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CHRISTUS:
DAS LEBEN MEINES LEBENS

Chiara Corbella und Enrico Petrillo:
Jedes Kind
Gott zurückschenken zu dürfen

Kwiat

Einführend

Am 13. Juni 2012 stirbt Ehefrau und Mutter von drei Kindern, Chiara Corbella aus Rom, Italien. Es war kurz nachdem sie noch die bei der letzten zu Hause zelebrierten Heiligen Messe teilnehmen konnte. So kam Jesus in ihr Herz noch als Stärkung für ihren Heimweg ins ‘Haus des Vaters’.
– Ihrem gerade ein Jahr alt gewordenem Sohn Francesco hinterlässt sie die Worte: „Ich gehe in den Himmel, um mich um Maria und Davide kümmern. Du bleibst bei Papa. Ich werde dort für euch beten”.

Wiewohl sie mehrere Monate hindurch ihrer ersten Schwangerschaft wusste, dass ihr Kindlein, die gerade erwähnte Maria, mit großer Fehlbildung des Gehirns lebensunfähig war, erlag sie keinen Überredungen und wartete auf die natürliche Beendung der Schwangerschaft. Sie wollte alles tun, das ihr Kindlein auch noch getauft werden kann.

Ähnliches galt umso mehr bei ihrem zweiten Kind: dem Davide. Es zeigte sich bald, dass es bei ihm keine Beine gibt, und wegen der schweren Fehlbildung seiner Eingeweide war er von vornherein auf Sterben verurteilt ist. Chiara bleibt auch bei diesem Kindlein ohne zu zögern anseiten der ihr geschenkten Mutterschaft, um den Davide bis zur natürlichen Entbindung auszutragen. Der kleine lebte 38 Minuten. Auch er konnte ruhig gekuschelt und getauft werden.

Die beiden Ehegatten baten Gott um ein weiteres Kindlein. Es erschien in Kürze. Dieses Mal schien ihre Freude in Erfüllung zu gehen: der Francesco entwickelte sich lebhaft und ganz gesund. Allerdings mittlerweile kam bei Chiara selbst unerwartet ein sehr bösartiges Karzinom zutage. Ganz schnell kamen bedrohliche Metastasen zum Vorschein. Die ganz und gar Gott anvertrauende Mutter, lässt keine vorverlegte Entbindung zu: voller Liebe sorgt sie dafür, dass Francesco sich ruhig weiter entwickeln kann, bis sich die natürliche Frist seiner Geburt von allein meldet. Francesco kommt ganz gesund in die Welt. Allerdings für seine Mutter – Chiara, ist es jetzt schon entschieden zu spät, irgendwelche Krebstherapie einzuleiten. Die heldenhafte Mutter geht zu Ihrem Erlöser, voller Liebe, wenige Minuten nach der empfangenen letzten Heiligen Kommunion bei der letzten zu Hause bei ihr zelebrierten Messe: am 13.Juni 1912.

Am ersten Jahrestag Chiaras Heimganges in den Himmel gab es eine feierliche Messe in der Kirche ‘Divino Amore’ (Gottes Liebe: Marienheiligtum) bei Rom. Es war eine große Konzelebration und zur Heiligen Messe gab es weit über Tausend Gläubigen. Alle erzählen von Chiara als neuerlicher „Dr. Gianna Beretta-Molla”, die ebenfalls ihr Leben für ihr Kindlein dargebracht hat.

Wie heilig ist das Sakrament der Ehe! Wie groß die Gnaden des Sakramentes, wenn die beiden Ehegatten mit Gottes besonderen Gnaden dieses Sakramentes mitarbeiten und ihre gegenseitige Liebe dauernd an der Quelle selbst: der Eucharistie, schöpfen und zu aktivieren verstehen!

