Geistige Adoption |
Seit 1987 weitet sich in Polen glücklich die Gebets-Bewegung genannt „Geistige Adoption eines Empfangenen Kindes” aus. Die Bewegung ist irgendwie aufgrund der Botschaften der Gottesmutter aufgewachsen, die angefangen vom Mai bis Oktober 1917 drei Kindern in Fatima erschienen war: der hl. Jacinta Marto, dem hl. Francisco Marto und der 2005 gestorbenen, damals ältesten (geb. 1908) dieser drei Kinder, der späteren Karmeliterin-Schwester Lucia dos Santos (+ 14.II.2005). Maria hat den Kindern in diesen Monaten u.a. eine Reihe von Bitten-Botschaften übermittelt.
Ein Jahr zuvor, d.h. 1916, haben die Kinder Erscheinungen eines Engels erfahren. Der Engel sprach damals zu den beängstigten Kindern:
„Habt keine Angst! Ich bin der Engel des Friedens!”
Der Engel lehrte sie das folgende Gebetchen zu beten. Es ist eines der sehr geliebten, allgemein in Portugal – und außerhalb von Portugal – bekannten und gebeteten Gebeten geworden:
„Mein Gott: Ich glaube auf Dich, ich bete Dich an, ich hoffe auf Dich, ich liebe Dich ! Ich bitte Dich um Verzeihung für jene, die auf Dich nicht glauben, Dich nicht anbeten, auf Dich nicht hoffen, Dich nicht lieben!” |
Nach solcher Vorbereitung durch den Engel, begann die Unbefleckte zu den Kindern, 6 Monate hindurch des Jahres 1917, zu kommen. Sie stellte ihnen – und der Welt – die Wünsche Ihres Göttlichen Sohnes Jesus Christus dar. Hier einige von ihnen:
Am 13. Juli 1917:
„... Betet weiterhin jeden Tag den Rosenkranz ... !
Opfert euch auf für die Sünder und sagt oft, besonders wenn ihr ein Opfer bringt:
‘O Jesus, aus Liebe zu Dir, für die Bekehrung der Sünder
und zur Sühne für die Sünden gegen das Unbefleckte Herz Mariens’! ...”
Bevor Maria an diesem Tag wegging, bat sie, dass nach jedem Gesätz des Rosenkranzes das folgende Gebetchen hinzugefügt wird. Mittlerweile wird dieses Gebetchen zwischen den Gesätzen des Rosenkranzes in ganzer Welt gebetet:
„O mein Jesus, verzeihe uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die Deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen! |
Am 19. August 1917:
„Betet, betet viel und bringt Opfer für die Sünder,
denn viele Seelen kommen in die Hölle,
weil sich niemand für sie opfert und für sie betet ...”.
Am 13. Oktober 1917:
Die vom mütterlichen Herzen der Unbefleckten fließenden Bitten haben einen lebendigen Widerhall bei vielen opferwilligen Herzen geweckt. Zu einer der Bewegungen, die in Antwort auf die Bitten Mariens entstanden, wurde die gerade besprochene Geistige Adoption der bedrohten Empfangenen. Die genannte Bewegung entwickelt sich freudig und großzügig sowohl unter Erwachsenen, wie Jugendlichen, aber ganz besonders lieb unter Kindern. Kinder verstehen es, sehr opferwillig zu sein. Sie finden sich geehrt, wenn sie die unternommene Verantwortung für das Leben eines bedrohten kleinen Kindleins tragen dürfen.
Diejenigen, die sich der Bewegung der Geistigen Adoption anschließen möchten, verpflichten sich zum Gebet für eines der Empfangenen Kinder, das mit Tötung im Schoß seiner Mutter bedroht ist. Das Gebet in der Meinung eines bestimmten Kindes dauert neun Monate hindurch, d.h. so viel, wie lange ungefähr die Entwicklungszeit eines Empfangenen im Schoß seiner Mutter dauert. Gewöhnlich werden die Betreffenden zur ‘Adoption der Empfangenen’ am 25. März angenommen, d.h. am Festtag der Verkündigung des Herrn – und die 9 Monate laufen dann am Tag des Weihnachtsfestes zu Ende, d.h. bis zum 25. Dezember – dem Tag der Geburt Jesu Christi.
