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VERMERK: Abkürzungen zur angeführten Literatur s. Literatur

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„... ICH WILL WIEDERKOMMEN
UND EUCH ZU MIR NEHMEN,
AUF DASS AUCH IHR SEID,
WO ICH BIN”

Wie sind diese Kleinkinder, zumal dieses Ulma-NICHT-Geborene, in den Himmel geraten?

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IMPRIMI POTEST

Hierrmit gewähre ich die Genehmigung für die Veröffentlichung des Buches von ks. Paweł Leks, SCJ, ”... ICH WILL WIEDERKOMMEN UND EUCH ZU MIR NEHMEN, AUF DASS AUCH IHR SEID, WO ICH BIN”.

ks. Sławomir Knopik, SCJ
Prowincjalobere
Warszawa 27.10.2023 r., L.Dz. 213/2023

IMPRIMATUR

Nach Genehmigung des Metropolischen Bischofsamts zu Lublin
vom Tag 31. Oktober 2023.
Nr. 727/Gł/2023
Bp prof. dr hab. Józef Wróbel, Wikariusz Generalny
Ks. mgr lic. Sylwester Brzozowski, Wicekanclerz

Rechte des Autors:
Provinzialobere der Herz-Jesu-Priester
Warszawa, ul. Łowicka 46, 02-531 Warszawa




Urteil zum Buch
von P. Paweł Leks SCJ

„... ICH WILL WIEDERKOMMEN
UND EUCH ZU MIR NEHMEN,
AUF DASS AUCH IHR SEID,
WO ICH BIN”
Wie sind diese Kleinkinder,
zumal dieser Ulma-NICHT-Geborene,
in den Himmel geraten?

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Umschlag der Buchausgabe: Projekt

Das Buch berichtet über das Leben und das Märtyrium der Familie Ulma, ihre Seligsprechung, samt umfangreicher biblischer und theologischer Begründung der Seligsprechung des NICHT-Geborenen Kindes.
Es führt mehrmalig die Lehre Hl. Johannes Paul an und knüpft an Offenbarungen der Hl. Schw. Faustyna an. Es zieht eingehend den Glauben in Betracht als Grundlage des Heils – die Antwort des Menschen auf die Liebe Gottes, die sich im Erlösungstod des menschgewordenen Sohnes Gottes offenbart.
Als Ausgangspunkt des Heils bei Personen, die über ihre Vernunft nicht ersichtlich verfügen, verweist er auf die unmittelbar vor dem Tod zustandegekommene Vision Jesu, des barmherzigen Erlösers, wofür dann jeder seine Antwort mitzuteilen befähigt wird.
Der Text teilt die Wahrheit des Glaubens und die Prinzipien des Sittenlebens gut mit, wie sie in der katholischen Kirche verkündet wird. Somit verdient dieses Buch veröffentlicht zu werden.
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P. Prof. Dr. hab. Tomasz M. Dąbek OSB

Kraków-Tyniec, 25 X 2023

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Erstes Kapitel
  SELIGSPRECHUNG DES EHEPAARS ULMA
und ihrer sieben Kinder

Verzierung

A. Josef und Viktoria Ulma

Polen wurde auf Fürsprache so vieler Fürbitter im Himmel mit einer nächsten, ganz außergewöhnlichen Auszeichnung beschenkt, und zwar mit der Seligsprechung der heldenhaften Familie Wiktoria und Józef Ulma, samt ihren sieben Kindern. Die Seligsprechung erfolgte am 10. September 2023 in der Familienortschaft der Ulma, in Markowa, Diözese Przemyśl, im süd-östlichen Teil Polens. Hier wohnte die ganze Familie der Ulma und hier wurde sie umgebracht.

Markowa zählte vor dem Krieg etwa 4.5 Tausend Bewohner. Unter ihnen lebten etwa 20 jüdische Familien, ingesamt ca. 120 Leute, die lose unter übrigen Einwohnern von Markowa verstreut waren. Die Juden betrieiben meistens Handel, nur ein paar Familien beschäftigten sich auch mit Landwirtschaft. In Markowa gab es keine Synagoge, so dass die Juden zu ihren größeren Festen die Synagoge in Łańcut (Landshut) besuchten.

Josef Ulma wurde am 2. März 1900 in Markowa geboren. Als Junge half er den Eltern bei ihrer Hauswirtschaft. Im 1921 wurde er in die Militär berufen. Es war ein begabter Jüngling, beschert mit unglaublicher Intuition, ein Mann von weit angelegten Horizonten, begabt mit erfinderischem Sinn und ungemeiner Findigkeit. Nachdem er die Landwirtshaftsschule in Pilzno beendet hat, hat er sich dem Gartenbau gewidmet, gründete eine Obstschule in Markowa und popularisierte die Obstbaumimpfung. Außerdem betrieb er die Bienenzucht und Maulbeerspinnerei.

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Pfarrkirche in Markowa, gewidmet der Hl. Dorota. So sah die Kirche vor dem Ausbruch des Krieges aus. Das Bild stammt aus ehemaligen Albumen.

Parallel war aber Józef auch um die Entwicklung seines geistigen Lebens bedacht. Er engagierte sich mit seinem ganzen Temperament im ‘Katholischen Verein der Männlichen Jugend’. Er war Mitglied des ‘Messbundes’ der Diözese Przemyśl. Man war darin um Fonds für den Bau von Kirchen und Kapellen bedacht. Zu gleicher Zeit gehörte er zum Verein der ‘Jugend des Dorfs’, war in der Landesbibliothek tätig, war Leiter der Kreiskommission der Landwirtschafts-Erziehung und des Milch-Kosums in Markowa. Dank seines geellschaftlichen Engagements wurde er mit besonderer Auszeichnung auf der Kreisebene geehrt.

Seine vielfachen, weitangelegenen Interessen, samt seiner eigenartigen wissenschaftlichen Vene weckten aufrichtige Bewunderung. Er hinterließ selbst verfasste Handbücher zu mehreren Erfindungen in Mechanik, Buchbinderei, Elektronik. Er war der erste im Ort, der elektrisches Beleuchtung bei sich geschaffen hat, indem er dazu eine selbstkonstruierte Windmühle angebaut hat.

Sein ganz besonders gepflegte Hobby galt aber der Fotografie. Genau wie bei vielem anderen, hat er ein Fotoapparat selbst konstruiert. Somit hat er eine große Sammlung von trefflichen Andenkensfotos hinterlassen. Als der Zweite Weltkrieg ausgebrochen ist, hat er an der Septemberkampagne teilgenommen. Nachdem sie aber sehr bald zu Ende gekommen war, kehrte er zu seiner immer größer werdenden Familie und zum Ackerbau in der eigenen kleinen Hauswirtschaft zurück.

Im Jahr 1935 heiratete er die 12 Jahre jüngere Wiktoria Niemczak, geboren am 10. Dezember 1912. Als kleines Mädchen wurde sie infolge des Todes ihrer Mutter verwaist. Dagegen ihr Vater ist ein Jahr vor ihrer Heirat gestorben. Genau wie Josef, war auch sie ins gesellschaftliche Leben gut eingeübt. Sie hat im Dorftheater gespielt und nahm an Kursen der Volks-Universität teil. Nachdem sie mit Josef in den ehelichen Bund eingegangen ist, hat sich ihre Ehe in Kürze zur kinderreichen Familie ungestaltet: beinahe jedes Jahr kam ein nächses Kind in die Welt.

Sie beiden waren selbstverständlich am Leben ihrer Pfarrgemeinde aktiv beteiligt. Sie nutzten konsequent die zugänglichen Quellen zur Vertiefung ihres Glaubens und nahmen lebendig am sakramentalen Leben teil. Sorgfältig haben sie immer das gemeinsame Familiengebet gepflegt. Beide gehörten auch zur Bruderschaft des Lebendigen Rosenkranzes.

