(0,7kB)    (0,7 kB)

VERMERK: Abkürzungen zur angeführten Literatur s. Literatur


Blume: 4 kB

E.   ENTSCHEIDUNG IN KEUSCHHEIT
ZU VERHARREN

(6 kB)

1. Ob wirklich
ohne irgendwelche Liebkosung?

Was mit übrigen Liebkosungen?

Es entsteht die weitere Frage. Ob von gerade erst dargestellten Erwägungen hinsichtlich des Wortlauts des Gebotes Gottes: „Du sollst die Ehe nicht brechen” und daselbst unmittelbar von diesen Worten fließendem Schluss, dass in der Brautzeit alle Liebkosungen an Geschlechtsorganen selbst ausgeschlossen werden sollen, indem doch sowohl er, wie sie Eheleute weiter (noch) nicht sind, auch noch irgendwelche Schlüsse betreffs vielfältiger anderer – nicht genitaler Liebkosungen auf dieser Stufe vor der Ehe folgern? Denn Gelegenheiten, dass man immer andere Erweise einer Zärte und Liebkosungen unternimmt, sollte es auch mit deutlich ausgeschlossenen Kuscheleien an Geschlechtsorganen selbst erfolgen, tauchen allmählich immer mehrere auf.

Die Frage nach diesen anderen Erweisen einer Zärte unter Brautpaaren scheint sich mit großer Eindringlichkeit aufzudrängen. Umso mehr, dass so mancher geistige Führer der heranwachsenden Jugend, und selbst so mancher Geistliche sich auch im Beichtstuhl in diesem Bereich keinesfalls eindeutig ausdrücken kann. Es finden sich vielleicht geistige Führer, die einerseits die genitalen Kuscheleien ausschließen, dagegen viele andere Liebkosungen, die unter Brautleuten unternommen werden pflegen, als völlige ‘Normalität’ gutheißen.

Indessen der hier schreibende Autor nimmt auch in dieser Lage weiter dieselbe Haltung an, wie mit Bezug auf die strikt genitalen Liebkosungen. Sollte solche seine Haltung nur seine eigene, private – eher strenge ‘Meinung’ sein, oder auch heißt es so die Lehre der Kirche Christi?
– Der Geistliche, Autor dieser Zeilen, bezieht sich hier einmal mehr auf die Formulierung des Gebotes Gottes, das kompromisslos eindeutig lautet. Diese zweien bleiben noch weiter in keinem Fall Ehemann bzw. Ehefrau füreinander.

Ferner, völlig gültig ist auch die Feststellung, dass nirgends im Gottes-Geschriebenen-Wort irgendein Hinweis gefunden werden kann, auf dessen Grund sei es auch nur eine ganz unbedeutend ‘lockerere’ Version des VI. Gebotes Gottes im Anschluss an Zärteerweise in Form anderer Liebkosungen, sollten es auch nicht genitale sein, für solche Zeitphase der Verlobten angenommen werden dürfte.
– Es geht wohl vor allem um ihre zwei Artsformen: die Liebkosung am Busen-Herzen – und Küsse.

Ob tatsächlich keine Küsse?

Von ‘Küssen’ in ihren verschiedenen Abartungen wurde schon auf so mancher Stelle unserer Internet-Seite gesprochen! Oben haben wir auch ein paar innere Links zu wichtigeren Stellen unserer Homepage angegeben, wo über ‘Küsse’ eingehender gesprochen wurde.

Es ist klar, dass unabhängig von allen Praktiken, die vonseiten der Paare gepflegt werden, leidenschaftliche und erregungsbewirkende Küsse vom ethischen Gesichtspunkt unmöglich angenommen werden können.
– Unabhängig davon, falls mit Küssen erregende Berührungen einhergehen sollten.

Die Liebe – sowohl diese eheliche, wie auf früheren Stufen die bräutliche Liebe, muss sich mit Fülle von Ehrerbietung, vor der personalen Würde auszeichnen: sowohl dieser eigenen, wie dieses anderen. Man kann nicht zulassen, dass die Würde der Person mit leidenschaftlichem Benehmen gedemütigt werden sollte, das heißt betrachtet werden sollte als Sex-Gegenstand, auf dem es sich auszuleben gilt. Oder auch, wie in diesem Fall mit so unternommenen Küssen, die z.B. andere Personen, Zeugen der beiderseitigen Verhaltensweisen eines betreffenden Paars, sich von ihnen wegen empfundenem Abscheu, wenn nicht geradezu Ekel abwenden hieße.

Umso mehr kann der Tief-Kuss unmöglich gutgeheißen werden. An diese Frage haben wir schon ein paarmal angeknüpft – samt dem hingewiesenen Kriterium solcher Bewertung (s. ob. die angegebenen Links:  Handvoll innere Links). So gibt es hier keine Notwendigkeit auf dieses Thema wiederholt zurückzukehren. Übrigens, wir kommen auf die Frage der ‘Küsse’ bald noch einmal über – unter ein wenig anderem Aspekt unserer Erwägungen.

Brautpaare sollen sich in ihrem Bewusstsein immerwährend eine klare Sicht betreffs des Wesens der Ehe selbst einkodieren. Die Ehe ist wahrhaft keine laisch-weltliche Institution, trotzdem sie in laischer Gesellschaft besteht. Die Ehe ist von Anfang an ihres Bestehens Werk, das von Gott selbst erschaffen wurde. Die Ehe ist „von Anfang an” Ur-Sakrament der Schöpfung, wonach – nach dem vollbrachten Erlösungswerk, der Erlöser des Menschen Jesus Christus die Ehe zur Würde eines der Heiligen Sakramente der Kirche erhoben hat (dieser Frage sind die weiteren Kapitel des hiesigen VI.Teiles gewidmet).

Die Ehe soll für diese Zweien die ganze Zeit hindurch der Dauer ihrer Kommunion von Leben und Liebe ihren Weg-zum-Himmel bilden. So ist der tiefste Sinn der Ehe: Ehe-des-Sakraments. Sie soll diesen beiden in erster Reihe zum glücklichen Erlangen des „Hauses des Vaters” gerade auf diesem, ‘zu zweit’ bewältigten ‘Weg’ werden.
– Zu gleicher Zeit wird die Ehe, gerade als Sakrament, ein besonderer Ruf für sie beiden, dass sie sich gegenseitig die Gaben der Erlösung übermitteln – in Anpassung an ihre eheliche und familiäre Kommunion des Lebens und der Liebe. So wird dann folglich auch ihre ganze Familie fähig, dieselben Gaben der Erlösung den aufeinander erscheinenden ihren Nachkommen zu übermitteln.

(6.6 kB)
Die Muttergottes von Guadalupe. Dies ist die Bezeichnung der Gottes Mutter, die sich einem Aztekischen Indianer, dem Hl. Juan Diego Cuauhtlatoatzin auf dem Hügel Tepeyac in der Gegend des heutigen Mexiko in Mexiko geoffenbart hat. Am letzten Tag der Offenbarungen, am 12.XII.1531 r., ist das bis heute auf unerklärte Art und Weise entstandene Bild der Gottesmutter von Guadalupe entstanden. Es ist die älteste Offenbarung Mariens, die von der Katholischen Kirche offiziell anerkannt worden ist. --Die Basilika der Gottesmutter Maria von Guadalupe ist zurzeit das größte Marien-Sanktuar in der Welt. Es kommen hier nach Mexiko jährlich 12 Millionen Pilger. Zum Vergleich sind die Marianischen Wallfahrtsorte die folgenden, was die Pilgeranzahl angeht: Lourdes - 6 Mio, Fatima - 5 Mio, Jasna Góra in Częstochowa, Polen: - 4 Mio Pilger jährlich. -- Auf dem Bürotisch Johannes Paul II. stand nur ein Bild: das Bild der Gottesmutter Maria von Guadalupe. -- Johannes Paul II. war 5mal mit Apostolischer Pilgerreise in Mexiko: 1979, 1990, 1993, 1999 und 2002. Gerade damals, 2002, hat er den Hl. Juan Diego heiliggesprochen.

Gott führt die Personen, die sich auf die Ehe vorbereiten, zur Stunde wenn sie sich feierlich ihr eheliches Zugeständnis ausdrücken, ganz bestimmt auch auf das Terrain ihrer gegenseitigen Intimität ein. So hat es der Schöpfer selbst des Menschen – Mann und Frau eingerichtet, und so lautet das VI. Gebot. Dessen Inhalt hat Gott in das Herz-Gewissen jedes Menschen ausnahmslos eingeprägt. Das Einschreiten auf das Gebiet der geschlechtlichen Intimität ist Bereich, der einzig für rechtmäßige Eheleute vorbehalten ist – mit Ausschluss irgendwelcher intimer Kontakte sei es in der vor-ehelichen Zeit, sei es in außer-ehelichen Kontakten. Das kann unmöglich nicht auch die charakteristischen Erweise der inneren Verbundenheit und Liebe mit Küssen betreffen.

Zugleich aber bevollmächtigt Gott das betreffende Paar als schon Ehemann und Ehefrau zur Stunde ihrer feierlich geschlossenen Ehe dazu, dass sie sich ihre intime Liebe auf eine Art und Weise erweisen, die dieses Namens würdig wäre. Die Ehe gestaltet sich zur Stunde ihrer rechtmäßigen Schließung nicht dazu um, dass die bisherigen Verlobten bevollmächtig werden sollten, den Sexus-als-Sexus ab jetzt auf nicht sündhafte Weise betreiben zu können. Die Ehe als Sakrament hat nichts mit ‘Legalisierung’ der Unzucht zu tun, die bisher sündhaft war, indessen ab jetzt Sünde-zu-sein aufgehört hätte. Gott beschenkt die Eheleute mit der Gabe und Möglichkeit, dass sie u.a. eine zuengste Einheit-ihrer-zwei-Personen werden können.

Wir sehen immer wieder, auf den Vordergrund drängt sich in der Ehe fortwährend die personale Struktur der Menschen-Natur, in diesem Fall dieser beiden: Ehemann und Ehefrau. Ab der Stunde, da sie sich gegenseitig ihr eheliches Zugeständnis zum Ausdruck gebracht haben, bilden sie den Bund der Kommunion von Leben und Liebe – in eigenartiger, ihnen beiden zum Geschenk dargereichten Nachfolge des Geheimnisses des Eins-in-Liebe des Dreieinigen selbst.

Daselbst wird aber zum Ziel der unternommenen Erweise der ehelichen Zärte und Liebe nicht ein ab jetzt (endlich) ‘legalisiertes’ gegenseitiges Austoben am ‘Sex’, sondern ein immer tieferes ‘EINS-Werden’ ihrer beiden Personen. Daher wird der Nachdruck fortwährend auf dem einen gelegt: Soll es ‘Vereinigung’ werden, muss es tatsächlich eine wahre ‘Vereinigung’ werden, nicht aber Blockierung dieser Vereinigung. Sie beiden müssen immerwährend über sich selbst wachsam bleiben, um in erster Reihe dahin zu streben, was sie beiden geistig verbindet, trotzdem es die tiefe Abspiegelung ebenfalls in der gegenseitigen Ergänzung des für Mann und Frau charakteristischen körperlichen Ausmaßes finden wird.

Die gegenseitige eheliche Liebe, die angesichts Gottes und der menschlichen Gesellschaft feierlich als Gelöbnis erklärt wurde, wird von nun an eine völlig neue Stufe ihrer geistigen Betätigung am eigenen Charakter. Sie fordert dauernd eine sich vertiefende Aufschließung auf Gott als Liebe und Fülle von Leben.

Parallel dazu muss sich bei den Ehegatten eine beständige Bereitschaft zur sofortigen, mit herzensvoller Liebe gestalteten Annahme jedes aufkommenden neuen Lebens kennen geben. So ist die unmittelbare Folge der einander erwiesenen Liebe ihrer ehelichen Vereinigung. Jedesmalige geschlechtliche Vereinigung von Ehemann und Ehefrau wird Erweis ihres personalen Eins-in-Liebe erst dann, wenn es mit völliger Akzeptation der sich im Akt selbst ihrer Vereinigung aufschließenden ihrer elterlichen Bereitschaft einhergeht.

So lauten auch die Worte, die am Tag ihrer Eheschließung von Neuvermählten gesagt und angenommen werden:

Seid ihr bereit, die Nachkommenschaft,
mit der euch Gott beschenkt,
mit Liebe anzunehmen
und sie katholisch zu erziehen
(BF 8)?

Was soll in dieser Lage von Küssen gesagt werden? Es gibt zweifellos ganz reine Küsse, die gesegnet sind, wie wir es gleich noch einmal sehen werden. Es wird von solchen Küssen gelten, die diesen ähneln, mit denen sich Mutter-Vater-Kind beschenken.
– Allerdings es gibt auch sehr sündhafte Küsse, die dabei – menschlich gesagt: abscheulich wirken. Sie können unmöglich von Gott gesegnet werden: Er müsste dann vom Herzen der sich so küssenden Personen sofort fliehen.

Was wählen hier diese beiden, geben wir an: diese Verlobten-Brautleute? Wählen sie sich-gegenseitig, aber indem sie in Christus und in Maria verbunden sind? Oder auch hören sie auch in diesem Fall ... eher die „alte Schlange, genannt Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt ...” (vgl. Offb 12,9)? Die Wahl ... hängt nicht von Gott ab, sondern ausschließlich von diesen beiden ...

Und Liebkosung am Busen?

Die hier zurzeit angebotenen Erwägungen, die die vor allem nicht-genitalen Erweise der Liebe betreffen sollen, kreisen fortwährend um das Wesen dessen, was die Ehe als Sakrament-der-Ehe sein soll. Denn eine andere Ehe – gibt es nicht, und wird es auch niemals geben: ist doch die Ehe striktes Eigentum und Domäne Gottes selbst, der einzigen Quelle und des einzigen Herrn sowohl der Liebe, wie des Lebens. Brautleute, die sich verantwortlich auf die wahre Ehe in ihrem Gottes – und erst so auch menschlichem Begriff einstellen, sollen in der Zeit, da sie miteinander gehen, immer tiefer das Geheimnis ihres zwei-zu-Einem-Leib ergründen – als in erster Reihe der geistigen – Gottes Wirklichkeit. Dann wird alles andere schlechterdings „dazugegeben” werden (Mt 6,33).

Man könnte das alles noch anders ausdrücken. Auf den Vordergrund soll sowohl in der Zeit des intensiven Erlebens der Verlobung, wie umso mehr nachher in der eigentlichen Ehe, die Sicht und das Umfangen der Person des einen und anderen von ihnen vorrücken. Die Unternehmung der Vereinigung in Organen der geschlechtlichen Kontaktnahme nimmt trotz allem erst die gleichsam sekundäre Stelle an, auch wenn sie zur einzigen seinerart Besiegelung ihres „zwei-zu-Einem-Fleisch”  wird: dem Leib als Offenbarung ihrer unwiederholbaren personalen Würde.

Das setzt das beständige wachsame Wachstum in Gnade des Sakraments voraus, wie auch der Aufschließung ihrer beiden auf den Heiligen Geist. Denn gerade Er ist es, Er der so eindeutig an der Schwelle selbst der eingegangenen Ehe-des-Sakramentes angerufen wird, ist der Gottes ‘Meister’ betreffs der Vereinigung verschiedener, meistens ganz entgegenstehender Personen – in einen ‘EINEN’ (s. dazu: Ga 3,28). Der Heilige Geist vollbringt dieses Werk, wenn sich diese beiden mit Bereitschaft zur Mitarbeit mit Ihm ausweisen – in Kraft der Verdienste, die mit seiner Erlösungspassion und der Auferstehung der Sohn Gottes, Jesus Christus erworben hat (tiefer über den Heiligen Geist, der die Vereinigung von zweien bewirkt, sieh unt.: Der Heilige Geist im ehelichen „Ein-Fleisch”).

Es bleibt noch auf der Stufe der Brautzeit an Erweise der Zärte und Liebe mit Liebkosung am Herzen-Busen anzuknüpfen. Der hier schreibende Geistliche kann ganz leicht vermuten, wie die Reaktionen und Proteste sein können, wenn er auch hier ernste Einschränkungen zum Ausdruck bringt.
– Die Liebkosung am Herzen: Streicheln, Anschmiegen, gegenseitige Umarmung – scheint diesen beiden als eine der einfachsten, spontanen, und völlig natürlichen Arten und Weisen zu sein, wie man sich das Band und die aufrichtige Liebe erweisen kann.

