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VERMERK: Abkürzungen zur angeführten Literatur s. Literatur

Verzierung

2. Prioritäres
Ausmaß
der Eucharistie als
Opfers

Johannes Paul II. hebt beständig ungemein stark die Beschaffenheit der zelebrierten Heiligen Messe und des Geheimnisses der Eucharistie als Opfers hervor, trotzdem sie offenbar auch sowohl Mahl ist, die die Kirche versammelt und die Vereinigung der Menschen mit Gott und untereinander bewirkt. Es verwundert daher nicht, dass bei der Einsetzung der Eucharistie, Jesus sich nicht nur auf die Verwandlung der angewandten Gestalten in seinen Leib und sein Blut beschränkt hat, sondern Worte hinzugefügt hat, die ganz schrill auf die Beschaffenheit dieser Gabe als Opfers hinweisen:

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Der Heilige Vater Johannes Paul II. in Kraków-Łagiewniki, wo er das Sanktuar der Barmherzigkeit Gottes eingeweiht hat: 17.VIII.2002. Der Heilige Vater verteilt die Heilige Kommunion den Gläubigen. – Komm Jesus, in mich, ich glaube stark. Komm Jesus, in mich, ich vertraue aufrichtig. Komm, Jesus, in mich, ich liebe Dich, und meine Sünden bereue ich sehr.

„Als Er [Jesus] die Eucharistie einsetzte, beschränkte er sich nicht darauf zu sagen ‘Das ist mein Leib’ , ‘Das ist mein Blut’ , sondern fügte hinzu: ‘... Leib, der für euch hingegeben wird, ... Blut das für euch vergossen wird’ [Mt 26,26.28; Lk 22,19f]’.
– Er bestätigte nicht nur, dass das, was Er ihnen zum Essen und zum Trinken gab, sein Leib und sein Blut war, sondern er drückte klar aus, dass ihm der ‘Opfer-Wert’ eigen ist, indem Er sein Opfer, das sich kurz danach am Kreuz zur Erlösung aller vollbringen sollte, auf Sakramentale Weise gegenwärtig macht” (EdE 12).

Der Heilige Vater fügt daselbst gerecht hinzu:

„Die Eucharistie ist kraft ihrer innigen Beziehung zum Opfer von Golgotha – ‘Opfer im vollen Sinn’, und nicht nur in einem allgemeinen Sinn, als ob es sich um ein bloßes Sichhingeben Christi als geistige Speise an die Gläubigen handelte, denn die Gabe Seiner Liebe und Seines Gehorsams bis zum letzten Hauch [vgl. Joh 10,17f] ist in erster Linie Gabe für seinen Vater.
– Natürlich ist sie Gabe auch für uns, noch mehr, für die ganze Menschheit [vgl. Mt 26,28; Mk 14,24; Lk 22,20; Joh 10,15], aber dennoch vor allem Gabe für den Vater’:
– Es ist Geheimnis des ‘Opfers, das der Vater angenommen hat, indem Er die grenzenlose Hingabe seines Sohnes, wann Dieser ‘gehorsam wurde bis zum Tod’ [Phil 2,8], mit seiner Väterlichen Hingabe erwidert hat – und es war die Gabe eines neuen unsterblichen Lebens in der Auferstehung” (EdE 13).

Dies ist eben Grund für die tiefste Ehre der Anbetung und Danksagung, der wahren ‘Eucharistie’ – für diesen Schatz, den uns der Herr hinterlassen hat. Selbstverständlich die Eucharistie baut die Kirche auf, vereinigt sie von innen her, und wird in Jesus Christus Zurückerstattung an den Himmlischen Vater der vereinten Welt, indem sie mit dem Kostbaren Blut seines Eingeborenen Sohnes erlöst worden ist. Es würde diese zwei anderen Ausmaße der Eucharistie: das Mahl und die Vereinigung, nicht geben, sollte es sein Ausmaß als Opfers nicht gegeben haben. Erst so vereinigen wir uns mit dem Erlöser in der Heiligen Kommunion, und Er nimmt uns jetzt zur Vereinigung mit sich an – und so daselbst zur Vereinigung mit der ganzen Heiligen Dreifaltigkeit:

„Die Eingliederung in Christus, die in der Heiligen Taufe erfolgt, erneuert und festigt sich dauernd durch die Teilnahme am Eucharistischen Opfer, vor allem wenn es die volle Anteilnahme ist – durch die Teilhabe in der sakramentalen Kommunion.
– Wir können sagen, dass nicht nur ‘jeder von uns Christus empfängt’, sondern auch, dass Christus jeden von uns empfängt. Er gestaltet das Band der Freundschaft mit uns inniger: ‘Ihr seid meine Freunde’ [Joh 15,14].
– Wir leben eben dank Seiner: ‘So wird jeder, der Mich isst, durch Mich leben’ [Joh 6,57]. In der eucharistischen Kommunion verwirklicht sich in erhabener Weise das ‘innere Wohnen’ Christi und des Jüngers: ‘Bleibt in Mir, dann bleibe Ich in euch’ [Joh 15,4] ...” (EdE 22).


Erneuert knüpft Johannes Paul II. an das Opfer-Ausmaß der Eucharistie und des Mess-Opfers in seinem Apostolischen Brief zum Eucharistischen Jahr 2004-2005 an, an den wir in der weiteren Folge unserer Erwägungen bald eingehender kommen. Er gibt zu, dass sich zwar das Mahl-Ausmaß der Eucharistie spontan zu kennen gibt. So ist die Eucharistie übrigens gegründet worden: beim Letzten Abendmahl, wann alle an einem Tisch saßen, aßen und tranken. So wird auch das andere Ausmaß der Eucharistie gebunden: die Vereinigung der Teilnehmer mit Jesus selbst. Allerdings trotzdem ist dem Messopfer vor allem gerade der Opfer-Charakter eigen.

Hier die Worte des Heiligen Vaters für das Eucharistische Jahr 2004-2005:

„Es besteht kein Zweifel, dass das am meisten ins Auge fallende Ausmaß der Eucharistie jenes des Gast-Mahls ist. Die Eucharistie ist am Abend des Gründonnerstags geboren – im Kontext des Abendmahls des Pascha. Daher ist in ihre Struktur der Sinn des Mahls eingeprägt: ‘Nehmt und esst ... – Dann nahm Er den Kelch ... und reichte ihn den Jüngern mit den Worten: Trinkt alle daraus’ [Mt 26,26f].
– Dieser Aspekt drückt die Beziehung der Kommunion gut aus, die Gott mit uns knüpfen will und die wir selbst untereinander entfalten sollen.

Es darf aber nicht vergessen werden, dass dem Eucharistischen Mahl auch und vor allem das Opfer-Ausmaß eigen ist [s. EdE 10; RedS 38]. Christus legt uns in ihm von neuem das ein für allemal auf Golgotha vollbrachte Opfer vor. Obwohl Er in ihm als der Auferstandene anwesend ist, so trägt Er doch die Zeichen seiner Passion, deren ‘Gedächtnis’ jede heilige Messe ist, wie uns daran die Liturgie mit der Akklamation nach der Konsekration erinnert: ‘Deinen Tod, o Herr Jesu, verkünden wir, deine Auferstehung bekennen wir ...’.
– Während die Eucharistie das Vergangene vergegenwärtigt, wendet sie uns zugleich der Zukunft zu – der letztlichen Wiederkunft Christi am Ende der Zeitgeschichte. Dieser ‘eschatologische’ Aspekt verleiht dem Sakrament der Eucharistie die hinreißende Kraft, die den christlichen Weg mit Zuversicht gehen lässt” (MaD 15).

3. Das
Anbetungsausmaß
der Eucharistie

Anbetung des Allerheiligsten Sakramentes nach der Enzyklika
‘Ecclesia de Eucharistia’

In der angeführten Enzyklika über das Geheimnis der Eucharistie knüpft Johannes Paul II. des Öfteren an die tiefste Anbetung an, die sich unserseits diesem Allerheiligsten unter den Sakramenten gehört. Wie viel zutiefste Ehre der Anbetung strahlt aus diesen Worten des Heiligen Vaters:

„Die Kirche hat die Eucharistie von Christus, ihrem Herrn, nicht als eine unter vielen wertvollen Gaben erhalten, sondern als die ‘größte Gabe’, da es die Gabe Seiner Selbst ist, der eigenen Person in ihrer heiligen Menschheit, wie auch Gabe seines Werks der Erlösung. Dieses beschränkt sich nicht auf die Vergangenheit: nimmt doch ‘das, wer Christus ist, das, was Er für alle Menschen getan und erlitten hat, an der Ewigkeit Gottes teil, überragt alle Zeiten und ist in ihnen fortwährend gegenwärtig ...” (EdE 11).

Wie sollten wir in dieser Lage nicht dem ermutigenden Beispiel des Papstes folgen, der bezaubert mit dem Antlitz Christi in seiner Liebe bis zum Opfer hin am Kreuz – um unserer Erlösung willen, sich angesichts des Geheimnisses der Eucharistie mit tiefsten Gefühlen der Verherrlichung und Anbetung beugt:

„Es ist schön, bei Ihm anzuhalten und wie der Geliebte Jünger den Kopf an seine Brust zu lehnen [Joh 13,25], die Berührung der unendlichen Liebe seines Herzens zu verspüren.
Wenn das Christentum in unserer Zeit sich vor allem durch die ‘Kunst des Betens’ auszeichnen soll, wie sollte man dann nicht einen erneuerten Bedarf verspüren nach verlängertem Anhalten vor Christus, der im Allerheiligsten Sakrament gegenwärtig ist, im geistlichen Zwiegespräch, an stiller Anbetung in der Haltung voller Liebe? Wie viele Male, Ihr Meine lieben Brüder und Schwestern, habe ich diese Erfahrung erlebt und dank ihrer Kraft, Trost und Stütze bekommen” (EdE 25).