Derjenige, der die Adoption annimmt, verpflichtet sich nämlich:
Zum täglichen Beten eines Gesätzes am Rosenkranz für das adoptierte Kind
(d.h.: ein ‘Vater Unser’; wonach 10mal das ‘Gegrüßet seist Du, Maria’ folgt, und am Ende einmal das: ‘Ehre sei dem Vater ...’, bzw. außerdem, wie üblich nach jedem Gesätz des Rosenkranzes das Fatima-Gebetchen; s. ob.: Fatima-Gebet).
Zu diesem Rosenkranzgesätz fügt er noch ein beliebiges besonderes Gebet in der Meinung des Kindes und seiner Eltern hinzu.
Empfohlen wird außerdem auch noch das Verrichten irgendeines freiwilligen guten Werkes oder die Erfüllung eines zusätzlichen guten Vorsatzes.
Die Empfehlung bezüglich zusätzlicher Vorsätze betrifft z.B.: die öftere heilige Beichte und heilige Kommunion, Anbetung des Allerheiligsten Sakramentes, Lektüre der heiligen Schrift, Fasten unter Brot und Wasser z.B. an Mittwochen und Freitagen (nach innigen Bitten Mariens von Medjugorje), Kampf mit eigenen Leidenschaften, Hilfe für Bedürfende u.dgl. – abhängig von eigenen Möglichkeiten und dem eigenen Stand.
Die adoptierende Person verpflichtet sich aber zu keinem dieser zusätzlichen Vorsätze unter der Sanktion einer ‘Sünde’. Alles geschieht hier nach dem Prinzip des guten Willens desjenigen, der sich entscheidet, solche Adoption zu unternehmen.
Für diejenigen, die zur besprochenen Geistigen Adoption hinzutreten möchten, fügen wir hier das Formular für den Akzess an die Bewegung – samt dem täglichen Gebet hinzu.
Versprechen der Geistigen AdoptionAllerseligste Jungfrau, Gottesmutter Maria, alle Engel und Heiligen! ............................................................................................. verspreche, dass ich vom Tag an (dem Fest; der Feier) : ............................................................................................. ein Kind in Geistige Adoption annehme, dessen Namen allein Gott bekannt ist. Ich nehme mir vor :
..........................................................................................
.......................................................................................... ........................................................................................... .................................................................. Tägliches Gebet neun Monate hindurch
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Genauere Informationen hinsichtlich der Bedingungen der Annahme, der aufkommenden Fragen und Antworten können unter folgenden Adressen erreicht werden:
Centralny Ośrodek Krzewienia Duchowej Adopcji
(Hauptzentrum der Verbreitung der Geistigen Adoption)
Jasna Góra
ul. Ks. A. Kordeckiego 2
42-225 Częstochowa
Polen
Tel.(048) (034) 65-66-88
(P. Ignacy Rękawek)
Ein ähnliches Zentrum gibt es bei der Seelsorge für Familien des Metropolitanen Bischofsamtes in Kraków, wie auch bei der St. Josef-Kirche in Kraków-Podgórze, u.zw.:
Duszpasterstwo Rodzin Kurii Metropolitalnej w Krakowie
(Familien-Seelsorge des Metropolitanen Bischofsamtes in Kraków)
ul. Franciszkańska 3
34-004 Kraków
Tel. (048) (012) 422-99-24 (an Montagen: 11.00 – 13.00 Uhr)
Und noch:
Diakonia Życia Ruchu Domowego Kosciola
(Diakonie des Lebens der Bewegung ‘Haus-Kirche’)
ul. Zamojskiego 2, Kościół św. Józefa
34-004 Kraków-Podgórze
(jeder 3. Samstag des Monates: 9.00-16.00 Uhr; und bei der Messe um 14.30)
Möchte jemand Erwachsener, bzw. jemand der nachdenkenden Jugendlichen, die ‘Aussaat der Todes-Kultur’ in Form getöteter Nicht-Geborener bei der Abtreibung in ihren aufeinanderfolgenden Entwicklungsphasen sehen, verweisen wir auf die WEB-Site:
‘CM’: Christliche Mitte. Für ein Deutschland nach Gottes Geboten.
