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VERMERK: Abkürzungen zur angeführten Literatur s. Literatur


Rozmiar: 8840 bajtów

Siebentes Kapitel

GOTTES „BRÄUTLICHE”
LIEBE-VERTRAULICHKEITEN
IN BÜCHERN DER PROPHETEN

*       *       *
„Jahwéh hat an dir Freude
und dein Land wird mit Ihm vermählt”
(Jes 62,4)

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Weitere Erwägungsreihe

In unseren Erwägungen über Elemente im Alten Testament, die zum besseren Verständnis der Ehe als Sakraments der Kirche beizutragen imstande wären, gelangen wir – geschichtlich genommen – an Bücher der Propheten. Wir sind uns bewusst, dass Gott durch die Propheten nicht so sehr Einzelheiten der zukünftigen Ereignisse ‘vorverkündigt’, als eher dem Bewusstsein des Volks seiner Auserwählung immer klarer die Richtung einprägte, in deren Rahmen die Verwirklichung des Vorhabens Gottes stattfinden sollte: die Erlösung des Menschen: Mann und Frau – von der Verknechtung der Sünde.
– Für den Alltag haben die Propheten die Rolle charismatischer Männer erfüllt. Ihre Aufgabe war es, die Gewissen zu erschüttern und das Volk Gottes zur Bekehrung zu rufen.

Israel, das eine eigenartige einsame ‘Insel’ des gelebten Monotheismus bildete, musste alle Zeiten hindurch mit der Einwirkung der verlockenden Kulte ihn umgebender Völker ringen. Die Huldigung der Ehre, die immer anderen Gottheiten erwiesen wurde, die dabei nicht selten als Patrone für die hauptsächlichen moralischen Entartungen galten, wirkte auf Israel verführend und provozierte die im Glauben nicht befestigten zur Apostasie von Jahwéh, dem Gott des Bundes.

Der religiöse Kultus anderer Völker drängte sich urewig mit seiner unvergleichlich größeren Attraktivität auf, wobei er außerdem der menschlichen ethischen Hinfälligkeit schmeichelte – im Gegensatz zur Religion Jahwéh, die von ihren Verehrern ein hohes moralisches Niveau voraussetzte. Es ging dauernd um die Treue zum Wort der Liebe, das Jahwéh bei der Schließung des Bundes zu Füßen Sinai gegeben worden ist und nachher in bestimmten Zeitabschnitten systematisch erneuert wurde. Die Treue zum Bund wurde jedesmalig in Analogie zu dieser Treue gewertet, wie sie sich einander die Ehegatten am Tag geloben, wenn sie sich auf ihre Kommunion von Leben-Liebe entscheiden.

Bewaffnet mit Schlüssen aus den vorangegangenen Erwägungen, zumal diesen vom unmittelbaren geistigen Erbe Mose bezüglich der Liebe zu Jahwéh „von ganzem Herzen”, ziemt es sich jetzt die menschlichen und Göttlichen Geschicke dieser Erbschaft vom Blickpunkt aus der folgenden Jahrhunderte anzuschauen.

So steht vor uns der Inhalt der Erwägungen (Teil VI, 7. Kapitel), den wir im hiesigen Kapitel in drei Themengruppen einteilen:

A. Die Sprache der Liebe: Erfreut – und beständig verwundet;
B. Die in Büchern der „Früheren” Propheten durchscheinende Bräutlichkeit Gottes.
C. Die in Büchern der ‘Größeren’ Propheten sich kund gebende Bräutlichkeit Gottes.

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A.   DIE SPRACHE DER LIEBE:
ERFREUT – UND BESTÄNDIG VERWUNDET

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1. Mit Gefühl durchtränkte Gottes Besorgtheit um gegenseitige Liebe

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Gottes Begründung der Erwartung auf
erwiderte Liebe vonseiten Israel

Das Volk Gottes hat gut verstanden, was die Erwartung bedeutete vonseiten seines „Herrn, des unseren Gottes, dieses Einzigen” [Jahwéh Elohénu, Jahwéh echád; s. ob.: Worte: ‘Höre, Israel’]. Sie wurde ihm durch Mose im Gebot übermittelt, das das „erste im Gesetz”  ist (Dtn 6,4f.; und: Mk 12,29ff.; Mt 22,36). Wir haben es am Ende des vorangegangenen Kapitels besprochen:

„Du wirst lieben – Jahwéh, deinen Gott, mit ganzem Herzen,
mit ganzer Seele mit ganzer Kraft ...” (Dtn 6,5).

Die Intuition des Glaubens und die ständig erfahrenen Eingriffe Jahwéh’s in die schwierige Geschichte Israels – parallel zu immer sie begleitendem Wort Gottes, das ihren Sinn deutete, Jetztzeit gekrönt mit der menschlich unmöglich zu erklärenden Herausführung eines ganzen Volks von der Knechtschaft des mächtigen Ägyptens und der Schließung des Bundes unter Sinai, haben Israel die eindeutige Überzeugung der Wahrheit der Offenbarung aufschieben müssen, dass die Beziehungen Gottes zu ihnen in keine ‘Normen’ gefasst werden können, sollte man sich von Gott menschlich ausdrücken wollen.

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Am 19.IV.2005 hat das Kollegium der 115 Kardinäle am Konklave nach dem Tod Johannes Paul II. bei der 4. Stimmung - Kard. Josef Ratzinger zum Papst erwählt. Die Worte: ANNUNTIO vobis GAUDIUM Magnum: Habemus Papam, d.h.: Ich Verkünde euch eine große Freude: Wir haben den Papst - ertönten um 18.50 Uhr. Josef Ratzinger war einer der nächsten Mitarbeiter Johannes Paul II. Ab 1981 war er Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre. Im Jahr 2002 wurde er Dechant des Kollegiums der Kardinäle. Er hat sich den Namen Benedikt XVI. erwählt. -- Dem neuen Papst wurde das Fragment vom Evangelium gelesen (Mt 16,13-19) vom Petrus-Fels, auf den Jesus Christus die seine Kirche aufbaut. Nachher hat der neu erwählte Papst von den Kardinälen den Akt der Huldigung und des Gehorsams empfangen. Der neue Papst stimmte die Hymne TE DEUM an. Der Kardinal der Proto-Dechant hat den Versammelten am Platz des Hl. Petrus die Wahl des Papstes verkündet. Der neue Papst erschien auf der Loge. Hier sein erster Gruß und sein Bekenntnis:
– „Liebe Schwestern und Brüder! Nach einem großen Papst Johannes Paul II. haben die Herrn Kardinäle mich gewählt, einen einfachen und bescheidenen Arbeiter im Weinberg des Herrn. Mich tröstet die Tatsache, dass der Herr auch mit ungenügenden Werkzeugen zu arbeiten und zu wirken weiß. Vor allem vertraue ich mich euren Gebeten an. In der Freude des Auferstandenen Herrn und im Vertrauen auf seine immerwährende Hilfe gehen wir voran. Der Herr wird uns helfen, und Maria, seine allerseligste Mutter, steht uns zur Seite. Danke”. – Das waren die ersten Worte des 265. Papstes.

Von Tag zu Tag haben sie sich im spontan aufkommenden Schluss befestigt, auch wenn es wohl niemand wagte, ihn allzu klar in Worte zu fassen, dass diesem ‘ihren’ Gott – Jahwéh, an ihnen offensichtlich in der Tat ‘gelegen’ (vgl. 1 Petr 5,7) ist. Sie konnten unmöglich nicht bemerken, Jahwéh empfände ihnen gegenüber eine eigenartige gefühlsgeladene ‘Sympathie’, anders gesagt, Jahwéh hat sich in ihnen irgendwie ‘verliebt’ – auf schwer zu erklärende Weise, was den Grund dieser ‘Verliebtheit’ angeht. Würde nämlich Jahwéh sie nicht der erste geliebt haben und sollte Er sich selbst ihnen gegenüber nicht als zu lieben verpflichtet gefunden haben, würde Er doch sie – sich selbst in ihrem gepeinigten Geschick sein gelassen haben: als dem Volk der Sklaven in Ägypten.

Wie könnten nämlich die verwundernden Herzensergüsse dieses Jahwéh, des schlechterdings lebendigen Gottes, anders erklärt werden: seines erstaunenden Engagements, auf dessen Grund Er das ‘Sein Volk’ mit seinem ganzen Selbst liebt, es mit reichlichen Verheißungen überhäuft, diese aber auch tatsächlich verwirklicht?
– Allerdings parallel damit geht der von Jahwéh angebotene und nachher tatsächlich geschlossene Bund der Liebe, der ungemein anspruchsvoll ist. Dieser Gott des Bundes ist nämlich – in seinem, Ihm eigenen Sinn ... – „eifersüchtig”. Dennoch seine Beziehungen zum Volk seiner Erwählung können nicht anders gedeutet werden, als verwundernde Liebe im Typus bräutlicher Liebe, inwiefern dieses Wort auf diesen Gott-Geist bezogen werden darf.

Die immer häufiger und intensiver erscheinenden Herzensausschüttungen dieses Gottes in seinen Einschreitungen in die Alltagsgeschichte dieses Volks lösen insofern eine unmöglich zu verbergende Verwunderung aus, dass es hier doch vor allem dauernd um eine unendliche Distanz geht, die die Hebräer von Jahwéh trennt. So wurde es auch zweifelsohne im Empfinden des Glaubens der Hebräer-Israeliten erfahren.

Es ist verständlich, dass damals niemand gewagt hätte, die Tatsache der Auserwählung Israels inmitten anderer Völker auf solche Art und Weise zu bezeichnen: also ‘bräutliche gegenseitige Beziehungen’.
– Umso mehr Verwunderung hat die Tatsache des Bundes geweckt, die dieser ‘Elohim’ den Hebräern angeboten hat, indem Er sich ihnen als „Jahwéh, das heißt der ‘Er Ist’, vorgestellt hat [da]”.
– Was aber noch mehr markant ist, es konnte schwer nicht bemerkt werden, dass dieser ‘Ihr Gott’ sich ganz deutlich zur Treue gegen das den Hebräern einmal gegebene Wort schlechterdings verpflichtet gefunden hat.

Jetzt aber erwartet Jahwéh der Reihe nach vonseiten Israel und jedem Mitglied dieses ‘Seinen’ Volks eine Gegenseitigkeit in der Ihm erwiderten Liebe, die Er aber leider meistens kaum erfahren kann. Jahwéh hegt immerwährend die Hoffnung, Israel werde sich in der anderswo doch freiwillig angenommenen und feierlich betreuerten Liebe-Treue zu Ihm zur Gegenseitigkeit angeregt finden – und sich so verhalten, wie es sich dem Volk der Vorliebe dieses seinen Gottes gehört.

Wie oft, ganze weitere Jahrhunderte hindurch, wird dieser ‘Ihr’ Elohim Israel an die mobilisierende Würde jener Auserwählung vonseiten Gottes, wie auch an die damit zusammenhängenden Verpflichtungen erinnern! Wir konnten das schon mancherorts in den früheren Erwägungen bemerken:

„Ihr habt gesehen, was Ich den Ägyptern angetan habe,
wie Ich euch auf Adlerflügeln getragen und hierher zu Mir gebracht habe.
Jetzt aber, wenn ihr auf Meine Stimme hört und Meinen Bund haltet,
werdet ihr unter allen Völkern Mein besonderes Eigentum sein.
Mir gehört die ganze Erde. Ihr aber sollt Mir als ein Reich von Priestern
und als ein Heiliges Volk gehören ...” (Ex 19,4ff.).

Oder auch:

„... Ich gehe in eurer Mitte. Ich bin eurer Gott, und ihr seid Mein Volk.
Ich bin Jahwéh, euer Gott, der euch aus dem Land der Ägypter herausgeführt hat,
so dass ihr nicht mehr ihre Sklaven zu sein braucht.
Ich habe eure Jochstangen zerbrochen
und euch wieder aufrecht gehen lassen ...” (Lev 26,12f.).