Auf diesem Bewusstsein stützt sich nicht nur die Praxis der Anbetung des Eucharistischen Christus außerhalb und unabhängig von der Heiligen Messe – eine Anbetung, die kurz sein kann, oder lange, und selbst den ganzen Tag hindurch, wie sie in vielen Kirchen praktiziert wird, zumal in größeren Kirchen, besonders dort, wo sich leichter viele Leute versammeln (s. EdE 10.25.48.50.60ff.).

Mit was für Liebe ermutigte Johannes Paul II. darüber hinaus zum Empfangen der geistigen Heiligen Kommunion, die praktiziert und sehr empfohlen wurde u.a. von der Hl. Therese von Jesus und vielen anderen Heiligen (s. EdE 34; s. dazu auch im nächsten Kapitel: Geistige Heilige Kommunion).

Verehrung der Eucharistie nach der Instruktion ‘Redemptionis Sacramentum’

Die Anbetung des Allerheiligsten Sakramentes lag Johannes Paul II. besonders tief am Herzen. Kein Wunder, dass er alles getan hat, um zur Anbetung Jesu in der Eucharistie gerade auch außerhalb der Heiligen Messe von Herzen zu ermutigen. Das tat er sowohl in seiner Enzyklika über die Eucharistie, wie bei anderen Gelegenheiten. Diejenigen, die ihn von nahe her für den Alltag gekannt haben und sein Leben im Vatikan beobachten konnten, zeugten spontan, wie viel Zeit er selbst täglich vor dem Allerheiligsten in lange anhaltender Anbetung und Kontemplation verbracht hatte. Alles, was er den anderen empfohlen hat, lebte er zuerst persönlich in vollem Ausmaß vor.

Insbesondere Weisungen mit Bezug auf die Verehrung des Allerheiligsten Altarssakramentes außerhalb der Heiligen Messe enthält die oben erwähnte, auf sein Geheiß erarbeitete Instruktion „Redemptionis Sacramentum” (2004). Diesem Thema ist das 6. Kapitel der erwähnten Instruktion gewidmet. Sein Titel lautet: „Die Aufbewahrung der heiligsten Eucharistie und ihre Verehrung außerhalb der Messe” (RedS VI, Nr.129-145). Es geht darin um drei unterordnete Themenbereiche:

(0.68 kB)  1. die ‘Aufbewahrung der heiligsten Eucharistie’ (ebd., 129-133),
(0.68 kB)  2. ‘Einige Formen der Verehrung der Heiligsten Eucharistie außerhalb der Messe’ (ebd., 134-141), und:
(0.68 kB)  3.‘Eucharistische Prozessionen und Kongresse’ (ebd., 142-145).

Diese Frage ist an sich so wichtig, dass wir hier schlechterdings mehreres aus diesem Abschnitt der Instruktion ‘Redemptionis Sacramentum’ anführen möchten. Sei es schon selbst ohne zusätzlichen Kommentar.

Wir bemerken vor allem, wie sehr es dem Heiligen Vater an der möglichst verlängerten, dauernden, und selbst ewigen Anbetung gelegen ist. Sie soll Erweis der erwiderten Liebe unser aller zu Jesus, dem Erlöser des Menschen, sein. Eucharistische Prozessionen, die nicht vernachlässigt werden sollen, sind nur äußeres Zeugnis der Freude und des Dankes Jesus gegenüber, dass Er mit uns im Tabernakel so geduldig und liebend alle Jahrhunderte hindurch, bis zum Weltende hin verweilt.

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Priesterweihe in Stadniki 2003: südlich von Krakow, Höheres Missions-Seminar der Herz-Jesu-Priester (SCJ). – O Herr, sende neue, eifrige Arbeiter in Deine Ernte! Und mögest Du alle von Lauheit und innerer Kälte bewahren, möge ihr Glauben, ihre Hoffnung und Zuversicht, und umso mehr ihre Liebe immer eifriger werden.

RedS 134. „... ‘Der Kult, mit dem die Eucharistie außerhalb der Heiligen Messe umwoben wird, hat einen unschätzbaren Wert im Leben der Kirche. Er ist eng mit der Feier des eucharistischen Opfers verbunden’ (EdE 25). Die öffentliche und private Verehrung der heiligsten Eucharistie auch außerhalb der Messe soll deshalb mit Nachdruck gefördert werden, damit von den Gläubigen der Kult der Anbetung erwiesen wird Christus, der wahrhaft und wirklich gegenwärtig ist, der der ‘Hohepriester der künftigen Güter’ (Hbr 9,11; EdE 3) und der Erlöser der ganzen Welt ist. ‘Es ist also Aufgabe der Hirten, dass sie auch durch ihr persönliches Zeugnis zum eucharistischen Kultus ermutigen, zum Verweilen in Anbetung vor Christus, der unter den eucharistischen Gestalten gegenwärtig ist, zumal bei der Aussetzung des Allerheiligsten’ (EdE 25) ...”.

RedS 135. „Die Gläubigen ‘sollen [...] es nicht unterlassen, das Heiligste Sakrament [...] tagsüber zu besuchen. Ein solcher Besuch ist ein Beweis der Dankbarkeit und ein Zeichen der Liebe, wie der schuldigen Verehrung gegenüber Christus dem Herrn, der hier gegenwärtig ist’ (Paul VI., Mysterium fidei: AAS 57 [1965] 771). Denn die Betrachtung Jesu, der im heiligsten Sakrament zugegen ist, vereinigt den Gläubigen – als Kommunion des Verlangens – ganz enge mit Christus, wie aus dem Beispiel so vieler Heiliger aufleuchtet (EdE 25). ‘Wenn kein schwerwiegender Grund dem entgegensteht, ist eine Kirche, in der die heiligste Eucharistie aufbewahrt wird, täglich wenigstens einige Stunden für die Gläubigen offenzuhalten, damit sie vor dem heiligsten Sakrament dem Gebet obliegen können’ (CIC, can. 937) ...”.

RedS 136. „Der Ordinar-Bischof soll sowohl die kürzere, wie auch die längere, oder gleichsam die Ewige Eucharistische Anbetung, zu der das Volk zusammenkommt, innigst anempfehlen. In den letzten Jahren nimmt nämlich an so ‘vielen Orten [...] die Anbetung des Heiligsten Sakramentes einen weiten Raum im täglichen Leben ein und wird so zur unerschöpflichen Quelle der Heiligkeit’, obwohl es auch Orte gibt, ‘an denen beinahe ein völliges Schwinden der Praxis der Eucharistischen Anbetung beobachtet wird’ (EdE 10) ...”.

RedS 137. „... Vor dem aufbewahrten oder ausgesetzten Allerheiligsten soll auch das Marianische Rosenkranz-Gebet nicht ausgeschlossen werden, das wunderbar ist ‘in seiner Schlichtheit und seiner Tiefe’ (RVM 2). Gerade aber bei der Aussetzung soll das Wesen dieses Gebetes als Betrachtung der Geheimnisse des Lebens Christi, des Erlösers und des Vorhabens der Erlösung des Allmächtigen Vaters dargestellt werden, wozu besonders aus der Heiligen Schrift entnommene Lesungen benützt werden.”

RedS 138. „Niemals aber soll das Allerheiligste Sakrament, auch nicht für ganz kurze Zeit, ohne hinreichenden Wachdienst ausgesetzt bleiben. Man soll also alles so ordnen, dass in festgesetzten Zeiten immer einige Christgläubige, wenigstens abwechselnd, anwesend sind.”

RedS 139. „... Es ist das Anrecht der Gläubigen, das Allerheiligste Sakrament der Eucharistie häufig zur Anbetung zu besuchen und wenigstens einige Male im Laufe eines jeden Jahres an einer Anbetung vor der ausgesetzten Allerheiligsten Eucharistie teilzunehmen.”

RedS 140. „Es ist sehr zu empfehlen, dass der Diözesanbischof in Städten oder wenigstens in größeren Gemeinden eine der Kirchen zur Ewigen Anbetung bestimmt, in dem aber häufig, und selbst wenn möglich auch täglich die heilige Messe gefeiert wird – unter strikter Befolgung des Grundsatzes, dass die Aussetzung für die Zeit der Messfeier unterbrochen wird (CIC, can. 941 § 2) ...”.

RedS 141. „Der Diözesanbischof soll das Recht der Christgläubigen anerkennen und nach Möglichkeit fördern, Bruderschaften oder Vereinigungen zur – auch ewigen – Anbetung zu bilden ...”

RedS 142. „Dem Diözesanbischof kommt es zu, Ordnungen für Prozessionen zu erlassen, mit denen die Teilnahme an ihnen bestimmt und für ihre würdige Durchführung vorgesorgt wird, wie auch die Anbetung der Gläubigen gefördert wird.”

RedS 143. „... ‘Wo es nach dem Urteil des Diözesanbischofs möglich ist, soll zum öffentlichen Zeugnis der Verehrung gegenüber der Allerheiligsten Eucharistie, vor allem am Hochfest Fronleichnam, eine Prozession stattfinden, die durch die öffentlichen Straßen führt’ (CIC, can. 944 § 1) weil ‘die andächtige Teilnahme der Gläubigen an der eucharistischen Prozession am Hochfest des Leibes und Blutes Christi [...] eine Gnade des Herrn’ ist, ‘welche alle an ihr teilnehmenden Gläubigen jedes Jahr mit Freude erfüllt’ (EdE 10).”

RedS 144. „Obwohl die Veranstaltung der Eucharistischen Prozessionen an einigen Orten nicht möglich ist, soll alles getan werden, dass die Tradition der Abhaltung eucharistischer Prozessionen nicht schwindet. Es soll vielmehr nach neuen Möglichkeiten gesucht werden, um sie den heutigen Umständen gemäß durchzuführen, wie zum Beispiel an Wallfahrtsorten, auf Grundstücken, die der Kirche gehören, oder, mit Zustimmung der zivilen Autorität, in öffentlichen Gärten”.

RedS 145. „Es soll der große seelsorgliche Wert der Eucharistischen Kongresse geschätzt werden, die ‘ein wahrhaftes Zeichen des Glaubens und der Liebe’ sein sollen. Sie sollen gemäß den bestimmten Vorschriften sorgfältig vorbereitet und durchgeführt werden, damit die Christgläubigen die heiligen Mysterien des Leibes und Blutes des Sohnes Gottes würdig verehren und die Frucht der Erlösung immerfort in sich verspüren”.

