(0,7kB)    (0,7 kB)

VERMERK: Abkürzungen zur angeführten Literatur s. Literatur


(7,7 kB)

e. Früchte der Erwägungen vom 14.-16. Jh. und weitere Perspektiven

In Zusammenfassung der viele Jahrhunderte dauernden Diskussionen über das Wesen und die Sakramentalität der Ehe sehen wir, dass indem die Theologie von einer Reihe Meinungen über die Wirkungen des empfangenen Ehe-Sakramentes ausging: Bewahrung der Gatten in Gnade – über die Gnade, die die Eheleute dank der gefeierten Liturgie des Sakraments empfangen, ist sie zu einer besser begründeten Überzeugung des Glaubens gekommen, dass die Ehe deswegen Quelle der Gnaden darstellt, weil sie eines der sieben Sakramente ist. Daselbst kann die Gnade des Sakraments an sich nicht vom Priestersegen abhängen, sondern ist in Kraft des empfangenen Sakraments selbst wirksam, bzw. des sich gegenseitig gespendeten Sakraments (s. Art.: Ks.Prof. A.Sobczaka, Fußn. 34ff).

Krönung der allmählich erfolgenden Ergründung des Depositums des Apostolischen Glaubens in diesem Bereich sind die Erwägungen, die der Hl. Albertus Magnus (1193-1280) und der Hl. Thomas von Aquino (1225-1274) darstellt. Sowohl der eine, wie der andere knüpfen an die drei damals herrschenden Meinungen betreffs der Gnaden an, die mit dem Sakrament der Ehe verbunden sind. Sie erwähnen, dass der Meinung einer nach – die Ehe keine Quelle von Gnaden ist. Nach anderen bewahrt die Ehe die Gnade Gottes allein für die Eheleuten selbst. Endlich nach der dritten Gruppe der damaligen Autoren, bringt die Ehe die Gnade Gottes an sich selbst, indem sie für die sie empfangenden immerwährende Quelle von Gnaden ist, die zur Göttlichen und menschlichen Gestaltung des Lebens in Ehe und Familie für den Alltag unentbehrlich sind (s. a.Art.: Ks.Prof. A.Sobczaka, Fußn. 37f).

(6,2 kB)

f. Perspektiven weiterer Ergründung des Liebe-Vorhabens Gottes

Man kann schwer leugnen, dass die Theologie der Ehe als Sakraments, nach zwei Tausend Jahren des Christentums, sich weiter erst auf der Stufe ihrer immer weiter fortschreitender Ergründung befindet – trotz ihren unglaublichen Vertiefungen, die vor allem während des Pontifikats Johannes Paul II. stattgefunden haben. Es scheint, die Sicht der Heiligen Schrift betreffs des Bundes, den Gott der Menschenfamilie fortwährend anbietet, kondensiert in besonderer Weise in Israel, den Gott in seinem Gottes-Geschriebenen-Wort ohne Hemmungen gleichsam einen mit ihm eingegangenen Ehe-Bund trachtet und Israel gleichsam seine Braut trachtet – wirkt auf die Vorstellungsmöglichkeiten dieses Volkes beständig so sehr überragend, dass die Theologie schlechterdings keinen Mut aus sich herausholen kann, Gottes Vertrautheiten von seiner Liebe zum Menschen: Mann und Frau tatsächlich in wörtlichem Sinn anzunehmen. Was Gott von sich selbst betreffs seiner Beziehungen zum Menschen sagt, klingt so sehr unwahrscheinlich, dass das alles mit menschlichen Denk-Kategorien schlechterdings nicht umfangen werden kann. Es geht um die immerwährende Durchdringung dessen, was Gottes ist – mit dem, was sehr menschliches ist, das geschlechtliche Ausmaß des Menschen nicht ausgenommen.

(9 kB)
Worte vom Ps 123 [122],1-4: „Meine Augen erhebe ich zu Dir, der Du thronst im Himmel. Siehe, wie die Augen der Knechte an der Hand ihres Herrn, wie die Augen der Magd an der Hand ihrer Herrin, so hängen unsere Augen am Herrn, unserem Gott, bis Er uns Gnade erweist. Erbarme Dich unser, o Herr! Erbarme dich unser! Reichlich sind wir ja mit Schmach gesättigt. Übersatt ist unsere Seele vom Spott der Reichen, vom Hohn der Stolzen”.

Indessen Gott selbst empfindet gleichsam keine Hemmungen, um die Liebe zu enthüllen, mit der Er den Menschen: Mann und Frau geliebt hat. So entsteht gleichsam der ‘senkrechte Balken’, der seine Liebe darstellt: diese Gottes Liebe zum Menschen als ob seiner Braut [Lotrechte: Er-Gott – und der Mensch als Gottes Braut]. Allerdings dieser ‘senkrechte Balken’ kreuzt sich dauernd mit dem ‘waagerechten Balken’, der die gegenseitige Liebe zum Vorschein bringt, wie sie Ehemann mit Ehefrau verbinden soll (s. dazu unt. die Graphik: Kreuz: Bräutliche Liebe Gottes – und bräutliche Liebe der Ehegatten).

Die eheliche Liebe soll nach Gottes Vorhaben den Ehegatten, und durch sie dem ganzen Volk Gottes – dauernd auf die unvorstellbar mehr intensive Liebe hinweisen, mit der Gott der Dreieinige sowohl sie selbst, wie jeden Menschen urewig geliebt hat. Darin beruht die eigentliche Ausrichtung, die mit dem Erleben der Ehe wesenhaft einhergehen soll.

Kein Wunder, dass Jesus Christus die Ehe zur Höhe eines der grundsätzlichen Sakramente der von Ihm gegründeten Kirche erhoben hat.

Gerade auch solche und nicht andere Art und Weise, wie die Ehe betrachtet werden soll, samt allem, was in ihr geschieht – in allen, ihr eigenen Ausmaßen, ist zutiefst in das menschliche Herz eingeprägt. Das Menschen-Herz ist auch imstande, gerade diesen Gottes Eintrag abzulesen, wenn es nur aufmerksam die Stimme Gottes aufnimmt, mit der Gott immerwährend angesprochen wird in jener „verborgenster Mitte und diesem Sanktuar im Menschen, wo er allein ist mit Gott, dessen Stimme in diesem seinem Innersten zu hören ist ...” (DeV 43).

Denn es besteht auch eine dauernd reale Möglichkeit, diese Gottes Stimme zu ersticken und daselbst die Sichtbarkeit Gottes beim Erleben der ‘Liebe’ zu vermissen – und zwar im Fall, wenn sich dieses Herz in Richtung der Begehrlichkeit entführen lässt. In solcher Lage kann Gott nicht mehr erblickt werden. Das menschliche Herz wird dann ‘un-keusch’.

Das wird von Jesus Christus in seinen Segenpreisungen so deutlich zum Ausdruck gebracht: „Selig, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott schauen”  (Mt 5,8).

Und doch, ungeachtet aller menschlichen Sündhaftigkeit und allen Elends des Menschen, zumal dieses im geschlechtlichen Ausmaß, zögert Gott nicht, ungemein konsequent und entschieden gerade auf solche Art und Weise seine Liebe zum Menschen, also zu seinem lebendigen Ebenbild angesichts des Weltalls, zum Ausdruck zu bringen. Gott liebt den Menschen wahrhaft – mit seiner Liebe, die auf seine Gottes Art und Weise bräutliche Liebe ist.
– Aber auch anderswoher: Gott kann unmöglich andere Liebe sein, als nur ... Bräutliche Liebe! Gott ist wirklich ... lebendige, ‘warme’ Liebe! Die aber zugleich nichts mit ‘Sex-als-Sex’ zu tun hat. Gott ist doch geistiger Natur ... Und Schöpfer-Eigentümer aller menschlichen Geschlechtlichkeit !

Und doch ... in Christus Jesus, dem Sohn Gottes, aber auch Menschen-Sohn – ist Gott antastbar-berührbar geworden! Noch mehr, in Christus ist Gott der Dreieinige – Bräutigam des Menschen – Mann und Frau, geworden. Wobei Gott deswegen keinesfalls irgendwelcher Verlegenheit verfällt.
– Nur dass diese Bräutlichkeit – einzig und allein auf eine Art und Weise ‘Bräutlichkeit’ ist. Diese stellt aber gerade das Wesen selbst eines Aktes der ehelichen Vereinigung nach Gottes Vorhaben der Liebe dar. Es geht um den personalen Bund einer Kommunion von Leben und Liebe – zum Leben in Ewigkeit.

Jesus Christus, dieser Gott-Mensch, ist nämlich für seine Kirche, und folgerichtig für jeden der Erlösten – Bräutigam-vom-Kreuz geworden. Als solcher ‘Bräutigam’ nimmt Er niemandem nicht nur nichts weg, sondern umgekehrt: Er beschenkt seine Mystische Braut und jeden der Erlösten mit seinem Göttlich-Menschlichem Leib – und seinem Göttlich-Menschlichen Blut. Damit nur „ ... seine Schafe Leben haben – und es in Fülle haben” (Joh 10,10. – Sieh genauer besond. im VII.Teil, 1.Kapitel: Der Gottes Bräutigam in Hingabe am Kreuz seiner Selbst der Braut zugute: ‘ ... bis zum letzten’).

In dieser Lage muss die Haltung Gottes in seinem Vorhaben der Bräutlichen Liebe zum Menschen – sowohl für die Theologen, wie auch für jede einzelnen Eheleute, eine beständige Ermutigung bilden und dem Menschen einen nicht täuschenden, demütigen und doch zuversichtsvollen Mut einflößen, dass er sich nicht fürchtet noch bangt, alle Folgen aus den ‘Vertrautheiten Gottes Liebe’ zu ziehen, die dem Menschen im Gottes-Geschriebenen-Wort, und nachher im Fleischgewordenen, und endlich im Eucharistischen Wort Gottes angeboten werden.
– Die erwähnten ‘Vertrautheiten’ Gottes werden wir in den nächsten Kapiteln dieses Teiles darzulegen versuchen.

