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VERMERK: Abkürzungen zur angeführten Literatur s. Literatur


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E.
  AUS DER GESCHICHTE
DER
‘BILLINGS-OVULATIONS-METHODE’

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Forschungsarbeit an der Kalender-Methode

Zur Entstehung der Ovulations-Methode ist es geschichtlich gesehen, einigermaßen ‘zufällig’ gekommen. Und zwar, Herr Dr. John J. Billings, der spätere Professor in Neurologie an der Medizin-Akademie zu Melbourne, Mitglied vieler wissenschaftlicher Gesellschaften Australiens und Englands, wurde zur ärztlichen Mitarbeit am Katholischen Eheberatungszentrum in Melbourne eingeladen. Dessen Leiter war Pater Maurice Catarinich. Es war um 1952-1953. Pater Catarinich, selbst Sohn einer Ärztefamilie, wandte sich damals an Prof. Billings mit gezielter Bitte: er möge sich als Arzt der Untersuchung widmen, worin die Versagerquellen der damals bekannten und angewandten natürlichen Methoden der Familienplanung stecken.

Dr. John Billings (geb. 1918), nicht Gynäkologe, sondern Professor in Neurologie, trat an die ihm aufgetragene Aufgabe entsprechend seinem Temperament mit vollem Einsatz an. Seine Frau, Dr. Evelyn L. Billings, ebenfalls Arzt (Kinderärztin und Chirurgin), schloss sich anfangs an die Forschungsarbeiten ihres Mannes nicht an, da sie ganz und gar bei der Erziehung ihrer großen Familie eingesetzt war: acht eigene Kinder und ein neuntes Mädchen, das Familie Billings zuletzt noch angenommen hatte. Um das Jahr 2000 zählten die Billings’ über 50 Enkel. Polen besuchten sie mit Vorlesungen in verschiedenen wissenschaftlichen und anderen Milieus siebenmal (in Jahren 1981-1994).

Professor Billings trat an die ihm aufgetragene Aufgabe methodisch an. Mit Hilfe entsprechender Anzeigen in viel gelesenen Zeitschriften wandte er sich an Ehepaare die behaupteten, sie hätten sich an einer natürlichen Methode enttäuscht – mit der Bitte, sie mögen ihre Zyklenaufschreibungen zur wissenschaftlichen Untersuchung zugänglich machen. Es galt diese Aufschreibungen aufmerksam zu untersuchen um feststellen zu können, was im betreffenden Fall „versagt” hat: die Biologie – oder der Mensch, d.h. das für so manche Ehepaare nicht immer leicht zu meisternde: „... über das eigene ‘Selbst’ ...”, d.h. die beiderseitigen intimen Verhaltensweisen ... „Herr zu sein”.

In dem dortigen Milieu wurde damals die Kalender-Methode in ihrer Modifikation nach Prof. Ogino aus Japan angewandt. Diese war insofern besser als die Kalender-Methode in Bearbeitung von Dr. Knaus aus Österreich, als sie eine 5 Tage lange Zerstreuung des Eisprungstages voraussetzte (16.-12.Tag vor der Periode) – im Gegenteil zu Dr. Knaus, nach dem der Eisprung unabänderlich am 14. Tag vor der Periode erfolgt.

Die Zusammenstellung der Aufschreibungen in ihrer Korrelation mit biologischen Untersuchungen hat zur einleitenden Feststellung geführt: dass die Kalender-Methode die Quelle ihres Versagens in sich selbst trägt.

Grund dafür liegt in ihrer nur statistischen, also nicht biologischen Beschaffenheit. Die Errechnungen nach dem „Kalender” lassen einen gewissen arithmetischen Mittelwert festsetzen, in dessen Rahmen sich die Fruchtbarkeitszeit abspielen müsste.
– Trotzdem ist es Prof. Billings gelungen, die Versagerquote der Kalendermethode einigermaßen zu reduzieren. Er hat nämlich nicht eine 3 Tage lange, sondern 5 Tage lange Lebendigkeit der Samenfäden angenommen. Damit hat er die Formel der Kalender-Methode mit einer wichtigen Korrektur versorgt.

Verfolgt man den unermüdlichen Einsatz vonseiten des Prof. Billings, ist es schwer nicht zu anerkennen, wie reichlich ihn Gott mit dem Charisma der Begabtheiten in diesem Bereich beschert hat. Dank dem ist es ihm gelungen die Vielschichtigkeit der erörterten Fragen klar zu umfangen und das Wesentliche selbst des Problems präzise zu formulieren.
– Professor Billings ist bald zu klarer Artikulierung des Endergebnisses seiner bisherigen Forschungen gekommen: die Kalendermethode eignet sich zu keiner weiteren Vervollkommnung mehr. Dessen Ursache hängt damit zusammen, dass sie als nur statistische Methode – die Quelle ihres Versagens in sich selbst trägt.

Forschungen an der Temperatur-Methode

Es waren schon vorangeschrittene 50er Jahre. Es wurde damals immer mehr offen von einer neuen, sich damals ausgestaltenden natürlichen Methode gesprochen: der TEMPERATUR-METHODE. Zu ihrem Initiator wurde in Holland Prof. J. G. H. Holt. In Kürze konnte seine Methode weiter entwickelt werden. In je anderen Ländern erlag sie immer weiteren, unterschiedlichen Modifikationen – angefangen von Europaländern, und wurde unterschiedlich gestaltet.

Es gehört sich in diesem Zusammenhang wenigstens solche Namen zu erwähnen, wie: Prof. G. K. Döring (Deutschland), Dr. Josef Rötzer (Österreich; + 4.X.2010), Dr. John Marshall (England), Dr. Charles Rendu (Frankreich), Dr. Teresa Kramarek, Prof. Włodzimierz Fijałkowski (Polen; * 1917, + 15.II.2003) und viele andere.

Professor Billings entwickelte die Temperatur-Methode im Milieu Australiens zumindest ebenso gut, wie es in Ländern Europas der Fall war. Er hat sich auch, mit ihm eigenen Engagement, der Untersuchung seinerzeit berühmten Komponente dieser Methode angenommen: der sog. ‘Grenzlinie’.
– Bald ist er aber zum ähnlichen Schluss gekommen, wie es bezüglich seiner bisherigen Forschungen an der Kalendermethode war: dass nämlich die Temperatur-, und dann die Sympto-Temperatur-Methode den Hochpunkt ihrer Entwicklungsmöglichkeit schon erreicht hat und sich nicht mehr weiter vervollkommnen lässt.

Oben haben wir schon die wichtigeren Unzulänglichkeiten der Temperatur-Methode in ihren unterschiedlichen Abänderungen besprochen (s. oben: Unlösliche Schwierigkeiten für die Temperatur-Methoden). Ihre klare Formulierung verdanken wir vor allem Schlussfolgerungen der Untersuchungen, die von Prof. Billings unternommen wurden.

Professor Billings hat präzise den grundlegenden und unüberwindlichen schwachen Punkt aller Modifikationen der Temperatur-Methoden artikuliert: Die Temperaturmethode bleibt ihrem Wesen nach nur nach-ovulatorische Methode. Das bedeutet, dass sich ihre grundsätzliche Information auf den nach-ovulatorischen Zyklusabschnitt beschränkt. Allerdings auch diese Information hängt mit einer nur verhältnismäßig großen Wahrscheinlichkeit zusammen, dass der Eisprung im betreffenden Zyklus schon stattgefunden hat.
– Grund dessen besteht in der nicht-spezifischen Beschaffenheit (die also nicht auf das entscheidende Symptom hinweist) des Ablaufes der Aufwachtemperatur. Die möglich, bzw. unmöglich werdende Empfängnis kann an sich nicht davon abhängen, ob die Temperatur auf niedrigerem, oder angestiegenem Niveau anhält!

Folgerichtig hat Professor Billings festgestellt, dass es die Möglichkeiten der Temperaturmethode überragt, aufgrund allein des Ablaufs der Temperaturen eine verbindliche Information hinsichtlich der anhaltenden Unfruchtbarkeit im vor-ovulatorischen Zyklusteil, und dann über die schon begonnenen Tage der möglich werdenden Empfängnis anzubieten.
– Eine andere unüberwindliche Barriere für die Temperaturmethode schafft die Lage der Ehepaare in Entwicklungsländern, wo fortdauernd Analphabetismus anhält, was nicht übergegangen werden kann. In diesen Ländern herrscht des Öfteren Hungersnot, die Familien sind kinderreich und außerdem werden sie von verschiedenen Krankheiten und anderen Gegebenheiten heimgesucht, die manchmal ernste Weisungen für eine verantwortliche Zeitplanung der Empfängnisse schaffen.

Trotz unermüdlichem Studium der Weltliteratur in diesem Bereich und weiterer klinischer Observationen schien sich zuerst kein anderes Symptom aufzudrängen, das sich zur Entfaltung einer eventuell noch anderen, neuen Methode eignete.
– Dennoch Professor Billings sammelte seine Aufmerksamkeit von Anfang an immer intensiver auf der zyklisch erscheinenden Schleimaussonderung, die zeitweilig gerade an Tagen der möglich werdenden Empfängnis in äußeren Geschlechtsorganen der Frau zutage kommt.

Als Professor Billings fast entschlossen war, weitere Bemühungen in diesem Bereich völlig aufzugeben, indem er keine Möglichkeit mehr sah, jetzt noch auch die Temperaturmethode zu vervollkommnen, trat neuerlich mit geistiger Unterstützung der Geistliche vor – Pater Catarinich, ein Mann Gottes, der dabei mit vortrefflicher medizinischer Intuition begabt war, wohl auch demzufolge, weil er selbst aus einer Ärztefamilie stammte. Er ging stur vom Grundsatz aus, es wäre gemäß Gottes Erschaffungsstiles von vornherein unwahrscheinlich, dass Gott die Ehe mit dem Vermögen ausgestattet hat, Leben weiter verleiten zu können, allerdings als unentrinnbares Fatum, auf das die Gatten keinen Einfluss auszuüben hätten. Seiner Meinung nach muss von vornherein vorausgesetzt werden, dass Gott in die Geschlechtlichkeit leicht ablesbare Zeichen eingeprägt hat, auf deren Grund die Eheleute mit Gewissheit erkennen müssten, ob die Lebensweitergabe am ablaufenden Zyklustag möglich ist oder nicht. Die ursprüngliche Menschheit musste über ein genügendes Wissen in diesem Bereich verfügt haben, nur dass dieses Wissen im Lauf der Zeit irgendwie verloren gegangen ist.

Als dessen Beweis berief sich P. Catarinich auf die biblische Erzählung des Genesisbuches, die für manche Leute als anstößig empfunden wird: vom Geschlechtsverhältnis der zwei Töchter Lots mit ihrem eigenen Vater (Gen 19,30-38). Und zwar Abraham ist samt seiner nächsten Familie und seinem Brudersohn Lot bei dem damaligen Schicksalsschlag von Sodom und Gomorra heil davongekommen. Die heilige Schrift deutet dieses Desaster als Gottes Strafe für die Entartung in Form der ‘Sodom-Sünden’: der dort allgemein betriebenem Homosexualität (Gen 19,4ff.). Die Kirche hat diese Sündenart immer als eine der 4 Sünden anerkannt, die „um Strafe zum Himmel schreien”. In der Zivilisation von heute, die vielfältiger Entartung erliegt und von ethischen Forderungen nicht hören will, wird das Schwulsein und die lesbische Liebe neuerlich als anerkennenswert belobigt. In manchen Milieus kämpfen die Schwulen und Lesben selbst um einen sakralen Ritus zur Sanktionierung ihrer „homosexuellen Ehe”, samt dem Anrecht auf Adoption usw. (zu Gottes Sicht und Urteil betreffs der Sodomsünden sieh u.a.: Lev 18,22; 20,13; Röm 1,26f.; 1 Kor 6,9; 1 Tim 1,10; zum Thema ‘Homosexualität’ sieh bei uns genauer: VI.Teil, 2.Kapitel; ebda, 3.Kap.: über das ‘Gender’ und seine weiteren Gegen-Früchte: LGBTIQ).