4. ‘Mane nobiscum, Domine’:
Eucharistisches Jahr
2004-2005

Einladung Jesu zu sich

Wir haben schon ein paarmal den Apostolischen Brief Johannes Paul II. zum Eucharistischen Jahr Oktober 2004 – Oktober 2005 „Mane nobiscum, Domine – Bleibe mit uns, Herr”, erwähnt. Der Kern dieses Apostolischen Schreibens ist um den Lukas-Bericht vom Zusammenwandern des Göttlichen, schon Auferstandenen Wanderers mit seinen zwei Jüngern nach Emmaus umwoben, die Ihn aber nicht erkannt haben (Lk 24,13-35). Jesus, der sich den traurigen Jüngern angeschlossen hat, fragte sie: „Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet?” (Lk 24,17). Der Kleopas antwortete darauf:

„Bist Du so fremd in Jerusalem, dass Du als einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist ... – Das mit Jesus von Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohenpriester und Führer haben Ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass Er der sei, der Israel erlösen werde ...” (Lk 24,18-21).

Jesus begann ihnen die Heilige Schrift auszulegen, die über Messias und sein von Gott längst zuvor angesagtes Leiden gesprochen hat. – Als sie dann das Ziel ihrer Wanderung erreicht haben und Jesus schien allein weitergehen zu wollen, haben sie Ihn genötigt, Er solle bei ihnen einkehren:

„... Da nötigten sie Ihn und sprachen: ‘Bleibe mit uns [griech.: meth’hymon: ‘mit uns’, also nicht ‘BEI uns’!],
denn es will Abend werden, und der Tag hat sich schon geneigt’.
Und Er ging hinein, um mit ihnen zu bleiben
[wieder griech. äußerst eindeutig: kai eisélthen tou méinai sun autóis: und Er ging hinein um mit ihnen zu bleiben].
– Und es geschah, als Er mit ihnen zu Tische war,
nahm Er das Brot, sprach das Segensgebet, brach und gab es ihnen.
– Da wurden ihnen die Augen aufgetan, und sie erkannten Ihn:
Er aber entschwand vor ihnen. Da sprachen sie zueinander:
‘Brannte nicht unser Herz in uns, als Er auf dem Weg mit uns redete
und uns den die Schriften aufschloss?’
Und sie brachen in derselben Stunde auf und kehrten nach Jerusalem zurück.
Dort fanden sie die Elf und ihre Gefährten versammelt, die sagten:
‘Wahrhaftig, der Herr ist auferweckt worden und dem Simon erschienen’.
Und sie selbst erzählten, was auf dem Weg geschehen war
und wie sie Ihn beim Brot-Brechen erkannten”
(Lk 24,29-35 – JB, außer Korrektur der Übersetzung betreffs ‘bei uns’ in: ‘mit uns’ usw.).

Es ist nicht nur ein rührender Bericht über die tatsächliche Wirklichkeit, die diese Jünger erlebt haben. Ähnliches geschieht immer wieder in weiterer Geschichte ... eigentlich eines jeden von uns. Jesus möchte außer Zweifel vor allem aufrichtig eingeladen werden, wie es diese zwei getan haben: „Bleibe mit uns, denn es wird Abend”
[wie schiefgegangen ist die unerträgliche, übliche Übersetzung, die sich leider falsch eingebürgert hat: bleibe BEI uns! Der griechische Originaltext ist eindeutig: meth’hymon = bleibe mit uns! Dasselbe gilt umso mehr für die weiteren Worte: Und Er ging hinein, um mit ihnen zu bleiben: gr. sun autóis] (Lk 24,29).

Der Heilige Vater lenkt die Aufmerksamkeit darauf, dass Jesus die Einladung angenommen hat und mit den Jüngern gern weiter geblieben ist. Soeben haben die zwei Jünger Jesus mit körperlichen Augen gesehen – und Ihn doch nicht erkannt. Selbst als der ‘unbekannte Wanderer’ ihnen die Heilige Schrift ausgelegt hatte, also auf solche Art und Weise redete, wie doch niemand gewöhnlicher zu sprechen pflegt, konnten sie Ihn weiter nicht erkennen. – Allerdings: die Auslegung der Heiligen Schrift in Bezug auf den Diener Gottes, also gerade auf Jesus, der das Erlösungswerk des Menschen unter ausgesuchten Martern vollbringen sollte, hat doch ihr Herz, d.h. Ihre Personen in ihrem tiefsten ‘Ich’, inwiefern es etwas zu kennen lernen imstande ist, auf ganz außerordentliche Weite ‘getroffen’, so dass dieses Herz: diese Erkenntnis-Fähigkeit – ‘zu brennen’  begann und zu Gott hin aufloderte (Lk 24,32).

Erst nach solcher – gleichsam Vorbereitung ihrer Freiheit, die also erst so auch zu lieben befähigt wird, ist die körperliche Sicht Jesu von ihnen auf einmal verschwunden. Jesus kehrte diesmalig in seinem Gemarterten, Gestorbenen, aber umso mehr um unserer „Rechtfertigung willen” (Röm 4,25) Auferstandenen, verklärten Mensch- und Gott-Sein in ihre Herzen ein, nur dass es dieses Mal auf unsichtbare Weise geschehen ist. Zum Umbruch ihres Bewusstseins ist der Ritus des .... „Brot-Brechens”  geworden.

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Meisterhafter Sprung vorwärts dieses Eichhörnchens.

Man braucht sich hier um die Diskussionen nicht allzu sehr kümmern, ob Jesus bei diesem Mahl, zu dem die zwei Jünger den Nicht-Erkannten Jesus-Wanderer eingeladen haben – genau drei Tage nach dem Letzten Abendmahl, wo Jesus die Eucharistie eingesetzt hat, das Brot, und das nicht erwähnte Wein, das aber dabei sowieso nicht fehlen konnte, als die zum zweiten Mal gefeierte Eucharistie konsekriert hat, oder nicht. Also ob Er ihnen bei diesem Mahl, diesmal in Emmaus, seinen Konsekrierten Leib und sein konsekriertes Blut dargereicht hat.
– Ob man diese, oder jene Ansicht annimmt, kann höchstens nur gesagt werden: davon hängt unser Glauben bestimmt nicht ab. Selbst der Heilige Vater scheint keinen Zweifel zu hegen, dass es sich um die wahre Konsekration handelte, wie aus seinem ganzen Apostolischen Schreiben gefolgert werden kann (s. MaD 1; und besonders ebd., 19). Wichtig ist, dass den Jüngern gerade bei dieser markanten Geste des Wanderers: des Bort-Brechens (Lk 24,31) – die Augen aufgekommen sind:

„Da wurden ihnen die Augen aufgetan und sie erkannten Ihn.
Er aber entschwand vor ihnen” (Lk 24,31 – JB).

Vorbereitung zur Eucharistie mit dem Gottes Wort

Der Heilige Vater greift die im Lukas-Evangelium dargestellten Vorbedingungen zum tieferen Kennenlernen Jesu auf. Sie sollen nämlich auch für uns maßgebend bleiben:

„Das Licht des Wortes [Jesus, die Zweite Gottes Person: Sohn-Wort Gottes] schmolz ihre harten Herzen und ‘tat ihre Augen auf’ (Lk 22,31). Unter den Schatten des zu Ende gehenden Tages und des Dunkels, das in der Seele lagerte, war jener Wanderer der helle Strahl, der von neuem die Hoffnung weckte und ihren Geist für das Verlangen nach Fülle von Licht aufschloss.
Bleibe mit uns’, haben sie gebeten. Und Er hat die Einladung angenommen. Kurz darauf sollte das Antlitz Jesu verschwinden, doch der Meister sollte ‘bleiben’ – unter dem Schleier des ‘Gebrochenen Brotes’, angesichts dessen ihnen die Augen aufgegangen waren” (MaD 1).

Die im Lukas-Bericht vorkommende Wendung vom „Brot-Brechen” (Lk 24,30) wurde ab sofort an die angenommene, ‘technische’ Bezeichnung für das Messopfer (Apg 2,42; MaD 3; DD 1.21.31-54; usw.), d.h. die Eucharistie. Denn gerade bei ihrer Feier wird die Geste des ‘Brot-Brechens’ bei der Konsekration wiederholt und vergegenwärtigt. Es geschieht in Nachahmung des von Jesus selbst eingesetzten Ritus.

Die Eucharistie in Geheimnissen des Rosenkranzgebetes

Johannes Paul II. hat das Geheimnis der Eucharistie mittlerweile in die Erwägungen des Rosenkrangebetes einbezogen, und zwar als das fünfte Erlösungs-Thema unter den Geheimnissen des Lichtes (s. RVM 19.21; MaD 9). Es konnte nicht ausbleiben, dass er dabei besonders auf Maria, „die Frau der Eucharistie” (EdE 53), wie er Maria in der Enzyklika über die Eucharistie nannte, nicht hinweisen sollte. Daran erinnert der Heilige Vater im gerade erörterten Schreiben zum ‘Eucharistischen Jahr 2004-2005’ (MaD 10). Wir sind nämlich dauernd dazu berufen, das Antlitz Christi zu betrachten. Stellt doch Jesus, der einzige Eigentümer und Herr ‘seiner Kirche’, gerade auch die einzige Quelle von Leben und Liebe der Kirche dar: „Die Kirche hat kein anderes Leben außer dieses, mit dem sie von ihrem Herr und Bräutigam beschenkt wird ...” (s. RH 18).

Es war sehr treffend und selbstverständlich, dass die Eucharistie in die Geheimnis-Serie des ‘Lichtes’ deutlich einbezogen werden musste. Jesus hat doch sich selbst als „Licht der Welt”  kundgegeben (Joh 8,12; s. MaD 11). Diese Eigenschaft wird vor allem bei seiner Verklärung auf Tabor sichtbar (vgl. Lk 9,32), wie auch als Er von den Toten Auferstanden ist. Von nun an trat Er schon in seinem Verklärten Leib auf (vgl. MaD 11), auch wenn Er die Herrlichkeit seiner Auferstehung in diesem Zeitraum: bis zu seiner Himmelfahrt im Verborgenen gehalten hat.