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'Ist solches Lächeln nicht der beste Lohn und Freude für Mutter und Vater, bei allen Mühen, Schmerzen und Sorgen um das Kind ab seiner Empfängnis an? - Und sollte sich Gott selbst, der Schöpfer seines Lebendigen Ebenbildes, nicht umso mehr freuen, wenn seine Kinder ... im Licht der Gnade wandeln und nach dem Haus des Vaters streben?

Quelle und Genehmigung

Die unterhalb dargestellte Geschichte von Chiara Corbella und ihrem Ehemann Enrico ist Abdruck aus der wunderbaren Zeitschrift der Missionsgemeinschaft „Familie Mariens”:Triumph des Herzens (Triumf serca), PDF-Familie Mariens, 21.Jg (IV) 2013/Nr. 119, 28-33 (Roczn. 21, nr 119, 28-33).

Redaktion der Zeitschrift:
Familie Mariens
Via Ombra 1
I-64010 Civitella del Tronto (TE)
Fax: 0039/0861/91 85 30
E-Mail: familiemariens@web.de

Für die freundliche, unentgeltliche Genehmigung für den Abdruck (und die Übersetzung in die polnische Sprachversion dieser Homepage) möchte sich der Autor dieser Seite von Herzen bedanken.
– Die Genehmigung wurde am 25. September 2013 erteilt.

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ICH     GEHE     IN     DEN     HIMMEL
Muss mich um Maria und Davide
kümmern

Du bleibst bei Papa
Ich werde dort für euch beten

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„Wir werden geboren für die Ewigkeit”

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Am 13. Juni 2013 wurde im Marienheiligtum „Divino Amore” bei Rom der Jahrestag des Heimgangs einer jungen Mutter gefeiert – Chiara Corbella. 24 Priester konzelebrierten bei diesem Hl. Messopfer, und weit über tausend Gläubige, darunter viele junge Familien mit Kindern, waren zu diesem Anlass aus ganz Italien angereist. Ähnlich der hl. Gianna Beretta Molla schenkte auch Chiara ihrem Sohn Francesco ihr Leben und wurde damit zu einem leuchtenden Beispiel einer Mutter, die das Leben ihrer Kinder unter allen Umständen schützt.

Rozmiar: 946 bajtów

Nichts Außergewöhnliches gab es in der Kindheit und Jugend von Chiara Corbella, die 1984 in Rom geboren wurde. Die gutsituierten Eltern lebten ihren Glauben in der charismatischen Erneuerungsbewegung und vermittelten dadurch ihren beiden Töchtern eine lebendige Beziehung zu Jesus und Maria. „Piccoli passi possibili – kleine machbare Schritte” wurde zu Chiaras Devise, nachdem sie als Jugendliche bei Einkehrtagen in Assisi die franziskanische Spiritualität kennen- und lieben gelernt hatte.

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Nach der Hochzeit Chiara mit Enrico: 21.September 2008. Alles im Licht der Gnade des gegenseitig sich gespendeten Sakraments, wobei immer Gott den ersten Platz einnehmen soll, alles unter der dauernden Führung Mariens.

Mit der Bitte, den von Gott für sie bestimmten Mann zu finden, unternahm sie eine Wallfahrt nach Medjugorje. Und die Gottesmutter erhörte sie sofort. Die 18-Jährige verliebte sich in Enrico Petrillo und war überzeugt: „Den werde ich heiraten”. Doch zeigte sich, dass beide noch reifen mussten. In den sechs Jahren ihrer Freundschaft und Verlobungszeit gab es Streit, Trennung, Tränen, doch immer wieder fanden sie zueinander zurück. Dank der Hilfe eines Franziskanerpaters, Fra Vito (siehe Foto etwas mehr unten) lebten sie ihre Verlobungszeit mit Jesus, bis sie sich am 21. September 2008 in Assisi ihr Jawort gaben.

Es war eine wunderschöne Hochzeit, denn Braut und Bräutigam waren bestens vorbereitet.