Die vom Untergang von Sodom und Gomorra unversehrt gebliebenen Töchter des Lot sind zum Heiratsalter gekommen. Indessen in der zerstörten Gegend gab es keine Kandidaten zur Ehe. Kein Kind zu haben galt für die Frau der damaligen Zivilisation als Zeichen Gottes Strafe und Zornes. In dieser Lage kamen die Fräuleins auf die tolle Idee: ein Kind vom eigenen Vater zu bekommen! Es blieb nur die Schwierigkeit: wie das erreicht werden könnte? Sie haben sich entschieden, ihren Vater zu betrinken – und sich ihm in diesem Zustand zu nähern (Gen 19,32.35).
Pater Catarinich deutete die biblische Beschreibung folgender: Diese Mädchen mussten vortrefflichen Bescheid um ihren Zyklusablauf wissen. Sie wussten präzise, an welchem einzigen Tag ihres Frauenzyklus es den Verkehr zu unternehmen gilt, um Mutter werden zu können. Sie konnten doch nicht tagtäglich am trunkengewordenen Vater ‘experimentieren’. Sie haben offenbar die „Billings-Methode” genau gekannt, bevor „Billings” geboren wurde! Sie waren um ihre Fruchtbarkeitstage aufgrund spontaner Beobachtung ihres Schleimsymptoms gewiss.

Stammbuch der Ovulations-Methode

Professor Billings sandte weiter Umfragebogen an mitarbeitende Ehepaare mit der Bitte, sie mögen alle Beobachtungen im Ablauf des sich entfaltenden Zyklus eintragen – samt Notizen über den Verkehr. So könnte er das Studium der vermerkten Symptome fortsetzen, indem er sie mit parallel notierten Aufzeichnungen sowohl nach der Kalendermethode, wie der Temperaturmethode vergleichen möchte.

Es meldeten sich edle Ehepaare – Katholiken, Ungläubige und Bekenner allerlei anderer Religionen – mit dem Vorhaben, sie möchten bei seinen Forschungsprojekten gern mitarbeiten. Diese Eheleute erklärten, sie werden nie auf Verhütung, noch auf unterbrochenen Verkehr umschalten. Solchen Verkehr würden sie als Beleidigendes für die Würde ihrer Liebe anerkennen. Sollte es sich als nötig ergeben, entscheiden sie sich ohne weiteres auf völlige geschlechtliche Enthaltsamkeit. Allerdings sie würden ihre intimen Beziehungen gern an den biologischen Fruchtbarkeitsrhythmus anpassen – aufgrund einer gut begründeten natürlichen Methode der Empfängnisregelung, deren Bearbeitung sie vom Professor erwarteten.

All das hat zu geistiger Unterstützung des bisherigen Einsatzes des Professors beigetragen. Es meldeten sich immer öfter Frauen, die bei seinen Forschungen willentlich mitarbeiteten und ihm ihre weitere Erfahrungen mitteilen konnten. Sie stellten fest, dass sie im Grund genommen in jedem Zyklus eine ähnliche Aufeinanderfolge bestimmter Symptome an der Vulva beobachten. Und zwar im Anschluss an Tage der Periode ist es in äußeren Geschlechtsorganen anfangs gewöhnlich trocken, wonach ein charakteristischer Schleimausfluss erscheint, den manche Frauen als Symptom einer Erkrankung angesehen haben. In einer Zeit schwindet dieser Schleim und die Vulva wird neuerlich bis zum Zyklusende trocken. Da solche Aufeinanderfolge der Symptome: trocken-feucht, und dann umgekehrt: feucht-trocken – sich unabänderlich von Zyklus zu Zyklus wiederholt, erhebt sich die grundlegende Frage, ob dieser Schleim nicht etwa mit der Empfängnismöglichkeit um diese Zeit zusammenhängt.

Die Beobachtungen dieser Frauen bestätigten ihrerseits die Richtigkeit der schon vorher vom Professor unternommenen Untersuchungen: dass es die Aufmerksamkeit um die zyklische Erscheinung der charakteristischen Schleimaussonderung in äußeren Geschlechtsorganen zu sammeln gilt.

Bald darauf bestätigte sich die Vermutung, dass dieses Symptom nicht nur von manchen Frauen bemerkt wird, sondern dass es bei jeder fruchtbaren Frau erscheint – und zwar ungefähr in den mittleren Zyklentagen. Diese Aussonderung ist – wie es sich gezeigt hat – alkal in ihrer Reagenz – im Gegenteil zum gewöhnlichen säurigen Scheidenmilieu; und noch wichtiger: in ihrer Ultrastruktur verändert (zu beobachten nur mit starker Vergrößerung). Sie kommt von Krypten des oberen Teiles des Zervixkanales her. Es geschieht in strikter Antwort der Zervixdrüsen (Kypten) auf Hormone-Stimuli vom Eierstock auf das erscheinende Östradiol, das vom reifwerdenden Eierstocksbläschen erzeugt wird. Dank seiner alkalen Reagenz schützt diese Schleimaussonderung die Samenfäden vor dem feindlichem Scheidenmilieu, verlängert ihre Lebendigkeit, wird für sie zum Ernährungsmilieu, schließt insuffiziente Spermien aus, bedingt die Weiterwanderung der Samenfäden und nimmt sehr wahrscheinlich Anteil am Kapazitationsvorgang, besonders in der Phase des sich dann ausbildenden Kennzeichens der „Schlüpfrigkeit” des Schleimes.

Vom sog. „fruchtbaren-unfruchtbaren” Schleim wusste die Medizin schon um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Es wurden auch seine charakteristischen Merkmale beschrieben. Man wusste in der Medizin, dass es zwecklos ist die Frau zu inseminieren (ethisch immer unannehmbare Maßnahme) an Tagen des erscheinenden Schleimes der „Unfruchtbarkeitszeit”.

Paradoxal, dass diese Erscheinung nicht schon früher benutzt wurde, um eine natürliche Methode der Empfängnisregelung zu erarbeiten. Grund dazu war u.a. vielleicht die Tatsache, dass Gynäkologen-Ärzte hauptsächlich Männer waren, denen – wenn man es so sagen dürfte – die eheliche Vorstellungskraft gefehlt hat. Als aber in der Zeit der Emanzipation auch Frauen zu Ärzten wurden, haben sie sich – der Reihe nach, über die bei ihnen beobachteten Erscheinungen nicht besonnen, indem sie „Wissenschaft um der Wissenschaft halber” betrieben und die Elternschaft selbst passiv annahmen, als „eben schon solches Geschick” des Frau-Seins!

Die Wahl des Symptoms des Zervixschleimes, das für die spontane Observation der Frau leicht zugänglich ist, wurde gleichsam zum „Volltreffer” im besprochenen Bereich. Professor Billings konnte sich bald überzeugen, dass geradezu dieses Symptom – und kein anderes – das strikt spezifische (wesentliche, ausschlaggebende-entscheidende) Symptom der zyklischen Fruchtbarkeit bzw. Unfruchtbarkeit darstellt. Er konnte feststellen, dass solange kein solcher Schleim mit bestimmten Entwicklungstendenzen erscheint, die Spermien keine Chance vorfinden, um in weitere Abschnitte der Geschlechtswege der Frau voranzudringen. Weitere Untersuchungen haben selbst bewiesen, dass im Fall nicht vorhandenen Schleimes der Fruchtbarkeitstage, der Zyklus schlechthin unfruchtbar bleibt, sollte es sich auch zeigen, dass der Eisprung selbst ganz bestimmt stattgefunden hat (aufgrund hormonaler Monitorierung ).


Somit befinden wir uns am Startpunkt der neuen Methode der Empfängnisregelung: der Ovulations-Methode. So hat Professor Billings die eigens erarbeitete Methode genannt.
– Er begründet diesen Namen folgender: Diese Methode erlaubt, aufgrund einfacher und spontaner Observation der Frau sowohl den Anfang Tage der möglichen Empfängnis zu identifizieren, wie auch den Hochpunkt der Fruchtbarkeit, und endlich das endgültige Ende der Tage einer möglichen Empfängnis im betreffenden Zyklus. Allerdings sowohl die dazu nötigen Beobachtungen, wie auch alle weiteren Tatsachen im Zyklusablauf sind unmittelbar mit dem werdenden Eisprungs-Vorgang (Ovulation) verbunden.

Anfangs hat Professor Billings die mit ihm zusammenarbeitenden Ehepaare um parallele Notizen nach allen Methoden zusammen gebeten: nach der Kalender-Methode, der Temperatur-Methode – und gesondert gebeten, dass sie einen besonderen Nachdruck auf den Eintrag der Beobachtungen aufgrund der Verhaltensweisen des Schleim-Symptoms widmen.
– Er wandte sich auch an Ehepaare, die eine weitere Elternschaft beabsichtigten, mit der Bitte, ob sie zum Wohl vieler anderer bereit wären, die eheliche Vereinigung mit deutlich beabsichtigtem Wunsch einer Empfängnis in aufeinanderfolgenden Zyklen „von hinten an”  der Zyklentage zu unternehmen, angefangen vom letzten Tag der Empfängnismöglichkeit zurück in Richtung hin zum Eisprungstag.

Aufgrund früherer wissenschaftlicher Analysen setzte Prof. Billings bald ein paar einfache Regeln fest, auf deren Grund die Zeit der Empfängnismöglichkeit im Anschluss an die spontane Observation des Schleimsymptoms abgegrenzt werden konnte.

(0,38 kB)  Binnen kurzem konnte die Regel hinsichtlich des Tages des Gipfels umgeschrieben werden: dass die Empfängnismöglichkeit noch die ersten 3 Tage nach dem Gipfel des Symptoms anhält.

(0,38 kB)  Auf ähnlich leichte Art ist es gelungen, den Anfang der Tage der Empfängnismöglichkeit festzulegen. Professor Billings sah ihn im Anschluss an die einfachste Observation der Frau: „nicht mehr trocken”.

(0,38 kB)  Die vorangegangenen Tage, an denen die Frau „trocken: nichts” vermerkte, waren demnach Tage der Unfruchtbarkeit (der vor-ovulatorischen Unfruchtbarkeit).

(0,38 kB)  Auch die Bezeichnung des grundlegenden Kennzeichens des GIPFEL-Tages des Symptoms: die Wahrnehmung einer Schlüpfrigkeit – hat von Anfang an bis heute Stand gehalten. Im Laufe der weiteren Forschungen konnte diese Bezeichnung nur noch tiefer begründet werden.

Die erste Auflage einer Broschüre über die neue Methode erschien 1964 unter dem Titel: „The Ovulation Method” (Melbourne, Advocate Press). In raschem Tempo folgten ihre weiteren Auflagen und Neudrucke – und auch Übersetzungen in fremde Sprachen, angefangen von der Übersetzung in die Chinesische Sprache (1966).