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B. Ausbruch des Krieges und die Lage der Juden

Die Lage der in Markowa und Umgebung lebenden Juden wurde nach der Besatzung Polens von den Deutschen unaufhaltsam mehr dramatisch. Schon November 1939 erschien der von Deutschen veröffentlichte Erlass, dass jeder Jude über 10 Jahre alt auf dem Arm die Binde mit dem Davidsstern tragen muss. Es folgten immer mehr bedrohliche weitere Befehle und Verbote. Juden wurden in Konzentrationslager deportiert, wurden erschossen, in Gaskammern zutode gebracht. Im Jahr 1941 wurde in Polen von den Deutschen die Todesstrafe für irgendwelche Beihilfe den Juden eingeführt. Diese Vorschrift galt allein für Polen, das heißt solche Verschärfung gab es in keinem anderen Land, das von Deutschen eingenommen war. Wegen der Nichtbeachtung dieses Verbotes sind um 1000 Polen umgekommen.

Die Familie der Ulmas hat vor dem Krieg mit Juden gute Verhältnisse gepflegt. Józef hat als Nachbar mit ihnen u.a. mit Gemüse Handel betrieben. Als auf dem Gebiet Markowa das Verbot eingeführt wurde, dass es dort keinem Juden zu wohnen erlaubt wurde, haben etliche Juden die Ulmas um Hilfe gebeten. Das Haus der Ulmas befand sich einigermaßen auf der Randzone der Ortschaft Markowa, was die Kontaktnahme mit ihnen erleichterte. Józef half den Juden auf dem Ortschaftsrand Erdhütten zu bauen, dass sie sich einigermaßen verbergen könnten. Dennoch die deutsche Gendarmerie organisierte immer wieder Suchstreifzüge, sodass gefundene Juden auf der Stelle erbarmungslos getötet wurden. So wurden gefundene Juden u.a. am 14. Dezember 1942 erschossen.

Ungeachtet dieser Aktionen gab es in Markowa weiter einzelne Juden, die bei für sie wohlwollenden Familien Unterpfand gefunden haben. Die größte Anzahl, weil 8 Personen, hat aber die Familie der Ulmas unterbracht. Sie haben ihnen das Dachgeschoss ihres Hauses zur Verfügung gestellt. Es galt um die Familie, die ihnen einigermaßen bekannt war: die Goldmanns aus Łańcut. Józef Ulma hat den Herrn Goldmann gekannt und mit ihm u.a. das Fellgerbwerk und Viehandel betrieben. Herr Goldmann kam ab und zu von Łańcut nach Markowa gefahren, um für seinen Beruf zu sorgen. Józef Ulma selbst hat ebenfalls Felle gegerbt, um so für den Unterhalt seiner immer größer werdenden Familie zu verdienen.

Die Ulmas haben sich gegen das Ende 1942 entschlossen, gerade diese Familie der Goldmanns vor dem deutschen Okkupanten zu verbergen. Es ging um 8 Personen: den Saul Goldmann, seine vier Söhne, seine Tochter Gołda (Genia) Grünfeld und die andere Tochter Lea Didner mit ihrer keinen Tochter. Die Goldmanns wohnten so unter dem Dach der Ulmas über ein anderthalb Jahren lange.
– Unabhängig davon haben die Ulmas noch vier anderen Frauen bei ihrer Verbergung geholfen, indem sie ihnen Lebensmittel beigebracht haben. Dennoch diese Frauen wurden von den Deutschen entdeckt und am 13. Dezember 1942 erschossen.

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C. Verrat-Anzeige: Tag des Märtyriums

Beide Eheleute – die Wiktoria und Józef waren sich vortrefflich bewusst, dass sie wegen irgendwelcher Hilfe, und umso mehr wegen der Verbergung der Juden mit dem Tod bedroht waren. Trotzdem haben sie diese kleine Schar der Juden verborgen und ernährt – ganz gewiss nicht um finanzieller Nutzen willen. Sie richteten sich schlechterdings nach dem ihnen bewusst gewordenen Wort Jesu: „Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben ...” (Mt 25,35ff.n), wie auch nach dem Gleichnis Jesu vom „barmherzigen Samariter” (Lk 10,30-37). Allein die regelmäßigen Einkäufe zur Ernährung dieser beträchtlichen Schar der sich verbergenden Personen schoben beständig die Frage auf: für wen dies Ulmas so sehr viel Lebensmittel einkaufen?

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Die ganze Familie der Ulmas: die Wiktoria mit Józef und ihren sechs Kindern: die 8-jährige Stanisława, die 6-jährige Barbara, der 5-jährige Władysław, 4-jährige Franciszek, 3-jährige Antoni i und die einanderthalb jährige Maria. Das siebente Kind war bei der Geburt, als seine Mutter erschossen wurde. Es geschah am 24. März 1944, in frühen Morgenstunden.

Nach Bekenntnissen der Zeugen wurden die Ulmas wiederholt verwarnt, dass sie die Juden nicht unterhalten sollen, weil sie sich deswegen auf ernstes Übel, und selbst auf Lebensverlust aussetzen. Donnoch die beiden Ulmas antworteten jedesmal unabänderlich, dass sie doch diese von ihrem Haus nicht wegwerfen werden, und sei es deswegen, weil es doch Menschen sind und sie ihnen die Hilfe nicht verweigern könnten.

Wichtiger aber, dass als man nach dem Blutbad der Familie Ulma samt den in ihrem Haus sich verbergenden Juden die nach den Deutschen übriggebliebenen Andenken nach Ulmas gesammelt hat, fand man u.a. die Ausgabe der Heiligen Schrift mit rot untergestrichenen zwei Schriftstellen:

„Denn wenn ihr liebt, die euch lieben,
was werdet ihr für Lohn haben?
Tun nicht dasselbe auch die Zöllner?” (Mt 5.46)

Und noch eine zweite Stelle – das Gleichnis Jesu vom barmherzigen Samariter:

„... Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halb tot liegen.
– Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er vorüber.
– Desgleichen auch ein Levit: Als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber.
– Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam zu ihm; er sah ihn und hatte Mitleid, ging zu ihm hin ... und verband ihn ...” usw. (Lk 10, 30-37).

Diese Worte der Lehre Jesu Christi wurden zu maßgebendem Wegweise für das Leben der Ulmas – bis zur Hingabe ihres eigenen Lebens einschließlich zur Verifizierung ihrer tatsächliche Zugehörigkeit zu Christus.
– Kein Wunder dass die Haltung und die Tat der Familie der Ulmas mit dem Namen Samariter von Markowa bezeichnet wurde.

Beweis dafür, dass es keine nur nicht verpflichtende Wünsche noch Vorsätze waren, sondern die angenommene entschiedene Haltung eins Jüngers Christi – ist das Exemplar des ‘Neuen Testaments’ der Familie Ulma, das im Museum der Polen die in Markowa die Juden gerettet haben besichtigt werden kann. Dieses Exemplar ist auf der Seite aufgeschlagen, wo gerade das Gleichnis Jesu Christi dargestellt wird. Auf dessen Rand steht an dieser Stelle das von Józef oder auch Wiktoria geschriebene Wort „TAK” (deutsch: ‘JA’).

Es gibt zwar keine vollständige Gewissheit, dennoch vieles spricht dafür, dass die Aufenthaltsstelle der sich versteckenden Goldmanns den deutschen Behörden in Łańcut vom strebsamen Fachgenosse und Mitarbeiter der Deutschen, dem Włodzimierz Leś verraten wurde. Er war Angestellter bei der Polnischen Polizei. Anfangs half er zwar gerade den Goldmanns bei ihrer Verbergung vor den Deutschen – zu finanziellem Nutzen dafür. Allerdings bald änderte er gegenteilig seine Verhaltungsweise zu ihnen. Er sollte sich vor den Deutschen mit Worten über Polen ausgedrückt haben, die die Juden im Verborgenen versteckt haben: „Schaut mal, wie diese polnischen Schweine umkommen”

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Bild des beiden Ehepaars Wiktoria und Józef Ulma.