Grundsätzlicher Ausdruck der besonderen Auserwählung der Hebräer-Israeliten und der Erwerbung des Rechts als seines Eigentums [selbstverständlich mit völliger Berücksichtigung der personalen Würde], auf den sich Jahwéh unabänderlich berief, war die Tatsache der Befreiung der Hebräer aus der ein paar Jahrhunderte dauernden Knechtschaft in Ägypten.

Die Hebräer waren dort sowohl ihrer persönlichen, wie auch der ‘religiösen’ Freiheit beraubt, d.h. der frei zu praktizierenden Liebe zu Ihrem Gott „mit ganzem Herzen, ganzer Seele, aus ganzer Kraft”. Dieser ‘Ihr’ Gott war seit ein paar Jahrhunderten beständig derselbe Gott, der zurzeit unter unwahrscheinlichen Erlösungs-Eingriffen die Verheißungen zu verwirklichen begonnen hat, die Er einst den Patriarchen versprach, und sie ganz von neuem Abraham, Isaak und Jakob angeboten hat.

Aufgrund der Verwirklichung seiner früheren Verheißungen hat Jahwéh daselbst das volle Anrecht hinsichtlich dieses ‘Seines’ Volks erworben, das Er sich zugleich als diese ‘SEINE’, Geliebte – Braut, seine Einzige vorbereitet hat, wobei Er zugleich seine erhabenste Transzendenz keinen Augenblick zu verschwimmen ließ. Diese aber fand ihren Ausdruck – bei ganzer unendlicher Distanz zwischen dem Schöpfer und dem Menschen-Geschöpf – in leidenschaftlicher Suche nach Nähe, die dieser Geliebten die Kommunion mit Ihm im selben Leben, in selber Liebe unbeugsam treu anbietet:

„Denn du bist ein Volk, das Jahwéh, deinem Gott, heilig ist.
Dich hat Jahwéh, dein Gott, ausgewählt,
damit du unter allen Völkern, die auf der Erde leben,
das Volk wirst, das Ihm als Eigentumsvolk gehört” (Dtn 7,6).

Israel war sich bewusst, dass die Berufung dazu, Volk zu sein, das „Jahwéh geweiht”  ist und „... Reich der Priester und Heiliges Volk ...” sein soll, hohe moralische Ansprüche vor ihn setzt.

Diese Ansprüche sollen selbstverständlich keine Last bilden, sondern Antwort der Dankbarkeit und Freude darstellen, die Ehre – so viele ungreifbar erfahrene Eingriffe vonseiten Jahwéh erlebt zu haben. Es kann doch nichts schwieriges sein für jemanden, in dessen Herzen die Liebe herrscht. Dieser Gott – Jahwéh, erwartet vonseiten der Hebräer gegenseitige Liebe gerade deswegen, weil Er sie für sich als sein erkorenes Eigentum [hebr.: segulláh] und Reich der Priester erworben hat.
– So ist es von allein verständlich, dass diese Erwählten als Liebeantwort für die immer wieder erfahrene Erweise der Liebe dieses Gottes alles tun, um Ihm mit ihrem würdig gestalteten Leben dauerndes Gefallen zu bereiten.

Israel konnte unmöglich nicht mit zunehmendem Bewusstsein verspüren, dass die Liebe Jahwéh zu ihm – Israel, sich immer mehr eindeutig als bräutliche Liebe Gottes enthüllt. Darüber zeugt vor allem das reichlich erscheinende Gottes-Geschriebene-Wort der Propheten-Schriftsteller (8.-6. Jh.).
– Die Antwort Israels auf Erweise der bräutlichen Liebe Gottes kann aber unmöglich nicht über die aktiv ins Leben umgesetzten alle Bedingungen des geschlossenen Bundes zum Ausdruck kommen.

Kein Wunder, dass Mose den Hebräern, den späteren Israeliten – die Anordnung Gottes übermittelt, dass sie über die Tatsache und den Inhalt der Bedingungen des geschlossenen Bundes von Geschlecht zu Geschlecht nicht nur als Frage eines toten ‘Gesetzes-um-des-Gesetzes-willen’ berichten, sondern als Ausdruck ihrer, der Reihe nach, voller Gefühlsladung und Engagements erwiderten Liebe zu Jahwéh:

„Du sollst tun, was recht und gut ist in den Augen Jahwéh, damit es dir gut geht und du hineinkommst und das gute Land in Besitz nimmst, das Jahwéh deinen Vätern zugeschworen hat ...
Das hat Jahwéh gesagt:
Wenn dein Sohn dich künftig fragt: ‘Was bedeuten die Zeugnisse und die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen, die Jahwéh, unser Gott, euch geboten hat?’,
dann sollst du deinem Sohn sagen:
‘Sklaven waren wir beim Pharao in Ägypten. Jahwéh aber hat uns mit starker Hand aus Ägypten herausgeführt. Jahwéh tat vor unseren Augen große und unheilvolle Zeichen und Wunder an Ägypten, an dem Pharao und an seinem ganzen Haus. Er führte uns von dort heraus, um uns herzubringen, uns das Land zu geben, das Er unseren Vätern zugeschworen hat.
– Jahwéh hat uns geboten, alle diese Ordnungen zu tun, – Jahwéh, unseren Gott, zu fürchten, damit es uns gut geht alle Tage und Er uns am Leben erhält, so wie es heute ist.
Es wird unsere Gerechtigkeit sein, wenn wir darauf achten, dieses ganze Gebot vor Jahwéh, unserem Gott, zu tun, so wie Er es uns befohlen hat’ ...” (Dtn 6,18-25).

Jesus äußerst sich einst auf gleiche Art und Weise darüber, wie die ‘Liebe’ zu Gott – und zu Ihm selbst erweisen werden kann:

„Wer Meine Gebote hat und sie hält, Der ist es, der Mich liebt.
Wer Mich aber liebt, wird von Meinem Vater geliebt werden,
und auch Ich werde ihn lieben und Mich ihm offenbaren ...” (Joh 14,21).

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2. Im Kampf um die Wiedergewinnung
der ständig verratenen Liebe

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a. Bräutliche Antwort auf Bräutlichkeit

Sollten wir noch einmal an die Anordnung Mose anknüpfen, die auch schon das Volk Gottes der vor-Christlichen Zeiten als das „erste unter allen Geboten” (Mk 12,28) verstanden hat, und zwar:

„Höre, Israel! Jahwéh ist unser Gott: Jahwéh der Einzige.
Du wirst lieben – Jahwéh, deinen Gott, mit ganzem Herzen,
mit ganzer Seele, mit ganzer Kraft ...” (Dtn 6,4f.),

so sind wir uns doch bewusst, dass Israel in dieser Anregung zur Erwiderung des Engagements Gottes – den Anruf zur bräutlichen Antwort auf die ihm angebotene Liebe Gottes im Typus der Braut-Liebe gesehen hat.
– Und zwar, Jahwéh hat Israel mit ganzer Offensichtlichkeit der Tatsachen als seine persönlichste „segulláh [hebr.] erworben, d.h. als sein ausschließlichstes Eigentum” (Ex 19,5; Dtn 7,6; 14,2; 26,18).

Es ist aber auch von selbst verständlich: „mit ganzem Herzen ...” usw. wird doch nicht jeder beliebiger geliebt. Niemand wird so irgendeinen nicht bekannten lieben. Die Liebe, die Ausdruck der Ganzheitlichkeit der Gabe der eigenen Person – an die Person dieses Geliebten ist, deren Ausdruck also die Kommunion der Personen darstellt, findet den ihr eigenen Entwicklungsort erst bei Vermählten: den Ehegatten. Diese haben sich aber miteinander mit untrennbarem Band des Bundes ihrer Kommunion von Leben und Liebe gebunden.
– Deswegen kann die gerade erörterte, im Deuteronomium-Buch eingetragene Anordnung nicht anders gedeutet werden, als von Liebe in der Senkrechten: Gott und der Mensch: Mann und Frau, deren Qualifikation die eine ist: es geht um bräutliche Liebe – in Gottes Bedeutung dieses Wortes.

Es ist offenbar klar: Israel selbst würde von sich aus niemals so viel Mut ausgelöst haben, um die so begriffene und erlebte ‘Liebe zu Gott’ als bräutliche Liebe zu bezeichnen. Wer würde sich nicht beängstigt finden, die Transzendenz Gottes herabzuwürdigen: Gottes, der Geist ist? Dennoch, bei allem beinahe Schauder und Entsetzung deswegen, Gott würde den Menschen bräutlich geliebt haben, kann hier keine andere Art von Liebe, als nur gerade die ‘bräutliche’ – in ihrer Gottes Bedeutung, in Rechnung gebracht werden.

Es gibt freilich eine Liebe, die den ‘Nächsten’ allgemein, d.i. im allgemeinen und globalen Sinn erwiesen wird. Das den Nächsten erwiesene Wohlwollen und eine selbstlose Hilfe – kann vom aufrichtigen Gefühl herkommen, das zusätzlich mit Mitleid unterfärbt sein kann angesichts der Unbeholfenheit dieses Nächsten, der behindert sein kann, manchmal nicht entwickelt und vielfältig zurückgesetzt ist.

Es wird dann eine authentische, uneigennützige ‘Liebe’ zum Nächsten sein, die nicht auf Beifall berechnet ist und nichts mit einer ethisch ‘kalten’ Philanthropie zu tun hat.
– Dennoch, es ist dann keine Liebe im Typus der ‘Kommunion von Personen’. Die Liebe dieser Art kommt nur zwischen Eheleuten vor. Sie entwickelt sich allmählich auch schon unter Brautpaaren, die sich entschieden auf die Schließung des ehelichen Bundes einstellen.

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Noch vor der Wahl zum Papst wendete sich Kard. Ratzinger an die zum Konklave versammelten Kardinäle in der Homilie, die allgemein als eigenartiges Programm des neuen Papstes angesehen wurde. Er sagte u.a.: Der reife Glauben geht nicht mit dem Strom der Moden und Neuheiten einher. Er ist tief in Freundschaft zu Christus verankert. Es ist der Glaube, der sich auf den grundsätzlichen Prinzipien des christlichen Lebens, der Wahrheit und Liebe stützt. -- Benedikt XVI. ist der älteste Papst in der Stunde seiner Wahl zum Papst seit 275 Jahren. Er ist auch der erste Papst aus Deutschland seit 480 Jahren - nach Hadrian VI. (1522-1523) aus Utrecht, das damals zum Römischen Kaisertum des Deutschen Reiches gehört hat. -- In der Botschaft am Ende der ersten Heiligen Messe als Papstes sagte Benedikt XVI.: Es scheint mir, dass ich seine starke Hand spüre, die die meine drückt, es scheint mir, dass ich seine lächelnden Augen sehe und seine Worte höre, die in diesem Augenblick besonders zu mir gerichtet sind: Fürchte Dich nicht! - In der Stunde seines Sterbens hat Johannes Paul II. sein langes und fruchtbares Pontifikat gekrönt. Er hat das christliche Volk im Glauben gefestigt, indem er ringsum sich die ganze menschliche Familie versammelte, die sich mehr vereinigt gefunden hat. -- Benedikt XVI. bemerkte, dass die Wahl auf den Nachfolger dieses großen Papstes für ihn Überraschung gewesen war. In seiner Botschaft bittet er Christus, der ihn gewählt hat, dass Er seine armen Kräfte stützt:
– Dass ich mutiger und treuer Hirte seiner Herde bin. Johannes Paul II. hat der Kirche eine mutigere, mehr freie, jüngere Kirche gelassen. Eine Kirche, die gemäß seiner Lehre und seinem Beispiel, in die Vergangenheit mit Ruhe schaut und sich vor der Zukunft nicht fürchtet.
– Benedikt XVI. versicherte, dass wie sein Vorgänger, er mit ganzer Kraft die Verwirklichung des Zweiten Vatikanischen Konzils weiterführen werde. Er erinnerte daran, dass wir in diesem Jahr die 40 Jahre seit seiner Beendung feiern. Er erinnerte auch, dass im gerade gefeierten Jahr der Eucharistie besonders feierlich das Fronleichnamsfest begangen werden wird. Die Eucharistie wird auch Zentrum des Welt-Jugend-Treffens im August in Köln bilden, an dem er teilnehmen möchte. Dagegen im Oktober wird die Versammlung der Bischofs-Synode stattfinden, deren Erwägungen um die Eucharistie kreisen werden.
– Er versicherte, dass er den Wiederaufbau der vollen und sichtbaren Einheit der Christen unternehmen werde, ohne die Kräfte zu schonen. Es genügen die äußeren Zeichen guter Meinungen nicht. Es müssen konkrete Gebärden folgen. Er hat die Bekenner anderer Religionen und die Nicht Glaubenden vergewissert, dass die Kirche mit ihnen weiter einen offenen und aufrichtigen Dialog führen will, wobei nach dem wahren Gut des Menschen und der Gesellschaft gesucht werden soll. -- Ich bitte Gott um die Einheit und den Frieden für die Menschenfamilie und erkläre den Willen und die Bereitschaft aller Katholiken zur Mitarbeit an der echten sozialen Entwicklung, bei Ehrachtung vor der Würde eines jeden menschlichen Wesens.