Die Ehe ist in Augen dieses Gottes, der sie erschaffen hat, offenbar immerwährend etwas ganz ungemein Erhabenes – bei all ihrer scheinbaren Prosaität für den Alltag und dem so großen menschlichen Elend, das ganz besonders mit dem Ausmaß des Menschen als Mann und Frau einher geht. Gott zögert nicht an die Wirklichkeit anzuknüpfen, die zwischen den Ehegatten vorgeht, um ihnen selbst und dem ganzen Volk Gottes verstehen zu geben, um wie viel mehr Liebe, Sehnsucht und Glut in Ganzheitlichkeit der Hingabe an den Menschen: Mann und Frau – selbst vor allem Er, dieser Dreieinige ist. Gerade demzufolge geht Er immerwährend dem Menschen entgegen – mit seinem bräutlichen Vorschlag. Gott lädt nämlich jeden Mann, jede Frau – ein, dass sie sein Gottes, alles übersteigendes Angebot annehmen: einer bräutlichen Teilhabe an dem, was Er in seiner Gottes Liebe und seinem Gottes Leben an sich IST.

Wenn die Geschlechtlichkeit so erlebt werden kann, dass sie den Menschen zur vielfältigen Niederlage herabstürzt, so besteht umso mehr real eine Art und Weise, dass sie im Geist der „Heiligkeit und Untadeligkeit” erlebt werden kann. Gerade deswegen hat Gott den Menschen „von Anfang an” so und nicht anders erschaffen und ihn dazu auch gerufen, indem Er ihn als sein Ebenbild und seine Ähnlichkeit gestaltet hat (vgl. Gen 1,26f.; Eph 1,4; 5,27; usw.).

Erwägungen über dieses Geheimnis sowohl der Gottes, wie menschlichen Liebe, die gerade mit diesem Ausmaß des Menschseins zusammenhängt, widmen wir die weiterfolgenden Kapitel des hiesigen, VI.Teiles unserer Homepage.

(10,4 kB)

C.   BESTANDTEILE DER EHE
ALS SAKRAMENTS

(7,2 kB)

1. Hier ist alles Geschenk ...

(6,2 kB)

a. Prosaik des Lebens
oder andauerndes Geheimnis

Wir haben schon einen langen Weg einführender Erwägungen über die Ehe zurückgelegt. Jetzte möchten wir zum grundlegenden Faden dieses Teils und Kapitels näher gelangen: der Ehe als Sakraments. Es lohnte sich gehört die nicht leichte Frage aufzustellen: Warum das allgemeine Bewusstsein des Volks Gottes – der Kirche, nur äußerst langsam zum Schluss gekommen ist, dass ebenfalls die Ehe zur Gruppe der sieben Sakramente zählt, die der Erlöser als Erbgut und zur Verwaltung der von Ihm gegründeten Kirche überlassen hat.
– Es ist klar, dass vom Wissen über dieses Thema – weder das Sakrament der Ehe an sich abhängt, noch die Gnaden, die Gott von Stunde zu Stunde denen verleiht, die sich mit dem Ehebund gebunden haben.

Am Beispiel der ‘Ehe’ können wir dagegen genauer und anschaulich erfahren, wie sich die göttlich-menschliche Beschaffenheit betätigt. Wir bleiben hier dauernd im Angesicht der uns überragenden Geheimnisse stehen, die der menschliche Verstand, sich selber gelassen, restlos zu entschlüsseln nicht imstande ist. Allerdings auch wenn das Geheimnis weiter Geheimnis bleibt, ist es uns erlaubt Versuche zu unternehmen, um seine Tiefe wenigstens irgendwie näher zu ergründen. Gott kann sich nur freuen, wenn wir Ihn voller Hoffnung bitten, Er möge unseren Verstand und die Herzen zu diesem Zweck erleuchten. In Antwort darauf breitet Er vor uns immer weitere, freudige Perspektiven dessen aus, was weiter Geheimnis bleibt, obwohl wir mit großem Dank und steigendem Bewusstsein seine Größe und seinen ergreifenden Zauber auszukosten beginnen.

Die Kirche hört niemals auf, zu gleicher Stunde sichtbare – und unsichtbare Wirklichkeit zu sein: diese menschliche, aber umso mehr diese göttliche. In Analogie zum Gott-Menschen selbst, Jesus Christus. Man konnte Ihn sehen und berühren (vgl. 1 Joh 1,1.3; 20,17.27; Mt 9,21f.), man konnte an seinem Leib ... grausige Experimente durchführen! Er aß wie ein allernormalster Mensch – auch nach seiner Auferstehung (vgl. Lk 24,39-43; Joh 21,5.9-13). Es hat Zeiten gegeben, da Er deutlich erfreut war – „im Heiligen Geist” (s. Lk 10,21; Mt 11,25). Es kamen aber auch Stunden seiner entsetzten Angst und tödlichen Trauers (z.B. Joh 12,27; Mt 26,37f.; Lk 22,44).

Seine eigenen Brüder und Schwestern in selber menschlichen Natur haben Ihn zuletzt zu Tode gerichtet – demzufolge, weil Er seinen Vater geliebt hat und jedem von ihnen das ewige – Leben zugänglich machen wollte (vgl. Joh 6,48-51; 17,19). Von seinem besinnungslos gegeißelten Leib spritzte in Strömen göttlich-menschliches Blut, die Haken der Geißeln zerrissen seinen göttlich-menschlichen Leib und rissen es lebendig von den zerfetzten Muskeln weg (sieh dazu von Untersuchungen des Turiner Grabtuchs, z.B.: Der Sohn Gottes im Erleben der Gabe-seiner-Selbst am Kreuz des Bundes).

So war die ‘visuelle’ Seite des Erlösers. Man konnte die Frage stellen: „ ... Und ... das sollte etwa ... Gott sein ...?”  Solche Frage schob sich unwillkürlich vor allem alsdann auf, wann die seit langem vom Gottes Sohn, der ‘Menschen-Sohn’ zu werden gewollt hat, gesehnte, entsetzt erwartete, und zugleich mit erhobener und lodernder Liebe von vornherein angenommene, diese ‘seine Stunde’ gekommen war: die Stunde der Erlösung des Menschen.

In Ohren und im Herzen klingen uns Worte des hl. Johannes Paul II. bezüglich des Herzens des Menschen-Sohnes in dieser schweren Probe um die Qualität seiner göttlich-menschlichen Liebe sowohl zum Vater, wie zu uns, seinen unwürdigen Schwestern und Brüdern – seiner über das eigene Leben Geliebten ... ‘Braut’:

„Jesus Christus, der Sohn Gottes – hat als Mensch – im inbrünstigen Gebet seines Leidens, dem Heiligen Geist, der sein eigenes Menschsein schon bis zur Tiefe selbst durchdrungen hat, gewährt, dass es durch den Akt seines Todes als Brandopfer der Liebe am Kreuz in vollkommenes Opfer umgestaltet werde ...” (DeV 40).

Braucht man sich wundern, dass – wie Geheimnis die Person des Gott-Menschen Jesus Christus ist, und wie Geheimnis die göttlich-menschliche Institution der Kirche ist, so bleibt auch die Wirklichkeit jeder weiteren Ehe ... Geheimnis?

Man kann die Ehe flach erleben und das Vorhaben übergehen, das der Dreieinige unabwendbar mit der – der Menschenfamilie geschenkten Institution der Ehe verbunden hat.
– Und doch für immer bleibt der inbrünstige Ruf aktuell, mit dem sich der Dreieinige an jede neuen Zweien wendet, die daran herantreten, sich mit dem Ehebund zu verbinden: dass sie bei seinem Erleben das Vorhaben Gottes Liebe – ins Leben umsetzen, das nach diesem Vorhaben durch sie als Ehegatten-Eltern „von Geschlecht zu Geschlecht”  weiterverleitet werden soll:

„Der Ratschluss des Herrn bleibt auf ewig bestehen,
von Geschlecht zu Geschlecht seines Herzens Sinnen
– Seht, auf seinen Verehrern ruht das Auge des Herrn,
die Ihn fürchten und ehren, die nach seiner Güte ausschauen,
dass Er vom Tod ihre Seelen errette
in Hungersnot sie am Leben erhalte ...” (Ps 33 [34],11.18f.).

Erkennen wir in diesen Worten die Liebe des Himmlischen Vaters, diese Liebe des Schöpfers – und Erlösers, der seinen Kindern dringend die „Furcht des Herrn”  vorschlägt, d.h. dass sie sich im Leben nach der Liebe-Ehre zum Schöpfer und Erlöser richten? Dieser aber erwidert diese Haltung mit Freuden – in Jesus Christus, mit Teilhabe an seinem ... ewigen Leben. Er belohnt nach seiner Gottes Art und Weise unser Anvertrauen Gott gegenüber (vgl. „Jesus, ich vertraue auf Dich”) mit der Eucharistie: mit Bräutlicher Nahrung, zu der Er selbst wird als „(der hingegebene sein) Leib für das Leben der Welt” (Joh 6,51).

Freilich, es ist nicht schwer Aussagen so mancher Eheleute mit Praktikum des Ehelebens zu hören, die zur Stunde ihrer Aufrichtigkeit die vielleicht schon vielen Jahre ihrer Gemeinschaft von Leben und Liebe zusammenzufassen versuchen und sagen, das Leben in Ehe ist tatsächlich ... schwer. Noch mehr, auch das Erleben der geschlechtlichen Nähe wird von so manchen als eigentlich ‘brutale’ Zeiten gekennzeichnet, die jedenfalls nicht allzu viel mit Idealismus zu tun haben, wie das u.a. manche kirchlichen Autoren darlegen ...

Und doch, dieselben Ehepaare spüren es gut (zweifelsohne dank der Einwirkung auch in ihren Herzen des Heiligen Geistes), dass jenes flache Erleben der ehelichen und familiären Kommunion nicht das ist, wonach sich auf untröstliche Weise das Zeugnis ihres menschlichen Herzens sehnt, das doch letztlich nicht irreführen kann. Zugleich verspüren sie mit nicht minderer, oder umso mehr bewusstgewordener Gewissheit (des Glaubens), dass das Erlangen jener „Fülle” von Frieden-Freude im Leben der Ehe und Familie möglich ist – und letztlich nicht schwer erreicht werden kann. Offenbar um den Preis einer nicht schwer zu meisternden Umsetzung ihrer Präferenzen im Leben – nach der Richtschnur der Voraussetzung, die Christus aufgestellt hat:

„Wenn ihr Meine Gebote haltet,
werdet ihr in Meiner Liebe bleiben,
so wie Ich die Gebote Meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.
Dies habe Ich euch gesagt, damit Meine Freude in euch ist,
und damit eure Freude – vollkommen wird” (Joh 15,10f.).