Wissenschaftliche Verifikation der Ovulations-Methode

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Die Veröffentlichung der ersten Bearbeitung der neuen Methode wurde zum Anbeginn ihrer dynamischen Weiterverbreitung in aller Welt. Keine der bisherigen natürlichen Methoden hat eine so gründliche und unumstößliche Verifikation erfahren: sowohl die klinische, wie auch die strikt wissenschaftliche und im Laborverfahren, wie es im Fall der Billings-Methode ist.

Prof. Billings beschränkte sich nämlich niemals darauf, die Gegebenheiten von zusammenarbeitenden Ehepaaren nur passiv anzusammeln. Er suchte von Anfang an nach wissenschaftlicher Bestätigung der grundlegenden Tatsachen im Zyklusablauf – in Zusammenstellung mit spontanen Beobachtungen der Frauen.

Es ist vorsehentlich geworden, dass Prof. Billings 1962 einen besonders gewidmeten wissenschaftlichen Mitarbeiter gewonnen hat. Es war Prof. James B. BROWN, Leiter der Klinik für Endokrinologie, der schon an seinen früheren Forschungen berühmt geworden war, besonders hinsichtlich seiner Untersuchungen über die Ausschüttung der Eierstockshormone.

Professor Brown hat eine eigene Methode schneller Bemessungen der Konzentration der Eierstockshormone erarbeitet. Das hat die Vergleichung der Ergebnisse spontaner Beobachtungen mehrerer Frauen zu gleicher Zeit – mit Ergebnissen der Sezernierungsfunktion der Eierstöcke wesentlich verbessert. Bei vielen mitarbeitenden Frauen wurde die hormonale Monitorierung mehrere Jahre hindurch weitergeführt, bis zu langer Zeit hin nach ihrer Menopause einschließlich.

In einer Zeit darauf hat sich an diese Forschungsprogramme Prof. Henry BURGER angeschlossen, indem er ähnliche Untersuchungen mit Bezug auf die Konzentration der Gonadotrophine unternommen hat, um den Tag der erfolgenden Ovulation mit noch größerer Präzision festzulegen.

Unter Leitung von Prof. Billings wurden allerlei andere neuzeitliche Errungenschaften der Medizinwissenschaft benutzt, um die Regeln der Methode zu überprüfen.

Auf eigenartige Weise wurde dasselbe Ziel vom Prof. Thomas W. HILGERS, USA, unternommen – aufgrund seiner Forschungen über die Kristallisation des Zervixschleimes und die Kanälchen, die an einzelnen Schleimfädchen entlanglaufen.
– Die Untersuchungen haben einmal mehr die vom Prof. Billings von Anfang an hervorgehobene völlige Überflüssigkeit bestätigt, dass die Frau das Vorhandensein des Schleimes im Inneren der Scheide zu prüfen bräuchte. Es hat sich ausgestellt, dass der beste Kristallisationstest, mit größter Kanälchenanzahl, auf diesen Tag fällt, der von der Ovulations-Methode als Tag des Gipfels des Schleimsymptoms bezeichnet wird und den die Frau in ihrer allerschlichtesten äußeren Observation leicht identifizieren kann, in der Regel schon in ihrem ersten Observationszyklus.

In weiteren Jahren wurde zur Verifikation der Regeln der Methode u.a. die Ultra-Sono-Graphie (USG) angewandt. Diese nicht-invasive Methode lässt auf dem Laufenden u.a. die gerade erfolgende Ovulation beobachten (vgl. dazu z.B. 4 Bilder des eben ovulierenden Graafschen Bläschens, in: JB–OM 1983, 54: Bläschen mit 25 mm Durchschnitt).
Alle spezialistischen Untersuchungen bestätigten unabänderlich, dass die schlichte Observation der Frau, die über die Identifizierung ihres Gipfels des Schleimsymptoms (des letzten Tages mit Empfindung „schlüpfrig” nach vorigen Tagen des sich entwickelnden Schleimsymptoms) belehrt wurde, mit allen ganz raffinierten Laborforschungen völlig übereinstimmt (ausführlicher z.B.: JB-OM 10-19.44-58.99-125).

Zuletzt hat seinen Einsatz in die Überprüfung der Regeln der Billings-Ovulations-Methode mit seinen unwahrscheinlich spezialistischen bio-physischen Forschungen Prof. Erik ODEBLAD aus Schweden mitgebracht. Er übertrug teilweise seine Arbeitswerkstätte von Schweden, Ulmea, nach Melbourne hin.
– Seine Untersuchungen ergaben u.a. die Unterschiedlichkeit von drei Schleim-Haupttypen (die sich noch in weitere Untergruppen teilen lassen). Zwei von ihnen hängen mit der Östrogene-Sezernierung zusammen. Sie werden in oberen Zervixkrypten erzeugt. Es ist der L-Schleim (loab = Brotlaib) und der S-Schleim (strings: elastische Fäden). Der L- und S-Schleim bedingt die Penetration der Spermien, wobei der L-Schleim insuffiziente Samenfäden abführt. Der dritte Typus des Zervixschleimes bezieht sich auf den G-Schleim (gestagenen Schleim). Er hängt mit der gestagenen Sezernierung zusammen (Progesteron). Er entsteht in niedriger gelegenen Krypten der Zervix. Seine Aufgabe besteht u.a. auf Blockierung der Penetration der Samenfäden.
Professor Odeblad hebt auch die grundlegende Rolle von Mangan beim Durchfluss der Schleimaussonderung durch den unteren Teil der Scheide hervor.
– Er hat auch insbesondere Untersuchungen bezüglich der Vulva-Funktion durchgeführt. Es konnte bewiesen werden, dass die Vulva das eigenartige präzise Empfindungs-Organ für das Vorhandensein, bzw. Nicht-Vorhandensein des Schleimausflusses darstellt als getreuer Abspiegelung aller neuro-hormonaler Vorgänge auf der Ebene: Gehirn-Eierstöcke-Zervix.

Besondere Vorteile der Billings-Methode

Einen besonderen Vorteil der Ovulations-Methode stellt die Tatsache dar, dass ihre wenigen, leicht verständlichen Regeln-Empfehlungen – in allen Abänderungen der Zyklen und allen Situationen des Zeugungslebens der Frau auf gleiche Weise angewandt werden. Die Ovulations-Methode wird in der Tat gleich angewandt – unabhängig von Regelmäßigkeit oder Unregelmäßigkeit der Zyklen und davon, ob die Zyklen ovulatorisch oder anovulatorisch sind; ob die Frau gynäkologisch gesund oder krank ist.

Zu einer der wertvollsten „Entdeckungen” von Prof. Billings wurde die präzise Beschreibung der Wirklichkeit, die den vor-ovulatorischen Zyklusteil betrifft. Sie wurde von ihm als Grund-Modell (GMU; engl.: „Basic Infertile Pattern”: BIP) genannt.
– Dieses ‘Grund-Modell’ kommt in zwei grundsätzlichen Abwandlungen vor:

(0,2 kB)  „trockener” Tage (BIP-of-dryness); – beziehungsweise:
(0,13 kB)  Tage mit vorläufig sich „nicht veränderndem Ausfluss” (BIP-of-discharge).

Zur Definierung dieser zweiten Modifikation des „Grund-Modells-der-Unfruchtbarkeit” hat auf grundsätzliche Weise die Ehefrau des Professors beigetragen: Dr. Evelyn L. Billings.

Dank der Identifizierung-Erkennung des zurzeit zutage tretenden Grund-Modells-der-Unfruchtbarkeit bekommen die Gatten auf dem Laufenden eine einfache, verbindliche Information bezüglich der weiter anhaltenden, also (noch) unmöglich einzutretenden Empfängnis – unabhängig davon, ob es in diesem Zyklus überhaupt zum Eisprung kommen wird oder nicht.
– Dank dem wurde die Billings-Methode zur ersten natürlichen Methode in der Medizingeschichte, die auf einfachste, und dabei verbindliche Weise über diese grundlegende, für alle bisherigen natürlichen Methoden unüberwindliche Schwierigkeit hinwegkommt. Die Ovulations-Methode erlaubt nämlich sowohl die anhaltende vor-ovulatorische Unfruchtbarkeit, als auch das erste Signal der beginnenden Empfängnismöglichkeit – und dann noch den Anbeginn der nach-ovulatorischen Unfruchtbarkeit nicht zu bestimmen, bzw. festzusetzen, noch zu berechnen, sondern zu erkennen-identifizierem.

So hat sich die Ovulations-Methode als eine einfache und zugleich wissenschaftlich unerschütterlich begründete Methode erwiesen, die auf verschiedenste Arten und Weisen, in immer anderen Forschungszentren der weiten Welt verifiziert wurde. Der schon oben genannte Prof. Thomas W. HILGERS (Creighton University, Staat Nebraska, USA. – Es ist der spätere Gründer der sog. NaProTechnologie. Sie hilft unfruchtbaren Ehepaaren zum eigenen Kind zu kommen. Leider hat er die Billings-Methode ihrer Anfangsstufe dazu benutzt, sie zugleich zuerst gründlich verunstaltet und so auf eigene Art und Weise als eine eigene, sog. NaProTechnologie der Welt angeboten ...) hat sich über die Billings-Methode auf dem Internationalen Symposium 1978 (Melbourne) folgender geäußert:

„Die Billings-Ovulations-Methode erlebt in der Medizingeschichte noch die Zeit, wann sie als eine der größten Entdeckungen unseres Jahrhunderts anerkannt werden wird”   (NFP 5 [1978/1] S. 8).

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Standpunkt der WHO – Sorge um authentische Übermittlung der Methode

Man kann leicht verstehen, dass das Werk, das sich in Melbourne zu entfalten begonnen hat, ein immer größeres Augenmerk sowohl wissenschaftlicher, als kirchlicher Zentren in aller Welt geweckt hat. Zeugnis dafür ist u.a. die Einladung vonseiten der Welt-Gesundheits-Organisation (WHO), der höchsten Einheit bei der ONU im Bereich des Gesundheitswesens, an Prof. John J. Billings gegen Ende der 70-ger Jahre, er möge Erkundungsuntersuchungen unternehmen, um zu erfahren, wie die Ovulations-Methode verstanden und akzeptiert wird und wie ihre Versagerquote in unterschiedlichen geographischen, kulturellen und soziologischen Milieus in aller Welt lautet.

Die genannten Forschungen wurden glücklich anfangs der 80-ger Jahre zu Ende gebracht. Prof. Billings konnte sie in der dokumentierten Feststellung zusammenfassen, dass die Zuverlässigkeit der Ovulations-Methode im Fall beabsichtigter Verlegung der Empfängnis über 99% lautet. Keine der Kontrazeptionsmethoden, die hormonalen nicht ausgenommen und selbst die Sterilisierung, kann sich mit gleichem Gewissheitsgrad rühmen (vgl. „Billings Atlas of the Ovulation Method”, 5.Aufl., Anfang des 15.Kap.).

Ähnliche Untersuchungen wurden später, in den 90er Jahren des beendeten Jahrtausends, im kommunistischen CHINA durchgeführt – mit Teilnahme von fast 157 Tausend Ehepaaren (!). Es geschah unter der Leitung von Prof. Shao-Zjen QIAN – bei wissenschaftlicher Mitarbeit vieler anderer Fachleute. Unter den Eheleuten, die an den Forschungen aktiv beteiligt waren, gab es eine spezielle Gruppe: von ca. 3.300 kinderlosen Ehepaaren, die dank der Billings-Methode doch eine eigene Nachkommenschaft zu bekommen erhofften.