Unter den früher zur Erinnerung gebrachten inneren Links können auch Stellen gefunden werden, wo auch dieser Aspekt schon eine insbesondere Betrachtung erwartet hat, oder es noch werden wird (sieh genauer: Eine Handvoll innerer Links. – Direkt von Liebkosung am Herzen – sieh: Noch einmal: grundlegende Arten der Liebkosungen – sieh dieses ganze §).

Man könnte hier die Frage aufstellen: sollte etwa der hier schreibende Geistliche sagen, dass die Unternehmung der Kuscheleien am Busen im Fall des Mädchens und des Jungen als Brautpaars – ihr von allein verständliches Anrecht darstellt, das sich daselbst mit Fülle des Segens Gottes freuen kann?
– Indessen auch hier erscheint sofort die Antwort: Wer sollte imstande sein, und sei es nur dem hier schreibenden Autor die Bevollmächtigung zu schenken, dass er eine ‘modernisierte’, gründlich modifizierte Version des VI. Gebotes Gottes schafft, das die zeitgemäßen Realien der sexualisierten Gesellschaft berücksichtigte, die schon seit langem die frauliche Brust als besonders geschütztes Geheimnis der ehelichen Intimität zu trachten aufgehört hat, indem sie sie als anziehende Ware demonstriert – wie viel und wo es nur möglich ist?

Jeder versteht es, dass die Liebkosung am Busen Erweis einer ungemein weit vorangeschobenen Intimität – und zugleich eines Wagemuts darstellt. Es kann unmöglich der Grundsatz angenommen werden, dass jeder Mann am Busen der ersten besten begegneten Frau spielen und ihn kuscheln kann. Möchte jemand auf solche Art und Weise irgendeine Frau berühren, wäre es gerecht angesehen als ihr zugefügte Vergewaltigung und Anfall, wobei sie in Gebärde ihrer spontanen Selbstverteidigung vor dem Aggressoren sehr wahrscheinlich mit einer mächtigen ‘linken Gerade’ antwortete, so dass dem Aggressoren die Lust, solche Experimente an irgendeiner Frau noch einmal zu wiederholen, nicht mehr in den Kopf käme.

Sollte es aber um solche Verhaltensweisen zwischen Mädchen und Jungen als Verlobten gehen, müsste von neuem die grundsätzliche Frage gestellt werden: ist sie in der Tat wirklich schon seine Ehefrau, dass es ihm erlaubt wäre, die frauliche Intimität so weit zu erforschen? Und weiter: sollte es ihm – als erst, oder vielleicht nicht einmal ‘schon’ nur ihrem Bräutigam, sich selbst als schon ihren Ehemann, und sie als schon seine Ehefrau zu betrachten, um den Mut fassen zu können solche Intimität zu bezeugen, die außer Zweifel allein für Ehemann und Ehefrau vorbehalten ist? Denn zurzeit hat ihr beiderseitiges Band die Besiegelung mit dem feierlichen Ehe-Geständnis im Angesicht des Vertreters sowohl Gottes, wie der kirchlichen und weltlichen Gesellschaft noch nicht stattgefunden, schon ungeachtet dessen, dass diese beiden bis zur feierlichen Ehe vollständig frei sind und über eine völlige Freiheit verfügen müssen, um sich vom selbst bräutlichen Engagement zurückziehen zu können.

Sollte man also den hier schreibenden Autor nicht als Grausamen bezeichnen, der sich an ‘Liebe’ nicht auskennt und der es wagt, über ‘Liebe’ und Arten und Weisen zu belehren, wie sie erwiesen werden können? Fügt er den Brautpaaren nicht etwa einen unaussprechlichen Schmerz zu, indem er zugleich ihr Gewissen in unvorstellbare Gewissensbisse und Skrupeln versetzt?

Indessen der hier schreibende Autor sucht dauernd danach, dass er sich selbst und den werten P.T. Lesern den Wortlaut des Gebotes Gottes mit klarer Deutlichkeit zum Bewusstsein bringt. Er erinnert, dass er nur und allein gewöhnlicher Mensch ist, jedenfalls nicht Gott. Dass ihm niemand die Macht gegeben hat irgendwelche Modifikationen in das Gebot Gottes einzuführen.

Er erinnert auch unermüdlich, dass hinter her dieses Gebotes Gottes: „Du sollst nicht die Ehe brechen ...” ! dauernd mit großem Anvertrauen der ... Dreieinige blickt. Immer zuerst Gott als Person, und erst nachher – gleichsam sekundär, erscheint in Form einer Konklusion, die die Voraussetzung bildet, um vor der Heiligkeit Dieses, solchen Gottes stehen bleiben zu können, ein von selbst sich aufdrängender Schluss hinsichtlich der ethischen Verhaltensweise. Diesem Schluss wird der Name ‘Gebot Gottes’ gegeben !

Liebe muss stark sein! Es gibt keine Liebe für ‘Weichlinge’! Liebe muss fortwährend die Prüfung auf die Qualität ihrer Selbst als Liebe der „Person für die Person”  ablegen. Eine Person darf nicht als Spielzeug der blindlings funktionierenden Begehrlichkeit betrachtet werden, die sich als herzensvolle Liebe verschleiert, indem sie unter ihrem Deckschutz hauptsächlich nach sinnlicher, egoistisch erlebter Annehmlichkeit sucht. Die Liebe – zumal diese auf der Brautzeitsstufe, und umso mehr dann in der Ehe selbst, muss immerwährend wach aufmerksam bleiben, dass sie die sich blind aufdrängenden ‘Bedürfnisse’ nach Erweisen von Zärte für später zu verlegen versteht, wann es mit Gottes Segen, auf sakramentale Art geschehen werden kann, bei empfundener ganzheitlicher gegenseitiger Zugehörigkeit zu sich einander in der Ehe als Sakrament, nach dem die beiden zurzeit erst streben.

Mit anderen Worten, die Treue zum Gebot Gottes setzt voraus, dass die Hände Jetztzeit bei sich gehalten werden und wachsam auf keine Berührungen, Kuscheleien, Küsse umschalten.

Sollte es sich um Küsse handeln, so können zwischen Brautleuten Küsse wohl erscheinen, nur dass es Küsse voller Ehrerbietung bleiben, voller Freude und Liebe, allerdings – wie schon früher angedeutet: in der Art solcher Küsse, wie sie zwischen Mutter oder Vater – und ihrem Kindlein unternommen werden. Also allein rein äußere und kurze-flüchtige Küsse, im Sinn eines gleichsam nur Streifens. Und immer nur ganz von Außen, wachsam frei von irgendwelcher erregenden Berührung oder Betätigung unter steigender Leidenschaftlichkeit.

Im ähnlichen Sinn dürfte es angenommen sein, dass sich die beiden kurz, nicht verlängert, sanft beiderseitig anschmiegen – ohne irgendwelche Absicht einander zu erregen. Erlebt jedes Mal mit Fülle von beiderseitigen Aufrichtigkeit mit Bezug auf eventuelle Erregungen, die eine moralische Unruhe schaffen könnten.

2. Wunsch oder Entscheidung

Ob unwiderrufliche Wahl

So kommen wir im Anschluss an die Brautzeit zur Frage, die sich vor diesen Zweien als ganz grundsätzliches Problem stellt.
– Sowohl das Mädchen, wie der Junge müssen sich eine klare Antwort geben: Ob es Dir daran gelegen ist, die Keuschheit zu bewahren wie es vom Herrn von Dir und Euch beiden erwartet wird?

Johannes Paul II. spricht von Reinheit – im Sinn des VI. Gebotes Gottes mit seiner tiefen, schönen Bezeichnung: „Die Reinheit ist die Herrlichkeit des menschlichen Leibes vor Gott”  (ML 362f.).

So manches Mädchen beteuert beinahe bei hoch und heilig, sie werde die Keuschheit und Jungfräulichkeit bis zur Ehe selbst treu bewahren. Allerdings ihr diesbezüglicher ‘Wunsch’ ist keineswegs ihre ... Entscheidung.
– Es gibt Mädchen, die ihrem ‘Jungen’ gegenüber eine erwartende Haltung annehmen. Sie warten auf die Entwicklung der Lage, und genauer: bis ‘endlich’ irgendein Anzeichen von ihm erscheint. Beginnt dieser darauf zu drängen, dass sie ihn – um seiner heißen ‘Liebe’ willen, zur eigenen Intimität zulässt, wehrt sie sich anfangs – vielleicht ohne große Überzeugung. Wonach sie sich ihm Schritt um Schritt immer weiter aufschließt, eigentlich schon ohne weiteren Widerstand.
– Ein anderes manches Mädchen sagt – und solche gibt es wohl nicht wenige, sie ist letztlich um des Mitleids willen ihrem Jungen erlegen. Er aber versteht es die Qualen seiner sexuellen Spannung in so dramatisch gekleideten Farben zu schildern und sie anzuflehen, sie möge ihm um der ‘Nächstenliebe willen’ zur Abhilfe werden und ihm die Linderung in seinen schauderhaften Leiden schaffen, dass sie letztlich sowohl auf Kuscheleien, wie zu Ende selbst auf Petting und Verkehr ... zustimmt.

Jedes ‘Mitleid’ vonseiten des Mädchens wird in dieser Situation selbstverständlich geradezu Gegen-Mitleid. Das usurpatorische, vom Wort Gottes deutlich sich abhebende Hinabsteigen zu den „Quellen von Leben und Liebe(vgl. HV 13) kann keinen Segen bringen. Es führt den Tod des Lebens in Gnade und des Verweilens des Dreieinigen im Herzen herbei. So ist aber der Wille der handelnden Personen, wenn sie die Entscheidung fällen, das Gebot Gottes nicht zu hören: ‘Gott, ich wünsche nicht, dass Du in meinem Herzen bist’ (vgl. ob. z.B.: Dein Gebot höre ich sowieso nicht). Gott verlässt dann gehorsam sein bisheriges Sanktuar des betreffenden Menschen:

„... die ... verborgenste Mitte und das Sanktuar im Menschen, wo er allein ist mit Gott,
dessen Stimme in diesem seinem Innersten zu hören ist und klar
‘in den Ohren des Herzens tönt: Tu dies, meide jenes’ ...” (DeV 43; GS 16).

Die Aktivierung der geschlechtlichen Intimität wird persönliche Sünde der handelnden Person. Zugleich aber wird sie ‘fremde Sünde’ wegen der Überredung, oder auch Teilnahme mit der anderen Person bei der Unternehmung einer Tat, die sich dem Gebot Gottes widersetzt.
– Was diese Zweien nennen und verwirklichen wollten als beiderseitige ‘Liebe’, wird zu ihrem Tod: Tod der Liebe als Gabe – und Beleidigung der Liebe selbst. Denn diese ist ganz anderes als sich gegenseitig im Fleisch und Geschlecht zugänglich zu machen.
– Parallel zur begangenen Sünde zeichnet sich das zunehmende Schwinden der Person vom Horizont ab: sowohl der eigenen Person, als auch dieser des anderen. Auf den Vordergrund rückt ... der ‘Sex’, der die Person ... mit seiner Intensität und angenehmen Erfahrungen ... verdrängt.

(16 kB)
Favelas sind Wohnungen in ärmsten Stadtvierteln, die vor allem an Grenzen der Städte entstehen. Es sind Wohnungen, die aus allerbilligsten Stoffen aufgebaut werden: vom Abbruch alter Häuser, aus Sperrholz, Blech. Und doch, diese Armen sind des Öfteren eigenartig glücklich, wenn sie dabei den Weg zu Gott finden. -- Jesus kündet folgender das Letzte Gericht an: „... Dann wird der KÖNIG denen zu seiner Rechten sagen: KOMMT, ihr Gesegneten meines VATERS! Nehmt das Reich in Besitz, das seit der ERSCHAFFFUNG der Welt für euch bereitet ist. Denn ICH war hungrig, und ihr habt Mir zu essen gegeben, ICH war durstig, und ihr habt Mir zu trinken gegeben, ICH war fremd, und ihr habt Mich beherbergt, nackt, und ihr habt Mich bekleidet, ICH war krank, und ihr habt Mich besucht, ICH war im Gefängnis, und ihr seid zu Mir gekommen ...” ! (Mt 25,34ff.).

Das alles geschieht des Öfteren unter Umständen, wenn weder sie, noch er nicht einmal zur Stufe des Brautseins gekommen sind. Oftmals sind sie eigentlich nicht imstande irgendwas sachliches in Antwort auf die allerschlichteste Frage zu sagen: ob unter ihnen überhaupt irgendeine Liebe zutage gekommen ist. Um so häufiger kommt es vor, dass weder er, noch sie je einmal das Thema einer eventuellen gemeinsamen Zukunft in Ehe untereinander erörtert haben. Im Gegenteil zu diesem grundsätzlichen Mangel an Dialog hinsichtlich dieser für sie beiden wesentlichen Themen, fehlt es nicht an regelmäßig unternommenem Verkehr – meistens mit entsprechenden ‘Absicherungen’, selbstverständlich Abortivmitteln, weil es doch andere schlechterdings nicht gibt ...!

In anderen Fällen ist es selbst das Mädchen, das deutlich die Initiation der intimen Kontakte beschleunigt. Zu gleicher Zeit behauptet sie, sie strebe sie in keinem Fall an. Oder vielleicht genauer: Indem sie sie anscheinend gleichsam nicht will, erwartet sie sie doch mit ihrem ganzen ‘Selbst’ ... Mit ihrer Verhaltensweise lenkt sie ihren Jungen immer weiter darauf, dass er sich ihrer in zunehmendem Maß bemächtigen kann. Es sind keineswegs vereinzelte Fälle, wenn das Mädchen deutlich auf den Augenblick wartet, wann sie vom Jungen endlich als Frau betrachtet werden wird, das heißt als ... Sex-Objekt. Sie wartet ungeduldig auf die Stunde, wenn „endlich was zu geschehen beginnt”. Bis es zum Verhältnis kommt, das sie, offen gestanden – bewusst oder halbbewusst, allen gegenteiligen Erklärungen zuwider, mit ihrem ganzen ‘Selbst’ ... letztlich erhofft und erwartet hat.

In dieser Lage gehört es sich, dass sich diese beiden, und doch in erster Reihe das Mädchen, letztlich klar sagen: Was wollen wir eigentlich und wonach suchen wir? Das Mädchen, stark an Christus und mit sittlichem Rückgrat, soll sich vor dem Vorwurf nicht fürchten, sie wäre Frömmler und altmodisch, wenn sie angesichts der bekannten Drängeleien vonseiten ihres Jungen eine eindeutige Haltung bewährt.
– Solche Haltung ist auch für den Fall unentbehrlich, wenn sie befürchten müsste, ihr Junge werde demzufolge von ihr weggehen und nach einer anderen, gefügigen suchen. Solche Befürchtungen nehmen im Maß zu, wenn Jahre der ersten Jugendzeit verrinnen und der Geist des Altjungfernstandes erscheint. Dann ist es um ein immer mehr nervöses Verhalten nicht schwer. Dem Mädchen geht es immer mehr vor allem darum, endlich einen ‘Boyfriend’  zu finden, um ihn irgendwie bei sich zu behalten. Es geht ihr dann nicht einmal um Liebe – als Grundboden für die ersehnte Ehe.

Vom Briefaustausch mit Christine-Wladek

Die gerade geschilderte ambivalente Haltung trifft gar nicht selten zu. Sie ist Zeugnis einer inneren Unentschiedenheit. Vielleicht betrifft sie vorwiegend Mädchen. Die Mädchen möchten vielleicht Christus vom Herzen nicht verlieren, zugleich aber warten sie sehnsüchtig auf diese Stunde, dass sie von jemandem ernst als Frau: ... Sex-Objekt betrachtet werden. Ihre Verbundenheit zu Christus ist nicht standhaft: nicht vertieft. Dieses Band kann jede Weile bei Aussetzung auf eine selbst keineswegs starke ‘Versuchung’ nicht standhalten.

