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VERMERK: Abkürzungen zur angeführten Literatur s. Literatur

Verzierung

Das Letzte Abendmahl

Auch Jesus setzte sich zum feierlichen Pascha-Mahl. Die Apostel merkten irgendwie, dass Er ihnen dieses Mal das Paschamahl besonders sorgfältig vorbereiten hieß (s. z.B. Mk 14,12ff.). Für den Meister von Nazaret war es im wörtlichsten Sinn sein letztes Abendmahl mit seinen Jüngern.

Allerdings gegen das Ende dieses feierlichen Mahles wechselte Jesus unerwartet die weiteren, gewohnheitsmäßig seit altersher angenommenen Zeremonien. Jesus überging in Gründung einer ‘Neuen Wirklichkeit’, die zu dieser Stunde beginnen sollte. Die Apostel – und die anderen Anwesenden, die von den Evangelisten nicht deutlich erwähnt werden, wiewohl sie außer Zweifel ebenfalls an diesem Pascha-Mahl teilgenommen haben, bemerkten sofort dieses ‘Neue’ mit ihrem Scharfsinn. Mit einer sie ergreifenden Angst, aber parallel dazu nichtsdestoweniger bewusster, besorgter Liebe zu Ihrem verwundernden Rabbí, schauten sie und hörten gespannt zu. Sie waren sich um den besonders in letzten Tagen bis zum äußersten angewachsenen tödlichen Hass der Pharisäer und Saduzzäer gegen Jesus gut bewusst. In der Luft schien Bedrohliches zu schwingen. Man konnte selbst das Schlimmste für Jesus, und bestimmt auch für sie selber vermuten.

Dabei konnten sie den wunderlichen Aussagen Jesu gar nicht im Laufenden Schritt halten. Des Öfteren konnten sie schwer darauf kommen, worüber Ihr verehrter Rabbí eigentlich spricht. Indessen Er sprach jetzt äußerst offen, dass die „Seine Stunde”, um derentwillen Er überhaupt gekommen ist, gerade schon da ist:

„Die Stunde ist gekommen, dass der Menschen-Sohn verherrlicht wird ...
Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein;
wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht ...” (Joh 12,23f.).

„Jetzt ist meine Seele erschüttert.
Was soll Ich sagen: Vater, rette mich aus dieser Stunde?
Aber deshalb bin Ich in diese Stunde gekommen ...” (Joh 12,27).

Einsetzung des Neuen Bundes

Ihr Meister, dieser „Menschen-Sohn”, der schon immer wieder so viel Unerwartetes und äußerst riskantes sprach, schien – wie sie es bemerkten, eine Neue Epoche einzusetzen. Schon früher sprach Er von der Gründung „seiner Kirche”. Er verhieß sie auf dem Felsen aufzurichten, den Er dabei deutlich kundtat. Dieser Fels sollte nämlich Petrus sein, der sich übrigens sowieso im Grund genommen immer wieder als der Erste meldete.

Jetzt aber bemerken die Teilnehmer dieses Jesu Pascha-Abendmahles, dass Ihr Meister etwas tatsächlich völlig Neues einsetzt. Er spricht vom Neuen – und Ewigen ... Bund! Und besiegelt diesen Inhalt mit unglaublichen Worten. Er spricht nämlich von dem Brot, das Er in seinen Händen hielt, ganz Verwunderndes: dass es SEIN LEIB ist, der für sie hingegeben wird. Unmittelbar danach sagt Er, der Reihe nach, vom Wein im Kelch, den Er in seinen Händen hielt, und von dem Er allen zu trinken gegeben hat, dass dieses Wein ... SEIN BLUT ist. Dass es das Blut des Neuen und Ewigen Bundes ist – zur Vergebung der Sünden. Er fügt noch die Anordnung hinzu, dass sie dasselbe zu „seinem Gedächtnis tun”.

Einmal mehr sind die Apostel mit den Worten Ihres sie ununterbrochen himmelweit überragenden Meisters bestürzt – und doch zugleich lassen sie sich von ihrem Inhalt hinreißen.

Doch es kommt ihnen dabei aus ihrem Gedächtnis ganz spontan die Erinnerung zutage an die nicht so lange her von Ihrem Rabbí gesagten Worte bei der Brotvermehrung am See von Genezaret. Viele Zuhörer haben sie als ganz anstößig angenommen. Jesus sprach damals vom VERZEHREN seines Leibes und TRINKEN seines Blutes als Voraussetzung, das Leben – das ewige Leben zu erlangen (s. Joh 6,35-71).
– Die jetzt vernommenen Worte Jesu drangen ganz tief in ihre Herzen hinein, auch wenn sie wahrscheinlich außerstande waren die Gesamtheit des Geheimnisses, dessen es ihnen Zeugen zu sein gegeben war, zu begreifen.

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Der Hl. Padre Pio bei der Zelebration des Heiligsten Messopfers: Vergegenwärtigung des Opfers des Sohnes Gottes, der sich selbst dem Vater als Entsühnung für unsere Sünden und die der ganzen Welt dahingibt. Man kann die blutenden Hände von P.Pio sehen: Male der Stigmas, mit denen er von Gott gekennzeichnet wurde.

Alle Teilnehmer dieses Abend-Mahls wurden daselbst zu auserlesenen Inaugurationszeugen des Umbruchs in der Geschichte nicht nur Israels, sondern im wörtlichsten Sinn: der Geschichte der ganzen Welt. Es beginnt die Zeit des Neuen und Ewigen Bundes, den der Dreieinige der Menschenfamilie: Mann und Frau, dem Ebenbild Gottes, im Eingeborenen Sohn des Himmlischen Vaters und zugleich Menschgewordenen Gott Jesus Christus – anbietet.

Als erstes setzt der Menschen-Sohn das vielschichtige Sakrament der Eucharistie ein, samt allem weiteren, ohne das dieses Sakrament nicht bestehen könnte.
– Daher gilt alles, was gerade geworden ist, zugleich auch noch vom parallel eingesetzten zweiten Sakrament, und zwar vom völlig auf neuen, ganz anderen Grundlagen als es bisher war, gegründeten Priestertum dieses Neuen Bundes.
– Es sind die Anfangsstunden der daselbst von Jesus Christus gegründeten, und zugleich ‘aktivierten’  seiner Kirche.

Augenzeugen der eingesetzten Eucharistie

Im Rahmen unserer Erwägungen möchten wir uns jetzt auf die Einsetzung allein der Eucharistie beschränken. Wir erfahren von den gerade erörterten Ereignissen vor allem aufgrund der Berichte der Vier Evangelien. Es gibt offenbar noch andere ausschlaggebende Berichte in übrigen Schriften des Neuen Testaments mit Andeutungen an die Eucharistie und den Ritus des „Brot-Brechens” am „Ersten Tag der Woche”, d.h. am unseren heutigen Sonntag, an dem Jesus Christus von den Toten auferstanden ist und der unmittelbar auf den jüdischen Sabbat folgt (s. 1 Kor 10,17; 11,17-29; Apg 2,1.41f.; 20,7-12; Offb 1,10; DD 19-23). Aber auch andere Zeugnisse stehen uns zur Verfügung, u.a. von offiziellen Geschichtsschreibern der damaligen Zeit.
– Für uns ist offensichtlich vor allem die Apostolische Überlieferung darüber maßgebend. In ihr ist nämlich die ganze Offenbarung Gottes enthalten. Sie ist auch aufgrund der Einsetzung Jesu Christi selbst für die Deutung der Berichte der Heiligen Schrift – des Alten und Neuen Testamentes ausschlaggebend.

Die unter dem Anhauch des Heiligen Geistes geschriebenen Evangelien sind aber der Kirche geschenkt worden, angefangen ab etwa dem 50. Jahr n.Chr., letztlich nicht in der auch von Jesus angewandten aramäischen Volkssprache (wir übergehen hier die Problematik des ursprünglich wahrscheinlich aramäisch verfassten Matthäus-Evangeliums, das aber als vom Heiligen Geist inspiriert sowieso nur in griechischer Übersetzung besteht), sondern griechisch. Die Apostel gingen doch in alle damalige Welt und mussten die Gute Botschaft, d.h. das Evangelium Jesu Christi, in den immer weiteren Milieus vor allem in der überall bekannten griechischen Sprache darstellen.

Als Augenzeugen der Einsetzung der Eucharistie, und zugleich geführt vom Heiligen Geist, unter dessen Anhauch sie, bzw. die von Gott dazu erwählten Autoren (z.B. der Hl. Lukas), die Evangelien schrieben und sie verkündeten, wussten sie besten Bescheid darüber, WAS Jesus Christus, Ihr Göttlicher Meister, gesagt hat, und WIE der Sinn dieser seiner Worte verstanden werden soll. Zumal doch Jesus nach seiner Auferstehung im Rahmen der 40 Tage bis zu seiner Himmelfahrt mit ihnen geradeaus über die Verfassung, darunter auch über die Sakramente und andere Einrichtungen der seinen Kirche wesentliche Belehrungen übermittelt hat:

„Vorher [vor seiner Himmelfahrt] hat Er durch den Heiligen Geist den Aposteln,
die Er sich erwählt hatte, Anweisungen gegeben.
– Ihnen hat Er nach seinem Leiden durch viele Beweise gezeigt, dass Er LEBT.
Vierzig Tage hindurch ist Er ihnen erschienen und hat vom Reich Gottes gesprochen ...” (Apg 1,2f.).