Im Gegensatz dazu, in der Eucharistie tritt die Herrlichkeit Jesu ganz verschleiert vor. So hat es Er selbst, Jesus Christus, vorgezogen: dass der Glaube umso mehr an Stärke zunehmen kann, als wenn Er in einer für die Augen sichtbaren Gestalt erscheinen würde. Er erzieht seine menschlichen Brüder und Schwestern zu diesem Glauben, indem Er selbst nicht zulassen möchte, dass wir allzu sehr an seinem Göttlich-Menschlichen Leib anhangen. Der Glauben muss sich dauernd zur Tiefe durchringen, um die Gottes Person Jesu zu erblicken, die das Mensch-Sein des Erlösers dauernd umfängt und einen unendlichen Erlösungswert seinem Leben, seiner Passion, seinem Tod am Kreuz, und seiner Auferstehung verleiht. Deshalb ist die Eucharistie das sich in alle Jahrhunderte hin verlängerndeGeheimnis des Glaubens” (MaD 11):

„... In der Eucharistie hingegen ist die Herrlichkeit Christi verhüllt. Das Sakrament der Eucharistie ist ‘mysterium fidei’ [Geheimnis des Glaubens] in voller dieses Wortes Bedeutung!
– Dennoch Christus wird gerade durch das Geheimnis seines völligen Verborgenseins – zum Geheimnis des Lichtes, dank dessen der Glaubende in die Tiefe des Gottes Lebens eingeführt wird ...” (MaD 11).

Zuerst zum Tisch des Gottes Wortes

Der Heilige Vater knüpft daran an, dass die Eucharistie in jeder Heiligen Messe zum Licht deswegen wird, weil doch der Liturgie der Konsekration [Verwandlung der Gestalten von Brot und Wein] – die Liturgie des Gottes Wortes vorangeht, so dass die Heilige Messe jeden Teilnehmer wörtlich zu zwei ‘Tischen’ zugleich einlädt: zum Tisch des Wortes Gottes – und dem Tisch des Gottes Brotes (vgl. PC 6; DV 21; MaD 12).

All das läuft also genau so ab, wie es auch Jesus selbst zu seiner Lebenszeit getan hat. Zuerst hat Er wiederholt seine Gottheit bestätigt, indem Er das Brot für die Tausenden Anwesenden vermehrt hat (Joh 6,5-15) und auf den Wellen des störmischen Sees ging (Joh 6,19ff.). Erst danach, mit Bezugnahme auf die Brotvermehrung, hat Er das Geheimnis der Eucharistie angesagt. Es geschah bei seiner äußerst riskanten, gewagten Lehre, bei der Er den bestürzten Zuhörern offen über ganz unwahrscheinliche und unerhörte Sachen ansagte. Es war seinerseits dringendes Angebot, durch das Er einmal mehr ein grenzenloses Anvertrauen auf seine Person auszulösen suchte – bei dauernder Berücksichtigung des freien Einverständnisses bei jedem einzeln:

„Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu Mir kommt, wird nie mehr hungern.
Und wer an Mich glaubt, wird nie mehr Durst haben” (Joh 6,35).

„Denn es ist der Wille meines Vaters, dass jeder,
der den den Sohn – sieht und an Ihn glaubt,
das ewige Leben hat und dass Ich ihn
auferwecke am Letzten Tag” (Joh 6,40; stark korrigiert nach dem griech.).

„Ich bin das Brot des Lebens. ...
Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben.
Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.
Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben.
Das Brot, das Ich geben werde,
ist Mein Fleisch für das Leben der Welt” (Joh 6,48-51; korrig. nach griech.).

„Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage Ich euch:
Wenn ihr das Fleisch des Menschen-Sohnes nicht esst
und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.
Wer Mein Fleisch isst und Mein Blut trinkt, hat das Ewige Leben,
und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag.
Denn Mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und Mein Blut ist wirklich ein Trank.
Wer Mein Fleisch isst und Mein Blut trinkt, der bleibt in Mir, und Ich bleibe in ihm ...” (Joh 6,53-56).

Wir wissen besten Bescheid, zu was für heftiger Diskussion und weitgehender Spaltung unter den Zuhörern es damals gekommen ist. Indessen Jesus zog kein einziges seiner unerhörten Worte zurück. Er erwartete den Glauben und das Vertrauen auf sein Wort. Hat Er doch genug Beweise für seine Gottheit gegeben, so dass dieses Vertrauen keinesfalls ‘in der Luft’ schweben musste.

Wir erinnern uns, dass Jesus sich zuletzt in dieser entscheidenden Stunde an seine allernächsten Jünger gewandt hatte. Petrus, dem Jesus mittlerweile verheißen hat, dass Er ihn zum künftigen Fels seiner Kirche auserwählen wird, hat damals im Namen aller Zwölf seinen Glauben und sein völliges Anvertrauen auf Ihn als den Gottgesandten aufgegriffen:

„Da fragte Jesus die Zwölf: ‘Wollt auch ihr weggehen?’
Simon Petrus antwortete Ihm:
Herr, zu Wem sollen wir gehen? Du hast Worte des Ewigen – Lebens.
Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes’.
Jesus erwiderte: ‘Habe Ich nicht euch, die Zwölf, erwählt?
Und doch ist einer von euch ein Teufel’.
Er sprach von Judas, dem Sohn des Simon Iskariot.
Denn dieser sollte Ihn verraten: einer der Zwölf” (Joh 6,67-71).

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Das Beby schläft ruhig: wie gut, wenn Vater und Mutter um alles sorgen, was für solches Baby nötig sein kann. Am meisten benötigt ein solcher Kleiner ... Wärme der Liebe vonseiten der Eltern und Geschwister. Diese aber kann einzig von Gott selbst geschöpft werden: Er IST – Liebe, Er IST – LEBEN.

Johannes Paul II. schreibt in seinem ‘Mane nobiscum Domine’ – im Anschluss an die Erleuchtung, die die Herzen und Seelen infolge des angenommenen, in der Seele betend erwogenen Gottes Wortes aufzustrahlen lässt:

„In dem Bericht von den Jüngern von Emmaus ergreift Jesus selbst das Wort, um zu zeigen, angefangen von Mose, über alle Propheten, wie ‘alle Schriften’ zum Geheimnis seiner Person hinführen (vgl. Lk 24,27). Seine Worte ziehen die ‘Bewegung’ der Herzen der Jünger nach sich, sie schützen sie vor der Finsternis der Traurigkeit und Verzweiflung und erwecken in ihnen den Wunsch, mit Ihm zu bleiben: ‘Bleibe mit uns, Herr’ [vgl. Lk 24,29] ...” (MaD 12).

Hier liegt die tiefere Begründung der Tatsache, warum die Betrachtung des Gottes Wortes als unbedingte Voraussetzung angesehen werden soll:

„... Denn es genügt nicht, die biblischen Abschnitte in verständlicher Sprache vorzutragen [der Heilige Vater knüpft hier an die nach dem Vaticanum II angenommene Praxis, die Lesungen in der Messe in der lokalen Sprache aufzuführen], wenn diesem Vorlesen nicht eine entsprechende Vorbereitung, ein gläubiges Hinhören, besinnliches Schweigen vorangeht, die nötig sind, damit das Wort Gottes das Leben berührt und es erhellt” (MaD 13).

Der Lukas-Bericht hebt noch den Anlass deutlich hervor, dass die zwei Jünger, dank der Erläuterungen bezüglich der Schriftstellen des Unbekannten erleuchtet, Ihn letztlich erst – und gerade bei dem Ritus des Bort-Brechens erkannt haben. Der Heilige Vater möchte diesen Schluss als Wegweiser betonen:

„Es ist bemerkenswert, dass die zwei Jünger von Emmaus, mit Worten des Herrn entsprechend vorbereitet, Ihn bei dem Tisch an der einfachen Geste des ‘Brot-Brechens’ erkannten. Wenn einmal der Verstand erleuchtet und das Herz erwärmt ist, dann ‘sprechen’ die Zeichen.
– Die ganze Eucharistie wird im dynamischen Zusammenhang von Zeichen gefeiert, die eine reichhaltige, helle Botschaft in sich tragen. Geradezu durch die Zeichen schließt sich gleichsam das Geheimnis vor den Augen des Glaubenden auf.
– ...Es ist wichtig, dass kein Ausmaß des Allerheiligsten Sakramentes übergangen wird. Im Menschen ist nämlich immer die Versuchung anwesend, die Eucharistie auf menschliche Ausmaße herabzuführen, wogegen er es ist, der sich in Wirklichkeit für die Ausmaße des Geheimnisses aufschließen soll. ‘Die Eucharistie ist eine zu große Gabe, um Zweideutigkeiten und Verkürzungen dulden zu dürfen’ [EdE 10] (MaD 14).

Reale Anwesenheit – Geheimnis des Glaubens

Besondere Schwierigkeiten für den Glauben auf die Eucharistie hängen alle Jahrhunderte hindurch mit der realen Anwesenheit Jesu Christi in ihr zusammen. Diese Hinsicht der Eucharistie stellt eine dauernde Probe auf die Qualität des Glaubens dar. Hier liegt auch der unüberwindliche Unterschied zwischen der Katholischen Kirche – und anderen Christlichen Bekenntnissen, wo es kein Priestertum, und demzufolge auch keine Eucharistie gibt. Das „Ewige Licht” kann nur in katholischen Kirchen gesehen werden. Es ist immer greifbares Zeichen, dass hier im Tabernakel der Lebendige Jesus verweilt:

„Mit der ganzen Überlieferung der Kirche glauben wir, dass unter den eucharistischen Gestalten Jesus wirklich gegenwärtig ist. Es handelt sich um eine Gegenwart – wie Papst Paul VI. vortrefflich erklärte –, die ‘real’ genannt wird nicht im Sinn des Ausschließens, als ob andere Formen der Gegenwart nicht real wären, sondern durch Antonomasie [anders formulierte dieselbe Sinnbedeutung], denn in ihrer Kraft wird der ganze Christus wesenhaft in der Wirklichkeit seines Leibes und Blutes gegenwärtig [Paul VI., Mysterium Fidei, 39].
– Deswegen verlangt der Glaube, dass wir angesichts der Eucharistie das Bewusstsein haben, vor Christus selbst zu stehen. Gerade seine Gegenwart verleiht den übrigen Ausmaßen – des Mahls, des Pascha-Gedächtnisses, der eschatologischen Vorwegnahme – eine Bedeutung, die weit über allein eine Symbolik hinausgreift. Die Eucharistie ist Geheimnis der Anwesenheit, durch das sich die Verheißung Jesu, dass Er mit uns bis an das Ende der Welt verweilen wird, auf die erhabenste Weise verwirklicht” (MaD 16).