In der Nacht vom 23. zum 24. März 1944 ist von Łańcut nach Markowa ein Staffel von 5 Gendarmen und ca. 6 Mann der Polnischen Polizei, unter dem Kommandanten der Deutschen Gendarmerie, dem Leutenant Eilert Dieken losgebrochen. Bei Tagesanbruch haben sie ohne Schwierigkeiten die Wirtschaft der Ulmas umringt und sind in ihr Haus eingebrochen. In erster Reihe wurden im Dachboden die schlafenden Brüder Goldmanns erschossen. Wonach die übrigen Juden herausgeführt und vor dem Haus erschossen wurden. Den polnischen Fuhrmännern haben sie befohlen, das sie sich die Exekution anschauen und als Vorwarnung nehmen, was sie erwarten sollen falls der Beihilfe und Versteckung von Juden.

Jetzt ist die Reihe auf die ‘Haupt-Schuldigen’ dieses Verbrechens wegen des Verstecks der Juden gekommen, d.h. auf Józef und Wiktoria Ulma. Die Wiktoria erlebte zu dieser Zeit den siebenten Monat ihrer Schwangerschaft, was ohne Schwierigkeiten bemerkt werden konnte. Zuerst wurde Józef erschossen, wonach seine Gattin Wiktoria.

Nachdem diese hingerichtet wurden, hat Leutenant Dieken eine kurze Beratung mit seinen untertanen Gendarmen gehalten, was sie mit den sechs Kleinkindern der gerade getöteten ihren Eltern machen sollen. Allerdings ohne weiteres ist sofort der kurze Befehl gefallen: auch diese ihre Kinder sollen erschossen werden.

So sind jetzt also nacheinander alle Kinder der hingerichteten Ulmas erschossen worden: die 8-jährige Stanisława, die 6-jährige Barbara, der 5-jährige Władysław, der 4-jährige Franciszek, der 3-jähirge Antoni und die einanderthalb jährige Maria.

Nach diesem Blutbad haben die Deutschen dem Schulze von Markowa, dem Teofil Kielar befohlen, Leute zu sammeln, dass die Erschossenen in der Erde begraben werden. Leute haben schleunig zwei Gruben ausgegrabt und in Augen der Deutschen alle Getöteten hineingeworfen, wonach diese mit Erde zugeschüttet wurden.

Die Gendarmen haben sich endlich freier gefunden, sodass sie ihre nächste Beschäftigung antreten konnten: alles Mögliche von den Ulmas zu plündern. Die angesammelten Sachen waren so viel, dass sie sich zwei weitere Fuhren herbeiholen ließen. Als alles schon aufgeladen war, traten sie an, zu Ehre und Besiegelung ihrer ‘treu’ erfülten Aufgabe ein ... Trinkgelage zu feiern. Dem Kielar ließen sie sich Vodka herbeischaffen und tranken sie auf dem Exekutionsplatz leer. Erst jetzt, nach solcher Erfüllung aller Dienstpflichten im Namen des Reichs – begannen sie samt aller Beute der eingesackten Habe der Ulmas nach Łańcut zurückzufahren.

Als der erwähnte Schulze von Markowa die Deutschen noch fragte, warum auch noch die Kleinkinder erschossen wurden, haben sie ihm geantwortet, dass sie so ‘dem Dorf die Sorge um diese Kinder sparen wollten’.

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D. Geschick der Getöteten und der Täter

Es gab ein strenges Verbot, die in eilig ausgegabenen Gruben hineingeworfenen Getöteten zu exhumieren. Dessen ungeachtet haben einige Bewohner von Markowa die Erschossenen herausgegraben. Die Leichen wurden in Särge hineingelegt. Gelegentlich hat ist es herausgezeigt, dass das Kind der Wiktoria zu ihrer Exekutionsstunde gerade beim Gebären war.

Am 11. Januar 1945 hat die besondere Beerdigung der 9 getöteten Zugehörigen der Ulma-Familie in der Pfarrkirche und auf dem Friedhof in Markowa stattgefunden.
– Dagegen die Leichen der damals getöteten Juden wurden erst im Februar 1947 exhumiert. Sie wurden auf dem allgemeinen Friedhof der Opfer des Hitlerismus beerdigt.

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Familienhaus der Ulmas

Es dürfte gesagt werden, dass den erwähnten Verräter, den Włodzimierz Leś von Łańcut, nicht lange danach das Todesurteil erreicht hat. Es wurde im Namen des Unterirdischen Staats Polens in einem halben Jahr nach der Erschießung der Ulma-Familie am 11 vollbracht.

Einer der Gendarmen der erwähnten Exekutionsgruppe, und zwar Josef Kokott, wurde nach dem Krieg gerichtet und zu Tode verurteilt. Dieses Urteil wurde nachher zu 25 Gefängnisjahren reduziert. Allerdings er ist als Sträfling vor dem Abschluss der Gefängnisstrafe im Gefängnis in Bytom (Beuten) gestorben.

Dagegen niemals wurde der Kommandemant Eilert Dieken vor Gericht gebracht. Noch mehr, er wurde angesehener Polizist in der Bundesrepublik und starb 1960, bevor ihm irgendwelche Vorwürfe vorgelegt wurden, und sei es wegen der persönlichen Verantwortung wegen umgebrachten drei jüdischen Familien.

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E. Steigende religiöse Ehre der Ulma-Familie

Das Gedenken an die Courage von Józef und Wiktoria Ulma und ihre Bereitschaft, das eigene Leben in Verteidigung der Gastfreundschaft und der Priorität des Gesetzes Gottes hinzulegen ist samt ihrer Hinrichtung nicht verlorengegangen. Im Gegenteil, immer mehrere Personen und Familien haben im Namen der ins Leben geführten heroischen Nächstenliebe und Dienstfertigkeit eines Barmherzigen Samariters die zutode Gebrachten mit religiöser Ehre umwoben, indem sie sich in ihren Nöten im Gebet zu Gott durch ihre Fürsprache gewendet haben.

In nicht ganzen 60 Jahren nach ihrem Märtyrertod fing der damalige Pfarrer der – der Hl. Dorotea in Markowa geweihten Kirche, Ks. Stanisław Leja an, sich um die Erhebung der Familie Ulma zur Ehre der Altäre zu erheben. Der Heilige Stuhl hat dazu am 23. Februar 2003 die Genehmigung gegeben, mit dem Vorgang zur Seligsprechung zu beginnen, indem er diesbezüglich das sog. „Nihil Obstat – Kein Hindernis dazu” erteit hat. Anfangs wurde die Famile der Ulmas zu ähnlichen Bemühungen dazugesellt, die vom Bischof Johannes Szlaga in der Diözese Pelplin begonnen waren. Es galt um das Verfahren betreffs der ‘zweiten Gruppe der 122 Märtyrern des II. Weltkriegs’. Ab dieser Stunde gehörte sich u.a. der Familie der Ulmas der Titel „DIENER GOTTES”.

In der Diözese selbst Przemyśl wurden parallel dazu unumgängliche Bemühungen im Rahmen des sog. ‘rogatorischen Vorgangs’ unternommen, um erforderte Bekentnisse der Zeugen und eine notwendige Dokumentation betreffs des Lebens und des Märtyrertodes der Famile Ulma zu sammeln. Dieser Vorgang wurde am 25. April 2008 beendet. Der betreffende Vorgang auf Ebene der Diözese wurde am 24. Mai 2011 gekrönt. Die angesammelte Dokumentation wurde an den Heiligen Stuhl gesandt. In Antwort darauf hat der Apostolische Stuhl am 10. Mai 2014 das Dekret betreffs der Gültigkeit des Vorgangs auf Ebene der Diözese erlassen.