Die griechische Fassung der Einsetzungsworte der Eucharistie

In den Evangelien, von denen hier gesprochen wird, werden also die Einsetzungs-Worte Jesu der Eucharistie in griechischer Sprache dargestellt. Die griechische Sprache war in dieser Zeit als die universell verwendete Sprache im Römischen Imperium anerkannt und gebraucht. Das gilt auch von den Provinzen, die von der Römischen Militär besetzt waren.

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In dieser Stunde erhält das Kind die Heilige Taufe: Jakarta: Ich taufe dich auf den Namen des Vaters – und des Sohnes – und des Heiligen Geistes ...

Die griechische Sprache des Altertums ist in ihrer grammatischen Konstruktion ungemein präzise. Diese Feststellung gilt auch vom sog. „Koiné diálektos” [allgemeiner griechischer Sprach-Dialekt], in dem die Schriften des Neuen Testaments verfasst sind. Deshalb kann es auch aufgrund dieser Tatsache allein keinen Zweifel geben, wie der Sinn der Worte ist, die Jesus Christus hier angewandt hat, auch wenn die Formulierung selbst der Einsetzungsworte, kraft derer die Verwandlung in der Heiligen Messe erfolgt, im Bericht der einzelnen Evangelisten unbedeutend sich unterscheidet. Das trägt aber nur umso mehr zur Bestätigung der Wahrheit des Ereignisses selbst bei, von dem die einzelnen Evangelisten berichten.

Das alles vorausgesetzt, können wir jetzt die Worte Jesu, in denen Er die Eucharistie eingesetzt hat, anführen und sie ein wenig genauer erwägen. Wir führen hier diese Worte in der Fassung an, wie sie vom Evangelisten Lukas übermittelt wurden.

Lukas war Grieche, von Beruf aus Arzt. Kein Wunder, dass er mehr denn die übrigen Evangelisten auf ‘wissenschaftliche’ Aspekte seiner Darstellung und ihre gut verifizierte Begründung empfindsam war. Er wusste nur allzu besten Bescheid darüber, was das heißt: eine unerschütterliche Dokumentation der schriftlich übermittelten Ereignisse zu liefern. Davon zeugt das Vorwort sowohl anfangs des von ihm geschriebenen Evangeliums (s. Lk 1,1-4), wie der Einführung zur Apostelgeschichte (s. Apg 1,1-3), deren er ebenfalls Autor ist. Schon ungeachtet der Tatsache, dass es zurzeit des auch von ihm geschriebenen Evangeliums noch viele Augenzeugen gegeben hat, die eventuell sofort einen laut begründeten Anspruch liefern konnten, falls nicht alles Geschriebene mit der Wahrheit übereinstimmen sollte.

Hören wir also, wie Lukas die Einsetzung der Eucharistie beim Letzten Abendmahl Jesu, am Vortag seiner Erlösungs-Passion dieses 28. Jahres „unserer Ära”, schildert:

„Und Er nahm Brot, sprach das Dankgebet,
brach das Brot und reichte es ihnen mit den Worten:
‘Das ist Mein Leib, der für euch hingegeben wird.
Tut dies zu Meinem Gedächtnis’.
[griech.: ... Toútó estin to sómá mou – to hypér hymón didómenon.
to poieíte eis ten emén avámnesin]
.

Ebenso nahm Er nach dem Mahl den Kelch und sagte:
‘Dieser Kelch ist der Neue Bund in Meinem Blut, das für euch vergossen wird’ ...”
[griech.: ... Toúto to potérion he kainé diathéke en to haímati mou
to hypér hymón ekchynnómenon]

(Lk 22,19f.; vgl. Mt 26,26ff.; 1 Kor 11,24ff.)
.

4. Der Leib
der sich hingibt
das Blut
das jetzt vergossen wird

Das angewandte griechische Partizip Passiv

Es ist merkwürdig, dass sowohl Lukas, wie übrigens die anderen Evangelisten ebenfalls, hier die Partizip-Form für das gebrauchte Zeitwort anwenden.

[Lk 22,19 – ... to hypér hymón didómenon
dieser (Leib) sich für euch hingebende: particip. passiv. von: dídomai];
Lk 22,21 – ... to hypér hymón ekchynnómenon
dieses (Blut) für euch sich ausgießende: partic.passiv. von: ek-chýnno].

Die griechische Formulierung wurde hier, im Text der deutschen Übersetzung (hier: Text der Einheits-Bibel; aber ähnlich auch in anderen Übersetzungen) schon etwas ‘verschönert’, aber daselbst nicht allzu exakt wiedergegeben. Die Übersetzung schiebt nämlich den Gedanken auf, als ob es um die Zukunft gehen sollte:

(0.6 kB)„... der hingegeben WIRD”;
(0.6 kB)„das ... vergossen WIRD”.

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Direkt nach dem Empfangen des Sakraments der Heiligen Taufe. Man kann bemerken, wie eine der Mädchen, die Cousine des Getauften, sich in ihrer Unschuld freut: sie selbst hat vor einem Jahr die Erste Heilige Kommunion empfangen dürfen.

Indessen die Anwendung des Partizips in solchem Zusammenhang weist nach der Konstruktion der griechischen Grammatik auf eine Aktion hin, deren Wirkung zurzeit weiter anhält. Es wird hier nämlich für beide Verwandlungsformen vonseiten Jesu das Passiv-Partizip (participium praesentis passivi) angewandt.

Die griechischen Worte des Evangelisten stellen schon offenbar eine Übersetzung ins griechische der aramäischen Wörter dar, weil doch Jesus selbst für den Alltag eben diese Sprache angewandt hat. Dennoch Lukas der Evangelist, gemäß seiner Ausbildung und Präzision als griechischer Arzt, musste eine sehr gewissenhafte Auskunft hinsichtlich der eigentlichen Bedeutung der Worte sammeln, die Jesus Christus gebraucht hat, bevor er jetzt dieses Ereignis – über das Letzte Abendmahl, in das Bericht seines Evangeliums umgeschmiedet hat. Er musste sich perfekt bewusst sein, warum er die Worte Jesu so, und nicht auf andere Art und Weise niedergeschrieben hat.

(0,38 kB)  Letzten Endes sollte also diese Wendung des Evangelisten betreffs der Verwandlung folgender auf genauere Weise übersetzt werden:

(0,13 kB)  „... (Das ist) Mein Leib, der Jetztzeit, eben in diesem Augenblick, sich als Gabe dahinschenkt
[wörtlich: der gerade Jetzt, in diesem Augenblick, sein Hingegeben-Werden erfährt: gr. didómenon] ...”

(0,13 kB)  „...(Das ist mein) ... Blut, das Jetztzeit, gerade in diesem Augenblick, sein Vergossen-Werden erlebt
[wörtl.: dieses Blut erliegt geradezu in diesem Augenblick dem Vorgang des Vergossen-Werdens = gr. ek-chynnómenon]”.

Es besteht kein Zweifel, dass die Hinsicht der Jetztzeit erfolgenden und zugleich fortwährend weiter bestehenden besprochenen Tätigkeit hier sehr prägnant hervorgehoben und betont wird.

Daselbst werden wir im Glauben, der nicht irren kann, sofort auf das höhere Nivau versetzt, auf dem sich die eigentliche Sicht des sich hier ereignenden Geheimnisses aufschließt, und das wir in seiner ganzen Tiefe abzulesen eingeladen sind.

Im Eucharistie-Opfer Jesu Christi, das von nun an fortwährend vergegenwärtigt wird und auf ganzer Erde bis zum Weltende gefeiert werden wird, erfüllt sich die Vorhersage vom Prophetenbuch Maleachi:

„Denn vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang
bis zu ihrem Untergang
ist mein Name groß unter den Völkern
und an jedem Ort wird meinem Namen ein Rauchopfer dargebracht
und eine reine Opfergabe
denn mein Name ist groß unter den Völkern,
spricht der Herr der Heerscharen” (Mal 1,11).

Die Identifikation von Brot-Wein mit Jesus selbst

Jesus sagt in den angeführten Einsetzungsworten auf keinen Fall, dass das Brot und der Wein – auf seinen Leib, auf sein Blut nur „bildhaft, bzw. symbolhaft hinweist”, d.h. als ob das Brot, das Er in seinen Händen hält, und dann der Kelch mit Wein, den Er ebenfalls in seinen Händen hält – seinen Leib und sein Blut nur zeichenhaft andeuten, bzw. an seinen Leib und sein Blut irgendwie nur ‘erinnern’ sollte. Hätte Er an solchen Sinn dieser Worte gedacht, würde Er hier eine ganz andere Formulierung angewandt haben.

Indessen hier stellt Jesus deutlich das Zeichen der Gleichung auf, bzw. mehr präzise: den Sinn der völligen Identifikation zwischen seinem Selbst – und dem in sein Selbst verwandelten Brot und Wein:

Das ist Mein Leib”;
griech.: Toutó estin to sóma mou...
hebräisch.: zëh hú’ gúphi ... (siehe dies [ist] mein Leib-meine Person;
guph: Leib, Bauch; Person; ein aram. Dingwort)
.

Das ist Mein Blut”
griech.: Toutó ... estin to haíma mou...
hebräisch.: zëh hú’ dámmi ... (siehe dies [ist] mein Blut; dam: Blut;
Überstzg des NT ins hebr.: Fr. Delitzsch, Berlin 1923)

(Mt 26,26.28).