Hier ist der Grund, warum es die Eucharistie mit zutiefster Würde und entsprechender Verhaltensweise zu trachten gilt:

„Insbesondere soll sowohl bei der Zelebration der Heiligen Messe, wie auch im eucharistischen Kult außerhalb der Heiligen Messe das lebendige Bewusstsein um die reale Anwesenheit Christi gepflogen werden, indem gesorgt wird, dass von ihr Zeugnis abgelegt wird mit dem Ton der Stimme, den Gesten, der Art der Bewegung, der ganzen Verhaltensweise. ....
– Mit einem Wort, es ist notwendig, dass die ganze Haltung angesichts der Eucharistie sowohl seitens der Ausspender, wie der Gläubigen mit der tiefsten Ehrerbietung einhergeht [RedS]. Die Anwesenheit Jesu im Tabernakel soll ein Anziehungspol für eine immer größere Anzahl von Seelen bilden, die in Ihm verliebt sind, die fähig sind, lange auf seine Stimme hinzuhören und gleichsam seinen Herzschlag zu verspüren. ‘Kostet und seht, wie gütig der Herr ist’ [Ps 34 (33),9] (MaD 18).

Im Eucharistischen Jesus ‘verliebt’ zu sein

Der Heilige Vater scheut vor diesem Ausdruck nicht: dass sich Seelen finden, die in Jesus wörtlich ‘verliebt’ sind. Des Öfteren sagte er das gerade so den Jugendlichen vor – bei seinen verschiedenen Zusammentreffen mit ihnen. Diese Weisung hat er auch schon in seiner Enzyklika über die Eucharistie besonders warm zum Ausdruck gebracht:

„Es ist schön, mit Ihm Halt zu machen und wie der Geliebte Jünger das Haupt an seine Brust zu lehnen [vgl. Joh 13,25], die Berührung mit der unendlichen Liebe seines Herzens zu verspüren.
– Soll sich das Christentum in unserer Zeit vor allem mit der ‘Kunst des Gebetes’ auszeichnen, wie könnte man dann nicht einen erneuerten Bedarf spüren, vor dem im Allerheiligsten Sakrament anwesenden Christus länger zum geistlichen Zwiegespräch anzuhalten, in stiller Anbetung, in Haltung voller Liebe? Wie viele Male, meine lieben Brüder und Schwestern, habe ich diese Erfahrung erlebt und daraus Kraft, Trost und Stütze empfangen!” (EdE 25).

Mit ähnlichen Ermutigungsworten sprach Johannes Paul II. auch schon in seinem Programm-Dokument zum beginnenden Neuen Millennium, wo er die Christlichen Gemeinden als „wahre Schulen des Gebetes” bezeichnet hat. Das wird nur möglich, wenn die Jünger Christi in ihrem Göttlichen Meister wahrhaft verliebt, und mit Ihm schlechterdings im erhabensten Sinn ‘bezaubert’ sind:

„Unsere christlichen Gemeinden müssen wahre ‘Schulen’ des Gebetes werden, wo die Begegnung mit Jesus nicht allein auf eigenem Flehen um Hilfe beruht, sondern sich auch in Danksagung ausdrückt, in Lob, Anbetung, Kontemplation, Zuhören, in glühendem Eifer der Gefühle, bis hin zu einer wahren ‘Bezauberung’ des Herzens. Es soll also ein tiefes Gebet sein, das jedoch nicht hindert, an den zeitlichen Anliegen teilnehmen. Denn während es die Herzen für die Liebe Gottes öffnet, öffnet es sie auch für die Liebe zu den Brüdern und schenkt uns die Fähigkeit, die Geschichte nach Gottes Vorhaben zu gestalten” (NMI 32).

Kein Wunder, dass sich der Heilige Vater voller Vertrauen und in Hoffnung auf spontan erwiderte Liebe mit seiner innigen Bitte und zugleich dem Vorschlag sowohl an Klostergemeinschaften wendet, wie an die Gläubigen in Pfarrgemeinden, sie mögen Anbetungsstunden vor dem Allerheiligsten organisieren und nicht zögern, vor dem Ausgesetzten Jesus lange im Gebet zu verharren. Solches verlängertes Verharren vor Jesus im Tabernakel soll daselbst den Charakter der Sühne-Anbetung annehmen:

„Mögen die Ordens- und Gemeinde-Gemeinschaften besondere Verpflichtungen zur Eucharistischen Anbetung außerhalb der Heiligen Messe unternehmen. Verweilen wir lange auf den Knien vor dem in der Eucharistie anwesenden Jesus Christus, indem wir mit unserem Glauben und unserer Liebe die Nachlässigkeiten, die Vergessenheit und sogar den Schmach, den unser Erlöser in so vielen Orten der Welt erfährt, sühnen.
– Vertiefen wir in der Anbetung unsere persönliche und gemeinschaftliche Betrachtung, indem wir uns der Gebetsbüchern bedienen, die vom Wort Gottes und von der Erfahrung vieler früher und zeitgenössischer Mystiker sich inspirieren lassen. Auch der Rosenkranz – verstanden in seiner tiefen biblischen und christozentrischen Bedeutung, ... wird zum besonders geeigneten Mittel für die eucharistische Kontemplation, die zusammen mit Maria und in Ihrer Schule in die Tat umgesetzt wird” (MaD 18).

Hier knüpft der Heilige Vater wiederholt an die Eucharistische Prozession an, zumal es in diesem Eucharistischen Jahr 2004-2005 geschah:

„Möge in diesem Jahr das Hochfest des Gottes Leibes mit der traditionellen Prozession besonders inbrünstig begangen werden. Möge der Glaube an Gott, der durch seine Menschwerdung zu unserem Weg-Gefährten geworden ist, überall verkündet werden, besonders aber auf unseren Straßen und inmitten unserer Häuser. Möge es Erweis unserer dankbaren Liebe und unerschöpfliche Quelle des Segens werden” (MaD 18).

Nicht nur ‘mit uns’, sondern jetzt ‘in uns’

Nach diesen Erinnerungen greift der Heilige Vater im erörterten Brief zum Eucharistischen Jahr 2004-2005 nochmals auf die Einladung des Unbekannten Wanderers auf, die dieser angenommen hat: „Bleibe mit uns, denn es will Abend werden...” (Lk 24,29 – JB). Die Antwort Jesu, dieses Wanderers, überragt alle Erwartungen, die diese zwei seine Jünger je hegen könnten. Man kann hier nur die entwaffende Freigebigkeit vonseiten Gottes bewundern, der als „der selige und einzige Herrscher, der König der Könige und Herr der Herren, der allein die Unsterblichkeit besitzt, der in unzugänglichem Licht wohnt, den kein Mensch gesehen hat noch je zu sehen vermag ...” (1 Tim 6,15f), unmöglich ‘wenig’ geben-schenken kann. So schreibt der Heilige Vater:

„Auf die Bitte der Jünger von Emmaus, dass Er ‘mit’ ihnen bleibt, hat Jesus mit einem viel größeren Geschenk geantwortet: durch das Sakrament der Eucharistie ist Er ‘in’ ihnen geblieben.
– Der Empfang der Eucharistie gleicht dem Eingehen in tiefe Kommunion mit Jesus. ‘Bleibt in Mir, und Ich bleibe in euch’ (Joh 15,4 – JB).
– Diese Beziehung des inneren ‘Verbleibens’ gegenseitig in sich erlaubt uns in gewisser Weise den Himmel auf der Erde vorwegzunehmen. Ist dies nicht der größte Wunsch des Menschen? War nicht gerade dies das Vorhaben Gottes, der sein Vorhaben der Erlösung in der Geschichte verwirklicht?
– Gott hat es bewirkt, dass das Herz des Menschen den ‘Hunger’ nach Seinem Wort empfindet [vgl. Am 8,11], einen Hunger, den nur die volle Vereinigung mit Ihm zu stillen vermag. Die eucharistische Kommunion wird uns geschenkt, dass wir uns auf dieser Erde an Gott ‘sättigen’ – in Erwartung auf die volle Befriedigung im Himmel” (MaD 19).


Der Heilige Vater bespricht in weiterer Folge seines Apostolischen Schreibens zum Eucharistischen Jahr 2004-2005 noch mehrere seelsorgliche Aspekte der Verehrung des Allerheiligsten Altars-Sakramentes.

(0,2 kB)  Er findet sich genötigt in Erinnerung zu bringen, dass die Kommunion mit Jesus folgerichtig zur vollen Kommunion im Rahmen der Einen Kirche Jesu führen muss (vgl. MaD 20).

(0,2 kB)  Daraus wächst das Begehen u.a. des Sonntags als des „Tages des Herrn”, also des Tages, der unmittelbar auf den jüdischen Sabbat folgt, an dem nämlich der Erlöser auferstanden ist und der Heilige Geist herabgestiegen ist (Joh 20,19; vgl. MaD 23).

(0,13 kB)  Dieser Aspekt zieht das Missions-Programm nach sich, genau wie es die zwei Jünger von Emmaus erlebt haben: „Und sie brachen in derselben Stunde auf und kehrten nach Jerusalem zurück ...” (Lk 24,33; MaD 24). Es entsteht nämlich der innere Drang, das Zeugnis vom erfahrenen, lebendigen Verweilen im Herzen des Erlösers zu geben und daselbst mutig die Evangelisierung anzutreten (s. MaD 24f.).