„Wir hatten uns unseren Ängsten gestellt und aufgehört, vom anderen etwas zu erwarten. Das gab uns einen unglaublichen Frieden und ein großes Vertrauen in Gottes Vorsehung, der uns mit Sicherheit auf unserem gemeinsamen Weg begleiten würde”,

bezeugte die 24-jährige Chiara ihren Freunden.

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Das erste erwartete Kindlein,
die Maria Grazia Letizia:
geboren und in einer halben Stunde gestorben
am 10.Juni 2009

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Nach der Trauung, Anfang des Lebens jetzt schon in Ehe. In der Mitter steht der Franziskanerpater Fra Vito, der als ihrer beiden Seelenführer vor allem Chiara bis zu ihrem Übergang in den Himmel begleitet hat.

Schon nach wenigen Monaten kam Chiara – wie die beiden es sich wünschten – in Erwartung. Doch zeigte die erste Ultraschalluntersuchung ein erschreckendes Bild. Chiara erzählte selbst:

„Nicht alles im Leben verläuft so, wie wir es uns wünschen. Der Herr hat oft andere Pläne mit uns, als wir es uns vorstellen. Ich sah mit der Ärztin auf dem Ultraschallbild, dass die Schädeldecke unseres Mädchens nicht ausgebildet war. Anenzephalie nennt man diese Fehlbildung des Gehirns, erklärte mir die Gynäkologin. Auch wenn sich das Kind perfekt bewegte, hatte es keine Lebenschance”.

Chiaras Ärztin fiel es nicht leicht, ihrer Patientin diese Diagnose mitzuteilen. Wie überrascht war sie über deren spontane Antwort:

„Gott macht nie einen Fehler!”

Damit war klar, dass eine Abtreibung nicht in Frage kommen würde.

„Ich wollte meinem Kind helfen, so gut ich nur konnte, und auf keinen Fall sein Leben riskieren. Aber wie sollte ich das meinem Mann sagen?”,

fragte sich Chiara.

„Ich verbrachte eine schreckliche Nacht und sagte zu Jesus:
‘Du möchtest mir dieses kranke Kind geben, aber warum hast Du zugelassen, dass ausgerechnet bei dieser Untersuchung Enrico nicht dabei sein konnte und ich diese Nachricht allein erfahren habe? Warum bittest Du mich darum, es ihm zu sagen’ ...?”

Da musste ich an die Gottesmutter denken. Auch sie hatte einen Sohn empfangen und musste diese schwierige Situation ihrem Mann erklären. Auch ihr hat Gott ein Kind geschenkt, das ihr nicht gehörte, das sterben sollte, und sie sollte ihren Sohn unter dem Kreuz stehend sterben sehen.
– Das brachte mich zur Einsicht, dass ich nicht alles gleich verstehen konnte und der Herr vielleicht etwas mit mir vorhatte, was ich jetzt noch nicht begriff. Da geschah das erste Wunder. Der Moment, in dem ich es Enrico sagte, war unvergesslich. Er umarmte mich und sagte:

„Sie ist unsere Tochter, und wir werden sie so behalten, wie sie ist”.

Wir weinten viel zusammen, und dennoch war es eine wunderschöne Schwangerschaft, in der wir jeden einzelnen Tag schätzen konnten, jedes Strampeln der kleinen Maria.

Durch die Krankheit des Kindes hatte ich über sieben Liter mehr Fruchtwasser als normal. Im Supermarkt sprachen uns die Leute oft an, ob wir Drillinge erwarteten. Und nicht selten kam dann der für uns schmerzvolle Kommentar: ‘Hoffentlich sind sie gesund ...!’ Niemand konnte in unseren Gesichtern lesen, was wir durchmachten. Wir waren wirklich glücklich in unserem Schmerz, denn wir haben viel zusammen gebetet.