Im Fall der Liebe, die von Gott erwiesen wird, wird es jedes Mal um seine Liebe und sein Wohlwollen gehen – im Typus der dem Volk seiner Auserwählung dargebotenen, uneigennützigen Kommunion zu sich, und im Rahmen dieses Volkes einem jeden einzelnen Mann und Frau, Mitgliedern dieses Volkes. Da aber Gott in seinen Vollkommenheiten Unendlich ist, liebt Er einen jeden einzeln so, als ob dieser „das einzige auf Erden Geschöpf wäre”  (GS 24).

So zu lieben ist nur Er, Gott, der Unendliche in seinen Vollkommenheiten, fähig: dieser einzige Gott, der dabei aber der Drei-Einige ist. Gott liebt das Geschöpf seiner Vorliebe, d.h. sein lebendiges Ebenbild angesichts des Weltalls, mit bräutlicher Liebe, indem Er sich ihm ganzheitlich dahingibt, selbstverständlich inwiefern der Mensch fähig ist, Gott den Unendlichen in seiner Kleinheit und Geschöpflichkeit aufzunehmen. In einiger Analogie zur Sonne, die für jeden auf gleiche Art und Weise leuchtet. Nur dass der einzelne Mensch von diesem ganzheitlich liebenden Gott insofern ‘Nutzen zieht’, inwiefern er sich auf Gott einstellt: mit Gesicht – oder, Gott bewahre: ... mit dem „Rücken” (s. Jer 2,27; 7,24; 15,6).

Indem Gott seine bräutliche Liebe anbietet, lädt Er zugleich einzeln jeden Mann und Frau zum Geheimnis des Eins-in-Liebe und Eins-im-selben-Leben ein.

Johannes Paul II. sagt im Anschluss an die Beschränktheit des Menschen, also Geschöpfes, angesichts des Unendlichen:

„... Jene Gabe, die dem Menschen vonseiten Gottes dargeboten wird, ist in Christus ‘ganzheitliche’ und ‘radikale’ Gabe, wie darauf gerade die Analogie zur bräutlichen Liebe hinweist:
sie ist gewissermaßen ‘alles’, was Gott dem Menschen von sich ‘geben konnte’, wenn man die endlichen Möglichkeiten des Menschen – des Geschöpfes, berücksichtigt.
– So weist also die Analogie zur bräutlichen Liebe auf die ‘radikale’ Beschaffenheit der Gnade hin: der ganzen Ordnung der erschaffenen Gnade” (EL 205f.).

Israel wurde bald mit dem Wortschatz der ‘Theologie der Liebe Gottes’, der sich auf der Grundlage Gottes entwickelte, vertraut gemacht. So hat Gott nämlich sein Selbst als Wahrheit-Treue geoffenbart und in ein immer tieferes Verständnis seines Erlösungs-Vorhabens bezüglich des Menschen eingeführt.
– Diese Theologie entwickelte sich vor allem über die Verkündung der Männer Gottes – der Propheten. Sie sprachen, indem sie selbst vom Charisma des Heiligen Geistes getragen wurden. Und enthüllten unbeugsam die Richtung, in der sich die Verwirklichung des Vorhabens Gottes entwickeln sollte.

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b. Propheten in Israel

Die Sendung der Propheten an sich betraf nicht so sehr die ‘Vor-Verkündigung’ künftiger Ereignisse – zur Befriedigung der menschlichen Neugierigkeit betreffs der heutzutage nicht bekannten Zukunft, obwohl auch das einigermaßen bisweilen vorkam (s. z.B.: Am 7,17; Jer 28,15ff.). Der Prophet war in erster Linie Gottes Mann, von Gott auserwählt, nicht usurpatorisch, der die Sendung erhält, ‘im Namen Gottes’ zu sprechen, um dem zeitweilig lebenden Volk Gottes die Gewissenserforschung durchzuführen und so zur Bekehrung der Herzen beizutragen. In diesem Sinn erfüllt der ‘Prophet’ im Volk Gottes die Aufgabe, die an die eines Missionars verglichen werden könnte, sooft er eine Pfarrmission oder Exerzitien in immer anderen Pfarrgemeinden einer Diözese oder des Landes durchführt.

Unabhängig von dieser bestimmten Aufgabe: die Gewissen zu erschüttern, das Betreiben des Götzendienstes zurückzuweisen und dem Volk Gottes den Weg zu ebnen, dass er die Bedingungen des einst geschlossenen Bundes, d.h. des Dekalogs, von neuem annimmt und ihn in die Tat umsetzt, zeigt Gott durch die Propheten immer deutlicher die Richtung der Taten, die nach voller Verwirklichung des Vorhabens Gottes streben. Diese aber liefen in beschleunigtem Tempo der Erlösung des Menschen – im angekündigten, beharrlich und geduldig erwarteten Jesus Christus, zu.

Wir müssen uns aber auch bewusst werden, dass Gott die Propheten mit Gewissheit der Wahrheit der Offenbarung einzig mit Bezug auf die Tatsache selbst beschenkt hat, dass nämlich ein ganz außergewöhnlicher, persönlicher Eingriff Gottes in die Menschen-Geschichte stattfinden wird. Dagegen selbst den Propheten hat Gott im Prinzip keine Information erteilt betreffs der Besonderheiten – solcher wie: wann genau dieser Eingriff Gottes stattfinden wird, noch auch auf welche Art und Weise er vollbracht werden wird. Daher, wenn ein Prophet die empfangenen Gesichte in Worte umzuschmieden suchte, bleibt er großenteils auf den Wissensvorrat und die Vorstellungen angewiesen, die er von der Mentalität der Menschen seiner Zeiten, also von seinem Kultur-Milieu schöpft.

Die Epoche der großen Propheten-Schriftsteller in Israel fällt auf die Zeiten ab Mitte des 8. Jh. tief in die zweite Hälfte des 6. Jh. vor Chr. Als Erbgut nach den Propheten sind gewöhnlich Sammlungen ihrer dramatischen Ansprachen und Rufe zur Bekehrung geblieben. Sie wurden entweder von ihnen selbst geschrieben, oder auch sie wurden gesammelt und unter skripturistischem Charisma niedergeschrieben von Männern, die Gott vom Kreis ihrer Jünger auserwählt hat.

Die Schriften der Propheten waren Gegenstand für Erwägungen des Volks Gottes besonders der nach ihnen folgenden Geschlechtern. Dank ihnen hat das Volk Gottes das Vorhaben Gottes immer tiefer kennen gelernt. Es wird in Fülle im Gottes Werk der Erlösung des Menschen verwirklicht werden, vollbracht vom erwarteten „Maschíach” [hebr.] – Messias [= Gesalbter; griech.: Christós].

Die Worte der Propheten freuten sich im Bewusstsein des Volks Israel ab sofort mit Autorität des Wortes Gottes. Sie wurden als Norm-Regel des Glaubens und der moralischen Verhaltensweise gehalten.

Das Volk Gottes hat es vortrefflich gespürt, dass die Worte der Propheten, verkündet mit ungemeiner Macht und Gottes Salbung, nicht so sehr ihre Worte waren, sondern wahrhaft Wort Gottes. Sie schmeichelten den menschlichen Leidenschaften nicht, brandmarkten die soziale Ungerechtigkeit und den Missbrauch im Kultus. Ihre Worte waren des Öfteren Worte, die einem gewaltigen Widerspruch vonseiten der regierenden Sphäre, der Militär-Führer und auch des gewöhnlichen Volkes begegneten (s. z.B.: den charakteristischen Auftritt des Jeremia auf Gottes Anordnung, bei dem er beinahe nicht gesteinigt wäre: Jer 7; und wahrscheinlich dasselbe Ereignis ein wenig anders: Jer 26).

Das Volk Gottes hat zutiefst geglaubt, dass die Prophetenworte nicht von ihnen selbst herkamen, sondern ihnen von Gott selbst in ihren Mund „hineingelegt” wurden (vgl. Jer 1,9; 15,16; 20,7-9; Jes 6,6f.-9; Ez 2,3-3,3.8-11; usw.). Allerdings auch selbst wenn diese Worte deutlich zurückgewiesen wurden, war man sich wohl bewusst, es gehe in diesem Fall um beabsichtigte Zurückweisung des Wortes nicht dieses Menschen, des Propheten, sondern des Gottes Wortes selbst (s. z.B.: Am 7,10-17; Jer 42,1-43,7).

Dennoch das Volk Gottes lernte – angefangen von Mose, das wahre Gottes-Wort-des-Propheten auf präzise Art und Weise zu unterscheiden – von Worten, die von ‘Propheten der Lüge’ herkamen (s. Dtn 18,15-22; verbissene Diskussionen gegen die ‘Propheten der Lüge’, die Gott NICHT gesandt hat, obwohl auch sie ihre Ansprachen mit der Redewendung anfingen: „Spruch von Jahwéh”, musste besonders Jeremias unternehmen; s.: Jer 28; 27,14; 29,8f.21-24; usw.).
Die Gottes Lösungen zeigten sich des Öfteren genau umgekehrt bei ihrer Zusammenstellung mit denen, wie sie von der menschlichen ‘Staatraison’ und den menschlichen Berechnungen vorgeschoben wurden, die mit Gottes Angeboten nichts gemeinsames haben wollten (s. z.B.: die Geschichte des Ahas, der im entscheidenden Moment das Angebot vonseiten Jahwéh zurückgewiesen hat – und den eigenen Sohn den Göttern zum Brandopfer dargebracht hat: Jes 7,3-13 – im Zusammenstellung mit: 2 Kön 16,1-9; usw.; oder die Ereignisse der ‘Dunklen Nacht’ des Jeremia bei der Belagerung von Jerusalem 586 r.: Jer 37f.).
Hauptsächlich gerade deswegen war es keinesfalls allzu leicht die Worte des Propheten anzunehmen und ihnen als dem Wort Gottes das Anvertrauen zu schenken. Dieses Wort stellte das Volk Gottes im Prinzip angesichts einer Probe auf die ‘Qualität ihres Glaubens’.

Der Inhalt selbst der Sprüche der Propheten sammelte sich grundsätzlich um die Verpflichtungen, die von Israel im feierlich geschlossenen Bund bei Sinai angenommen wurden. Dieser Bund wurde in nächsten Generationen in gewissen Abständen erneuert, wobei man sich zu ihrem treuen Halten von neuem verpflichtete (z.B. zu Lebezeiten von Josua ca. 1200: Jos 24,25; in der Zeit von Joschija ca. 620: 2 Kön 23,3; in der Zeit von Nehemia ca. 400: Neh 10,29-40; Wiederaufbau des geschändeten Tempels zu Zeiten von Judas dem Makkabäus in 164: 1 Makk 4,36-61).