Von Tag zu Tag stieg und verstärkte sich das Ansehen um das Märtyrium und die Heilgkeit der Familie Ulma. In dieser Lage wandte sich der damalige Metropolit von Przemyśl, Erzbischof Adam Szal, am 31. Januar 2017 – an die Kongregation in Sachen der Heiligsprechungen mit der Bitte, dass der Vorgang betreffs der Familie Ulma von der Gruppe der Märtyrer des II. Weltkriegs ausgeschlossen wäre. Daselbst wurde am 20. Februar 2017 ein neuer Vorgang geöffnet in Richtung der Seligsprechung der Diener Gottes Józef und Wiktoria Ulma samt ihren sieben Kindern als Märtyrern wegen des „Hasses des Glaubens – lat. in odium fidei”. Der Vorgang ist Juli 2020 zu Ende gekommen und es erschien das Dokument (insgesamt 500 Seiten: Verhör von 11 Zeugen), das latein als ‘POSITIO’ genannt wird (‘Zustand des Vorgangs’). Das Dokument wurde dem Heiligen Stuhl im nächstfolgenden Jahr vorgelegt (2021). Diese Dokumentation wurde vonseiten der theologischen Konsultoren am 22.Februar 2022 akzeptiert.

Am 6. Dezember 2022 hat die diesbezügliche Session der Bischöfe und Kardinäle der Dikasterie in Sache der Heiligsprechungen stattgefunden. Sie hat ihre positive Meinung betreffs der Erhebung der Familie der Ulmas zur Ehre der Altäre als Märtyrer erlassen. Die Akten wurden dem Heiligen Vater Franziskus vorgelegt. In dieser Lage erlass Papst Franziskus am 17. Dezember 2022 das Dekret betreffs des Märtyriums der Familie Ulma, womit daselbst der Weg zu ihrer Seligsprechung aufgeschlossen wurde.
– Erzbischof von Przemyśl, Adam Szal hat das Datum der Seligsprechung der Familie Ulma auf den Tag des 10. September 2023 bestimmt. Dieses Datum wurde vom Heiligen Vater Franziskus bestätigt. Die feierliche Seligsprechung hat somit am Sonntag, dem 10. September 2023 auf dem Stadium von Markowa stattgefunden.

Hier die Worte Papst Franziskus in unmittelbarer Anknüpfung an die Seligsprechung der Familie der Ulmas:

„Auf Rat des Dikasteriums für Selig- und Heiligsprechung genehmigen wir aufgrund unserer Apostolischen Macht, dass die Verehrten Diener Gottes, Józef und Wiktoria Ulma, die Ehegatten, samt ihren sieben Kindern, treuen Laien Märtyrer, die als die Guten Samariter, angstfrei das Opfer ihres Lebens um der Liebe willen zu Brüdern hingelegt haben und in ihr Haus diese annahmen, die wegen Verfolgung gelitten haben,
– mit dem Titel der Seligen geehrt werden sollen ...”.
(Fragment der Worte Papstes Franziskus des Seligsprechungsdekrets betreffs der ganzen Familie Ulma).

Es soll noch deutlich die Vatikan-Notiz wegen des Präzedenzfalls betreffs dieses siebenten Kindes der Ulma-Familie erwähnt werden, das sich zu Gebären schickte, als seine Mutter Wiktoria hingerichtet wurde. Und zwar das Dikasterium für Selig- und Heiligsprechungen hat am 5.September 2023, also 5 Tage vor der Seligsprechung der Familie Ulma, die Note erlassen, die vom Kardinal-Präfekt dieses Dikasteriums für Selig- und Heiligsprechungen unterzeichnet wurde, dem Kardinal Marcello Semeraro. In der Note wurde die Tatsache unterstrichen, dass dieses Kind in der Stunde des Märtyriums seiner Mutter sich zu gebären begonnen hat. Daselbst schloss es sich an die Grupppe seiner übrigen Geschwister – als ihr Mitmärtyrer an. Im Märyterium seiner Eltern hat dieses Kind daselbst die Bluttaufe empfangen.

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F. Die Seligsprechungsmesse der Familie Ulma

Zur Feier der Seligsprechung der Familie Ulma sammelten sich beinahe 40 Tausend Menschen. Die Behörden von Markowa bereiteten zu diesem Ereignis das Stadion vor, samt den naheliegenden Wiesen. Man kann sich vorstellen, dass solches Ereignis vielfältige Vorbereitungen vorausgesetzt hat – u.a. von artistischer Seite her.

Ein Bildnis von diesen Seligen für diese Feier wurde vom Oleg Czyżowski bereitet.

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Reliquiar für die ganze Familie der Seligen Ulmas. In der Mitte sind Reliquien eines jeden dieser neun Seligen Personen enthalten, mit dem Namen bei jedem einzeln. Das NICHT-geborene Kind wurde angezeigt als:(polnisch) bł. DZIECKO (seliges Kind).

Ein artistisch verfertigtes Reliquiar für die ganze Familie Ulma ist Werk der Artistin-Bildhauerin Agnieszka Stopyra-Żugaj aus Chodaczów
– Es besteht aus patinierter Bronze. Das Reliquiar selbst stellt einen Lebensbaum dar, auf dem das Bild des Turms der Pfarrkirche zu Markowa und die Hütte, das Haus der Familie Ulma abgebildet ist. Auf diesem Hintergrund werden die Gestalten von Józef und Wiktoria gezeigt, wie auch ihrer sechs geborenen Kinder. Die Wiktoria wird so dargestellt, wie sie am Bild der ganzen Familie gesehen werden kann – als Mutter die in Kürze ihr nächstes Kind in die Welt bringen wird.
– In der Mitte des Reliquiars befindet sich ein großer Kreis-Platz, in dem die Reliquien jedes einzelnen der Familienpersonen enthalten sind, also des beiden Ehepaars, wie auch ihrer einzelnen Kinder – samt dem siebenten Kind, das sich zur Geburt geschickt hat, als seine Mutter exekutiert wurde. Bei jedem jener neun Personen steht sein Name – samt dem Titel: ‘bł.’: Błogosławione (bł: deutsch Abkürzung: Selig; Błogosławione = Selig). An der Stelle des erwarteten Kindleins wird es nur allgemein angezeigt: „bł. Dziecko” (deutsch: Seliges KIND).

Die Feier der Seligkeitssprechung wurde von etwa tausend konzelebrierenden Priestern, von 80 Bischöfen und 6 Kardinälen vom Binnen- und Ausland gehalten. Der polnische Episkopat wurde vom damaligen Vorsitzenden representiert, dem Erzbischof Stanisław Gądecki. Anwesend war der Oberrabbiner in Polen, Michael Schudrich. Den Staat Polen representierte der President Polens, Andrzej Duda samt seiner Ehegattin – sam dem Erstminister Polens Mateusz Morawiecki.

Hauptzelebrant der Seligsprechungsmesse war der erwähnte Kardinal Marcello Semeraro, der Vorsitzende des Vatikanischen Dikasteriums für Heiligsprechungen. Er hielt auch die Seligsprechungshomilie. In polnischer Übersetzung wurde sie vom Erzbischof Adam Szal gelesen.

Am Anfang der Heiligen Messe hat Kardinal Marcello Semeraro latein im Namen des Heiligen Vaters die Seligsprechungsformel gelesen. Somit wird die ganze Familie Ulma ab jetzt als die Seligen gefeiert:

„In Erfüllung des Wunsches unseres Bruders Adam Szal, des Erzbischofs Metropoliten von Przemyśl des Lateinischen Ritus, wie auch vieler anderer Brüder im Bischofsamt und zahlreicher Gläubigen,
nach Rat des Dikasteriums für Selig- und Heiligsprechungen genehmigen wir aufgrund unserer Apostolischen Macht, dass die Verehrten Diener Gottes, Józef und Wiktoria Ulma, die Ehegatten, samt ihren sieben Kindern, treuen Laien Märtyrer, die als die Guten Samariter, angstfrei das Opfer ihres Lebens um der Liebe willen zu Brüdern hingelegt haben und in ihr Haus diese annahmen, die wegen Verfolgung gelitten haben,
– mit dem Titel der Seligen geehrt werden sollen und dass ihr Gedenken am 7. Juli jedes Jahres begangen werden soll an Orten und in Art und Weise nach dem Gesetz”.