Die Ärzte rieten Chiara, ihr Kind mit Kaiserschnitt zu gebären, um das Leben der Mutter in keiner Weise in Gefahr zu bringen. Doch sie vertraute auf Gottes Hilfe:

„Die Geburt verlief natürlich, schnell und schmerzvoll. In zwei Stunden kam Maria auf natürliche Weise zur Welt.
– Den Augenblick, in dem ich sie sah, werde ich nie vergessen. Ich verstand, dass wir ein Leben lang verbunden sein würden. Wir hatten Jesus gebeten, dass sie lebend geboren wird, damit wir sie taufen können. Das war das größte Geschenk, das Gott uns gemacht hat. Diese halbe Stunde war unvergesslich für mich. Sie gehörte zu den schönsten Augenblicken meines Lebens. Wenn ich abgetrieben hätte, hätte ich das sicher nicht sagen können.
– Wir tauften unsere Kleine auf den Namen Maria Grazia Letizia (= Maria-Gnade-Freude)”.

Enrico vertraute uns an, warum sie diesen Namen gewählt hatten:

Maria nannten wir unsere Tochter, weil die Gottesmutter uns gelehrt hat, dass sie nicht uns gehört und wir sie Gott zurückschenken dürfen.
Grazia sollte sie heißen, weil sie uns die Gnade geschenkt hat zu verstehen, dass es nicht wichtig ist, wie lange ein Mensch auf dieser Erde lebt, wohl aber, dass er geboren wird. Jeder Tag der Schwangerschaft war eine Gnade, denn wir spürten die Gegenwart Jesu bei uns.
– Und Letizia, weil sie uns in den neun Monaten so viel Freude im Leiden geschenkt hat und unsere Liebe zueinander dank ihr im Schmerz sehr gewachsen ist.

Jeder Mensch hat eine Mission. Maria Grazia hat die ihre auf dieser Erde bereits erfüllt, aber sie ist nicht beendet, denn sie wirkt vom Himmel aus weiter für uns.
– Es gibt ein Geheimnis in jedem Herzen, das du nicht kennst, aber Gott kennt es. Wir wollen oft der Herr unseres Lebens sein, alles selbst planen und dem Kreuz entfliehen, das Er uns anvertraut. Aber nur wenn du Seinen Weg mit deinem Leben bejahst, wirst du das Geheimnis lüften können.
– Wir haben in diesem Leiden entdeckt, dass wir Gott wirklich lieben”.

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Das zweite erwartete Kindlein,
der Davide Giovanni:
geboren und nach 38 Minuten gestorben
am 24.Juni 2010

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Enrico und Chiara pilgerten nach Medjugorje, um ein weiteres Kind zu erbitten. Und sie mussten nicht lange warten.
– Zunächst schien die Schwangerschaft gut zu verlaufen,
– doch dann zeigten die Ultraschalluntersuchungen, dass das Kind keine Beine hatte.
– Im siebten Monat stellten die Ärzte leider auch eine Fehlbildung der Eingeweide fest, was ein Leben unmöglich machte.

Ohne Zögern entschieden sich die leidgeprüften Eltern wiederum, die Schwangerschaft auf keinen Fall abzubrechen.

Frau Dr. Salernitano, die Gynäkologin Chiaras, war fassungslos:

„Ich habe nie einen Menschen kennengelernt, der sich so von Gott als einem guten Vater geliebt wusste wie Chiara.
– Ihre Reaktion verwirrte mich, als sie mit einem Lächeln und absoluter Sicherheit auch zu diesem Kind ‘ja’ sagte. Trotz der Leiden zeigte sie eine so große Dankbarkeit”.

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Bild aus Tagen der Todeskrankheit nach der Geburt des Francesco, kurz vor der Heimkehr der Chiara in den Himmel, zu ihren früheren kaum geborenen Kindlein: zu Maria-Grazia-Letitia und Davide-Giovanni. Chiaras rechtes Auge sieht infolge der Metastase des Karzinomas nicht mehr.