Leider in Praxis erwiesen sich diese feierlichen Versprechungen meistens als sehr kurzfristige Wirklichkeit, wenn nicht geradeaus als große eingebildete Annahme. Es ging um die Befolgung des Dekalogs: der Zehn Gebote Gottes, angefangen vom Ersten Gebot – der ausschließlichen Verehrung Jahwéh. Indessen die Ehre, die allein Jahwéh gebührt wird, war letztlich Frage der ‘Vermählungs’-Verbundenheit mit Gott: „Du sollst neben Mir keine anderen Götter haben ...” (Dtn 5,7).

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c. Verlockender Kultus der
‘fremden Götter’

Daselbst bleiben wir von neuem auf dem Grundboden des Themas stehen, das dem hiesigen Kapitel vorleuchtet: Gottes bräutliche Liebe zu Israel und der ganzen Menschen-Familie. Es zeigt sich, dass das ganze Alte Testament ein großer, auf Tod und Leben geführter ‘Kampf’ war, den Gott der Wahrheit der Offenbarung um die Wiedergewinnung der mit ungemeiner Mühe gewonnenen gegenseitigen Liebe dieses Volkes der Auserwählung unternommen hat, dem Er gleichsam sein ganzes Gottes Herz und seine ganze Liebe schenkte.

Israel erlag fortdauernd Versuchungen der taumelig betriebenen Kulte ‘fremder Gottheiten’, d.h. der lokalen Kananäischen Götter und Götter der Nachbarländer.
– Hatte aber Jahwéh – solchen Kampf auszutragen müssen, dachte Er doch dabei nicht an sich, sondern schaute auf das Geschick – das ewige Geschick – dieser ‘Seinen’, so sehr Geliebten, seiner Braut, die Ihn fortdauernd verrät: das heißt an das Geschick Israels. Diese treubrüchige ‘Braut’ läuft durch praktizierten Kultus der fremden Götter unverständig und blindlings ihrem eigenen Untergang entgegen: diesem irdischen und ewigen.

Die einen Götter wurden im damaligen Kanaan durch grausame Rituale von Menschenopfern verehrt, zumal in Form von Kindern, die ihnen als Brandopfer dargebracht wurden. Solche Opfer wurden euphemistisch mit der Wendung genannt:„Das Kind durch das Feuer gehen lassen” (s. z.B. Lev 18,21; Dtn 18,10; 2 Krn 28,3; wie ungenau und auf unzulässige Weise verschönert-verwischen die Übersetzung z.B. der Einheitsbibel an einigen solchen Stellen zu sein pflegt!).
– Mit blutigen Menschenopfern wurde die Ammonitische Gottheit Milkom [hebr. mélek = König] verehrt, wie auch der National-Gott der Moabiter Kemosch (s. 1 Kön 11,7.33; Jer 48,7. – S. dazu auch ‘Stelle von Mescha’, dem König von Moab, aus ca. 850 vor Chr.).
– Dieser Kultus war tief in der Mentalität der einheimischen Bevölkerung eingewurzelt. Blutige Menschenopfer wurden gemäß dem Gewohnheitsrecht besonders bei allerlei dramatischen Situationen dargebracht: ob in Politik, oder bei individuellen Angelegenheiten.

Andere lokale Gottheiten, die ebenfalls in Kanaan verehrt wurden, haben keine so grausamen Opfer gefordert. Sie schmeichelten dagegen der Befriedigung niedriger Instinkte des Menschen und seiner eingeborenen Anfälligkeit im Bereich der Sexualität. Und zwar unter dem Anschein, der Gottheit der Fruchtbarkeit die Ehre zu bieten, wurde in Tempeln die sog. ‘Sakrale Prostitution’  betrieben.

Kein Wunder, dass solcher, an sexuelle Erlebnisse abwechslungsreicher Kultus, auf die Leute urewig attraktive Einwirkung ausgeübt hat. Hier wurde das Ausleben der eigenen Leidenschaften zum Rang des religiösen Kultus erhoben – nach der Parole: ‘Das Ziel macht die angewandten Mittel heilig’. So gestaltete sich der Kultus, der auf sog. ‘Höhen’ und mit Vorliebe in besonders dazu bestimmten sakralen ‘Hainen’ betrieben wurde. So wurde die Ehre verschiedenen Gottheiten unter immer anderem Namen gehuldigt: vor allem der männlichen Gottheit Báal [= hebr.: ‘Herr’ z.B.: Báal-Pegor = Herr, Gott der auf dem Berg Pegor verehrt wurde: Num 25,18; 31,16] und umso mehr der sehr ‘populären’ weiblichen Göttin Ischtar, die als Göttin der Sinnlichkeit verehrt wurde [aschtar: mesopotamische Göttin der Sinnlichkeit und fleischlichen Liebe. In Kanaan verehrt auch als Königin des Himmels: vgl. Ri 2,13; 1 Sam 7,3; 31,10; 2 Kön 23,13; Jer 7,18; usw.].

Man braucht sich nicht wundern, dass die urewig eingewurzelten lokalen Kulte im Lauf der ganzen Geschichte Israels eine große Falle gebildet haben, in die viele sowohl Individuellen, wie auch das ganze Volk sehr leicht hineinfielen. Dem verlockenden Kultus der lokalen Gottheiten erlagen nicht nur Personen vom einfachen Volk, sondern auch die höchsten Würdenträger des Staates, angefangen vom größten Teil der Könige sowohl in Nord-Israel [= Ephraim], wie auch im Staat Juda.
– Diesen Weg – d.h. den Weg der Apostasie von Jahwéh, hat als erster der unmittelbare Erbe der Messianischen Verheißungen geebnet, der große und anfangs seiner Herrschaft einer Belobigung würdige König Salomon, Sohn seines Vaters David (s. 1 Kön 11,33; 2 Kön 23,10-14).

Man kann sich leicht vorstellen, was angesichts dieser Tatsachen: der offensichtlichen Apostasie und des eigenartigen ‘Ehebruchs’ mit fremden Götten in Jahwéh’s Augen – dieser Jahwéh, Gott der Wahrheit-Treue, ‘erleben’ musste. Gottes ‘Rückwirkungen’ angesichts der Sünde haben wir schon ein paarmal auf den Bogen unserer WEB-Site erörtert (s. z.B.: Gott, ich wünsche nicht, dass Du in mir bist: V.Teil, das ganze 2. und 3. Kap.).

Im Fall der Hebräer, die gerade erst – nach den ein paar Jahrhunderten Knechtschaft aus Ägypten herausgeführt worden sind, musste sich offenbar die grundlegende Feststellung aufdrängen: Was sollte oder könnte noch Gott darüber hinaus tun, was Er mit größtem Engagement seines ‘Herzens’ getan hat und weiter für dieses Volk tut, das Er sich als die seine lebendige „segulláh” (Ex 19,5), d.h. diese Allerliebste, dieses für sich vorbehaltene „Eigentum”, diesen gleichsam ‘Augapfel’ erworben hat? Sollten etwa die Hebräer, die Nachkommen seines „Freundes” Abraham (Jak 2,23), und dann Isaak und Jakob – so sehr unfähig sein, irgendwelche Schlüsse aus seinen Erlösungs-Eingriffen zu ziehen, durch die Er – die ihren Vätern, den Patriarchen – feierlich versprochenen Verheißungen erfüllt hat?

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d. Misstrauen der Exodus-Hebräer
– Glauben der Ägypter

Jahwéh hat dem gerade lebenden Geschlecht der Hebräer auf durchdringend augenscheinliche Weise und dauernd im Laufenden bewiesen, dass Er Gott der Lebende ist, Gott ihrer Väter, der Patriarchen. Er erinnerte daran, dass Er sich mit den Patriarchen und ihrer Nachkommenschaft mittels des feierlichen Bundes gebunden hat, d.h. Er hat ihnen seine ganz besondere Liebe angeboten, wie sie keine Präzedenz gekannt hatte. Allein deswegen erniedrigt Er sich zu ihnen für den Alltag und bietet auch der zurzeitigen Generation denselben Bund und dieselbe Liebe – in Weiterführung der beiderseitig einbezogenen Verpflichtungen – in Analogie eines Liebe-Bandes.

Hier die Worte, die Jahwéh zu Mose an der Schwelle seiner schwierigen Sendung gesagt hat. Es war aber die entschiedene Umbruchsstunde für die Umsetzung ins Leben des Bundes, also letztlich für das eigenartige ‘Ehe’-Band, mit dem sich Gott mit Israel gebunden hat, das Er sich als das ‘Sein Volk’ auserwählte:

„... Gesehen habe Ich das Elend Meines Volkes in Ägypten, und sein Geschrei wegen seiner Antreiber habe Ich gehört. Ja, Ich kenne seine Schmerzen. Ich bin herabgekommen, um es aus der Gewalt der Ägypter zu erretten und es aus diesem Land hinaufzuführen in ein gutes und geräumiges Land ...
Nun siehe, das Geschrei der Söhne Israel ist vor Mich gekommen. Ich habe auch die Bedrängnis gesehen, mit der die Ägypter sie quälen ...” (Ex 3,7f.9).

„... Da habe Meines Bundes gedacht. Deshalb sag zu den Söhnen Israel: Ich Bin Jahwéh! Ich führe euch aus dem Frondienst für die Ägypter heraus und rette euch aus der Sklaverei. Ich erlöse euch mit hoch erhobenem Arm und durch ein gewaltiges Strafgericht über sie.
– Ich nehme euch als Mein Volk an und werde euer Gott sein. Ihr sollt wissen, dass Ich Jahwéh bin, euer Gott, der euch aus dem Frondienst in Ägypten herausführt.
Ich führe euch in das Land, das Ich Abraham, Isaak und Jakob unter Eid versprochen habe ...” (Ex 6,5-8).

Sollte aber schon diese Generation, die doch Zeuge war der Wunder seiner, also Jahwéh – bräutlichen Liebe, mit der Er zu ihr Tag für Tag entgegenging, bis zu diesem Grad verblindet sein, dass sie seine väterlich-mütterliche und zugleich bräutliche Liebe nicht einmal zu erblicken imstande war?
– Denn selbst Ägypten samt dem Pharao an seiner Spitze, wo sich das Ganze des Lebens unter dem Druck der unvernünftigen Vielgötterei und Magie der Kaste der allmächtigen Priester gestaltet hat, musste letztlich kapitulieren.

Man hat dort verstanden, dass die immer wieder auf sie herabfallenden ‘Plagen’, die jedesmalig von vornherein genau angekündet und dann beendet waren, die dabei – was ihre Qualität angeht – strikt bestimmt waren, (Ex 7,14-12,33), kein Werk des ‘Zufalls’, sein konnten, noch Folge der schwarzkünstlerischen Zaubereien, worin doch die Hebräer, als Sklaven, in keinem Fall eingeübt werden konnten.

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Die Verzweiflung beim Kind weckt immer viel Gemütsbewegung. Möge sich das Kind niemals enttäuscht und betrogen finden müssen beim bisherigen Anvertrauen seines Selbst ob der Mutter, ob dem Vater. Der Verlust des Vertrauens zu den Allernächsten prägt sich jedes Mal als tiefe Verwundung im Herzen des Kleinen Menschen ein.

Die Ägypter mussten sich vor diesem Gott – diesem Lebenden, beugen, der sich Mose geoffenbart hat, wie Er sich früher auch schon den Vorvätern der zeitweiligen Hebräer zu kennen gegeben hat. Sie mussten anerkennen, dass dieser Gott der Hebräer – Jahwéh, den Mut hat, dem großen Pharao die strikt bezeichnete, für Pharao unerhörte Forderung zu stellen, dass er die Hebräer befreit, weil es ‘Volk des Jahwéh’ ist.

Es war klar, dass er – der Pharao, genau wie das ganze Ägypten – politisch gesehen, sozial und wegen der Prestigefrage – auf solche, ihres Erachtens nach absurde Forderung vonseiten Jahwéh auf keinen Fall einwilligen konnte.
– Indessen Pharao musste letztlich selbst anerkennen, dass dieser Jahwéh mit seinem „erhobenem Arm” aller Macht Ägyptens zum Trotz, seinen Willen sowieso wirksam durchführt. Es gibt dabei offensichtlich überhaupt niemanden und nichts, das imstande wäre, Ihm Widerstand leisten zu können.