Hier beispielsweise ein paar Sätze vom Brief eines Mädchens – geben wir ihr den Namen Christine. Indem die ersten Jahre nach der Beendung der Schule vergehen, wobei sie weiter keinen ‘Boy-friend’ hat, fällt sie der Panik anheim, sie werde ‘altjüngferlich’. Am Horizont erscheint ... Władek. Hier ihr Bekenntnis:

[Brief 1: XI.1982] „Ich bin 22 Jahre alt, ich wohne am Dorf ... und arbeite hier ... Mein Junge heißt Władek. Ich habe ihn anfangs dieses Jahres kennen gelernt ... Sein Elternhaus ist weit von hier ...
– Als er begonnen hat zu mir fahren zu kommen, ... haben wir auch mit dem Geschlechtsverkehr begonnen. Das dauert schon 5 Monate ... Wir haben niemals ernst über unsere Zukunft gesprochen, obwohl wir so weit vorangedrungen sind. Einmal hat er mich gefragt, ob ich von hier ... herausfahren möchte. Meine Antwort war selbstverständlich positiv. Ich werde bei ihm schüchtern, es ist mir schwer irgendein Thema aufzugreifen, obwohl ich so sehr miteinander ernst reden möchte.
– Ich wurde in einer christlichen Familie erzogen und bin mich vortrefflich dessen bewusst, was ich mache, und doch es zieht mich was dahin. Ich bin gewiss, dass ich ihn liebe, und danke Gott, dass Er gerade ihn auf meinen Weg gestellt hat, und offenbar ich bete für ihn.
– Vorläufig fügt sich alles gut, weil es zu keinem seriösen Gespräch gekommen ist. Dennoch ich habe schon bemerkt, dass er anders wird. Noch vor nicht langem hat er mir Schmeicheleien geredet. Er bemerkte, wenn ich was neues angezogen habe, er beteuerte wiederholt, er liebe mich. Ich weiß nicht, wie der Grund dieser Veränderung ist, denn jetzt tut er es nicht mehr. Einmal hat er mir gesagt, dass wenn er Urlaub bekommt, wird er mich nach Hause nehmen, allerdings er hat es dann nicht getan, auch wenn er seinen Urlaub gehabt hat. Er hat mich vergewissert, er hätte kein anderes Mädel, aber ob es wirklich so ist, das kann ich nicht wissen ...
– Er ist derselbe Jahrgang wie ich. Ich befürchte, dass wenn er von der Militär kommt, die Spur nach ihm verschwindet, obwohl er verspricht, dass er die erste Woche bei mir verbringt. Kommt er zu mir auf Passierschein gefahren, ist er fabelhaft, lieb, zuvorkommend, schön sowohl zu mir, wie zu allen übrigen Mitgliedern unserer Familie. Da vergesse ich meine Sorgen, al das, was mir am Herzen liegt. Oder auch ich unterdrücke alles in mir, dass unsere Bekanntschaft etwas länger dauert ... Meine Mutter erinnert bei ihm diese meinen früheren Sympathien, mit denen ich früher einigermaßen gebunden war. Ich weiß nicht, ob sie das gut tut, aber ich werde dann ganz aufgeregt.
– Ich habe schon erwähnt, wir verkehren miteinander. Es ist jedes Mal unterbrochener Verkehr. Wir wenden keine Verhütungsmittel an. Aber vielleicht kommt er nur deswegen gefahren, um seine physiologischen Bedürfnisse zu befriedigen? Ich weiß selbst nicht, was ich machen soll. Er gefällt allen, aber die Mutter ist seinetwegen nicht entzückt. Auch mir gefällt er. Bitte um einen Rat: von welchem Gesichtspunkt aus soll ich auf diese Fragen schauen und wie soll ich handeln, dass ich in Freundschaft mit Gott bin und zufrieden sein kann mit dem mir geschenkten Leben, wie ich glücklich sein soll, ihn lieben und nicht verlieren kann. Vielleicht ist mein Gedankengang fehlerhaft?
– Ich weiß nicht, ob Sie, Herr Pater, die Lage eines Mädchens kennen, das am Dorf wohnt und 22 Jahre alt ist. ‘Sie ist doch schon ganz altjüngferlich’ – besagt die öffentliche Meinung. ‘Sie hat unter den Jungs sortiert, bis sie zuletzt allein geblieben ist’. Sollte ich etwa daran schuld sein, dass ich diesen noch nicht gefunden habe, der für mich bestimmt ist? Ich nehme mir selbstverständlich das alles nicht zu Herzen, was die Leute sagen. Sollte unsere Bekanntschaft nicht vom Pfarrer gesegnet sein, werde ich wohl ganz zusammenbrechen. Und was würde das ganze Dorf dazu sagen! Ich bin in ihm verliebt. Ich bin bereit alles aufzuopfern. Ich würde ihm alles hingeben, weil ich ihn doch liebe. Es mag vielleicht banal lauten, aber so ist es in der Tat. Ich liebe ihn auch dafür, dass er gerade so ist, und nicht anders. Ich würde auch nicht die Kraft haben, um ringsherum nach jemandem anderen umzuschauen.
– Ich denke oft darüber, warum es so, und nicht anders ist. Warum der liebende Mensch mit Ungewissheit um das Morgen lebt? Meine Mutter möchte auch, dass ich schon heirate und alle fragen mich herum, wann ich den Zivilstand ändere ...
– Bitte schreiben Sie mir, was ich machen soll: ob ich die Hände in den Schoß legen soll und warten, bis ein ‘Prinz vom Märchen’ erscheint und um meine Hand bittet? Was meinen Sie, Herr Pater, von dieser unserer Bekanntschaft und wie soll ich handeln?”

Aus diesem Brief wird die Leichtigkeit vieler Mädchen offenbar, wie sie sich dem Junge beinahe blindlings hingeben, ohne auf die trächtigen Folgen des unternommenen Schrittes zu achten. Um nur einen ‘Boy’ zu haben! Auch dann, wenn dieser absolut keine Idee darüber hegt, dass er einen Ehebund mit ihr eingehen könnte. Er benützt das Mädchen nur, weil sie für ihn eine preiswerte, für alles bereit offenstehende ‘Dienstlichkeit’ darstellt ...

Es ist ungemein riskant eine Freundschaft mit Geschlechtsverkehr anzufangen. Dabei geht es hier um unterbrochene Verhältnisse. Solcher Verkehr ist unfehlbar grell Beweis der Nicht-Liebe: ist es doch Praxis der Scheidung bei solchem Verkehr selbst – schon vor der Ehe. Die Ehe wird hier übrigens nur von einem dieser zweien angestrebt. Solche Haltung kann unmöglich nicht ein Alarmsignal auslösen, dass es nicht dieser Weg sein kann. Schon abgesehen von begangenen Sünden ... schweren Sünden, die mit zusätzlichen Sünden vervielfältigt werden: dem unterbrochenen Verkehr.

Liebe und die Meinung des Milieus

Der Aufbau der Liebe ist allzu ernste Frage, als dass man sich nach der Meinung der nächsten Umgebung richten sollte. Nicht das Dorf wird das innere Klima der Ehe für den Alltag gestalten! Dass es entsteht, bedarf es der Liebe zur Person, die gelebt wäre als beiderseitige Gabe zu Gutem – bis zu diesem letztlichen einschließlich.

Es ich widersprüchlich in sich selbst nach ‘Liebe’ zu suchen, nachdem früher die Anwesenheit Gottes des Lebenden vom Herzen herausgewiesen wurde. Er allein kann diese beiden mit Strahlung umfangen, die vom Herzen zu Herzen hinübergeht – und sie in ein beständiges Eins-in-Liebe zusammenfügen möchte. Die Liebe wird sie selbst, wenn sie mit Treue im Verharren an Christi Seite einher geht.

Sollte der Junge auf der Stufe der sich kaum bindenden Gemeinschaft auf Einschüchterung umschalten – etwa über Worte: „Da danke sehr! Ich suche mir ... eine klügere” !, würde er nur ehrenlos sein eigentliches Antlitz enthüllen. Er würde zeigen, dass sein einziges Streben dahin läuft, zum selbstsüchtigen Vergnügen den ‘Sexus’ des Mädchens einzuholen, ohne Absicht, sich in irgendwelche Liebe zu engagieren.

Indessen die Liebe, die dieses Namens würdig ist, „ist geduldig ...” (1 Kor 13,4). Es ist besser altjüngferlich zu bleiben, als um den Preis eines ‘leichten Mädels’ – ohne größeren Widerstand den Haken der herausgeworfenen Angel des ‘Sexus’ zu ‘verschlucken’. Das Mädchen würde verlorener Fisch, der sich willenlos zur Ehe schleppen lässt und auf die Bindung mit dem Gelöbnis der Liebe einwilligt, auch wenn es die Liebe weder früher gegeben hat, noch sie umso mehr später da zu sein beginnt.

Es ist dabei sehr wahrscheinlich, dass eine entschiedene – und dabei liebende, mit entschlossener Überzeugung sprechende Haltung des Mädchens, für den Jungen gerade diese von ihm selbst von Anfang an unbewusst erwartete Haltung darstellt. Der Junge ist zweifelsohne mit Zugang zur Intimität intrigiert. Und doch beginnt er das Mädchen zu bewundern und sie immer mehr als Person zu entdecken – und nicht als Objekt zum Beschauen-Ausprobieren, wenn sie bei aller Zartfühligkeit eindeutig bleibt.

Möge das Mädchen gerade auf dieser Lebensstufe: der Verlobung – Gott um keinen Preis verraten. Wenn das Mädchen mit eigener Haltung bezeugt, dass sie nicht zum Scherz an der Seite der Jünger des Gekreuzigten und Auferstandenen Erlösers steht – in überzeugter Gebundenheit mit dem einst empfangenen Sakrament der Heiligen Taufe und der Firmung. Erst so tritt sie an den Einsatz ihres Mädchenherzens heran. Die so bezeugte Haltung ist imstande Ehre und die Empfindung der Gewissheit zu wecken, dass sie auch diese Liebe nicht verrät, die sie beim geschlossenen Ehesakrament geloben hat.

(6 kB)

3. Noch einmal:
Erweise der Zärte-Liebe

Erweise von Liebe und Liebkosungen

Diejenigen, die sich lieben und verliebt sind, erweisen sich ihre Liebe und Zärtlichkeit auf verschiedene Art und Weise. Auf Spalten unserer WEB-Site haben wir daran schon mehrere Male angeknüpft. Sollte man den Versuch unternehmen, sie irgendwie allgemein einzuordnen, sollte man vor allem ihre grundlegende Einteilung unternehmen in: genitale – und nicht genitale Liebkosungen (s. auch ob.: Erweis des Liebe-Bandes oder der Ausrichtung auf Elternschaft; und: Erweisen allein des Bandes, und Liebkosungen die die Geschlechtsorgane einsetzen – S. auch: Ethisches Ausmaß der ‘Sprache-des-Leibes’ – das ganze ‘B’ und ‘C’). Es geht hier selbstverständlich um Verhältnisse, die unter Personen unterschiedlichen Geschlechts stattfinden, unter denen sich das Band nicht nur einer Sympathie und Freundschaft entwickelt hat, sondern auch die Liebe im Typus der Braut- und Ehe-Liebe.

Wir kehren somit noch einmal auf die ‘Einteilung’ der Ausdrücke der Zärtlichkeit und Liebe – zurzeit unter einem ein wenig anderem Blickpunkt. Wir haben gerade erst an die Zwei-Teilung der Liebkosungen angeknüpft: die genitalen und nicht-genitalen. Unten erwähnen wir noch auch die Drei-Einteilung der Liebkosungen, die ebenfalls gut begründet ist, was ihre ethische Bewertung angeht (s. auch die gerade erst beendeten Erwägungen: Unüberschreitbare Grenzen – samt der ganzen weiteren Folge. – Und im VII.Teil, 3.Kapitel, besonders: Noch einmal: grundlegende Arten der Liebkosungen).

Hier also noch einmal die Zwei-Teilung der praktiziertem Erweise von Zärte und Liebkosung:

(0,18 kB)  Liebkosungen, die unmittelbar die Geschlechtsorgane einsetzen.
– Diese unterscheiden sich von allen übrigen Erweisen der Liebe und des Zartgefühls mit ihrer entschiedenen Dynamik und Ausrichtung auf elterliche Potentialität. Dieses Kennzeichen – vorgefunden – hängt aus Gottes Gründung direkt mit der Struktur und Dynamik des Geschlechtsaktes zusammen, worauf niemand der Menschen einen Einfluss ausüben kann.
Hier zählen auch alle entarteten Formen des betriebenen Sexus (Akt verrichtet woanders als allein in der Scheide).

(0,18 kB)  Es gibt Liebkosungen und Liebeerweise, die die Geschlechtsorgane nicht direkt aktivieren, trotzdem sie weniger oder mehr deutlich mit geschlechtlicher Unterschiedlichkeit verbunden sind, in diesem Fall bei Personen, die entweder ihre bräutliche Freundschaft erleben, oder auch schon ein Ehepaar bilden.

Diese Erweise einer Zärtlichkeit und Liebe betreffen solche Formen, wie ein angenehmes Wort, das die liebtuende wörtliche Zuwendung zu diesem anderen zum Ausdruck bringt, ein andermal geht es um einen ermutigenden Blick, der diesem anderen angenehm ist und Mut zutut.
– Hier gehören auch Ausdrücke einer Zärte und Liebe, die deutlich an die geschlechtliche Unterschiedlichkeit anknüpfen, trotzdem sie nicht auf Auslösung einer Erregung berechnet ist. Es geht hier u.a um solche Formen wie Streicheln, Küssen, Anschmiegen, zartes Drücken, u.dgl.

Jetzt aber eine alltäglich vorkommende Drei-Einteilung der Liebe- und Zärteerweise. Sie besteht einigermaßen parallel zur gerade erwähnten ihrer Zwei-Einteilung, wobei es sich zeigt, dass diese Einteilung sehr praktisch ist – und sei es auch wegen ihrer ethischen Bewertung:

(0,15 kB)  Genitale Liebkosungen

(0,15 kB)  Küsse

(0,15 kB)  Liebkosungen die am Busen-Herzen unternommen werden.

Nachdem wir schon mehrmals die Fragen erörtert haben im Anschluss an die erste dieser Gruppe: die genitalen Liebkosungen – worüber gerade erst oben auch gesprochen wurde, gehört es sich noch einmal den übrigen Formen der Erweise von Bindung und Liebe ein wenig Aufmerksamkeit zu widmen. Wir möchten auch noch einmal die Frage der Küsse betrachten.

Judas-Kuss

Der Kuss ist großes Zeichen. Der Kuss kann und soll jedesmalig Zeichen einer von der Tiefe her herauswachsenden interpersonalen Verbundenheit sein. So sind die Küsse, die unter Eheleuten ausgetauscht werden, unter Brautpaaren, und auch im Fall einander ergebener Freunde, zumal bei der Begrüßung und beim Abschied.