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Erfreute ganze Familie samt verwandten Familien nach der Erteilung des Sakraments der Heiligen Taufe – zusammen mit dem Priester, der dieses Sakrament gespendet hat. Der Beweggrund der Hl. Taufe ließ sie alle – zum Andenken an die getilgte Erbsünde, weiße Anzüge anzuziehen: Zeichen der reinen Herzen, frei von Erbsünde und aller anderen Sünde.

Hat Jesus sovielmal seine Macht über die Natur bestätigt, darf unmöglich nicht angenommen werden, dass seine Worte auch in diesem Fall in ihrer wörtlichen Bedeutung verstanden werden sollen.

Übrigens Jesus hat das Geheimnis der Eucharistie schon früher vorverkündet. Schon viel früher hat Er sie als geradezu Nahrung-Trank seines Leibes und Blutes angesagt. Die Worte Jesu haben damals bei vielen Zuhörern eine starke Empörung und Anstoß geweckt. Die Leute murrten untereinander und begannen schlechterdings von Ihm wegzugehen, indem sie sprachen: „Was Er sagt, ist unerträglich! Wer kann das anhören” (Joh 6,60)!

Es schien, solche Schlussfolgerung – der heftigen Abneigung gegen Jesus, müsse spontan angenommen werden. Die Zuhörer fragten sich nämlich: Was möchte dieser Mensch eigentlich? Hat Er vor, uns zur Anthropophagie zu überreden [Menschenfresserei]?
– Wer von uns, Leuten des 20. oder 21.Jahrhunderts, würde in ähnlicher Situation nicht gedacht – und diesen Gedanken öffentlich geäußert haben, dass mit diesem Menschen wohl etwas nicht ganz ‘richtig’ ist und dass es unmöglich ist, dass dieser Mensch ‘normal’ sei, wenn Er mit so grellem Nachdruck von der Notwendigkeit spricht, dass der „Leib des Menschen-Sohnes gegessen”  und sein „Blut getrunken”  werden soll (Joh 6,51-56.60.66ff.).

Dennoch, Jesus zieht kein einziges seiner früheren Worte zurück. Vielmehr Er bestätigt umso auffallender, dass seine Worte auf radikale Weise, wörtlichst verstanden werden sollen:

„Jesus sagte zu ihnen: ‘Amen, amen, das sage Ich euch:
Wenn ihr das Fleisch des Menschen-Sohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.
Wer Mein Fleisch isst und Mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und Ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag.
Denn Mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und Mein Blut ist wirklich ein Trank.
Wer Mein Fleisch isst und Mein Blut trinkt, der bleibt in Mir, und Ich bleibe in ihm.
... Wie Ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der Mich isst, durch Mich leben’ ...” (Joh 6,53-57).

Sakramentale Vergegenwärtigung Jesu

Es bleibt uns nichts anderes übrig, als den Worten unseres Herrn und Erlösers im wörtlichsten radikalen Sinn unseren Glauben zu schenken. Wecken wir in dieser Situation einen Akt des Glaubens, ist er eine vollends begründete Antwort auf die „liebende Allmacht des Schöpfers” (DeV 33) auch in diesem Bereich. Auch wenn die gerade besprochene Tatsächlichkeit die Möglichkeiten unseres Denkvermögens überragt. Allerdings wir müssen einsehen, dass wenn auch dieses Geheimnis unseren Verstand überragt, kann derselbe Verstand keine irgendwelche Widersprüchlichkeit in all dem beweisen, was Jesus Christus spricht – und tut. Und was durch einen gültig geweihten Priester vergegenwärtigt wird, sooft er die Eucharistie feiert.

Indem also ein Priester bei der Zelebration der Heiligen Messe zur Konsekration der Gestalt von Brot und Wein kommt, wird sowohl unter der einen, wie auch der anderen Gestalt – der wahre ganze Jesus Christus – lebendig gegenwärtig: sowohl in seiner ganzen Gottheit, wie auch seiner ganzen Menschheit. Diese Feststellung gilt sowohl von der Gestalt des konsekriertem Brotes, wie auch des konsekriertem Weines.

Die ganze Zeit hindurch, sooft ein gültig geweihter Priester einen liturgischen Akt verrichtet, tritt er – bei all seiner menschlichen Unwürdigkeit und seinem persönlichen Elend – doch „in Persona Christi”  vor. Das bedeutet, dass er diese ganze Zeit hindurch die Person selbst des Erlösers auf sakramentale Art und Weise vergegenwärtigt. Besonders ‘greifbar’ wird das bei der Verrichtung eines jeden der sieben Sakramente, die Jesus Christus eingesetzt hat.
– Unter diesen Sakramenten wird das wohl ganz deutlich ‘sichtbar’ einerseits bei der Feier des Messopfers, und anderseits vielleicht noch deutlicher, weil gleichsam mehr ‘personal’, bei seinem Dienst im Beichtstuhl, d.h. bei der Lossprechung von den Sünden.

E.
VERGEGENWÄRTIGTER ERLÖSUNGSTOD
UND DIE
AUFERSTEHUNG

Verzierung

1. Verkündigung
des
Erlösungs-Todes
Jesu Christi

Eucharistie: Proklamation des Erlösungstodes

In Antwort auf die Worte, die der Priester bei der Zelebration der Heiligen Messe unmittelbar nach der Konsekration spricht: „Geheimnis des Glaubens” – sagt das Volk im Geist des Glaubens:

empt„Deinen Tod, o Herr, verkünden wir,
emptund Deine Auferstehung preisen wir,
emptbis Du kommst in Herrlichkeit”
.

(0,3 kB) Die Zelebration der Eucharistie wird vor allem „Verkündigung des Todes” Jesu Christi, selbstverständlich seines Erlösungs-Todes. Jesus sprach bei dem Letzten Abendmahl von seinem Leib „der sich hingibt”, von seinem Blut „das vergossen wird” [jetzt sein Vergossenwerden erfährt] – „zur Vergebung der Sünden” (Mt 26,28).

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„... Ich bin mit Christus gekreuzigt worden: nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir. Soweit ich aber jetzt noch in dieser Welt lebe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich für mich hingegeben hat. Ich missachte die Gnade Gottes in keiner Weise... ...” (Gal 2,19ff.).

Jesus setzt daselbst – mit Vorverlegung um einen Tag – die Vergegenwärtigung des Ihm zugefügten, von Ihm angenommenen Erlösungs-Todes am Kreuz, ein.

Die Kreuzigung Jesu Christi, des Sohnes Gottes und Menschensohnes, hat am Karfreitag jenes Jahres stattgefunden: jenes 33. Jahres der ‘unseren Ära’ [genauer: es war am 14. Tag des Monates Nisan (nach dem Jüdischen Kalender) im Jahr 28 der sog. ‘unseren Ära’].
– Ort, wo dieser damalige politisch-religiöse Mord vollstreckt wurde, war der Hügel Golgotha, der auch mit dem Namen ‘Kalvarienberg’ [das hebr. ‘golgotha’ und lateinische ‘calvaria’ bedeutet: Schädelstätte-Berg] genannt wird, ganz nahe bei den Mauern des damaligen Jerusalem.
– Prokurator über Judäa war damals im Namen der Kaiserherrschaft von Rom – Pilatus von Pont [26-36 n.Chr.]. Er war ‘staatlich’ befugt und verantwortlich, das Todesurteil über Jesus: durch Kreuzigung – zu fällen und es zu bestätigen. Er musste auch die Verantwortung für dieses Urteil auf sich nehmen, ganz ungeachtet von allem auf ihm ausgeübten Druck vonseiten der obersten jüdischen Würdenträger.

Sooft das Messopfer gefeiert wird, wird daselbst jedes Mal der Tod des Sohnes Gottes in seinem Mensch-Sein – „zur Vergebung der Sünden” und „für das Leben der Welt” (Joh 6,51) proklamiert und darüber hinaus vergegenwärtigt. Es ist wahrlich Geheimnis des Glaubens.

Es erfolgt hier nämlich nicht nur eine ‘geschichtliche’ Erinnerung an etwas, was es ‘einmal gegeben hat’ und woran, als in Abgründen der Vergangenheit längst Verschwommenes, noch gelegentlich angeknüpft werden darf. Jesus Christus ist nicht nur wahrer Mensch, sondern unbeschadet seines Kreuzestodes als Menschen-Sohnes (s. dazu: Apg 3,15; 2,22f.) ununterbrochen wahrer Gott: die Zweite Person des Dreieinigen Gottes. Seine Gottes Person umfängt beständig die zwei wesentlich verschiedenen Naturen: die Menschen-Natur und Gottes-Natur. Von dieser seinen Gottes PERSON fließt der unendliche Wert des vollbrachten Erlösungs-Werks.

Der Kreuzestod Jesu Christi ist zwar geschichtliches Ereignis, aber umso mehr Gottes Eingriff in die Welt- und Kosmos-Geschichte. Es ist Geheimnis, das erst auf der Ebene des Glaubens angenommen und begriffen werden kann. Das Kreuzesopfer, sakramental im Messopfer vergegenwärtigt, bleibt dauerhafte Besiegelung des Neuen und Ewigen Bundes, den der Dreieinige im Blut dieses Kreuzesopfers seinem lebendigen Ebenbild: Mann und Frau, anbietet. Daselbst wird das Kreuzesopfer Jesu Christi bleibendes Gut, das fortwährend weiterbesteht und Früchte des Lebens und der Liebe bringt.