„Frieden hinterlasse Ich euch, Meinen Frieden gebe Ich euch.
Nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe Ich euch ...” (Joh 14,27).

Bringt hier der Menschen-Sohn nicht etwa das unabwendbar bestehende, realistische Band zum Bewusstsein zwischen dem Geheimnis – und dem scheinbar prosaischen Leben für den Alltag? Sowohl die ‘Freude’, wie der ‘Friede’, von denen Jesus spricht, gibt es zwar auf dieser Welt. Doch ihre Wurzeln gründen weit außerhalb dieser Welt: sie überragen alle Fähigkeiten der ‘Materie’. Sie wachsen als dem Menschen angebotene Liebe direkt vom Herzen des Dreieinigen hervor.

Diese Wirklichkeit kann unmöglich nicht direkt auch die Ehe betreffen. Die Ehe ist außer Zweifel ganz besondere Gabe des Vaters allen Lebens und aller Liebe. Diese Gabe soll in Gottes Absicht immerwährend dem Gottes lebendigen Ebenbild: Mann und Frau das Geheimnis der Liebe sichtbar werden lassen, die der Dreieinige der Menschen-Familie anbietet, wobei Er einen Reflex der Gegenseitigkeit vonseiten des Menschen erwartet – in tiefer Analogie zu Liebe-Beziehungen zwischen Zweien Verliebten.

(6,2 kB)

b. Liebe und Leben:
Zeichen das beständig anspricht

Es gehört sich von der Distanz aus einige grundlegenden Tatsachen in Bedacht zu ziehen, die das Leben in Ehe und der daraus entstehenden Familie ausmachen. Das erlaubt vielleicht – aufgrund des Prinzips: ‘vom Faden zum Knäuel’ – zur Quelle zu gelangen, von der diese Tatsachen herkommen. Man kann hoffen, dass solcher Blick – nach der Methode: aufgrund der stattgefundenen Tatsachen zu ihrem Ur-Anfang zu kommen, zur Bereicherung der menschlichen Person beitragen wird. Es enthüllt ein wenig den Saum des Geheimnisses, das die Ehe und Familie bildet, die von Anfang an bis zum Ende ihre Wurzeln und die Wachstumsfähigkeit von der Wirklichkeit schöpfen, deren Namen heißt: Liebe und Leben.
– Auch wenn es sowohl das eine, wie das andere, auf Erden gibt, stellen wir immer wieder fest: die Materie an sich ist außerstande sie von sich herauszuschlagen. Sowohl Liebe, wie Leben stammen ihrer Herkunft nach von außerhalb dieser Welt !

Loyale Überlegung über das Eheband zwischen zwei Personen – und folglich: über die Familie, führt zu allererst zur verwundernd schlichten Feststellung. Und zwar, alle grundlegenden Komponenten der Ehe und Familie sind Wirklichkeit, die vorgefunden wird. Alles was die konstitutiven Aspekte der Ehe und Familie betrifft, wird diesen Zweien als Ehegatten gegeben: ihnen geschenkt.

Diese Zweien sind sich dessen gut bewusst, dass sie hier nichts erst ‘entdecken’, oder von neuem aussinnen müssen. Alle grundlegenden Elemente des Lebens in eingegangener ehelicher Kommunion erhalten sie zur Stunde, wenn sie ihren Ehebund schließen – schon in fertiger Gestalt: als vorgefundene Tatsächlichkeit.

Die Wirklichkeit, in die sie eintreten, gilt selbstverständlich nur als ‘Rohstoff’ : ein fruchtbares, urbares Feld, ein eigenartiges Baumaterial. Mit ihm und auf ihm muss erst der Bau der ehelichen und familiären Kommunion für den Alltag aufgebaut werden, so dass das erhaltene ‘Talent’ Ertrag bringt und dauernd reichliche Frucht trägt.
– Denn in Lage des gefallenen Menschen besteht immer auch eine sehr schauderhafte Gegen-Möglichkeit: selbst die schönsten Gaben und Chancen können verpasst werden. Wer kann das leugnen?

Dennoch das Wesen der Ehe und Familie brauchen diese Zweien keineswegs erst ‘ersinnen’. Personen, die sich mit dem Ehebund binden, erhalten sie jedesmalig als fertige, vorgefundene Wirklichkeit: die ihnen konkret dargeschenkt wird.

Noch mehr, diese Zweien wissen guten Bescheid darüber – bewusst oder unterbewusst, dass weder sie selbst, noch irgendwelche zivile oder religiöse Macht bevollmächtigt ist irgendeines der konstitutiven Komponenten der Ehe und Familie zu modifizieren. Dieses Bewusstsein hängt mit dem in der Tiefe des menschlichen Herzens eingeprägten Gewissen zusammen: dem moralisch-ethischen Imperativ in dieser Hinsicht. Obwohl offensichtlich jede menschliche Person mächtig genug ist, dass sie sich dieser Stimme des Gewissens widersetzt, das in dieser „verborgensten Mitte und dem Sanktuar im Menschen” (DeV 43) das Gute zu tun heißt, und das Böse zu vermeiden.

(12 kB)
Rydultowy - Kirche geweiht im 1896. Diese Kirche wurde binnen eines Jahres gebaut. - Eine der Kirchen, die im ähnlichen Stil am Umbruch des 19.-20. Jahrhunderts in vielen Ortschaften Polens gebaut wurden. Hier hat sich das geistige Leben ganzer Generationen gestaltet, die sich um den Tisch sowohl des Gottes Wortes, wie des Gottes Brotes: der Eucharistie, gesammelt haben. Diese Kirche: Rydultowy, Schlesien in Polen, hat im Laufe der Jahre viele Schaden wegen den Kohlengruben erlitten, ungeachtet der Schäden bei Bombardierungen am Ende des II.Weltkriegs.

Sollte etwa derjenige, der der Menschenfamilie die Wirklichkeit der Ehe-Familie schenkt, ein blindes ‘Geschick’ ausgemacht oder dargestellt haben? Eventuell kommt die Ehe allein aufgrund dieser unüberwindlichen gegenseitigen Anziehung der Geschlechter zustande, die an blinden Determinismus eines ungehemmten Sexus grenzt, der nichts mit Würde der Person und gegenseitiger Verantwortung des Mannes für die Frau und umgekehrt zu tun hätte: der Frau für die Würde des Mannes und umgekehrt des Mannes für diese der Frau (vgl. EL 231f; MuD 14)?

Sollte also die Ehe und Familie ‘Geschenk’ sein, oder anderswoher: Befehl-Nötigung einer eigenartigen gesellschaftlichen ‘Verabredung’ als Endphase eines Evolutionismus, in dessen Rahmen sich allmählich, zehnte und hunderte Tausende Jahre hindurch der Existenz der Art ‘homo sapiens’ (Mensch als vernunftbegabtes Wesen) auf dem Erdball – eine ‘Variante’ (oder: ein Mutant ?) ergeben hat der Zusammenbindung eines menschlichen Männchens mit einem menschlichen Weibchen, die endlich eine relativ stabile ‘Herde’ von Zweien ergeben hat, der der Name gegeben wurde: Ehe und Familie?

Mit anderen Worten: ist für die Ehe und Familie ein blindes, person-loses ‘Etwas’  verantwortlich, oder auch kommt sie von einem bestimmten, personalen ‘Jemand’  her?
– Muss man aber die an sich absurde Variante im Sinn eines ‘Etwas’ von vornherein zurückweisen, bleibt nur die eine vernünftige Antwort: Die Ehe wird in ganzer Ausdehnung der sie bildenden Komponenten – einem Mann und einer Frau von Diesem geschenkt, „Der Da IST” (Ex 3,14; vgl. Joh 8,28.58).
– Er ist es, der „so sehr ... die Welt geliebt hat, dass Er seinen Eingeborenen Sohn dahingegeben hat, damit jeder, der an Ihn (= den Sohn) glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige – Leben hat”  (Joh 3,16).

Die Ehrlichkeit beim Denken heißt die Ehe als Institution anerkennen einer beständigen, lebenslang treuen, unauflöslichen Kommunion von Leben und Liebe, die ihrer Natur nach auf Übermittlung des Lebens und Erziehung ihrer Nachkommenschaft ausgerichtet ist (s. CIC, can. 1055ff; KKK 1601ff; KKKK 337f.343f.346). Alle anderen Varianten betreffs der Ehe und Familie müssen von vornherein als nicht von Gott kommende, aufgenötigte Entstellungen des unwandelbaren Vorhabens Gottes bezüglich dieser, mit besonderem ‘Gefühl’ Mann und Frau vom Schöpfer geschenkten Gabe, gewertet werden.

Wenn es auch so manche gibt, die die Forderungen der so begriffenen Ehe zurückweisen, und die sich für eine nur ‘zeitweilige’, oder nur ‘auf Probe’ eingegangene Ehe erklären, mit Freiheit zu jeder Zeit voneinander wegzugehen und sich mit jemandem beliebigen immer anderen zu binden, kann doch die unvoreingenommene Intuition, eigenartiges Echo des ‘Sinnes des Glaubens’ (s. dazu ob.: Analogie des Glaubens und Sinn des Glaubens – samt dem Zusammenhang), solchen Standpunkt nicht als gerechten annehmen.

Abgesehen von sexuellen Entartungen, wie dem Einfall überhaupt homosexueller ‘Ehen’ – mit Adoptionsrecht u.dgl., kann es sich bald zeigen, dass eine ‘leichte’ Liebe zwischen Mann und Frau überhaupt nichts mit ‘Liebe’ zu tun hat, nach welcher sich die Tiefe des menschlichen Herzens sehnt. Dieses ist doch auf transzendentale Weise größer als allein die Materie und der Leib. Eine Liebe, die auf ‘Anzählen’ von Genuss eingestellt ist, zeigt sich bald als Streben danach, dass man für sich selbst ein Maximum von Annehmlichkeit sucht, eventuell es sind zwei miteinander verbundene Eigenlieben bei vorläufig übereinstimmender Exploatation ihrer leiblichen Sex-Möglichkeiten (als beiderseitige Masturbation).

