus nach der Heiligen Kommunion
6. Sühne-Anbetung
Weg von hier denn sie ist nicht allein ... !
Ich verlasse dieses Haus ...
Diese Seelen wollen ... die Gnaden nicht annehmen
Ich lasse zu, dass Klöster und Kirchen vernichtet werden ...

H. GEBETE DER „BARMHERZIGKEIT”
1. „O Blut und Wasser ...”
O Blut und Wasser... - Gebet
2. Gebet des „Versenkens”
Versenkung ...
Jesus kämpft um die Seelen allein
3. Ausspendung des Strahles von Blut und Wasser
4. Andere Weisen um sich die Barmherzigkeit zugunste zu machen
Du bindest Mir Meine Hände ...
Heimliche Strahlung ...
Um deinetwegen segne Ich der Erde ...
Deine Vollkommenheit und ihre Heiligung
Satan und die Barmherzigkeit

I. AM UMBRUCH DER EWIGKEIT
1. Preis den es für die Seele zu bezahlen gilt
Schmerzanfälle eine nach den anderen
Ein ist der Preis ...
2. Satz um das „Haus des Vaters”
Entscheidende letzte Weilen ...
Bete für die Sterbenden ...
Die letzte Stunde voller Barmherzigkeit ...
O du schöner Tag ...
Für die Bestrafung habe ich die Ewigkeit ...
In der Sterbestunde erfahren sie kein Entsetzen ...
3. Heute war ich in den Abgründen der Hölle

J. GEISTIGES LEBEN IN MONOTONIE UND LEID 1. Die Seelen zum Vertrauen führen
Deine Aufgabe im Leben
Tiefer in Barmherzigkeit als ein Kind im Schoß...
Wer vertraut geht nicht verloren
2. Jesus im Herzen und das Heil der Seelen
Beim Häkeln ...
Der Tag für Sterbende geweiht ...
3. Weisungen zur Entwicklung des geistigen Lebens
Jesu Weisungen nach der heiligen Kommunion
Strategie der Verhandlungsweisen vonseiten Satans
Das Gebet notwendig
Geistige Belehrung vom Herrn Jesus
Belehrung bei der Heiligen Stunde