Erlösungsopfer zu unserer Verfügung

Noch mehr, der Himmlische Vater hat uns in seiner Liebe und Besorgtheit, dass niemand der Menschen für ewig verloren geht – samt der Gabe seines Eingeborenen Sohnes auch dieses sein Erlösungsopfer zu unserer Verfügung gestellt. Wir können es also von nun an dem Himmlischen Vater gleichsam unser eigenes Versöhnungsopfer anbieten und Ihn „im Namen Jesu”, seines Geliebtesten Sohnes, um Verzeihung unserer Sünden und alle anderen Gnaden bitten.

Ausgerüstet mit solchem Opfer, können wir auf Entgegennahme sowohl unserer Anbetung, unseres Dankes, unserer Bitten und unserer Sühne zählen. Der Dreieinige schaut uns unwürdige Sünder dank dieses, in unsere Hände dargeschenkten Kreuzesopfers, nicht anders an, als nur „durch die Wunden” seines Eingeborenen Sohnes (vgl. Jes 53,5; TgF 60.1227.1190), der Sühneopfer für uns alle geworden ist (s. Röm 3,25; 1 Joh 1,2).

Das alles wurde möglich und ist zur ermutigenden Wirklichkeit geworden dank des von Jesus eingesetzten Geheimnisses der Eucharistie und zuengst mit ihm verbundenen Priestertums. Jesus ist nämlich mächtig genug, sein Erlösungsopfer, das Er als Gott beim Letzten Abend-Mahl schon sowieso um einen Tag vorverlegt und am nächstfolgenden Tag auf blutige Weise besiegelt hat, bei seiner Himmelfahrt – in die Ewigkeit mitgenommen zu haben.
– Vom Himmel her, also von außerhalb dieser Welt und unabhängig von ihr, vergegenwärtigt Er jetzt dieses sein einmaliges blutiges Erlösungs-Opfer im Sakrament der Eucharistie.

Das Messopfer, das von einem gültig geweihten Priester „in Person Christi”, d.h. in sakramentaler Vergegenwärtigung-Identifikation der Person Jesu Christi selbst gefeiert wird, bewirkt aufgrund Jesu Willens und Einsetzung, dass das einmalige Erlösungsopfer auf dem Kalvarienberg für jede Generation Jetztzeit geschieht und Jetztzeit greifbar erlebt werden kann, samt allen Jetztzeit davongetragenen ihren Früchten. Es geschieht an immer anderen Orten, auf immer anderen Weltkontinenten.
– Es ist aber niemals ein ‘anderes, zweites’ Opfer, sondern beständig dasselbe Kreuzesopfer vom Kalvarienberg. Nur dass es Jesus auf sakramentale Art vom Himmel her zur Verfügung dieser bestimmten Generation gegenwärtig macht, an diesem Ort, zu dieser Stunde der Weltgeschichte.

Wie gut es ist, dass Jesus die Einsetzungsworte so formuliert hat, dass die Apostel und Evangelisten es mit diesem Partizip-Passiv der Präsens-Zeit ins Griechische übersetzt haben. Dieser Leib des Gott-Menschen wird dauernd ‘im Laufenden’, gerade Jetztzeit „für euch dahingegeben”. Sein Blut wird zur Vergebung unserer Sünden gerade Jetztzeit, ‘im Laufenden’ – „vergossen”. Es ist das uns liebende, sich jetzt – als Lebensgabe – vergießende sein Göttlich-Menschliches Blut, das unser mit Sünden beflecktes Gewand in Gottes Augen rein wäscht (vgl. Offb 7,14).

Vor uns bieten sich fortwährend die Tiefen dieses Geheimnisses des Glaubens dar. Der Mensch müsste vor der Eucharistie – ob in der Messe oder außerhalb von ihr – voller Dank und Demut angesichts des hier zugegenden, seines Gekreuzigten, und doch Auferstandenen Erlösers, die Haltung einer dauernden Anbetung annehmen. Die Eucharistie, zumal im Messopfer, ist wahrhaft die bis zum Weltende ununterbrochen bestehende Proklamation des in Göttlicher Macht Jesu Christi jetzt sakramental erfolgenden Erlösungstodes des sich für uns und unsere Sünden dahingegebenen seines Leibes und jetzt sich vergießenden seines Erlösungsblutes „für das Leben der Welt”.

In seinem Kreuzestod und der darauf erfolgenden Auferstehung bietet Er uns dauernd die Chance, dass wir für die Sünde sterben, und mit Ihm zum neuen Leben auferstehen, gestärkt von seinem Göttlichen Leib, getränkt von seinem Göttlichen Blut.

2. Gestalt
des Brotes
Gestalt
des Weines

Weiter hingeopferter Leib, weiter vergossenes Blut

Dass es uns gleichsam leichter wird die Tatsache zu verstehen und sie zu Herzen zu nehmen, dass es hier um die sakramentale Vergegenwärtigung seines Erlösungs-Leidens und -Todes geht, wie auch der darauffolgenden Auferstehung „zu unserer Rechtfertigung” (Röm 4,25 – JB), benutzte Jesus zur Konsekration zwei gesonderte Gestalten: das Brot – und den Wein.

Der Menschen-Sohn wollte uns seinen in der Eucharistie, diesem Sakrament der Liebe, seinen sakramental vergegenwärtigten Erlösungstod höchst anschaulich darstellen.
(0,12 kB)  Der Leib kann so sehr zu Tode geschlagen werden, dass der Mensch letztlich ... stirbt.
(0,12 kB)  Anderseits, wenn jemand sein Blut verliert, hört er letztlich auf zu leben.

Wir glauben freilich mit göttlichem Glauben, dass Jesus sowohl unter der einen, wie der anderen Gestalt – in seiner Ganzheit verweilt: als der wahrhafte, lebendige, wahre Gott und wahre Mensch.
– Dennoch die Tatsache an sich, dass hier die zwei verschiedenen Wirklichkeiten: zuerst das Brot, und erst dann auch noch der Wein, ganz getrennt in den Leib und das Blut konsekriert werden, spricht außerordentlich anschaulich und gleichsam experimentell dafür, dass es sich hier in der Tat um Jesu gewaltsamen Tod handelt.

Jesus hat seinen zu Tode gemarterten, mit ausgesuchtesten Foltern zerfetzten Leib – für unsere Rechtfertigung in Gottes Augen wörtlich bis zum Letztlichen (vgl. Joh 13,1) dahingegeben. Sein Leib wurde zu Tode zunichte gebracht, es wurde mit ausgesuchten Foltern in Fetzen zerrissen. Mehr konnte es von Jesus Seiten ... nicht mehr gewidmet werden.

Jesus hat aber seine „Hingabe seines Selbst” auf solche Art und Weise vollbracht, dass sie keinesfalls in Vergangenheit verfallen ist: sie besteht weiter – und zwar auf sakramentale Art und Weise. Genau wie Er es in den Konsekrationsworten des Brotes zum Ausdruck gebracht hat. Dieser Sein Leib gibt sich nämlich weiter ununterbrochen dahin – zur Nahrung für seine menschlichen Brüder und Schwestern, oder genauer: zur Nahrung seiner Mystischen Braut, die Er am Kreuz in Liebe als Braut annimmt und sie ... mit eigenem Leib und Blut nährt.
– Nicht umsonst sagte Jesus früher an: „Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben – nicht in euch ...” (Joh 6,53).

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Johannes Paul II. Konsekration der Heiligen Hostie: Kraków-Łagiewniki, Tag der Einweihung des Sanktuars Gottes Barmherzigkeit, 17.VIII.2002 r. – Jesus, Sühneopfer für unsere Sünden und die der ganzen Welt! Erbarme Dich unser – und der ganzen Welt!

Parallel dazu hat Er sein Göttlich-Menschliches Blut bis zum letzten Tropfen hingeopfert, „um seiner großen Liebe willen, mit der Er uns liebte, auch uns, die wir tot waren durch Übertretungen ...” (Eph 2,4f.). Das heißt, dass sein Blut jetzt ebenfalls weiter „vergossen wird” und von Ihm „weiter herausfließt”: zum übernatürlichen Wohl eines jeden einzelnen der um so großen Preis Erlösten seiner Brüder und Schwestern im selben Mensch-Sein.

So formuliert es auch Jesus bei der zweiten Konsekration. Und zwar die Konsekrationsworte über den Wein im Kelch werden im biblischen Griechisch wieder mit dem Partizip-Passiv der Präsenz-Zeit ausgedrückt – als Blut, das ununterbrochen Jetztzeit weiter von Ihm dargeschenkt wird und ins Unendliche, für jede Generation, für jeden Menschen einzeln weiter fließt, „zur Vergebung der Sünden” (Mt 26,28).

So ist die Aussagekraft des in Evangelien angewandten Partizip-Passiv: „das jetzt ... vergossen wird ...”. Schon ungeachtet dessen, dass Johannes, der Augenzeuge der Kreuzigung seines Geliebten Meisters, zusätzlich auch noch davon berichtet, dass schon nach dem Tode Jesu seine Seite von einem der Soldaten mit der Lanze durchstochen worden ist, „... und sogleich floss Blut und Wasser heraus” (Joh 19,34), worin er die Erfüllung weiterer wichtiger Prophezeiungen erblickte.