Anders gesagt, dieser mächtige Staat, das Große Ägypten, musste sich vor dem Hebräischen Jahwéh erniedrigen und wohl oder übel anerkennen, dass es hier einen Kampf mit Gott gibt, der schlechterdings wahrhaft DA IST. Seinem Willen: der Befreiung der Hebräer aus der Knechtschaft in Ägypten, kann keine Militärmacht Widerstand leisten.
– Es hat sich im wörtlichsten Sinn bewahrheitet, was einst der Hl. Paulus schreiben wird – zwar mit Bezug auf den Namen ‘Jesus Christus’, aber es ist doch gerade ‘Jesus’ und nicht irgendjemand anderer, der ‘Jahwéh’ ist sowohl im Alten, wie im Neuen Testament (s. die Auseinandersetzung Jesu mit den Juden: Joh 8,58):

„... Damit in dem Namen Jesus [hebr. Jehoschúa = Erlöser, Erretter, d.h. Er Ist = Jahwéh]
jedes Knie sich beuge:
der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen ...” (Phil 2,10).

Ägypten musste sich beinahe handgreiflich und auf eigener ‘Haut’ überzeugen – über diese verwundernden, politisch gesehen unerklärlichen Wunder der Natur, die Plagen, und ganz besonders den Tod ihrer Erstgeborenen, dass dieser Jahwéh, der Gott der Hebräer, in diesem ‘seinen Volk’ ganz offenbar auf die ihm eigene, erstaunende Art und Weise ‘verliebt’ ist und dieses Volk eifersüchtig hütet. Dieser Gott drückt sich doch bezüglich der Hebräer aus, es wäre „Sein Volk”, sich selbst aber nennt Er „IHR Gott”:

„Darauf sagte Jahwéh zu Mose: ... Sprich zu ihm [zu Pharao]:
‘Jahwéh, der Gott der Hebräer, hat mich zu dir gesandt mit dem Befehl:
Gib Mein Volk frei, dass es Mir in der Wüste diene!’ ...” (Ex 7,14.16).

Seinem Willen zuwider musste Pharao, samt dem ganzen Ägypten, sich vor diesem Gott-der-Person, Jahwéh – letztlich zutiefst beugen! In jedem Haus starb in dieser schauderhaften Nacht – dieser genau bestimmten Nacht, jeder Erstgeborene; gemäß der Ankündung Jahwéh.

Für diese Tatsache hat es schon keine andere Deutungs-Möglichkeit gegeben. Es geschah in dieser wunderlichen ‘Nacht’, von dieser einer der biblischen Autoren einmal unter dem Anhauch des Heiligen Geistes schreiben wird [die Überlieferung der Kirche bezieht diese Worte auf die Stunde der Geburt des Erlösers Jesus Christus, des Fleischgewordenen-Wortes-Gottes, in Betlehem]:

„... Indem sie schon im voraus die Lobgesänge der Väter anstimmten ...
[die Hebräer: vor Freude, das Ägyptenland verlassen zu dürfen].
Es antwortete ihnen das misstönende Geschrei der Feinde, und dazwischen hindurch tönte das Wehklagen über die beweinten Kinder. ... Durch die gleiche Todesart hatten alle zahllose Leichen: ... da mit einem Schlage ihre vornehmsten Sprößlinge dahingerafft wurden.
Die bei allem wegen der Zauberkünste ungläubig geblieben waren, bekannten nun beim Untergang der Erstgeborenen, dass das Volk [= die Hebräer]Sohn Gottes’ sei.
Denn während tiefes Schweigen alles umfing und die Nacht in ihrem schnellen Lauf bis zur Mitte vorgerückt war, da sprang sein allmächtiges Wort vom Himmel her, vom königlichen Thron, gleich einem wilden Krieger mitten in das dem Verderben geweihte Land ...” (Weish 18,9f.12-16).

Noch mehr, nach dem biblischen Autor haben die Sterbenden und die übrig gebliebenen Familien in der Sterbestunde ein Gottes Licht empfangen, die den Grund des Todes jener Erstgeborenen erklärte (s. Weish 18,18f.).

Kein Wunder also, dass die Ägypter die Hebräer aufzudringen begannen, dass sie Ägypten sofort verlassen – gleich jetzt, noch in dieser Nacht.
– Zu gleicher Zeit baten sie die in Eile alles zusammenpackenden Hebräer, bewusst dass sich diese in dieser Stunde unter besonderem Schutz der Liebe dieses ‘ihres Gottes’ – Jahwéh, befinden, sie mögen trotz allem Segen nach sich hinterlassen:

„Noch in der Nacht ließ Pharao Mose und Aaron rufen und sprach:
‘Macht euch auf! Zieht weg aus meinem Volk ...
Auch eure Schafe und eure Rinder nehmt mit, wie ihr gefordert habt, nur geht.
Doch bittet auch für mich um Segen’.
Auch die Ägypter drängten das Volk, dass es schleunigst aus dem Land wegziehe.
Denn sie sagten: ‘Wir sind sonst alle des Todes’ ...
Die Israeliten hatten nach dem Worte des Mose gehandelt
und von den Ägyptern Silber- und Goldsachen und Kleider gefordert.
Jahwéh stimmte die Ägypter günstig gegen das Volk, so dass sie ihr Verlangen erfüllten.
So nahmen sie Beute von den Ägyptern ...” (Ex 12,31ff.35f.).

Auf diesem Hintergrund kann man mit ganzer Schärfe den Kontrast zwischen dem heidnischen Ägypten erblicken, das auf seine Art vor Jahwéh, dem Gott der Israeliten, die Knie gebeugt hatte – und jenen von Jahwéh beständig so sehr ‘gekosenen’ Hebräern-Israeliten. Ihnen galt dauernd alles für ‘zu wenig Beweise’, dass all diese Erlösungs-Ereignisse – Werk vonseiten Jahwéh darstellen. Dennoch, sie konnten unmöglich nicht die Worte verstehen, die von diesem Jahwéh ausgesagt worden sind, der sich selber als „Ihr Gott” genannt hat, sie aber, mit ganzer Ladung von ‘Gefühl’, als „Sein Volk”  bezeichnete.

Wie ist es demzufolge überhaupt möglich gewesen, dass dieses Volk, das beständig ganz besondere Erweise der voller mütterlich-väterlichen Zärte Bräutlichen Liebe vonseiten seines Gottes Jahwéh wahrgenommen hat, darin seinen Lebendigen Gott nicht erblicken konnte – oder vielleicht: nicht wollte, wobei es sich doch zumindest gehört hatte, dass Ihm mit gegenseitiger Liebe erwidert werde?

Daran hat durch seinen Diener Mose – selbst gerade dieser Gott angeknüpft. Sollte es etwa möglich sein, dass der Unendliche Gott ... vor dem Menschen, d.h. dieser Seinen, Geliebten – ‘klagen’ sollte? Und doch – wie es Mose zur Erinnerung bringt:

„Das gleiche tat Er in der Wüste, du hast es selbst erlebt.
Da hat Jahwéh, dein Gott, dich auf dem ganzen Weg, den ihr gewandert seid, getragen,
wie ein Vater seinen Sohn trägt, bis ihr an diesen Ort kamt ...” (Dtn 1,31).

Indessen eben dieses Volk hat seinen Jahwéh immerwährend infolge seines schwer zu verstehenden Misstrauens verwundet. Oder genauer gesagt: es war ein ununterbrochen schreiendes Nicht-Glauben an die Liebe vonseiten Jahwéh.
– Diese Gottes Liebe hat sich dabei von Anfang an mit Kennzeichen ausgezeichnet, die der Bräutlichen Liebe eigen sind – in Gottes Bedeutung dieses Wortes.
– Es wird hier immerwährend hervorgehoben – von unserer Seite her, aber umso mehr vonseiten Jahwéh selbst, dass Er sich mit den Hebräern-Israeliten mit dem Band des Bundes gebunden hat. Dieses ist aber in Gottes Begriff des ‘Bundes’ immer nur Bräutliches Band.

So wird es einst auch im ‘Bund-im-Blut’ werden, mit dem Jesus Christus sein Bräutliches Band besiegelt – für immer – mit dem Volk des Neuen Bundes, der Kirche und jedem Menschen im einzelnen. Dieser Bund wurde auch schon im Alten Testament mit Fülle von Gefühl getragen. Umso mehr kennzeichnet er sich mit unnachgiebiger Treue-im-Lieben. Insofern wird dieser Bund Gottes mit Israel zu immerwährendem Muster für die eheliche Treue.

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3. Die Treue zum Ersten Gebot:
das Leben der Geliebten

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Im Kampf um das Erste Gebot:
um das Leben – seiner Geliebten

Wir haben erwähnt, dass die Geschichte Israels praktisch genommen ein einziger, verbissener Kampf Gottes und der von Gott gesandten Gottes Männer war, zumal der Propheten – um die Umsetzung ins Leben des Ersten Gebotes Gottes: „Du sollst neben Mir keine anderen Götter haben” (Ex 20,3). Die Frage betraf die Grundlagen selbst sowohl des Glaubens, wie der moralisch-ethischen Verhaltensweise des Volks Gottes Israel, und strikter gesagt: der ganzen Menschen-Familie.
– Angefangen vom Paradies, offenbart Gott-die-Wahrheit zuerst sein Selbst und sein Vorhaben bezüglich des Menschen: Mann und Frau. So lässt Er seinem lebenden Ebenbild gleichsam sich selbst ‘zu berühren’ und sich auf allerlei Arten und Weisen zu überprüfen.
– Erst in weiterer Folge bittet Gott um die Annahme bestimmter ethischer Verhaltensweisen, die sowohl Ihm als Gott, wie dem Menschen entsprechen werden.

Gott wirkt nämlich „seit Anbeginn” als Person, die Liebe – IST. Gott-die-Liebe weckt überall Früchte von Leben. Er tut es durch die seinem lebenden Ebenbild angebotene Anteilnahme darin, wer ER IST als Liebe-Leben.

Indem aber Gott „von Anfang an” in die Männlichkeit und Fraulichkeit des Menschen sowohl den bräutlichen, wie auch elterlichen Sinn des Leibes einprägt, bedeutet das – und sei es auch nur nach dem Grundsatz: ‘vom Fadem zum Knäuel’ (von Wirkung zur Ursache), d.h. vom Menschen-dem-Ebenbild-Gottes zu seinem Gottes Ur-Muster, dass zuerst diese Seine, Gottes Liebe bräutlich-elterlich ist.

Aber auch umgekehrt: es bedeutet nämlich, dass es keine ‘Liebe’, noch kein ‘Leben’ geben kann – außerhalb und unabhängig vom „Gott, dem Allmächtigen Vater, dem Schöpfer des Himmels und der Erde, der Sichtbaren und Unsichtbaren Welt ...” (Credo, Glaubensbekenntnis). Wie ungemein schwer ist es dem Menschen das alles einfach zur Kenntnis zu nehmen!

Wir beginnen einmal mehr Gott besser zu verstehen. Wenn Jahwéh auf seine, Gottes Weise, mit so ungemeinem Nachdruck die Wichtigkeit des Ersten Gebotes hervorhebt, das den Grundboden selbst des Dekalogs bildet und folgerichtig die Grundlage des feierlichen Bundes bestimmt – dieses Vermählungs-Bundes, den Er in seiner großen Liebe mit den Hebräern-Israeliten unter Sinai geschlossen hat, nachdem Er sie mit „erhobenem Arm” (Ex 6,6) aus Ägypten herausgerissen hat, geht es Ihm nicht, und es kann Ihm nicht – um eine selbstsüchtig begriffene Ehre, noch um den Ihm gehuldigten Kultus. Gott-die-Wahrheit ist unfähig, irgendeine Selbstsucht zu hegen. Seine Liebe besteht auf Mitteilung seiner Selbst als eben Liebe-die-ganz-Leben ist.