Die Ärztin war von dem jungen Ehepaar derart beeindruckt, dass sie ihnen ihre Freundschaft anbot:

„Ich bin für euch nicht mehr nur Ärztin, ich heiße Daniela. Und für euch bin ich 24 Stunden erreichbar, wann immer ihr mich braucht”.

Andere Freunde jedoch zogen sich immer mehr zurück. Die schwer geprüften Eltern mussten sich anhören, dass sie sicher genetische Probleme hätten, oder aber, dass diese Leiden wohl Folge persönlicher Schuld seien.
– Chiara und Enrico erlebten trotz der liebevollen Gebetsunterstützung ihrer eigenen Eltern große Einsamkeit und Dunkelheit. Gerade in diesen leidvollen Stunden jedoch verstand Chiara:

„Davide ist so, wie Gott ihn gewollt hat. Nicht er ist krank, sondern wir, die wir ein behindertes Kind nicht annehmen wollen”.

Am 24. Juni 2010 wurde Davide Giovanni geboren. 38 Minuten lebte er auf dieser Erde, konnte getauft werden und in den Himmel gehen. Enrico bezeugt:

„Durch Davide hat sich uns das ewige Leben ganz neu geoffenbart. Wir haben durch ihn verstanden, was im Leben wirklich wichtig ist: geliebt zu werden und sich lieben zu lassen.
– Man kann nicht sagen, dass wir diese Schwangerschaft mit Leichtigkeit durchgetragen hätten, aber mit viel Liebe und Gebet”.

Einer Freundin vertraute Chiara nach dieser Geburt ihre innere Erfahrung an:

„Gott ist größer als das größte Unglück, das passieren kann. Er schenkt dir eine neue Dimension des Lebens: die Ewigkeit”.

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Das Dritte Erwartete Kindlein,
der Francesco:
geboren am 30. Mai 2011

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Trotz aller Stimmen, die sie zur Vorsicht mahnten, wollten Enrico und Chiara ein weiteres Kind. Bei einer Fußwallfahrt zu den sieben Hauptkirchen Roms beteten sie um dieses Geschenk. Und Gott erhörte sie. Francesco, ein neuer kleiner Erdenbürger, kündigte sich an, nach den Ultraschallbildern ein gesundes Kind – die Freude war überströmend!

Doch als Chiara im fünften Monat in Erwartung war, wurde eine schlimme Wunde auf ihrer eigenen Zunge diagnostiziert: ein Karzinom, ein seltener, sehr aggressiver und sich schnell ausbreitender Krebs, der sofort behandelt werden musste.
– Doch Chiara und Enrico entschieden sich, die Schwangerschaft ohne einen Eingriff fortzuführen! Chiara schrieb ihrem gemeinsamen Seelenführer, dem Franziskaner P. Vito:

„Enrico und ich überlassen alles Jesus”.

Selbst das Drängen der Gynäkologin, die Geburt schon im 8. Monat einzuleiten, um bei Chiara endlich mit der Therapie beginnen zu können, lehnten die Eltern zum Wohle des Kindes ab.
– Am 30. Mai 2011 wurde Francesco, ein gesunder Junge, geboren.

Chiara begann sofort mit den notwendigen Chemo- und Radiotherapien. Doch es war zu spät. Im März 2012 erfuhr sie, dass ihr Krebsleiden bereits im Endstadium war und man nichts mehr tun konnte.

Die jungen Eltern wollten der Gottesmutter erneut ihre Familie anvertrauen. Mit einer großen Gruppe von Freunden und Verwandten flogen sie nach Medjugorje. Chiara selbst erhoffte sich kein Heilungswunder.

„Ich erbitte mir nur die Gnade, in der Gnade zu leben und zu leiden”.

