(0,7kB)    (0,7 kB)

VERMERK: Abkürzungen zur angeführten Literatur s. Literatur


(8.840 kB

Jahwéh in Treue zum Bund – und das Ehe-Band

In Zusammenfassung der dargestellten immer anderen Aspekte Jahwéh in der Bindung seiner Selbst mit dem Bund, den Er mit Israel, dem Volk seiner Auserwählung geschlossen hat, genügt es eigentlich, dass man sich die eine, spontan aufkommende Frage stellt:

Wären all diese, jetzt tiefer zum Bewusstsein genommenen Eigenschaften Jahwéh als Gottes des Bundes vom Sinai, der so viele Jahrhunderte hindurch immerwährend um die Treue in Gegenseitigkeit der unter Sinai gelobenen Liebe gekämpft hat und unabänderlich von neuem bereit war Israel aufzunehmen und selbst den schlimmsten ‘Verrat’ der ständig begangenen ‘Unzucht-mit-fremden-Göttern’ zu vergeben – vorstellbar, wenn Jahwéh hinsichtlich seines Selbst, wie auch angesichts des Volks seiner Auserwählung – sich nicht zur Bräutlichkeit verpflichtet finden sollte im Gebunden-Sein an seine „segulláh” : sein auserkorenes, persönlichstes Eigentum – Israel, das Er anderswo um einen riesigen Preis erworben hat?
– Dieser Preis konnte in allen ‘großen Taten’ der Herausführung der Hebräer aus Ägypten, in der Besorgtheit um sie in Jahren des Lebens in der Wüste, und dann bei der siegreichen Hineinführung der Hebräer in das Land der Verheißung dauernd greifbar wahrgenommen werden.

Jahwéh zeigt immerwährend der Erste – angesichts des ganzen Weltalls – und selbstverständlich angesichts des Volks seiner Auserwählung und Vorliebe, was das heißt: Treue zum einmal gegebenen Wort: „Ich liebe Dich, Du Meine! Du Mein Volk!” Er verifiziert auch angesichts seines Selbst und seines Volks, dass Er der Erste: liebt – in Wahrheit. Nicht zum ‘Lohn’, noch um des Wohlbehagens und Trostes halber, das Er vonseiten seines Volkes wahrnehmen könnte. Seine Liebe, die fortwährend zur Teilhabe am eigenen Leben und eigener Liebe einlädt – strebt unabänderlich danach, dass diese Seine, Geliebte: Israel-Braut, seiner Liebe würdig werde: „heilig und unbefleckt”, wie es einmal der Völkerapostel treffend sagen wird (Eph 1,4; 5,27).

In dieser Lage müssen wir uns zum Bewusstsein bringen, dass die dargestellte Übersicht der Geschichte der Bünde Jahwéh mit dem Volk seiner Auserwählung sowohl für das damalige Israel, wie auch für die Menschen-Familie aller Zeiten und auch für uns, die wir in der Zeitepoche der „Fülle der Zeit”  leben, eine fortbestehende anschauliche Stunde über die Wirklichkeit darstellt, mit der sich das Liebe-Band zwischen Personen, die sich mit dem Ehe-Bund verbunden haben, kennzeichnen soll. Die Ehe kann nicht anders sein, als nur unabdingbar unauflöslich, un-trennbar, treu zu einmal sich gegenseitig gegebenem Wort.

Der einseitige Abbruch des ehelichen Einverständnisses [die dargestellte Übersicht liefert solche Beispiele in fast unzählbarer Menge] wird niemals zum Grund, dass diese beiden voneinander weggehen.
– In solchen Umständen muss sich die bisherige Liebe in Erlösungs-Liebe umgestalten. Sie kämpft geduldig um die Wiedergewinnung der verratenen Liebe. Sie versteht es zugleich in der Unbeugsamkeit zum einmal gegebenen Wort – den unaussprechlichen Schmerz zu erdulden, der ihr vonseiten dieses Anderen mit dem in ihren Augen begangenen ‘Ehebruch-mit-anderen-Personen’ zugefügt wird.

(3,5 kB)

b. Geschichte der Bünde
vom Gesichtspunkt Israels aus

Es gehört sich jetzt, der Reihe nach, auf die oben dargerstellte Geschichte der Liebe vonseiten Jahwéh des Bundes mit seinem Volk Israel – vom Gesichtspunkt aus Israels selbst zu betrachten. Auch hier schieben sich mehrere Bemerkungen auf.

Rozmiar: 382 bajtów  Man kann schwer die grundlegende Tatsache nicht bemerken. Und zwar, Jahwéh hat den Bund der Kommunion in Leben und Liebe mit dem Volk, das Er sich auserwählt hat, als ungemein seriöse Wirklichkeit angenommen. Ihmzufolge hat Er dieses Volk befreit, hat es um einen großen Preis erworben und aus Ägypten „mit erhobenem Arm” herausgeführt (Ex 6,6).
– Alles geschah unter politisch unerklärbaren Umständen. Nachdem Er die erste Verheißung erfüllt hat: die Herausführung der Israeliten aus Ägypten, hat Er diesem Volk, das Er als seine segulláh: sein ‘Augapfel’ (Sach 2,12) geliebt und wachsam überwachtes persönlichstes Besitztum gehütet hat – den erwähnten Bund unter Sinai angeboten.

(8.3 kB)
Zwei Jugendliche in Hemden mit charakteristischer Inschrift: Wir sind gekommen, um IHM zu huldigen: wir haben 3786 Meilen durchgemacht.

Der Bund ist ein eigenartiger zweiseitiger Vertrag, kraft dessen zwei Seiten bestimmte Verpflichtungen auf sich nehmen. In diesem Fall waren es die folgenden Seiten: einerseits Jahwéh – und anderseits die Hebräer-Israeliten.

Die Hebräer konnten unmöglich nicht verstehen, dass Jahwéh diesen Bund als Einverständnis im Typus des ‘ehelichen’ Einverständnisses anbietet – offenbar in Gottes Bedeutung dieses Wortes. Gott hat die Bedingungen des dabei erklärten Einverständnisses im Dekalog ausgeprägt, d.h. in Form der Zehn Gebote Gottes. Es war bündiger Ausdruck des geschlossenen, feierlich angenommenen – und mit dargebrachtem Opfer besiegelten Bundes:

„Er schrieb auf die Tafeln die Worte des Bundes
– die Zehn Worte” (Ex 34,28; s. Dtn 4,13; 10,4).

Es wird hier immer wieder hervorgehoben, dass Gott keinen anderen Bund schließen kann, als nur ... einen bräutlich-ehelichen! Ist nämlich Gott – Liebe, ist Er alles andere, aber keine ‘Eiskälte’, die mit ‘Liebe’ nichts zu tun haben würde. Seine Liebe ist schlechterdings lebendigst ... ‘warm’ !

So ist es verständlich, dass der Bund, der unter Sinai geschlossen wurde als Ausdruck des ‘bräutlichen’ Einverständnisses zwischen Jahwéh und Israel und jedem Einzelnen in Israel, sich um das Erste Gebot sammelt. Es wurde Israel sowohl in negativer, wie positiver Form übermittelt.

(0,31 kB)  In seiner negativen Form lautet das Erste Gebot folgender:

„Ich bin Jahwéh, dein Gott [Elohim], der dich aus dem Land Ägypten,
aus dem Sklavenhaus, herausgeführt hat.
Du sollst keine andern Götter haben neben Mir!” (Ex 20,2f.).

(0,54 kB)  Das positiv formulierte Gegenstück, das zugleich die grundsätzliche Chance bildet, die Jahwéh Israel angeboten hat, stellen Worte des gleichzeitigen Gebotes und Gebetes dar:

Höre, Israel! Jahwéh ist unser Gott – Jahwéh der Einzige.
Du wirst lieben – Jahwéh, deinen Gott,
mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit ganzer Kraft” (Dtn 6,4f. – S. ob.: Worte: ‘Höre, Israel ...’).

Das Volk der Erwählung Gottes hat den angebotenen Bund voller Enthusiasmus angenommen. Niemand konnte den geringsten Zweifel hegen, dass von hinterher der unwahrscheinlichen Zeichen und Wunder, die ihre Wanderung von Ägypten bis zum Sinai, und danach bis zur Einnahme Kanaan als weiterer Stufe der vonseiten Jahwéh erfüllten Verheißungen begleiteten, dessen weitere Folge ganze Jahrhunderte hindurch sein Zugegen-Sein-mit-diesem-Seinen-Volk im Land der Verheißung bildete, unabänderlich nicht ein ‘Etwas’, sondern ein ‘Jemand’ : eine Person durchblickt. Mose war lediglich sichtbarer Vertreter vonseiten Jahwéh für die Ägypter – und offenbar auch für das Volk Israel.

Dieser eigentliche, der Israel „aus dem Sklavenhaus” (Ex 6,6; 13,3.14; 20,2) befreit hat, war nicht Mose. Umso weniger war es irgendeine ersonnene-fiktive Gestalt. Es ist dagegen unabwendbar treu Gott der Lebendige, der nicht tot ist. Es ist Jener, der sich Mose offenbart hat (Ex 3; 6), wie früher den Patriarchen: Abraham-Isaak-Jakob. Sein Name lautet: „Ich-Bin-der-Ich-Bin”, wenn er sein Selbst in Erster Person offenbart. Meistenfalls wird sein ‘Eigen’-Name von der Dritten Person des hier angewandten Verbums abgeleitet: „Jahwéh = Er-IST (da)(Ex 3,14; 6,2.6; 15,3; usw.).

(0,39 kB)  Jener JAHWÉH hat nichts mit irgendwelchen ‘Göttern’ zu tun, die ihre Erscheinung und Existenz dem artistischen Talent des Menschen: eines Bildhauers, zu verdanken haben. Jeder ‘Götze’ ist seinem Wesen nach Nicht-Existenz! Es ‘existiert’ allein die erzeugte Figur, bzw. die Skulptur, oder das gemalte Bildnis. Dagegen es existiert kein künstlicher ‘Gott’! Die Existenz irgendeines Kontra-Gottes (Gottheit) ist große Absurdität. Kein Gott, der vom Menschen ‘erzeugt-gemacht’ wurde, bzw. der ein vom Gott der Wahrheit-Treue erschaffenes Geschöpf ist, wie z.B. die Sterne und Planeten, hat sein ‘Existieren’ von sich selbst.