Die ersten Sondierungs-Untersuchungen aus China hinsichtlich der Billings-Methode wurden 1990 durchgeführt. Die Akzeptation der BOM ist markant gestiegen, seitdem die Billings-Methode vom Chinas Gesundheits-Ministerium als besonders von der Regierung geförderte angesehen wurde – sei es zur Verlegung der Empfängnis, sei es um Nachkommenschaft zu bekommen. Die erwähnten Sondierungs-Untersuchungen wurden unter allen möglichen sozialen Milieus Chinas durchgeführt: unter ärmsten Landsleuten, bei Analphabeten, unter ausgebildeten Ehepaaren, bei gesunden und kranken, bei denen z.B. die Anwendung irgendwelcher pharmakologischer Verhütungsmittel aus strikt medizinischen Gründen gegenangewiesen war, usw.

Als Schlussfolgerung der durchgeführten Untersuchungen, die von der Haltung der Regierung von China entscheidend beeinflusst waren, musste festgestellt werden, dass die BOM bei Ehepaaren in China mit völliger Offenheit angenommen wird, unabhängig von kultureller und ökonomischer Herkunft der betreffenden Frauen und Ehepaare und unabhängig von der Ausbildung der beteiligten, noch vom Gesundheitszustand der betreffenden Frauen.
– Die Quote der sog. ‘Versager’ der BOM betrug bei den anteilnehmenden Ehepaaren ca. 0.5%. Allerdings alle betreffenden Eheleute, bei denen eine nicht allzu geplante Empfängnis eingetreten war, haben bekannt, dass sie sich dessen bewusst waren, im betreffenden Fall die gut bekannten Regeln-Empfehlungen der BOM nicht genau eingehalten zu haben. Es ging also in diesen Fällen um bewusste nicht genaue Befolgung der Methode, nicht aber um einen Fehler der Prinzipien selbst der Methode.
– Die erwähnte Zuverlässigkeits-Quote überstieg zugleich weit die Ergebnisse der meist in China angewandten Schleife gegen die Schwangerschaft unter dem Symbol: ‘TCu220c’, bei der die Entwicklung der Schwangerschaft bei 2% der Ehepaare notiert wurde.
– Dagegen unter den erwähnten ca. 3.300 ‘unfruchtbaren’ Ehepaaren, wurden ca. 1/3 zu glücklichen Eltern. Die Kliniken der Behandlung der Unfruchtbarkeit, wo diese Untersuchungen mit Hilfe der BOM unternommen worden sind, wurden von diesen glücklichen Ehepaaren einstimmig als „Billings-Kliniken” genannt.


Dokumentation – s.: Billings Atlas of the Ovulation Method, 5. Aufl., Anfang des 15. Kap.
Außerdem s.: http://www.thebillingsovulationmethod.org – Vortrag der am 8.IX.2000 in Rom an der Katholischen Universität Sacro Cuore gehalten wurde vom Prof. S.Z. Qian aus Shanghai: „Evaluation of the Effectiveness of a Natural Fertility Regulation Programme in China”.
– Originaltext ebenfalls bestellbar bei WOOMB. Sieh auch auf der gerade angegebenen WEB-Site die weiteren wissenschaftlichen Angaben über die weiter geführten Untersuchungen mit der BOM in China, wo Einflüsse u.a. der christlichen Kultur usw. ganz gewiss ausgeschlossen werden müssen.


Angefangen von endenden 60-er Jahren des 20. Jahrhunderts haben die beiden Billings begonnen, sich in immer andere Länder und Kontinente mit Vorlesungen über die von ihnen erarbeitete Methode zu begeben. Von nun an nahmen sie auch regelmäßig aktiven Anteil an – an internationalen Kongressen, Symposien und anderen wissenschaftlichen Zusammentreffen.


Die Verbreitung der Ovulations-Methode brachte eine immer dringender werdende Frage zutage: nach authentischer Übermittlung der Methode, wie sie vom Prof. John J. Billings erarbeitet und wissenschaftlich begründet worden ist.

Besonders geneigt, willkürliche Änderungen in die Ovulations-Methode einzuführen, sind die bisherigen Förderer der Temperatur-Methode in ihren verschiedenen Modifikationen. Viele unter ihnen, indem sie merkwürdig gleichsam unfähig geworden sind die jetzt unumstößlich dokumentierte, spezifische Beschaffenheit des Schleim-Symptoms zur Kenntnis anzunehmen (im Gegenteil zum nicht-spezifischen Charakter des Temperaturablaufes), suchen die Billings-Methode als eine einigermaßen nur vervollkommnete Abänderung der Temperatur-Methode anzusehen, bei der also Grundlage für die Bewertung der Tage der Unfruchtbarkeit und Fruchtbarkeit weiterhin vor allem der Temperaturablauf bleibt.

Mit Rücksicht auf diese Tatsache hat die Expertengruppe der Welt-Gesundheits-Organisation (WHO) im November 1976 die Resolution gefasst, kraft der diese Methode, die vom Prof. John J. Billings und dem Team seiner Mitarbeiter erarbeitet und begründet worden ist, von nun an den Namen ihres Autors tragen wird. Der offizielle, gesetzlich geschützte Name der neuen Methode lautet von nun an: „Billings-Ovulations-Methode” (engl. „The Billings Ovulation Method”; oder gleichfalls korrekt: „The Ovulation Method / Billings”).

(0,2 kB)  Daher gilt es als inkorrekt die folgende Bezeichnung zurückzuweisen: „Ovulatorische Methode”. Denn nicht die Methode ist ‘ovulatorisch’, sondern sie wurde um das Ereignis der Ovulation: des Eisprungs aufgebaut.

(0,13 kB)  Ebenso unrichtig ist die Bezeichnung: „Methode der (beiden) Billings”. Denn allein Prof. John J.Billings ist der verantwortliche für die letztlichen Schlüsse aller Untersuchungen, die unter seiner Leitung unternommen wurden. Er allein ist auch der Verantwortliche für die festgelegten Regeln der Methode, samt ihrer vielseitigen wissenschaftlichen und klinischen Verifikation.

Das bedeutet aber auch, dass es zwar jedem ‘erlaubt ist’, eine neue Methode der Empfängnisregelung zu erarbeiten, wiewohl das – wie man sehen kann – keinesfalls so einfach ist und einen unglaublich ausgebauten wissenschaftlichen Hintergrund benötigt, samt Hunderten und Tausenden mitarbeitenden Ehepaaren.
– Es gibt auch viele verschiedenen Methoden, bei denen der Zervix-Schleim berücksichtigt wird. Allerdings es gibt nur eine „Ovulations-Methode” (vgl. NFP 6 [1979/4] 12; 8 [1981/2] 13; usw.).

Die Echtheit bei der Übermittlung der Methode lag den beiden Billings von Anfang an sehr am Herzen. Prof. Billings möchte nicht zulassen, dass seine Methode einem ähnlichen Geschick unterläge, wie es mit der Kalendermethode und Temperaturmethode in ihren vielen Modifikationen der Fall war. Alle sog. „Versager” schrieb man üblich selbst diesen ‘Methoden’ zu – also der Biologie selbst, ohne die Qualität ihrer Belehrung berücksichtigt zu haben, die bisweilen sehr entstellt war und an den ursprünglichen Wortlaut der Regeln kaum erinnerte.

Mit diesem Gedanken hat Prof. Billings August 1976 das „Forschungs- und Beziehungszentrum der Ovulations-Methode in Australien” gegründet (The Ovulation Method Research and Reference Centre of Australia). Dort erscheint u.a. die Quartalschrift: „Bulletin der Natürlichen Familienplanung – Zentrum Victoria” (Bulletin of the Natural Family Planning – Council of Victoria) (Das Gesamte kann leicht auf der ob. erwähnten WEB-Site der WOOMB: https://www.woomb.org gefunden werden).

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Manifestation PRO VITA – Für das Leben der Familie. Es lebe die lebendige FAMILIE, die sich der Kinder freuen kann, dieser Gottes Schätze, der Zukunft des Volks und der Kirche.

1976 wurde in Los Angeles, Kalifornien, das „Internationale Institut der Billings-Ovulations-Methode gegründet (International Institute of the Ovulation Method), wo jährlich internationale Symposien gehalten werden.

Januar 1977 wurde die „Welt-Organisation der Billings-Ovulations-Methode” (World Organisation of the Ovulation Method Billings), also die WOOMB ins Leben gerufen.

In selber Zeit begann man die wichtigeren Veröffentlichungen über die Billings-Ovulations-Methode mit eigenartiger Signatur-LOGO der „Approbation-Gutheißung” vonseiten der WOOMB zu versorgen: „Text bestätigt vonseiten der WOOMB” (Text Approved by World Organization of the Ovulation Method / Billings).
– Solche Gutachtung wurde auch dem oben – im 1.Kapitel (des Ersten Teiles dieser WEB-Site) dargestellten Abriss der Billings-Methode erteilt (s.ob.: Beglaubigungsworte vom Prof. John J. Billings. – Solche Gutachtung wurde unserem Text-Projekt 3mal erliehen: 1995 vom Prof. Billings selbst, dann nach dem Tod der beiden Billings: 2009 und 2018 vonseiten der WOOMB). In Jetztzeit angenommener Praxis wird aber das LOGO der ‘Billings-Methode’ allein den Veröffentlichungen verliehen, die direkt von der ‘WOOMB’ herkommen (s.ob. Gutheißung des Textes: ‘Einführung in die Billings-Methode’).

Das bedeutet zugleich, dass eine Schrift, auf der eine solche Signatur nicht da steht, keine authentische Auslegung der Methode darstellen kann. Es erscheinen nämlich in verschiedenen Ländern immer wieder Bearbeitungen, die vermeintlich die Billings-Ovulations-Methode darstellen, die aber manche wesentlichen Aspekte der echten Methode entweder mit Schweigen übergehen, bzw. ihre Grundregeln schlechthin entstellen, oder letztlich eine willkürliche Mischung-Zusammensetzung besonders der Temperaturmethode mit ausgewählten Elementen aus der Billings-Methode anbieten, wobei aber diese ‘Mixtur-Methode’ irreführend als die echte „Billings-Methode” dargestellt wird.

Solche Haltung ist selbstverständlich zutiefst unehrlich. Vor allem aber hängt das mit der Verantwortung für Folgen der Belehrung und Anwendung einer derart präparierten „Methode” zusammen. Solches Verfahren fügt einen tiefschneidenden Schaden sowohl dem Autor der Methode zu, wie umso mehr allen jenen, die sich nach der Billings-Methode in ihrer authentischen Form richten möchten und sich keineswegs bewusst sind, noch einen Verdacht empfinden, dass sie in so gründlichen Irrtum geführt werden.
– Diese Frage wurde beständig zu einem der grundlegenden Beweggründe für die immer wieder unternommenen Reisen der beiden Billings in Länder, wo die Methode entstellt werden konnte.