(0,13 kB)  Das mit dem lebendigen Herrn erfreute Herz findet sich gedrungen, Ihn zu strahlen, Dank zu sagen, und die ganze Existenz mit Gott durchzudringen.

(0,13 kB)  Das führt spontan zur „Kultur der Eucharistie”, die es für eine Ehre hält, Gott zugehören zu dürfen, Anzeichen dieser Zugehörigkeit zu tragen und die Beziehungen zum Glauben öffentlich zu bekunden.

(24 kB)
Frühe Einübung zu später wartenden elterlichen Aufgaben. Was soll da bei solchem Kleinen unternommen werden, dass er sich ruhig und geborgen entwickelt? Was kann man tun, dass die Mutter nicht dauernd überfordert bleibt in ihrer Sorge um alle? All das ist Gottes Gabe: allmähliche Einübung in die Fülle des Mensch-Seins im Rahmen der Familie.

Der Heilige Vater sagt es mit Worten:

„In diesem Jahr der Eucharistie sollen sich die Christen dafür einsetzen, von Gottes Anwesenheit in der Welt mit größerer Kraft Zeugnis abzulegen.
– Fürchten wir nicht von Gott zu reden und Zeichen des Glaubens mit stolzer Freude zu tragen.
– Die ‘Kultur der Eucharistie’ fördert die Kultur des Dialogs, die von ihr Kraft und Nahrung schöpft. Es irren jene, die die Meinung vertreten, dass der öffentliche Verweis auf den Glauben die rechte Autonomie des Staates und der zivilen Einrichtungen verletzen kann, oder sogar die Haltung der Intoleranz wecken sollte.
– Wenn es in der Vergangenheit auch vonseiten der Gläubigen nicht an Fehlern in diesem Bereich gemangelt hat, wie ich daran anlässlich des Jubiläums erinnert habe, so sollen sie doch nicht den ‘christlichen Wurzeln’ zugeschrieben werden, sondern der Folgewidrigkeit der Christen gegenüber den eigenen Wurzeln.
(0.16 kB) Wer nach dem Muster des Gekreuzigten Christus ‘Dank zu sagen’ lernt, kann Märtyrer werden, niemals aber wird er Verfolger werden” (MaD 26).

In weiterer Folge hebt der Heilige Vater im Zusammenhang mit der Verehrung des Altars-Sakramentes das Programm der Solidarität hervor (MaD 27), wie auch die Sorge um die Geringsten (MaD 28), um zum Schluss des angeführten Dokuments (MaD 29-31) nochmals zu bekennen:

(0,25 kB) „... Die Initiative des Jahres der Eucharistie erwächst aus der Verwunderung, die vor diesem großen Geheimnis in der Kirche aufkommt.
– Diese Verwunderung umfängt unaufhörlich meine Seele.
– Auf ihrem Grund ist die Enzyklika ‘Ecclesia de Eucharistia’ entstanden. Ich finde es als eine große Gnade des siebenundzwanzigsten Jahres meines Petrus-Dienstes, ... dass mir die Möglichkeit geschenkt wird, jetzt die ganze Kirche dazu aufzurufen, dieses unaussprechliche Sakrament auf besondere Weise zu betrachten, zu verherrlichen, anzubeten.
– Möge das Jahr der Eucharistie für alle zur kostbaren Gelegenheit werden für das erneuerte Bewusstwerden, was für einen unvergleichlichen Schatz Christus seiner Kirche anvertraut hat. Möge es zu ihrer Zelebration auf lebendigere und mehr bewusste Weise anregen, und möge daraus ein von der Liebe verwandeltes christliches Leben entspringen” (MaD 29).


Zuletzt wendet sich der Heilige Vater an immer andere Gruppen in der Kirche, angefangen von Bischöfen, Priestern, dann an Diakone, künftige Priester, alle die das Ordensleben leben, und zuletzt an alle Gläubigen und an Jugendlichen. Hier einiges davon:

(0,2 kB) „Ihr Priester, die ihr täglich die Konsekrationsworte sprecht, als Zeugen und Künder dieses großen, sich in euren Händen vollziehenden Wunders der Liebe, öffnet euch auf die Gnade dieses besonderen Jahres, indem ihr täglich die heilige Messe mit der Freude und dem Eifer zelebriert, solchem wie es zum ersten Mal war, und indem ihr gern im Gebet vor dem Tabernakel verharrt ...

(0,2 kB)  Besonders wende ich mich an euch, ihr künftige Priester. Strebt danach, im Seminar-Leben zu erfahren, wie gut es ist, nicht nur täglich an der heiligen Messe teilzunehmen, sondern auch einen langen Dialog mit Jesus der Eucharistie zu führen ...

(0,3 kB)  Ihr Gottgeweihten Ordensleute, ihr seid durch eure Weihe selbst zu einer intensiven Kontemplation berufen. Gedenkt dessen, dass Jesus im Tabernakel wartet, um eure Herzen mit dieser tiefen Erfahrung Seiner Freundschaft zu erfüllen, die als die einzige den Sinn und die Fülle eurem Leben geben kann ...

(0,2 kB)  Ihr alle, Gläubigen, entdeckt von neuem die Gabe der Eucharistie als das Licht und die Kraft für euer tägliches Leben in der Welt, in der Ausübung eurer Berufe und in verschiedenen Situationen. Entdeckt sie vor allem, indem ihr in Fülle die Schönheit und Sendung der Familie lebt.

(0,2 kB)  Zuletzt erwarte ich vieles von euch, ihr Jugendlichen, während ich die Einladung zum Welt-Jugend-Tag in Köln erneuere. Das erwählte Thema – ‘Wir sind gekommen, um Ihm zu huldigen’ [Mt 2,2], eignet sich in besonderer Weise dafür, um euch die rechte Haltung für das Erleben dieses Eucharistischen Jahres vorzuschlagen. Bringt zu diesem Treffen mit dem in der Eucharistie verborgenen Jesus die ganze Begeisterung eures jungen Lebensalters, eurer Hoffnung, eurer Fähigkeit zu lieben mit!” (MaD 30).

Letztlich knüpft der Heilige Vater an das Muster besonders der ‘eucharistischen Heiligen’ an, um schließlich noch einmal Maria hervorzurufen:

(0,37 kB) „Es helfe uns vor allem die Heilige Jungfrau, die mit ihrem ganzen Leben das Geheimnis der Eucharistie einverleibt hat. ‘Indem die Kirche auf Maria als auf ihr Muster hinblickt, ist sie berufen, sie auch in ihrer Beziehung zum Allerheiligsten Geheimnis nachzuahmen’ [EdE 53]. Das eucharistische Brot, das wir empfangen, ist der makellose Leib ihres Sohnes: ‘Ave verum Corpus natum de Maria Virgine’ [Gegrüßet seist Du, Wahrer Körper, geboren von der Jungfrau Maria].
– Möge die Kirche in diesem Jahr der Gnade, unterstützt durch Maria, ihre Sendung mit neuem Eifer unternehmen und in der Eucharistie immer mehr die Quelle und den Höhepunkt ihres ganzen Lebens erkennen ...” (MaD 31).

5. Zusammen
mit Maria der
‘Frau der Eucharistie’

Wir haben gerade erst bemerkt, wie Johannes Paul II. immer wieder auf Maria, die Mutter des Gekreuzigten – und Auferstandenen Ihres Göttlichen Sohnes verweist. Es ist ganz offenbar, dass Jesus niemals anders in die Welt kommt, als nur durch und über Maria. So hat es übrigens der Dreieinige beschlossen. Deswegen ist es nicht nur nichts Unwürdiges oder sogar Demütigendes, sooft wir uns zu Maria fliehen, sondern umgekehrt, wir suchen dann nur danach, dass wir uns dann auf dem einzig maßgebenden Pfad finden und ihn zu gehen suchen, den uns zu allererst Gott der Dreieinige aufgewiesen hat.

Kein Wunder, dass der Heilige Vater in seiner oben schon besprochenen Enzyklika über die Eucharistie ein ganzes Kapitel der Person Mariens gewidmet hat. Dieses Kapitel hat er mit einem sehr charakteristischen Titel versorgt: „In der Schule Mariens, der Frau der Eucharistie” (EdE, 6. Kap.: 53-58. Hier ist die offizielle Deutsche Fassung der Enzyklika einmal mehr ganz offensichtlich und bewusst verfälscht übersetzt worden! Der Heilige Vater hat diesem Kapitel den folgenden Titel gegeben: In der Schule Mariens, der ‘Frau der Eucharistie’. Leider verdreht ihn der Übersetzer in die deutsche Sprache ganz charakteristisch und vollbewusst in: ‘In der Schule Mariens. Die Eucharistie und Maria’. Dasselbe gilt für dieselbe Päpstliche Wendung in weiterer Folge, in Nr. 53). Übrigens, solcher ‘Stil’ kennzeichnet diesen Papst von Anfang an seines Pontifikats. Und zwar, am Ende seiner Dokumente wendet er sich faktisch immer mit besonderen Worten an Maria, die Mutter des Menschgewordenen Wortes, Mutter auch der Kirche.

Es ist wahr, die Evangelien erwähnen nicht, ob Maria, die Mutter Jesu, auch beim Letzten Abendmahl zugegen war, als Ihr Göttlicher Sohn das Priestertum und die Eucharistie eingesetzt hat. Zwar ist es klar, dass aufgrund allein dessen, dass die Evangelisten sie direkt nicht erwähnen, keineswegs gefolgert werden kann, dass damals nicht nur Maria, sondern auch andere Frauen dort nicht da waren, zumal gerade mehrere Frauen Jesus und die Apostel dauernd begleiteten, und nicht selten selbst mit eigener Habe diese eher große Gruppe der Jünger Christi unterstützten (vgl. bes. Lk 8,3: „Die Zwölf begleiteten Ihn, außerdem einige Frauen ... und viele andere. Sie alle unterstützten Jesu und die Jünger mit dem, was sie besaßen”. Und noch: Mt 15,40f; Mt 27,55; Lk 23,49).
– Lukas erwähnt dagegen die Anwesenheit Mariens deutlich unter den Aposteln, als diese unmittelbar nach der Himmelfahrt Jesu im Gebet der Erwartung auf den von Jesus versprochenen Heiligen Geist versammelt waren (Apg 1,14).
– Außer Zweifel hat Maria auch lebendigen Anteil an Versammlungen der Jünger Christi genommen, als diese die Eucharistie feierten, also die Feier des „Brot-Brechens”, wie sie von Anfang an genannt wurde (Apg 2,42).