Dagegen von seinem Selbst existiert allein JAHWÉH. Er, und nur Er ist Dieser, der tatsächlich „IST” – und Der daselbst jedes Mal wirksam ‘tätig’ ist. Kein künstlich erzeugter Gott ist imstande sich zu ‘bewegen’, noch etwas zu ‘tun’, d.h. sich zu betätigen. Das alles demzufolge, weil jeder ‘Götze’ nur Erzeugnis des Menschen ist, und nicht umgekehrt!

Wenn also ‘Fremde Götter’ erst vom Menschen ‘gemacht-erzeugt’ werden, soll man vor allem vor ihnen keine ‘Furcht’ haben! Denn diese Götter sind gerade als ‘Götter’ ihrem Wesen nach Nicht-Existenz, anders gesagt: es gibt sie NICHT !

Sollten aber diese ‘Götter’ zwar existieren, allerdings sie haben ihre Existenz von Jahwéh selbst erhalten haben (ähnlich wie auch der Mensch nur erschaffen worden ist: Gen 1,27), erfüllen sie nur die Rolle der Diener : solche, wie es ihnen vom Schöpfer selbst – Jahwéh, bestimmt wurde.

So ist z.B. die Aufgabe der Sterne und Planeten. Sie sind keine Götter, dagegen Gott hat sie dazu erschaffen, dass sie bestimmte Dienstfunktionen erfüllen (Gen 1,16f.).
– Unter anderen hat sich der biblische Autor nicht einmal die Mühe gegeben, um die von Gott erschaffene Sonne und den Mond bei ihrem Namen zu ‘ehren’. Er bezeichnet sie dagegen nur umschreibend. Denn der ‘Name’ selbst sei es der Sonne, sei es des Mondes – galt in vielen Ländern und Kulturen des Altertums schon auch als ‘Gottheit-Götze’:

„Elohim machte zwei große Lichter:
das größere Licht zur Beherrschung des Tages [= Sonne];
und das kleinere Licht zur Beherrschung der Nacht [= Mond];
und die Sterne.
Elohim setzte sie an die Wölbung des Himmels, über die Erde zu leuchten und zu herrschen über den Tag und über die Nacht und zwischen dem Licht und der Finsternis zu scheiden ...” (Gen 1,16ff.).

Demzufolge muss aber folgerichtig festgestellt werden: das Wesen jedes ‘Götzen’, der nicht ‘Gott’ ist, beruht auf Nicht-zu-lieben. Allein schon deshalb, weil es schlechterdings keinen künstlichen ‘Gott’ gibt.

Es wäre also Ausdruck des Un-Verstandes, sollte jemand versuchen, einem ‘gemachten’  Götzen irgendwelche Erweise von Ehre oder Huldigung zu bereiten.
– Übrigens die ‘Götter’ sind nicht nur Nicht-Existieren, sondern deutlicher gesagt: jeder der Götzen ist ein Nichts [hebr.: hébel]. Der Mensch, der dem ‘Nichts’ huldigt, tut Verkehrtheit: er betätigt sich seinem Verstand zuwider !

Sollte aber jemand bei seiner ‘Lebensgestaltung’ mit irgendwelchen scheinbaren Forderungen eines Götzen rechnen, der doch seinem Wesen nach ein ‘Nichts’ ist, müsste er daselbst damit rechnen, dass er selbst ... ein ‘Nichts’ wird (s. ob.: Sie liefen der Nichtigkeit hinterher – und wurden selber Nichtig).
– Wir konnten uns schon überzeugen, dass gerade so den Unsinn des Kultus, der den ‘Nichtigkeiten’ gehuldigt wurde, im ganzen Zeitraum der vergangenen Geschichte Israels auch schon die ‘früheren’ Propheten formuliert haben.

(0,39 kB)  In dieser Situation kann die Haltung der Hebräer geschätzt werden, die sich nach der Zeit der Richter in das Volk Israel umgestaltet haben – angesichts der auf sich genommenen, in wichtigereren Geschichtsmomenten unabänderlich erneuerten Verpflichtungen: dass sie nämlich die Bedingungen des Bundes treu befolgen werden.
– Es zeigt sich nämlich, dass dieselben Israeliten, die:

(0,2 kB)  ‘gestern’  feierlich erklärt haben, dass sie:
(0,6 kB) „Jahwéh als ihren Gott mit ganzem Herzen lieben werden,
(0,6 kB) mit ganzer Seele, mit ganzer Kraft” (Dtn 6,5),
(0,2 kB)  am ‘heutigen’  Tag – freilich:
(0,6 kB)‘lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit ganzer Kraft’,
(0,6 kB)allerdings nicht Jahwéh, sondern die ... fremden Götter: die Götzen-Nichtigkeiten.
(0,6 kB)– Dass es nur nicht Gott der Lebendige sei: dieser Jahwéh !

Das Gesamte der Geschichte Israels, das wir in diesem Unterpunkt unserer Erwägungen erörtert haben: die Zeitphase der früheren Propheten, stellt das Grauen eines Wegganges von Jahwéh – nach dem anderen Weggang von Ihm dar. Es sind daselbst Sünden in wörtlichstem Sinn dieses Wortes: Sünden des ‘Ehebruchs Israels mit fremden Göttern’.

Bücher der ‘früheren’ Propheten wenden diese Bezeichnung ohne geringsten Wank an. Die fortbestehende Sünde Israels als Gesamtheit ist im Angesicht Jahwéh ein Verharren im Ehebruch-mit-fremden-Göttern!

Die so strenge Zensur der Geschichte der ‘bräutlichen Liebe’ zwischen Israel und Jahwéh im Zeitraum des 12. - 6. Jh. vor Chr. dürfte zeitweilig ein wenig gemildert werden. In diesem Sinn, dass Israel wohl nicht jedesmalig eine formale Apostasie von Jahwéh begangen hat, sondern im Grund genommen einem gemeinen religiösen Synkretismus verfiel.

In solchem Fall würde es demnach nicht – zumindest als Grundsatz – um die formale Absage und totale Verleugnung Jahwéh gehen, noch um formalen Weggang von Ihm als dem ‘eigenen’ Gott von Israel – in einiger Analogie dazu, dass die Moabiter als den ‘ihren’ Gott – den Moloch gehabt haben, die Ammonniter – den Milkom, und die Sidoniter einen noch anderen Báal.
– Denn am meisten haben die Israeliten gerade den synkretistischen Kultus betrieben, d.h. sie haben gehuldigt und Opfer dargebracht sowohl Jahwéh, als auch immer anderen Baálen, und umso mehr der sehr beliebten und heiß verehrten Göttin der Liebeskünstlereien und Sinnlichkeit: der Aschtarte.

Allerdings dem Sachverstand nach war aller synkretistische Kultus tatsächliche Apostasie von Jahwéh und bildete Verrat Jahwéh. Indem es andere Götter nicht gibt, wird daselbst die Huldigung an Jahwéh – und außerdem die Huldigung noch vielen anderen ‘Göttern’ [= Nichts-en] Vergehen gegen die Wahrheit des Seins, und zu gleicher Zeit die höchstmögliche Schändung Jahwéh selbst. Gott-die-Wahrheit wird in solchem Fall auf das Niveau der ‘erschaffenen’ Gottheiten herabgeführt, indem Er auf gleicher Stufe wie sie gestellt wird, sollte man Ihn auch letztlich ein ganz wenig etwas ‘höher’ als diese gestellt haben.

Daher haben alle ‘früheren’ Propheten irgendwelche Formen des synkretistischen Kultus jedesmalig als Treulosigkeit gebrandmarkt, d.h. als ehelichen Verrat der Treue, der auch als Sünde des Ehebruches in Jahwéh’s Augen bezeichnet wurde, indem man sich mit fremden Göttern eingelassen hat.

(0,38 kB)  Von unserem Gesichtspunkt aus ist diese prophetische Wertschätzung ungemein charakteristisch. Wir befinden uns zurzeit auf der Stufe der Nachsuche im Gottes-Geschriebenem-Wort nach Spuren, bzw. geradeaus Bezeichnungen, die die Beziehungen, wie sie sich zwischen Jahwéh, dem Gott des Bundes (in Gottes Art und Weise: Bräutlichen Bundes) – und Israel und jedem einzelnen Menschen – als Beziehungen im ehelichen Typus gestaltet haben. Zu solchen Bezeichnungen gehört außer Zweifel die Bezeichnung der Apostasie von Jahwéh als Sünde des zanáh = Ehebruch-Unzucht-mit-anderen-Göttern-begehen.

Kann man sich in dieser Lage noch wundern, dass die Huldigung fremden Göttern – beständig als „Reizung” Jahwéh bezeichnet wird (Ri 1,13), bzw. dass deswegen dazu geführt wurde, dass sich bei Jahwéh infolge solcher Sünden „sein Zorn gegen Israel entzündete” (Ex 32,10), und selbst dass Jahwéh „mit heftigem Zorn ergrimmte gegen Israel und es letztlich von seinem Angesicht verstieß” (2 Kön 17,18; Num 25,3f.11)?

(9.7 kB)
Eine mutige Teilnehmerin, die zum XX. Welt-Jugend-Tag von der Schwarzen Erde gefahren ist. Da beide Hände mit übrigem Gepäck besetzt sind, bleibt es noch - gemäß der Lokalsitte in Afrika - den schweren Koffer ... auf dem Kopf zu tragen. Was man aber nicht macht, um nur die Gelegenheit zu nutzen, und Jesus dem Eucharistischen die Ehre zu erweisen: nach dem Beispiel der Drei Weisen, die nach Betlehem gewandert sind, wo Jesus Christus geboren ist, um IHM die Göttliche Huld zu erweisen und die mitgenommenen Herzensgaben darzubringen.