Verzierung

Standpunkt der Katholischen Kirche – Die BOM in Zentral-Europa

Man braucht sich nicht wundern, dass sich das Augenmerk auch der Vertreter der Katholischen Kirche nach Melbourne mit höchster Aufmerksamkeit lenkte. 1969 wurde Prof. Billings vom hl.Paul VI. für seine unermüdlichen Bemühungen den Eheleuten zugute mit dem Kommandeurorden des hl.Gregor ausgezeichnet.
– In darauffolgenden Jahren wurden die beiden Billings vom selben Papst des Öfteren aufgenommen. Eines der letzten persönlichen Zusammentreffen der beiden Billings mit Paul VI. fand im Sommer 1976 statt, 2 Jahre vor dem Tod des Papstes (Tod Paul VI.: + 6.VIII.1978). Der Heilige Vater, der ausgezeichneten Bescheid um die Einzelheiten des sich in Melbourne entwickelnden Werks wusste, hat allen in ganzer Welt, die mit Prof. Billings bei der Verbreitung der von ihm begründeten Erkenntnisweise der Fruchtbarkeits- und Unfruchtbarkeitstage mitarbeiten, seinen Segen erteilt. Er hat auch sein besonderes Gebet für den Erfolg dieses Werks versprochen. Zuletzt sagte er zu Prof. Billings:

„...Ich bedanke mich Ihnen (Herr Professor) für die unternommenen Bemühungen – nicht nur in meinem eigenen Namen, sondern auch im Namen selbst unseres Herrn Jesus Christus”.
(Brief von Prof. Billings an P. Paweł Leks, Melbourne, 10.VI.1976)

Eine ähnliche Stellung, voller ermutigenden Wohlwollens, hat den beiden Billings gegenüber des Öfteren der Hl. Papst Johannes Paul II. erwiesen, angefangen von seiner ersten Begegnung mit ihnen als Papstes: Dezember 1978.
– Eine eigenartige Ausdruckskraft gehört sich der Tatsache, dass der hl.Johannes Paul II. die beiden Billings persönlich zu Auditoren (unter anderen nur 16 Ehepaaren aus ganzer Welt) bei der V. Bischofs-Synode (IX-X.1980) auserwählt hat. Diese Synode war der Frage der christlichen Familie in der Welt von heute gewidmet (zu ihrer Frucht wurde das Apostolische Schreiben: Familiaris Consortio [1981]).
– Es spricht auch für sich selbst, dass Frau Dr. Evelyn L. Billings – 1994 vom Heiligen Vater zum Mitglied der „Päpstlichen Akademie des Lebens berufen wurde. Seitdem nahmen die beiden Billings regelmäßig vor allem an allen jährlichen Vollversammlungen dieser Päpstlichen Akademie des Lebens teil.


Nach Polen, und demnächst allmählich in andere Nachbarländer Polens ringsherum ist die Ovulations-Methode Mai 1973 eingetroffen. Es ist das Datum des ersten Antworts-Briefes von Prof. Dr. John Billings auf den früher an ihn gesandten Brief (von P. PL). Ab dem nächstfolgenden Monat: Juni 1973, begann die erste Gruppe der mitarbeidenden Ehepaare in Polen systematische Aufschreibungen nach der ‘neuen’ Methode zu führen.

Grundsätzliches Hindernis für die Verbreitung der Billings-Methode in Polen, und umso mehr bei der Bewahrung ihrer echten Übermittlung, waren Schwierigkeiten mit dem Druck einer zuverlässigen Information darüber. Kurze Notizen, in denen die Billings-Methode ab und zu erwähnt wurde – vor allem im Lauf der ersten 15 Jahre ihrer Existenz in Polen, waren in der Regel zu sparsam und nur ganz allgemein formuliert, ohne genauere Information über ihre Anwendung vor allem unter schwierigeren Umständen.
– Vom Interesse selbst der beiden ‘Billings’ um Polen zeugt die Tatsache, dass sie beiden Polen in Jahren 1981-1994 siebenmal besucht haben – jedesmalig mit Vorträgen in mehreren medizinischen, staatlichen und kirchlichen Zentren.

Allerdings es soll sofort deutlich hervorgehoben werden, u.a. nach dem artikulierten Wunsch der beiden Billings’, dass die „Billings-Methode” an sich keine „katholische” Methode ist. Das soll bedeuten, dass sie auf keinen Fall irgendwie ‘Eigentum’ der Katholischen Kirche ist. Die Methode informiert nur – in diesem Fall mit äußerster Präzision – über den Anfang und das Ende der Fruchtbarkeitstage, wie auch über die anhaltende Unfruchtbarkeit; sowohl was den vor-ovulatorischen Teil angeht, wie auch Tage nach dem Eisprung. Diese Information ist aber ihrem Wesen nach völlig a-religiös. Es ist schlechthin eine unanfechtbare biologische Feststellung und Diagnose.

Erst in nächster Stufe kommt das ethische Problem zum Vorschein: der Verantwortung vor sich selbst, vor der Familie, der Gesellschaft, und offenbar vor Gott. Es geht darum, wie die gewonnene biologische Information benützt wird: um vor Elternschaft überhaupt zu entweichen, um die Empfängnis nur zeitweilig zu verschieben, oder auch um sich auf eine Empfängnis wissentlich einzustellen. Es kommt vor, dass diese Information auch ... zur Sünde benützt werden kann und wird, indem dank ihr die Gewissheit besteht, dass es an diesem Zyklustag zu keiner Empfängnis kommt ...

Professor Billings hütete sich wachsam vor jeder unmittelbaren Bindung der Methode an irgendeine Religion, darunter auch an die Katholische Kirche als solche. Die Methode ist allgemein-menschliches Gut, das keinesfalls für Gläubige, noch umso weniger nur für Katholiken vorbehalten ist.
– Es ist beachtenswert, dass sich auf die ‘Methode’ mit völliger Akzeptation die Moslems und Bekenner anderer großen und kleineren Religionen aufschließen. Das gilt auch für sog. atheistische Länder, u.a. auf weiten Gebieten Asiens und Ost-Europas. Immer allgemeiner und mit voller Bejahung wird die Benutzung der BOM in ... China verwendet, wo die beiden ‘Billings’ viele Jahre hindurch in immer anderen Teilen dieses großen Imperiums offenen Herzens empfangen wurden. Dasselbe gilt für die offene Annahme der BOM in ... Japan!

Die erwähnten Kulturen und Länder – also keine Christen, spüren instinktiv, dass diese Methode die menschliche Personen-Würde nicht erniedrigt; dass sie keine finanziellen Ausgaben voraussetzt, entschieden den Dialog zwischen Eheleuten fördert, dass sie den Werdegang des Aktes der ehelichen Vereinigung auf keinen Fall verkehrt und entschieden die „Wahrheit der Sprache des Leibes” fördert. Sie stellt Mann und Frau dauernd auf dem Laufenden angesichts der leicht zu identifizierenden – möglich, bzw. unmöglich werdenden Empfängnis. Das aber benötigt von Tag zu Tag unternommene deutliche Entscheidungen, die des Ehepaars, das mit dem Liebe-Leben-Bund gebunden ist, würdig sein möchten.

Die Billings-Methode ist zugleich aus strikt medizinischen Gründen empfehlenswert. Sie bereitet der physischen und geistigen Gesundheit keinen Schaden – im Gegenteil zur Kontrazeption und allen Ersatzformen.
– Für ihre Annahme sprechen ganz besonders gerade ökologische Gründe: die Schonung, besonders der Frau – vor Manipulation ihres Zyklus mit Hormonal-Präparaten. Dank dessen kennzeichnet sich die Billings-Methode mit dem Merkmal eines tiefgehenden Humanismus.

Die Ovulations-Methode hat an sich nichts gemeinsames mit Verhütung und Kontrazeption zu tun. Umso mehr kann sie keineswegs als sog. „katholische Methode der Schwangerschafts-Verhütung” angesehen werden. Sie lässt nur die zurzeit anhaltende – bzw. nicht anhaltende Empfängnismöglichkeit erkennen. Sie verletzt keineswegs den natürlichen Ablauf des ehelichen Aktes, noch umso mehr das Vermögen selbst der Lebens-Weitergabe.
– Ihr Zielzweck besteht darin, den Eheleuten bei der Verteilung der Zeiten der Empfängnisse behilflich zu sein. Sie setzt sich auch völlig „für” das Leben ein. Eine ihrer glänzenden Karten, unvergleichbar mit keiner anderen natürlichen Methode, ist die Tatsache, dass dank ihr beinahe 50% vermeintlich unfruchtbare Ehepaare letztlich doch zu eigener Nachkommenschaft kommen können.

Ob es sich von der Temperatur-Methode umzustellen gilt?

Wir verheimlichen die hier markant hervorgehobene Bevorzugung der Billings-Ovulations-Methode nicht. Die richtige Wahl einer der natürlichen Methoden der Empfängnisplanung, die es den Hinzukommenden zu übermitteln gilt, ist eine der grundsätzlichen Fragen des Personals in Ehe-Beratungszentren. Wir betonen dabei ausdrücklich und unabänderlich die völlige Freiheit jedes einzelnen Ehepaars, was die Wahl dieser unter den natürlichen Methoden betrifft, die ihnen aus diesen oder jenen Gründen gefällt und entspricht.

Anleitungsweise sollte ein wesentlicher Unterschied hervorgehoben werden:

(0,24 kB)  zwischen Ehepaaren, die den Temperaturtest (bzw. Sympto-Temperaturtest) schon gut gekannt und sich nach ihm in der Tat gerichtet haben;
(0,24 kB)  und solchen Paaren, die praktisch genommen von einer ‘Null’ aus starten.

Die Praxis beweist, dass es Eheleuten, die bisher schon die (Sympto)-Temperatur-Methode, bzw. eine der Multi-Indikatoren-Methoden angewandt haben, in der Regel unheimlich schwer ist, sich auf eine neuere natürliche Methode umzustellen.

Es ist wahrlich rätselhaft, wie die laufend entstehenden Temperaturpunkte imstande sind, die betreffende Person eigentlich zu verzaubern, oder eher sie fast zu „betäuben”. Die Temperaturkurve bindet so sehr ihre Aufmerksamkeit, dass die Frau darauf blindlings hinschaut, auch wenn man davon nichts, oder fast nichts folgern kann. Allerdings die Temperaturaufschreibung eignet sich so manches Mal ganz gut dazu, dass sie sie ihrem Mann als „Sachbeweis” zeigen kann – als gleichsam „objektiven Beweis”, der eine entsprechende eheliche Verhaltensweise auferlegen soll, selbst wenn die Frau davon überhaupt nichts abzulesen imstande ist.

Das sture Festhalten an der Temperaturaufschreibung kann von Sammlung der Aufmerksamkeit am Vorhandensein bzw. Nicht-Vorhandensein des Zervixschleimes in äußeren Geschlechtsorganen und wesentlich mehr: von der dynamischen Verhaltensweise der Symptome am Außen – wirksam ablenken. Oder zumindest die Frau führt zwar Notizen ihres Schleimsymptoms, aber infolge der ihr eingeredeten, falschen ‘Überlegenheit’ des Kennzeichens des Temperaturablaufes minimalisiert sie die Bedeutung ihres Schleimsymptoms und traut ihm nicht.
– Indessen geradezu dieses Symptom: des Zervixschleimes – und nur dieses Symptom, ist das hier zählende, spezifische Symptom. Es ist schlechterdings Vorausbedingung für die Erkenntnis der ehelichen Fruchtbarkeit. Leider wird eben dieses Symptom: des Schleimes, und umso mehr die Qualität der Empfindungen-von-der-Vulva, die von der Billings-Methode so sehr mit Nachdruck hervorgehoben wird, bei der Belehrung über die Temperaturmethode des Öfteren als sog. subjektives Symptom bezeichnet (eventuell es wurde früher als solches bezeichnet). Ungeachtet dessen, dass seine Beschaffenheit gerade umgekehrt ist: es ist entschieden objektives Symptom !