Solche Haltung ist jedenfalls keine Gabe-seines-Selbst-ganzen zu Gutem dieses anderen, scheinbar geliebten, noch Gabe ‘um seines Selbst willen’. Hier wird es keine für die Liebe typische Dynamik geben – diese zentri-fugale. Ihre Beschaffenheit als Gegen-Liebe kann von weitem an ihrer zentri-petalen Dynamik erkannt werden, die also das eine anstrebt: befriedigt werden muss mein ‘Ich’ – alles gleich, um welchen Preis es geschieht. Und noch: Was geht mich an, ob und was diese andere Person erlebt?

Ehrliches Denken bestätigt die allgemeinmenschliche Vermutung, die nicht irreführen kann: dass die Gestaltung von Leben und Liebe – also des Inhalts der ehelichen Kommunion für den Alltag, und umso mehr sooft diese beiden sich in ehelicher Vereinigung beiderseitig hingeben [= Liebe], was ab und zu als Elternschaft Frucht bringt [= Leben], ein immerwährendes Versinken im Geheimnis darstellt, dessen Wurzeln nicht von dieser Welt herkommen können. Liebe, und dann Leben, stellen außer-proportionelle Wirklichkeit dar im Verhältnis zu Möglichkeiten allein der ‘Materie’. Sie setzen den Geist voraus, der in die ... Ewigkeit einmündet. Dieser Geist kann unmöglich keine ... Person sein. Deutlicher gesagt: er kann unmöglich nicht ... Gott sein, das heißt Gott-ein-Jemand : Gott-die-Person.

Diesen Gott haben wir schon vielfältig kennen gelernt. Denn Er hat sich selbst zu kennen lernen gegeben. Er hat „von Anfang an” dem Menschen: Mann und Frau – sein verwunderndes Vorhaben ihm gegenüber enthüllt. Dieses Vorhaben ist offenbar Bedingung: Gott wendet sich doch an den freien Willen seines lebendigen Ebenbildes angesichts des Weltalls. Es geht um die Einladung Mann und Frau zur Teilhabe am eigenen Leben Gottes und eigener Liebe Gottes.

Anders gesagt, die Gesamtheit des Lebens, und ganz besonders des Lebens in Ehe und Familie, kann unmöglich nicht von besonders nahe den Dreieinigen sichtbar erscheinen lassen: diese erste Quelle von Liebe, deren anderer Name Leben ist. So ist Gott „von Anfang an”.

Wie triftig ist die Wirklichkeit bündig vom hl. Johannes Paul II. in Worte geschmiedet worden:

„Das Evangelium von der Liebe Gottes zum Menschen,
das Evangelium von der Würde der Person
und das Evangelium vom Leben
sind ein einziges, unteilbares Evangelium” (EV 2).

Früher hat seinerseits der Völkerapostel – der Hl. Paulus, dieselbe Wirklichkeit in anderen Worten zum Ausdruck gebracht. Er fasste es in Worte einer tiefsten Huldigung, Verwunderung und Dankbarkeit angesichts der Vaterschaft Gottes:

„Daher beuge ich meine Knie vor dem Vater,
nach dessen Namen jedes Geschlecht im Himmel und auf der Erde benannt wird,
und bitte, Er möge euch aufgrund des Reichtums seiner Herrlichkeit schenken,
dass ihr in eurem Innern durch seinen Geist an Kraft und Stärke zunehmt” (Eph 3, 14ff.; s. BF 5.7.10.15).

In diesem Satz, den der Hl. Paulus in seinem Brief an die Epheser geschrieben hat (dieser Brief wird uns noch öfter beschäftigen), knüpft Paulus an die ganze Heilige Trinität an. Und diese – IST Liebe:
Gott ist – Liebe” (1 Joh 4,8.16).
– Es wird hier vom Vater gesprochen.
– Wenn aber vom Vater – bedeutet das, dass auch der Sohn Gottes da ist.
– Und endlich spricht Paulus vom Heiligen Geist, der die Stärkung des ‘inneren Menschen’  bewirkt.

Der Hl. Paulus hebt übrigens mit besonderem Nachdruck die Frage des „Lebens nach dem Geist” hervor (z.B. Röm 8,4f.; Gal 5,25; s. auch: EL 235f.). Der Heilige Geist bietet mit der Ihm eigenen Liebe die Verhaltensweise an, die der Berufung des Menschen vonseiten des Dreieinigen würdig wird: „... Lasst euch vom Geist leiten, dann werdet ihr das Begehren des Fleisches nicht erfüllen” (Gal 5,16; vgl. 1 Petr 4,6).

(7,2 kB)

2. Vorgefundene Komponenten
der Ehe und Familie

(6,2 kB)

a. Vorgefundenes Band der Zweien:
eines Mannes mit einer Frau

Sollten wir uns um spezifische Beziehungen zweier Personen sammeln, die die Ehe eingehen, müssten wir vor allem feststellen, dass:
– Soll die Ehe eben Ehe sein, kann das nicht anders werden, als einzig durch den Bund zwischen zweien Personen unterschiedlichen Geschlechtes: einem Mann mit einer Frau. Jede Rede von ‘Ehe’ zwischen zwei Männern (Gays), bzw. zwei Frauen (lesbisches Band) setzt einen sich gegenseitig ausschließenden Widerspruch voraus. Eine ‘Ehe’ unter zwei Gays, beziehungsweise zweier Lesben, und umso mehr jede Agitation für ‘Ehe’ unter Homosexuellen – zeugt von Abnormität des Verstand-Vermögens des betreffenden Menschen, bzw. selbst ganzer Menschengruppen.

Es geht dann um zurechnungsfähige Verirrung nicht allein im ethischen Ausmaß, sondern auch um verschuldete Verdunkelung der Vernunft (ausführlicher s. ob.: Homosexualität und Freie Hetero-sexuelle Partnerschaften).

In den Ohren ertönen uns die scharfen Worte des Völkerapostels an die Römer – hinsichtlich der damaligen Homosexualität. Diese Worte „sind Wort Gottes”, wenn auch „mit menschlicher Sprache” ausgedrückt (vgl. DV 13b). Daselbst muss also festgestellt werden: „Himmel und Erde werden vergehen, aber Meine Worte – werden nicht vergehen” (Mt 24,35; vgl. Mt 5,18; Jes 40,8; 1 Petr 1,25).

Der Völkerapostel schreibt nämlich:

„... Obwohl sie nämlich Gott erkannten, haben sie Ihn doch nicht als Gott verehrt, noch Ihm gedankt.
Vielmehr wurden sie töricht in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert.
Während sie sich für Weise ausgaben, wurden sie zu Toren ...
– Darum gab sie Gott durch die Gelüste ihres Herzens der Unlauterkeit preis,
so dass sie ihre Leiber entehrten ...
– ... Ihre Weiber verkehrten den natürlichen Verkehr in den widernatürlichen.
Ebenso gaben die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf
und entbrannten in ihrer wilden Gier zueinander.
Männer trieben Schamloses mit Männern
und empfingen so an sich die verdiente Strafe für ihre Verirrung.
Weil sie es verschmähten, Gott anzuerkennen,
gab Gott sie ihrer verwerflichen Gesinnung preis,
so dass sie taten, was sich nicht geziemt ...” (Röm 1,21f.24.26ff.). – S. diesen ganzen Text ob.: Paulus der Apostel über die Homosexualität. Text Röm 1,21ff.).

Bemerkenswert ist die zornige Pression vonseiten der höchsten gesetzgeberischen Gremien der anscheinend ‘denkenden’ Politiker, die die höchsten staatlichen und internationalen Posten besetzen, und die Verordnungen verabschieden, in deren Kraft die Äußerung der eigenen Meinung über die Deviation der Gay-Lesben-Bewegungen verboten ist, oder eher sie verabschieden selbst strengste Strafen für die Verkündung der diesbezüglichen Wahrheit.

Solche Haltung zeugt von Einschüchterung dieser Gremien und ihrer Verknechtung vonseiten der führenden Gruppen der Homosexuellen-Gruppen. Oder auch diese Politiker erliegen hier ... der Bestechung? Oberhand nimmt dann nicht der Verstand, sondern die Angst, die es lieber hat, betreffs des offensichtlichen Übels „nichts zu hören noch zu sehen” (vgl. Mt 13,14f.; Joh 3,19; 8,12), und angesichts der augenscheinlichsten Ungerechtigkeit und Niederlage: im ethischen, sozialen, politischen, nationalen und internationalen Bereich – nur noch ihre Hände zu waschen versteht (vgl. Mt 27,24).

Man kann schwer nicht verstehen, dass es jenem, der der Böse ist: Satan – gelungen ist, bis so sehr zu betören „jene, die ihm angehören” (Weish 2,24) und an ihnen die Anerkennung des offensichtlichen Übels – als Gutes und umgekehrt aufzunötigen. Diese Haltung hat offenbar ihre – in der Geschichte der menschlichen Verbrechen zutiefst verankerte Gegen-Tradition, mit ihrer unvorstellbaren Gegen-Krönung in Form der Verurteilung zu Tode Jesu Christi, des Sohnes des Lebendigen Gottes (vgl. Apg 2,23; DeV 31).

Vom Verkaufen seines Selbst an den Bösen spricht ganz offen schon Jesaja (zweite Hälfte des 8. Jh. vor Chr.). Wir hören seine Worte:

„Weh denen, die das Böse – Gut, und das Gute – Böse nennen,
die die Finsternis zum Licht und das Licht zur Finsternis machen, ...
Weh denen, die in ihren eigenen Augen weise sind,
und sich selbst für klug halten ... ! (Jes 5,20f.; vgl. auch. EV 24.58).

Die Verabschiedung eines bevorzugten Status für partnerschaftliche Bände Homosexueller und ihre Gleichhaltung mit authentischer Ehe und Familie müsste das Eintragen der dafür verantwortenden Personen in beschleunigtem Verfahren – vor das Tribunal der Verbrechen gegen die Menschheit in Gang gesetzt werden.
– Solche Personen müssten von der Gesellschaft isoliert werden. Alle von ihnen verabschiedeten Beschlüsse und Gesetze müssten zur sofortigen Annullierung gebracht werden. Denn das, was sie verabschiedet haben, führt direkt zur physischen Extermination der Menschheit.