Wie treffend wird diese Wirklichkeit in der Abschiedshymne von Mose zum Ausdruck gebracht:

„Jeschurún wurde fett [Lieblingsbezeichnung für Israel als des scheinbar ‘Gerechten’]
und bockte:
– Ja, fett und voll und feist bist du geworden.
Er stieß den Gott, der ihn geformt hatte, von sich;
und hielt den Fels für dumm, der ihn gerettet hatte.
Sie weckten seine Eifersucht durch fremde, – durch gräuliche Wesen [Kultus der fremden Götter].
Sie opferten Geistern, die keine Gottheiten sind, – und Göttern, die sie früher nicht kannten,
Neulingen, die erst vor kurzem gekommen waren – vor denen eure Väter sich nicht fürchteten ...
Da sah Jahwéh, dass Er geschmäht wurde von seinen Söhnen und Töchtern,
die seinen Zorn erregten.
Und Er sagte: ‘Ich will mein Gesicht vor ihnen verbergen
und dann sehen, was in Zukunft mit ihnen geschieht.
Denn sie sind eine Generation des Aufruhrs – Söhne, in denen die Untreue sitzt.
Sie haben Meine Eifersucht geweckt durch einen Gott, der kein Gott ist, –
Mich zum Zorn gereizt durch ihre Götter aus Luft ...” (Dtn 32,15-21).

Das Gottes-Geschriebene-Wort findet sich nicht ungelegen beim Ausdrücken der ‘Reaktionen’ Gottes angesichts vor allem dieser Art der Sünden: der Ehre, die immer anderen Lokal-Gottheiten gehuldigt wird, eventuell importierten Gottheiten aus fremden Völkern und Kulturen – mit Sprache weit vorangeschobener Anthropomorphismen zu schildern, und umso mehr Anthropopathismen [Ausdrucksweise über Gott als ob bei Ihm ‘Erlebnisse-Wahrnehmungen’ gleichsam dieser, die beim Menschen vorkommen, erschienen].

Nicht selten äußerte sich dieser Kultus mit tatsächlich betriebener Prostitution. Die Leute versuchten sie mit sophistischem Beweggrunds-Unterbau als Erhabenheit darzustellen, dass es hier nämlich um ‘sakrale’  Prostitution geht, die der Göttin der Liebeskunst und Verführung – Aschtarte, der Königin des Himmels, zu Ehren dargebracht wird.
– In vielen anderen Fällen ging man wohl im religiös-moralischen Verfall nicht bis so weit voran, um der gemeinen Prostitution den Anschein eines religiösen Kult-Aktes zu geben. Diese Kulten drückten sich dann vor allem mit unterschiedlichen Opfern aus, die jenen Göttern dargebracht wurden.

Immer wieder gab es ab und zu, auch in Israel, das am Dekalog und dem Bund mit Jahwéh erzogen worden ist, solche Ereignisse, wann jemand zum Schluss kam, manche Götter wären nach menschlichem Blut dürstig. Zu diesem Zweck wurden ihnen Menschen-Opfer dargebracht.

Das geschah in der Regel so, dass „ein Kind durch das Feuer durchgeführt wurde”.
– Solchen schauderhaften Opfern sind leider des Öfteren vor allem Könige vorangeschritten, diese nicht ausgenommen, die am Davids Thron gesessen haben, wobei doch an ihn Messianische Verheißungen gebunden waren.

(0,38 kB)  Die Israeliten, die sich vom Ersten Gebot des Bundes, der mit Jahwéh geschlossen wurde, losgetrennt haben, mussten vortrefflichen Bescheid wissen, was sie daselbst begehen. Gott hat durch seine auserwählten Männer – die Propheten, die Gewissen der Israeliten systematisch erschüttert: sowohl der Könige und Dignitäre in staatlicher und religiöser Vertikale, wie des gemeinen Volks.
– Wenn ein Prophet die Sünden gegen das Erste Gebot Gottes unumwunden als ‘Ehebruch’ mit fremden Göttern bezeichnet hat, hat jeder Israelit die grelle Ausdruckskraft dieser Bezeichnung allzu gut verstanden. Er war sich auch gut bewusst, dass Jahwéh – kein ‘angestrichener’-fiktiver, sondern lebendiger Gott ist.

Die Israeliten haben sich vorzüglich zurechtgefunden, was die Eigenschaften Jahwéh als ihres Gottes angeht. Sie wussten besten Bescheid über die Tatsache, dass falls Jahwéh auf die von ihnen begangenen Sünden nicht sofort reagiert und die Apostasie nicht an der Stelle bestraft, ist es in keinem Fall Beweis seiner Ohnmacht, sondern seiner schwer zu begreifenden Barmherzigkeit und Geduld.
– Sie wussten aber auch, dass das Warten vonseiten Gottes auf Bekehrung der Herzen und die Zurückweisung aller ‘fremden Götter’ ihre Zeitgrenzen hat. Und dass dann ein ... Wehe kommt, dessen dramatische Beispiele in der Geschichte Gottes mit dem Menschen nicht fehlen.

Daselbst wussten aber die Israeliten – aufgrund der wiederholt bestätigten Erfahrungen aus eigener Geschichte – sowohl Nord-Israels, wie Süd-Israels, dass die prophetische Warnung: „Sie liefen Nichtigen Göttern nach – und wurden selbst zunichte” (2 Kön 17,15) an wirkliche Tatsachen trächtig ist. Sollte man zu solcher Stunde selbst die Problematik des ewigen Lebens übergehen, das jeder einzelne Mensch sich selbst mit seiner guten oder schlechten Verhaltensweise vorbereitet, worüber sich auch schon der Mensch der vor-Christlichen Epoche gut bewusst war, so war es doch klar, dass jede Sünde der Apostasie das Nicht-Existieren anstrebte: das Verschwinden von der Landkarte der Erde.

(0,13 kB)  Augenscheinliche Illustration dazu war die Zeit der Richter, und danach das Verschwinden von der Weltkarte zuerst des Reiches Efraim im Jahr 722, und in kaum 140 Jahren später, im Jahr 586 – des Reiches Juda, samt Jerusalem, seiner Hauptstadt.

(0,13 kB)  Im Fall von Sodom und Gomorra, als es dort selbst diese nur zehn „Gerechte” nicht gegeben hat, hat es schon keine Chance gegeben, dass diese Städte samt ihrer Umgebung gerettet werden könnten (Gen 18,32).

(0,2 kB)  Ähnliches geschah früher in der Zeit der schauderhaften Sintflut. Die Sünden haben Gott mit ihrer Schwere und Entartungen bis zu diesem Grad provoziert, dass „es Jahwéh reute, dass Er die Menschen auf Erden erschaffen hatte ...” (Gen 6,6). Die allgemein betriebenen Scheußlichkeiten und ostentative Nicht-Beachtung Gottes haben nach langer Zeit, da Gott auf die Bekehrung gewartet hat, zum Verschwinden dieser Leute gebracht, und selbst solidarisch samt ihnen auch der Tiere (Gen 7,21-23). „Übrig blieb nur Noach und was mit ihm in der Arche war ...” (Gen 7,23b).

(0,13 kB)  Zum Finale des Reiches Nord-Israel wurde sein definitives Wegstreichen aus der Weltgeschichte. Es hat sich wörtlich das prophetische Wort bewahrheitet: „Sie liefen nichtigen Göttern nach – und wurden selbst zunichte”. Sie haben es nämlich vorgezogen, den ‘Nichts’en’ zu huldigen – und bekamen von jenen ‘Nichts’en’ zum Lohn das, wonach sie gestrebt haben: „sie wurden Nichts”, d.h. sie haben aufgehört, weiter zu existieren.

Es dürfte den Anschein haben, das Reich Juda mit Jerusalem und dem Tempel Jahwéh werde sich den Untergang des Reichs Efraim (Nord-Israel) zu Herzen nehmen, demzufolge es sich bekehrt. Es ist aber anders geworden. Für Jahwéh waren die Warnungen kein Scherz. Durch seine Propheten, darunter besonders Jeremia, ließ Er wiederholt klar zu verstehen, dass der Tempel Jahwéh an sich niemals Garantie für eine Rettung erfüllt, wenn die Verhaltensweise der Judäer dem geschlossenen Bund widersprechen wird (vgl. Jer 7,3-20).

Allerdings die Sünden von Juda haben sich schon in Zustand der Verstocktheit und Unbekehrbarkeit verwandelt. Selbst die Religions-Reform, die vom König Joschija mit strenger Folgerichtigkeit durchgeführt wurde, war nicht imstande, eine aufrichtige Bekehrung der Herzen herbeizuführen. Der biblische Autor stellt mit Herzensschmerz fest, der unmöglich kein Echo des umso größeren ‘Schmerzes’ Jahwéh selbst sein kann wegen des gleichsam versteinerten Willens der Judäer von Jahwéh wegzugehen – zum Dienst ... den Nichts’en hin:

„Doch kehrte sich Jahwéh nicht ab von der großen Glut seines Zornes, mit der sein Zorn gegen Juda entbrannt war, wegen all der Kränkungen, mit denen Manasse Ihn gekränkt hatte.
– So hatte Jahwe gesagt:
‘Auch Juda will ich von meinem Angesicht entfernen, wie Ich Israel entfernt habe;
und Ich will diese Stadt verwerfen, die Ich erwählt habe, Jerusalem,
und das Haus, von dem Ich gesagt habe:
Mein Name soll dort sein” (2 Kön 23,26f.).

Erste Stufe bei der Vernichtung von Juda waren die Ereignisse nach dem Untergang des Assyrischen Staates (612: Niederlage von Ninive, Ende von Assur: 606), als das aufkommende Reich Neo-Babylonien unter Nebukadnezzar (605-562) u.a. Juda verwüstet hat, wonach ein Teil der Bewohner nach Babylonien umgesiedelt wurde.
– Das Geschick von Jerusalem wurde 586 entschieden, nachdem Jerusalem durch Nebusaradan erobert worden ist.

Der biblische Autor stellt die prophetische Deutung dieser Ereignisse dar:

„Nur weil Jahwéh zürnte, kam dieses Unglück über Juda, so dass Er es von seinem Angesicht verstieß. Es geschah wegen der Sünde Manasse, für alles, was dieser getan hatte, auch wegen des unschuldigen Blutes, das Manasse vergossen und mit dem er Jerusalem angefüllt hatte. Das wollte Jahwéh nicht mehr verzeihen ...” (2 Kön 24,3f.).

„Weil Jahwéh über Juda und Jerusalem erzürnt war, kam es so weit,
dass Er sie von seinem Angesicht verstieß ...” (2 Kön 24,20).