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G. Bruchstücke der Homilie bei der Seligkeitssprechungs-Messe gehalten vom Kard. Marcello Semeraro

Es wird wohl von Nutzen sein, wenn hier einiges von der Homilie bei der Seligkeitsprechungs-Messe angeboten wird. Sie wurde vom Vorsitzenden des Vatikatnischen Diasteriums für Heiligeitssprechungen gesprochen, das sich im Namen und aufgrund der Bevollmächtigungen des Heilgen Vaters betätigt. Der Herr Kardinal hat diese Homilie auf dem Grund des Gleichnisses Jesu vom Barmherzigen Samarites (Lk 10, 30-37) aufgebaut. Er sag unter anderen:

1. Bindender Wegweiser des Lebens für Eheleute und Familie

„Die neuen Seligen lehren uns vor allem die Annahme des Wortes Gottes und des täglichen Strebens nach Erfüllung des Willens Gottes.

Im Zeugnis und im Märtyrium der Ulmas und ihrer Kinder entdecken wir von neuem die Größe der Familie, den Ort des Lebens, der Liebe und der Fruchtbarkeit. Wir entdecken von neuem die Größe der Sendung, wie sie vom Schöpfer den Ehegatten auvertraut wurde und wiederholen die Worte des hl. Johannes Paul II., wie er sie an die Gläubigen 1994 gerichtet hat: ‘In der Kirche und in der Gesellschaft ist jetzt die Zeit der Familie gekommen, wie sie zur prioritären Rolle im Werk der neuen Evangelisation berufen ist’ ...”.

2. Stimme des Kindes, das geboren werden sollte

„... Eine ganz besondere suggestive Rolle gebührt dem Kleinen Kindlein, das die Wiktoria in ihrem Leib getragen hat und das in der schmerzhaften Stunde des Blutbads seiner Mutter in die Welt kommen wollte.

– Wiewohl es noch keinen Namen gehabt hat, nennen wir es als Seliges.
– Wenn es auch niemals irgendein Wort ausgesprochen hat, singt dieses kleine, unschuldige Kind zusammen mit Engeln und Heiligen im Paradies die Ehre Gottes in der Dreiheiligkeit. Heute aber ruft es auf Erden zur zeitweiligen Welt, dass sie lieben möchte und das Leben ab der Stunde der Empfängnis bis um natürlichen Tod beschützt zumal das Leben der Wehrlosen und auf das Marginale Verschobenen.
– Die unschuldige Stimme dieses Kindes möchte die Gewissen der Gesellschaft zur Erschütterung bringen: inwiefern sich in ihr immer mehr die Abtreibung ausweitet, die Euthanasie und Verachtung des Lebens, das als Last angesehen wird, nicht aber als Gabe.
– Die Familie Ulma ermutigt uns zur Reaktion angesichts der Kultur der Zurückweisung, die von Papst Franziskus verurteilt wird.
– Wir weisen die Hoffnung der Kinder zurück, die uns das Leben bringen, was uns vorwärts zu schreiten erlaubt, also die Hoffnung die in Wurzeln vorhanden ist, wie sie den älteren Personen eigen ist”.

3. Wort an Vertreter der Jüdischen Gemeinschaft

Der Kardinal hat hervorgehoben, dass die Teilnahme der Vertreter der Jüdischen Gemeinschaft an der katholischen Feier der Seligsprechung der Ulma-Familie Ausruck nicht nur edler Gefühle eines Dankes darstellt wegen der Tat der neuen Seligen, wann in Europa, und ganz besonders in Polen, die deutsch Furie gegen das jüdische Volk gerast hat ...:

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Seligsprechungsbild der Familie Ulma, am 10. Septembero 2023. in Markowa. Dieses Bild ist ähnlich wie das oben gezeigte, nur dass es jetzt mit der Aureole der Seligen dargestellt wird, sowohl des beiden Ehepaars, wie auch der einzelnen ihrer Kinder – und auch dieses Kindleins, das sich zu Gebären schickte zur Stunde der Hinrichtung seiner Mutter Wiktoria.

„Die Vereinigung der jüdischen Familien mit den katholischen im selben Märtyrium enthält sehr tiefen Sinn und wirft ein schönstes Licht auf die Jüdisch-Christliche Freundschaft – sowohl auf Ebene des Menschlichen, wie des Religiösen.
– Tatsächlich, der Hass der Verfolger der Juden war seinem Wesen nach Hass zu Gott des Bundes, dieses Alten und dieses Neuen im Blut Christi”.

4. Invasion auf Ukraine – Eröffnung Polens

„In dieser schwierigen Zeit haben verschiedene Staatsinstitutionen ... und Tausende Leute aus schlichten Familien die Türen ihrer Häuser zum Empfang dieser aufgeschlossen, die fliehen mussten ...”.

5. Ehre der Familie der Ulmas – Beendung

„Die Familie der Ulmas schließt sich heute an diese edlen und reichen Scharen der Söhne und Töchter des Polnischen Volks an, die in früheren Jahrhunderten, aber ebenfalls in moderner Zeit zur Ehr der Altäre als Heilige und Selige erhoben wurden”.

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H. Der Heilige Vater Franziskus
von Rom aus an die Anwesenden in Markowa

Um 12.00 Uhr wurde die satellitare Verbindung zwischen den in Markowa versammelten Mengen – und dem Heiligen Vater Franziskus auf dem Petrusplatz in Rom eingestellt. Die Gläubigen konnten den Heiligen Vater auf Terebinten sehen. Papst Franziskus hat der ganzen Welt die präzedenzartige Seligsprechung der ganzen Familie der Ulmas verkündet:

„Heute wurden im polnischen Markowa die Märtyrer Józef und Wiktoria Ulma mit ihren sieben Kindern seliggesprochen: eine ganze Familie, die am 24. März 1944 von den Nazis umgebracht wurde, weil sie verfolgten Juden Zuflucht gewährt hatte. Dem Hass und der Gewalt, die jene Zeit prägten, setzten sie die dem Evangelium entsprechende Liebe entgegen.
– Möge diese polnische Familie, die einen Lichtstrahl in der Finsternis des Zweiten Weltkriegs darstellte, für uns alle zum Vorbild werden, das wir im Eifer für das Gute und im Dienst für Bedürftige nachahmen sollten”.

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Zu Ende hat der Heilige Vater die Pilger auf dem Petrusplatz in Rom ermutigt, sie mögen die Tatsache der Seligsprechung von Wiktoria und Józef Ulma samt ihren sieben Kindern, zumal diesem ihren Kindlein, das zur Stunde der Hinrichtung seiner Mutter geboren werden wollte, mit Beifall ehren.

I. „In odium fidei – Aus Hass zum Glauben”

Das Dekret des Dikasteriums für Heiligsprechung hat das Verbrechen der Gendarmen von Łańcut wegen Zuflucht und Verbergung der Juden als Betätigung qualifiziert, die „aus Hass zum Glauben – in odium fidei” begangen wurde.
– Die Qualifikation solcher Art im Fall der daselbst angeschlossenen Familie Ulma zur Schar der Märtyrer im religiösen Sinn dieses Wortes, setzt eine gewissenhaft durchgeführte, unbehebbare Verifikation voraus. Die dafür verantwortlichen Vatikanischen Behörden haben sich davor selbstverständlich nicht gedrückt.
– Wir führen hier bündig die Hauptfäden des erörterten Dekrets betreffs der Familie Ulma an (s. die Dokumentation, allerdings in Polnisch, z.B.: https://pl.aleteia.org/2023/01/15/dekret-o-meczenstwie-z-nienawisci-do-wiary-rodziny-ulmow/...). Hier die Anfangs-Notiz des Dekrets:

„Verehrte Diener Gottes Józef und Wiktoria Ulma samt ihren sieben Kindern († 24. März 1944).
– Laien-Ehegatten mit sieben Kindern, hingerichtet aufgrund des Hasses zum Glauben am 24. März 1944, die ungeachtet ihres Bewusstwerdens um das Risiko und finanzielle Schwierigkeiten, einanderthalb Jahre in ihrem Haus eine jüdische Familie verborgen haben. Entdeckt, wurden alle ermordet, samt dem Kind im Leib der Wiktoria”.