(17 kB)
Dem erst vor ein paar Jahren getauften, armen, 50-jährigen Indianer Juan Diego, offenbart sich am 9.Dezember 1531 in Mexico die Muttergottes Maria. Es war 10 Jahre nach der Eroberung Mexikos durch Hermann Cortesa, und 39 Jahre nach der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus, in der sehr schweren Phase der ersten Evangelisation. Die Bekenner der heidnischen Ortsreligion praktizierten Kannibalismus und opferten ihren Gottheiten Menschen zum Opfer. Die Azteken verrichteten gigantische rituelle Verbrechen. Beispielsweise im 1487 wurden in der Hauptstadt der Azteken, auf der neuen, großen Pyramide, mehrere Zehntausende Kriegsgefangene ermordet. Sie wurden daraufhin bei rituellen Mahlen gegessen. Die ersten Bekehrungen der Azteken fanden 1524 statt. Bis zu den Offenbarungen der Muttergottes in 1531 roku, bildeten getaufte Azteken eine sehr kleine, nicht zählende Gruppe der Indianerbevölkerung. Erst die Offenbarungen auf dem Hügel Tepeyac haben massenhafte Bekehrungen der Azteken zum Christentum ausgelöst. Der Ordensmann Toribio de Benavente schreibt, dass binnen von kaum 5 Tagen, vierzehneinhalbtausend Leute zu seiner Mission gekommen sind und getauft wurden. In Jahren 1532-1538, haben insgesamt etwa 8 Millionen Indianer die Taufe empfangen. Binnen kaum ein paar Jahren nach den Offenbarungen der Gottesmutter erfolgte die Christianisation ganz Mexiko. Das wurde zum Anfang der Evangelisation ganz Latein-Amerikas. Es ist ungemeine Erscheinung, zumal ein ganzes Volk hat sich auf diese Art und Weise ganz spontan bekehrt, es fand also unter keiner Bedrohung eines Kraftaufwands, bzw. der Tätigkeit der Missionare statt. Vom soziologischen Gesichtspunkt aus ist das eine unerklärbare Tatsache. Millionen von Indianern wollten die Taufe annehmen. Es entstand ein dringender Bedarf nach massenhaftem Ankommen von Missionaren nach Mexiko.
– Am frühen Morgen 9.XII.1531 hat der 50-jährige Bauer, der Indianer Juan Diego, am Weg in die Kirche, auf dem Gipfel des Hügels Tepeyac eine wunderschöne Frauengestalt gesehen. Sie war jung, wunderbar schön, ungefähr wie ein 14jähriges mexikanisches Mädchen. Sie sagte zu Juan Diego: Mein Liebes Kind, ich liebe Dich. Ich möchte, dass du erfährst, wer ich bin. Ich bin Maria, die immerwährende Jungfrau, die Mutter des wahren Gottes, der das Leben gibt und bewahrt. Er ist Schöpfer des Alls, ist Allgegenwärtig. Er ist der Herr des Himmels und der Erde. Ich wünsche ein Tempel am Ort zu haben, an dem ich meinem Volk und allen Leuten, die mich in ihren Beschäftigungen und in ihrem Trauer aufrichtig um Hilfe bitten, Mitleid erweisen. Hier werde ich ihre Tränen sehen. Aber ich werde sie beruhigen und trösten. Geh jetzt und sage dem Bischof alles, was du gesehen und gehört hast. -- Die Maria war in eine rosa Tunika gekleidet und hatte einen himmelblauen Mantel. Umgürtet war sie mit schwarzen Band, was für die Azteken bedeutete, dass sie ein Baby erhoffte. Der Bischof von Mexiko, Juan de Zumarraga, hat anfangs den Bericht von Juan Diego von der Erscheinung Marias sehr skeptisch angenommen. Er hat ihn vielmals wiederholten Verhören unterzogen, um eventuelle Widersprüche in seiner Erzählung herauszufinden. Zuletzt schlug der Bischof vor, Juan Diego möge die Muttergottes um irgendein Zeichen bitten, der zu beweisen imstande wäre, es wäre wahrhaft SIE. Bei der weiteren Erscheinung mit Juan Diego, sagte ihm Maria, er möge auf den Gipfel des Hügels hinaufsteigen, wo er etwas Unglaubliches gesehen hat: trotz der Winterzeit und des Frostes wuchsen dort herrliche kastilische Rosen. Maria hiess ihn einen ganzen Arm voll dieser Blumen sammeln und in die Tilma stecken (allgemeine Kleidung der Azteken, von vorne wie eine Pelerine herabfallend, und von hinten in Form eines Sacks unterbunden). Juan hat seine Tilma schnell mit diesen exotischen Rosen gefüllt. Maria selbst hat die gesammelten Rosen sorgfältig in Ordnung gebracht und sagte: Siehst Du, Mein Sohn, das ist das Zeichen, das ich dem Bischof schicke. Sage ihm, dass er jetzt, nachdem er schon ein Zeichen erhalten hat, an diesem Ort einen Tempel aufbauen soll, wie ich das wünsche ... Merke Dir, mein Sohn, dass Du mein vertrauter Sendbote bist, und diesmal wird der Bischof an alles glauben, was Du sagst.
– Ohne zu zögern, begab sich JUAN schnell zum Bischof und in seiner Gegenwart hat er die Ecken seines Krempelmantels entflochten. Die ausgeschütteten Blumen vielen auf den Boden. Plötzlich ist der Bischof samt allen Anwesenden zu Füßen des Juan Diego in Gebetsbegeisterung auf die Knien gefallen, weil sie auf dem entfalteten Mantel das Bildnis Mariens zu sehen bekommen haben. Dann ist der Bischof aufgestanden, löste fein die Knoten des Mantels und trug ihn in seine Privatkapelle. In ein paar Tagen darauf wurde dieser Krempelmantel, auf dem auf übernatürliche Art und Weise das Bildnis der Muttergottes abgespiegelt war, in feierlicher Prozession in den Dom hineingetragen. Alle Einwohner der Stadt haben sich versammelt, um das wunderbare Bild anzuschauen und zur Gottesmutter zu beten. Seitdem knien Millionen Leute vor ihm nieder, in Haltung des demütigen Glaubens und Liebe. Maria hat gebeten, dass Ihr Bildnis genannt werde: HEILIGE MARIA VON GUADALUPE. Für die Azteken bedeutet das Wort: de Guadalupe -- übersetzt: ZERTRETENE STEINERNE SCHLANGE. Die Indianer haben verstanden, die Gottesmutter Maria hat den schreckenerregenden Gott besiegt, der von ihnen in Gestalt der Schlange verehrt wurde und dem sie als Opfer unsagbare Zahlen von Menschen geopfert haben. Sie haben vortrefflich die Aussagekraft des Bildnisses der Gottesmutter abgelesen. Die Demütige, junge Frau bringt in ihrem Schoß den ERLÖSER der ganzen Welt. Man braucht nicht mehr Blut für die Götter vergießen, noch ihnen Menschen zum Opfer bringen. Sie ist unsere Mutter, wir aber alle ihre geliebten Kinder.
– Als die Nachricht von dieser Erscheinung unter den Indianern allgemein wurde, wie auch von dem wunderbaren Bildnis und dem Versprechen der Mütterlichen Liebe, des Mitleids und der Hilfe, dass eben die Muttergottes den Kopf der Schlange zertreten hat, haben die AZTEKEN das Christentum massenhaft angenommen, und kehrten sich freiwillig von den heidnischen Kulten um (s. dazu z.B.: http://pustkow.host.sk/fatima/guadalupe.php )

Es ist aber bekannt, dass Küsse vielfältig sehr verschieden sein können.

– Es gibt Küsse, die die Tiefe der freundschaftlichen Verbundenheit mit Bekannten und ihren Familien zum Ausdruck bringen.
– Es gibt ‘politische’ Küsse, die weniger oder mehr aufrichtig zu sein pflegen. Des Öfteren können sie ganz unaufrichtig und nichtssagend sein. So pflegt es mitunter in Kreisen der Politiker zu sein und unter Personen, die in einem Verband oder Verein miteinander verbunden sind. Sie sollen dann das Band zum Vorschein bringen, das diese Personen verbindet, die entweder zur betreffenden politischen bzw. ideologischen Gruppierung zusammengehören, oder auch noch einen anderen Typus eines Bündnisses bilden, das anderswo fremde Personen zueinander versammelt.
– Es gibt auch Küsse, die deutlich nur und ausschließlich höflichkeitshalber unternommen werden. Solche erscheinen vor allem im Kreis versammelter, befreundeter Personen – anfangs und am Ende des Zusammentreffens.
– Ausnahmsweise kann ein verräterischer: falscher Kuss stattfinden. Er leugnet trügerisch die Aussagekraft dieses Zeichens, der seiner Natur nach mit Gefühl eines tiefen interpersonalen Bandes verbunden sein sollte. Jeder beurteilt die ethisch gesehene Aussagekraft solchen Kusses als Falschheit, beziehungsweise selbst als Verrat.

Mit solchem Gegen-Kuss hat Judas seinen Meister, den Gott-Menschen Jesus Christus, in die Hände der Tempelsoldaten und der übrigen Rotte ausgeliefert. Das geschah in der Nacht des Kar-Donnerstags auf Kar-Freitag. Diese Soldatentruppe ist damals in den Ölgarten geraten mit deutlicher Absicht, Jesus zu verhaften und Ihn hinzurichten. Erkennungszeichen für die bestellten Soldaten sollte der ... Kuss werden.

Darüber berichten alle vier Evangelisten. Hier das Fragment vom Mathäus-Evangelium:

„Sein Verräter [= Judas] hatte ihnen ein Zeichen angegeben und gesagt:
Den ich küssen werde, Der ist es. Den ergreift’ !
Sogleich trat er auf Jesus zu und sagte:
‘Sei gegrüßt, Rabbí’ – und küsste Ihn.
Jesus aber sagte zu ihm: ‘Freund, dazu bist du gekommen’? ...” (Mt 26,48ff.).

Der Evangelist Lukas, ein Grieche, Arzt von Beruf aus – ergänzt diesen Bericht und fügt hinzu:

„Jesus aber sagte zu ihm:
Judas, mit einem Kuss
verrätst du den Menschen-Sohn’ ?
...” (Lk 22,48).

Man kann sich angesichts der Feinfühligkeit des Erlösers bezüglich des Judas wundern. Zur Stunde, da ihn Jesus zur Würde seiner allernächsten Begleiter berufen hat, denen Er die Verwaltung der gegründeten Kirche übermitteln wollte, hat Er ihn außer Zweifel tief liebgehabt hat und ihn daselbst mit seinem besonderen Anvertrauen beschenkt. Jesus ist damals vor seinem freien Willen stehen geblieben und schlug ihm vor – ähnlich wie den übrigen Aposteln, sein mobilisierendes, vertrauensvolles Berufungswort vor: „Folge Mir nach! Ich werde dich zum Menschenfischer machen”. Was für einen Abwehrreflex, voller Widerwillen und Ekel, musste bei Jesus eben dieser Kuss des Judas hervorgerufen haben!

Jesus war sich um die innere Abkehr des Judas Ihm gegenüber, seinem Göttlichen Meister, nur allzu gut bewusst. Jesus ließ sich aber deswegen nicht nur nicht eingenommen zu sein, sondern schuf dem Judas mit Fülle seines Göttlich-Menschlichen Feingefühls umso mehr immer andere Gelegenheiten, um ihn zur Besinnung und Rückkehr vom eingeschlagenen Weg des Untergangs zu bringen: Untergangs für seinen Meister, aber umso mehr seines eigenen Untergangs (s. z.B. die Verhaltensweise des Judas beim Festmahl in Bethanien, als eine Frau Jesus mit teurem Öl gesalbt hat: Joh 12,4-7; vgl. Mt 26,7-13; Lk 7,38). Judas hat aber den Dummen gespielt, er bemerke diese Signale nicht und stampfte immer weiter in Richtung des Abbruchs mit dem Meister.

Im Ölgarten hat sich Jesus selbst von der Entgegennahme dieses voller Heuchelei und Verrates Zeichens der Liebe nicht geduckt. Noch mehr, Jesus bietet damals dem Judas noch einmal die Chance zur Bekehrung ... an.

Wir wissen guten Bescheid darüber, ‘wie viel’ Judas an der Auslieferung seines Göttlichen Meisters ‘gewonnen’ hat. Es waren „30 Silberstücke(Mt 26,15). Dieses Geld müsste mit der Anordnung zusammengestellt werden, die die Hohenpriester nach der Auferstehung des Gekreuzigten – den Römischen Soldaten gegeben haben. Sie sollten nämlich die Fragenden informieren, dass die Apostel den Leib Jesu ‘gestohlen’ haben, wann sie als amtliche Wächter bei seinem Grab ... schliefen (Mt 28,11-15, s. ebd., V.12: „... Diese [die Hohenpriester] fassten gemeinsam mit den Ältesten den Beschluss, die Soldaten zu bestechen. Sie gaben ihnen VIEL GELD und sagten: Erzählt den Leuten ...”]).

Wir kennen manches um das Lebensfinale Judas. Das Ereignis selbst greift selbstverständlich die Frage um sein Geschick im ewigen Leben nicht vorweg (vgl. Mt 27,3ff.; Apg 1,16-19). Zwischen dem Tod – zumal diesem ‘klinischen’ eines Menschen und seinem tatsächlichen Tod besteht noch eine ganze ‘Ewigkeit’. Es besteht kein Zweifel, dass der Erlöser zur Stunde des tatsächlichen Übergangs des einzelnen der Erlösten auf den ‘anderen Ufer’ noch einen, dieses Mal schon den letzten Versuch unternimmt, um den Sterbenden vom Tod der Gnade in ewiger Verdammung zu retten.

An diesem tragischen Beispiel kann einmal mehr gesehen werden, wie selbst die heiligsten Zeichen sowohl zu Gutem, wie auch zum schlimmsten Bösen gebraucht werden können. Den Mund, der u.a. zum Küssen dienen soll, um damit auch auf diese Art und Weise das tiefste persönliche Band zu besiegeln, kann auch zu so ekelerregenden Laszivitäten benutzt werden, wozu kein Tier fähig ist (z.B. entartete Sex-Formen, die mit dem Mund begangen werden).

Es bestätigt sich einmal mehr die Feststellung, dass sowohl die Heiligkeit und der Heroismus, wie anderseits die Sünde und die größten Tiefen der menschlichen Herabwürdigung – seinerseits von Würde und Größe des Menschen zeugen. Nur der Mensch, Gottes lebendiges Ebenbild, ist zum Heroismus befähigt, bewegt von der bewussten Wahl, die Frucht ist seines freien Willens.
– Aber auch nur der Mensch kann die Zurechnungsfähigkeit auf sich herabladen für Ekelhaftigkeiten seiner unvorstellbaren, vorsätzlich gewählten Herabwürdigung in Augen der Menschen, aber daselbst angesichts der ganzen sichtbaren Welt und der Welt der Geister des Lichts, wie auch der Gefallenen Geister: der Satane.

Die Bösen, Gefallenen Geister, die ihrem Anführer, dem „Beherrscher dieser Welt” (vgl. Mt 9,34; Lk 11,15; Joh 12,31; 14.30; 16,11; Eph 2,2; usw.) untertan sind, versuchen den Menschen zuerst zu ekelhaftesten Entartungen. In der Stunde aber, wenn dieser das Übel begeht, u.a. angesichts der vom Menschen verrichteten sexuellen Entartungen, auf die sich das lebendige Ebenbild Gottes von ihnen ‘überreden’ ließ, wenden sie sich gleichsam von diesem Versuchten mit höchstmöglicher Verachtung ab.
– In der Unsättlichkeit seiner Entartungen ist der gefallene Mensch imstande, zum Umsatz in die entarteten Praktiken u.a. selbst auch seinen Mund zu benutzen; diesen Mund, der zum Erweis einer Hochachtung, Zärte und Liebe dienen sollte ...

Man könnte hier nachdenken, was zu solcher Stunde beim ... Dreieinigen geschieht, dessen der Mensch – Mann und Frau, lebendiges Ebenbild im Angesicht des Weltalls ist? Hier dürfte man einmal mehr das Gottes-Geschriebene-Wort anhören. Es wird dort unter anderen festgestellt – dieses Mal im Anschluss gerade an Sünden der Homosexualität und wohl auch lesbischer Kontakte, wiewohl diese hier bei Namen nicht erwähnt werden:

„Die Klage über Sodom und Gomorra ist gar groß geworden
und ihre Sünde sehr schwer ...” (Gen 19,13; und 18,20; usw.).

Dies ist eine der biblischen Stellen, auf deren Grund die vier Sündenarten ausgesondert wurden, die „um Rache zum Himmel schreien(s. ob.:  Die vier himmelschreienden Sünden).

Wir haben hier den voller Falschheit Judas-Kuss zur Erinnerung gebracht. Solche Tat weckt spontan den Reflex eines höchsten Abscheus. Jetzt können wir, der Reihe nach, über die Qualität und den Geist nachdenken, wie sie beim Küssen unter Personen, die sich ... ‘lieben’, vorkommen. Denn auch unter Eheleuten – und früher ... unter Sex-Partnern – kann es leicht zu Küssen kommen, die höchsten Widerwillen wecken. Sie können nämlich voller gleichzeitiger Verachtung und Verrat dieser Liebe unternommen werden, die mit dem Kuss erwiesen werden sollte.

Kuss als Zeichen der Liebe und sein Missbrauch

Es ziemt sich, dass man sich um die Verantwortung für die Qualität des aufgedrückten – und entgegengenommenen Kusses bewusst wird. Der Kuss kann nicht rechts und links hergegeben werden, noch darf er leichten Herzens mit immer anderer Person verschleudert werden.
– Ganz anders ist ein Kuss als Zeichen beim Gruß, beziehungsweise beim Abschied mit Bekannten, und ganz anderen Charakter nimmt er unter Personen an, die mit Gefühlen zueinander anhangen. Gerade in solchem Fall soll sowohl Er, wie auch Sie – für alles wachsam bleiben, was mit dem Küssen zusammenhängt. Soll der Kuss tatsächlich Kuss sein, muss er vom aufrichtigen Herzen herkommen und sich mit höchster Feinfühligkeit kennzeichnen als Erweis der Liebe-als-Gabe, die sich zur Sicht nicht des Sexus durchringt, sondern in erster Reihe zur Sicht der Person dieses anderen.