Ähnlich lautet die Deutung jener Ereignisse, wie sie im Buch Chronik dargestellt werden. Hier Worte des biblischen Verfassers bezüglich des letzten Königs Juda, Zidkija:

„... Er versteifte seinen Nacken, verhärtete sein Herz
und kehrte nicht um zu Jahwéh, dem Gott Israel.
Auch alle führenden Männer Judas und die Priester und das Volk begingen viel Untreue. Sie ahmten die Gräueltaten der Völker nach und entweihten das Haus, das Jahwéh in Jerusalem zu seinem Heiligtum gemacht hatte.
– Immer wieder hatte Jahwéh, der Gott ihrer Väter, sie durch seine Boten gewarnt, denn Er hatte Mitleid mit seinem Volk und seiner Wohnung.
Sie aber verhöhnten die Boten Gottes, verachteten sein Wort und verspotteten seine Propheten, bis der Zorn Jahwéh gegen sein Volk so groß wurde, dass es keine Heilung mehr gab”.
(2 Chr 36,13-16).

(5.8 kB)
Wie dieser Vater sowohl sein Töchterchen liebt, wie auch jedes andere der übrigen Kinder seiner Familie! Zusammen mit seiner Ehefrau strebt er danach, für den Alltag nach dem Gottes-Geschriebenen-Wort zu leben: -- SEHT, wie groß die LIEBE ist, die der VATER uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes, und wir sind es. Die Welt erkennt uns nicht, weil sie Ihn nicht erkannt hat. Liebe Brüder, jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch nicht offenbar geworden. Wir wissen, dass wir IHM ähnlich sein werden, wenn Er offenbar wird. Denn wir werden Ihn SEHEN, wie Er ist (1 Joh 3,1f.).

(0,38 kB)  Es kommt der tragische Schluss zutage, der wohl gemäß der Wahrheit auf den Menschen aller Zeiten ausgedehnt werden kann.

(0,2 kB)  Alles scheint darauf zu weisen, dass die Israeliten (und eigentlich überhaupt der Mensch: Mann und Frau aller Zeiten) nicht mit ‘Herzen’  den Bund, diesen ehelich-bräutlichen Bund angenommen haben, den ihnen Gott unter Sinai angeboten hat.

(0,2 kB)  Es kann sein, dass man sich eine noch ursprünglichere Frage stellen müsste: Haben etwa die Israeliten Jahwéh selbst überhaupt ernst behandelt? Es könnte scheinen, es wäre unmöglich, dass sie die Realität seines Existierens nicht wahrgenommen hätten – als Dieses, „Der IST”. Sie wussten es von vornherein – und danach haben sie die Wahrheit dessen wahrgenommen, was Jahwéh gesagt hat:

„In dieser Nacht gehe Ich durch Ägypten und erschlage in Ägypten
jeden Erstgeborenen bei Mensch und Vieh ...
Über alle Götter Ägyptens halte Ich Gericht: Ich – Jahwéh” (Ex 12,12).

Konnte aber keiner der Hebräer-Israeliten das Existieren „Dessen, der Ist” : Jahwéh – bezweifeln, sollte da das Wort, das sie feierlich und voller Enthusiasmus bei der Schließung des Bundes Gott gegeben haben, etwa so viel bedeutet haben, wie viel es im gewissen Sinn bei zumindest vielen Leuten aller Zeiten wert ist:

„Lieber Gott, ich verspreche feierlich, Deine Gebote zu befolgen. Unter anderen auch dieses Erste:
Du sollst keine andern Götter haben neben Mir’.
Allerdings: nur bis zur Stunde, wenn sich eine erste, ernstere ‘Versuchung’ meldet.
Erscheint am Horizont die Versuchung, die mir einen mehr attraktiven ‘Gott’ zeigt, als es Du, Jahwéh, bist: Du Gott-der-Geist, wenn nämlich vor mir ein Gott erscheint, der zwar ein Nichts ist [hebr. hébel], d.h. den es überhaupt nicht gibt, aber der mir mit seinem ganzen Nicht-Existieren unter anderen taumelndes Ausleben bietet,
werde ich mich zur selben Stunde von Dir gegebenen Wort – entbunden finden.
Habe ich Dir doch dieses Wort nur unüberlegt gegeben, o Du mein Gott – Jahwéh!
Über das mich einmal erwartende ewige – Leben
habe ich aber keine Lust, Jetztzeit nachzudenken ...”.

Es hat den Anschein, dass eigentlich die ganze Geschichte hindurch Israels von solcher Haltung zeugt, oder dies gilt zumindest von der gerade jetzt erörterten Zeitphase seiner Geschichte. Wenn auch vollbewusst um den geschlossenen Bund mit Jahwéh als Einverständnisses im Typus dieses ‘Bräutlich-Ehelichen’, denn ein anderes kann hier doch nicht in Rechnung kommen, haben die Israeliten systematisch die Apostasie von gerade diesem Jahwéh gewählt, indem sie direkt in seinen Augen ‘Unzucht’ mit anderen, ‘fremden’ Göttern betrieben haben.
– Es war ihr ständig unterhaltener, von Verstocktheit des Herzens zeugender Verrat der ‘ehelichen Treue’, die einmal zum Ausdruck gebracht, und nachher wiederholt erneuert wurde als Einverständnis, die Kommunion von Leben und Liebe mit Jahwéh weiter zu leben.

(0,38 kB)  Geheimnisvoll sind die in den erörterten Büchern immer wieder vorkommenden Erwähnungen an Manasses, was aber zweifelsohne nicht nur ihn betraf:
Auch wegen des unschuldigen Blutes, das Manasse vergossen und mit dem er Jerusalem angefüllt hatte. Das wollte Jahwéh nicht mehr verzeihen” (2 Kön 24,4).

Es kann schwer gesagt werden, ob es hier um himmelschreiende Taten einer sozialen Ungerechtigkeit geht, wie auch vielleicht um ‘politische’ Mordtaten, wie dessen Beispiel der Tod war, der mit dem „Schwert der Ammoniter” dem Hetiten Urijja zugefügt worden ist, dessen Frau Batseba David für sich genommen hat (s. 2 Sam 12,9), oder auch die schaudererregende Inbesitznahme des Weinbergs des von Ahab unschuldig gesteinigten Nabots auf Zurede seiner heidnischen Frau Isebel (1 Kön 21,1-16).
– Sehr wahrscheinlich ging es hier zumindest in bedeutendem Maß ebenfalls um die immer wieder vorkommenden Opfer von unschuldigen Kindern, die dem blutdürstigen Götzen der Moabiter – Moloch, dargebracht wurden.

Sowohl die eine, wie die andere Motivation zieht sich die ganze Geschichte der Menschen-Familie hindurch. Nicht umsonst steht das V. und VI.Gebot Gottes im Dekalog unmittelbar und dicht beieinander. Die Israeliten haben diesen Dekalog als die ihnen von Jahwéh angebotene, eigenartige ‘Ehe-Mitgift’  empfangen. Er galt zu ihrem Wohl: diesem irdischen, wie umso mehr diesem ewigen.

Was aber der Mensch – Mann und Frau nicht zu unternehmen weiß, um nur nicht auf die Stimme Jahwéh zu hören, auch wenn Er beständig nur Leben und die wahre Liebe anbietet, sooft bei ihm der Böse stehen bleibt: „Die Alte Schlange, genannt Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt” (Offb 12,9), und täuschende, sofortige, attraktive, und selbst taumelnde ‘Lösungen’ bietet, die in Richtung eines maximalen ‘Loseganges’ laufen und die Befreiung vom ‘Joch’ des Gesetzes Gottes vorschlagen!

(0,38 kB)  Wenn man ganz menschlich von Jahwéh sprechen sollte, müsste festgestellt werden, dass Ihm vor ‘Entmutigung’ schon die Hände gefallen sind ... wegen den ununterbrochen unternommenen Bemühungen, um Israel unermüdlich zur Besinnung herbeizuführen. Wie kennzeichnend ist die im Gottes-Geschriebenen-Wort immer wieder vorkommende Feststellung:

„Jahwéh, der Gott ihrer Väter, sandte zu ihnen durch seine Boten,
früh sich aufmachend und sendend [so wörtlich, d.h. unermüdlich treu],
denn Er hatte Mitleid mit seinem Volk und seiner Wohnung [Tempel in Jerusalem].
– Aber sie verhöhnten die Boten Gottes,
und verachteten seine Worte und verspotteten seine Propheten.
Bis der Zorn Jahwéh gegen sein Volk stieg, dass es keine Heilung mehr gab ...” (2 Chr 36,15f.).

Auch solche Aussagen wiederholen sich systematisch hinsichtlich der erörterten Zeitphase.
– Soll man sich in dieser Lage noch wundern, wenn der biblische Autor immer wieder an das ‘Feuer’ des Zornes Gottes anknüpfen muss, das von Sündern erhitzt – nicht mehr erlöscht?
– Hier eine solcher Aussagen:

„... Weil sie Mich verlassen und anderen Göttern Rauchopfer dargebracht haben,
um Mich zum Zorn zu reizen mit all dem Machwerk ihrer Hände,
so wird Mein Zorn sich gegen diesen Ort entzünden und wird nicht erlöschen ...” (2 Kön 22,17; 2 Chr 34,25).

Jeremia, der schon in letzten Jahrzehnten vor der Zerstörung Jerusalem (586) tätig war, präzisiert noch genauer:

„Aber tun sie wirklich MIR weh – Spruch Jahwéh – und nicht vielmehr
sich selbst, zu ihrer eigenen Schande?
Darum – so spricht Gott, Jahwéh:
Seht, mein Zorn und Grimm ergießt sich über diesen Ort [Jerusalem],
über Menschen und Vieh, über die Bäume des Feldes und die Früchte des Ackers –
er brennt und wird nicht erlöschen”  (Jer 7,19f.).

(0,38 kB)  Sollten etwa die Erwähnungen jenes furchterregenden ‘Zornes’, erhitzt von Sünden der ‘Unzucht-mit-fremden-Göttern’  in Augen Jahwéh – Erweis nur der ‘Eifersucht’  Gottes angesichts der „Frechheit” des sündigen Israels sein, wie sich von der Haltung der Judäer besonders Ezechiel ausdrückt, oder eher: Gott durch Ezechiel (vgl. z.B.: Ez 2,3f.)?

Zweifellos: nein. Wir haben schon wiederholt darüber nachdenken können, der biblische Ausdruck bezüglich der ‘Glut des Zornes Gottes’ – ist freilich Ausdruck eines starken Anthropopathismus. Aber umso mehr ist es gleichsam Zeichen der ‘Verzweiflung’  Gottes angesichts des Volks seiner Auserwählung, das blindlings seinem eigenen Untergang entgegenläuft und schon keine Warnungen Gottes annimmt. Das einzige, was es noch zu tun imstande ist, ist höchstens Hohn, Zynismus, und ostentative Nicht-Beachtung des Wortes Gottes.