Es macht dabei nichts aus, dass jedes Messopfer, wie überhaupt die Eucharistie auch außerhalb der Heiligen Messe, nicht nur den am Kalvarienberg am Kreuz sterbenden Jesus vergegenwärtigt, sondern zugleich auch Jesus den schon Auferstandenen. Denn noch unmittelbar vor seinem Erlösungstod konnte Er in Zusammenfassung des Ihm aufgetragenen, vollends erfüllten Erlösungswerkes, Seinem Vater die Meldung übermitteln: „Es ist vollbracht” (Joh 19,30).

Getrennt Leib, Getrennt Blut

Die besprochenen zwei getrennten Konsekrationen sind selbstverständlich keine Erfindung erst der Kirche. Es ist dagegen die wörtliche Erfüllung der deutlichen Anordnung Jesu Christi selbst, des einzigen Besitzhabers der Seinen Kirche. Jesus sagte nämlich damals, beim Letzten Abendmahl – den Aposteln, aber daselbst ihren Nachfolgern, den Teilnehmern am damals zu gleicher Stunde eingesetzten Sakraments des Priestertums: „Tut dies zu Meinem Gedächtnis” (Lk 22,19).

Der gerade besprochene Sinn der Eucharistie: die Vergegenwärtigung des Erlösungs-Todes Jesu am Kreuz, drängt sich noch zusätzlich auf, wenn der zelebrierende Priester kurz nach den beiden Konsekrationen die Gestalt des Brotes in seine Hände nimmt und die Hostie in zwei gleiche Hälften ‘bricht’. Hier ist der Grund, warum die Eucharistie und das Messopfer ursprünglich mit dem Namen bezeichnet wurde, der schon in den Apostelschriften vorkommt, dass die Jünger Christi sich nämlich „am Ersten Tag der Woche [am darauffolgenden Tag nach dem Sabbat, also am heutigen Sonntag] zum Brotbrechen” versammelten (vgl. Apg 2,42; Lk 24,35).

Allerdings damit sind wir noch keinesfalls am Ende. Denn gleich danach, wenn man die Feier der Heiligen Messe aufmerksam beobachtet, kann man bemerken, dass der Zelebrant jetzt die eine Hälfte der Hostie nochmals in seine Hände nimmt, davon ein Stückchen der Hostie abbricht, und dieses abgebrochene Teilchen des Eucharistischen Brotes in den Kelch mit Konsekriertem Wein, also in den Kelch mit Blut der Erlösung, versenkt. Das geschieht nach dem Gebet des Herrn (das gebetet, bzw. gesungen wird), d.h. nach „Pater noster – Vater Unser ...”.

Der Priester spricht jetzt die folgenden Worte aus: „Der Friede des Herrn sei allezeit mit euch!”  Gerade jetzt lässt er in den Kelch mit Christi Blut – das von der einen Hälfte der Heiligen Hostie abgebrochene Teilchen hineinfallen.

Dies ist zugleich ein weiteres Zeichen der Einheit von Leib und Blut des Erlösers. Wenn auch diese Gestalten bei der Konsekration gesondert verwandelt werden – wie es übrigens auch der Herr selbst beim Letzten Abendmahl getan hat, bilden sie den Einen und Selben Jesus Christus: den Sohn Gottes: diesen Menschgewordenen – Gemarterten – Gekreuzigten – Gestorbenen – Auferstandenen.

Jesu Tod am Kreuz

Wie gerade zur Erinnerung gebracht, kurz nach dem Tod Jesu Christi am Kreuz wurde seine Seite mit der Lanze des römischen Soldaten durchbohrt. Allerdings noch ganz kurz vor seinem Erlösungstod hat der sterbende Jesus aus sich einen letzten, lauten Ruf herausgeholt. Oder selbst es war vielleicht ein lauter Schrei. Jedenfalls die Anwesenden sind deswegen in Verwunderung geraten. Der Evangelist berichtet es folgender:

„Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach:
Vater, in Deine Hände übergebe Ich meinen Geist’.
Und als Er dies gesagt hatte, hauchte Er den Geist aus” (Lk 23,46 – ESt).

Erst nach diesem lauten Ruf „neigte Er [d.h. Jesus] das Haupt und gab seinen Geist auf” (Joh 19,30 – EinhB), d.h. Er starb.
– Bald danach ist an das mittlere Kreuz, an dem Jesus hang, der erwähnte römische Soldat herangetreten. Es musste der Führer des Exekutionskommandos sein. Mit dem Stoß der Lanze durchbohrte er die Seite des schon totgewordenen Jesus.

Dieses Einzelereignis wird vom Zeugen der Kreuzigung, Johannes, dem Geliebten Jünger des Meisters von Nazaret, mit besonderen Nachdruck hervorgehoben. Johannes fügt nämlich bemerkenswert hinzu: „... und sogleich floss Blut und Wasser heraus” (Joh 19,34). Er selbst sieht in diesem Ereignis die Erfüllung von zwei Prophezeiungen des Alten Testaments, was wir hier aber nicht näher erläutern möchten.

Erlösungstod Jesu am Kreuz und beim Messopfer

Wir kehren dagegen von neuem zur Zelebration des Heiligen Messopfers zurück. Die gesonderte Konsekration der Gestalt von Brot und dann von Wein, die zusammengenommen den Ein und Selben, ganzen Jesus Christus, den wahren Gott und wahren Menschen darstellen, erleichtert zweifelsohne zu verstehen, dass der höchste Moment der Heiligen Messe: die Verwandlung, wahrhaft den Erlösungs-Tod des Gottes Sohnes am Kreuz vergegenwärtigt.
– Das Einzelereignis selbst, dass der römische Hauptmann die Seite Christi durchstochen hat, lässt alle eventuellen Zweifel fallen und bestätigt zugleich, dass Jesus in der Tat wahrhaft ... gestorben ist. Sollte Er in diesem Augenblick noch gelebt haben, würde Er letztlich samt der durchstochenen Seite den letzten ‘Gnadenstoß’ erhalten haben. Mit anderen Worten, alle Zweifel betreffs des tatsächlichen Todes des Erlösers am Kreuz werden daselbst definitiv grundlos.

Bei der Heiligen Messe sind wir Zeugen der getrennten Konsekration der Gestalten: Brot und Wein. Bald nachher, nach dem Gebet ‘Vater Unser ...’, bricht der Priester die Hostie und lässt ein Teilchen von einer nochmals leicht abgebrochenen Hostienhälfte in den Kelch mit Blut Christi hineinfallen.
– All das lässt gleichsam ‘direkt’ den tatsächlichen Tod des Sohnes Gottes am Kreuz, selbstverständlich diesen Erlösungs-Tod, bewusst erfahren.

Der Tod selbst wurde dramatische Erbe der begangenen ersten Sünde, die auf Erden infolge der Niederlage der Ur-Eltern im Paradies erschienen ist. Jesus Christus, der Erlöser des Menschen, ist dazu gekommen, um sowohl die Sünde, wie auch den Tod dadurch zu bewältigen, dass Er gleichsam das eine, wie das andere Übel mit seiner Barmherzigen Allmacht ‘berührt’ – und es geheilt hat. Er war imstande es deswegen zu vollbringen, weil nur Er der Einzige – zugleich wahrer Gott ist, und ebenfalls wahrer Mensch.

Geheimnis des Todes: Trennung von Leib und Seele

Mit Dank benützen wir einmal mehr die tiefen Erwägungen Johannes Paul II. über die Beziehung zwischen dem Tod des Erlösers am Kreuz und dem Werk der Erlösung, das Jesus vollbracht hat und das Er bei der Feier der Heiligen Messe jedesmal von neuem vergegenwärtigt.

Der Heilige Vater bringt vor allem zum Bewusstsein, dass die Tatsache selbst der ‘Trennung’ der Gestalt des Leibes und Blutes Christi bei der Heiligen Messe auf den unvermeidlichen Vorgang hinweist, der sich in der Stunde ereignet, wenn der Mensch stirbt. In der Stunde des Sterbens kommt es nämlich zur Lostrennung von Leib und Seele, also zur Trennung der unsterblichen Seele vom Leib, mit dem sie bisher vereinigt war:

„Der Tod bringt den Zerfall der ganzen psycho-physischen
Persönlichkeit des Menschen mit sich.
Die Seele wird vom Leib abgerissen und lebt außerhalb von ihm,
dagegen der Leib erliegt allmählich der Zersetzung,
gemäß dem Laut jener Worte Gottes ...
Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren’
[Gen 3,19 – ESt] ...” (SD 15)
.

Im Fall Jesu Christi, spielt sich auch sein Tod, ähnlich wie alle seine anderen Handlungen, auf zusätzlicher Ebene des Geheimnisses ab. Es ist nicht Tod eines gewöhnlichen Sterblichen, sondern eines wahren Menschen und nicht minder des wahren Gottes.

Auch im Fall Jesu Christi hat im Augenblick seines Todes am Kreuz die wirkliche Trennung seines sterblichen Leibes – vom un-sterblichen Geist stattgefunden, das heißt die Losreißung des Leibes von seiner menschlichen Seele, die Jesus eigen war, wie es bei jedem Menschen der Fall ist.