Das Dekret stellt dreifache Aufzählung der Qualifikation der Ermordeten als Märtytern.
– Wir übergehen hier das bündige Biogramm von Józef (Pkt 1) und Wiktoria Ulma (Pkt 2). Hier Punkt 3 (Okt 3):

„Die sechs Kinder sind die folgenden: Stanisława, geboren 18. Juli 1936; Barbara, geboren 6. Oktober 1937; Władysław, geboren 5. Dezember 1938; Franciszek, geboren 3. April 1940; Antoni, geboren 6. Juni 1941; Maria, geboren 16. September 1942.
– Zu diesen sechs Kindern soll das siebente Kind dazugegeben werden, das noch im Leib seiner Mutter weilte am Tag, wann sie ermordert wurde, und das kurz danach geboren werden sollte”.

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Mitte des Reliquiars mit Reliquien der Seligen
der Familie Ulma

Das Dekret stellt fest, dass das materielle Märtyrium genügend begründet ist. Dafür gilt die geschichtliche Tatsache der Ermordung der Familie Ulma vonseiten der Hitler-Polizeimänner am 24. März 1944, gleich nachdem die sich verbergenden Juden ermordet wurden. Diese Tatsache ist solide dokumentiert aufgrund der Zeugnisse und Berichte der Zeugen sowohl was die Tatsache angeht, ihres Ablaufs, wie auch ihrer Gründe.

Es folgt der lange Absatz betreffs des Märtyriums (lat.) ex parte persecutoris – vonseiten des Verfolgers”. Es betrifft die Begründung, warum die Tötung der Ulmas als Märtyrium zugefügt aus Hass zum Glauben anerkannt wird.

Dem Namen nach werden genannt:
– Der Oberleutnant der Polizei Eilert Dieken. Er war Führer der Exekutionsgruppe gegen die Ulmas und die bei ihnen sich verbergernden Juden.
– Genannt wird ebenfalls der in der Aktion teilnehmende Gendarm Joseph Kokott.

Im Dekret wird hervorgehoben, dass beide sich von antisemitischem Hass und Unwollen zum Christentum leiten ließen.
– Dieken hat formell seinen Glauben abgeschworen (er war Evengelisch), obwohl das beim Eintritt in die Gendarmerie nicht gefordert wurde.
– Kokott hat – obwohl er zum SS nicht zugehörte, auf seinem Hut den ‘Totenkopf’ getragen – das Symbol, das die Mitglieder der Hitlerformationen auszeichnete, die mit Satanismus und Esoterismus zusammenhingen.

Dieken hat persönlich diese Gruppe ausgewählt, um die Exekution durchzuführen. Er hat sich noch zuerst vergewissert, dass darin auch Kokott da ist. Die Mörder wussten Bescheid um die katholische Aktivität von Józef und Wiktoria Ulma, das heißt dass sie die Gruppe der sich verbergenden Juden nicht ‘für Geld’ hielten, sondern nach der Motivation und Gastfreundshaft gemäß der Lehre Jesu Christi.

Die genannten Polizisten haben in erster Reihe die von den Ulmas sich verbergende, acht Personen zählende jüdische Familie hingerichtet.
– Wonach sie den Józef und die Wiktoria nach Außen geführt haben und sie erschossen.
– In wenigen Minuten nach den Eltern wurden ihre sechs Kinder erschossen – samt dem siebenten, NICHT-geborenem Kind im Schoß der Wiktoria. Kokott hat persönlich drei oder vier dieser Kinder erschossen.

Als die Zeugen der Exekution gebeten haben, es würde ihnen erlaubt, die katholische Familie auf dem Friedhof gesondert zu beerdigen, erwiderte Kokott voller Schrei und Schreckschüssen in die Luft als Vorwarnung mit Todesandrohung.

Aus Aussagen der Zeugen, die in ein paar Tagen nach der Exekution den Mut gefasst haben, um die Getöteten zu exhumieren und sie in Särgen zu beerdigen – geht hervor, dass zur Hinrichtungsstunde der Wiktoria ihr Kind zu gebären begonnen hat.

Das Dekret erwähnt noch, dass die Schinder nach dem Zerschießen der jüdischen Familie und der Familie der Ulmas „ ... das Massaker mi Lachen und Trinkgelage der Vodka geehrt haben ‘gleichsam eines grauenvollen Rituals ...”.

Am Ende des Dekrets stehen die Worte:

„Die Ehre des Märtyriums hat sich mit der Zeit unabänderlich weiter erhalten, ungeachtet der verwickelten geschichtlichen Ereignisse Polens und besteht weiter bis heute, verbunden mit gewisser ‘fama signorum’ ...” (lat.: ‘Ruhm der Zeichen’: es geht um Gnaden, die von konkreten Personen infolge der Fürsprache der betreffenden Kandidaten zu Ehre der Altäre gewonnen wurden).

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J. Vom ‘Motu Proprio’ des Papstes Franziskus
„Maiorem hac dilectionem ...”

Papst Franciskus hat am 11.Juli 2017 ein ‘Motu Proprio’ (Apostolischer Erlass auf eigene Eingabe), geschrieben als Eingriff ohne Präzedenz im strikten Anschluss an das damals laufende Seligsprechungs-Verfahren der Familie Ulma. Zur Inspiration und zum Ausgangspunkt für dieses Apostolische Schreiben wurden Worte Jesu, die im Johannesevangelium geschrieben sind: „Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde” (Joh 15,13).

In diesem Schreiben, dem die Beschaffenheit eines Dekrets zusteht, setzt der Heilige Vater Gesetze ein, die unabhängig bleiben von äußeren Umständen, Vorrechten, beziehungsweise Dispensen, die also gültig bleiben unabhängig von gegenteiligen anderen bisherigen Festsetzungen, Gesetzen oder Privilegien.

Der Papst stellt fest:

„Die heroische Hingabe des Lebens, vorgesagt und unterhalten wegen der Liebe, ist Ausdruck der wahrhaften, vollen und musterhaften Nachfolge Christi. Daher ist sie würdig dieser Anerkennung, wie sie vonseiten der Gemeinschaft der Gläubigen üblich an diese vorbestellt wird, die freiwillig das Märtyrium des Blutes angenommen haben und im heldenhaften Grad die christlichen Tugenden lebten”.

Der Papst stellt fest:

„Die Hingabe des Lebens schafft eine neue Grundlage, dass ein Seligkeits- und Heiligkeitssprechungs-Verfahren angebahnt werden kann, gesondert von Fällen, die das Märtyrium und den Heroismus der Tugenden betreffen”

Der Heilige Vater zählt jetzt vier Voraussetzungen auf, die erfüllt werden müssen, dass die Hingabe des Lebens zum Ausgangspunkt zur Seligkeitssprechung genommen werden kann:

1) Erstens, die freie und aufrichtige Entscheidung auf Lebenshingabe für jemanden muss mit heldenhafter Zustimmung auf sicheren und baldigen Tod zusammenhängen und es muss offenbar ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen der Lebenshingabe bestehen und dem unvermittelten Tod infolge dieser Hingabe.

2) Zweitens, Kandidat zur Ehre der Altäre kann jemand werden, der noch vor der Lebenshingabe, und danach bis zum Tod – zumindest im üblichen Grad die christlichen Tugenden gelebt hat.