Unabhängig davon, diese Beschlüsse widersetzen sich direkt den unabdingbaren Rechten des Kindes, dass es wahre Eltern haben kann. Sie fügen zugleich einen schwer wieder gut zu machenden Schaden selbst den daran Interessierten zu, und umso mehr den wahren, heroischen Ehen und Eltern.
– Vom Gesichtspunkt aber aus der strikten Ökologie und Gesundheit bilden alle Beschlüsse zugunsten der Gays und Lesben eine bewusste Förderung für massenhafte Verbreitung der des Öfteren tödlichen ansteckenden Krankheiten, die auf dem Weg sexueller Raffiniertheit übertragen werden.

Man kann sich offenbar den moralischen Fall eines individuellen Jemanden vorstellen, der über nichts anderes mehr zu denken imstande ist, als allein über die Befriedigung des Sexus: mit sich selbst, eventuell irgendjemandem beliebigen anderen: desselben, oder des gegenteiligen Geschlechtes.

Jeder Einzelne, zumal dieser, der zur Homosexualität verführt wurde oder zu solchem Zustand durch das Milieu in dem er verkehrt, gebracht worden ist, ist recht beklagenswürdig. Im Rahmen eines elementaren Humanismus und der Nächstenliebe sollte ihm geholfen werden, dass er sich von dieser Sucht befreien kann. Es sollen opferwillig alle Verbände gefördert werden, die zur Befreiung dieser entstanden sind, die vielleicht niemals wahre Liebe erfahren haben und die sie leider dort suchen, wo sie in keinem Fall gefunden, noch erfahren werden kann.

Anderes heißt dagegen jede aktive Teilnahme an Gays- Lesben-Bewegungen und ihrer abgrundtief entarteten Folge in Form der Gender-LGBTQ-Bewegung, samt ihrer irgendwelcher Förderung. Die organisierten Bewegungen der Homosexuellen und Gender-Mainstreaming-Ideologie verteidigen ihren Status mit Anwendung eines ungemeinen Nachdrucks. Sie sind Meister im Gefecht mit verlogenen Argumenten, um für sich immer weitere Berechtigungen zu erkämpfen, die ausschließlich der Ehe und Familie eigen sein dürfen. In solchem Fall kann selbstverständlich keine Rede von irgendwelchen Konzessionen und Favorisieren der von ihnen vorgeschobenen Forderungen sein.

Die Bezeichnung mit Namen ‘Ehe’ eines in der Regel kurzfristigen Bandes zwischen Personen desselben Geschlechts ist Aberration des Verstandes. Konstitutives Merkmal der Ehe ist von Anfang an ihrer Erscheinung eine diametral gegensätzliche Wirklichkeit. Die Ehe ist ab immer auf gemeinsames Wohl eingestellt. Es geht um wahrhaftes Wohl dieser Zweien, die sich für eine lebenslange, treue Kommunion von Leben und Liebe entscheiden.

Diese aber kennzeichnet sich ihrem Wesen nach mit ihrer zentri-fugalen Dynamik aus: dem Dienst am Leben und Liebe – sowohl strikt ehelicher, wie elterlich-familiärer Liebe, und folglich mit dem Dienst für Leben und Liebe der Gesellschaft gegenüber.
– Im Gegenteil dazu, die weniger oder mehr lärmvoll für sich werbenden Gays-Lesben-Partnerschaften zerstören ihrem Wesen nach sowohl das Leben, wie die Liebe – angefangen von ihnen selbst und dieser ihrer sexuellen Partner. Ihr einziger ‘Einzug’ mit Bezug auf die Gesellschaft beruht auf Saat einer vielfältigen Destruktion: dieser ethischen, familiären und gesellschaftlichen. Zielzweckhafte Krönung der Gays-Lesben-Gender-Partnerschaften ist doch das Zu-Tode-Bringen des Menschengeschlechtes überhaupt.

Nicht so war es „am Anfang”! Trotz allen moralischen Tiefen der Menschheit ist es niemals zum Verlust der Sicht der Ehe und Familie gekommen, wie sie der Menschenfamilie „von Anfang an” geschenkt worden ist, und vor der jede weitere Generation als angesichts der vorgefundenen Wirklichkeit stehen geblieben ist.

Auf jenen ‘Ur-Anfang’ wird sich bei Anwendung der göttlichen, unmöglich zu beanstandenden Autorität, Jesus Christus berufen (vgl. Mt 19,4.8). Er ist auf die Erde u.a. dazu herabgestiegen, um auch der Institution der Ehe und Familie ihre ursprüngliche Würde und die ihnen anvertrauten, schöpferischen Aufgaben zurück zu erlangen.

(6,2 kB)

b. Vorgefundenes Band
einer richtungsbegabten Liebe

Weitere, vorgefundene Wirklichkeit, wenn sich zwei Personen an ein gegenseitiges Verbinden mit dem Ehebund entscheiden, ist die zwischen ihnen zweien entstandene Liebe. „Von Anfang an” rechnet hier eine beiderseitig tätige Liebe, die in der Regel mit stark gelebter gefühlsmäßigen Unterfärbung erfahren wird. Solches Gefühl kann sich zwar mit der Zeit nicht mehr so lodernd offenbaren, wie es in der ersten Phase ihres gegenseitigen Kennenlernens der Fall war. Umso mehr aber gestaltet sie sich in den Willen um eines getreuen, lebenslangen Verharrens bei diesem anderen, Geliebten – ob „in guten, oder auch schlechten Tagen”.

Solche Liebe hängt freilich vielfältig mit der Attraktivität dieses anderen im Bereich der Männlichkeit bzw. Fraulichkeit zusammen. Kennzeichen dieser Liebe ist aber eine schöpferische Verarbeitung der sich weckenden, an sich blindlings reagierenden Begehrlichkeit und des Zwangs des Fleisches – in Richtung einer wachsamen Reinigung der nicht kontrollierten Reflexe und Aufbau des Bandes einer tiefen, geistigen Vereinigung auf Ebene der Person.
– Für eine so erarbeitete Liebe wird es nicht schwer sein, über die sich weckenden egoistischen Bestrebungen unermüdlich einen Strich zu ziehen – parallel zur wachsamen Sorge um das wahrhafte Gut dieses anderen in der Ehe.

Die so begriffene Liebe – als ‘Agape’, auch wenn mit ausgeglichenem ‘Eros’ unterfärbt (vgl. DCE 3-8), stellt seiner Art vorgefundene Komponente dar, die an sich „von Anfang an” verständlich war, ab wann die Ehe auf der Welt erschienen ist. So wurde sie vom Schöpfer selbst Mann und Frau geschenkt. Alle Abweichungen von der so begriffenen bräutlich-ehelichen Liebe wurden auch immer korrekt gewertet als dem zuwiderlaufend, was die Ehe und Familie „von Anfang an” sein sollte.

Zeugnis solchen Verständnisses und Erlebens der Ehe ist die Aussage des biblischen Verfassers, die die Begegnung der ersten Zweien darstellt, als Gott der Schöpfer mit seiner Schöpferfreude die erste Frau zum ersten Menschen herbeigeführt hat, der sich nach einer ihm entsprechenden, ihn ergänzenden Person wesensgemäß gesehnt hat. Der erste Mensch, der sich in dieser Stunde als der erste Mann erwiesen hat, indem er seine Identität als Mannes dank dem erkannt hat, dass bei ihm die Frau erschien (vgl. ML 94ff.), lässt voller Ergriffenheit und Gerührtheit infolge des erblickten „fraulichen Genius” (vgl. MuD 30 und 31) einen Schrei ertönen – zum Ausdruck des gefühlsgeladenen Anhangens an sie als Ehefrau und die lebenslange Verbundenheit zu ihr in ganzheitlicher beiderseitiger Hingabe aneinander:

(8.3 kB)
Bei allen Sorgen um die Erhaltung dieser kinderreichen Familie: 8 Kinder + die beiden Ehegatten-Eltern, alles nur in einem einzigen Zimmer, überwiegt doch immer die Freude und Annahme des Lebens, wie es vom Herrn geschenkt wird. -- Worte vom Psalm: „Preisen will ich den Herrn allezeit! Stets sei sein Lob in meinem Mund! Meine Seele rühme sich des Herrn! Hören sollen es die Dulder und sich freuen! Verherrlicht mit mir den Herrn! Lasst uns vereint seinen Namen erheben! Ich suchte den Herr: Er hat mich erhört, mich entrissen all meinen Ängsten! Wer zu Ihm aufblickt, wird heiteren Sinnes, sein Angesicht wird nicht beschämt. Hier ist ein Armer; er rief - der Herr vernahm es und half ihm aus all seinen Nöten ...” (Ps 34[33],2-7).

„Diese endlich, dieses Mal,
ist Gebein von meinem Gebein
und Fleisch von meinem Fleisch!
Diese soll ‘Männ-In’ heißen,
denn ‘vom-Mann’  ist sie
genommen!” (Gen 2,23).

Der erste Mann beschränkt sich nicht auf allein die Gerührtheit angesichts der anonym begriffenen Fraulichkeit. Der biblische Autor stellt seine Worte dar, die die Entscheidung zutage bringen, sich mit dieser bestimmten Frau mit dem Eheband zu verbinden.
– Diese Ehe ist auch „von Anfang an” auf Entstehen einer Familie ausgerichtet – in schlichter Folge der Tatsache, dass diese Zweien als Ehepaar zu einem ‘Ein-Fleisch’ werden:

„Darum wird ein Mann
seinen Vater und seine Mutter verlassen
und seiner Frau anhängen.
Und sie werden [von neuem] zu Einem lebendigen] Fleisch werden” (Gen 2,24).

Es wird richtig bemerkt, dass niemand seinen Vater, noch seine Mutter wählt. Johannes Paul II. hebt in seiner ein paar Jahre lange dauernden Katechese über die ’Erlösung des Leibes’ hervor:

„Inwiefern der Mensch zu Vater und Mutter ‘der Natur nach’ angehört – aufgrund der Tatsache der Zeugung, so bindet er sich an die Frau (oder an den Mann) aufgrund ‘der Wahl’.
– Der Text von Gen 2,24 [gerade erst oben angeführt] bestimmt solche Beschaffenheit des Ehebandes mit Bezug auf den ersten Mann und die erste Frau, zugleich aber auch im Hinblick auf die gesamte irdische Zukunft des Menschen ...” (ML 101).