Chiaras Mutter hatte ein Treffen mit dem Seher Ivan Dragicevic ermöglichen können. Als Ivan, der selbst Vater von drei Kindern ist, der sterbenskranken Chiara gegenübersaß, wurde es still. Auch er wusste nicht, wie er diese junge Mutter trösten sollte. Da stellte sie ihm eine Frage:

„Wenn du die Möglichkeit hättest zu wählen, heute noch zur Gottesmutter zu gehen oder bei deiner Familie hier auf der Erde zu bleiben, würdest du gehen?”

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In Medjugorje, nicht lange vor dem Tod von Chiara: 2012. Sie sprach dort kurz mit Ivan, einem der Seher, selbst Vater von 3 Kindern. Hier gestaltete sich endgültig die Entscheidung der Chiara: mutig Richtung Himmel weiter zu gehen. Die dunkle Brille verhüllt das nicht mehr sehende rechte Auge der Chiara.

Ohne Zögern antwortete Ivan mit einem „Ja”. Das genügte Chiara, um in völligem Frieden von Medjugorje zurückzukehren und sich in ihrem Leiden dem Willen Gottes zu ergeben.

Durch die Radiotherapie war Chiaras Luft- und Speiseröhre entzündet, so dass sie kaum mehr schlucken konnte. Metastasen breiteten sich in den Muskeln aus, wodurch die junge Mutter das rechte Augenlicht verlor. Bald wurde auch die Lunge befallen, so dass es Chiara schwerfiel zu atmen. Dazu kam noch eine Lungenentzündung.

Um der Hitze Roms zu entfliehen, verbrachte sie die letzten Monate ihres Lebens im kleinen Landhaus ihrer Familie nahe dem Meer.
– Enrico, Francesco, P. Vito und ihre Eltern waren bei ihr. Täglich feierten sie die Hl. Messe, hielten Lobpreis und beteten viele Stunden Jesus in der Hl. Eucharistie an. Alle ihre Freunde, die sie besuchten, kehrten mit größerer Freude nach Hause zurück, als sie gekommen waren.

Zum ersten Geburtstag Francescos schrieb Chiara ihm einen Brief, den man als ihr geistiges Testament bezeichnen kann:



Abschieds- und Erbschaftsworte
von Mutter Chiara
an ihren Sohn Francesco
zu seinem beendeten ersten Lebensjahr


Erster Geburtstag des Francesco: 30. Mai 2012
Mutter Chiara fuhr in den Himmel am 13. Juni 2012 weg

Rozmiar: 7701 bajtów

„Lieber Francí,

Heute wirst du ein Jahr alt, und wir fragten uns, was wir dir schenken können, was die Jahre überdauert. So haben wir entschieden, dir einen Brief zu schreiben.

Du warst ein großes Geschenk für unser Leben, denn du hast uns geholfen, über unsere menschlichen Grenzen hinauszuwachsen. Bei dem wenigen, was ich in den vergangenen Jahren verstanden habe, kann ich nur sagen, dass die Liebe das Zentrum unseres Lebens ist. Denn wir werden durch einen Akt der Liebe geboren.

Wir leben, um zu lieben und um geliebt zu werden, und wir werden sterben, um die wahre Liebe Gottes kennenzulernen. Das Ziel unseres Lebens ist, zu lieben und immer bereit zu sein zu lernen, die anderen zu lieben, wie nur Gott es dich lehren kann.

Die Liebe verzehrt dich, aber es ist schön, verzehrt zu werden, wie eine Kerze, die erst dann erlischt, wenn sie sich ganz verzehrt hat.

Was auch immer du tust, es hat nur Sinn, wenn du es im Hinblick auf das ewige Leben tust.

Wenn du wirklich liebst, wirst du bemerken, dass dir nichts gehört, denn alles ist ein Geschenk. Wie der hl. Franziskus sagt: das Gegenteil der Liebe ist das Besitzen-Wollen.

Wir haben Maria und Davide geliebt, und wir haben dich geliebt, aber gleichzeitig wussten wir, dass ihr uns nicht gehört.