3) Drittens, mit dem sein eigenes Leben Hingebenden muss nach dem erlittenen Tod das Gutachten der Heiligkeit einhergehen, wie auch die schon erwähnte fama signorum (Ehre der Zeichen; Wunder), das heißt die Überzeugung über Zeichen/Wunder, die auf seine Fürsprache erfolgt sind.

4) Viertens, zur Seligkeitssprechung wird die Festestellung eines bestätigten Wunders vorausgesetzt, das nach dem Tod des künftigen Seligen auf seine Fürsprache erfolgte.

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K. Theologische Reflexion zur Seligsprechung der kleinen Kinder
ks. Michał Lubowicki
(minimal adaptierte Reflexion)

Es kann wohl von Seligsprechung des Ehepaars Ulma gesprochen werden – aufgrund des Apostolischen Schreibens „Maiorem hac dilectionem”, indem es gelegentlich hervorgehoben wäre, dass sie ihre heroische Entscheidung nicht nur mit eigenem Leben, sondern auch dem Leben ihrer Kinder bezahlt haben.

Indessen im hiesigen Fall werden nicht nur die Eltern seliggesprochen, die sich entschieden haben, die Nächsten der jüdischen Nationalität zu verbergen, sondern auch ihre Kinder.
– und unter ihnen diese, die sich keineswegs bewusst sein konnten, woran sie Anteil haben und was eigentlich vorgeht. Inwiefern die Stasia (7,8 Jahre), die Basia (6,5 Jahre), der Władzio (5,3 Jahre), und selbst vielleicht noch der Franio (3,9 Jahre) einiges schon kennen und verstehen konnten – falls ihre Eltern (was wahrscheinlich zu sein scheint) vor ihnen nicht striktestens geheim gehalten haben – so konnten doch der kleine Antoś (2,9 Jahre) und umso mehr die Marysia (1,6 Jahre) nichts davon verstehen, was hier eigentlich vorgeht.

Sowohl der Postulator, der das Anbeginn und die Durchführung des Seligeitssprechungsverfahrens initiiert hat, wie auch die dafür verantwortliche Kongregation, und selbst der Heilige Vater, der das oben erwähnte Dekret zuletzt bestätigt hat, haben den Tod der ganzen Familie als Märtyrium aus Hass zum Glauben anerkannt. Dieser Tatsache steht vom Gesichtspunkt der Pastoral-Theologie eine riesige Bedeutung zu. Das heißt, dass die Kirche als Märtyrer, die den Tod um des Glaubens und der heroischen Nachfolge willen Christi den Weg gwählt haben, den Er mit seinem Beispiel hingewiesen hat, auch die allerjüngsten Kinder der Ulmas ehrt – samt diesem noch nicht Geborenen.

1. Heiligkeit über die Teilnahme am Glaubensband der Eltern

Daraus geht hervor, dass die Seligsprechung der ganzen Familie der Märtyrer von Markowa zugleich eine große ‘theologische Bewertung’ der Familie mit sich bringt – nicht nur als Ort der Glaubensvermittlung, sndern auch und vor allem als Ort ihres Erlebens in Gemeinschaft der einander liebenden Personen, deren Geschick miteinander untrennbar verbunden ist.

Indem die Kirche diese Neun zur Ehre der Altäre emporgeschwingt, zeigt sie ihren Glauben dahin, dass über die natürlichen Familienbande, die die Ulmas zusammenverbanden, die Heiligung aller ihrer Mitglieder ausnahmslos – unabhängig von ihren Perzeptionsmöglichkeiten erfolgte, unabhängig vom Grad ihres religiösen Bewusstseins und der Fähigkeit, bewusste Wahlen um des Evangeliums willen treffen imstande zu sein.
– Die Kinder der Ulmas, bis zu diesen allerjüngsten, haben aufgrund der Kirche, die sie zur Ehre der Seligen zusammen mit ihren Eltern erhebt, „am tätigen Glauben ihrer Eltern teilgenommen”. Das stellt keinesfalls einen unbedeutenden Präzedenzfall dar. Er besagt sehr vieles über das heutige Verständnis der Familienbände im geistigen Leben und dem Weg der Heiligung des Menschen.

In den Kindern der Józef und Wiktorii Ulma erkennt die Kirche also sehr eindeutig den Vorrang des Verständnisses der Heiligkeit als der sich betätigenden Gottes Gnaden im Menschen – bis in die Situationen hin, in denen dieser Mensch ganz unbewusst und religiös ‘passiv’ bleibt. Somit sprechen wir von der Heiligkeit, die verstanden wird als Aufschließung für die sich betätigende Gnade, die vermittelt werden kann zum Menschen über die natürlichen Bände, die ihn mit den anderen verbinden, selbst ohne das Bewusstwerden um ihre geistige oder religiöse Beschaffenheit. Es geht um die Mitarbeit mit der Gnade nach dem Maß der Möglichkeiten des Menschen im betreffemdem Zeitabschnitt seines Lebens.

Diese Frage hängt enge mit der anderen Frage zusammen nach der Erlösung der NICHT-geborenen Kinder, die also sterben, ohne die Möglichkeit gehabt zu haben, das Sakrament der Taufe empfangen zu können, wobei die Taufe unumgänglicher Tor zum Empfang der übrigen sechs Heiligen Sakramente darstellt. Die Stimme des Heiligen Vaters, der zur Ehre der Seligen das Kind der Wiktoria Ulma emporhebt, das gerade zur Stunde der Hinrichtung seiner Mutter geboren werden wollte, greift aufgrund der Autorität des Stellvertreters Christi, des Nachfolgers PETRI als des Beschließers des Himmlischen Reiches im eindeutigen Sinn die Schwankungen und theologischen Zweifel in diesem Bereich vor.

Die Seligsprechung der kleinsten geborenen Ulma-Kinder stellt ein wichtiges Zeichen dar, das an die wichtigen Wirkungen der Taufe erinnert. Sie bestätigt und erinnert daran, dass die Kirche über die unerschütterliche Glaubens-Gewissheit verfügt bezüglich der Erlösung der getauften Kinder, die gestorben sind bevor sie das Bewusstsein und die Macht des Willens erreicht haben, die den Menschen zum Begehen einer persönlichen Sünde befähigen.

2. NICHT-Geborener und Heiliger

Der Fall des jüngsten Kindes, dieses noch NICHT-Geborenen, das von nun an auf gleiche Art und Weise mit seinen Eltern und den getauften Geschwistern die Ehre erfahren wird, wie sie den Seligen eigen ist, bildet eine wesentliche Prämisse auf dem Weg der Reflexion der Kirche mit Bezug auf das Geschick der Kinder, die vor der Taufe gestorben sind. Die Kirche äußerte im Akt der Seligsprechung des erst zu gebären sollenden Kindes ihre volle und unerschütterliche Gewissheit in Frage seiner Heiligkeit, das heißt seiner Erlösung. Das bedeutet einen entschiedenen Vorwärtsschritt in gleichsam sprungsamer Einführung der ganzen Kirche in die Wahrheit der Gottes, was Werk des Heiligen Geistes ist, gemäß des Wortes des Sohnes Gottes (Joh 16,13).