Das leidenschaftliche Nachfragen um gegenseitige Liebe vonseiten Israel und des Menschen ist in der Tat leidenschaftlicher, von lautester Liebe herkommender, auf Tod und Leben unternommener Kampf um Leben und Liebe des lebendigen Ebenbildes Gottes: um sein ewiges – Leben. Unabhängig davon, was genaues der Mensch der damaligen Zeiten vom ewigen Leben gewusst hatte. Gott unterhält mit seinem lebendigen Ebenbild immerwährenden Kontakt über das-Gewissen-das-Herz. Er weist ihm auch von Stunde zu Stunde, unendlich geduldig und barmherzig, den richtigen Weg: „Tu dies, meide jenes” (DeV 43). Immer einzig um des ewigen – Lebens willen des Menschen, der seine Vorliebe im Weltall darstellt.

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Eine Familie in Entwicklungsstufe. Wie diese sich einander lieben: die Mutter und der Vater, und jedes ihrer Kinder. -- Von der Lehre Johannes Paul II.: „Das WIR der Eltern, des Ehemannes und der Ehefrau, entfaltet sich durch das Zeugen von Nachkommenschaft und die Erziehung im WIR der Familie. Es ist zuerst eine Familie von zwei Generationen, sie bleibt aber offen dafür, allmählich Familie mehrerer Generationen zu werden. In diesem Ausmaß kommt der Anteil zu - einerseits den Eltern der Eltern, und anderseits Kindern ihrer Kinder” (BF 16).

Daselbst wird der Kampf um das Erste Gebot immer Kampf um den Menschen – gleichsam mehr, als um Gott. Die Ehre, die irgendwelcher Gottheit, also einem Nicht-Gott gehuldigt wird, gleicht in der Tat, dass man die Chance auf ewiges Leben für sich selbst unterschneidet. Erst hier erweist sich eben die Bräutlichkeit Gottes, oder eher – die Wirklichkeit gleichsam des ehelichen „Zwei-zu-Einem-Fleisch” Gottes mit dem Menschen: Mann und Frau. Der Kampf um das Erste Gebot ist von Gottes Seiten Ausdruck der unbeugsamen Wahrheit-Treue Gottes zum einmal mit seinem lebendigen Ebenbild geschlossenen ‘Vermählungs’-Bund.

Gott wird außer jeden Zweifel seine Treue zu diesem Bund niemals zurückziehen [= biblischer Sinn des Wortes: Wahrheit, hebr.: hémet]. Zu einer der Stufen seiner Umsetzung ins Leben wurde die Herausführung der Israeliten aus Ägypten, und in weiterer Folge ihre Hineinführung in das Land der Verheißung, das „Ich ... mit hoch erhobenem Arm ... Abraham, Isaak und Jakob unter Eid versprochen habe ...” (Ex 6,6.8).

Indessen die Tage, Wochen, und danach die 40 Jahre der Wanderung der Hebräer-Israeliten aus Ägypten, sollte man die zeitweiligen, sich aufraffenden Erklärungen von erwiderter Liebe nicht zählen, waren ununterbrochene Reihe von Aufstand und bewusst gesagtem ‘Nein’ zu Jahwéh: angesichts seiner Liebe.
– Welcher Bräutigam würde mit einer Braut noch ‘weiter gehen’, die dauernd nach immer anderem Partner herumschaut, und dabei die feierlich bekannte Liebe ... dreist verrät?

Dieser Vergleich ist aber sehr unangemessen. Es würde nur um die Einrichtung des Zusammen-Lebens mit jemandem anderen, einem Mit-Menschen gehen.
– Dagegen im Fall des Ersten Gebotes geht es um ‘Leben oder Nicht-Leben’ des Menschen für ewig: um sein Heil für immer – oder auch seine Verdammung, auch für immer.

Es genügte aber, sei es auch nur zwei dramatisch umwälzende Zeitpunkte aus der frühesten Geschichte der Hebräer-Israeliten in Bedacht zu nehmen: aus der Zeitspanne zwischen ihrem Exodus aus Ägypten und dem Eintritt in das Land der Verheißung. Schon dieser Zeitabschnitt der gleichsam frühesten ‘Kindzeit’ (vgl. Hos 11,1) der Israeliten, war für die Bräutliche Liebe Jahwéh eine Reihe von einem Schlag nach dem anderen, der seiner Liebe vonseiten dieses Volkes versetzt wurde: dieses Seines Volks. Dieses Volk hat auf sich selbst erlebt, wie es von Jahwéh wirksam aus Ägypten unter unwahrscheinlichen Zeichen und Wundern herausgeführt worden ist.
– Sie zogen aus Ägypten nicht ganz allein weg, sondern samt ihrem ganzen Vieh, und außerdem in letzter Weile zusätzlich erworbener unwahrscheinlicher Habe (Ex 12,35). Jeder Versuch, dass diese Tatsache mit soziologischen, militärischen oder politischen Faktoren erklärt werden könnte, bleiben nur große Absurdität.

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4. Probe der Treue-in-Liebe unter Sinai: das goldene Kalb

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a. Aaron unter Druck der Forderung:
„Mach uns Götter”

Aller experimentell erfahrenen „Liebenden Allmacht” (DeV 33) und Treue-in-Liebe ihres Gottes: Jahwéh zum Trotz, hat dieses Volk sehr früh einen radikalen Verrat an seinem Gott verübt. Das geschah zur Stunde der Probe auf ihren Glauben durch den Kultus des „Goldenen Kalbs” (s. Ex 32).

Mose war zu dieser Zeit im Lager gerade nicht da. Er ist auf Gottes Anordnung auf den Berg Sinai hinaufgestiegen. Dort weilte er 40 Tage lang, tief in Gottes Kontemplation versunken (vgl. Ex 24,18; Dtn 9,9).
– Die Geduld des Volks ging zu Ende. Sie wollten selbst, auf eigene Faust, losziehen, um Kanaan zu erobern. Voller Zorn wandten sie sich an Aaron, den Bruder von Mose, der ebenfalls von Gott vielfach bevorzugt war:

„Komm! Mach uns Götter, die vor uns herziehen.
Denn dieser Mose, der Mann, der uns aus Ägypten heraufgebracht hat
– wir wissen nicht, was mit ihm geschehen ist ...” (Ex 32,1).


Philologische Anmerkung zu Ex 32,1:
Der hebräische Text ist hier eindeutig: es geht um Anschaffung von ‘Göttern’ [elohim] – im Plural. Dieses Substantiv (Dingwort): elohím, das hier im Plural konstruiert ist, kann freilich sowohl Einen Gott bedeuten, wie auch viele Götter. Bestätigung dafür, dass es in diesem Fall um ‘Götter’ im Plural geht, sind die weiteren Worte dieses Satzes: „die vor uns herziehen”. Hier die Transkription der betreffenden hebräischen Worte:
Qúm [steh auf, komm!], aséh-lánu elohím [mache-fabriziere uns Elohime-Götter], ashér jelkú [die gehen würden: plur.] le-panénu... [vor unserem Gesicht, vor uns].
Es besteht offenbar dennoch die Möglichkeit, dass der biblische Autor die Forderung des Volkes bewusst modifiziert hat und absichtlich den hier eindeutig vorkommenden Plural [Mehrzahl] angewandt hat – in Abscheu für den Götzenkultus des Kalbes als Verrates der Ehre, die Jahwéh gehören sollte. Dennoch die Formulierung der Worte vonseiten derjenigen, die sich an Aaron wenden, lässt keinen Zweifel übrig: es geht um viele Götter. Alle Versuche einer milderen Wertung dieses Ereignisses sind allein Deutungsversuche, die der Aussagekraft des hebräischen Textes widersprechen.


Aaron ist dem Druck erlegen: er hat sich vor dem zornigen Volk erschrocken. Aus gesammelten Kostbarkeiten hat er in Metall einen Kalb gegossen (Ex 32,4).
– Man begann sich lustig zu amüsieren, essen und trinken, und dabei zu verehren – vielleicht einigermaßen Jahwéh selbst, aber indem Er mit diesem Kalb identifiziert wurde und in ihm letztlich personifiziert vorkäme – gemäß der Mentalität der Leute jener Zeiten.

Wenn wir, Jünger Christi, heutzutage sei es Figuren oder Bilder verehren, z.B. das Kreuz, auf dem der Gott-Mensch, Erlöser des Menschen, aufgehängt wurde, begehen wir keinen Götzendienst. Wir verehren hier die Person – sei es Gottes, sei es der Heiligen, niemals aber identifizieren wir den-Rohstoff-die-Figur-das-Bild u.dgl. mit der Gottheit selbst.

Außerdem, angefangen ab dem Geheimnis der Fleischwerdung Jesu Christi, ist der Unsichtbare – sichtbar und berührbar geworden in Jesus Christus, dem Sohn des Ewigen Vaters, aber ebenfalls Sohn Mariens. Er hat uns als Gott-Mensch „erklärt und belehrt”, wer und wie Gott der Dreieinige ist (s. Joh 1,18; 1 Joh 1,1; und dazu ob.: Verehrung des Kreuzes und Bilder der Heiligen – s. dort den ganzen Zusammenhang: vor und nachher).

Als es nach dem Tod von Salomo zur unberechenbar tragischen Teilung des Königtums David in zwei – meistens sich gegenseitig bekämpfenden Reiche gekommen ist, ist einer der ersten Gesetzbeschlüsse des usurpatorischen Königs von Nord-Israel: Jerobeam, ähnlich wie unter Sinai, die Anfertigung des Bildnisses Jahwéh in Form eines goldenen Kalbes geworden. Nur mit dem Unterschied, dass Jerobeam zwei solche Figuren von Jahwéh-Kalb abgießen ließ: eine für Betel, die zweite für Dan (1 Kön 12,28ff.).

Charakteristisch sind die Worte jener Forderung des-Volks-der-Menschenmasse: „Mach uns Götter [bzw.: einen Gott] ...”. Diese Worte bringen sehr präzise die eigentliche Absicht der ausschreienden Volksmasse zum Ausdruck, wie auch den Unterschied zwischen Gott als Wahrheit, d.h. Gott dem Lebenden, und Göttern im Götzendienst.

Gott-die-Wahrheit ist Person und lebt schlechterdings. Er ist Allmächtig, daher ist Er Schöpfer – und außerdem Erlöser. Er wirkt von außerhalb der Welt und oberhalb dieser Welt. Daher kann seinem Wirken niemand und nichts widerstehen. Alles was außerhalb von Ihm ‘da ist und existiert’, wurde von Ihm geschaffen: mit dem Menschen an der Spitze, der ebenfalls „erschaffen” worden ist [s. dazu: das 3mal angewandte theologisch-technische Verbum ‘erschaffen: bará’ in Gen 1,27; s. ob.:  Priesterlicher Bericht von der Erschaffung des Menschen: Gottes Ebenbild – Gen 1,27].

Wie oft wird das Gottes-Geschriebene-Wort eben diesen offensichtlichen Unterschied hervorheben und dem Volk zum Bewusstsein bringen, dass ein Götze Erzeugnis des Menschen ist, und nicht umgekehrt. Dass man sich also vor ihm nicht zu fürchten braucht und dass die solcher Gottheit gehuldigte Ehre eine große, von vornherein verlorene Absurdität darstellt.

Wie sollte nämlich eine Gottheit jemandem irgendwie geholfen haben und dazu überhaupt fähig sein, wenn sie ihre Existenz nur dem Menschen verdankt, d.h. wenn sie NICHT von sich aus existiert? Indem aber ein Götze Nicht-Existenz und daselbst Nicht-Liebe ist, beschenkt er jene, die ihn als solchen ehren – damit, was er eben Ist: mit Nicht-Existieren und Nicht-Liebe. Anders gesagt: der Götzendienst führt zum Untergang: zu Nicht-Existieren!
– Solcher Schluss wird so manches Mal ganz krass im Gottes-Geschriebenen-Wort in gerade solcher Form formuliert (s. z.B.: 1 Sam 12,21; 2 Kön 17,15; Jer 2,5; 10,15; 16,19f.).