Alles, was du hast, gehört dir nicht. Alles ist ein Geschenk von Gott.

Werde nie mutlos, mein Sohn! Gott nimmt dir nie etwas weg. Wenn Er etwas nimmt, dann nur, weil Er dir viel mehr dafür geben möchte...

Dank deiner Geschwister Maria und Davide haben wir uns in das ewige Leben verliebt. Wir wissen, dass du etwas Besonderes bist und eine große Sendung hast. Der Herr hat dich von Ewigkeit her gewollt, und Er wird dir den Weg zeigen, den du gehen sollst, wenn du Ihm dein Herz öffnest.

Vertrau dich Ihm an, es lohnt sich.

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Wenige Stunden vor ihrem Heimgang, als Enrico seine geliebte Frau so sehr leiden sah, dachte er an die Worte Jesu:

„Mein Joch drückt nicht, und Meine Last ist leicht”.

Und er fragte Chiara:

„Schatz, ist es wirklich so, dass das Kreuz Jesu leicht ist?”

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Rom, im Marienheiligtum Divino Amore, nach der Heiligen Messe zum ERSTEN Jahrestag der am 13.Juni 2012 gestorbenen Chiara Corbelle. Hier: ihr Ehemann Enrico Petrillo mit ihrem Kind Francesco, jetzt schon 2 Jahre alt. Er will unbedingt ebenfalls zum Mikrofon sprechen, als sein Vater Enrico das lebendige Zeugnis von seiner Ehefrau, Chiara, Mutter dieses Francesco, abgelegt hatte.

Sie antwortete mit gehauchten Worten, aber mit ihrem gewohnten Lächeln:

„Ja, es ist leicht und sehr süß!”

Chiara derart leiden zu sehen, war für Enrico eine Qual. Er versicherte ihr immer wieder:

„Wenn ich könnte, ich würde mein Leben für dich geben”.

Chiara hatte Verständnis für ihren Mann:

„Ja, ich habe es leicht, ich gehe zu unseren beiden Kindern in den Himmel”.

Gegen Mittag des 13. Juni 2012 zelebrierte Fra Vito die letzte Heilige Messe. Wenige Minuten nachdem Chiara kommuniziert hatte, um 12.30 Uhr, starb die 28-jährige Ehefrau und Mutter. Es war mehr als ein friedvoller Tod.

Ihr Mann bezeugt:

„Wir sahen Chiara glücklich und mit einem Lächeln auf den Lippen sterben. Ich kann es kaum erwarten, sie im Himmel wiederzusehen”.

Ihrem Sohn hinterließ sie die Worte:

„Ich gehe in den Himmel, um mich um Maria und Davide zu kümmern. Du bleibst bei Papa. Ich werde dort für euch beten”.

Als ein Journalist Enrico fragte, was er seinem Sohn einmal von Chiara erzählen wird, antwortete er:

„Ich werde Francesco sicher sagen, wie schön es ist, sich von Gott lieben zu lassen. Wenn du geliebt bist, dann vermagst du alles. Das ist das Wesentlichste im Leben: sich lieben lassen. Das hat deine Mama gemacht. Dann kannst du glücklich sterben”.

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Aus der letzten Zeit vor ihrem Tode, spielt Chiara immer noch auch auf der Geige. Sie kann mit ihrem rechten Auge nicht mehr sehen: eine der Metastasen der tödlichen Krebskrankheit, die sich schnell auf den ganzen Organismus ausweitet

Im Anschluss an den Jahresgottesdienst im römischen Marienheiligtum Divino Amore legte Enrico Zeugnis für den lebendigen Glauben seiner Frau ab. Der zweijährige Francesco wollte unbedingt auf Papas Arm ‘mitreden’.