Unabhängig davon, das Schleimsymptom wurde bei der Entwicklung der Temperatur-Methode niemals tieferen Analysen unterzogen. Die Sympto-Temperatur-Methode berücksichtigt zwar das Vermerken des Schleimsymptoms, aber es geht dann um Schleim in nur ganz allgemeinem Sinn, demzufolge es unzureichend beschrieben wird, u.zw. ohne Berücksichtigung der wesentlichen Kennzeichen dieses Symptoms und vor allem der Dynamik seiner Verhaltensweisen.
– Die Vermerkung bei Notizen nach der Temperaturmethode des Schleimsymptoms mit dem Buchstaben: ‘s’ („Schleim”) als nur allgemein begriffenen „Schleimes” (also nicht als „schlüpfrig”; so nach der BOM) übersieht völlig die spezifische Beschaffenheit dieses Symptoms.

Außerdem, die Sympto-Temperaturmethode knüpft noch weiter eine grundsätzliche Bedeutung an das Kennzeichen der Ziehbarkeit des Schleimes an (so vor allem in der Modifikation, die von Dr. Josef Rötzer erarbeitet wurde, solange ausgewählte Elemente von der BOM nicht geliehen wurden, indem die Aufmerksamkeit von nun an außerdem dem Schleim des „Eiklars”, bzw. dem „glasigen” Schleim gewidmet wird). Indessen die Ziehbarkeit des Schleimsymptoms ist nur sekundäres, entschieden nicht wichtigstes Symptom der Fruchtbarkeitsphase, das dabei leicht verführerisch wirken kann.

Der grundsätzliche Unterschied zwischen der Temperatur-Methode (und Sympto-Temperatur-Methode, samt allen Modifikationen der Multi-Symptome-Methoden) – und der Billings-Methode besteht allerdings darin, dass Förderer der Temperaturmethode nicht imstande zu sein scheinen, das Symptom des Zervixschleimes als spezifisches Symptom zu anerkennen. Indessen, geradeaus dieses Symptom bedingt überhaupt die Fruchtbarkeit und Unfruchtbarkeit des Zyklus. Diese Tatsache wurde vielerseits sowohl klinisch, als auch strikt wissenschaftlich verifiziert und ist somit unrüttelbar.

Die Nicht-Annahme der spezifischen Beschaffenheit des Schleimsymptoms kann aufgrund psychologischer Gründe verstanden werden. Sie hängt wohl mit Denk-Gewohnheiten zusammen, die einen unüberwindlichen psychologischen Widerstand bei der Umstellung aufs Neue erklären lässt.
Frauen, die bisher den Temperaturtest angewandt haben, scheint es, dass falls sie jetzt die Temperaturmessungen aufgeben würden, sie in eine eigenartige Leere geraten: ohne von nun an den vermeintlich grundsätzlichen Prüfstein der Fruchtbarkeit-Unfruchtbarkeit zur Verfügung zu haben, den ihrer Meinung nach die Temperaturkurve bilden sollte. Sie lassen sich nicht damit überzeugen, dass jedem Zweifel zuwider der Temperaturablauf niemals spezifisches Symptom der Fruchtbarkeit-Unfruchtbarkeit gewesen war – und es auch nie werden wird. Der Anstieg der Temperatur nach dem Eisprung informiert nur mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit, dass der Eisprung in diesem Zyklus wohl schon vorbei ist, obwohl es auch ganz umgekehrt sein kann.

Außerdem, die Temperaturkurve und der Temperaturanstieg nach dem Eisprung müssen mit Beobachtungen der Verhaltensweise des Zervixschleimes keineswegs übereinstimmen. Es kommt vor, dass der Temperaturanstieg schon vor dem Eisprung bemerkbar wird, wiewohl das Vorhandensein des Schleimes noch weiter empfunden wird. Richtet sich dann die Frau allein nach dem Temperaturablauf, kann das leicht zur Anleitung einer nicht geplanten Schwangerschaft führen. Anderseits, der Temperaturanstieg kann sich verzögern, trotzdem das Schleimsymptom schon seit ein paar Tagen außer Zweifel für die stabilisierte nach-ovulatorische Unfruchtbarkeit spricht.
– Wir sprechen schon nicht einmal von der Lage in Wechseljahren, in der Nach-Geburtszeit, noch nach Absetzung der Hormonalpille. In diesen Situationen ist die Temperatur- und Sympto-Temperaturmethode in der Regel überhaupt nicht imstande, irgendwelche verbindliche Information anzubieten. Sie nötigt nur im Fall nicht beabsichtigter Empfängnis eine keineswegs notwendige – sich verlängernde geschlechtliche Enthaltsamkeit auf.


Die Temperatur-Methode (und Sympto-Temperaturmethode, samt den Multi-Indikatoren-Methoden) ist außerstande die verbindliche Antwort vor allem in ein paar charakteristischen Lagen zu bieten, die dagegen für die Billings-Methode kein Problem darstellen:

(0,38 kB)  Die Temperatur-Methode ist außerstande eine völlig verbindliche Antwort bezüglich der Beschaffenheit der Blutung zu liefern: ob es Periode ist (zyklische Blutung), oder Umbruchsblutung, oder vielleicht eine reichliche Ovulationsblutung, u.dgl. Der Temperaturanstieg oder Temperaturfall, der solcher Blutung vorangeht, kann an sich irreführendes Symptom sein.

(0,37 kB)  Die Temperaturmethode ist überhaupt nicht imstande irgendeine Information bei anovulatorischem Zyklus anzubieten. Sie auferlegt dann nur unnötige geschlechtliche Abstinenz.

(0,36 kB)  Es überragt vollends die Möglichkeiten der Temperaturmethode, dass sie eine Information bei immer häufiger vorkommenden Fällen einer hormonalen Schädigung der oberen Zervixkrypten liefert, demzufolge die Zervixdrüsen auf die steigernde Konzentration des Östradiols nicht reagieren und daselbst keinen Schleim erzeugen, der die Empfängnismöglichkeit bedingen würde. Der Eisprung kann in solchem Fall ablaufen und die Temperaturkurve kann deutlich zwei Temperaturphasen abbilden – zum Zeichen des erfolgenden Eisprungs. Dennoch der Zyklus bleibt unfruchtbar. Der Verkehr, sollte er selbst am Tag der hormonal verifizierten Ovulation stattfinden, ist dann außerstande zur Empfängnis zu führen.

Diejenigen, die den Temperaturtest bisher gepflogen haben und jetzt auf die Billings-Methode umschalten möchten, können selbstverständlich die Temperaturaufschreibung weiter führen. In solchem Fall wird aber entschieden angeraten, dass sie ganz gesondert, auf einem anderen Blatt, eine zuverlässige Aufschreibung nach der Billings-Methode unternehmen – mit besonders hervorgehobenem Nachdruck auf das Vermerken der Empfindungen-von-der-Vulva, und nicht so sehr des Aussehens der erscheinenden Aussonderung.
– Bei praktischer Schlussfolgerung aufgrund der Notizen bezüglich der Empfängnisplanung entscheidet über die Fruchtbarkeit-Unfruchtbarkeit am betreffenden Tag trotz allem nicht der Temperaturablauf, sondern die Dynamik des Schleimsymptoms. Nur dieses Symptom ist spezifisches Symptom, da es die Wanderung der Spermien bedingt. Demzufolge gilt es die Messung der Temperaturen als schlechthin ... entbehrliche Handlung anzusehen.

Letztlich sollte man sich an Ehepaare, die bisher die Temperaturmethode in ihren verschiedenen Modifikationen angewandt haben, mit inniger Ermutigung wenden, sie mögen sich dennoch auf die Ovulations-Methode umstellen – offenbar in ihrer echten Belehrung. Es ist ein vom Herzen strömendes Angebot – nur um des wahren Guten willen der daran Interessierten.
– Früher oder später mündet das Ehepaar in seine Wechseljahre. Anderseits erscheinen in weiteren Lebensjahren des Ehepaars immer öfter Schwankungen in der Regelmäßigkeit der Zyklen, wann die Temperaturmethode überhaupt keine, oder fast keine Antwort zu liefern imstande ist. Die bisherigen Fruchtbarkeitssymptome werden immer spärlicher – oder hören zu erscheinen überhaupt auf. Haben die Eheleute nicht gelernt, die anhaltende Unmöglichkeit einer Empfängnis ganz unabhängig vom Ablauf der Temperaturen zu identifizieren, können sie dann große, und dabei völlig unnötige Schwierigkeiten erleben.

Erster Kontakt zu irgendeiner Methode

Ganz anders sollten solche Leute behandelt werden, die praktisch von einer „Null” starten: sowohl Brautpaare, wie Ehepaare. Solchen Paaren sollte ab sofort an und ausschließlich die Information über die Billings-Methode angeboten werden. Ist sie doch die erste am Horizont erscheinende, perspektivische, nicht auf Errechnung eingestellte Methode, die dabei keine ‘Unterstützung’ mit zusätzlich notierter Temperaturaufschreibung benötigt.

Die Ovulations-Methode ist mittlerweile die einzige Methode, die auf dem Laufenden, Tag nach Tag, über die zurzeit anhaltende oder nicht anhaltende Möglichkeit der Lebens-Weitergabe berichtet. Es ist Erweis wahrer Nächstenliebe und eines durchaus humanitären Dienstes, dass das Problem selbst nicht verwickelt werde, indem solche Paare erst stufenweise – „vom Altertum bis in die neuen Zeiten” geführt werden – indem sie zuerst in schon überholte Methoden eingeführt werden: diese schon überwundenen, d.h. geschichtlichen, um ihnen in einer Zeit danach allmählich eine neuere Information über das Thema der wirklich für sie nützlichen wissenschaftlichen Entwicklung in dieser Hinsicht darzustellen, die für die zeitweilige Generation Gabe doch nicht der Medizin, sondern Gottes ist.

Die Ausspendung der Gabe Gottes für „heute” soll nicht künstlich verzögert werden. Die Einführung in die Ovulations-Methode erst in zweiter Reihe – über die zuerst angeleitete Temperaturmethode – verwickelt die ganze Frage aufs Äußerste. So wird unausbleiblich Misstrauen dem Schleimsymptom gegenüber eingeprägt – seiner wissenschaftlich und praktisch überprüften Beschaffenheit zuwider. Die Erfahrung beweist, dass ein einmal eingeimpftes Misstrauen (hier: dem Schleimsymptom gegenüber als diesbezüglich maßgebender Information) ungemein schwer ausgerottet werden kann.
– Indessen die Billings-Methode in ihrer reinen Form dient den bedürftigen nicht nur bei normalen Zyklen und gesunden Frauen, sondern ebenfalls unter allen, selbst sehr verwickelten Gegebenheiten, und außerdem in jeder Lebensphase der Frau. Das kann weder von der Temperatur-Methode, noch von der Sympto-Temperaturmethode und allen „Misch- und Multi-Symptom-Methoden” gesagt werden.

„Kombinierte” Methoden

Es bleibt das Argument, auf das sich viele Förderer der Temperatur- und Sympto-Temperaturmethode immer wieder berufen. Sie behaupten, es werde eine ‘höhere Gewissheitsstufe’ bezüglich der „Unfruchtbarkeit” des betreffenden Zyklusabschnitts erreicht, wenn man über mehrere Kriterien verfügt, als über allein das Symptom des Zervixschleimes.
– So tritt seit längeren Jahren in manchen Ländern eine neue „Mode” in diesem Bereich zutage, wenn man es so nennen darf: die Förderung der sog. Methode vieler Symptome (Multi-Symptom-Indikatoren-Methode), insbesondere z.B. die Birmingham-Methode, oder andererseits die S. und J. Kippley-Methode und mehrere andere.
– Wir erwähnen hier nicht einmal die verschiedenen vermeintlich „natürlichen Methoden” mit Anwendung der modernen Technik, wie z.B. mit kleinem Computer zur Diagnostizierung der Hormone-Niveaus, z.B. vom Speichel u.dgl.
– Solche ‘Methoden’ müssen von vornherein von der Gruppe „natürlicher Methoden” ausgeschlossen werden, auch wenn sie keine Verhütung darstellen. Ihre Zuverlässigkeit und die Stufe der erwarteten ‘Gewissheit’ hängt von vornherein von der Firma ab, die die betreffenden chemischen Präparate und Instrumente produziert. Demzufolge können diese ‘Methoden’ zu sehr unterschiedlichen Schlüssen führen.