(0,37 kB)  Mit anderen Worten, der Zorn Gottes ist noch eine, Gott bewahre: letzte Probe, um sein Lebendiges Ebenbild: Mann und Frau, das mit Verlust des Lebens – dieses ewigen Lebens, bedroht ist, zu erretten (s. z.B. ob.: Glut des Zornes des Dreieinigen).
– Das heißt: auch dieser ‘Zorn’ Gottes bringt Gott als Wahrheit-Treue zum Ausdruck:

„Ich habe kein Gefallen am Tod des Schuldigen, sondern daran, dass er auf seinem Weg umkehrt und am Leben bleibt. Kehrt um, kehrt um auf euren bösen Wegen” (Ez 33,11).

Die politischen Niederlagen und Naturkatastrophen, die Unterdrückung vonseiten der Feinde und der Kriegsbrand sind manchmal – auf Gott bekannte Weise, augenscheinlich die einzige, letztliche Art und Weise, wie jemand vom Verlust des ewigen Lebens gerettet werden kann.

(0,38 kB)  Es muss nämlich auch noch das hervorgehoben werden – im Anschluss an die Haltungen Israels in diesem Abschnitt der Geschichte des geschlossenen Bundes, und daselbst des Ersten Gebotes betreffs der ausschließlichen Verehrung Jahwéhs.

Sooft Jahwéh bei jemandem Individuellen, und umso mehr dem ganzen Volk – einen geringsten Reflex der Herzensreue und Abwendung von dem, was das Böse in Augen Jahwéh ist, bemerkte, vor allem aber in Form der entschiedenen Rückkehr von ‘fremden Göttern’, hat sich derselbe Jahwéh sofort als ‘Herz’ erwiesen.
– Man brauchte darüber Israel nicht viel sprechen: alle Hebräer, wie auch jeder einzelne Glaubende an Jahwéh, wusste besten Bescheid über die Barmherzigkeit, die ‘größte’ Eigenschaft Gottes, wie es einmal die Hl. Schw. Faustyna Kowalska prägen wird (s. z.B. TgF 163.180.301.522.611.949).

Erweis dieser Glaubensüberzeugung war es sei denn das Bekenntnis David zum Gesandten Gottes Gad, als er eine unter den drei Möglichkeiten wählen sollte wegen seines Hochmuts, der sich diesmal in der Anordnung betreffs der Volkszählung geäußert hat:

„Mir ist sehr angst!
– Lass uns doch in die Hand Jahwéh fallen, denn seine Erbarmungen sind groß!
Aber in die Hand der Menschen lass mich nicht fallen! ...” (2 Sam 24,14).

(6,8 kB)

Provozierende Reihe von ‘Unzucht-mit-Göttern’ – und Einsicht um den ehelichen Bund

Es gehört sich das Übersichtspanorama der Verhaltungen diesmalig betreffs Israel zu subsumieren. Es geht um den zuerst enthusiastisch angenommenen, von Jahwéh angebotenen Bund, den aber dasselbe Israel beständig gebrochen hat, indem es bewusst und freiwillig Sünden der ‘Unzucht-mit-fremden-Göttern’  begangen hat.

Der ganze Ablauf der Geschichte Israels – sowohl Nord-Israel: Efraim-Samarien, wie Süd-Israel: Juda mit seiner Hauptstadt Jerusalem, war eine ununterbrochene Kette von ‘Ehe-Bruch’ und ostentativer Niedertretung des eigenartigen ehelichen Zugeständnisses, das unter Sinai erklärt, und nachher regelmäßig erneuert wurde.

Es ist wahr, in jeder Zeitepoche gab es eine gewisse Anzahl „wahrer Israeliten” (s. Joh 1,47: Jesus von Natanael), die wegen des allgemeinen Abfalls von Jahwéh geweint haben, Buße und Sühne für die Sünden des Volks unternommen haben. So war es u.a. auch bei diesem schreckenerregenden ‘Ereignis unter dem Berg Pegor’, als diese, die Jahwéh treu geblieben sind, „... während sie am Eingang des Offenbarungszeltes weinten” (Num 25,6).

(4.6 kB)
Zwar sind die Zähne ausgehackt (ob bei Schlägerei? oder von allein?), allerdings niemand kann leugnen, dass dieses Mädchen wirklich lacht und sich wahrlich freut.
– Jesus sagt: „WER aber einem von diesen Kleinen, die an Mich glauben, Ärgernis gibt, dem wäre es besser, wenn ihm ein Mühlstein an den Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde. Wehe der Welt wegen der Ärgernisse ...” (Mt 18,6f.).

Ähnlich war es auch später – zu Zeiten Elijas und der allgemeinen Apostasie von Jahwéh, wann Jahwéh selbst den Elija mit Worten getröstet hat: „Aber Ich habe siebentausend in Israel übriggelassen, alle die Knie, die sich nicht vor dem Baal gebeugt haben, und jeden Mund, der ihn nicht geküsst hat” (1 Kön 19,18).
– So geschieht es in allen Zeiten. Denn auch die Evangelien berichten, und sei es nur z.B. über Simeon:
„... Er war gerecht und fromm und wartete auf die Rettung Israels, und der Heilige Geist ruhte auf ihm” (Lk 2,25), wie auch über die Hanna die Prophetin:
„... Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten”.
(Lk 2,37).

Von der Perspektive aus der Jahrhunderte könnte die Vermutung des Glaubens zutage gebracht werden, dass gerade diese, vielleicht zahlgemäß nicht allzu vielen – vereinzelten, vonseiten der Mit-Landsleuten in der Regel verschmähten und gedemütigten, die aber zu den unter Sinai angenommenen Verpflichtungen um jeden Preis beharrlich in Treue gestanden haben, Sühne dem Zorn Gottes geleistet haben und zur fast nicht endenden Verzögerung der allen nur allzu gut bekannten Straf-Ansagen wegen der Niedertretung des geschlossenen Ehe-Bundes beigebracht haben.

Wie viel das Gebet der Fürsprache bedeutete, wusste Israel nur allzu gut aufgrund der eigenen National-Vergangenheit.
– Dessen Beispiel ist, sei es nur Noach, der für den Alltag „... auf seinen Wegen beständig mit Gott ging” (Gen 6,9).
– Erschütterndes Beispiel des Flehe-Gebetes und der Fürsprache ist das verwunderliche Markten zwischen Abraham und Gott kurz vor der Strafe, die Sodom und Gomorra betreffen und vollends vernichten sollte (s. Gen 18,16-33).
– Wiederholt ‘besänftigte’ Mose die Erzürnung Gottes auf die Hebräer (s. z.B.: Ex 17,4.10ff.; 32,11-14; usw.), und nach ihm viele anderen Männer Gottes – bis zu Jeremia einschließlich, an den wir in diesem Abschnitt unserer Erwägungen schon ein paarmal anknüpfen mussten.

Darüber, dass sich Jeremia für seine Landsleute und Jerusalem intensiv eingesetzt hat, trotzdem er von ihnen ein Unmaß von Demütigungen und Verfolgung erlitt, sagt Jahwéh selbst zu, wenn Er zu ihm spricht – gleichsam in seiner Gottes ‘Verzweiflung’ wegen des Zustandes der Unbekehrbarkeit und Verstocktheit der Herzen, in den die Judäer gefallen sind, dass er nämlich „für dieses Volk nicht bete ...” (z.B. Jer 7,16; 11,14; 14,11).

Bei ganzer, schwer zu begreifender Dramatik dieser Ereignisse, d.h. Israel, das zwar sein Einverständnis – dieses eigenartig ‘eheliche’ Einverständnis bei der Schließung des Bundes von Liebe und Leben mit Jahwéh erklärt hat, wonach es diesen Bund alle Jahrhunderte hindurch ostentativ niedergetreten und ihn gebrochen hat, wobei es sich vortrefflich bewusst war, dass es ‘Unzucht-mit-fremden-Göttern’ begeht und die ‘Glut des Zornes Jahwéh’ gegen sich provoziert – kann man unmöglich nicht erblicken, dass die schwierige Geschichte des Bundes Jahwéh mit seiner „segulláh’ : mit Israel als seinem ‘Augapfel-Liebling’, weil doch seiner Braut, eine beständige Schau-Stunde betreffs des Ernstes für den einmal geschlossenen Ehe darstellt.

Israel wusste besten Bescheid, dass all seiner eigenen Unwürdigkeit zuwider und seinem immerwährenden Nicht-Gewachsen-Sein zum geschlossenen, regelmäßig erneuerten ehelichen Bund mit Jahwéh, selbst dieser Jahwéh sich von jenem Bund niemals zurückzieht.

Denn Jahwéh ist Gott-die-Wahrheit, d.h. Gott-die-Treue. Das einmal gegebene sein Wort:
Du Mein Volk, Ich liebe Dich! Du Meine, die Ich um einen großen Preis erworben habe als Meine ‘segulláh: Mein persönlichstes Eigentum, Du Meine so schwierige, dauernd treulose, und doch Braut – wird Er außer jeden Zweifel niemals als ungültig erklären. Alle Geschichtstragödien, einschließlich diese, dass Er den Tempel, den Er – als vielfältig geschändet und zu abscheulichsten Zwecken gebraucht, obwohl Jahwéh in ihm „seinen Namen für immer gelegt hatte” (vgl. 2 Kön 21,7), letztlich weggeworfen hat und zuließ, dass er völlig zerstört und verbrannt werde, – wurden eine einzige große Geschichtsstunde des zuerst erklärten, wonach systematisch gebrochenen und verratenen Einverständnisses im Typus der ‘ehelichen Kommunion’, wie sie der Bund mit Jahwéh gewesen war.

Und doch, auch diese Geschichts-Tragödie, in der sich im wörtlichsten Sinn die wiederholt zutage gebrachten Warnungen Jahwéh’s bestätigt hat: „Sie liefen Nichtigen Göttern nach – und wurden selbst zunichte” (2 Kön 17,15), ist nicht imstande gewesen, die Treue Jahwéh zu diesem Bund, mit dem Er sich unbeugsam weiter verbunden und für ihn verantwortlich findet, zunichte zu machen.