Bei diesem Anlass durften auch einige Schwestern der Missionsgemeinschaft der Familie Mariens an der Heiligen Messe teilnehmen (= es geht um die Schwestern der Missionsgemeinschaft Familie Mariens, von derer Zeitschrift dieser Artikel herkommt). So konnten sie persönlich die Familie Chiaras kennenlernen und von Enrico so manches erfahren. So konnte der zu Ende gehende Artikel geschrieben werden.


Zu Chiaras Beerdigung am 16. Juni 2012 in Rom, der Kardinal Vellini vorstand, kamen mehr als tausend Gläubige. Chiara wollte mit ihrem Hochzeitskleid beerdigt werden, als Braut, die den Herrn mit brennender Lampe erwartet.
– Sie hatte ausdrücklich gewünscht, keine Blumen zu spenden, sondern viele Blumenstöcke bei ihrem Sarg aufzustellen, damit jede Familie einen solchen mit nach Hause nehmen könne, zur Erinnerung daran, dass alles in unserem Leben ein Geschenk Gottes ist.
– Alle, die bei dieser Feier teilgenommen haben, mussten mit Tränen in den Augen bezeugen: „Es war ein Fest”

Chiara hatte seit ihrer Kindheit eine lebendige, tiefe Beziehung zur Gottesmutter. Jeden Tag betete sie ein Weihegebet, das eine befreundete Ordensschwester im Geist des sel. Papstes Johannes Paul II. geschrieben hatte:

WEIHE   AN   MARIA

O Jungfrau Maria,
die du, meine Mutter bist und mich
so sehr mit göttlicher Liebe liebst,

nimm heute meinen Wunsch an, mich dir zu weihen.
Ich schenke dir mein ganzes Sein und mein Leben,
ich schenke dir meinen Leib, meine Gedanken und Gefühle,
meine tiefe Fähigkeit zu lieben und das Wahre zu erkennen.

Alles, was mein ist, ist Dein und gehört Dir.
Ich schenke Dir alles, um so ganz Christus zu gehören,
der das Leben meines Lebens ist.

Mit Vertrauen und Liebe wiederhole ich:
Morgenstern, der mich zu Jesus trägt,
„Totus Tuus”.



Rozmiar: 6826 bajtów

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Chiara Corbella
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Es sind drei Störche, die vor der Nacht zu ihrem Nest fliegen. Die Sicht dieser großen Vögel sieht ganz so aus, als ob der Himmlische Vater ... ein Lächeln seinen Kindern auf Erden erwiese ...

ks. Pawel Leks, SCJ
+

Stadniki, 25.IX.2013
RE-Lektüre: 25.X.2019.

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Chiara Corbella. Tabelle
Christus: Das Leben Meines Lebens. Chiara u. Enrico Petrillo: Jedes Kind Gott zurückschenken zu dürfen

Einführend
Quelle und Genehmigung
Ich gehe in den Himmel. Muss mich um Maria u. Davide kümmern ...
Heilige Messe am 13.Juni 2013: Erster Jahresgang nach Chiaras Tod
Gebet um Mann, Verlobung, Trauung
Das erste erwartete Kind: Maria-Grazia-Letitia
Das zweite erwartete Kindlein: der Davide Giovanni
Das dritte erwartete Kindlein: der Francesco
Abschieds- und Erbschaftsworte von Mutter Chiara an Francesco
Weiheakt an Maria, täglich von Chiara gebetet

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Anschrift des Autors der Homepage


Bilder-Fotos

Abb.1. Lächeln des Kindes mit Finger im Mund
Abb.2. Chara mit Enrico nach der Trauung
Abb.3. Nach der Trauung – Bild mit dem Geistlichen Vater
Abb.4. Chiara in Medjugorje: schon mit Metastase im Auge
Abb.5. Chiara in Medjugorje: Entscheidung schon getroffen
Abb.6. Enrico mit Francesco 2 Jahre nach dem Tod der Chiary
Abb.7. Kranke Chiara spielt dennoch auf der Geige
Abb.8. Lächeln des Himmlischen Vaters: 3 Störche am Horizont