Allerdings der Himmlische Vater sorgte auf besondere Art und Weise um den Leib seines Eingeborenen Sohnes, des Getöteten Erlösers des Menschen. Es musste nämlich auch noch diese Prophezeiung des Psalmisten erfüllt werden, auf die sich in Kürze die Apostel berufen werden, angefangen vom ersten Papst, dem Petrus dem Apostel – in seinem begeisterten Auftritt schon am Tag selbst der Sendung des Heiligen Geistes:

„... Aber Gott [der Vater] hat Ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt,
denn es war unmöglich, dass Er vom Tod festgehalten wurde.
David nämlich sagte über Ihn:
‘Ich habe den Herrn beständig vor Augen ... Darum freut sich mein Herz ...
und auch mein Leib wird in sicherer Hoffnung ruhen,
denn Du gibst mich nicht der Unterwelt preis,
noch lässt Du deinen Frommen die Verwesung
schauen’
[Ps 16(15),9f] ...” (Apg 2,24-27).

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Schöne Figur bei der Kirche der Herz-Jesu-Priester in Koszyce Małe bei Tarnów, 2017.

Und zwar in diesem Augenblick: des tatsächlichen Todes des Sohnes Gottes am Kreuz, ist der Heilige Geist, der Urheber der Personen-Union der Gottes Natur mit der Natur des Menschen in der Zweiten Person Gottes – von neuem mit seiner „liebenden Allmacht” (DeV 33) eingeschritten.

Und zwar der Heilige Geist hat in dieser Stunde eine neue Vereinigung der Zweiten Gottes Person zustande gebracht. Dieses Mal sollte es die Vereinigung der Zweiten Person Gottes getrennt mit dem getöteten Leib Jesu werden, und getrennt mit der unsterblichen Seele des Menschen-Sohnes.
– Mit anderen Worten, die Zweite Person Gottes ist im Zeitraum ab dem Tod Jesu Christi am Kreuz zeitweise getrennt mit dem Leib Jesu, und getrennt mit seiner Seele vereint.

Erst in der Stunde der Auferstehung bewirkt derselbe Heilige Geist die neuerliche Personale Vereinigung der menschlichen Seele des Menschgewordnen Sohnes Gottes – mit seinem Körper. Nur dass es dieses Mal mit dem Verherrlichten Leib des Sohnes Gottes in seiner Auferstehung werden wird.

Gewiss ist auch diese Realität symbolhaft in jener Hineinsenkung des abgebrochenen Teilchens der Heiligen Hostie in den Kelch mit dem Konsekriertem Wein dargestellt. Dieses Hineinsenken des Hostienteilches in den konsekrierten Wein erfolgt nach den Worten des Zelebranten: „Der Friede des Herrn sei allezeit mit euch”.

3. Universelle
Zugänglichkeit
des Opfers
am Kreuz

Wir sind uns klar: der Erlöser des Menschen hat das Heilige Messopfer als Vergegenwärtigung seines Erlösungs-Todes auf dem Kalvarienberg, dicht beim Eingangstor zu Jerusalem – ausnahmslos für alle Menschen eingesetzt. Die Erlösung ist Gabe, die allen Völkern und einem jeden Menschen einzeln angeboten wird. Es ist Gottes Gabe für alle geographische, soziale und kulturelle Milieus, für jede Zeitepoche und alle Zeiten, angefangen vom ersten Menschen – bis zum Ende der Welt. Dieser Wille des Dreieinigen erfährt niemals eine Änderung, da Gott der Dreieinige – Gott der Treue (bibl.: Wahrheit) in der Liebe zu seinem lebendigen Ebenbild ist.

Es ist ganz unmöglich, dass es einmal Wille des Dreieinigen sein sollte, dass irgendjemand für die Ewigkeit ... verloren geht. Gott hat immer nur das eine vor: „Er will, dass alle Menschen erlöst werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen ...” (1 Tim 2,4). Die Erlösung selbst beruht aber – wie es Jesus in seinem Hoherpriesterlichen Gebet, kurz vor Anbeginn seiner Passion klar in Worte geschmiedet hat, darauf: „Das ist das ewige Leben: Dich, den Einzigen wahren Gott zu erkennen und Jesus Christus, den Du gesandt hast ...” (Joh 17,3).

Jesus Christus wollte nicht zulassen, dass Ihm irgendjemand unter den Menschen irgendwann den Vorwurf machen sollte, er finde sich schon allein deswegen benachteiligt, dass es ihm nicht gegeben war, sich zu dieser Umbruchsstunde der Geschichte des Weltalls unter dem Kreuz gefunden zu haben. Dass es ihn dort um diese Stunde nicht gegeben hat, wann die „Gerechtigkeit – durch die Barmherzigkeit besiegt worden ist” (TgF 1572). So hat es nämlich Jesus in den Offenbarungen ausgedrückt, mit denen Er die Hl. Schw. Faustyna Kowalska geehrt hat.

Wie schon angedeutet, Jesus hat als Gott sein Erlösungs-Leiden und die Auferstehung in den Himmel mitgenommen. Jetzt, d.h. von außerhalb des Weltalls und unabhängig von der Zeit, bietet Er vom Himmel her dieses sein einmaliges, einziges Opfer vom Jahr 33 überall dort an, wo nur die Eucharistie von einem seiner gültig geweihten Priester gefeiert wird. Es wird dann immer dasselbe Geheimnis wiederholt, oder genauer: vergegenwärtigt, das heißt das, was auf unblutige Weise beim Letzten Abendmahl stattgefunden hat, und was dann am nächstfolgenden Tag, diesem schauderhaften Karfreitag, dem 14. Nizan, auf blutige Art und Weise am Kalvarienberg vollbracht worden ist.

Es wird also bei jeder Heiligen Messe ein und dasselbe Erlösungsopfer auf sakramentale Art und Weise vergegenwärtigt: für die betreffende Generation, für den betreffenden Ort und das betreffende Land. Der geweihte Diener Jesu Christi, der zu dieser Stunde „in Person Christi agit – Jesus Christus sakramental vergegenwärtigt”, bricht dabei einmal mehr das Brot Jesu „für das Leben der Welt” (Joh 6,51) .

Jede Zelebration der Heiligen Messe, sollte sie auch von kaum jemandem Anwesenden besucht bleiben, wird zum Strahlungszentrum, von dem aus der Erlöser die Früchte seines so teuer vollbrachten Erlösungswerkes von neuem mit Göttlichem Reichtum ausstreuen möchte. Voraussetzung, dass es Frucht bringt, ist allerdings, dass man sich auf diese geheimnisvolle Strahlung einstellt und die Bedingungen annimmt, die zum Erlangen des ewigen Lebens unumgänglich sind.

4. Musste
der Sohn Gottes
zu Tode gemartert
werden ?

Der Erlöser hat den Tod mit ganzer Bitterkeit der ihn vorangegangenen Martern ausgekostet. Die Qualen wurden Ihm, dem „Urheber des Lebens” (Apg 3,15) – von denen zugefügt, die Er geliebt hat als der „Gute Hirt”, der „sein Leben für die Schafe” hingibt (Joh 10,11). Entsetzlich und schauderhaft ist die Tatsächlichkeit, die aber umso mehr zu reumütiger Dankbarkeit und ununterbrochener Hymne des Anvertrauens, auf Ihn, den Menschen-Sohn, mobilisiert, dass es erst dieses blutige Opfer des Gottes Sohnes geben musste, dass der Mensch, der doch Gottes Braut sein sollte – endlich versteht und es sich zum Herzen nimmt, was für eine entsetzende Wirklichkeit die Sünde darstellt, die letztlich unversöhnlich zum Verlust des ewigen Lebens führt.

Sooft wir das alles sehen und das Antlitz des um unserer Sünden willen leidenden Gottes Sohnes betrachten – dieses Antlitz, das wir bei jedesmaliger Feier des Mess-Opfers unmöglich nicht erblicken können, finden wir uns genötigt, sich mit dem Empfinden zutiefst zerknirschten Herzens für Ihn aufzuschließen, aber zugleich auch auf diesen unseren Erlöser total zu anvertrauen, worauf Er gerade so sehr wartet. Dann können wir Ihn nur noch anrufen, wie es so viele getan haben, die sich zu seiner Lebenszeit an Ihn in ihrem vielfältigen Elend gewandt haben:

„Jesus, Du Sohn Davids,
hab Erbarmen mit uns – mit mir!”
(Mk 10,47; vgl. Mt 9,27; 15,22; 17,14; 20,30f.; Lk 18,38f.).

Es hat offenkundig keine andere Art und Weise gegeben, dass das zweifache Grund-Übel besiegt werden kann, das Erbe der Ur-Sünde am Ur-Anfang des Menschen geworden ist, und zwar das Übel der Sünde – und des Todes, das den Menschen ab seiner ersten Sünde im Paradies überfallen hat, als dieser das Vorhaben der Liebe Gottes zurückgewiesen hat. Es musste den Gottes Sohn geben, der vom Himmel hinabsteigen musste, um Mensch zu werden. Erst so erschien die Möglichkeit, dieses zweifache Übel an seinen Wurzeln selbst zu berühren.