So lässt diese Haltung der unbeugsamen Treue-Wahrheit Jahwéh dem Volk Israel, dieser Seinen, so fürchterlich besudelten und unwürdigen Braut, doch die begründete Zuversicht hegen, dass Jahwéh sie von neuem annimmt, wenn sie nur die Herzensreue für die vollbrachten Scheußlichkeiten und Ehe-Untreue zum Ausdruck bringt, wenn sie sich aufrichtig bekehrt und zumindest ab Jetztzeit das einst erklärte ‘eheliche’ Einverständnis auf Kommunion von Leben und Liebe mit Jahwéh ins Leben umzusetzen beginnt.

So konnte demnach das Gesamte der schwierigen Geschichte Jahwéh mit Israel und umgekehrt unmöglich nicht eine große, dramatische Schau-Stunde – dieser Wirklichkeit werden, wie sie die einmal geschlossene Ehe darstellt. Es gibt keine, und es kann keine ‘Ehescheidung’ in der einmal gültig eingegangenen Ehe geben.

In der Ehe gibt es keinen Platz für ‘Ehebruch’.
Dabei muss die ganze Liebe zwischen Mann und Frau eine große Bereitschaft darstellen, die Gabe der aufrichtigen Reumut des Herzens anzunehmen, falls es leider zur Untreue-in-gelobener-Liebe gekommen wäre.
– Immer nach dem Muster Gottes selbst, nach dessen „Ebenbild und Ähnlichkeit” jeder Mann und Frau erschaffen worden ist, wobei er nach dem Sündenfall – vom selben Schöpfer erlöst worden ist.

(3,3 kB)

C.   DIE SICH IN BÜCHERN DER
‘GROSSEN’ PROPHETEN ZU
KENNEN GEBENDE BRÄUTLICHKEIT GOTTES

(6,5 kB)

1. Gottes Herzensergüsse beim Propheten Hosea

(3,5 kB)

a. Zutiefst verwundete
Bräutlich-Eheliche Liebe Jahwéh

Es ist jetzt Zeit, der Reihe nach, die Bücher der sog. ‘größeren’ Propheten aufzuschlagen, um dabei auch noch wenigstens einige der sog. ‘kleineren’ Propheten (aus Jahrhunderten: 8.-5.) nachzufragen. Nach diesen Propheten sind uns Bücher geblieben, die Gott seinem Volk als unter dem Anhauch des Heiligen Geistes Gottes-Geschriebenes-Wort geschenkt hat.

Durch die Propheten des Alten Testamentes hat die Offenbarung Gottes noch dauernd sowohl im ‘quantitativen’, wie ‘qualitativem’ Sinn Zuwachs  erfahren. Durch sie hat Gott immer genauer Sich selbst geoffenbart, indem Er sich in seinen immer anderen Eigenschaften und ‘Ausmaßen’ gleichsam ‘berühren’ ließ. Diese Eigenschaften leuchteten für das Volk Gottes, unter dem Anhauch des Geistes der Wahrheit, mit einen immer mehr entzückenden Glanz. Das Volk Gottes gelang dank ihnen zu immer vollkommenerem Verständnis sowohl Gottes des Bundes – selbstverständlich des Bräutlichen Bundes, wie auch unabänderlich desselben Vorhabens Gottes zu seinem Volk: Mann und Frau, das Gott durch seinen Sohn Jesus Christus, den erwarteten Maschíach [Messías: Gesalbten] vom Stamm David, zu erlösen vor hatte.

Sprechen wir hier von den Propheten des vor uns stehenden, vorangeschobenen Zeitraumes der Geschichte Israels, haben wir nicht vor, ihre ganze Sendung vorzustellen, noch die ungemein verwickelten Ereignisse der damaligen allgemeinen Geschichte, noch der Geschichte Israels selbst.

Es geht uns dagegen darum – in Weiterführung der vorangegangenen Analysen, dass wir empfindsam werden auf die in Büchern der Propheten dieser Zeit vorkommenden charakteristischen Ausdrücke, in denen die Beziehungen Jahwéh zu Israel (und zum einzelnen Menschen: Mann und Frau) nach der Ähnlichkeit (als Analogie) der Beziehungen dargestellt werden, wie sie unter Eheleutem: Brautleuten – gestaltet werden.

Denn je weiter sich die Offenbarung Gottes der „Fülle der Zeit” im Geheimnis der Fleischwerdung und Erlösung durch den Gott-Menschen Jesus Christus näherte, desto deutlicher hat Gott signalisiert, dass Er das Volk seiner Auserwählung – und jeden einzelnen Menschen – mit Ehelich-Bräutlicher Liebe geliebt hat. Wir überzeugen uns, dass solche Charakteristik der Liebe Jahwéh zu seinem Volk keine erdichtete Poesie darstellt, sondern Ausdruck des Realismus bildet, auch wenn sie nicht leicht in den Verstand des lebendigen Ebenbildes Gottes: Mann und Frau  eintreffen will.

Aus dem schwierigen Eheleben von Hosea

Der erste Prophet, der diese ‘Serie’ öffnet, ist Hosea (er war tätig ca. 750-725). Wir haben schon die Möglichkeit gehabt, ihn verhältnismäßig näher kennen zu lernen. Er ist Sänger der übersteigend intensiv von Gott zu Israel gelebter Liebe, die aber vonseiten dieses Israels dauernd Verwundung und Zurückweisung erfuhr.

In den vorangegangenen Erwägungen haben wir ziemlich genau besonders das beachtliche Fragment seines Buches über die Väterlich-Mütterlich-Bräutliche Liebe zu Israel betrachtet, wann dieses „noch Kleinkind”  gewesen war (vgl. Hos 11,1; s. ob.: Das Hosea-Buch).

Vom Gesichtspunkt aus der von uns im hiesigen Kapitel unternommenen Nachsuche: Liebe Jahwéh zu Israel, die sich gleichsam die bräutliche Liebe gestaltet, kann die Tatsache unmöglich nicht zum Nachdenken stimmen, dass Gott Hosea ständig von neuem seine Ehefrau zu lieben heißt, die ihn immerwährend verrät. Den aufeinander geborenen Kindern heißt Er Namen-Symbole geben, die direkt daran anknüpfen, was sich auf der Senkrechte ereignet: Gott und das Ihn unverlegen verratende sein Volk – und jeder einzelne Mensch.

Das erste Kind, ein Knabe, soll den Namen Jesreel bekommen. Es soll Anknüpfung an die himmelschreienden blutigen Verbrechen des damals nicht mehr lebenden Königs Jehu (in Nord-Israel) sein. Das Geschick seiner Dynastie wird auf der fruchtbaren Ebene Jesreel sein Ende erleben. Begründung dieser Strafe bleibt der betriebene Götzendienst, der als Unzucht-mit-anderen-Göttern bezeichnet wird:

„Geh, nimm dir eine hurrische Frau [hebr.: zanáh: Unzucht betreiben],
und zeuge hurerische Kinder [Kinder der Unzucht].
Denn das Land treibt ständig Hurerei – vom Jahwéh hinweg” [wörtl.: denn Unzucht treibend (hebr. Formen von: zanáh) treibt das Land Unzucht (zum Trotz weggehend von) Jahwéh] (Hos 1,2).

Es erscheint das zweite Kind – ein Mädchen:

„Er sprach zu ihm [Jahwéh zu Hosea]: Gib ihr den Namen Lo‘-Ruchamáh [wörtl.: Nicht-Barmherzigkeit; Kein-Erbarmen-mehr].
Denn Ich erbarme Mich künftig über das Haus Israel nicht mehr [= über Nord-Israel, mit Samaria als Hauptstadt],
sondern nehme ihnen Mein Erbarmen völlig weg.
Aber über das Haus Juda erbarme Ich Mich [von: rachám]
und rette sie durch Jahwéh, ihren Gott.
Doch Ich rette sie nicht durch Bogen und durch Schwert und durch Krieg,
durch Pferde und durch Reiter” (Hos 1,6f.).

Es wurde das dritte Kind empfangen – ein Sohn:

(14 kB)
Gruppe mutiger Jugendlichen. Sie haben sich entschieden gegen den Strom zu schwimmen, gegen Gewohnheiten vieler junger Leute, die das Leben einzuschaufeln suchen mit Alkohol, Zigaretten usw. Diese hier freuen sich der aktiven Zugehörigkeit zur Bewegung der Nüchternheit: des Kreuzzuges der Nüchternheit. Zur Regeneration der Jugendlichen, Regeneration des Vaterlandes.

„Gib ihm den Namen Lo‘-’Ammí [wörtl.: Nicht-Mein-Volk].
Denn ihr seid nicht  Mein Volk, und Ich will nicht euer Gott sein” (Hos 1,9).

Spricht in diesen Herzensergüssen, die Jahwéh selbst durch seinen Diener Hosea übermittelt, nicht etwa der Schmerz der systematisch verwundeten seiner Gottes Liebe zu Israel – sowohl diesem in Norden, wie zu diesem in Süden?

Gleichzeitig kann unmöglich nicht bemerkt werden, dass die hier angewendete Ausdruksweise dieser verwundeten Liebe – ohne Verschweigungen an bräutlich-eheliche Beziehungen anknüpft.
– Noch mehr, Jahwéh stellt sich selbst ungehemmt als „Ehemann” seines Volkes vor. Es genügt die Herzensausschüttungen seiner Gottes Liebe zu betrachten. Sie möchte so sehr lieben, allerdings sie wird beständig abgelehnt, oder eher: verraten.

Und doch, Jahwéh zieht das einmal seinem Volk, – seiner Braut, der Tochter Jerusalem, gegebenes Wort nicht zurück. Nur deswegen zeigt Jahwéh diesem Volk getreu, als Wahrheit-Treue – die Perspektive der Bekehrung und folgerichtig: der Rettung.

Im vorangegangenen Teil unserer WEB-Site, wann über die verwundernde ‘Fluktuation’ der Erlebnisse in Gott angesichts der Sünde des Menschen gesprochen wurde, konnten wir uns überzeugen, dass beim ‘Ringen’ der Gerechtigkeit mit der Barmherzigkeit, wie es im Inneren Gottes geheimnisvoll erfolgt, letztlich die Barmherzigkeit ... Gottes den Sieg davonträgt. Sie beugt sich über den Menschen-in-Sünde: über die Gottes ‘unzüchtige, ehebrechende’, unwürdige Ehefrau-Braut, um ihr die Vergebung und Erlösung einmal mehr ... anzubieten.