Man muss dort das unten angezeigte Bildchen klicken: ‘Pro-Leben.De‘, um in die die Tiefe der WEB-Site einzudringen, darunter die Bilder des ‘Kinder-Rohstoffs’ nach Abortion, u.zw.:
Aber auch auf unserer WEB-Site können ähnliche Bilder betrachtet werden, und zwar:
a) Einerseits einiges vom Film eines Kleinen Menschen im Schoß seiner Mutter in seinen 4 verschiedenen Lebensphasen. Dabei kann man staunen, was dieser ‘Kleine’ mit seinen Händen, Füßen, seinem Mund usw. – betreibt. Es sind Fragmente eines USG-Films. Klicke hier:
b) Anderseits kann die Todessaat der modernen Todes-Kultur gesehen werden. Es werden nämlich ein paar Photos der Kleinen Menschen dargestellt, die im Schoß ihrer Mutter getötet worden sind. Die Ermordung erfolgt mit einer der vier unterschiedlichen dabei angewandten ‘Tötungs-Methoden’. Klicke hier:
VERMERK. Sieh aber auch von positiver Seite her das vortreffliche, gut illustrierte Buch von + Prof. Włodzimierz Fijałkowski (4.VI.1917-15.II.2003), dem ehemaligen Auschwitzer Lagersgefangenem, mit KZ-Nummer, dem späteren Professor in Gynäkologie und Geburtshilfe, der sehr viele wissenschaftliche und populäre Bücher hinterlassen hat. Hier sein letztes Lebenswerk: „Ich bin da ab der Empfängnis. Tagesbuch des Kindes in der ersten Phase seines Lebens” – Częstochowa, Wydawnictwo (Verlag:) ‘Niedziela’ 2002, 160 Seiten (polnisch).
F. |
Brautleute, die nachdenken, ob der Verkehr und ihm ähnliche Formen der Intimität – in ihrer Lage einen Liebe-Erweis darstellen, sollen in Bedacht nehmen – wenn nicht schon das Gebot Gottes und theologische Gründe, da zumindest die Handvoll der oben dargestellten Argumente psychologisch-anthropologischer Natur – im Anschluss an die Möglichkeit der Empfängnis als unmittelbarer Folge des vollzogenen Aktes. Als Konklusion jedes der besprochenen Aspekte musste unabänderlich festgestellt werden, dass keine Formen der Liebe, die die Geschlechtsorgane einsetzen, imstande sind, die wahre Liebe in der vor-ehelichen Situation zu erweisen – im Sinn des tatsächlichen Guten der geliebten Person. Der vor-eheliche Geschlechtsverkehr ist jedes Mal gegenseitige Beschenkung mit Gegen-Liebe und Gegen-Leben – samt all dessen Folgen, bis ins ewige Leben einschließlich.
Vertritt jemand trotz allem eine gegenteilige Meinung, ist es schwer diesen Standpunkt anders zu beurteilen, als – mögen die folgenden Feststellungen von niemandem als Beeinträchtigung für seine personale Würde gehalten werden:
In dieser Situation beginnt aber schon das Geheimnis der Bosheit, oder mehr präzise: des BÖSEN, d.h. dieses, der der Böse – ist. Wer Satan hört, sollte er selbst seine Existenz theoretisch genommen verweigern, will freiwillig allen Beweisgründen zuwider handeln. Dann geht es schon um das Gebiet des freien Willens des Menschen, der freiwillig zustimmt, vom Bösen: Satan – verknechtet zu werden. Er weist dann bewusst und freiwillig die Stimme Gottes zurück: Gottes, der ihn dringend ruft, dass er sein Handeln und Wandeln nach Gottes Geboten und dem rechtschaffenen Gewissen gestaltet.