Johannes Paul II. sagt in seinem Apostolischen Schreiben über den „Christlichen Sinn des menschlichen Leidens”, indem er den Johanneischen Gedanken über Gott weiterführt, der „die Welt so sehr geliebt hat, dass Er seinen Sohn dahingegeben hat ...” (Joh 3,16):

„Der Mensch ‘geht zugrunde’, wenn er das ‘ewige Leben’ verliert. Das Gegenteil des Heiles ist also nicht das Leiden allein – irgendwelches Leiden, sondern das endgültige Leiden: der Verlust des ewigen Lebens, das Verstoßenwerden durch Gott, die Verdammnis.
– Der Eingeborene Sohn wurde der Menschheit gegeben, dass Er den Menschen vor allem vor diesem endgültigen Übel und endgültigen Leiden schützt.
In seiner Erlösungs-Sendung soll Er also dieses Übel an seinen transzendentalen Wurzeln selbst berühren, von denen her es in der Geschichte des Menschen hervorwächst. Jene transzendentalen Wurzeln des Übels befinden sich in der Sünde und im Tod, diese liegen nämlich dem Verlust des ewigen Lebens zugrunde
– Die Sendung des Eingeborenen Sohnes besteht auf der Überwindung der Sünde und des Todes.
Er überwindet die Sünde mit seinem Gehorsam bis zum Tod.
Den Tod aber überwindet Er mit der Auferstehung” (SD 14; vgl. auch: DiM 8; usw.).

An diese Gedankenfolge werden wir noch einmal, genauer – im nächsten, V.Teil unserer WEB-Site zurückkehren müssen (es wird besonders in seinem 3. und 4.Kapitel erwogen).

5. Er ist gestorben
um zu auferstehen
und
das ewige Leben
anzubieten

Die Person Jesu Christi ist Gottes Person. Jesus ist also nicht nur wahrer Mensch, sondern umso mehr wahrer Gott: der Wesensgleiche in selber Gottheit mit dem Vater und dem Heiligen Geist.
– Daselbst stellt aber der Tod an sich für Ihn gleichsam ‘kein’ Problem dar. Offensichtlich nicht im Sinn, als ob Er den Schmerz ‘nicht empfinden’ sollte, als Er grauenhaft gegeißelt wurde, mit Dornen gekrönt wurde und unter schauderhaften Qualen am Kreuz starb ...

Das alles hat Er als wahrer Mensch erfahren: als Menschen-Sohn. Und doch, nur Er konnte von Sich sagen, indem Er zugleich wahrer Gott war: „Ich Bin – die Auferstehung und das Leben” (Joh 11,25).
– Daher wird in erster Reihe Er Selbst von den Toten Auferstehen. Auf solche Art und Weise versetzt Er den Todesstoß ... dem Tode selbst ... (1 Kor 15,54f.; DiM 8).

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Straße im Wald – überall duftende sprießende Pflanzen und frische Luft der Waldbäume.

Aus Gottes Anhauch sendet Johannes Paul II. im Juni 1981, in zwei Monaten nach dem Attentat auf sein Leben, von der Klinik Gemelli in Rom eine Botschaft an die Teilnehmer des Internationalen Eucharistischen Kongresses zu Lourdes (16-23.VII.1981). Er sprach damals u.a. mit folgenden Worten, die Fülle von Hoffnung strahlen:

„Die Taufe wirkt es auch, dass ihr ... ‘priesterliches Volk’  werdet [1 Petr 2,5]. Dank dieser Eigenschaft ist jeder von euch gerufen, sich selber als reichliches Opfer, die dem Vater in Christus gefällt, dahinzugeben. Zu euch gehört es sich, dass ihr eurer Teilnahme an der Eucharistie denselben Sinn gibt, wie ihn Christus seinem Opfer eingeprägt hat.
Er ist nicht dazu gestorben, um zu existieren – aufzuhören, sondern um zu auferstehen ...” (Johannes Paul II., Rom, Gemelli, an die Teilnehme des Eucharistischen Kongresses zu Lourdes, s. OR-P 2 [1981/19/7] 3).

Der Heilige Vater hat hier ungemein treffend den Glauben auf den Inhalt der Akklamation ausgedrückt, die bei jeder Heiligen Messe ertönt: „Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und Deine Auferstehung preisen wir, bis Du kommst in Herrlichkeit”. Denn wer die Eucharistie empfängt, empfängt zugleich das Angeld des Himmels, wie es der Erlöser selbst ansagt:

„Wer Mein Fleisch isst und Mein Blut trinkt, hat das ewige Leben,
und Ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag” (Joh 6,54).

Der Himmlische Vater erkennt in den Jüngern Christi in der Stunde ihres Todes mit Leichtigkeit das Bild seines Geliebten Sohnes. Jesus wandelt sie in Sich um, sooft sie Ihn mit Glauben empfangen, wobei sie auf ihr Gewissen ‘bedenken’ (vgl. 1 Kor 11,28f.). Daher wird die Eucharistie – ungeachtet ihrer vieler anderer gesegneter Wirkungen, die wahre Gewähr und „Bürgschaft” für das ewige Leben.

F.
LIEBE
„... BIS ZUM LETZTEN”:
EUCHARISTIE
UND
DIE EHE

Verzierung

1. „Bis zum Letztlichen
Jesu
in der Eucharistie
Bis zum Letzten
der Ehegatten

Auf unserer WEB-Site berücksichtigen wir in besonderer Weise Eheleute und jene Personen, die sich zum Sakrament der Ehe vorbereiten, wiewohl doch nicht nur sie. Es ist angewiesen, im Anschluss an die Situation der Eheleute – auch noch dem Sakrament der Eucharistie die Aufmerksamkeit zu widmen: sowohl hinsichtlich der Teilnahme an der zelebrierten Heiligen Messe, wie auch der empfangenen Heiligen Kommunion, und selbstverständlich mit Berücksichtigung des Anbetungs-Gebetes vor Jesus – sowohl in der Kirche vor dem Tabernakel, wie bei sich zu Hause, und überall woanders.

Die Teilnahme an der Heiligen Messe und der Empfang der Eucharistie in der Heiligen Kommunion wird zu ganz besonderer Erfahrung für Eheleute als Ehepaar, die mittlerweile vielleicht auch schon Eltern geworden sind. Das Band, das Mann und Frau bindet, ist Band des dauerhaften Bundes ihrer Liebe und ihres Lebens. Ganz unabhängig davon, wie manche Personen bzw. Milieus die Institution der Ehe betrachten, ob einzig als sog. ‘Partnerschaft’, oder auch nur ‘Beziehungen’, die zu jeder Zeit gewechselt werden können. Derselbe Gott spricht im Gewissen sowohl der Gläubigen, wie Ungläubigen und Nicht-Christen, samt der ganzen Verantwortung sowohl für die Liebe, wie für das Leben, deren einziger Besitzhaber immer nur Gott bleibt.

Die Ehe entsteht auf der Grundlage des einander gegebenen WORTES – angesichts Gottes und bevollmächtigter Zeugen: dass diese beiden in Ganzheitlichkeit ihrer gegenseitigen Hingabe aneinander treu bestehen werden, um sich einander das unbeschränkte Gut zu sichern – „bis der Tod sie trennt”. Die Liebe kennzeichnet sich damit, dass sie dauernd über das eigene Selbst einen Strich führt, dagegen das Gut dieses anderen anstrebt, das sich offenbar im Band befindet, das mit Gottes Geboten bestrahlt ist. Dieses Gut besteht letztlich darin, dass diesem Anderen – und selbstverständlich sich selber ebenfalls – Gott, und folglich der Himmel gewünscht wird.

Daselbst wird gerade dieses, solches Gut das Bestimmende für den Alltag, was den gegenseitigen Beziehungen ihrer beiden die ihnen gehörige Gestalt schenkt und sie vor Herabrutschen auf ein einzig angebliches Gut schützt.
– Anderseits, gerade dieses Gut, betrachtet dauernd in Sicht der endgültigen Fragen, heißt in gewissen Fällen eine entschiedene Haltung anzunehmen, falls die Umstände die Wahl zwischen dem letztlichen Gut, und einem nur scheinbaren, sofortigen bieten möchten, das schließlich zum „Verlust des ewigen Lebens” führen sollte.

Diese Wirklichkeit wird mit Worten bezeichnet, die sich Mann und Frau gegenseitig sagen, wenn sie das Sakrament der Ehe angesichts Gottes und der bevollmächtigten Zeugen schließen.
– Eigenartig ist dabei, dass der Ausklang des ehelichen Gelöbnisses beinahe identisch lautet, wie dieser Worte, mit denen Johannes der Evangelist Jesus Christus an der Schwelle des Letzten Abendmahls darstellt (Joh 13,1). Johannes beginnt sein Bericht darüber, was nur wenige Stunden seiner Passion und dem Erlösungs-Tod vorangegangen war, mit Worten:

„Vor dem Passahfest aber, als Jesus wusste,
dass Seine Stunde gekommen war,
aus dieser Welt zu dem Vater hinzugehen
– da Er die Seinen, die in der Welt waren, geliebt hat,
liebte Er sie bis ans Ende” (Joh 13,1 – ESt).


ANMERKUNG. Zu Joh 13,1. Die Einheits-Bibel übersetzt die Endworte Joh 13,1 folgender: „Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung”. Die Übersetzung mit: ‘... bis zur Vollendung’ scheint aber allzu unklar zu sein.
Die Vulgata ist wesentlich entschiedener und dabei genau: „cum dilexisset suos ... in finem dilexit eos”.
Der griechische Text lautet: „... eis télos egàpesen autoús: liebte sie bis zum ‘Ende’, oder: bis zur ‘Vollkommenheit’. Dieses ‘Ende’ soll zeitlich verstanden werden: ‘liebte sie einschließlich bis zum letzten Augenblick’, oder eher, mit Bezug auf den unmittelbaren Zusammenhang: ‘bis zum höchsten Grad’, ‘bis zum Letztlichen’, d.h. zweifelsohne: ‘bis zur Hingabe des eigenen Lebens als Besiegelung seiner Liebe zu diesen Seinen’.
Am besten ist es, das Endwort nach der lateinischen Vulgata schlechterdings folgender zu übersetzen: „bis zum Ende”, wobei für dieses ‘Ende’ dann Platz genug für einen genaueren Kommentar geschaffen wird.
Oben haben wir schließlich die Übersetzung der Elberfelder Studienbibel angenommen: sie ist in diesem Fall die beste – und dabei die präziseste. Über das griechische ‘télos’ s. ebd., Nr. 4884: über eine Spalte philologische Erklärung.