Indessen im gerade erörterten Fall wird Aaron von der schreienden Menschen-Masse geradezu ‘eingeschüchtert’ „Mach uns Götter ...”.
– Es ist typisches Beispiel einer Pädokratie [System, wo Kinder als Herrschende gelten], eventuell selbst einer Demokratie [Demokratie = es herrscht das Volk, die Menschenmasse] in ihrem entarteten Sinn: es geht um die Macht, die durch die ‘Menschenmasse’ ausgeübt wird. Diese aber fragt nicht nach dem Prüfstein der Wahrheit und des Guten. Es zählen in ihr keine Argumente, sondern die Kraft der Stimme und des Durchbrechens, unterbaut mit dem Argument der Kraftaufwand: der wirksamen und erfolgreichen Einschüchterung.

Auf diesem Hintergrund kann leichter der wunderliche Anspruch der Masse geschätzt werden: „Mach-erzeuge” : du, Mensch – Mache einen ‘Gott’! Diesem Ding, das du erzeugst-produzierst, huldige dann die Göttliche Ehre! Hast du doch ... einen Gott erzeugt-produziert!

Sollte es also logisch sein: einen Gott ... ‘gemacht-erzeugt’ zu haben? Das widerspricht sich selbst! Wie greifbar kann hier das Wirken Jenes erblickt werden, der der Böse ist, Satan: „Er war ein Mörder von Anfang an ... denn er ist ein Lügner und ist der Vater der Lüge” (Joh 8,44). Er tarnt sich vortrefflich.
– Da er aber die schwachen Punkte der menschlichen Psyche nur allzu gut kennt, weiß er besten Bescheid, wie er „die ganze bewohnte Erde verführen kann” (vgl. Offb 12,9).

Wir greifen nach Worten Johannes Paul II., um das eigentliche Antlitz des Bösen besser kennen zu lernen:

„...von Anfang an benützt er [der Beherrscher dieser Welt, Satan]
das Werk der Schöpfung
gegen die Erlösung,
gegen den Bund
und die Vereinigung
des Menschen mit Gott ...” (DeV 27).

Satan nimmt dem Menschen den Verstand – und zerstört seinen Willen. Er verknechtet den Menschen zur Huldigung der göttlichen Ehre – dem Erzeugnis, das ganz vom Menschen abhängig ist!

Hier Worte über die Götter, die der Prophet Jeremia gesagt hat – wohl etwa nach dem Jahr 600 vor Chr.:

„So spricht Jahwéh: ‘Gewöhnt euch nicht an den Weg der Heiden und lasst euch nicht in Schrecken setzen durch die Zeichen des Himmels [Wahrsagerei aufgrund der Astral-Erscheinungen].
Denn davor erschrecken die Heiden.
Denn der Schrecken der Völker ist ein reines Nichts, ist nur Holz, das man im Walde gefällt hat, ein Werk von Künstlerhänden, mit dem Schnitzmesser verfertigt ...
Einer Vogelscheuche im Gurkenfeld gleichen sie, vermögen nicht zu reden. Man muss sie tragen, denn selbst können sie nicht gehen. Da braucht ihr nicht zu fürchten, sie können nichts Böses zufügen. Aber auch Gutes zu tun steht nicht in ihrer Gewalt ...
– Jahwéh aber ist der wahre Gott. Er ist der Lebendige Gott und der ewige König ...
– Ein Nichts sind sie [die Götter], ein lächerliches Machwerk. Zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie zugrunde gehen ...” (Jer 10,2n.5.10.15; ähnliche Satiren gegen die Götter s.: Dan 14,1-22; Bar 6).

Noch kräftiger drückt sich von der Nichtigkeit der Götter und der Nutzlosigkeit der Gebete, die zum ‘fabrizierten’ Gott erhoben werden, das Buch der Weisheit aus, z.B.:

„... Unglückselig aber waren und auf tote Dinge setzten ihre Hoffnung, die Werke von Menschenhand Götter nannten: ...
Da sägt ein Holzarbeiter einen tauglichen Stamm heraus ... und ... verfertigt daraus in künstlerischer Bearbeitung ein nützliches Gerät für den Gebrauch des täglichen Lebens.
Was von der Arbeit abfällt, verwendet er zur Bereitung der Mahlzeit und isst sich satt.
Was aber davon abgefallen ist, weil es zu gar nichts taugt, ...schnitzt daran zur Ausnützung seiner Mußestunden und gibt ihm mit der in der Erholung üblichen Sorgfalt irgendeine Gestalt ...
Er formt es zum Bild eines Menschen oder macht es irgendeinem ganz gewöhnlichen Tier ähnlich ...
So sorgt er dafür, ... dass es nicht umfalle. Denn er weiß, dass es sich selbst nicht helfen kann ...
Wenn er aber um Hab und Gut, für Frau und Kind beten will, dann – scheut er sich nicht, das leblose Ding anzureden. Und um Gesundheit ruft er das Kraftlose an, um Leben bittet er das Tote, um Hilfe fleht er das Ohnmächtige an ...” (Weish 13,10ff.13f.16ff.).

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So wohnten in Gebirgsgegnenden Palästinas ganze Generationen von Mönchen, Verbundenschaften einiger Sekten und religiöser Vereine: z.B. Qumran bei Toten Meer. Sie lebten so in äußersten Lebensbedingungen, sehr veränderlichen Wetterverhältnissen, wobei sie studierten und sich widmeten, Schrifte und Dokumente zu schaffen, deren Teile bis zu unseren Zeiten erhalten bleiben. Schriften-Rollen wurden gewöhnlich in großen Tongefäßen unterbracht und gesichert. Das Lesen dieser Dokumnete - nachdem es gelingt sie vollständig oder teilweise zu wiedergewinnen, weil sich die Rollen meistens in Tausende Fragmente zerstreut, ist mühselige Beschäftigungen gewidmeter Wissenschaftler, Spezialist von altertümlichen Sprachen.

Solche Sicht der ‘Götter’ und solcher Sinn der ihnen gehuldigten Ehre erschien nicht erst in Zeiten der großen Propheten. Genau dasselbe sagte auch schon Samuel, der letzte aus der Zeitepoche der Richter, zeitgemäß des Saul und David [also ca. 1000 vor Chr.]. Das geschah in der Zeit, als es zur Einsetzung des ersten Königs – Saul, gekommen ist, was – als Zeugnis des äußersten Misstrauens gegen Jahwéh, Samuel sehr weh getan hat, und umso mehr ... Gott:

„... Ihr habt all dieses Böse getan [Ernennung des Königs, dem Willen Jahwéh zum Trotz],
– doch weicht von nun an nicht mehr von der Nachfolge Jahwéh, und dient Jahwéh mit ganzem Herzen.
Weicht ja nicht ab, und folgt nicht den Nichtigen Göttern [hebr.: hat-tôhu = Nichtigkeit, Nichts, Windhauch],
die Nichts nützen [hebr.: lô-jo‘îlu (ja‘ál) = unfähig zum Helfen: als Nicht-Existieren],
und nicht retten können [jaccîlu: nacál = herausreißen, erretten],
weil sie Nichtig sind [hebr.: ki tôhu hemmáh = weil sie Nichtigkeit sind] ...(1 Sam 12,20f.).

Es kann sein, dass die Hebräer, von denen gerade gesprochen wird, die unlängst erst nach Sinai angekommen sind (Ex 32; vielleicht etwa 1250 vor Chr.), letztlich nicht bis zur formal begriffenen Apostasie von Jahwéh vorangerutscht sind. Dennoch die Idee an sich, ein ‘Kalb’ aus teurer Metalllegierung abzugießen, knüpft direkt an den Götzendienst an, wie er einerseits in Ägypten betrieben wurde, wo dem Stier Apis, dem in Ägypten besonders als verehrtem heiligen Tier, als fleischgewordenem Gott Ptah – dem Schöpfergott, gehuldigt wurde [Verehrung des Apis in Memphis, gegenüber dem Tempel des Ptah].
– Anderseits war es Angleichung an die Kulten Mesopotamiens, wo man den geflügelten Stier mit Kopf und Bart eines Menschen [Lamassu] – mit dem Gott Mond [Nanna] verbunden hat.

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b. Verwundete Liebe von Jahwéh
die das bedrohte Volk: die Braut – rettet

Zur Apostasie im meritorisch-praktischen Sinn wurde für die damaligen Hebräer-Israeliten schon der Einfall allein, nicht einmal ein materielles Bildnis von Jahwéh zu erzeugen, sondern vor allem seine Verkörperlichung und die Identifikation Jahwéh mit selbst jener erzeugten Schnitzarbeit-als-Sache.
– Daselbst hat das damalige Volk gleichsam den Versuch unternommen, auf magische Weise über die Göttlichen Kräfte des Jahwéh – Herr-zu-Werden. Das Volk war entschlossen, nicht so sehr die Stimme Jahwéh zu hören, die klar im gerade erst geschlossenen Bund zum Ausdruck gebracht worden ist – es war aber der Vermählungs-Bund, mit klar formulierten Bedingungen in Form des Dekalogs.

Jetzt wollte das Umgekehrte Oberhand gewinnen: man hatte vor, Jahwéh den eigenen Willen aufzudrängen und das weitere Geschick eigenmächtig zu lenken – ohne das voller Liebe Vorhaben Jahwéh in Bedacht gezogen zu haben, wenn die vom Volk geplanten Betätigungen nicht ganz deutlich diesem Vorhaben zum Trotze unternommen werden sollten (vgl. RP 14). Solchen Stil der Verhaltensweisen den Götzen gegenüber haben die Hebräer in Ägypten bisher für den Alltag beobachten können ...

Die Lage dieser Versuchung-‘Probe’ wurde daselbst Wiederholung genau desselben Szenario, nach dem sich die Sünde der Ur-Eltern im Garten Eden gestaltet hat, nur dass es sich zurzeit in attraktiver Umrahmung eines goldenen ‘Kalbes’ ereignete. Jahwéh selbst als Gott der Lebendige ist in Schatten geraten. Wichtig wurde Jetztzeit das-Kalb-das-Stier – Personifikation von Kraft und Macht, das jetzt als Verkörperlichung des Jahwéh geehrt werden sollte, also als Nicht-Fleischwerdung-Jahwéh, d.h. als ein ... Nichts

„Sie machten am Horeb [= Sinai; Synonym] ein Kalb – und warfen sich vor dem Gussbild nieder.
Die Herrlichkeit Gottes [= kebôd Jahwéh: Herrlichkeit des Jahwéh = selbst Jahwéh; im AT des Öfteren: verwundernde Lichterscheinungen, die mit der Theophanie einherging, z.B.: Ex 16,10]
tauschten sie ein gegen das Bild eines Stieres, der Gras frisst.
Sie vergaßen Gott, ihren Retter, der einst in Ägypten Großes vollbrachte ...” (Ps 106 [105],20f.).

Gott-die-Wahrheit ist Geist, der vor allem IST – und dazu ein Jemand ist: Person. Gott war niemals ‘Sache’, und wird es auch nie werden. Die Magie strebte ab immer danach, die Göttlichen Kräfte – der eigenen, menschlichen Kontrolle zu unterziehen.

Allerdings Gott, die Wahrheit der Offenbarung kann nicht sich selber leugnen. Nicht die Materie schenkt Leben und Liebe, und nicht das ‘Kalb’ ist Liebe-Bund. Nicht Gottheit-Materie unter der Gestalt des ‘Kalbes’ hat das Volk Gottes aus Ägypten herausgeführt, sondern Er: Gott-die-Person, der unendlich über und von außerhalb der Materie erhaben ist. Die Materie verdankt ihre ganze Existenz Ihm, Gott-der-Wahrheit-Treue. Aus Ägypten hat sein Volk als das ‘Sein Volk’ Er herausgerissen, weil Er sich mit ihm ... im geschlossenen Bund vermählt hat. Es war ein Bräutlich-Ehelicher Bund.

Angesichts der Ereignisse mit dem Goldenen ’Kalb’ – konnte Jahwéh unmöglich keine Stellung annehmen. Er sollte doch nach den Kalb-Verehrern auf das Niveau einer ‘Sache und Gegenstandes’ herabgeführt werden.