– Auf dieses Thema gilt es noch eingehender zurückzukehren, wenn wir einmal zur Erwägung des Geheimnisses der Sünde kommen, aber zugleich auch des Geheimnisses der Versöhnung und Gottes Barmherzigkeit (diese Themen werden vor allem im IV. und V.Teil unserer Homepage erörtert werden).
Bei vor-ehelichem Geschlechtsverkehr gibt sich der Junge Mann seiner Geliebten nicht als Gabe hin. Er nützt ihren Leib zur Lust, er begehrt sie aber nicht um ihres Wohles willen, sondern um seine eigene Leidenschaftlichkeit mit Hilfe ihres Leibes zu befriedigen.
– Ähnlich auch das Mädchen schenkt sich ihrem Geliebten nicht als Hingabe dar. Sie begehrt nach ihm allein für sich – als Quelle ihrer eigenen sexuellen Erregungssucht.
Mit unwahrscheinlich falscher Note und bewusster Verlogenheit klingen Worte, mit denen manche Mädchen verlautbaren: „Ich habe mich meinem Jungen hingegeben”! Sollte es ihr aber selbst den Anschein haben, sie gebe ihrem Jungen viel: ihre Jungfräulichkeit, ihren Schoß, sie mache sich ihm in ihrer ganzen Fraulichkeit zugänglich, ist es in dieser Situation nur Gegen-Gabe. Das Mädchen gibt sich ihm hin als auf ihn – und sie selbst – aufgestellte Falle, die zur Degradation führt: von der Höhe der Person – auf das Niveau einer lebendigen ‘Sache’; und in zweiter Reihe: zum ewigen Tod.
Muss es wirklich erst zum Schwangerwerden kommen – und dann, in diesen Umständen, nicht verwunderndem: plötzlichen Verschwinden dieses ihren ‘Geliebten’? Oder anderenfalls: Muss wirklich erst sein Geld dazu erscheinen, dass sie ‘... mit der Schwangerschaft’ was macht, um endlich nüchtern zu werden und mit untröstlichem Schmerz feststellen zu müssen: „Ich habe mich getäuscht, er liebe mich. Indessen er hat nur nach meinem Leib begehrt und suchte allein ein ‘Liebchen-Spielchen’ zur Befriedigung seiner Begehrlichkeit! ...”?
– Aber: wo ist ein Mädchen, und wo kann ein Junge gefunden werden, der zumindest ein geringes Prozent davon, worüber hier gesprochen wird, irgendwie zu Bedacht nimmt !?
Weder der eine, noch der andere von diesen beiden sind Besitzer-Eigentümer des Bereichs der Geschlechtlichkeit: dieser ihren – und doch nicht ihren Geschlechtlichkeit! Herr der Quellen von Leben und Liebe bleibt immerwährend Gott allein. Möchte das Mädchen sich ihrem Jungen tatsächlich als Person-Gabe hingeben, würde sie liebend, aber unbeugsam sagen: „Das – Nein! Weil – ich Dich liebe! Wir legen dauernd die Prüfung von der Qualität unserer Liebe ab: ob wir uns gegenseitig das Gute wünschen, oder auch ob die ‘Liebe’ auf Zugang zu Genitalien beruhen soll?”
– Eine ähnliche Haltung soll selbstverständlich auch den Jungen kennzeichnen (sieh zu diesem Thema: Ob ich Besitzer meiner – und jemandes anderen – Geschlechtlichkeit bin, schon oben: Noch einmal: Besitzer-Verwalter
– Und u.a.: Wer hat Euch das erlaubt? – mit ganzer weiteren Folge. – Und noch z.B.: Neuerlich gestellte Anfrage: Besitzer und Verwalter - usw.).