Es besteht wohl kein Zweifel, dass gerade in solchem Fall: wenn es um Personen der Verliebten geht, beim Küssen und der Annahme von Küssen besonders das Mädchen wachsam sein muss. Küsse – jawohl ! Aber auf der Stufe wirklich der engagierten Freundschaft, die die Verlobung und Ehe anstrebt. Es wäre befremdlich, wenn bei einem Brautpaar der Kuss niemals erscheinen sollte. Wobei aber gerade das Mädchen über die Qualität und Art und Weise der unternommenen Küsse wachen muss.

Es gibt nämlich verschiedene Küsse. Sehr unterschiedlich können auch Küsse beim Mädchen und dem Jungen sein, wenn sie schon ihre Brautzeit im eigentlichen Sinn dieses Wortes, und nachher ihre Ehe erleben. Bei der Bewertung des Kusses kommt nämlich fast sofort die Frage selbst nach dem Beweggrund des unternommenen Kusses zutage. Parallel zum Küssen kommt es fast immer ganz leicht zu Berührungen, deren ethische Qualität sehr unterschiedlich sein kann.

Wir möchten gerade jetzt nicht noch einmal die entarteten sexuellen Abscheulichkeiten erörtern, wie sie in manchen Milieus beinahe allgemein praktiziert werden vonseiten einiger Kreise von Männern und Frauen – älteren und ganz jungen. Dem ‘Oral-Sex’ wurde schon, oder auch es wird noch nicht wenig Aufmerksamkeit auf anderen Stellen unserer Homepage gewidmet (s. z.B. unt.: Noch einmal: der Oral-Sex; und: Kriterium des Gegenstandes der Tat – und der Oral-Sex, der Tief-Kuss). Die Überbleibsel des menschlichen Denkens sammeln sich bei solchen Partnern fast ausschließlich um ihre Genitalien, neben diesen sie gleichsam unfähig zu sein scheinen, noch irgendwelche andere Werte zu erblicken. Die Verhaltensweisen solcher Partner haben mit irgendwelcher ‘Liebe’ nichts zu tun. Ähnliches gibt es jedenfalls in der Welt der Tiere ... nicht.

Wollte jemand nach einem Prüfstein suchen, der es erlaubte, einen reinen Kuss von diesem sündhaften zu unterscheiden, ist es am einfachsten, wenn man auf Küsse zurückgeht, die von Mutter oder Vater unternommen werden, wenn sich ihr Kind an sie anschmiegt. Auf diese Situation haben wir uns schon ein paarmal bei unseren Erwägungen berufen. Wie viel strahlende Freude wird dann ausgelöst und wie viel nicht erzwungenes Lächeln vor Glück, wenn das Kind die Mutter mit ganzer Liebe, zu der es nur fähig ist, umfängt, und sie dabei mit seiner glücklichen Liebe küsst – in spontaner Antwort auf Küsse der Mutter bzw. des Vaters. Wie viel Freude strahlt dann das Kind aus, wenn es auf die Mutter hinaufklettert und ihr Gesicht, ihren Mund, die Augen – des Vaters, oder der Mutter erreichen möchte, um sie mit Küssen zu belegen und sich daran zu freuen! Es sind ganz wahrhafte Küsse, wobei es hier keine geringste Spur von Sexualität oder Sünde gibt.

Ähnlich können auch Brautpaare, und dann Eheleute – untereinander Küsse voller Subtilität austauschen, die sich gewiss Gottes Segens erfreuen können. Sie werden zu beinahe kindlicher Freude und Liebe ihrer beiden, nicht aber zur gegenseitigen Erregung, noch Befriedigung ihrer aufwachenden Begehrlichkeit.

Denn es kommen unter Mädchen und Jungen – und später den Eheleuten – leidenschaftlich unternommene Küsse vor, voller Sexus und nicht Liebe: geradezu abscheuliche – und schreiend sündhafte Küsse.
– Aber auch Küsse auf der Ebene des Mundes können alles andere zum Ausdruck bringen, nicht aber die Liebe. Küsse wechseln in gewissen Fällen eher in gegenseitige, oder einseitige Vergewaltigung mit dem Mund um, die – lange Minuten hindurch, Mikrometer auf Mikrometer fortgeführt wird. Solche ‘Küsse’ haben nichts mit der inneren Friedensordnung eines reinen Kusses zu tun, der bei der Beziehung Mutter-Vater und ihr kleines Kind beobachtet werden kann.

In vielen jugendlichen Milieus, aber auch bei älteren Paaren – ist die Praxis ‘tiefer Küsse’ verbreitet: mit Hineinschieben der Zunge in den Mund. Solche Art und Weise des Küssens ist üblich schon kein Küssen, sondern weniger oder mehr offen betriebene Sexualität. Es genügt die daran Interessierten zu fragen, ob sie sich bei solchem Küssen: diesem ‘tiefen’, ganz ruhig finden? Oder auch löst solches Küssen die Erregung hervor, jedenfalls es strebt deutlich dahin, dass es zu ihr kommt? Es zeigt sich einmal mehr: Nicht hier ist der eigentliche Weg zur Liebe (sieh zu diesem Thema genauer: ‘Tief-Kuss’).

Sollte in dieser Situation u.a. unter dem Brautpaar ein Nachdruck erscheinen, dass ‘wir uns gerade auf solche Art und Weise unser Band zum Ausdruck bringen’, bleibt nichts anderes, nur dass eine männliche, eindeutige Entscheidung getroffen wird: Solches Küssen wird es unter uns nicht geben. Weder in der Zeit der Verlobung, noch nachher in der Ehe. Sollte auch solche Anweisung jemandem sehr nicht gefallen haben und der Vorwurf erscheinen, es wären Einzelheiten, mit denen man allzu weit in die persönliche Intimität der aufrichtigen Liebe einzugreifen suchte.

Das Küssen mit unruhig im Mund sich verhaltender Zunge kann auf keinen Fall als Liebeerweis mit Kuss qualifiziert werden. Es ist kein Kuss ... mehr. Kuss ist aufgrund allein seiner Definition etwas ausschließlich äußeres, das jedes Mal mit einer Distanz vor der persönlichen Würde unternommen wird – sowohl der eigenen Person, wie dieser des anderen. Falls die Zunge in den Mund eingeschoben wird, ist es ... eine Verhaltensweise, die ganz anders genannt werden müsste, jedenfalls es ist auf keinen Fall ein Kuss mehr.

Es besteht auch kein Zweifel, dass es Todsünde ist abzufordern, dass sei es das Mädchen, sei es später schon die Ehefrau, die Geschlechtsorgane ihres Partners mit dem Mund umfangen sollte und dass die Erregung so ausgelöst werden sollte, einschließlich mit dem Höchsterlebnis (s. dazu noch einmal ob.: Oral-Sex; und unt.: Noch einmal: der Oral-Sex). Dasselbe gilt für den Mann, falls er die Geschlechtsteile des Mädchens oder dann seiner Ehefrau mit dem Mund umfangen würde, um so die Erregung und den Orgasmus herbeizuführen: bei sich und bei ihr. Es wäre typisches Petting, nur dass zusätzlich praktiziert auf besonders raffinierte und entartete Weise.

Solche Art und Weise des ‘Küssens’ beleidigt die personale Würde sowohl des Mannes, wie der Ehefrau, und umso mehr die der beiden Brautleute. Wir übergehen zurzeit die Rücksicht, dass vor der Ehe – grundlegende Todsünde schon die Aktivierung selbst des Geschlechtsbereiches an sich wäre.
– Grundsätzlicher Ausgangspunkt zur ethischen Bewertung solcher Verhaltensweise ist die Forderung, die von Gottes Einsetzung herkommt, dass das Höchsterlebnis allein unter Eheleuten stattfinden darf – also niemals unter Brautleuten – und ausschließlich in der Scheide. Jeder Geschlechtsakt muss aus Gottes Gründung sperrangelweit auf elterliche Potentialität offen bleiben. Diese aber kann allein in der Scheide zu Worte kommen, das heißt niemals woanders.

Diejenigen, die den ‘Oral-Sex’ praktizieren, können unmöglich zugeben, dass es dabei um keine irgendwelche Liebe geht, sondern nur um raffinierte Auslösung der Erregung – bis zum Orgasmus einschließlich.
– Wir übergehen hier völlig die Bewertung solcher Praxis vom strikt medizinischen Gesichtspunkt. Es werden immer mehrere Warnungen erhoben mit gut dokumentierter Tatsache, dass der Oralsex direkter Weg sein kann zur Entstehung von Neugebilden in der Kehle und im Hals (sieh dazu noch einmal ob.,: Oral-Sex kann Krebs herbeiziehen – und sieh z.B. sei es nur mittelbare Begründungserwähnung: Oral-Sex als Ursache der Erkrankungen an Krebs des Kehlkopfes und der Speiseröhre). Die auf solche Art und Weise vergewaltigte ‘Natur’ schreit zum Großen Menschen, dass er sich besinnt und auf die moralische Friedensordnung zurückkehrt.

Feinfühligkeit der Liebe und Berührungen

Liebe, die dieses Namens würdig ist, muss sich mit Feinfühligkeit und Bescheidenheit kennzeichnen. Diese Merkmale sind unersetzlicher Erweis einer Ehrerbietung angesichts der Würde einer Person – sowohl der sich betätigenden Person, wie der Würde der Person, für die diese Verhaltensweise gilt. Diese Verhaltensweise heißt daselbst, dass es sich hier nach wachsamer Mäßigkeit leiten gilt, wie auch dass alle eigenen Reflexe dem Vermögen des Geistes, nicht aber des Leibes unterordnet bleiben. Um diesen Preis gewinnt die Liebe an Tiefe des Gefühls und lässt deutlicher die Person erblicken – sowohl die eigene, wie diese des anderen.

Küsse, die unter Brautleuten erscheinen, können nicht als würdig der Liebe gelten, wenn diese beiden zu gleicher Zeit sich erregend berühren. Besonders der Frau ist in solchen Zeiten die Sorge um eine reine Haltung anvertraut – sowohl die eigene, wie die des Geliebten. Die Hände und die ganze Haltung ihrer beiden sollen beim Küssen sehr ruhig bleiben: wahrhaft rein. Diese Haltung soll Beweis sein einer reinen Absicht ihrer beiden, die gepflogen werden soll sowohl beim Küssen, wie bei der Gestaltung der übrigen beiderseitigen Beziehungen. Sie beiden sollen sich klar zum Bewusstsein bringen – und das auch einhalten: wir schließen alle erregende Berührungen untereinander aus. Bei dem Verbleiben in tatsächlicher Treue zu solcher Entscheidung sollen sie sich einander mit gegenseitiger, wachsamer Hilfe dienen.

Das bedeutet, dass sowohl der Junge, wie seine Braut bei der Unternehmung von Küssen beständig ihre Absicht reinigen sollen, um den Kuss immer nur voller Subtilität zu geben – als Erweis der Liebe, nicht aber der Sexualität. Es wird demnach jedes Mal nur immer kurzen und oberflächlichen Kuss geben – niemals tiefen, unternommen als gleichsam allein ein kaum bemerktes Streifen. In eigenartiger Nachfolge des Kindes, wann es Vater und Mutter lieben möchte. Unbedingt sollen Brautpaare – aber ebenfalls die künftigen Eheleute, die Einführung der Zunge in den Mund ausschließen. Und selbstverständlich ohne irgendwelche Berührungen, die von in ihrem Herzen verweilenden Dreieinigen nicht mit Segen beschert werden könnten.

Solches Küssen kann sich der Chance freuen, Erweis einer reinen Liebe zu sein. Es wird den Segen vonseiten des Erlösers der Ehe erwarten können. Jesus Christus löst zu solcher Stunde bei den Brautleuten – im Heiligen Geist – die „verborgene Strahlung der Wahrheit und Liebe” (DiM 6) aus. Die so erlebte Liebe trägt zur Verbreitung der „Zivilisation der Liebe” bei (s. BF 6-17) und Gestaltung der Kommunion, die auf den Bund der Liebe und des Lebens ausgerichtet ist, eingewurzelt im Göttlichen Herzen und im Unbefleckten Herzen Mariä. Selbst der Kuss wird dann „Frucht und Zeichen eines tief menschlichen Bedürfnisses” sein, das Gott in Christus „annimmt, bestätigt, läutert und erhebt”, um die entstehende Kommunion „zur Vollkommenheit im Sakrament der Ehe” zu führen (FC 19).

(7,6 kB)

F.   WEITERE BEISPIELE DES RINGENS
UM DIE KEUSCHHEIT

(6 kB)

Von Briefen Agnes-Christian

Oben haben wir schon ein paar Bekenntnisse und Zeugnisse von Personen angeführt, die die Zeit der sich bindenden, bzw. schon fortgeschrittenen Liebe mit Ausrichtung auf Ehe erlebt haben. Solche Zeugnisse haben wir übrigens hier und da auch schon in früheren Teilen dieser WEB-Site angeführt. Umso mehr gilt es aber um den hiesigen, sechsten Teil unserer Homepage.

(19 kB)
Sie sind mit diesem Sonder-Wagen zur Heiligen Messe gekommen – Dom zu Lublin. Mögen sie das ganze Leben in Treue zu diesem Gott und den Menschen gegebenen Wort verharren: Ich gelobe dir Liebe-Treue-eheliche Ehrlichkeit, und dass ich dich nicht verlasse bis uns der Tod trennt! Gott selbst nimmt dieses Bekenntnis unwiderruflich an und besiegelt es.

Jetzt stellen wir ein Fragment der Vertrautheiten eines weiteren Mädchens vor – nennen wir sie Agnes, die in ihrem Christian verliebt ist. Beide sind bald auf den Weg weit vorangeschrittener Liebkosungen gelangt, mit denen es ihnen schwer abzubrechen ist:

[Brief: 9.IV.1984] „Ich weiß nicht, ob Sie sich, Herr Pater, an diese Begegnung bei der Pilgerwanderung erinnern ... ich habe damals ... viel interessante Weisungen bekommen ... Nachdem ich von Ihnen, Herr Pater, weggegangen bin, habe ich mich sehr glücklich gefunden. Ich merke noch, dass ich, bevor es zu diesem Gespräch gekommen war, eine große Angst vor der Weile gehabt habe, wann ich von meinen Schwächen sprechen werden sollte.
– Ich sagte zu Christian, ich könne nicht beichten, dass ich mich schämen werde und vor den Worten des Beichtvaters Angst habe ... Allerdings ich wurde so leicht und schnell die ganze Last los, als der Priester das Gespräch mit mir aufgegriffen hat ...
– Ich habe damals von Ihnen ... eine Broschüre über die Zyklenphasen nach der Billings-Ovulations-Methode bekommen. Und dazu ein Bild mit Jesus: dieses Bild behalte ich dauernd und trenne mich von ihm nicht [Es geht um ein Bildchen ‘Jesus ich vertraue auf Dich’ mit dem Text der kleinen Koronka zu Gottes Barmherzigkeit] ...
– Ich bin zurzeit 19 Jahre alt und stehe vor dem Schuljahr. Der Christian ist 3 Jahre älter – und studiert noch. In letzter Zeit war es unter uns etwas schief gegangen. Vor unlängst ist Christian zu mir gekommen und sagte, es wäre ihm irgendwie traurig, er verspüre die Gegenwart Gottes nicht, könne nicht beten wie es bisher war. Er begann zu fluchen, zu mir verhält er sich mit Distanz ... Ich habe begonnen innig zu beten, ich ermutigte ihn zum Gebet – und es ist gelungen! Er ist wieder so wie früher. Ich habe immer geglaubt, dass das Gebet die vollkommenste Waffe gegen das Böse ist.
– Aber in manchen Sachen ... verlieren wir. Wir sind schwach, und es scheint mir, besonders ich bin sehr schwach. Das was unter uns geschieht, kann wohl nicht als voller Verkehr genannt werden, korrekt wäre wohl eher das Wort: Spielen miteinander. Ich weiß es selbst nicht, wie ich darüber schreiben soll. Wir sind zum Schluss gekommen, dass trotzdem wir das selbst sehr möchten, finden wir uns nachher schuldig, wir können uns nicht in die Augen blicken, alles kommt uns böse vor. Gerade Jetztzeit, wenn ich diesen Brief schreibe, herrscht zwischen uns die Zeit der sog. ‘Stille’. Wir möchten damit ein Ende machen, wir möchten nicht, dass unsere Freundschaft sich aus der Lust der Jagd nach dem Fleisch ergäbe ...”.