Die Nachkommenschaft kommt als Frucht des ehelichen ‘Erkennens’ zustande, wann diese Zweien „Zwei-zu-Einem-Fleisch-werden”, indem diese Vereinigung dieses Mal die Frucht neuen Lebens mit sich bringt:

„Während sich die Eheleute also einander dahinschenken,
geben sie aus sich eine neue Wirklichkeit heraus:
das Kind, lebenden Widerschein ihrer Liebe,
bleibendes Zeichen ihrer ehelichen Einheit
und lebendige und untrennbare Synthese ihres Vater- und Mutterseins” (FC 14).

So wurde die Ehe von Ur-Anfang an geschlossen. So ist auch die allgemeinmenschlich begriffene Ehe hinsichtlich der gegenseitigen, freien Wahl und Verbundenheit dieser beiden mit beiderseitigem Band einer gefühlsgeladenen, tätigen Liebe.
– Krönung der getroffenen Wahl ist die Entscheidung auf lebenslange Dauerhaftigkeit der beiderseitigen Kommunion von Leben und Liebe. So lautet auch der Inhalt des beiderseitigen Ehegelübdes: „Ich gelobe dir Liebe, Treue und Ehrlichkeit und dass ich dich nicht verlasse, bis uns der Tod trennt”.

Wie bedauernswert ist dieses andere Band, mit dem sich ein-geschlechtliche Partner verbinden: der Gays, bzw. Lesben – in totalem Gegensatz zu konstitutiven Merkmalen der Ehe „von Anfang an”! Zweifellos erfolgt auch in ihrem Fall ein gegenseitiges Suchen und Finden einander. Hier gibt es aber keine Rede vom Begriff und Erleben der Liebe in unabdingbarem Ausmaß ihrer Authentie: als lebenslanger gegenseitiger Gabe der eigenen Person zu wahrhaftem Gut dieses anderen und seinem eigenen, das in letztlicher Rechnung auf das definitive Gut aufgeschlossen ist: im „Haus des Vaters” (Joh 14,2f.).

Partnerschaften der Gays und Lesben beziehen sich zueinander typisch ‘gebrauchshalber-instrumental’ : sie dienen sich gegenseitig mit ihrem Sexus, nicht aber mit ihrer Person. Eventuelle Deklarationen bezüglich einer ‘Liebe’ bilden beiderseitige Verlogenheit. Das beste Zeugnis dafür bildet bei solchen Partnerschaften ihre Kurzfristigkeit und parallele Nutznießung ‘sexueller Dienste’ mit vielen noch anderen Partnern – desselben, aber auch des gegenteiligen Sexus.
– Solche Haltung hat offenbar mit irgendwelcher ‘Liebe’ nichts zu tun. Das Reden von ‘Liebe’ als Bandes unter Homosexuellen, und ferner: im Fall heterosexueller Partnerschaften, die sich vorsätzlich mit keinem formalen Eheband zu verbinden vor haben, ist eine einzige, große Verlogenheit – sich gegenseitig, der nächsten Umgebung und der Gesellschaft gegenüber.

In diesem Sinn muss redlich gesagt werden, dass die Liebe als personal ausgerichtete Wirklichkeit, „von Anfang an” konstitutives Kennzeichen der Ehe darstellt. Es ist also eines der vorgefundenen Kennzeichen der Ehe. Das bedeutet, dass die Erscheinung der Liebe zu einer Person einerseits Voraussetzung für das gültige Eingehen des Ehebundes darstellt. Anderseits ist dieses Merkmal gerade deswegen von aller irgendwelcher menschlicher Macht entzogen, falls diese – dieses Merkmal zu modifizieren versuchte.

(6,2 kB)

c. Vorgefundenes
kommunion-personalistisches Ausmaß
der Männlichkeit und Fraulichkeit

Ein weiteres konstitutives, vorgefundenes Element der Ehe ist das Antreten ab sofort zur Gestaltung der beiderseitigen Kommunion von Liebe und Leben, die ihrer Natur nach für die Möglichkeit der Lebens-Weitergabe offen bleiben muss. Auch hier brauchen diese Zweien nichts erst ‘von Anfang an erfinden’. Es ist ihnen in ihre eigene Hände gegeben: nicht von einem ‘blinden Geschick’, noch auf dem Weg zufälliger Kräfte eines unverständlichen Evolutionismus, der zur zufälligen ... Entstehung unterschiedlicher Geschlechtskennzeichen führte und folglich – nach weiteren, viele tausenden zählenden Versuchen und misslungenen Proben – zur Möglichkeit, das Leben weiter verleiten zu können.

Niemand vernünftiger sagt je einmal, die Geschlechtsorgane und die Gameten würden sich ‘von allein’ ausgestaltet haben: als zufällige Kombination biochemischer Vorgänge, die infolge eines glücklichen Zusammentreffens zur Entstehung z.B. eines Samenfadens geführt haben, bzw. einer Eizelle, die zuengst mit dieser bestimmten Art zusammenhängen würde. Hier kann auf jedem Schritt die verwundernde, ungemein erfinderische Liebe des Schöpfers gleichsam mit dem Finger berührt werden.

Gott behält seine Schöpferkraft keineswegs neidisch für sich selbst. Im Gegenteil, Gott findet seine Gottes Freude daran, dass Er immer andere Geschöpfe, darin auf ganz besondere Art und Weise sein lebendiges Ebenbild angesichts des Weltalls: Mann und Frau, zur Teilnahme an seiner Schöpfermacht einlädt, Leben wecken und übermitteln zu können. Wie viel gibt es in diesem Gottes Betätigungsstil Vertrauen, das Gott vor allem dem jedesmaligen Mann und Frau erweist, wenn sie zur bestimmten Stunde als Ehegatten – Eltern werden können!

Indem aber Gott – Liebe ist, und erst als Liebe ihrem Wesen nach sie in sich selbst gleichsam unmöglich behalten kann, so dass Er voller Freude ringsherum immer andere Erscheinungsformen von Leben aussät, ist es kein Wunder, dass Er bei der Erschaffung der Ehe, sooft Er sie immer anderen weiteren Zweien einhändigt, mit der von ihnen beiden gelebten Liebe einen Strahl dieser Freude und Glückseligkeit verbunden hat, die Er selbst, der Dreieinige, ist.

Daher geht das Erleben der gegenseitigen ehelichen Nähe, zumal Ehemann und Ehefrau ihr ‘Zwei-zu-Einem-Fleisch’ werden, aus Gottes Gabe mit einem Höchsterlebnis ihrer beiden einher. Es kann und soll von ihnen beiden als Gottes Gabe angenommen werden und nicht flach erlebt bleiben, sondern mit kindlicher Dankbarkeit für die beiderseitige eheliche Nähe, die zugleich voller Dank dem Schöpfer gegenüber zu sein versteht.

In den vorangegangenen Erwägungen haben wir schon die ergreifenden Worte Johannes Paul II. angeführt aus seinem ‘Evangelium Vitae’ darüber, wie Gott als „Leben – das Leben verleiht”:

„Das Evangelium vom Leben feiern heißt den Gott, der das Leben – schenkt, feiern:
‘Wir müssen das ewige Leben feiern, von dem jedes andere Leben herrührt.
Von Ihm empfängt jedes Wesen, das in irgendeiner Weise am Leben teilhat, proportional zu seinen Fähigkeiten das Leben. Dieses Göttliche Leben, das über jedem Leben steht, belebt und bewahrt das Leben. Jedes Leben und jede Leben-Regung haben ihren Ursprung in diesem Leben, das jedes Leben und jeden Lebens-Ursprung übersteigt.
– Ihm verdanken die Seelen ihre Unvergänglichkeit, sowie dank Ihm alle Tiere und Pflanzen leben, in denen das Lebensecho schwächer ist.
– Den Menschen, Wesen, die aus Geist und Materie bestehen, verleiht das Leben – das Leben.
– Wenn dann die Zeit kommt, dass es verlassen werden soll, dann verwandelt uns das Leben, in Kraft seiner überströmenden Liebe zum Menschen und ruft uns zu sich’ ...” (EV 84).

Das intime Einswerden von Ehemann und Ehefrau in ihrer Liebe der zuengsten beiderseitigen Zugehörigkeit zueinander ist für diese Zweien etwas so natürliches, wie wenn eine freudestrahlende Mutter und Vater ihr Kind an sich schmiegen. Gott hat den unterschiedlichen Leib des Menschen in seiner Männlichkeit und Fraulichkeit so erschaffen, dass diese Zweien ihr eheliches Eins-Werden im Akt ihrer höchsten Liebe aus der sich alsdann entlösenden ihrer „Sprache des Leibes”  spontan ablesen. Ihre Leiber vereinigen sich und ergänzen in dieser Stunde einander auf vollkommene Art und Weise.

Mit was für einer Schlichtheit und Ehre spricht darüber Johannes Paul II. in seiner Katechese über die ‘Erlösung des Leibes’ ! Der Heilige Vater greift nach dem biblischen Bericht vom Genesisbuch über die Erschaffung des ersten Menschenpaars und führt so die Worte des ersten Menschen an, als dieser die zu ihm hinbeigeführte erste Frau zu sehen bekommen hat. Er hat in ihr die Person entdeckt und die Ergänzung für seine schmerzhaft erlebte Einsamkeit. Diese Einsamkeit konnten die vor ihm vorbeimarschierenden Tiere nicht entladen.

Hier ein Fragment der Päpstlichen Aussage:

„... ‘Gebein von meinem Gebein’ ... Leib, der den Menschen offenbart!
... In dieser ersten Äußerung des Menschen-Mannes: ‘Fleisch von meinem Fleisch’ ist zugleich ein Bezug auf das enthalten, wodurch jener Körper wahrhaft menschlich ist, wodurch er über den Menschen als Person bestimmt – als Wesen, das in seiner gesamten Leiblichkeit zugleich Gott-ähnlich ist ...
... Menschlicher Körper. Doch ist leicht zu erkennen, dass dieser Kern [= Kern dieser anthropologischen Wirklichkeit, deren Namen Körper ist: menschlicher Körper] nicht nur anthropologischen, sondern auch ganz wesentlich theologischen Charakter hat. Die Theologie des Leibes, die von Anfang an mit der Erschaffung des Menschen als Gottes Ebenbildes verbunden ist, wird so einigermaßen ebenfalls Theologie der Geschlechtlichkeit – oder eher Theologie der Männlichkeit und Weiblichkeit, die hier: im Buch Genesis, ihren Ausgangspunkt hat.