Auf lapidare Art und Weise erfasst solche Haltung Johannes der Apostel, auch wenn es in diesem Fall nicht gerade um geschlechtliche Beziehungen geht:
„Wir wissen, dass wir – aus dem Tod –
in das Leben hinübergegangen sind,
weil wir die Brüder lieben” (1 Joh 3,14).
Wer die Ewigkeit schon in der Zeitlichkeit leben möchte, muss ... lieben! Mit solcher Liebe, wie sie mit eigenem Tod von Jesus Christus besiegelt worden ist.
Der Hl. Johannes drückt denselben Inhalt auch noch anders aus – mit Kontrastsprache:
„Wer nicht liebt,
bleibt im Tod” (1 Joh 3,14).
Wenn also die vor-ehelichen Partner bei dem Geschlechts-Verkehr, allem Anschein zuwider – nicht lieben, indem sie sich dann einander, und auch ihre potentielle Nachkommenschaft, mit Gegen-Liebe beschenken, bleiben sie daselbst im Tod, den sie sich selbst und ihrer Nachkommenschaft zufügen.
Indem die Kirche hier das ‘Nein’-Wort sagt, das übrigens nur Wiederholung des Inhalts des Gebotes Gottes darstellt: „Du sollst nicht die Ehe brechen!”, ersinnt sie nichts neues, noch widersetzt sie sich der Spontaneität bei gegenseitigen Liebe-Erweisen. Genau gleich ist das natürliche moralische Gesetz formuliert, das ganz tief in jedem Herzen und Gewissen des Menschen eingeprägt ist. Jeder Mensch liest es auch ganz präzise mit seinem moralischen „Glaubens-Sinn” ab, wenn er nur ein Bisschen guten Willen zutage bringen will.
Die moralische Lehre der Kirche strebt unaufhörlich nach dem einen: die Würde der Liebe als ganzheitlicher Gabe zu verteidigen, um dessentwillen diese beiden sich gegenseitig das grenzenlose Gut wünschen würden, d.h. letztlich Gott selbst. Die Kirche verteidigt dabei sekundär das eigene Leben dieser beiden, wie auch das Leben der potentiellen Nachkommenschaft. Für die Zeitlichkeit und die Ewigkeit. So ist nämlich vor allem Gott, „der Freund des Lebens” (Weish 11,26).
Es gehört sich, dass die Partner in der Zeit ihrer Verlobung doch Gott glauben: Gott, der Liebe ist – auch dann, wenn Er seriös um die Befolgung seiner ein wenig anspruchsvollen Gebote bittet. Hinter den Geboten steht dauernd dieser, der „der Einzige Gute ist” (Mt 19,17). Gott soll geglaubt werden, sollte auch dieser Glaube in der Stunde der Verwirrung infolge der aufstürmenden Versuchung – in der Leere aufgehängt zu sein scheinen.
– Sooft sich jemand von Gott lostrennt – diesem Gott, der Liebe – ist, erreicht er nie die wahre Liebe. Solche Partner würden dann die Liebe als ... Gegen-Liebe und Gegen-Leben bei ... Satan schöpfen.
Liebe ist vollends Domäne ausschließlich Gottes. Nur Gott „ist – Liebe” (1 Joh 4,8.16). Sie ist auch Domäne derjenigen, die sich für Gottes Einladung hin aufschließen, um „an der Göttlichen Natur Anteil (zu) erhalten” (2 Petr 1,4). Jeder ist doch – ob er nun davon Bescheid weiß oder nicht – lebendiges Ebenbild Gottes, so dass er darin Anteil hat, Wer – Gott ist: Liebe-Leben. Diese Anteilhabe kann ganz karg bemessen sein. Allerdings sie kann auch überschwänglich sein und sich in die Ewigkeit hinein entfalten (s. dazu: EV 29-91), wie es bei der „Voller Gnade” war (Lk 1,28) – Maria. Indem sie Jungfrau war, wurde sie mit ihrem Leben „nach dem Heiligen Geist” (Ga 5,16.25) zur Mutter aller – als Mit-Erlöserin ihrer Brüder und Schwestern.