Zu dem gerade erörterten Argument hinsichtlich der zusammen genommenen Indikatoren, die für die Fruchtbarkeit bzw. Unfruchtbarkeit sprechen sollen, hat Prof. Billings wiederholt seine Stellungnahme geäußert (vgl. z.B. JB-OM 88f.). Anhänger der Methode vieler Symptome (d.h. vieler erst zusammengenommenen Symptome) behaupten, dass falls die Eheleute ernste Gründe für die Verschiebung einer weiteren Empfängnis erfahren, sollen sie sich von allen genitalen Kontakten so lange enthalten, bis alle Parameter insgesamt verschiedener natürlicher Methoden zusammengenommen übereinstimmen (sich gegenseitig decken) und eindeutig für die endlich ganz sicher beendete Fruchtbarkeits-Zeit sprechen.

In Antwort darauf soll nach Prof. Billings festgestellt werden, dass: Wenn alle Parameter der unterschiedlichen Methoden immer miteinander überstimmen sollten, wäre daselbst nur ein unter ihnen nötig. Ist es aber so, dass sie untereinander nicht völlig übereinstimmen, erhebt sich die Frage: welchem unter diesen Symptomen sollte letztlich Vertrauen geschenkt werden? Richten sich die Eheleute nach einem ‘weniger sicheren’ Symptom, kann die Anwendung der Multi-Symptome-Methode leicht zu nicht gewünschter Empfängnis führen. Dagegen wenn eine sich immer weiter verlängernde geschlechtliche Enthaltsamkeit auferlegt wird, bis sich endlich alle Parameter decken und einstimmig für stabilisierte Tage der Unfruchtbarkeit sprechen, können die Betreffenden der Entmutigung verfallen und die Idee selbst einer natürlichen Familienplanung schlechthin aufgeben.

Die Billings-Ovulations-Methode weist zwar auf nur ein einziges Symptom hin, es ist allerdings das strikt spezifische Symptom. Die Bedeutung aller anderen Symptome verblasst angesichts dieses eines, von dem die grundsätzliche Frage abhängt: ob Samenfäden überhaupt weiterdringen können oder nicht. Alle anderen Symptome werden angesichts dieses einen schlechterdings entbehrlich.
– Wer es haben möchte, kann sie selbstverständlich vermerken. Allerdings von der Sicht aus der Empfängnisplanung ist ihre Bedeutung eigentlich gar keine, wenn sie nicht geradeaus weniger oder mehr täuschend wirken können, falls sie jemand gegen die Zuständigkeit des Schleimsymptoms in seiner von der BOM dargestellten Dokumentation zu deuten versuchte.

Einwände gegen die hier dargestellte Ansicht

Manchen kann es vorkommen, die gerade hier dargestellte Meinung: einzig in die Billings-Ovulations-Methode anzuleiten, klänge ketzerisch und schiene sich mit Mangel an Toleranz angesichts anderer möglicher natürlicher Methoden der Familienplanung zu kennzeichnen. Allerdings wir glauben, über die hier gebotene Präferenz sollten nicht emotionelle Gründe, sondern sachliche Argumente entscheiden, oder mehr präzise: die Wahrheit. Wurde nämlich die Billings-Methode so vielfach und auf alle möglichen Weisen verifiziert – sowohl strikt wissenschaftlich, wie klinisch, und bleiben sowohl ihre wissenschaftlichen, wie auch diese praktischen Grundlagen unerschütterlich stehen, wäre es zumindest irrational Bemühungen zu unternehmen, um das sich drehende Rad der Geschichte aufzuhalten. Ähnliche Untersuchungen wurden niemals bezüglich irgendwelcher anderer der bisherigen natürlichen Methoden durchgeführt, die Temperatur-Methoden nicht ausgeschlossen.

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Bild vom Familienleben – dieses Mal des Kleinkindes mit großem, freundlichen, geduldigen Hund, der es lieb hat, wenn sich der kleine Mansch an ihn anzuschmiegen versteht: gleichsam es wäre seine eigene Nachkommenschaft.

Die hier empfohlene Haltung bleibt zugleich völlig offen für weiteren Fortschritt der Wissenschaft. Sollte nämlich mittlerweile eine noch einfachere Methode erscheinen, fähig die erwartete Information mit noch größerer Präzision anzubieten, sollte sie im selben Moment offenen Herzens akzeptiert werden, indem die Billings-Methode daselbst ohne Bedauern aufgegeben werden würde.

Wird hier aber dazu ermutigt, dass die Temperatur- und Sympto-Temperatur-Methode nicht mehr gelehrt zu werden braucht und empfehlen wir deutlich, dass sie überhaupt nicht mehr gelehrt werde (außer wenn das betreffende Ehepaars es deutlich wünschte), ist es keineswegs Ausdruck der Verachtung dieser Methode, sondern Folge der objektiven Feststellung, dass die Temperatur-Methode in ihren unterschiedlichen, immer neueren Modifikationen, ihre Aufgabe schon erfüllt und den Hochpunkt ihrer Entwicklungsmöglichkeiten lange her erreicht hat. Auf der zeitweiligen Geschichtsstufe wurde sie von der neueren Methode einfach weit überholt. Diese neuere ist vor allem eine strikt spezifische Methode. Sie ist auch wesentlich einfacher, auch wenn sie anspruchsvoll ist und voraussetzt, dass man „über sich selbst herrscht”, wenn sie von den Betreffenden zur Verlegung der Empfängnis angewandt werden soll. Die Billings-Methode verlangt dann an Tagen der Empfängnismöglichkeit wirklich und wörtlich eine völlige Enthaltsamkeit – nicht nur aus ethischen, sondern strikt biologischen Gründen (Transsudat infolge Liebeleien).

Der Temperaturtest wird hier nicht völlig zurückgewiesen. Er kann im Fall besonderer Schwierigkeiten bei der Identifizierung des Schleimsymptoms weiter angewandt werden. Das gilt aber für äußerst seltene Fälle. Schwierigkeiten beim Lernen der Billings-Methode hängen dann eigentlich prinzipiell mit ihrer unzuständigen Übermittlung zusammen. So geschieht es öfter, als man es im Allgemeinen annimmt.

Man kann das verstehen, wenn man immer wieder einer ganz erstaunlichen Desinformation mit Bezug gerade auf die echte Billings-Methode begegnet. Das wird auch wiederholt vom Autor selbst der Methode: dem Prof. Billings – in seinem „Bulletin der Natürlichen Familienplanung” (NFP) vermeldet. Wie oft musste er immer andere Handbücher anzeigen, die zwar unter dem Titel „Billings-Ovulations-Methode” erschienen, die aber nicht viel mit der echten Darlegung dieser Methode zu tun gehabt haben, oder sie mit wesentlichen Verschweigungen und selbst Entstellungen dargestellt haben.

Eines der letzten dieser Art Beispiele einer gründlichen Entstellung der ‘Billings-Methode’ überhaupt haben gegen das Lebensende von Prof. John Billings die Veröffentlichungen eines seiner früheren engen Mitarbeiter dargestellt, und zwar Prof. Thomas J.Hilgers, USA, von der Creighton University. Er veröffentlichte unter dem Namen ‘Billings-Methode’ seine eigene Theorie, die die echte ‘Billings-Methode’ total entstellte und ihre weitere Entwicklung samt weiteren wesentlichen Präzisierungen überging. Die erwähnten Entstellungen hat noch vor seinem Tod selbst Herr Prof. John Billings, zusammen mit seiner Frau, Dr. Evelyn Billings, deutlich herausgeholt. Es war in seinem berühmten Artikel, den wir auf unserer Homepage im ‘PDF’-Format zugänglich machen. Sieh dazu von unserer Homepage: „Some Clarifications Concerning NaProTECHNOLOGY and the Billings Ovulation Method (BOM)”, Dr Evelyn Billings and Dr John J Billings, April, 2006). Dieser Artikel ist englisch geschrieben.
– Diese Bemerkungen betreffen die vom Prof. Hilgers bearbeitete sog. „Creighton-Method”, deren Anwendung wir entschieden abraten. Dagegen, wie oben erwähnt, (s. ob.: Naprotechnologia a MOB), kann vollends die vom Prof. Thomas Hilgers erarbeitete NaProTechnology” benutzt werden. Diese Methode ist für Ärzte gedacht, die im Fall der ehelichen Unfruchtbarkeit wissenschaftliche Untersuchungen unternehmen, um die Ursachen der Kinderlosigkeit bei dem betreffenden Ehepaar festzulegen, um dann ethisch annehmbare Maßnahmen aufzugreifen, die die Empfängnis möglich machen könnten.


Die ungenau und schlecht verstandene Ovulations-Methode, bzw. die Tatsache, dass sie vom Lehrer-Berater selbst „nicht bis zum Letzten” verstanden wurde, betrifft vor allem ihre Schlüsselkomponente, die zugleich Voraussetzung für die echte Erkenntnis der vor-ovulatorischen Unfruchtbarkeit bildet. Es geht um die Frage des „Grund-Modells-der-Unfruchtbarkeit” (GMU, engl. BIP: Basic Infertile Pattern).

Möge hier als Beispiel folgendes angezeigt werden. Es gibt viele Berater-Beraterinnen, selbst solche, die das Studium in „Familien-Instituten” beendet haben, und fortdauernd vom „un-fruchtbaren” bzw. „fruchtbaren” Schleim reden. Indessen Prof. Billings lehrt seit Jahren mit großem Nachdruck, dass aufgrund keiner Schleim-‘Probe’ festgestellt werden kann – sollte sie auch von der Zervix selbst entnommen werden, ob es „fruchtbarer” oder „unfruchtbarer” Schleim ist (s. dazu ob. Grund-Modell-der-Unfruchtbarkeit-Ausfluss - und die weitere Folge).
Daher hat Prof. Billings die Bezeichnung: „fruchtbarer” bzw. „unfruchtbarer” Schleim aus seinen Schriften schlechthin schon längst gestrichen.

Liest jemand die hiesige Vorlesung der BOM aufmerksam, kann er unmöglich nicht bemerken, dass hier eine präzise Terminologie angewandt wird, u.a.: Schleim der Fruchtbarkeits-TAGE, bzw. Unfruchtbarkeits-TAGE. Solche Terminologie ist völlig begründet. Nicht der ‘Schleim’ ist fruchtbar, bzw. un-fruchtbar, sondern es gibt TAGE, die infolge des dann zutage kommenden, dieses oder jenes Symptoms auswärts, Tage der Fruchtbarkeit, bzw. UN-Fruchtbarkeit sind.
– Versteht ein Lehrer, eine Beraterin, der vermeintlichen ‘Billings-Methode’ diese Frage nicht „bis zu Ende”, kann es leicht zur grundsätzlichen Verworrenheit in der Anleitung selbst zur Billings-Methode geben, besonders was den vor-ovulatorischen Teil angeht.