Der Preis dieser Erlösung wird unwahrscheinlich groß und teuer sein. Zu ihm wird sich allein der Schöpfer aufschwingen können. Ist Er doch ‘von Anfang an’ – in Kraft seiner Liebe – zu gleicher Zeit auch Erlöser.
– Siehe da die Perspektive eines glücklichen ‘Finale’ der Geschichte der tödlich schwierigen Liebe Jahwéh zu seinem ständig treubrüchigen-unzüchtigen Volk, d.h. zu jedem einzelnen Mann und Frau.

Die ‘Ehe-Geschichte’ Jahwéh mit dem treubrüchigen Nord-Israel

Allem Jahwéh unaufhörlich zugefügten Schmerz zum Trotz, durch den Verrat der Israel angebotenen seiner Liebe, ist das Buch Hosea doch zu gleicher Zeit Buch der Hoffnung. Die Liebe Jahwéh als des getreuen Gottes führt letztlich zur Bekehrung dieser Seinen, andauernd treulosen herbei:

„Doch die Zahl der Söhne Israel wird wie Sand am Meer werden ...
Und es wird geschehen, an der Stelle, an der zu ihnen gesagt wurde: ‘ihr seid nicht Mein Volk’, wird zu ihnen gesagt werden: ‘Söhne des Lebendigen Gottes’.
Die Söhne Juda und die Söhne Israel werden sich miteinander versammeln ... [= Ökumenie!] ...
Sagt zu euren Brüdern: ‘Mein Volk’,
und zu euren Schwestern: ‘Geliebte’ [Jahwéh bekennt sich zum Volk als diesem Seinen. Dieses Volk wird seine ‘Geliebte’ werden](Hos 2,1-3).

Allerdings vorläufig heißt die fortwährend begangene Apostasie und Treubrüchigkeit – Jahwéh die wiederholt angesagte Strafe für die zurückgewiesene seine Liebe vollstrecken:

„Verklagt eure Mutter [Israel als die unzüchtige ‘Ehefrau’ Jahwéh],
verklagt sie! Denn sie ist nicht Meine Frau [es spricht Jahwéh: infolge der Un-Bekehrbarkeit Israels, das von Jahwéh zum Kultus fremder Götter weggeht],
und Ich bin nicht ihr Mann [Jahwéh als Mann der Jungfrau, Tochter Jerusalem! Ganz Unerhörtes!].
Sie soll von ihrem Gesicht das Dirnenzeichen entfernen –
und von ihren Brüsten die Male des Ehebruchs [Anknüpfung entweder an die betriebene Sakral-Prostitution, oder die getragenen bestimmten Erkenntniszeichen einer Prostituierten; s. z.B.: Gen 38,4.15].
Sonst ziehe Ich sie – nackt aus [im Osten praktizierte Strafe für Ehebrücherinnen (Jes 47,2f; Jer 13,22; Ez 16,37f; usw.)] ...
Auch mit ihren Kindern habe ich kein Erbarmen; denn es sind Dirnenkinder.
Ja, ihre Mutter war eine Dirne, die sie gebar, trieb schändliche Dinge ...” (Hos 2,4-7).

In weiterer Folge zeichnet Hosea, der Jahwéh als seinen ‘Mund’ vertritt, mit realistischen Bildern, wie Israel-die-Dirne – ihren ‘Buhlen’ nachgejagt ist, die sie aber eines Tages nicht mehr findet (Hos 2,9). Dann wird sie wach und sagt zu sich:

„Dann wird sie sagen: Ich kehre um und gehe wieder zu meinem ersten Mann
[= zu Jahwéh-dem-Ehemann, mit dem sie sich mit dem Bund gebunden hat],
denn damals ging es mir besser als jetzt” (Hos 2,9).

Jahwéh’s Bemühungen die treubrüchige Braut durch fühlbare Strafen wieder zu gewinnen

Mittlerweise beginnt Jahwéh – Israel die Nahrung zu vermindern, wie auch die Früchte der Erde – alles Mittel, dank denen diese Seine: Israel-Ehefrau, bisher den Götzendienst betreiben konnte. Hosea berichtet zu dieser Stunde ohne Verschweigungen, dass die Bezeichnungen, die die ‘Unzucht und Untreue’ Israels beschreiben, den betriebenen Kultus der ‘fremden’ Götter betreffen, d.h. Huldigung den Baalen:

„Ich bestrafe sie [Israel-die-Ehebrüchige: Apostasie von Jahwéh]
für all die Feste, an denen sie den Baalen Rauchopfer [Götzendienst den einheimischen Baalen]
dargebracht hat,
sie hat ihre Ringe und ihren Schmuck angelegt
und ist ihren Liebhabern gefolgt [= Buhlen; Huldigung den fremden Göttern],
Mich aber hat sie vergessen ...” (Hos 2,15).

Um die Besinnung, die Reumut des Herzens und eine neuerliche Hinwendung des Herzens an Jahwéh als ihren Gott-den-Bräutigam zu erleichtern, entscheidet sich Gott für seine ‘treubrüchige’ Braut – Israel, gleichsam ‘geschlossene’ Exerzitien zu bereiten.
– Es geht um Umstände der Absonderung – gleichsam die schwierigen Bedingungen in der Zeit der Wüste – ohne Reichtum und den Taumel der modernen Zivilisation, die die Hebräer in der Zeit der 40-jährigen Wanderung in der Wüste erlebt haben. Die schlichten äußeren Umstände waren günstiger für die Einhaltung der Treue zu Jahwéh als Gott des Bräutlichen Bundes. Daher vertraut sich Jahwéh gleich im nächsten Satz:

„Darum will Ich selbst sie verlocken. –
Ich will sie in die Wüste hinausführen,
und ihr zu Herzen reden [hebr. ’al-libbáh: von: léb = Herz](Hos 2,16).

Unter Bedingungen des empfindsam spürbaren Mangels und Not, was gleichsam zum Nachdenken und Eingehen tief in sich selbst nötigt, beginnt der Vorgang der Bekehrung der Ehebrüchigen: des beständig treulosen Israels.
– Jahwéh ‘freut sich’, dass Er seine Liebe wieder gewinnt und sich die Beziehungen nach diesen Bräutlichen erneuern, und selbst die gegenseitige Hingabe erfolgt, wie sie in der Ehe-Kommunion stattfinden soll. Man braucht nur die verwundernden Bekenntnisse Jahwéh selbst hören. Jahwéh freut sich schon Jetztzeit auf die Ihm eigene, Gottes Art und Weise, die allen menschlichen Begriff überragt, über die wieder gewonnene Liebe dieser Seinen, die Er über das Leben geliebt hat, trotzdem sie in ihrer Liebe zu Gott so sehr untreu und ehebrüchig ist:

„Dann gebe Ich ihr dort ihre Weinberge wieder ...
Und dort wird sie willig sein wie in den Tagen ihrer Jugend,
als sie aus dem Land Ägypten heraufzog.
An jenem Tag – Spruch Jahwéh – wirst du zu Mir sagen:
‘Mein Mann’, und nicht mehr: ‘Mein Báal’ [Mann = Jahwéh; Báal = fremde Götter: Apostasie].
Ich lasse die Namen der Baale aus ihrem Mund verschwinden,
so dass niemand mehr ihre Namen anruft.
Ich schließe für Israel an jenem Tag einen neuen Bund ...
Ich zerbreche Bogen und Schwert, es gibt keinen Krieg mehr im Land,
Ich lasse sie Ruhe und Sicherheit finden [Anspielung an messianische Zeiten: Motiv des Friedens und der Üppigkeit – vor allem im Inneren des Menschen: Frieden und Reichlichkeit der Gaben der Erlösung].
Ich will dich Mir verloben [von neuem] in Ewigkeit,
Ich will dich Mir verloben [um den Brautpreis] von Gerechtigkeit und Recht, von Liebe und Erbarmen.
Ja, Ich will dich Mir verloben [um den Brautpreis] Meiner Treue:
dann wirst du Jahwéh erkennen [nicht nur die intellektuelle Hinsicht, sondern auch das Anhängen mit Gefühlen und Gemüt: mit erwiderter Liebe] ...
An jenem Tag – Spruch Jahwéh ... Ich säe sie aus in Meinem Land [das Korn, den Wein, das Öl ...],
Ich habe Erbarmen [hebr.: we-richámti, von: rachám = Gerührtheit der Innengeweide, Mitleid = sich erbarmen]
mit Lo‘-Ruchamáh [mit dieser, die bisher war: Kein-Erbarmen-mehr-für-sie],
und zu Lo‘-’Ammí [die früher zurückgewiesene als das Nicht-Mein-Volk]
sage Ich: ‘Du bist Mein Volk’,
und er wird sagen: ‘Du bist mein Gott’ ...” (Hos 2,17-25).

Perspektive einer neuerlichen ‘ehelichen’ Versöhnung

(31 kB)
Er hat ein wenig Angst vor dem Papst ... Solchen hat er in seinem Leben von so nahe noch nicht gehabt. Aber da ihn seine Mutter in die Arme des Heiligen Vaters hingereicht hat, fügt dieser Papst, dieser Mensch im weißen Talar ... wahrscheinlich keinen Schaden zu. Oder vielleicht: vielleicht hat er ihn lieb?

Jahwéh heißt Hosea diese seine treubrüchige Ehefrau wiederholt annehmen und sie zu lieben. Sie heiratete mittlerweile für die Dauer schon einen anderen Mann.
– Hosea erwerbt sie neuerlich um einen entsprechenden ‘Preis’. Er hat sie aber isoliert und ließ sie die Tage ihrer Treubrüchigkeit abbüßen. Im Anschluss an diese schwierigen Ehe-Erlebnisse, da ein anderer Mann seine treulose Frau wohl schlechterdings tötete, wogegen Jahwéh Hosea heißt, diese Frau von neuem anzunehmen und sie von neuen ehelich zu lieben, sehen wir, wie jetzt Jahwéh in erster Person, also autobiographisch, zu sprechen beginnt. Er spricht von seiner Gottes Liebe zum treubrüchigen Israel. Es sind Herzensausschüttungen, die in den Kopf nicht kommen würden:

„Jahwéh sagte zu mir: ‘Geh noch einmal hin und liebe die Frau,
die einen Liebhaber hat und Ehebruch treibt’!
[Liebe sie] so, wie Jahwéh die Söhne Israels liebt,
obwohl sie sich anderen Göttern zuwenden und Opferkuchen aus Rosinen lieben’ [wiederholt erwähnte Opfer von Speisearten, die u.a. der Aschtarte, der Königin des Himmels, dargebracht wurden: der sehr beliebten Göttin von Liebeskünstlereien und Unzucht, wahrscheinlich auch der Sakral-Prostitution].
– Da kaufte ich sie für fünfzehn Silberstücke und anderthalb Homer Gerste.
I sagte zu ihr: ‘Du bleibst jetzt viele Tage bei mir, ohne als Dirne einem Mann zu gehören.
Und so mache auch ich es mit dir’.
Denn viele Tage bleiben Israels Söhne ohne König und Fürst,
ohne Opfer und Steinmal, ohne Efod und ohne Terafim’.
Danach werden die Söhne Israel umkehren und Jahwéh,
ihren Gott, suchen und ihren König David.
Zitternd werden sie zu Jahwéh kommen und seine Güte suchen am Ende der Tage” (Hos 3,1-5).