Die ursprüngliche Bedeutung der Einheit, von der die Worte Gen 2,24 zeugen [... wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen; sie werden zu Einem Fleisch werden], wird in der Offenbarung Gottes eine lange und weitreichende Perspektive erfahren. Dieser Einheit durch den Leib: ‘und die beiden werden Ein Fleisch sein’ – ist ein vielfältiges Ausmaß eigen – sowohl das ethische, wie darüber die Antwort Christi an die Pharisäer in Mt 19 (Mk 10) zeugt, wie auch das strikt theologische und sakramentale, wie davon die Worte des Hl. Paulus an die Epheser zeugen werden, die zugleich an die Tradition der Propheten anknüpfen (Eph 5,29-32; und Hosea, Jesaja, Ezechiel).

Und das alles deshalb, weil jene Einheit durch den Leib von Anfang an nicht nur auf den ‘Leib’ hinweist, sondern auf die ‘fleischgewordene’ Kommunion der Personen – und diese Kommunion: ‘communio Personarum [Kommunion der Personen]’ von Anfang an vorausfordert.
– Die Männlichkeit und Fraulichkeit besagt die dualistische Beschaffenheit der somatischen Konstitution des Menschen [Unterschiedlichkeit im Körper] (‘Das endlich ist Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch’)].
Sie besagt ebenfalls – durch dieselben Worte Gen 2,23 – ein neues Empfinden um den Sinn des eigenen Leibes: ein Empfinden – es könnte so gesagt werden – das gegenseitig bereichert.
– Und gerade dieses Empfinden um den Sinn, durch das sich das Mensch-Sein als Kommunion von Personen von neuem konstituiert, scheint die mehr wesentliche Schicht des Berichtes von der Erschaffung des Menschen zu bilden (und der darin enthaltenen Offenbarung des Leibes), als die somatische Struktur an sich [körperliche Unterschiedlichkeit] dieses Menschen als Mann und Frau.
– Jedenfalls diese Struktur wird von Anfang an dargestellt samt dem tiefsten Bewusstsein um den Sinn der menschlichen Leiblichkeit und Geschlechtlichkeit – und das bildet gleichsam die unantastbare Regel, wie der Mensch in der Theologie verstanden werden soll” (ML 95-98).

Der Heilige Vater knüpft hier an die Gottes Gabe der Fraulichkeit und Männlichkeit an – als den Weg, auf dem in erster Reihe die Kommunion der Personen, die diesen Zweien aufgetragen ist, entdeckt wird. Die Unterschiedlichkeit im Leib zeugt von dauerndem gegenseitigen Angewiesensein der Menschen auf sich einander. Das aber hängt mit dem Sein und Leben ‘für’  die anderen zusammen, also mit der jedem aufgetragenen Verpflichtung, über die Verschließung in sich selbst herauszuwachsen, um sich für das Gute dieses anderen Menschen zu engagieren.

Person-‘Gabe’ für die anderen zu sein – bedeutet in keinem Fall, vor allem das geschlechtliche Ausmaß zu aktivieren: also ‘Sex’ mit diesem anderen zu treiben. Es bedeutet dagegen außer Zweifel – aufgrund der Worte Johannes Paul II., „selbstlose ... Gabe zu werden und zu sein, was heißt: ‘für’ den anderen zu leben”  (MuD 10).

Ab wann diese Zweien Kommunion des Ehe-Bundes werden, tritt in das Wesen selbst dieser Kommunion auch das eheliche „Zwei-zu-Einem-Leib”  zu werden ein. Wir betrachten diese Wirklichkeit als Gabe, die die immer weiteren, neuen Eheleute in fertig stehender Form vorfinden, und die ihnen in ihre eigenen Hände vom Schöpfer selbst der Ehe eingereicht wird.

Es gehört sich von neuem ein entsprechendes Fragment von Erwägungen Johannes Paul II. anzuführen:

„Die Einheit, von der Gen 2,24 spricht (‘sie werden ein Fleisch sein’), ist zweifelsohne jene Einheit, die ihren Ausdruck in der ehelichen Vereinigung findet und sich verwirklicht. Die biblische Formulierung, äußerst knapp und einfach, weist auf das Geschlecht hin, auf die Fraulichkeit und die Männlichkeit als diese Eigenschaft des Menschen – Mann und Frau, die ihnen ermöglicht dann, wenn sie ‘Ein-Fleisch werden’, zugleich ihr ganzes Menschsein dem Segen der Fruchtbarkeit zu unterordnen ...
– Wenn sich Mann und Frau so innig vereinigen (bei ihrer ehelichen Vereinigung), dass sie ‘Ein-Fleisch werden’, entdecken sie sozusagen jedes Mal aufs neue und in besonderer Weise das Geheimnis der Schöpfung und kehren so zu jener Einheit im Mensch-Sein zurück (‘Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch’), die ihnen ermöglicht, sich gegenseitig zu erkennen und wie beim ersten Mal sich gegenseitig Namen zu geben.
– Das bedeutet gleichsam, den jungfräulichen, ursprünglichen personalen Wert des Menschen wieder zu erleben, der sich aus dem Geheimnis seiner Einsamkeit vor Gott und inmitten der Welt ergibt. Die Tatsache, dass sie ‘Ein-Fleisch’ werden, besagt ein vom Schöpfer gegründetes mächtiges Band, durch welches sie ihr eigenes Mensch-Sein sowohl in seiner ursprünglichen Einheit, wie auch in der geheimnisvoll anziehenden Dualität entdecken.
– Das Geschlecht ist aber etwas mehr als die geheimnisvolle Kraft der menschlichen Somatik [des menschlichen geschlechtlichen Körpers], die als ob aufgrund des Instinkts wirkt. Auf der Ebene des Menschen und in der wechselseitigen Beziehung der Personen bedeutet es immer von neuem das Überschreiten der Grenze der Einsamkeit des Menschen, die in seiner personalen Konstitution des Leibes ausgedrückt ist und seinen ursprünglichen Sinn bestimmt. Diese Überschreitung hat in sich immer etwas von Übernahme als seine der Einsamkeit des Leibes des anderen ‘Ich’.
– Daher hängt sie mit der Wahl zusammen ...” (ML 99-101).

Die Päpstlichen Erwägungen heben beständig die personhafte Qualität der gegenseitigen zwischenmenschlichen Beziehungen hervor, diese nicht ausgenommen, die Ehemann und Ehefrau betreffen. Die so begriffene Dynamik, wie sie mit der dem Menschen geschenkten sei es Männlichkeit, sei es Fraulichkeit zusammenhängt, ist tief im menschlichen Herzen eingeprägt: in dieser „verborgensten Mitte und dem Sanktuar im Menschen, wo er allein ist mit Gott, dessen Stimme in diesem seinem Innersten zu hören ist und klar in den Ohren des Herzens tönt: Tu dies, meide jenes” (DeV 43).

Daher kann gesagt werden, dass die mit dem Geist durchdrungenen Beziehungen auch im geschlechtlichen Ausmaß – in Zeiten des ehelichen „Zwei-zu-Einem-Fleisch-Werdens”, und umso mehr in der grauen Kommunion von Liebe und Leben für den Alltag, eine von jedem weiterfolgenden Ehepaar vorgefundene Wirklichkeit bilden. Jedes auch Paar – dieses bräutliche, wie dieses eheliche – ist sich nur allzu gut bewusst, wie es gilt, die gegenseitigen Beziehungen im Ausmaß ihrer Männlichkeit und Fraulichkeit zu gestalten, dass sie der Gabe Gottes in ihrer reinen Gestalt entsprechen.

(6,2 kB)

d. Vorgefundene Struktur und Dynamik
des ehelichen
„Zwei-zu-Einem-Fleisch”

Weiteres vorgefundenes Ausmaß des ehelichen Bundes ist die Art und Weise und der Ablauf der Zeiten, wenn Ehemann und Ehefrau zum „Zwei-zu-Einem-Fleisch”  werden. Denn auch hier, vielleicht mehr als in anderen Aspekten der gestalteten Kommunion von Liebe und Leben, müssen diese Zweien nichts erst von neuem herausfinden. Es genügt, dass sie den von vornherein ihnen vorbereiteten Akt des beiderseitigen Eins-Werdens in ihrer Männlichkeit und Fraulichkeit annehmen.
– Die beiden sind sich von Anfang an gut bewusst, wie die Zeiten ihrer geschlechtlichen Vereinigung ablaufen sollen. Sie empfinden auch von vornherein allzu gut, was mit der Friedensordnung des ehelichen Aktes übereinstimmt, und was ihr entschieden widersprechen würde. Diese ganze Wirklichkeit ist zutiefst im „Sanktuar”  des Gewissens jedes Menschen eingeprägt.

Von der inneren Friedensordnung der Zeiten, wenn die beiderseitige eheliche Nähe erlebt wird, haben wir schon ausführlich in den vorangegangenen, ersten Teilen unserer Homepage gesprochen. Daher brauchen wir hier in diese Fragen nicht mehr von neuem im Besonderen eingehen.

Wir möchten uns nur noch einmal zum Bewusstsein bringen, dass sowohl die Struktur des Aktes der Vereinigung, d.h. die tatsächliche Vereinigung der beiden in ihren Geschlechtsorganen, wie auch die Dynamik der ehelichen geschlechtlichen Zusammenfügung – eine von vornherein vorgefundene Wirklichkeit bilden, die also keine zusätzliche Entdeckungsstudien oder Untersuchungen zu unternehmen benötigt.