Wie aber der Heilige Vater betont, allein schon die innere Haltung Mariens war von Anfang an, oder genauer: ab der Stunde an der Menschwerdung des Gottes Wortes in Ihrem Schoß, ganz ‘Eucharistisch’. In diesen Monaten des ‘Gesegneten Zustandes’, war sie im engsten Sinn des Wortes lebendiger Tabernakel: sie bewahrte unter ihrem Unbefleckten Herzen den Erlöser der Welt auf. Johannes Paul II. schreibt voller Ehre:

„Maria hat im Geheimnis der Menschwerdung auch den Eucharistischen Glauben der Kirche vorweggenommen ...
– Als sie beim Besuch bei Elisabeth in ihrem Schoß das Wort trug, das Fleisch geworden ist, ist Maria in gewissem Sinn ‘Tabernakel’ – der erste ‘Tabernakel’ in der Geschichte, in dem sich der Sohn Gottes (noch unsichtbar für die menschlichen Augen) der Elisabeth anbeten lässt, indem Er durch die Augen und die Stimme Mariens gleichsam mit seinem Licht ‘strahlt’.
– Ist also Maria, die das Antlitz Christi des kaum geborenen betrachtet und Ihn in ihren Händen drückt, für uns nicht etwa das unübertreffbare Modell der Liebe und der Inspiration bei jeder unserer Eucharistischen Kommunion?” (EdE 55).

Die Eucharistie ist fortbestehende Vergegenwärtigung Jesu Christi Erlösungs-Opfers am Kreuz. Wie sollte denn Maria dieses Ausmaß des Lebens Ihres Göttlichen Sohnes nicht zutiefst erlebt haben? Der Himmlische Vater hat ihr solche Stunden nicht geschont, in denen Er sie den grundsätzlichen Zweck immer genauer zu verstehen und erleben ließ, um dessen willen Ihr Göttlicher Sohn vom Himmel herabgestiegen ist. Er sollte „Sühne-Opfer für unsere Sünden ... und die der ganzen Welt” werden. Er hat es auch willentlich akzeptiert und gewollt (1 Joh 2,2).
– Steht eben nicht etwa solcher Ausklang für Sie selbst in den Worten des greisen Simeon zu, als Maria zusammen mit Josef mit dem vor kurzem Geborenen Jesuskind in den Tempel gekommen sind, um Ihn Gott dem Vater hinzuopfern:

„Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter:
Siehe, Dieser ist gesetzt zum Falle und zum Aufstehen vieler in Israel
und zum Zeichen, dem widersprochen wird
.
Aber auch Deine eigene Seele wird ein Schwert durchdringen,
auf dass die Gedanken aus vielen Herzen offenbar werden’ ...” (Lk 2,34f.).

(23 kB)
Die Familie geht zusammen in Felder, in den Wald. Zurzeit sind es drei Kinder. Familie weiter erst auf ihrem Entwicklungsstadium. Wie glücklich finden sich die Kinder, wenn nicht nur die Mutter, sondern auch der Vater GANZ zu da sein versteht für die Familie und jedes der Kinder. – Das Sakrament der Ehe: Versichtlichung der Liebe Gottes zum Menschen, den Gott für ihn selbst haben will !

Der Heilige Vater fügt hinzu:

„Ihr ganzes Leben lang an der Seite Christi, nicht nur auf dem Kalvarienberg,
realisierte Maria das ‘Opfer-Ausmaß der Eucharistie’.
– Als sie das Jesuskind zum Tempel in Jerusalem brachte, ‘um Ihn dem Herrn darzustellen’ [Lk 2,22], hörte sie vom alten Simeon, dass dieses Kind ‘ein Zeichen des Widerspruchs’ sein werde, dass ein ‘Schwert’ auch ihre Seele durchdringen sollte [vgl. Lk 2,34f.]. So wurde das Drama der Kreuzigung des Sohnes vorherverkündet und in gewisser Weise wurde das ‘Stabat Mater’ [Hymne: Die Schmerzhafte Mutter stand unter dem Kreuz ...] der Jungfrau zu Füßen des Kreuzes vorausgesagt.
– Indem sie sich Tag für Tag auf Kalvaria vorbereitet, erlebt Maria gleichsam die ‘vorweggenommene Eucharistie’ [erlebt mit Zeitvorsprung ...], man würde sagen, ‘die geistige Kommunion’ – des Verlangens und Opfers, die ihre Vollendung in der Vereinigung mit dem Sohn in der Passion erfährt, und dann – in der Zeit nach dem Pascha [nach der Auferstehung] – in Ihrer Teilnahme an dem von den Aposteln zelebrierten Eucharistischen ‘Gedächtnis’ des Leidens” (EdE 56).

All das zeugt davon, dass bei Maria selbst eine in die Unendlichkeit hin sich ereignende Weiterentwicklung erfolgt: Ihres eigenen Glaubens, Ihrer Hoffnung und Ihrer Liebe, die bei Ihr mit wärmster Flamme einer totalen Antwort des Glaubens – auf jeden leisesten Anhauch des sie ununterbrochen hochhebenden Heiligen Geistes loderte. Aber gerade auch deswegen ist Maria für uns ein dauerndes Muster dieses Glaubens, mit dem sie sich an alle Gläubigen mit der inbrünstigen, mütterlichen Bitte wendet: dass wir nicht zögern, dem Wort Ihres Göttlichen Sohnes unter allen Umständen des Lebens zu anvertrauen:

„Unsere Wiederholung des Werkes Christi vom Letzten Abendmahl [die Feier des Mess-Opfers], das zur Erfüllung seines Auftrags wird: ‘Tut dies zu Meinem Gedächtnis’, wird gleichzeitig Annahme der Einladung Mariens, dass wir Ihm ohne zu schwanken Gehorsam erweisen: ‘Alles, was Er euch sagt, das tut’ [Joh 2,5 – JB].
– Mit mütterlicher Sorge, die sie bei der Hochzeit zu Kana bezeugte, scheint uns Maria zu sagen:
Zögert nicht, vertraut dem Wort Meines Sohnes. Er, der Wasser in Wein wandeln konnte, hat die Macht, aus dem Brot und Wein Seinen Leib und Sein Blut zu machen, indem Er den Gläubigen in diesem Geheimnis das lebendige Gedächtnis seines Paschas bietet, um sich auf diese Weise zum ‘Brot des Lebens’ zu machen ...” (EdE 54).

Da aber die Zelebration der Heiligen Messe die tatsächliche Vergegenwärtigung des Opfers Jesu Christi auf Golgotha ist, muss gefolgert werden, dass die Anordnung, mit der sich Jesus an die Apostel und Jünger wendet, sie sollen das ‘tun zu seinem Gedächtnis’, zugleich bei jedesmaliger Heiligen Messe zur von Christus vergegenwärtigten Beschenkung der Kirche mit Maria als Mutter wird – und umgekehrt, Maria nimmt dabei alle Menschen in Ihr Unbeflecktes Herzen an – als diese, die Ihrer mütterlichen Liebe anvertraut worden sind. Das gilt für alle Erlösten, sollten sie auch sehr sündig sein, die doch immerhin Ihre Brüder und Schwestern aller Zeiten sind:

„... ‘Tut dies zu Meinem Gedächtnis’ [Lk 22,19]. Beim ‘Gedächtnis’ von Kalvaria ist all das gegenwärtig, was Christus durch seine Passion und seinen Tod vollbracht hat.
– Also es fehlt auch das nicht, was Christus der Mutter uns zugunsten getan hat.
Eben Ihr – vertraut Er den Geliebten Jünger an, und in ihm vertraut Er jeden von uns an: ‘Siehe da, dein Sohn!’.
Gleichermaßen sagt Er zu jedem von uns: ‘Siehe da, deine Mutter!’ [Joh 19,26f.].
– In der Eucharistie das Gedächtnis des Todes Christi zu erleben – setzt auch die beständige Annahme dieser Gabe voraus. Das heißt demnach, dass wir nach dem Muster des Johannes, diese zu sich annehmen, die uns jedesmal als Mutter dargegeben wird.
– Das bedeutet zu gleicher Zeit den Auftrag anzunehmen, in der Schule der Mutter – Christus gleichförmig zu werden, wie auch damit einverstanden zu sein, dass Sie uns begleitet.
– Mit der Kirche und als Mutter der Kirche, ist Maria in jeder unserer Eucharistischen Feiern zugegen ...” (EdE 57).

6. Anvertrauen
seiner selbst
an Gottes Barmherzigkeit
bei der
Heiligen Kommunion

Die privilegierten Weilen nach der Heiligen Kommunion eignen sich in ganz besonderer Weise für die dauernd bestätige Erneuerung des einmal vollzogenen Anvertrauens seiner Selbst an Gottes Barmherzigkeit. Darüber wird im nächsten Teil unserer WEB-Site gesprochen (s. unt., V.Teil, 8.Kap., besonders:   Anvertrauen an Gottes Barmherzigkeit seiner Selbst und der Welt – Sieh aber auch dasselbe Anvertrauen, samt dem Gebet der Verzeihung – in vielen Sprachen, auf einer anderen Stelle unserer Internet-Seite: Zwei Gebete der Barmherzigkeit in mehreren Sprachen – und noch auch ganz unten jeder der einzelnen Tabellen, an denen die ‘Koronka zu Gottes Barmherzigkeit’ in etwa 30 Sprachen zugänglich dargeboten wird, s.: PORTAL-Seite, oben Link unter dem ersten Oval-Foto mit einem Kleinkind). Darüber hinaus sieh aber auch in der zweiten Homepage des Autors: s. BEREITSCHAFT, Link-5: oben).
Hier aber sind wir an der richtigen Stelle, um daran zu erinnern. Es geht um den zuengsten Anschluss an die Eucharistie und ihren Empfang.