Oder ein anderes Beispiel. Man kann leicht vom Personal, das schließlich die Methode nicht gut kennen gelernt hat (sollten auch die Berater selbst entgegengesetztes behaupten) folgendes hören – der klaren Auslegung des Autors selbst der Ovulations-Methode zuwider: dass der „klebrige-trübe” vor-ovulatorische Schleim – „un-fruchtbarer” Schleim sein soll.
– Indessen gerade diese Merkmale: klebrig-trübe – können von schon hoch angestiegener Empfängnismöglichkeit zeugen (s.ob.: Trügerisches ‘klebrig’ ... in den letzten Absätzen dieses Kapitels).

Ein anderer Stichpunkt, an dem die Belehrung dauernd mit Desinformation bedroht ist, gilt für die Definition selbst des Gipfels des Schleimsymptoms (s.ob.:   Gipfel-Tag des Schleimsymptoms – und die Kontext-Absätze).

Ein noch anderes Beispiel der entschiedenen Desinformation, was die echte Belehrung über die BOM angeht, ist die nicht selten in bestimmten, selbst offiziellen Beratungs-Zentren fast wahnsinnig empfohlene innere Prüfung der Qualität der Schleimaussonderung. Derartige Praxis widersetzt sich von Grund aus so sehr der echten Billings-Methode, dass kraft der einstimmigen Resolution des exekutiven Komitees der WOOMB schon lange her das Prinzip angenommen worden wurde, dass es alle Methoden, die eine innere Untersuchung an der Zervix selbst empfehlen, von der Liste selbst der natürlichen Methoden überhaupt zu streichen gilt (s. dazu: NFP 9 [1982/1] 25; JB-OM 57f). Und s.ob. Ausschließlich äußere Observation).

Auf einige der signalisierten Fragen kommen wir noch bald unterhalb zurück – im Anschluss an die von Verehrten Lesern ankommenden Anfragen und die unserseits unternommenen Versuche eine vernünftige Antwort darauf zu finden (s. unterhalb, Erster Teil, 3. Kap., Hauptpunkte: C-D-E ).

Vorwürfe vonseiten der Zuhörer

Ursache vorkommender Beschwerden vonseiten der Zuhörer eines Vortrages über die Billings-Methode (BOM) kann Mangel an wahrhaftem Bestreben sein, die Methode wirklich kennen zu lernen.
– Bei einem Vortrag kommt dem Vorlesenden manchmal stark der Verdacht zutage, dass die Nachfragenden eigentlich selbst nicht wissen, was sie letztlich möchten: ob es ihnen daran gelegen ist, die Gewissheit in diesem Bereich zu gewinnen, oder eigentlich nicht.

Viele Frauen können schlechthin sich selbst keine Antwort geben, ob bei ihnen tatsächlich Gründe bestehen, dass sie sich auf ein Kind nicht einstellen, bzw. ob es solche Gründe überhaupt nicht gibt.

Die Gatten sprechen einfach über ihr Geschlechtsleben überhaupt miteinander nicht.
Sie weichen systematisch vor der Empfängnismöglichkeit, indem sie unterbrochenen Verkehr vollziehen, das Präservativ anwenden (sie wissen dabei Bescheid, oder wissen ihn nicht, dass das Präservativ eines der Abortivmittel darstellt), oder andere Abortivmittel u.dgl., weil sie sich daran schlechthin gewöhnt haben.
– Oder auch sie schieben eine klare Stellungnahme angesichts dieser wesentlichen Ehefrage einfach auf Peripherien niemals ernst betrachteter Probleme ab.
Zu gleicher Zeit kann man bei ihnen schwer irgendwelche ernstere Gründe bemerken, die sie daran verhinderten, mehrere Kinder zu bekommen.

Erscheint dagegen die Notwendigkeit, dass Leben nicht allzu reichlich übermittelt werden sollte, geben sie sich oft überhaupt keine Mühe, um sich selber bewusst zu machen, ob es ihnen an tatsächlichem Gewinnen einer Gewissheit gelegen ist, an welchem Tag die Empfängnis biologisch unmöglich erfolgen kann.

Viele Eheleute ziehen es in solchem Fall vor, fortwährend zu ‘riskieren’, indem sie die realen Bedrohungen für ihre Gesundheit oder selbst ihr Leben eigentlich nicht ernst nehmen, schon abgesehen vom ... ewigen Leben.
– Daher geben sie sich selbst oft überhaupt keine Antwort auf die wesentliche Frage, ob sie sich entscheiden, intime Kontakte an Tagen der Empfängnismöglichkeit tatsächlich aufzuheben, oder auch – indem sie alles ‘Nachdenken’ über dieses Thema systematisch abschieben, unternehmen sie immer wieder hemmungslos genitale Liebkosungen in vollem Ausmaß, was die Erkenntnis der eigentlichen Lage von Grund aus unmöglich macht (weil: Transsudat erscheint, Symptome ganz ähnlich wie Schleim der Fruchtbarkeits-Tage!).

Umso öfter versuchen manche Ehepaare usw. zu gleicher Zeit einerseits z.B. die Ovulations-Methode an Unfruchtbarkeits-Tagen anzuwenden (oder sie behaupten es zumindest ...), wogegen sie an Fruchtbarkeits-Tagen auf Verhütung umschalten: das Präservativ, unterbrochenen Verkehr, und selbst klassische Abortivmittel o.dgl. Es könnte gesagt werden, dass solcher Stil des Beisammenseins – von einem großen Teil der Ehepaare, und nicht verheirateter Paare praktiziert wird ...

Allerdings solches Verhalten: im selben Zyklus scheinbar eine natürliche Methode anzuwenden und in selber Zeit außerdem noch die Verhütung in ihren verschiedensten Abartungen zu aktivieren – kann offenbar unmöglich in Einklang gebracht werden. Versucht dann noch das betreffende Ehepaar zu behaupten, dass es sich an die „natürliche Familienplanung” hält, ist es ihrerseits eine große Lüge und Falschheit: sich selbst gegenüber, wie umso mehr anderen Ehepaaren, schon ungeachtet Gott gegenüber: „Gott, Du kennst meine Torheit, meine Verfehlungen sind Dir nicht verborgen ...” (Ps 69 [68] 6) !

Verbreiten dann noch solche Ehepaare ihre Behauptung, dass die Schwangerschaft Folge des „Versagens” der natürlichen Methode geworden ist, bzw. selbst ein „Methodenfehler der Billings-Methode” darstellt, die sie daselbst völlig diskreditieren, ist solche Anschuldigung zutiefst unehrlich und fügt der „Methode” selbst einen sehr drückenden Schaden, oder eher eine Ungerechtigkeit, die offenbar nach tatsächlicher Wiedergutmachung ruft – als Eingangsbedingung, um die Verzeihung Gottes zu erlangen.
– In noch anderen Fällen ist die Frau schlechterdings zu träge, um sich die Mühe zu geben, irgendwelche unentbehrliche Observationen und Notizen überhaupt zu unternehmen. Oder auch sie führt Aufschreibungen nur ganz nachlässig und unsystematisch, so dass es unmöglich ist, darauf zu beruhen.

Die Gatten sollen sich in solchem Fall die Zeit gönnen und endlich ernst miteinander sprechen. Oder eher: Sie sollen sich überhaupt solche Zeiten festlegen – und selbst einander nötigen, solche Ehe-Gespräche deutlich auch über strikt eheliche Themen zu unternehmen. Im Rahmen solcher Gespräche sollen sie sich gegenüber festlegen, um sich letzten Endes genau bewusst zu machen, woran es ihnen eigentlich geht: im besprochenen Bereich tatsächlich die Gewissheit zu erlangen; oder auch es ist ihnen alles gleich, ob es zur Empfängnis kommt oder nicht.

Oder auch vielleicht sie präferieren es schlechterdings, die Sünde zu begehen, indem sie in der Regel bewusst entfruchtete Kontakte unternehmen und zugleich das Erwerben des Wissens um irgendeine der natürlichen Methoden systematisch abschieben?
– Folgerichtig mögen sie überhaupt keine Mühe unternehmen, um die eheliche Keuschheit lieb zu gewinnen? Sie nehmen auch keine realen Bemühungen auf sich, um ihre menschliche Würde und diese in Gottes Sicht zu wiedererlangen, die sie beinahe immer mit sündhaftem Verkehr schänden?
– Demzufolge wecken sie die Wahrnehmung, es wäre ihnen letztlich alles egal, ob sie nach dem ewigem Leben streben, oder auch schon jetzt die ebenfalls ewig dauernde, aber Verdammnis wählen ...

Im Fall wahrhafter Schwierigkeiten, z.B. bei gestiegenem Fluss, nach chirurgischen Eingriffen, die die Zervix selbst schädigten (z.B. tiefe Konisation der Zervix) kann die Anwendung des Temperaturtests als kurzfristige und nur vorläufige Maßnahme angewiesen sein. Dennoch, das Ziel, das sowohl der Beraterin vorleuchten soll, als auch der betreffenden Frau, soll darauf gerichtet sein, sich vom Thermometer möglichst schnell völlig zu trennen und sich von ihm völlig zu verselbständigen.

Übrigens ist die Information, die aufgrund des Temperaturablaufes gewonnen wird, in solchen Fällen im Allgemeinen sowieso nicht maßgebend. Sie nötigt auch in der Regel geschlechtliche Abstinenz auf in wesentlich höherem Maß, als wenn die Beraterin der Frau helfen würde, dass sie ihr tatsächliches Grund-Modell-der-Unfruchtbarkeit zu identifizieren lernt. Das wäre Ausgangspunkt dazu, dass die Gewissheit bei der Gestaltung der gegenseitigen Beziehungen zwischen Mann und Frau wieder gewonnen werden würde.

Es kann dabei den Gatten immer auch noch die Hoffnung und Mut gegeben werden, dass selbst nach einer tiefen Konisation und anderen Eingriffen, die die Zervix schädigen, die natürlichen Zervixfunktionen früher oder später „von allein” wiederhergestellt werden, indem sie allmählich genesen und auf ihren ursprünglichen Zustand wieder kehren. Gott ist mitleidsvoll: Er ist der beste Arzt, wenn sich nur die Kinder Gottes – Ihm selber anvertrauen ...

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RE-Lektüre: I.Teil, Kapit. 2c.
Tarnów, 23.IX.2016.
Tarnów, 20.VI.2023.


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E. AUS der GESCHICHTE DER BILLINGS-OVULATIONS-METHODE

Forschungsarbeit an der Kalender-Methode
Forschungen an der Temperatur-Methode
Stammbuch der Ovulations-Methode
Wissenschaftliche Verifikation der Ovulations-Methode
Besondere Vorteile der Billings-Methode
Standpunkt der WHO – Sorge um die authentische Übermittlung
!empt (0 kB)der Methode

Tabelle. Die BOM eine der größten Entdeckungen des 20.Jh.
NOTIZ: Dokumentation zu Untersuchungen über die BOM in China
Standpunkt der Katholischen Kirche – Die BOM in Zentral-Europa
Tabelle. Ich danke Ihnen im Namen Jesu Christi selbst
Ob es sich von der Temperatur-Methode umzustellen gilt?
Erster Kontakt mit irgendeiner Methode
„Kombinierte” Methoden
Einwände gegen die hier dargestellte Ansicht
Prof.Thomas Hilgers: Naprotechnologia als verunstaltete BOM
Vorwürfe vonseiten der Zuhörer


Bilder-Fotos

Abb.1. Wenn der Familien-WAGEN ... nicht selbst läuft
Abb.2. Manifestation PRO VITA: für das Leben
Abb.3. Kleines Kind liebt mit großem Hund zu spielen