Vertrautes von Ania und Wiesław

Ähnliche Probleme, oder vielleicht selbst ernstere, erlebte ein anderes Paar von Brautleuten, geben wir ihnen die Namen: Ania und Wiesław. Der Pater begegnete ihnen zufällig im ... Zug: bei der Fahrt zur Missionswoche in einer Gemeinde:

[Brief 1: 21.IV.1985] „Sie erinnern sich wohl, Herr Pater, diese zwei jungen Leute, denen Sie im Zug begegnet sind. Sie haben ihnen eine kleine Broschüre geschenkt und dazu ein Bildchen mit der Kleinen Koronka zur Gottes Barmherzigkeit. Die eine dieser Personen war ich – Ania, ein 19 jähriges Mädchen ... Die zweite Person, das war mein Junge – Wiesław, 18 Jahre alt ... Unser kurzes Gespräch mit Ihnen, Herr Pater, hat mich sehr beeindruckt. Ich habe niemals eine unmittelbare Möglichkeit erfahren, mit einem Geistlichen über den Verkehr junger Leute zu sprechen ... Ich möchte ... um einen Rat bitten, um die Bewertung unserer Verhaltensweise ... Gott wollte mich wohl vor einer totalen Ruine warnen.
– Den Wiesław habe ich in der Silvesternacht kennen gelernt (1983-84) ... Uns kommt es vor, als wir uns seit Geburt an kennen gelernt haben ... Ich kenne seine positiven und negativen Merkmale. Er ist gut, fürsorgerisch, er trinkt nicht, raucht nicht (ich war es damals: ich habe geraucht, nicht er!) ... – Meine Eltern haben ihn angenommen. Es dürfte den Anschein haben, dass es kein Hindernis gibt, dass unsere Liebe weiter schön blühten kann. Und doch.
– Vor unlängst haben wir eine für uns beiden wichtige Entscheidung gefällt. Sie betraf den Verkehr. Mit dem ersten Mal haben wir keinen Kummer gehabt: ich war nicht mehr Jungfrau. Früher wurde ich abscheulich vergewaltigt. Ab dieser Zeit war ich mit Bezug auf das männliche Geschlecht kalt. Er hat das gebrochen. Er hat in mir ein Feuer entzündet, das es früher nicht gegeben hat ... Wir habe schon mehr als zehn Verhältnisse gehabt. Die ersten waren für mich was Gleichgültiges ... Jetzt ist es nicht mehr so. Jedesmalig erreiche ich eine große Befriedigung, und er ebenfalls ...
– Ich bin mir darum bewusst, dass wir zu früh begonnen haben. Das wird sich einmal auf uns rächen und ich befürchte, dass uns das zur Alltäglichkeit wird, und dass es uns letztlich nur eine Leere gibt, die mit nichts erfüllt werden kann ...
– Ich weiß auch, dass wir sündigen, dass wir sehr sündigen. Solche Liebe besteht nur für Eheleute, dagegen wir sind keine Ehe. Wird uns Gott verzeihen?
– Ich trete oft zum Sakrament der Buße heran, und beichte das alles, aber ob das einen Sinn hat, wenn ich weiß, dass sich das sowieso wiederholt? Ein Priester hat mir gesagt, er könne mir die Lossprechung verweigern. Ist das wahr? ... Ich weiß, für mich gibt es keine Entschuldigung und dass mich eine Strafe wartet. Vielleicht stellen Sie mir, Herr Pater, die Frage auf: Was wäre da, wenn ich schwanger würde? ... Solche Situation dürfte nicht vorkommen. Wir beiden haben immer nach der Stimme des Verstandes gehandelt, und nicht des Herzens. Mein Zyklus ist regelmäßig, das erleichtert uns sehr die Sache. Wir benutzen gerade die Billings-Methode. Niemals haben wir nach anderen Kontrazeptionsmitteln gegriffen, weil das von der Kirche verboten wird. Wir möchten zumindest damit unsere Schuld herabsenken ...
– Ich habe Gewissensbisse, wir beide wissen, dass unsere Verhaltensweise mit den Grundsätzen des christlichen Glaubens nicht übereinstimmt, dennoch wir können das nicht verhindern ... Sollte das uns schon so sehr einbezogen haben?
– Ich bitte Sie, Herr Pater, um Hilfe, um einen Rat und Weisungen, wie ich mich verhalten soll, dass ich Gott nicht beleidige, und dabei in Ordnung mit der korrekten Funktionierung des menschlichen Organismus bleibe, der einmal pro eine gewisse Zeit auf solche Weise die angesammelte Energie entladen muss.
– Ich möchte noch bemerken, dass wie Sie im Zuge gesagt haben: wir herrschen über dem Geschlechtstrieb, und nicht er über uns! ... Ich bin schon in all dem verloren und bin nicht imstande, eine gute und vernünftige Lösung zu finden ...”.

Das letzte Bekenntnis zeugt einmal mehr von der verbreiteten, nicht wahren Meinung und dem Vorurteil, als ob man Gottes Erschaffungswerk „korrigieren” müsste, und zwar dass man die Entladung der erzeugten Spannung künstlich herbeiführt. Die Ania schreibt auch, dass „sie beiden über dem Geschlechtstrieb herrschen ...” !
– Ihr nächster Brief ist in nicht ganzen 3 Jahren später eingetroffen:

[Brief 2: 20.XII.1987] „Herr Pater, Sie haben mich nicht vergessen ... Es gibt so viele Mädchen, solche wie ich! ... Gott ist für mich barmherzig ... Ich weiß es nicht, was Christus mir später schickt, aber jetzt danke ich Ihm für die empfangenen Gnaden ...
– Ich habe das Abitur bestanden ... Ich habe bemerkt, dass der erlernte Beruf mir überhaupt nicht entspricht ... Mein Charakter und Temperament forderte nach was anderem, lebendigerem. Ich wollte sehr unter Kindern vom Kinderheim arbeiten, ihnen helfen, eine Mutter vertreten ... Ich habe Papiere für das Lehrer-Studium bestellt. Jetzt bin ich schon Lehrerin ... Hier habe ich mich wiedergefunden ... Ich mache auch das erste Fern-Studienjahr ... Vielleicht hilft Jesus auch dieses Mal, worum ich innig bete.
– Und jetzt die andere Seite meines Lebens. Ich bin nicht verheiratet. Bin nicht Mutter. Ich bin nicht allein. Es ist mit mir derselbe Junge ... Unsere Liebe bewährt sich weiter und wir finden uns schon als Brautpaar ... Wir haben vor zu heiraten, wenn er von der Militär zurück ist.
– Ich habe sehr oft diesen ‘sehr langen Brief’ von Ihnen, Herr Pater, gelesen. Er hat es bewirkt, dass es unteFlußbett r uns zurzeit anders ist. Es gab viele Versprechungen, dass es nicht mehr sein wird, dass es unter uns zu keiner weiteren Annäherung kommen wird. – Es gab viele Hinfalle. Sie haben Recht gehabt, Herr Pater: dass der Trieb uns leitete, nicht wir ihn! Wie dumm ich war, als ich geschrieben habe, es wäre umgekehrt.
– Sie haben mir die Augen aufgemacht und Gott sei Dank, dass Er Sie auf unseren Weg geschickt hat. Jetzt ist es anders. Wir begegnen einander nicht dazu, um miteinander ‘Liebeleien’ zu betreiben, sondern um sich mit reiner Liebe zu lieben. Vielleicht ist sie nicht so ganz rein, denn wir haben von ihr die ‘kleinen’ Liebkosungen, diese unschuldigen, nicht weggeworfen. Noch ehe er in die Militär gegangen ist, da ein halbes Jahr früher haben wir schon keine Annäherung gehabt. Jetzt warten wir mit Sehnsucht auf diesen Tag, an dem wir uns die Eheringe auflegen. Ich möchte bemerken, dass uns dazu nicht die Begehrlichkeit drückt, denn wir wissen, dass wir ohne das aushalten können. Es kommt vor, dass es sehr, sehr schwierig ist, aber da werde ich entschlossen und unerbittlich.
– Ich möchte Ihnen noch, Herr Pater, meinen Dank erweisen, dass Sie uns auf den eigentlichen Weg bekehrt haben. Wären Sie nicht da, da weiß ich nicht, wie mein Leben aussehen würde
– Ich möchte noch fragen: Warum die Leute nicht im Maimonat heiraten? Ich weiß, es ist der Marienmonat ... Mir gefällt der Mai ganz besonders ... Ich möchte gerade dann ... Sollte es was böses sein ...”?

Auch dieses Mal endeten die früheren Sündenfälle, dank der Gnade des Erlösers und Seiner Mutter, mit dem Sieg. Jetzt würde Frau Ania nicht mehr sagen, junge Leute müssten bei der Entladung der sich ansammelnden Energien Gott „zu Hilfe kommen”. Sie ist glücklich wegen des wieder gefundenen Lebensweges: der vor-ehelichen Keuschheit und der Vereinigung mit dem Herrn, der sie für ihren künftigen Mann aufschließt und besonders auch für Kinder, in denen Ania Christus selbst dienen möchte.

(7,6 kB)

G.   GEHORSAM CHRISTUS GEGENÜBER
UND DIE GEISTIG-KÖRPERLICHE GESUNDHEIT

(6 kB)

Angst um physiologische Regelmäßigkeiten

Es gibt solche, die auf die Schwierigkeit hinweisen, dass die sexuelle Nicht-Entladung negative Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit nach sich ziehen kann. Solche Meinungen halten sowohl bei Jungen an, wie auch unter Mädchen, wie es aus den gerade erst angeführten Bekenntnissen der Ania-Wiesław ersichtlich ist (s. ob.: Sexuelle Entladung ...). Noch mehr, es gibt Ärzte, dazu auch manche Psychologen und Eheberater, die ihre Patienten geradeaus ermutigen, bzw. allgemeiner: die in die Beratungsstelle Hinzukommenden – jungen Leute, aber auch die Älteren, dass sie ab und zu Verkehr haben, oder zumindest sich selbst eine ‘Linderung’ mit Selbstbefriedigung bereiten. Es solle ‘Arznei’ für den Fall der entstehenden sexuellen Spannung sein, wie auch für den Fall erfahrener Schwierigkeiten in diesem Bereich.
– Mädchen wird zusätzlich eingeredet, samt dem Anbeginn des Geschlechtsverkehrs werde ihre Schönheit positiv beeinflusst. Der Verkehr wirke sich überhaupt positiv auf den allgemeinen Gesundheitszustand aus.

Mit Bezug auf die körperlich-geistige Gesundheit dürfte sofort eine Antwort angeboten werden. Gewissermaßen pflegt es tatsächlich so zu sein, und zwar unter Bedingungen der stabilisierten Ehe. Diese Zweien gehören dann schon definitiv zueinander und können ihre Nähe friedsam erleben, im Rhythmus der unternommenen und freiwillig verschobenen Verhältnisse.
– Diesen Faktor wird es aber niemals unter Bedingungen der Brautzeit geben. Faktor, der die innere Beruhigung auslöst – und mittelbar: eine bessere äußere Schönheit, ist dann in der schon erlebten Ehe nicht der Verkehr an sich, sondern die stabilisierte Lebensstufe. Das will bedeuten, dass diese beiden das Flussbett ihrer Lebensberufung gefunden haben. Daselbst leben sie jetzt im Klima der inneren Beruhigung – im Gegenteil zur bisherigen Situation, wann alles weniger oder mehr stürmisch ablief.

Hindernis, das das friedsame Erleben der Geschlechtsgemeinschaft auf der Stufe der Brautzeit unmöglich macht und demzufolge die positive Auswirkung des Verkehrs auf den Gesundheitszustand, ist das nicht stabilisierte Band, wie auch das Bewusstsein um die nicht besiegelte Zugehörigkeit zueinander. Unter solchen Umständen zerstört der Verkehr die innere Friedensordnung der Herzen samt dem Gewissensfrieden. Daselbst bringen Geschlechtskontakte vor der Ehe nicht nur keine positiven Wirkungen für Leib und Seele, sondern tragen zur Verstimmung der Psyche und unwürdigen Herabsenkung der Liebe bei.

Von der stürmischen Korrespondenz Frau Cälina

Es kommt vor, dass sich jemand direkt auf die gesundheitliche Hinsicht beruft, wie auch auf den physiologischen Bedarf, um damit nicht nur die Angemessenheit, sondern geradeaus die Notwendigkeit des Verkehrs vor der Ehe zu begründen. Als Illustration solchen Standpunktes dürften Fragmente eines langdauernden Briefaustausch dienen, die mit einem anderen Paar gewechselt wurde – geben wir der betreffenden Frau den Namen: Cälina. Sie schreibt, nachdem sie eine der früheren Versionen des werdenden Textes der hiesigen Homepage durchgeblättert hat:

[Brief 2: VII.1982] „... Was den ersten Vorwurf angeht, den ich Ihrer Schrift entgegensetze [frühere Buchredaktion eines Teiles der hiesigen WEB-Site]: ob das Sünde ist oder nicht, da wenn ich auf Erklärungen dieser Frage wie es in Ihrer Schrift da steht berücksichtige – kann ich, und selbst ich muss feststellen, dass die Bezeichnung dieser Tat als Sünde ungerechtfertigt ist.
– Sie deuten es so, dass Gott uns liebt, also man darf nicht vor der Ehe. Dass uns Gott liebt, das stimmt, weil Er uns doch so erschaffen hat, und nicht anders. Daher: sind wir erregt, dabei ist es eine so große Erregung, dass es uns sogar weh tut, da kann man nicht sagen: ‘Nein’ – selbstverständlich wenn nicht die ‘körperliche’, sondern hauptsächlich die psychische Liebe zwei Menschen verbindet. Gott konnte uns doch so erschaffen, dass die Geschlechtsorgane erst nach der Heirat zu funktionieren beginnen, aber dann würde der Begriff Ehe, der Heirat, überhaupt nicht in Frage kommen ...
– Jeder weiß nämlich, dass ..., dem Jungen zuerst die Art und Weise gefällt, wie sich das Mädchen bewegt, ihre Figur (er lobt sich mit ihnen, sie regen seine Vorstellungskraft auf), die Art und Weise wie sie spricht, wie auch wie sie sich bekleidet. Das alles beruht aber auf sexuellem Hintergrund ... Erst später, im Maß wie ‘sie miteinander gehen’, erscheint das wahre Gefühl der Liebe, deren Grundlage tief in der Psyche des Menschen verborgen ist. Wenn sich diese andere Seite tief in die Psyche des Menschen ‘hineinprägt’, umfängt sie sein Herz, und erst dann kann man von wahrhaft großer Liebe sprechen, die ohne eine sog. ‘Notwendigkeit’ diese beiden zum Altar führt ...
– Die Antwort von Ihnen, Herr Pater, die ich in der Zeit erhalten würde, wann ich nicht geliebt wurde und auch nicht lieben würde, würde mich völlig befriedigen ... Aber jetzt, indem ich liebe und geliebt werde ..., kann sie mich nicht befriedigen, sie wirkt auf meine Nerven ... – Diese Antwort war nicht und ist weiter nicht das, worauf ich gewartet habe; ist Deklamieren von erlernten Regeln, indessen das Leben kann nicht in kleines Regelchen gefasst werden ...
– Ich begann die Bestätigung [Ihrer Antwort, Herr Pater] im Leben zu suchen ... und habe sie nicht gefunden. Ich fragte selbst die Geistlichen, dass sie mir in Prozenten die Anzahl von Mädchen im gesegneten Zustand angeben, die Anzahl von Heiraten die um der Notwendigkeit willen geschlossen worden sind. Die mir angegebenen Prozentsätze haben mich überrascht. Ich dachte nicht, dass es sogar so viele Brautleute gibt, die nicht bis zur Heirat warten, sondern verkehren ... – Sollten etwa diese Leute Gott nicht lieben? Und liebt Gott diese nicht? Nein, sie lieben Gott, denn sie gehen doch zu seinem Altar!