Satan ‘belohnt’ seine Anhänger ebenso reichlich – beinahe als (kleingeschrieben:) ‘gott’ – selbstverständlich mit dieser Münze, über die er verfügt: mit Gegen-Liebe – als dem „Geheimnis der Bosheit” (2 Thess 2,7). Er beschenkt damit, Was er ist, d.h. mit dem Tod:
„Welchen Gewinn hattet ihr damals?
Es waren Dinge, deren ihr euch jetzt schämt;
denn sie bringen den Tod” (Röm 6,21).
Denn:
„Der Lohn der Sünde ist der Tod” (Röm 6,23).
Johannes Paul II. spricht von der Sünde:
„Der Tod hat sich seit den Anfängen der Menschen-Geschichte mit der Sünde verbündet” (DiM 8).
Er fügt hinzu:
„Gott erklärt, Er sei absoluter Herr über das Leben des nach seinem Ebenbild und Ähnlichkeit gestalteten Menschen (Gen 1,26ff.). Das menschliche Leben weist somit eine heilige und unverletzliche Beschaffenheit auf, in der sich die Unantastbarkeit des Schöpfers selber widerspiegelt. Eben deshalb wird Gott Selbst zum strengen Richter jeder Verletzung des Gebotes ‘Du sollst nicht töten’, das die Grundlage allen gesellschaftlichen Zusammenlebens bildet.
– Er ist der ‘Goel’ (hebr.: Rächer; aber auch: Verteidiger, der sich selber hinopfert, um den bedrohten Verwandten loszukaufen), das heißt Verteidiger des Unschuldigen (Gen 4,9-15; Jes 41,14; Jer 50,34; Ps 19 (18),15).
– Auch auf diese Weise macht Gott deutlich, dass Er ‘keine Freude um Untergang der Lebenden hat’ (Weish 1,13). Nur der Teufel vermag sich darüber zu freuen: durch seinen Neid kam der Tod in die Welt (Weish 2,24). Er, der ein ‘Mörder von Anfang an’ ist, ist auch der ‘Lügner und Vater der Lüge’ (Joh 8,44): indem er den Menschen täuscht, führt er ihn zur Sünde und zum Tod, die er als Ziel und Frucht des Lebens zeigt” (EV 53).
Im gerade erst oben angeführten Fragment des Ersten Johannesbriefes (s. ob., Leben weil Liebe: 1 Joh 3,15) äußert sich der Geliebte Jünger Jesu Christi außerdem noch folgender:
„Jeder, der seinen Bruder hasst,
ist ein Mörder, und ihr wisst:
kein Mörder hat ewiges Leben, das in ihm bleibt” (1 Joh 3,15).
Die Sünde der Nicht-Liebe, hier: Sünden gegen die bräutliche Keuschheit, können nicht nur keine ‘Liebe’ werden! Sie sind immer Sünden des „Hasses auf seinen Bruder”. Verlobte, die dieser Sünden schuldig sind, müssen einschlägig bezeichnet werden: es sind Töter-Mörder. Sie töten sich gegenseitig – und versinken sich im ihnen androhenden zweiten Tod:
„Die Werke des Fleisches sind deutlich erkennbar:
Unzucht, Unsittlichkeit, ausschweifendes Leben ...,
Trink- und Essgelage und ähnliches mehr.
Ich wiederhole, was ich euch schon früher gesagt habe:
– Wer so etwas tut, wird das Reich Gottes nicht erben” (Gal 5,19ff.; vgl. Röm 8,8; 1 Kor 6,9f.).
Das ist biblischer Text – ähnlich wie der früher schon angeführte, auf den Johannes Paul II. bei der Besprechung der „an sich üblen Handlungen” hingewiesen hat (VSp 80-81; vgl. 1 Kor 6,9f.). Es besteht keine Chance, dass ein Mörder auf das ewige Heil rechnen kann, falls ihn der Tod im Zustand dieser Sünde antrifft. Daher sind die Sünden gegen die Keuschheit, darunter auch gegen die vor-eheliche Keuschheit und die eheliche Keuschheit, so schwerwiegend: sie gelten als Zuschließen für sich des Zuganges zum Himmel.