Kein Wunder, Jahwéh bricht in Zorn aus. Umso mehr hat sich aber Jahwéh in seiner Liebe, mit der Er den Hebräern den von ihnen angenommenen, feierlich geschlossenen Bund angeboten hat, auf höchst mögliche, schmerzende Weise verwundet gefunden.
– Es war Bräutlicher Bund. Die Wahrheit, die Er – Jahwéh IST, d.h. die unbeugsame Treue zum einmal gegebenen Wort, lässt Ihn aber sich vom Bund nicht zurückziehen. Es geht um die Unauflöslichkeit der einmal gültig geschlossenen ‘Ehe’: des Gottes Musters für alle menschliche Ehe.

Aus diesem Grund beginnt bei Jahwéh angesichts der Treulosen Israel-der-Braut, dieser beständig ehebrecherischen Gemahlin – dieselbe Wahrheit-die-Treue im selben Moment die Gestalt der Erlösungs-Liebe anzunehmen.

So werden wir einmal mehr Zeugen des eigenartigen ‘Ringens’ der Gerechtigkeit Gottes – mit Gottes Barmherzigkeit. Dieses Geheimnis war schon Gegenstand unserer wohl nicht flach gestalteten, früheren Erwägungen (s. ob., im IV. Teil, Kapitel 4A-H, bes. aber die Datei: Die größte Tat Gottes Offenbarung, Abschnitte: F-G-H).
– Was gewinnt bei Gott in dieser Situation: des offenen Verrates und der ‘Ehelichen Untreue’, das Volk seiner Auserwählung?

Ähnlich wie auf dem Schlachtfeld im Garten Eden im Anschluss an die Sünde der Ur-Eltern, muss auch hier das Gericht durchgeführt werden. Es muss ‘Gericht’ geben, allerdings dieses strebt die Rettung an – für das ewige – Leben, weil Jahwéh nie das Verlorengehen und den Untergang des Sünders zulassen will. Würde Jahwe nicht mit jenem Gericht reagieren, würde Israel – dieses um so großen Preis erworbene Volk Jahwéh, einer unvergleichlich schlimmeren Knechtschaft verfallen, als es die bisherige Sklavenschaft – diese materielle in Ägypten gewesen war. Die Hebräer würden zur Beute der Verknechtung durch Satan werden, der Nicht-Gott und Nicht-Liebe ist.

Das Volk, das den Aaron eingeschüchtert und genötigt hat, hat im Taumel der gewonnenen Lust infolge der Täuschung vonseiten Satans aufgeschrien, allerdings es wurde dazu vom „Mörder von Anfang an und Vater der Lüge” (vgl. Joh 8,44) verführt:

„... ‘Das sind deine Götter [hebr.: elléh-Elohéka], Israel, die dich aus Ägypten heraufgeführt haben [hebr.: he‘elúka: a‘láh: plur. = dich herausgeführt haben](v.4 = v.8b)
Als Aaron das sah, baute er vor dem Kalb einen Altar und rief aus: ‘Morgen ist ein Fest zur Ehre von Jahwéh’.
Am folgenden Morgen standen sie zeitig auf, brachten Brandopfer dar und führten Tiere für das Heilsopfer herbei. Das Volk setzte sich zum Essen und Trinken und stand auf, um sich zu vergnügen [le-cachéq: miteinander spielen, u.a. sexuell, lustig, mit Frauen; s. dazu: 1 Kor 10,7] ...” (Ex 32,4f.).

Wir erinnern uns gut, wie das Finale dieses ‘Ehebruches’ gewesen war vonseiten dieses Volkes, das in der Sünde unter Sinai – Jahwéh-die-Person zurückgewiesen, und an dessen Stelle den mehr attraktiven Taum-Kultus des ‘Kalbes’ gewählt hat. Selbst Jahwéh, schmerzhaft in seiner Bräutlichen Liebe zum Volk seiner Auserwählung verwundet, gibt Mose die Verfügung:

„Geh, steig hinunter, denn dein Volk, das du aus Ägypten heraufgeführt hast, hat schändlich gehandelt. Schnell sind sie von dem Weg abgewichen, den Ich ihnen vorgeschrieben habe. Sie haben sich ein Kalb aus Metall gegossen und werfen sich vor ihm zu Boden ... und sagen: ‘Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägypten heraufgeführt haben’ ...” (Ex 32,7f.).

Es folgt eine eigenartige ‘Markterei’ Mose mit Jahwéh, der sich gezwungen sieht, die Hebräer total zu vernichten. Das Sühne- und Fürsprache-Gebet mit Berufung auf den Eid, den Gott Abraham abgelegt hat, also auf Gott als Wahrheit-Treue, ist angenommen worden (Ex 32,9-14).
– Jahwéh ließ sich erflehen, dagegen Mose hat nicht aushalten können. Entflammt von heiliger Entrüstung, hat er zu Füßen des Berges die Zwei Tafeln des Zeugnisses zerschmettert (Ex 32,19). Trotzdem sie Gottes geschriebenes Werk waren:

„Mose kehrte um und stieg den Berg hinab, die zwei Tafeln des Bundesurkunde in der Hand, die Tafeln, die auf beiden Seiten beschrieben waren ... Die Tafeln hatte Gott selbst gemacht, und die Schrift, die auf den Tafeln eingegraben war, war Gottes Schrift” (Ex 32,15f.).

Mose hat sofort festgestellt, dass das Volk Gottes zum unzähmbaren Pöbel geworden ist:

„Mose sah, wie verwildert das Volk war.
Denn Aaron hatte es verwildern lassen, zur Schadenfreude ihrer Widersacher.
Mose trat an das Lagertor und sagte:
Wer Für Jahwéh ist, her zu mir!’
Da sammelten sich alle Leviten um ihn ...” (Ex 32,25f.).

Die Leviten haben eine schauderhafte Läuterung durchgeführt. Zum Lohn haben sie die Ehre des Erb-Priestertums erhalten (vgl. Ex 28,41; 29,9). Jahwéh hat noch Mose vergewissert:

„... ‘Nur den, der gegen Mich gesündigt hat, streiche Ich aus Meinem Buch ... Mein Engel wird vor dir hergehen
[das heißt: Jahwéh will das Volk zum Land der Verheißung nicht mehr selbst führen].
Am Tag aber, an dem ich Rechenschaft verlange, werde Ich über ihre Sünde mit ihnen abrechnen’.
Jahwéh schlug das Volk mit Unheil, weil sie das Kalb gemacht hatten, das Aaron anfertigen ließ ...” (Ex 32,33ff.).

Nach weiteren Gebeten von Fürbitte und Sühne-Genugtuung verspricht Gott, dass Er mit dem Volk seiner Auserwählung weiter bleiben werde und hat die Erneuerung des Bundes angeboten (Ex 34,10.27).

Die Sünde gegen das Erste Gebot unter Sinai, samt ihren allen Folgen, wurde ungemein dramatische Probe auf die Qualität der Liebe und Treue: sowohl vonseiten Gottes zum Volk seiner Auserwählung, wie umgekehrt: für das Volk der Gottes Wahl mit Bezug auf Jahwéh.

Niemand der Hebräer-Israeliten – sowohl der damaligen Generation, wie auch dieser der darauffolgenden weiteren Jahrhunderte der Geschichte Israels, brauchte einen Zweifel haben, dass es hier NICHT um eine Sünde gegen das Gebot um des Gebotes willen ging, sondern um die Person Jahwéh in seiner Bräutlichen Verbundenheit zu ihnen.

Versagt hatte Israel, dagegen es versagt Jahwéh nicht: als Wahrheit-Treue zum einmal seiner Geliebten: dem Volk Israels als seiner Braut gegebenen WORT.
– Um dieser Treue zu seinem Wort willen: ‘Ich liebe Dich, Du Meine, Du Tochter Israel’, konnte Jahwéh unmöglich nicht eingreifen – zwar mit ‘starken’ Argumenten: der schrecklichen, durchgeführten ‘Läuterung’ inmitten des Volks. Es hat augenfällig schon keine andere Art und Weise gegeben, die Gewissen und Herzen zur Erschütterung zu bewegen, als nur mit der Hinstellung angesichts der entschiedenen Wahl für Leben – oder Tod.
– Beinahe nach dem Gepräge des „Tages des Jahwéh” in der Zeitepoche der schauderhaften Sintflut (Gen 6-9). Denn die Wahl für Apostasie von der Jahwéh gelobenen Liebe – ist Wahl für Nicht-Leben und Nicht-Liebe, mehr präzise gesagt: für den ewigen Tod (vgl. Dtn 30,15-20). Das Volk Gottes war sich dessen nur allzu gut bewusst.

Gerade diese Hinsicht des dargestellten Dramas unter Sinai hat den Israeliten gegen sein Lebensende auch Josua zum Bewusstsein gebracht. Jahwéh hat ihm befohlen, die Hebräer-Israeliten in das Land Kanaan hineinzuführen. Josua beruft sich auf das gefühlsgeladene Anhängen an Jahwéh, d.h. deutlich an die Bräutliche Beschaffenheit des Bundes, den Jahwéh seinem Volk angeboten hat:

„Haltet aber immer daran fest, alles zu beachten und zu tun, was im Gesetzbuch des Mose geschrieben steht [Dekalog und Bund unter Sinai] ..., vermischt euch nicht mit diesen Völkern, die bei euch noch übriggeblieben sind ...
– Ihr sollt .. an Jahwéh, euren Gott, anhängen, wie ihr es bis heute getan habt ... – Achtet darum um eures Lebens willen sehr darauf, dass ihr Jahwéh, euren Gott, liebt.
– Denn wenn ihr euch wirklich von Ihm abwendet und euch diesen Völkern, die bei euch noch übriggeblieben sind, anschließt, ... dann könnt ihr gewiss sein: ...
Sie werden zur Schlinge und zur Falle für euch, zur Peitsche für euren Rücken und zum Stacheln in euren Augen, bis ihr aus diesem schönen Land verschwindet, das Jahwéh, euer Gott, euch gegeben hat ...” (Jos 23,6f.11ff.).

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RE-Lektüre: VI.Teil, 7.Kapitel, ad ‘a’.
Stadniki, 28.VII.2015.
Tarnów, 2.VI.2022.


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7. Kap. GOTTES „BRÄUTLICHE” LIEBE-VERTRAULICHKEITEN
IN BÜCHERN DER PROPHETEN

„Jahwéh hat an dir Freude und dein Land wird mit Ihm vermählt” (Jes 62,4)


Weitere Erwägungsreihe

A. DIE SPRACHE DER LIEBE: ERFREUT – UND BESTÄNDIG VERWUNDET

1. Mit Gefühl durchtränkte Gottes Besorgtheit um gegenseitige Liebe
Gottes Begründung der Erwartung auf erwiderte Liebe vonseiten Israel

2. Im Kampf um die Wiedergewinnung der ständig verratenen Liebe
a. Bräutliche Antwort auf Bräutlichkeit
b. Propheten in Israel
c. Verlockender Kultus der ‘fremden Götter’
Menschenopfer: Milkom und Kemosch
Kultus der Sakral-Prostitution
d. Misstrauen der Exodus-Hebräer – Glauben der Ägypter

3. Die Treue zum Ersten Gebot: das Leben der Geliebten
Im Kampf um das Erste Gebot: um das Leben – seiner Geliebten

4. Probe der Treue-in-Liebe unter Sinai: das goldene Kalb
a. Aaron unter Druck der Forderung: „Mach uns Götter”
Philologische Anmerkung zu Ex 32,1
b. Verwundete Jahwéh´s Liebe die das bedrohte Volk: die Braut – rettet


Bilder-Fotos

Abb.1. Benedilt XVI. erteilt den Gläubigen seinen Segen
Abb.2. Benedikt XVI. grüßt und segnet
Abb.3. Was ist denn los, dass dieses Kind so bitter weint?
Abb.4. Der Kleine Kuba mit Karl und Gabi
Abb.5. Wohnungen im Felsengebirge Palästinas