– ... Die zweite Hinsicht dieses Ihren Buches: dass das Mädchen was Wertes verliert, was Kostbarstes, kann mich nicht überzeugen. Sollte die Jungfräulichkeit für das Mädchen etwa was Kostbarstes sein? Man kann darüber zweifeln. Das kostbarste Merkmal, das der Junge beim Mädchen zu schätzen weiß, ist doch die Liebe, die Güte, die Fürsorglichkeit ... Sie haben zwar Recht, dass das Mädchen, das jungfräulich ist, und dies verliert, riskiert, dass sie jemand anderer zum Altar nicht führen werden kann. Allerdings es ist zweifelhaft, ob die Jungfräulichkeit ein Atut für die Ehe sein sollte. Wie viel Mädchen riskieren ..., und sie heiraten doch! ... Vielleicht richten sich auch sie – außer nach der Liebe, auch noch nach der Vernunft und glauben, es gehört sich zu erliegen, wenn das mehr Nutzen bringt, als der harte Schutz um die Jungfräulichkeit.
– Vielleicht machen Sie mir, Herr Pater, den Vorwurf, ich hätte keinen Glauben, aber außer dem Glauben (Herz) – verstehe ich auch noch zu denken (ich verfüge über die Vernunft). Jeder, der über auch nur ein Bisschen Intelligenz verfügt, gibt zu, dass es keine Vernunft ohne Herz gibt, und Herz ohne Vernunft. Ich bin schon reife Person [NB.: 20 Jahre alt] und bin wohl imstande, über meine Verhaltensweise nachzudenken. Daher stimme ich mit Ihrer Schrift überein, wenn ich sie vom Standpunkt her des Glaubens betrachte. Allerdings wenn ich sie dem Leben gegenüberstelle, ist Ihr Buch ein großer Blindgänger.

– Ich kann die mir geliebte Person, die auch mich liebt – moralisch und physisch nicht peinlich quälen. Es besteht doch das Gebot: um die eigene Gesundheit besorgt zu sein. Dieser Mensch [mein Bräutigam] gerät doch in Erregung nicht nur infolge meiner Berührung, aber auch wenn er den Klang meiner Stimme vernimmt, und selbst wenn er mich nur anblickt. Soll ich ihm alles verbieten, wenn er sich mir ganzheitlich dahingibt, sich meinem Willen fügt, mit einem Wort, er gerät ‘unter die Pantoffel’ von allein? – Nein, das darf ich nicht machen!
– Der Schmerz der angeschwollenen Samenleiter, der schmerzhaften Hoden – ist unerträglich! Ich würde ihn zur Selbstbefriedigung bringen, oder noch schlimmer: dass er irgendwelcher anderer Frau erliegt. Ich muss ihm helfen, wenn wir zusammen leben wollen und es sollen. Sollte er mich selbst sein lassen (daran kann ich zweifeln), muss ich ihm zu Hilfe kommen. Ich liebe ihn doch und kann nicht zuschauen, was für Quälereien er durchzustehen hat. Ist es doch einer Person nicht würdig, die Gott liebt. Gott hat doch gesagt, dass wenn ihr einem dieser Wesen Hilfe leistet, so ist es eine Mir erwiesene Hilfe. Ich muss außer den Menschen in ihm auch noch Gott sehen. Könnte etwa eine glaubende Person die Pein Gottes erdulden? Nein, und nochmals: Nein !
– Mein künftiger Ehemann erfährt nicht nur körperliche und geistige Pein. Ich sehe ihn so manches Mal in Tränen, als ich ihm nicht helfen wollte. Er hat es mir zu begreifen gegeben, dass ich ihn nicht für die kostbarste Person halte, sondern für einen Straßenlümmel, der seine Bedürfnisse zu erledigen gekommen ist, für die er zahlen muss und weggeht. Nein, so darf man nicht!
– Daher – allen Weisungen von Ihnen, Herr Pater, zum Trotz, und allen guten Erklärungen vom religiösen Gesichtpunkt aus – erlag ich. Sie können mich verurteilen, aber ob Gott mich verurteilt, das weiß ich nicht. Gott sieht alles und weiß, dass es hier keinen anderen Ausweg gegeben hat ...”.

Versuch einen Standpunkt angesichts der Vorwürfe von Frau Cälina anzunehmen

Wir haben absichtlich manche bisweilen drastische Fragmente aus den Briefen von Frau Cälina angeführt. So können wir uns in ihrer verwunderlichen Auffassung der ‘Liebe’ zurechtfinden.
– Unmittelbar geht es uns Jetztzeit um eine ihrer Formulierungen.

(12 kB)
Dieser Wiesent kam vom Wald um etwas zu fressen. So einem ist es besser, dass man sich nicht allzu sehr aufdrängt!

Frau Cälina knüpft u.a. an die Wehschmerzen an, die ihr Junge erleidet, indem er in ihrer Gegenwart erregt ist.
– Im Gedankengang von Frau Cälina kann handgreiflich eine Fülle von Gedanken-Sofistik bemerkt werden. Ihr Denken ist total dem Gefühls-Engagement unterzogen, und noch mehr dem Sexus als selbstherrischem Wert.
– Man darf die Liebe zu Gott unmöglich der Liebe zum Nächsten entgegensetzen, falls die Nächstenliebe im Verhältnis zu einem deutlichen Gebot desselben Gottes, der doch Liebe ist, antagonistisch begriffen werden sollte. Dieses Mal würde es um das VI. Gebot gehen: „Du sollst nicht die Ehe brechen”.
– Frau Cälina spricht von ‘Abhilfe’, die sie ihrem Jungen leisten muss, indem sie seine Erregung entladet. Sie nennt diese Verhaltensweise ‘Liebe, die dem Nächsten, also Christus selbst, erwiesen wird’.
Sie spricht von denen, die verkehren, dass sie ‘Gott lieben, weil sie zum Altar herantreten ...’!

Daraus, dass jemand geschlechtlich verkehrt – und zur Eucharistie herantritt, ergibt sich überhaupt nichts. Die Hl. Kommunion kann doch auch sakrileg empfangen werden ...
Es kann vorkommen, dass jemand seine Todsünden bei der Hl. Beichte verschweigt.
Gott spricht in der Heiligen Schrift eindeutig: „Selbst der Satan gibt sich als Engel des Lichtes aus(2 Kor 11,14).
– Dagegen im Anschluss an die Eucharistie steht es im Gottes-Geschriebenen-Wort ganz eindeutig:

„Wer daher unwürdig das Brot isst oder den Kelch des Herrn trinkt, der versündigt sich am Leib und Blut des Herrn.
So prüfe sich denn der Mensch, und dann esse er von dem Brot und trinke aus dem Kelch.
Denn wer isst und trinkt, ohne den Leib des Herrn zu unterscheiden, der isst und trinkt sich das Gericht(1 Kor 11,27ff.).

Es drängt sich noch die Frage auf der ‘Anzahl’ von Brautpaaren, die das Sakrament der Ehe schließen, wobei es in ihrem Fall ‘als Regel gilt’, dass das VI. Gebot dabei allgemein gebrochen wird.
– Diese Hinsicht wurde auf unserer WEB-Site schon mehrmals besprochen (s. z.B. etwas höher: Sünden-Statistik und das Gebot Gottes). Das Gebot Gottes ist schlechterdings Gottes Gebot, nicht ‘Kirchliches’ Gebot. In Fragen nach der moralischen Norm – sei es nun des natürlichen moralischen Gesetzes, oder dieses, das später im Dekalog formuliert worden ist, ist die ‘Anzahl’ der begangenen Sünden und einer ostentiösen Übertretung des Gottes Gesetzes niemals imstande, sich in die ‘Qualität’ ihrer unterschiedlichen Bewertung zu umgestalten – im Sinn:
Nehmen wir in Bedacht an, dass die Leute überaus häufig die von der ‘Kirche’, oder eher von ‘Gott’ her aufgenötigte Ethik ignorieren, bleiben wir Realisten und nehmen an, dass das Gottes Gebot – von nun an – ‘Gebot zu sein aufhört’ !...”.

Johannes Paul II. hat die Sicht Gottes in ihrem gleichzeitigen zutiefsten ‘Humanismus’ folgender formuliert:

„... Die negativen moralischen Gebote hingegen, das heißt diejenigen, die einige konkreten Handlungen und Verhaltensweisen als von Natur aus Böse verbieten, lassen keine gerechtfertigten Ausnahmen zu; sie lassen keinerlei Möglichkeit zu, die vom moralischen Gesichtspunkt annehmbar wäre, um Normen zu ‘schaffen’, die ihnen widersprechen sollten.
– Wird im konkreten Fall die moralische Art einer verbotenen Betätigung durch den universellen Grundsatz erkannt, so besteht der einzig moralisch gute Akt im Gehorsam gegen das moralische Gesetz und die Einstellung davon, was es verbietet” (VSp 67).

Beiderseitig entfachte Spannung

Möchten wir hier von der gerade dargestellten Hinsicht der hervorgeschobenen Schwierigkeiten absehen (die statistische Frage der Sünden), die übrigens schon an mehreren anderen Stellen unserer WEB-Site erörtert wurde, gehört es sich an die erwähnten ‘Schmerzempfindungen’ anknüpfen, die infolge der sexuellen Spannung beim Jungen – aber auch bei ihr, entstehen. Frau Cälina erwähnt nämlich in ihren Briefen von ähnlichen Zuständen ebenfalls mit Bezug auf sie selbst (s. ob.: Schmerz der angeschwollenen Samenleiter ...).
– Bisher haben wir hier die früheren Fragmente ihres Briefes nicht angeführt, in denen sie auch von ihrer eigenen sexuellen Spannung berichtet, wenn sie mit ihrem Jungen gerade zusammen ist. Hier ein Stück aus ihrem Brief:

„... Der Verstand sagt mir vor, dass wenn die Hochzeit feststeht, wenn sich diese Zweien sehr lieben und die Liebe ... ihr Leben bestimmt, wird doch Gott dieses Vergehen nicht als Sünde beurteilen, weil Er doch deutlich gesagt hat, dass man lieben soll ... Gott selbst liebt uns doch sehr, Er kennt auch unsere Qual, wenn die ganzen Leiber pulsieren, aber alles wird verdorben mit dem schwarzen, grauenhaften Gedanken: ‘Nein, es ist verboten, denn ihr begeht eine Sünde’ ... Ich kann länger nicht mehr! In meiner Psyche entsteht ein Feindlichkeitsgefühl zu meinem künftigen Mann, denn eben unter seinem Einfluss gerate ich in Spannung ...”, usw.

Wir können bemerken, dass diesen beiden die freundliche Hand eines Jemanden sehr nützlich wäre, der ihnen die Tiefe einer wahrhaften Liebe erklärte. Diese soll in Wirklichkeit, also nicht trügerisch, Gabe der Person für die Person werden. Solche Liebe muss für das objektiv Gute offen bleiben. Von vornherein muss die Widersetzlichkeit ausgeschlossen werden zwischen Gott, indem Er die Friedensordnung der Liebe erschafft – und der Friedensordnung der körperlich-geistigen Gesundheit. Daran knüpft Johannes Paul II. an:

„Sie ist nämlich überzeugt [= die Kirche], dass es zwischen den Gottes Gesetzen mit Bezug auf die Lebens-Weitergabe und der Pflicht, die authentische eheliche Liebe zu pflegen, keinen wahren Widerspruch geben kann ...” (FC 33; ebd., 34).

Die Verlobten, ähnlich wie jeder andere Mensch, dürfen sich nicht vorsätzlich zur Erregung bringen – im Sinn, dass sie z.B. das Petting [Selbstbefriedigung zu zweit] betreiben, bzw. erregende Liebkosungen unternehmen, sollten sie sie auch nicht zur Höchstauslösung aufgewiegeln. Wenn sie sich dauernd mit leidenschaftlichen Küssen erregen, betasten sie sich erregend u.dgl., braucht man sich nicht wundern, dass sie sich nonstop in Zustand einer kritischen Spannung versetzen, die sich letztlich mit Wehtun der Organe des Geschlechtssystems kundgeben kann.
– Solche Gestaltung der Verhältnisse widersetzt sich aber der Barriere, die sich diese beiden am Anfang selbst ihres Brautlebens bestimmen sollten. Pflegen sie nämlich die Liebe, deren Zeugnis darin besteht, dass sie sich „vom Geist leiten lassen” (vgl. Gal 5,16), verstehen sie auch, wie sie sich zur schöpferischen Gestaltung ihrer Beziehungen durchringen sollen. Solche Haltung erlaubt ihnen eine Beweggründung zu erarbeiten, die sie miteinander freudevoll zu sein erlaubt bei zugleich liebend in die Tat umgesetzter Keuschheit, die sie als ihren Gottes Weg zum Sakrament der Ehe zu erleben suchen.

Schade, dass diese beiden: die Cälina und ihr Verlobter, das Christi Gebot der vorehelichen Keuschheit so düster – als eine Last tragen, anstatt sie als Wirklichkeit anzunehmen, die die „Strahlung mit Freude des Lieben-Könnens” (FC 52) auslöst. Die Liebe, die des Jüngers Christi würdig ist, kann ohne große Mühe entfaltet werden. Voraussetzung dafür ist allerdings ein wahrhafter Kontakt zu Christus und Maria.
– Eine große Hilfe beim Wiederfinden des Weges zu solcher, schöpferisch gelebten Liebe, wäre offenbar auch die Vermittlung eines Jemanden, der das alles solchen zweien eindringender auf Gottes Weise erklärte. Voraussetzung dafür müsste aber auch der gute Wille vonseiten dieser zweien sein.

In ihren weiteren Briefen begann Frau Cälina leider auf deutliche Androhungen dem Geistlichen gegenüber umzuschalten, falls er weiter von vorehelicher Keuschheit und natürlicher Empfängnisplanung in schon geschlossener Ehe sprechen sollte. Sie begann deutlich zu drohen, dass ihr Mann sich an ihm rächen wird ...

Anders gesagt, bei Frau Cälina begann sich immer deutlicher ihr ‘böser Wille’ kund zu tun. Dieser weist alle Lösungen gemäß Gottes Erwartungen von vornherein zurück. Eigentlich war es so, dass sie ab ihrem ersten Brief an nicht nach Wahrheit gesucht hat, sondern war um das eine bemüht: die eigene subjektive Meinung durchzusetzen, eventuell sie von jemandem unabhängigen zu bestätigen. Als sie diese Bescheinigung nicht fand, begann sie alle ‘anderen’ als Feinde zu betrachten, angefangen von Geboten Gottes und der Kirche.

Indessen der Priester, also der Geistliche, ist in keinem Fall Urheber der moralischen Norm. Weder Gott, noch umso mehr die Kirche und der Geistliche selbst, nötigen die Beobachtung der Gebote unter ‘Schusswaffe’ auf! Sie sprechen allein von Folgen wegen des Nicht-Gehorsams gegen das Gebot Gottes, von denen sich aber diese zweien nicht entwinden werden können. Höchstens sie bekehren sich vor dem Tod und bitten Gott, den sie so schwer entwürdigt haben und Ihn für nicht Zuständigen gehalten haben, Er möge ihnen – um des Erlösungs-Leidens Jesu Christi, alle zugefügten Beleidigungen verzeihen.

Im Ruf zur bräutlichen Reinheit

Die vor-eheliche Keuschheit bleibt vor jedem Paar der Verliebten offen stehen. Der Preis, um sie zu erreichen, beruht aber auf fügsamer, liebender Unterwerfung unter die Stimme Jesu Christi. Um diesen Preis erscheint ein Lächeln von Glück und reiniger Freude. In dieser Lage schwindet von allein alles ‘Wehtun’ im Bereich der Geschlechtsorgane. Es kehrt die körperliche und geistige Gesundheit zurück. Sie nimmt an Stärke im Maß zu, wie diese beiden sich für Christus aufschließen:

„Nehmt mein Joch auf euch und lernt von Mir; denn ich bin gütig und demütig von Herzen,
und ihr werdet Erquickung finden für eure Seele.
Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht” (Mt 11,29f.).

Das eventuelle Übermaß der erzeugten Stoffe wird über spontan funktionierende physiologische Mechanismen entladen. Sie funktionieren unabhängig vom Wissen und Wollen des Menschen. Gott, der Schöpfer des Menschen in seiner Männlichkeit und Fraulichkeit, würde sich selbst widersprechen, falls Er die Keuschheit im Bereich des VI. und IX. Gebotes zu pflegen hieße, und zugleich eine ‘Erkrankung’ für die Einhaltung derselben Keuschheit herabließe. Zur selben Feststellung sind früher und heute rechtschaffene Ärzte, Sexologen und Psychiater gekommen; sowohl Gläubige, wie Nicht Glaubende.