Im Fall dieses jüngsten der Ulma-Kinder sprechen wir nicht allein von ‘Hoffnung auf ihre Erlösung’, sondern von Gewissheit. In diesem Zusammenhang wird im Dekret des Dikasteriums zu Heiligsprechungen betreffs des Märtyriums dieses erst zu gebärenden Kindes von der ‘Blut-Taufe’ gesprochen, die es empfangen hat, als es das Märtyrium gemeinsam mit seiner Mutter erlitten hat.
– Die Kirche kennt offenbar ebenfalls und nutzt die Kategorie der ‘Taufe des Wunsches’, das heißt der Situation, wann die Eltern ihr Kind taufen wollten, dennoch wegen irgendwelcher Umstände wurde dieser Wunsch nicht erfüllt. Aufgrund einer begründeten Analogie dürften weit gehende Schlüsse gezogen werden mit Bezug auf das Geschick der Kinder, die ohne die Taufe gestorben sind – gerade auch z.B. vor ihrer Geburt.
(die hier gedruckte Reflexion, unbedeutend adaptiert vonseiten des hier schreibenden Autors, stammt vom Artikel: Ks. Michał Lubowicki (vom 15.I.2023 r.) – Sie dazu: https://pl.aleteia.org/2023/01/15/dekret-o-meczenstwie-z-nienawisci-do-wiary-rodziny-ulmow/).

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L. Nationale und internatione Anerkennung

Der heldenhafte Dienst der Familie Ulma, dessen Ausdruck ihre Hilfe den Juden gegenüber war, die verbrecherische Hinrichtung dieser Familie vonseiten der deutschen Besatzungsmacht, wonach die religiöse Ehre für diese Familie immer mehr und in immer weiteren der gesellschaftlichen Kreise steigerte, die Gnaden die auf Fürsprache dieser Familie im Himmel errungen wurden und zuletzt die Seligsprechung der ganzen Ulmas-Familie hat ein weites Echo sowohl in Polen, wie außerhalb von Polen gefunden. Kein Wunder, dass immer andere staatliche Institutionen auf ihre Art und Weise Bemühungen unternommen haben, um ihr Gedenken und ihre heroische Tat womöglich würdig zu ehren, indem sie ihre Institution zu ihrer Ehre widmeten beziehungswiese auf irgendandere Art und Weise mit ihrem Namen verbunden haben.

Hier einige solche Verweisungen zur religiösen oder auch staatlichen Ehre, wie sie im Lauf der vergangenen Jahre in polnischer und auch internationaler Skala unternommen wurden.

1. Aufgrund des Beschlusses vom 13. September 1995 wurden Józef und Wiktoria Ulma postmortal vonseiten des Instituts Yad Vashem zu Jerusalem mit der besonderen Medaille geehrt und in die Reihe der ‘Gerechten unter den Völkern’ aufgenommen.

2. Ab dem 23. März 2006 – trägt die Grundschule in Markowa den Namen der Diener Gottes der Familie Ulma. Es wurde eine Gedenktafal mit der Inschrift eingemauert: „Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde” (Joh 15,13).

3. Der Präsident der Polnischen Republik, Lech Kaczyński, hat 2010 die Familie der Ulmas mit dem Kommandeur-Kreuz des Wiedergeborenen Polens Orders geehrt.

4. Das Polnische ‘IPN – Institut des Volks-Gedächtnisses’ hat am 24.März 2010 die Ausstellung unter dem Titel organisiert: „Samariter aus Markowa. Die Ulmas – Polen hingerichtet von Deutschen wegen ihrer Hilfe für die Juden.

5. Der Stadsrat in Łańcut beschloss am 17. Dezember 2013, dass eine bestimmte Straße von nun an den Namen erhält: ULMA-STRASSE. In Spur von Łańcut sind mehrere andere Städte gegangen.

6. Der Präsident von Polen, Andrzej Duda, öffnete am 17. März 2016 in Markowa das Museum der Polen, die im II. Weltkrieg die Juden gerettet haben.

7. Am 6. August 2016 ist die Fundation entstanden unter dem Namen: Familie der Ulma ‘SOAR’ zum Gedenken an die Heldenhaftigkeit der Familie Ulma und die Hilfe der Polen, die im Krieg die Juden gerettet haben.

8. Ab dem Jahr 2018 wurde der 24. März auf Initiative des Präsidenten Andrzej Duda als Voks-Tag des Gedenkens der Polen, die in okkupiertem Polen die Juden gerettet haben.

9. Der Bahnhof in Łańcut trägt ab dem 30. August 2023 den Namen der Familie Ulma. Diese Tatsache wurde mit der eingebauten Tafel des Arkadiusz Andrejkow geehrt.

10. In immer anderen Städten werden verschiedenartige Festlichkeiten gefeiert zu Ehren des Lebensopfers der Familie Ulma. So gibt es immer andere artistische Veranstaltungen, die z.B. in Philharmonien organisiert werden, in Theatern, oder verschiedenartigen Ausstellungen. Die Ulmas werden auch geehrt in Form einer Briefmarkenreihe, und anderseits in besonderen Andenksmünzen u.dgl.

11. Am 16. September 2023 wurde in Pilzno eine Tafel aufgezogen zu Ehre des Sel. Józef Ulma, der diese Staatliche Landwirtschafts-Schule besucht hat.

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M. Gebet aus der Messe zu Ehre der Seligen
der Ulma-Familie

Gebet auf Fürsprache
der Seligen der Ulma-Familie

Allmächtiger Gott, Du hast in der Seligen Familie Ulma die Liebe zu Verfolgten geweckt und ihnen Mut eingeflöst, ihre Hilfe bis zum Märtyrium zu leisten. Vermehre in uns die zur Hinopferung bereite Liebe zu Gott und die Nächsten, dass wir ein mutiges Zeugnis für unseren Glauben ablegen.
Durch Christus, unseren Herrn. Amen.

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IV. Teil, 7j. Kap.
Tarnów, 11.XI.2023.

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„ ... ICH WILL WIEDERKOMMEN UND EUCH ZU MIR NEHMEN, AUF DASS AUCH
!empt (0 kB)IHR SEID, WO ICH BIN”.
!empt (0 kB)Wie sind diese Kleinkinder, zumal dieses Ulma-NICHT-Geborene, in den
!empt (0 kB)Himmel geraten?


I. Kap. SELIGSPRECHUNG DES EHEPAARS ULMA und ihrer sieben Kinder

A. Josef und Viktoria Ulma
B. Ausbruch des Krieges und die Lage der Juden
C. Verrat-Anzeige: Tag des Märtyriums
D. Geschick der Getöteten und der Täter
E. Steigende religiöse Ehre der Ulma-Familie
F. Die Seligsprechungsmesse der Familie Ulma
G. Bruchstücke der Homilie bei der Seligkeitssprechungs-Messe gehalten
!empt (0 kB)vom Kard. Marcello Semeraro

!empt (0 kB)1. Bindender Wegweiser des Lebens für Eheleute und Familie
!empt (0 kB)2. Stimme des Kindes, das geboren werden sollte
!empt (0 kB)3. Wort an Vertreter der Jüdischen Gemeinschaft
!empt (0 kB)4. Invasion auf Ukraine – Eröffnung Polens
!empt (0 kB)5. Ehre der Familie der Ulmas – Beendung
H. Der Heilige Vater Franziskus von Rom aus an die Anwesenden in Markowa
I. „In odium fidei – Aus Hass zum Glauben”
J. Vom ‘Motu Proprio’ des Papstes Franziskus „Maiorem hac dilectionem ...”
K. Theologische Reflexion zur Seligsprechung der kleinen Kinder
!empt (0 kB)1. Heiligkeit über die Teilnahme am Glaubensband der Eltern
!empt (0 kB)2. NICHT-Geborener und Heiliger
L. Nationale und internatione Anerkennung
M. Gebet aus der Messe zu Ehre der Seligen der Ulma-Familie


Bilder-Fotos

Abb.1. Pfarrkirche in Markowa
Abb.2. Die ganze Familie der Ulmas
Abb.3. Bild des beiden Ehepaars Wiktoria und Józef Ulma.
Abb.4. Familienhaus der Ulmas
Abb.5. Reliquiar für die ganze Familie der Seligen Ulmas.w
Abb.6. Seligsprechungsbild der Familie Ulma
Abb.7. Mitte des Reliquiars mit Reliquien der Seligen der Familie Ulma
Ryc.8. Gebet auf Fürsprache der Seligen der Ulma-Familie