Der tiefere, theologische Beweisgrund zur Begründung des Übels der elterlich-widrigen Handlungen, wurde schon im vorangegangenen Teil dargestellt (s. ob.: Auflehnung gegen Gott als Urquell von Liebe und Leben – samt dem Zusammenhang). Dasselbe betrifft auch jene Arten und Weisen der Sünden gegen das VI. oder XI.Gebot, wenn diese beiden gar keine Verhütungsmittel anwenden.
– Sünden gegen die Keuschheit stellen immer einen Eingriff in die Zuständigkeit Gottes als Gottes, des Herrn über die Quellen von Leben und Liebe. Er ist auch Herr über die Bedingungen, in denen es zu einer Empfängnis kommen kann. Daher sind diese Sünden eine der am meisten einschneidenden Arten und Weisen, wie man sich Gott als Gott widersetzen kann. Mit diesen Sünden wird Gott ein Stich in dieser Wirklichkeit versetzt, die beim Menschen gleichsam am meisten „Gottes” Tatsächlichkeit darstellt: Leben – und Liebe.
Zur Beendung dieses Kapitels sollte noch der End-Schluss gezogen und zum Bewusstsein gebracht werden: Wird die vereinigend-elterliche Energie bei der Unternehmung des Geschlechtsverkehrs vor der Eheschließung ausgelöst, so widersetzt es sich in erster Linie dem Gut der potentiellen Nachkommenschaft. Die Partner, die vor der Ehe geschlechtlich verkehren und dabei erklären, sie würden sich damit ‘lieben’, müssten wegen Rücksichtslosigkeit angeklagt werden – angesichts der eventuellen Nachkommenschaft. Alles geschieht hier mit der weniger oder mehr offen zugestandenen Perspektive, dass im schlimmsten Fall das Kind doch ‘beseitigt’ werden muss. Höchstens sie nehmen den Empfangenen letztlich irgendwie doch an. Allerdings im Herzen erfolgt dann in der Regel seine Zurückweisung. Diese beiden wollen kein Kind! Oder zumindest sie wollen es nicht jetzt.
– Aus diesem Grund gestaltet sich das Betreten des Bereiches der Intimität in der Zeit der Verlobung niemals in Erweis der wahren Liebe um.
So spricht also ein objektives Nachdenken über die Möglichkeit einer Empfängnis infolge der intimen Beziehung vor der Eheschließung für ein entschiedenes ‘Nein’ in dieser Hinsicht. Die „liebende Allmacht des Schöpfers” (DeV 33) konnte kein „Grünlicht” für das Einschreiten auf das Gebiet der geschlechtlichen Intimität geben, solange diese beiden keine wirkliche Ehe werden. Indem der Schöpfer dem Menschen das VI.Gebot in seine Hände legt, liebt und verteidigt Er sein lebendiges Ebenbild: Mann und Frau !
Gott liebt vor allem diesen Kleinen – Wehrlosen: „um seiner selbst willen”. Der Kleine Mensch ist in dieser Lebensphase auf Liebe-Gabe seiner Eltern angewiesen. Allerdings diese ihre Liebe findet Bedingungen zur eigenen Entwicklung erst in einem stabilisierten ehelich-familiären Nest, das die Verlobten vorläufig noch nicht geschafft haben. Demzufolge, sooft der Junge oder das Mädchen bis zum Geschlechtsverkehr oder zu nahegewordenen Formen vorantreten, brechen sie die Kommunion ihres Bundes mit dem Dreieinigen bewusst oder unterbewusst ab. Daselbst gehen sie – sekundär – voneinander weg.
RE-Lektüre. III.Teil, Kapit. 3c:
Stadniki, 9.XI.2013.
Tarnów, 22.VIII.2023.