‘Wunderlichkeit’ kommt sowohl bei Junggesellen bzw. bei Jungfern vor, wie auch, der Reihe nach, bei solchen, die in Ehe leben. Anderswoher man kann immer frisch und sehr lebendig bleiben sowohl in Ehe, wie auch im Zölibat. Die Treue zumindest der entschiedenen Mehrzahl der Priester, Ordensmänner und Ordensfrauen – dem freiwillig angenommenen Zölibat ‘zerreißt’ niemanden von ihnen, noch führt sie aus diesem Grund zu geistigen Abweichungen. Dabei entfremdet das Zölibat keinesfalls vom Verharren im Zentrum selbst des Lebens. Es stumpft auch die Empfindsamkeit für körperliches und sittliches Elend nicht ab. Im Gegenteil, das Leben im Zölibat „um des Gottes Reiches willen” ist fähig genug, die Empfindlichkeit eines Gottes Dieners noch mehr einzuschärfen und ihn bedeutend näher des Lebens zu stellen, als es in vereinfachter Wertung des religiösen, für die Kirche unfreundlichen Lebens, scheinen könnte.

(v kB)
So sieht das Leben für den Alltag für die armen Leute in vielen Ländern aus, zumal der sog. Dritten Welt. Hier gibt es kein Wort von Lehre, Schuler, Lesen. Es bleibt das Heranwachsen auf dem Schoß der Natur und Eroberung der Nahrung ... nicht selten mit Kraftaufwand: um die grundlegenden Lebensbedürfnisse zu befriedigen und irgendwie überleben. – O Jesus, erbarme Dich dieser, denen es nicht gegeben war, Dich kennen zu lernen, den einzigen wahren Gott ...

Zu vielsagenden dessen Beispielen werden die Heiligen der Zeit von heute. Sowohl diese, die zur Ehre der Altäre erhoben worden sind und die im Strudel selbst des Lebens tätig waren, wie auch diese, die weiter unter uns leben. Ihr Verständnis der menschlichen Aufschwünge und des menschlichen Elends, dieses im Bereich der Geschlechtlichkeit, der Sünde und Heiligkeit nicht ausgenommen, wie sie mit dem Leben in Ehe und der Problematik der Verlobungszeit zusammenhängen, versetzt die Außenstehenden in Staunen. Es genügt dafür die weltweit reichende Tätigkeit der anderswo äußerst armen Hl. Mutter Teresa von Kalkutta zu betrachten. Diese Heiligen, wie auch alle, die dem Wort Christi hingegeben sind, drücken sich nicht nur vom Dasein bei denjenigen nicht, die der Stütze bedürfen, sondern gehen ihnen geradeaus entgegen. Sie wecken Bewunderung mit ihrer Kenntnis um die modernen Brennfragen, wie auch ihrer Gewandtheit bei ihrer menschlichen und nach Gottes Sicht erfolgenden Lösung. Besonderes dessen Beispiel ist das ganze Leben des Heiligen Papstes Karol Wojtyła, als Papst Johannes Paul II. bekannt (1920-2005).

Der Christ, der sich dank dem „Glaubens-Sinn” (LG 12.35.52; FC 5.73) für die Gabe des Heiligen Geistes öffnet, versteht auch, warum die Verlorenen, und zugleich Suchenden – Jesus Christus annehmen und Ihm ihr Vertrauen schenken. Daran knüpft Johannes Paul II. an in seinem Brief an die Priester zum Gründonnerstag 1979, wenn er schreibt, dass der Priester „... den Menschen und all ihren persönlichen, familiären und sozialen Problemen nahestehen [soll] ... ‘auf Priesterliche Art und Weise’ ...”  (LK-1979, 7).

Niemand verfällt in Krankheit, wenn er das Gebot Christi ins Leben – mit Liebe – umsetzt. Es ist gar nicht schwer, die Keuschheit auch im Brautleben zu bewahren. Die Keusch- und Reinheit in Gedanken, Worten und Taten verleiht einen besonderen Glanz sowohl der Jugendlichkeit, wie auch dieser einzigartigen Lebensstufe: der Zeitphase der Verlobung.

(7,6 kB)

H.   IM KAMPF UM TREUE IN KEUSCHHEIT

(6 kB)

1. Aneignung des Wissens
um Elternschaft und Liebe

Auf der Stufe der Brautzeit, d.h. der Lebenszeit, die seriöse auf Ehe und Familie eingestellt ist, soll ganz besonders die Thematik der Liebe, der Elternschaft und der damit zusammenhängenden Einzelheiten gründlich studiert werden. Das erfolgt großenteils dank dem Studium einer entsprechenden Lektüre, mit Diskussion über diese Fragen und bei intensiver Weiterbildung der nötigen Themen. Nur dass es auf würdige Art und Weise geschieht, mit Ehre vor dieser von Gott besonders behüteten Domäne: des Geheimnisses sowohl des Lebens, wie auch der Liebe.

Eine der grundsätzlichen, mit der Ehe zusammenhängenden Fragen, in denen es gilt die Fortbildung mit aller Verantwortung fortzusetzen, besteht auf dem nicht nur Lesen, sondern der gründlichen Beherrschung einer der natürlichen Methoden der Empfängnisplanung. Kenntnisse in diesem Bereich sollen in der Ehe nicht dazu dienen, dass die Ehegatten vor Elternschaft systematisch weichen, sondern dass sie die Zeit der aufeinander folgenden Empfängnisse nach Gottes Sicht und Erwartungen berechtigt verteilen (FC 33).

Der Heilige Vater endet seine allgemeinen diesbezüglichen Empfehlungen mit der Bemerkung um die christliche Sicht der Keuschheit. Es geht um die Authentizität der Liebe als Liebe:

„In christlicher Sicht besagt Keuschheit keineswegs
eine Verdrängung oder Missachtung der menschlichen Geschlechtlichkeit;
sie bedeutet vielmehr eine geistige Kraft,
die die Liebe gegen die Gefahren von Egoismus und Aggressivität zu schützen
und zu ihrer vollen Entfaltung zu führen versteht” (FC 33; und: 35).

Die Päpstlichen Worte bestimmen den Standpunkt der Kirche in Fragen wissenschaftlicher Untersuchungen, die im Bereich u.a. des Fruchtbarkeitsrhythmus unternommen werden. Die Kirche fördert entschieden sachliche Untersuchungen der Medizinwissenschaft auf diesem Gebiet. Sie ermöglichen „eine genauere Bestimmung des Fruchtbarkeitsrhythmus der Frau” (FC 35; EV 97). Ziel dieser Untersuchungen besteht darin, dass dank solchen Wissens „den Eheleuten eine wirksame Hilfe gebracht werden kann”, die es ihnen ermöglicht, ihre Liebe so zu erleben, dass die „Struktur und das Ziel des ehelichen Aktes, der sie zum Ausdruck bringt, geehrt wird” (FC 35; s. dazu ob.: Annahme oder Niedertretung der Struktur und Dynamik des Aktes – und noch: Ethische Voraussetzungen des Aktes im Besonderen. – Diese Thematik wurde schon des Öfteren auf unserer Homepage erörtert). Die Förderung der Kirche betreffs der natürlichen Methoden hängt mit der Möglichkeit zusammen, dass das Wissen bezüglich des biologischen Rhythmus der Fruchtbarkeit verantwortlich angewandt werden kann. Das lässt die miteinander verflochtenen Ausrichtungen des Aktes in gegenseitigen Einklang zu bringen: sein „Zwei-zu-Einem-Fleisch” mit der untrennbar mit ihm verkoppelten elterlichen Potentialität.

Hier endet die Zuständigkeit des Magisteriums der Kirche in diesem Bereich. Die Kirche ermutigt dringend, den Fruchtbarkeitsrhythmus als Gabe des Schöpfers selbst zu benutzen. In vielen Fällen wird die tatsächliche Anwendung des Wissens um den Fruchtbarkeitsrhythmus Frage des Gewissens. Es wird dann also das Gewissen unter Sünde binden, indem es so Voraussetzung sein wird, dass eine gültige Lossprechung erlangt werden kann. Das Lehramt der Kirche kann dagegen nicht verpflichten, dass irgendeine konkrete unter den zur Wahl bestehenden, insbesonderen Natürlichen Methoden, angewandt werden soll – und das tut es auch niemals. Ein vollbewusstes Erleben des Zyklus und die Wahl nicht nur des Jahres, sondern auch des konkreten Tages, um der Nachkommenschaft den Anfang zu schenken, entspricht völlig der Würde der Ehegatten als „freien und verantwortlichen Mitarbeitern Gottes des Schöpfers” (HV 1).

Frühere Eheleute haben über keine solche Chance verfügen können, was das Wissen um natürliche Methoden der Empfängnisplanung geht – im Gegenteil zu diesen, die Jetztzeit leben.
– Hier eine der Stimmen in dieser Beziehung:

[Brief: III.1983] „Ich schreibe an Sie, Herr Pater, betreffs der BOM [Billings-Ovulations-Methode]. Ich bin 29 Jahre alt, verheiratet, wir haben zwei Kinder (2 i 7 Jahre alt). Im vergangenen Jahr waren Sie, Herr Pater, in unserer Gemeinde. Es ist mir gelungen, von Ihnen eine Kleinschrift zu bekommen „Zyklenphasen nach der BOM”. Bis zu dieser Zeit haben wir Verhütungsmittel angewandt, zugleich aber haben wir uns auch nach der Kalender-Methode gerichtet. Ab dieser Stunde an, da ich Ihre Schrift über die BOM erhalten habe, begann ich mit täglichen Notizen meiner Symptome. Anfangs schien mir alles schwierig zu sein, doch bald hat es sich gezeigt, dass es damit gar nicht so schlimm ist. – Ich begann nach der genannten Methode zu leben, anfangs noch nicht ganz sicher, und ab und zu gibt es bei uns noch Verhütungsmittel. Wir möchten keine weiteren Kinder mehr haben ... Ich glaube, dass falls ich diese Methode etwas ausführlicher kennen zu lernen imstande wäre, wäre es uns leichter sie anzuwenden. Ich habe niemanden, an den ich mich damit wenden könnte, so dass ich Ihnen sehr dankbar wäre ... Ich möchte die BOM so zu verstehen lernen, dass ich keine Kontrazeptionsmittel mehr anzuwenden bräuchte und so keine Todsünde begehe, denn gerade deswegen kann ich meistens die Heilige Kommunion nicht empfangen. Ich bitte Jesus und die so gute Muttergottes mit Gewissensbissen und großem Schandempfinden um Verzeihung und eine neuerliche Annahme. Helene ...".

Es kann vorkommen, dass die Lektüre im besprochenen Bereich, auch wenn sie als Fortbildung betreffs der Fragen über die Physiologie des Zyklus, der Elternschaft und des Verkehrs unternommen wird, nicht allzu erwünschte Nebenwirkungen auf die Vorstellungskraft und den Leib auslöst. Sollte es sich zeigen, dass die anderswo nützliche, oder selbst notwendige Lektüre, samt dem Studieren der dazugefügten Abbildungen, trotz verantwortlicher Absicht, erregend wirken sollte, soll man das Lesen Jetztzeit am besten beiseite legen. Das weitere Studium kann nach einer gewissen Pause fortgeführt werden – nach innerer Beruhigung der sich unwillkürlich weckenden Erregung, und nach erneuert gereinigter Absicht.

Es ist dagegen nicht erlaubt, dass man sich auf beabsichtigte Erregung mit leidenschaftserhitzender Lektüre aussetzt, wenn diese nicht zum Studium erwählt wird, sondern dahin abstimmt, die Vorstellung mit obszönen Fassungen zu überhäufen. Das betrifft sowohl die Aktivierung von Filmen, bzw. Porno-Magazinen, wie auch dieser Art Schriften, und anderseits das Surfen im Internet und Öffnen von Seiten mit Pornobildern und Darstellungen. Dasselbe gilt für das Anschauen von Fernseh-Video-Pornoprogrammen u.dgl.

Die Forderung, dass solche Lektüre und solche Bilder-Filme u.dgl. nicht angeschaut werden verpflichtet im Gewissen nicht nur junge Leute, sondern aus demselben Prinzip ebenfalls die Erwachsenen. Gott kann sich unmöglich nicht um die Würde des Menschen selbst einsetzen: des Mannes und der Frau, wie auch um die Würde der Liebe, die Gabe der Person sein soll, nicht aber geschändete ‘Ware’, berechnet auf sexerrengenden Export menschlichen Rohstoffs. Jede lüsterne Betrachtung und beabsichtigtes Anschauen solcher Darstellungen bzw. Auffassungen ist objektiv genommen Todsünde. Es kann auch leicht zur Selbstbefriedigung infolge der steigernden Erregung führen.

Ganz anderes ist es, wenn man ein unanständiges Bild unabsichtlich zu ‘sehen’ bekommt, ohne das Anschauen bewusst weiter zu verfolgen. Dagegen anders ist die Lage, wenn sich ab gewissem Augenblick das Bewusstsein einschaltet, wie auch der Wille, der Obszönes auf erregende Art und Weise zu betrachten vor hat. Erst ab diesem Moment beginnt die Möglichkeit, eine Sünde gegen das VI., oder IX. Gebot zu begehen.


ANMERKUNG. Porno usw. – Der Problematik der Pornographie und der ethischen Bewertung betreffs der Anschauung sei es der Pornographie, sei es der Erotik – sind mehrere Fragmente der hiesigen Homepage gewidmet. sieh dazu u.a.:
S. PORTAL (lp33.de), im Verzeichnis - Abteil ‘B-17’ – der berühmte, sehr sorgfältig geschriebene Hirtenbrief des Bischofs FINN, USA, gewidmet der Frage der Pornographie: „SELIG, DIE REINEN HERZENS SIND”. Und unmittelbar ebd. weiter: Weg zur Hölle (nur poln.). – Sieh auch: Ehe und Blättern in ‘Porno’. – Und noch: Erotik und Porno – und: PORNO-BILDER UND ANBLICKEN SEINER SELBST NACH DEM MASS GOTTES EBENBILDES.
Und positiv das Büchlein des hier Schreibenden - in PDF-Ausgabe deutsch (englisch und polnisch): „Der Ehe zum Angebot” ponische Ausgabe: PALLOTTINUM, Poznań 2021.
.

(14 kB)

RE-Lektüre: VI.Teil, 1.Kapitel, Datei ‘d’.
Stadniki, 20.XII.2014.
Tarnów, 23.V.2022.


(0,7kB)        (0,7 kB)      (0,7 kB)

Zurück: INHALTSVERZEICHNIS



E. ENTSCHEIDUNG IN KEUSCHHEIT ZU VERHARREN

1. Ob wirklich ohne irgenwelche Liebkosung?
Was mit übrigen Liebkosungen?
Ob tatsächlich keine Küsse?
Und Liebkosung am Busen?
2. Wunsch oder Entscheidung
Ob unwiderrufliche Wahl
Vom Briefaustausch mit Christine-Wladek
Christine-Wladek: Briefe
Liebe und die Meinung des Milieus

3. Noch einmal: Erweise der Zärte-Liebe
Erweise von Liebe und Liebkosungen
Judas-Kuss
Kuss als Zeichen der Liebe und sein Missbrauch
Feinfühligkeit der Liebe und Berührungen

F. WEITERE BEISPIELE DES RINGENS UM DIE KEUSCHHEIT

Von Briefen Agnes-Christian
Vertrautes von Ania und Wieslaw
Herbeiführung der Entladung ...

G. GEHORSAM CHRISTUS GEGENÜBER UND DIE GEISTIG-KÖRPERLICHE GESUNDHEIT

Angst um die physiologischen Richtigkeiten
Von der stürmischen Korrespondenz Frau Cälina
Verkehr kann keine Sünde sein
Jungfräulichkeit ist nichts Kostbarstes
Wehtuende Hoden ...
Versuch einen Standpunkt angesichts der Vorwürfe von Frau Cälina anzunehmen
Beiderseitig entfachte Spannung
Im Ruf zur bräutlichen Reinheit

H. IM KAMPF UM TREUE IN KEUSCHHEIT

1. Aneignung des Wissens um Elternschaft und Liebe
Wort von Fr. Helene über den biologischen Fruchtbarkeitsrhythmus


Bilder-Fotos

Abb.1. Neue Basilika in Guadalupe
Abb.2. Brasilianische Kinder aus den Favelas
Abb.3. Gottesmutter von Guadalupe (s. Text darunter)
Abb.4. Kurz vor der Trauung – Lublin 2011
Abb.5. Gefährlicher Wisent kam vom Wald um Gras zu zupfen
Abb.6. Vernachlässigtes Kind – Jordanien