(3.8 kB)
Wie viel Freude gibt es bei solchem Kind, und umso größere Freude bei seinen Eltern und Geschwistern, wenn der Kleine Mensch aufzuwachsen beginnt - in Verwunderung auslösendem Tempo. Es beginnen sich allmählich Zähne zu zeigen: eine nach den anderen. Gebenedeit solche Kinder, die im Vater, in der Mutter - eine völlige Annahme und viel Herz finden. Das Kind erwidert ihre Liebe mit Gegenseitigkeit, angefangen mit dem Lächeln einer erwiderten Gegenliebe angesichts dieses Herzens, das es erfahren kann vonseiten der Mutter, des Vaters, der Geschwister. -- Vom PSALM: „Wie ist so groß Deine Güte, die Du denen bewahrst, die Dich fürchten, die Du denen erweist, die sich bei Dir vor den Menschen bergen” ! (Ps 31[30],20).

Man muss sich klar sagen, dass niemand von Menschen die Struktur, noch die Dynamik des ehelichen Aktes erfunden hat. Die Ehegatten erhalten sie als Wirklichkeit, auf deren Entstehung und ihr Weiterbestehen sie keinen Einfluss ausüben können.

Aufgrund aber der Struktur und Dynamik, die mit dem Ablauf des ehelichen Aktes verbunden sind, fließt der Schluss, der sowohl in der Ontologie [mit Wurzeln in der Wahrheit des Seins selbst] verankert ist, wie der Anthropologie [Mensch als Person], aber daselbst ein ethisches Erfordernis darstellt [das Sein und das Gut sind wechselseitige Wirklichkeit]: dass dieser Akt immer etwas zum Ausdruck bringt, also etwas bedeutet [Sinn des Aktes].

Und dass es – sollte man diese Frage von negativer Seite her darstellen: demzufolge unerlaubt ist, mit seinem Tun ob in der Ehe, oder umso mehr außerhalb von ihr, irgendwelche Betätigungen zu unternehmen, die sich der in diesen Akt eingebauten „Sprache des Leibes”  widersetzten.
– Jeden dieser Aspekte des ehelichen Aktes erhalten diese Zweien in der Stunde ihrer Eheschließung als vorgefundene Wirklichkeit. Sie setzt ihre Annahme mit Herzen voraus und die Gestaltung des Ehelebens gemäß der eben empfangenen ihrer Friedensordnung voraus.

In den hiesigen Erwägungen berufen wir uns auf den Menschen fortdauernd als Person. Eine Person ist unabtrittbar zum Nachdenken und Nachsuchen, aber auch Finden der Wahrheit des Seins befähigt. Sowohl die Vernunft, wie auch das Herz sind fähig zu anerkennen, dass der Akt der geschlechtlichen Vereinigung in seiner Struktur die Ganzheitlichkeit der gegenseitigen Hingabe einander, „... bis zum letzten” – ihrer beiden Personen, die miteinander mit dem Ehe-Bund der Liebe, zum Ausdruck bringt [= Ausrichtung des Aktes und sein Sinn] – vermittels der dann laut sich meldenden Sprache des Leibes.

Umso mehr wird zum eigenartigen Botschafter der gegenseitigen ganzheitlichen Hingabe – die mit der Struktur des Aktes einher gehende, laut von sich kennen gebende Sprache des Leibes. Das geschieht mit der Dynamik des Aktes der geschlechtlichen Vereinigung, die sich zusammen mit der ablaufenden Vereinigung ihrer beider Personen auslöst.

Zu ihrem Ausdruck wird das Erleben der Vereinigung, das mit einem eigenartigen ‘geistigen Aufschwung der Materie’ sowohl den Leib, wie Geist von Mann und Frau umfängt. Diese Dynamik öffnet sich zugleich jedes Mal sperrangelweit auf die Möglichkeit, neues Leben zu wecken.

Die Ehegatten wissen darum guten Bescheid, ohne dass es in dieser Hinsicht besondere Belehrungen benötigte, auch wenn es wohl gut ist, wenn sie diese wichtigen Hinsichten des ehelich-familiären Lebens auch ehrlich studieren. Sie sind sich auch nur allzu gut bewusst, dass sie weder auf die Struktur des Aktes, noch seine Dynamik, die sich mit Niederlegen eines lebendigen Teilchens von Mann in ihn empfangendem Schoß seiner Gattin ausdrückt, einen Einfluss ausüben können. Sie kreisen hier in einer Wirklichkeit, die von vornherein so – und nicht anders vorgefunden wird. Sie besteht schlechterdings unabhängig vom menschlichen Wissen und Wollen und irgendwelcher Weltanschauung.
– Auch keine menschliche Macht – weder diese zivile, noch die religiöse, ist ermächtigt, das so und nicht anders von Gott erschaffene „Zwei-zu-Einem-Fleisch-Werden” von Mann und Frau abzuschaffen, beziehungsweise es zu modifizieren.

Jedesmalige Ehegatten sind sich auch nur allzu gut bewusst, dass die Sprache ihres „Zwei-zu-Einem-Fleisch”-Werdens unternommen werden kann (darf) ausschließlich vermittels der Vereinigung der Geschlechtsorgane ihrer beiden, d.h. mit der Vereinigung, die in der Scheide stattfindet. Nur hier ist das gegenseitige „Zwei-zu-Einem-Fleisch-Werden” imstande, seine volle Deckung in Wahrheit des Seins zu finden. Nur hier findet die Struktur des Aktes und die mit ihr einhergehende ihre Dynamik ihren Sinn, deren Erweis das freudige Niederlegen eines Teilchens seines Selbst als Ehemannes in der ihn annehmenden Scheide seiner Ehefrau ist, die Deckung in Wahrheit der Sprache ihrer Leiber.

Anders gesagt, die Struktur des ehelichen Aktes an sich, wie auch seine Dynamik, die die jedesmaligen Eheleute als vorgefundene Gabe erhalten, entscheidet zugleich über die ethische Wertung der Qualität der gelebten gegenseitigen geschlechtlichen Nähe der Eheleute. Folgerichtig, die vorgefundene Wirklichkeit des erfolgenden „Zwei-zu-Einem-Fleisch” entscheidet über den Akt als Ausdruck der ehelichen Liebe, oder auch über ihre Verlogenheit.

Das Greifen nach irgendwelcher Art und Weise, um den Akt der Vereinigung unfruchtbar zu machen, wird jedes Mal Zerstörung überhaupt des „Zwei-zu-Einem-Fleisch” selbst, d.h. der anscheinend angestrebten Liebe. Denn jede Blockade, die sei es der Struktur des Aktes aufgestellt wird, sei es um die von vornherein vorgefundene seine Dynamik zu vereiteln, wird daselbst Blockierung der scheinbar angestrebten, oder deklarierten ... Vereinigung-in-Liebe.

Wir übergehen hier schon die Unterscheidung der Arten und Weisen, wie die Empfängnis verhütet werden kann. Alle Verhütung ist – objektiv genommen – jedesmalig Todsünde. Die Anwendung aber irgendwelches Abortivmittels wird jedes Mal – außer der Todsünde – noch Verbrechen der aktuell begangenen, oder potentiellen Tötung des Empfangenen. Darüber haben wir schon – mit Begründungen, genügend klar und ausführlich in den vorangegangenen Teilen der hiesigen WEB-Site gesprochen (s. ob.: Betätigungen ‘CONTRA’: Was sagt die Medizin dazu? – Und: Wir lieben uns! Nur ... dieses Kind! Und auch: Vorehelicher Verkehr: Ist´s wirklich Liebe? – Außerdem die Kapitel, die das Sakrament der Heiligen Beichte betreffen: Kind des Schmerzes! Wo bist Du ...? – Und die Kapitel des IV. Teiles. – Und noch: Heilige Beichte der Eheleute mit Sünden beim ehelichen Verkehr).

Die hier zur Erinnerung gebrachten ethischen Bewertungen im Anschluss an den unternommenen geschlechtlichen Verkehr – in Ehe, oder unabhängig von der Ehe, ähnlich wie alle Formen der betriebenen Homosexualität, benötigen keine besondere Erklärung vonseiten z.B. der Kirche. Die Kirche ist in ihrer ganzen göttlich-menschlichen Macht zu klein und nicht bevollmächtigt, irgendwelche neue moralische Normen ‘einzusetzen’ oder sie zu ‘bestimmen’.

Die Kirche erklärt allein – im Namen und in Vollmacht ihres Göttlichen Gründers, was mit der Friedensordnung der ehelichen Liebe übereinstimmt, und was ihr widerspricht. Denn diese ganze Wirklichkeit wird der Menschen-Familie vom Schöpfer selbst von vornherein in bestimmter Form geschenkt, d.h. sie wird vorgefunden. Daher wird diese Wirklichkeit schlechterdings von jedem weiteren Menschen, und von jeder weiterfolgenden Ehe vorgefunden.

Von ihrer opferwilligen Annahme und der Anpassung bei den beiderseitigen Beziehungen an die Friedensordnung der Liebe so wie sie von Gott selbst geschenkt wird, hängt der Frieden der Liebe und die Strahlung mit Tiefe der Freude beim Erleben des ehelichen „Zwei-zu-Einem-Fleisch”  ab.

(8,7 kB)

RE-Lektüre: VI.Teil, 4.Kapitel, ad ‘e’.
Stadniki, 4.VII.2015.
Tarnów, 30.V. 2022.


(0,7kB)        (0,7 kB)      (0,7 kB)

Zurück: INHALTSVERZEICHNIS



e. Früchte der Erwägungen vom 14.-16. Jh. und weitere Perspektiven
f. Perspektiven weiterer Ergründung des Liebe-Vorhabens Gottes

C. BESTANDTEILE DER EHE ALS SAKRAMENTS

1. Hier ist alles Geschenk ...
a. Prosaik des Lebens oder andauerndes Geheimnis
b. Liebe und Leben: Zeichen das beständig spricht

2. Vorgefundene Komponenten der Ehe und Familie
a. Vorgefundenes Band der Zweien: eines Mannes und einer Frau
b. Vorgefundenes Band einer richtungsbegabten Liebe
c. Vorgefundenes kommunion-personalistisches Ausmaß der Männlichkeit und Fraulichkeit
d. Vorgefundene Struktur und Dynamik des ehelichen „Zwei-zu-Einem-Fleisch”


Bilder-Fotos

Abb.1. Jugend in der Phase des vielfältigen Nachsuchens. Die Emilia
Abb.2. Rydultowy - Kirche geweiht im 1896
Abb.3. Zwei Fräuleins W. – freudig des Lebens
Abb.4. Es haben sich Zähne gezeigt!