In weiterer Folge seines Buches stellt Hosea den allgemeinen Sittenverfall, die Übertretung aufeinander aller Gebote des geschlossenen Bundes. Diese Sünden hängen mit schauderhaftem Verguss unschuldigen Blutes zusammen:

„Verfluchen und Lügen, Morden,
Stehlen und Ehebrechen haben sich ausgebreitet,
und Bluttat reiht sich an Bluttat” [hebr.: we-damím be-damím nagá’u: und Blut berührt das Blut: dám = Blut, im Plural] (Hos 4,2).

Fortwährend betriebener Götzendienst an der Wurzel der Niederlagen

Die grundlegende Sünde ist aber dauernd das Nachlaufen nach ‘anderen’ Göttern, d.h. die Apostasie von Jahwéh:

„... Ja, sie haben Jahwéh verlassen, und sich an Unzucht gehalten [Zeitform von: zanáh = Ehebruch begehen] ...
Es [Mein Volk] befragt sein Götzenbild aus Holz [Götzen, Skulpturen von Göttern],
von seinem Stock erwartet es Auskunft [Wahrsagerei aufgrund des geworfenen Stocks],
Ja, der Geist der Unzucht führt es irre.
Es hat seinen Gott verlassen, und ist zur Dirne geworden ...” [2mal verschiedene Formen von: zanáh = Ehebruch begehen; Apostasie von Jahwéh] (Hos 4,10b-12).

Es folgt ein weiterer, insbesonderer Bericht über die ‘Unzucht-Treiberei’  mit fremden Göttern, die auf den ‘Höhen’ und unter Bäumen begangen wird: Unzucht sowohl vonseiten der Frauen, wie Männer, mit deutlich betonter Sakral-Prostitution, die von Frauen betrieben wird, die ‘Geweihte’ genannt werden [qedescháh: weibliche Form] (Hos 4,14).

Als Schlussfolgerung übermittelt Hosea das folgende Wort-Gottes – er wendet sich dabei um Besinnung besonders an das Reich Juda, wo Jerusalem ist, mit dem die Messianischen Verheißungen betreffs des Stammes David verbunden sind:

„... So kommt das Volk, das keine Einsicht hat, zu Fall.
Auch wenn du, Israel [Reich Nord-Israel mit Samaria als Hauptstadt; sein Untergang kommt bald heran: im Jahr 722],
zur Dirne wirst, so soll sich doch Juda nicht schuldig machen.
Kommt nicht nach Gilgal [in Nord-Israel: einer der damals berühmten Tempel des synkretistischen Kultus],
zieht nicht nach Bet-Awén [wörtl.: Haus-Nichtigkeit; höhnischer Name anstatt: Bet-El = Haus Gottes; auch hier wurde synkretische Religiosität betrieben] ...
Efraim ist im Bund mit den Götzen [Nord-Israel]... –
es sitzt da, ein Haufen von Zechern, sie treiben es mit den Dirnen ...” (Hos 4,14-18).

Der Prophet ruft die Verantwortung der Priester an, dann aber wendet er sich auch an diese, die die Königliche Macht ausüben. Er macht es ihnen bewusst, dass „anstatt über das Gesetz Wache zu halten”, sie zur Falle für das damalige Volk Gottes geworden sind (Hos 5,1).
– Grund dafür ist dauernd die Apostasie von Jahwéh:

„Ihre Taten verhindern, dass sie umkehren zu ihrem Gott;
Denn der Geist der Unzucht steckt in ihnen, so dass sie Jahwéh nicht erkennen ...
Sie werden ausziehen mit ihren Schafen und Rindern, um Jahwéh zu suchen,
doch sie werden Ihn nicht finden: Er zieht sich vor ihnen zurück.
Sie haben Jahwéh die Treue gebrochen ... –
Nun frisst ein glühender Wind ihren ererbten Besitz ...” (Hos 5,4.6n).

Alle Versuche einer Bekehrung sind nur Scheinversuche, selbst wenn sie erklären, sie würden in den zunehmenden Schwierigkeiten die verdiente Strafe sehen, die vonseiten Jahwéh Ruf zur Abwendung vom Übel in Gottes Augen ist:

„Kommt, wir kehren zu Jahwéh zurück!
Denn Er hat Wunden gerissen, Er wird uns auch heilen;
Er hat verwundet, Er wird auch verbinden ...
Lasst uns streben nach Erkenntnis [theoretische, aber umso mehr, die mit Herzen gewonnen wird: anhängen an ...]
Jahwéh. Er kommt so sicher wie das Morgenrot; Er kommt zu uns wie der Regen,
wie der Frühjahrsregen, der die Erde tränkt” (Hos 6,1ff.).

Leider die Bekehrung des Volkes ist nicht aufrichtig. Das Volk sagt die Ehre der fremden Götter nicht ab, und betreibt weiter ‘Unzucht’ mit fremden Göttern, deren Kultus ... attraktiv ist und den Leidenschaften schmeichelt.
– Jahwéh muss mit Schmerz seines Herzens feststellen:

„Was soll Ich tun mit dir, Efraim [Nord-Israel]? Was soll Ich tun mit dir, Juda [Süd-Israel]?
Eure Liebe ist wie eine Wolke am Morgen, und wie der Tau, der bald vergeht.
Darum schlage Ich drein durch die Propheten,
ich töte sie durch die Worte Meines Mundes.
Dann leuchtet Mein Recht auf wie das Licht.
Liebe will Ich, nicht Schlachtopfer, – Gottes-Erkenntnis
[theoretisches, aber umso mehr das Anhängen: die wahrhafte Gegenseitigkeit]
statt Brandopfer” (Hos 6,4ff.).

Es folgt erneuert ein Bericht über den weiter fortgehaltenen „Bruch des Bundes”, wo die Kultus-Zentren – „Stadt voller Übeltäter” genannt werden, und die Priester einer „Bande von Räubern” gleichen, dagegen der in synkretistischen Tempeln verrichtete Kultus darauf beruht: „... dort treibt es Efraim mit den Dirnen, dort befleckt sich Israel” (Hos 6,7-10).

Nichts wunderbares, dass Jahwéh danach strebt, das Volk Nord-Israel über seine fortdauernde Apostasie vom Gott-der-Wahrheit zum Bewusstsein zu bringen. Seine Bewohner haben all ihr Vorgehen immer dem ihnen angebotenen Gesetz zum Trotz unternommen. Mit ihren Sünden und ihrer Apostasie, d.h. mit ihrem Gehen hinter den „Nichts’en” – „säen sie Wind – [demzufolge sie] Sturm ernten werden” (Hos 8,6).
– Alle Warnungen Gottes nimmt das Volk von Nord-Israel voller Zynismus und Hohn an:

„Israel ruft: ‘Ein Narr ist der Prophet, verrrückt der Mann des Geistes’.
Wegen der Größe deiner Schuld ist auch die Anfeindung groß ...
Ja, wehe auch ihnen selbst, wenn Ich mich abwende von ihnen” (Hos 9,7.12).

Und doch, Jahwéh will sein Volk nicht verlassen! Er hat es doch einmal von der Sklavenschaft Ägyptens um einen großen Preis befreit. Allerdings der Verfall Israels, und selbst seine Verschwindung aus der Karte der damaligen Geographie ist völlig verdient:
„... Aber es [Efraim] ... wurde schuldig durch Báal ... und starb” (Hos 13,1).

(10.1 kB)

RE-Lektüre: VI.Teil, 7.Kapitel, ad ‘d’.
Stadniki, 31.VII.2015.
Tarnów, 3.VI.2022.


(0,7kB)        (0,7 kB)      (0,7 kB)

Zurück: INHALTSVERZEICHNIS



Jahwéh in Treue zum Bund – und das Ehe-Band

b. Geschichte der Bünde vom Gesichtspunkt Israels aus

Provozierende Reihe von ‘Unzucht-mit-Göttern’ – und Einsicht um den ehelichen Bund

C. DIE SICH IN BÜCHERN DER ‘GROSSEN’ PROPHETEN
ZU KENNEN GEBENDE BRÄUTLICHKEIT GOTTES


1. Gottes Herzensergüsse beim Propheten Hosea

a. Zutiefst verwundete Bräutlich-Eheliche Liebe Jahwéh

Aus dem schwierigen Eheleben von Hosea
Die ‘Ehe-Geschichte’ Jahwéh mit dem treubrüchigen Nord-Israel
Jahwéh’s Bemühungen die Treubrüchige Braut durch fühlbare Strafen wieder zu gewinnen
Perspektive einer neuerlichen ‘ehelichen’ Versöhnung
Fortwährend betriebener Götzendienst an der Wurzel der Niederlagen


Bilder-Fotos

Abb.1. Köln 2005, 4. Wir sind gekommen, um Ihm zu huldigen: wir haben 3786 Meilen durchgemacht
Abb.2. Köln 2005-4. Köln 2005-4. Ich komme im Namen des Schwarzen Landes Ihm die Ehre zu bieten
Abb.3. Auf der Waldlichtung
Abb.4. O Gott, mein Herr! Du hast die Freude des Herzens und das Lächeln erschaffen!
Abb.5. Diese Dreien schwimmen gegen den Strom: aktiv im Kreuzzug der Nüchternheit
Abb.6. Kleiner Bube hat etwas Angst vor dem Papst: Johannes Paul II.I