Sooft wir unser Anvertrauen auf Gottes Barmherzigkeit erneuern:

(0.6 kB)(0,12 kB)  für das Leben – ein leichtes oder schwieriges;
(0.6 kB)(0,12 kB)  für das Sterben – einst, egal wann und unter welchen Bedingungen es erfolgen sollte;
(0.6 kB)(0,12 kB)  und für das alles, was ‘ab dem Tode aufwärts’ – in der Ewigkeit erfolgt,

gehört es sich nicht nur egoistisch an sich selber zu denken, sondern in dieses Anvertrauen mit liebendem Herzen überhaupt alle Menschen mit einbeziehen, angefangen von diesen allernächsten, mit denen Gottes Vorsehung unser persönliches Leben verbunden hat. Daher kann auch der Akt des Anvertrauens sowohl im Singular gebetet werden, wie vielleicht noch besser: im Plural: „... Wir vertrauen Dir an ...”.
– Das wird besonders dann zeitgemäß, wenn jemand die Ehe bildet, also es sind schon zwei Personen; und umso mehr, wenn diese beiden schon Vater, Mutter geworden sind.
– Dasselbe gilt dann für die Kinder, die in dieser Stunde mit ihrem Herzen und ihrem Gebet alle umfangen: ihren Vater, ihre Mutter, die Geschwister, Verwandten, die Sünder – die ganze Welt.

Die gebenedeiten und seinerart einzigen Weilen des Anbetungs-Gebetes nach der Heiligen Kommunion sollen benützt werden, um dem Erlöser-vom-Kreuz, der uns besucht, alle wichtigen Probleme darzustellen: diese persönlichen und diese der ganzen Welt. Wir umfangen in dieser Zeit mit unserem Herzen nicht allein unsere persönlichen Bedürfnisse, unsere Freuden und Leiden, sondern auch die anderen wichtigen Fragen, die sowohl die Kirche betreffen, wie die Priester und Bischöfe, selbstverständlich den Heiligen Vater, wie anderseits die Heimat, das Vaterland, die Obdachlosen, Arbeitslosen, alle vom sozialen Marginale, alte Leute ohne Versorgung, die Kranken und alle Leidenden.

(24 kB)
Der Vater muss im Rahmen der Militärmission nach Afganistan fahren, auf die erste Frontlinie des dort fortbestehenden gefährlichen Krieges. Wie schwer diese Abschiedsminuten zu bewältigen sind! Weinen und Unsicherheit: es bleibt das Gebet und die besten, herzlichen Wünsche der baldigen Rückkehr in Gesundheit.

Man kann dabei nicht die schmerzvollen Frage der unterschiedlichen Religionen vergessen; die Länder, wo Gruppen von Fanatikern zu Religions-Kriegen anhetzen, wo es ewige Verfolgung der Gläubigen gibt.
– Es kommen dann die peinlichen Fragen der Zerrissenheit im Schoß der Christenheit selbst und die Frage, wie die Christen zur Einen Herde, unter Einem Hirten geführt werden können.

Ein anderer Fragenbereich, den es dem Herrn vorzustellen gilt, der uns gnadenvoll in der Heiligen Kommunion besucht, betrifft andere Länder und Kontinente samt ihren schwierigen Fragen. Wie könnte man Jesus nicht von Ländern sagen, wo es lauter Elend und Hungersnot gibt. Von Ländern die verzankt sind, wo es seit Jahrzehnten und länger – immer wieder zu Blutvergießen kommt.
– Und dürfte da ein Jünger Christi diese Länder nicht bemerken, die des Öfteren von furchtbaren Naturkatastrophen heimgesucht werden, samt den Dramas, die dort jeder Einzelne erleben muss, ähnlich wie in unserem Lande: jeder einzelne Mensch und jede einzelne Familie?

Die so erlebten Weilen im Anschluss an die empfangene Eucharistie werden zu systematisch erneuertem Sakrament der allmählichen Umwandlung unser Selbst in Diesen, der Nahrung für Seine Braut wird: Mann und Frau – zum ewigen Leben hin.
– Wie oft schob sich auf die Lippen der Hl. Schw. Faustyna und in ihr Herz das von ihr besonders geliebte Stoßgebetchen:

O mein Jesu, verwandle mich in Dich,
denn Du vermagst alles”

(TgF 163.908)

Verzierung

7. Zum Sieg
in
Jesus Christus

Der Eucharistische Christus stärkt uns mit seinem Selbst – und mit seinem Leiden. Er befähigt diese, die Ihn aufrichtigen Herzens empfangen, zur Bildung und Gestaltung an ihrem Selbst und zum Sieg über die eigene Schwäche, alle Leidenschaften und angeeigneten Süchte.

Johannes Paul II. sagte in Warszawa bei seiner Zweiten Pilgerfahrt in die Heimat – im Anschluss an die Worte von König Johannes Sobieski von Polen – nach dem 1683 davongetragenen Sieg bei Wien: „Veni, vidi, Deus vicit – Ich kam, ich sah, Gott hat den Sieg davongetragen”:

„ ...‘Deus vicit’ [Gott hat den Sieg davongetragen]:
Durch die Kraft Gottes, die aufgrund Jesus Christus in uns durch den Heiligen Geist wirkt, wird der Mensch zum Sieg über sich berufen. Zum Sieg darüber, was unseren freien Willen fesselt und ihn dem Bösen untertan macht.
– Solcher Sieg bedeutet Leben in Wahrheit, Gerechtigkeit des Gewissens, Liebe zum Nächsten, Fähigkeit verzeihen zu können, geistige Entwicklung unseres Mensch-Seins ...
– Solcher Sieg ist untrennbar mit Mühsal, und selbst mit Leid verbunden, ähnlich wie die Auferstehung Christi untrennbar mit dem Kreuz zusammenhängt.
– ‘Und es hat schon heute den Sieg davongetragen – sollte er selbst auf der Erde niedergetreten liegen bleiben, wer liebt und verzeiht’ – sagte Kardinal Stefan Wyszynski: Wer wie Christus, sein Herz dahingibt, ja sogar sein Leben für die Brüder gibt” (Johannes Paul II., Zweite Pilgerfahrt in die Heimat, Warszawa, 17.VI.1983, Pkt. 5).

Jeder Mensch, der die Eucharistie empfängt, und ganz besonders Eheleute, die sie empfangen, können feststellen, dass die Eucharistie in der Tat das wird, was sie gemäß des Wunsches des Erlösers werden soll:

„Die Eucharistie ist die Quelle selbst der christlichen Ehe.
– Denn das Eucharistische Opfer vergegenwärtigt den Bund der Liebe Christi mit der Kirche, der mit seinem Blut am Kreuz besiegelt worden ist. Gerade in diesem Opfer des Neuen und ewigen Bundes finden die Eheleute die Wurzeln, aus denen ihr Ehe-Bund immerwährend herauswächst, sich beständig erneuert und fortdauernd belebt.
– Als Vergegenwärtigung des Opfers der Liebe Christi für die Kirche, ist die Eucharistie Quelle der Liebe. In der eucharistischen Gabe der Liebe findet die christliche Familie die Grundlage und den Geist, der ihre ‘Kommunion’ und ihre ‘Sendung’ belebt.
– Das Eucharistische Brot macht aus den verschiedenen Gliedern der Familiengemeinschaft Einen einzigen Leib, als Offenbarung der weiter angelegten Einheit der Kirche und Teilnahme an ihr.
– Die Teilnahme am ‘hingegebenen’ Leib und am ‘vergossenen’ Blut Christi wird zur unerschöpflichen Quelle einer missionarischen und apostolischen Dynamik der christlichen Familie.” (FC 57).

Verzierung

RE-Lektüre: IV. Teil, Kapit. 6d:
Stadniki, 11.XI.2013.
Tarnów, 9.IX.2023.

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2. Prioritäres Ausmaß der Eucharistie als Opfers

3. Das Anbetungsausmaß der Eucharistie
!empt (0 kB)Anbetung des Allerheiligsten Sakramentes nach der Enzyklika
!empt (0 kB)!empt (0 kB)‘Ecclesia de Eucharistia’

!empt (0 kB)Verehrung der Eucharistie nach der Instruktion ‘Redemptionis
!empt (0 kB)!empt (0 kB)Sacramentum’


4. ‘Mane nobiscum, Domine’: Eucharistisches Jahr 2004-2005
!empt (0 kB)Einladung Jesu zu sich
!empt (0 kB)Vorbereitung zur Eucharistie mit dem Gottes Wort
!empt (0 kB)Die Eucharistie in Geheimnissen des Rosenkranzgebetes
!empt (0 kB)Zuerst zum Tisch des Gottes Wortes
!empt (0 kB)Reale Anwesenheit – Geheimnis des Glaubens
!empt (0 kB)Im Eucharistischen Jesus ‘verliebt’ zu sein
!empt (0 kB)Nicht nur ‘mit uns’, sondern jetzt ‘in uns’

5. Zusammen mit Maria – der ‘Frau der Eucharistie’

6. Anvertrauen seiner selbst an Gottes Barmherzigkeit bei der
!empt (0 kB)!empt (0 kB)Heiligen Kommunion

!empt (0 kB)Das Gebetchen: „O Jesus, verwandle mich in Dich ...”

7. Zum Sieg in Jesus Christus


Bilder-Fotos

Abb.1. Johannes Paul II verteilt die Heilige Kommunion: Kraków-Lagiewniki 2002
Abb.2. Kurz nach der Priesterweihe in 2003
Abb.3. Schöner Sprung des Eichhörnchens
Abb.4. Das Baby in seiner sich anvertrauenden Lage schläft mit Händen nach oben
Abb.5. Zwei ältere Geschwister betreuen ihren Neugeborenen
Abb.6. Die Familie konnte ins Freie: in Felder und in Wald
Abb.7. Abschied mit dem Vater zur Militärmission in Afganistan