Man kann schwer die Ähnlichkeit nicht bemerken, die zwischen diesen Worten des Geliebten Jüngers Jesu über seinen Meister besteht – und den Worten der Spruch-Formel des ehelichen Gelöbnisses.
– Wir führen hier an erster Stelle die Vermählungs-Formel nach dem Polnischen Kirchlichen Trauungs-Rituale an. Diese Formel spiegelt die von altersher überlieferte Dogmatische Sicht des Ehe-Sakramentes wohl wesentlich genauer wider, als es zz., im allgemeinen, in anderen Ländern angenommen wird. An diese Formel knüpfen auch die unterhalb angeführten Worte der Päpstlichen Ansprache an Ehepaare an:

„N., ich ...nehme Dich, ... als meine Frau – meinen Mann,
und gelobe dir Liebe, Treue und die eheliche Redlichkeit,
und dass ich Dich nicht verlasse bis uns der Tod trennt
...”


ANMERKUNG. Vermählungsspruch. So lauten die Worte der Sakramentalen Trauung im Polnischen Rituale.
– Das Ehe-Rituale in Deutschland (selbstverständlich approbiert vom Apostolischen Stuhl) enthält folgendes:
Wie üblich, geht die unumgängliche Befragung des Brautpaars voran: betreffs ihrer freiwilligen Entscheidung, dem Willen zu „lieben-achten-Treue-halten” bis zum Lebensende, und schließlich der Annahme „der Kinder, die Gott ihnen schenken wird”, samt ihrer Erziehung „im Geist Christi und seiner Kirche” (im lateinischen Rituale für die ganze Kirche ist das Worte präzise: Erziehung „... nach dem Gesetz Christi und seiner Kirche”, also nicht nur nach dem nicht ganz eindeutigen ‘im Geist Christi’.
– Hier die lateinische Form der Anfrage: „Estisne parati ad prolem amanter a Deo suscipiendam, et ad eam secundum legem Christi eiusque Ecclesiae educandam?”, s. Ordo Celebrandi Matrimonium, Nr. 60):

– Selbst der Vermählungs-Spruch, also der Augenblick, in dem diese beiden sich gegenseitig das Sakrament erteilen, lautet nach dem Deutschen Ehe-Rituale folgender:
a) Kleiner Vermählungsspruch: „N., vor Gottes Angesicht nehme ich Dich an als meine Frau [als meinen Mann].
Jetzt wird der Ring angesteckt – mit Worten:
Trag diesen Ring als Zeichen der Liebe und Treue. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes”.

b) Großer Vermählungsspruch (gilt nur für die Worte vor dem Anstecken des Ringes):
„N., ich nehme dich an als meine Frau [meinen Mann] und verspreche dir die Treue in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit. Ich will dich lieben, achten und ehren, solange ich lebe”.
PS. Dürfte hier ein ‘Kommentar’ zu diesem Ehe-Spruch von der Sicht aus eines polnischen Geistlichen ausgedrückt werden, so würde der Pater folgendes sagen:
Wie Schade, dass dieses „...Ich verspreche” – geradezu nur als ein: ‘Ich verspreche’ formuliert worden ist. Es scheint wesentlich viel zu wenig zu sein. Es geht um ein feierliches Ehe-Gelöbnis, das irgendwie eine Analogie zu den drei Sakramenten darstellt, die ein unabwischbares Mal in der Seele einprägen: das Sakrament der Taufe, der Firmung, des Priestertums. – In Analogie dazu, kann die Ehe ein zweites Mal zur Lebenszeit des anderen nicht gültig eingegangen werden.
– Des weiteren geht es um die drei Bereiche des Ehespruches: im Deutschen Rituale gilt es von diesem: ‘Ich will Dich lieben-achten-ehren’. Es scheint sehr unpräzise das Wesen der Ehe-Kommunion darzustellen. Beim polnischen ist der Spruch wesentlich mehr präzise: Liebe-Treue-eheliche Ehrlichkeit. Es wird die LIEBE nicht nur ‘versprochen’, sondern es ist das GELÖBNIS hinsichtlich der LIEBE; als etwas wesentlich mehr, als nur ein ... vielleicht nicht alllzu verpflichtendes Vorhaben-Versprechen. - Dagegen der Spruch mit Bezug auf die eheliche Ehrlichkeit wurde u.a. von altersher immer auf die Unternehmung der ehelichen Vereinigung bezogen, also nach der GOTTES Friedensordnung der Liebe, nach Gottes Gebot – und nicht anders. Anders gesagt die eheliche Vereinigung soll wahrhaft Vereinigung darstellen, mit Ausschluss aller verlogenen Wirklichkeit, wie sie die Anwendung irgendwelcher Verhütung von vornherein darstellt. Solche Haltung ist unmittelbare Folge des gelobenen – und nicht nur versprochenen – Ehe-Gelöbnisses vor Gott und den Menschen.



Johannes Paul II. hat auf die überraschende Ähnlichkeit dieser beiden Situationen aufmerksam gemacht, als er sich bei seiner Dritten Pilgerfahrt in die Heimat [1987] in Szczecin (Stettin) an die zum Zusammentreffen mit dem Papst versammelten Eheleute wandte:

„Ertönen diese Worte nicht in tiefem Einklang zu jenen
[die von Christus gesagt wurden]:
‘Er hat bis zum Ende geliebt’ [Joh 13,1] ...”?
(Johannes Paul II., Dritte Pilgerfahrt in die Heimat, Szczecin, Jasne Błonia [Helle Wiesen], 11.VI.1987, Pkt. 2).

Auch Jesus Christus gibt sich in Ganzheitlichkeit der Gabe hin – bis zur Hingabe des eigenen Lebens einschließlich: WEIL Er bis zum Ende geliebt hat, oder eher noch mehr: Er hat außerhalb des ‘Endes und des Letztlichen’ geliebt! Ist Er doch über sein Leben hinaus – Eucharistie ... geworden. Und nicht nur das! Jesus bietet diese Hingabe seiner Person ‘bis zum Letztlichen’ – und über dieses ‘bis zum Letztlichen’ ohne Einschränkung einem jeden an. So ist geradeaus die Einladung zur ... Eucharistie!

Sowohl das gefeierte Mess-Opfer, wie jedes Gebets-Verweilen vor dem Eucharistischen Jesus außerhalb der Heiligen Messe, wird zu leicht sich bietender Gelegenheit, um das Geheimnis des Gottes Sohnes ‘abzugucken’, der indem Er „die Seinen ... liebte, erwies Er ihnen seine Liebe bis zum Ende” (Joh 13,1).

Das gerade erwähnte Verweilen in Gebetsgesinnung wird selbstverständlich ebenfalls zur Gelegenheit, um sowohl für sich selbst, wie diesen anderen in Ehe, und auch für die eigenen Kinder – die Gabe zu erbitten, das Geheimnis der Liebe tiefer verstehen zu lernen und diesen Stil der Liebe in die Tat umzusetzen, dessen Muster – dieses einzig maßgebende – der Gott-Mensch selbst, also das Herz Jesu, uns gegeben hat und es uns fortdauernd im Handbereich überlässt.

Jesus vergegenwärtigt in jeder Heiligen Messe für die Dauer und lässt in der Heiligen Kommunion auf verwundernde Weise seinen hingeopferten Leib und das für unsere Sünden vergossene Blut als Speise und Trank verzehren. So ist die Liebe seines Göttlichen, aber auch Menschlichen Herzens. Es ist die Liebe, die allem Verrat zuwider vonseiten des Menschen: dieser seinen Geliebten, oft so sehr undankbaren seinen Braut – dem ihr einmal gegebenen WORT unentwegt treu bleibt:

Ich liebe dich, Du Meine!
Und Du:
Liebst auch Du – Mich
gegenseitig?”

Dies ist die jedesmalige Heilige Messe und die lebendige Teilnahme an ihr. Dies wird die jedes Mal, sollte es auch nur mit ganz weniger Liebe zum Erlöser sein – empfangene Heilige Kommunion. Die Heilige Kommunion ist wahrhaft das Verzehren des Leibes und Blutes unseres Herrn: des Schöpfers und Erlösers-vom-Kreuz !

(0,36 kB) Der Empfang der Eucharistie wird zugleich zur jedes Mal erneuerten Bestätigung unseres Anvertrauens auf den Menschen-Sohn, der seine Jünger stärkte und sie beinahe provozierte – auch noch direkt vor seinem Erlösungs-Leiden, dass sie an seine Person glauben. Ohne diesen Glauben kann das ewige Leben unmöglich erlangt werden:

„Dies habe Ich zu euch gesagt, damit ihr in Mir Frieden habt.
In der Welt seid ihr in Bedrängnis, aber habt Mut
[Glauben-Zuversicht-Anvertrauen; vertraut auf Mich, diesem der euch vom Vater dahingegeben worden ist: Joh 3,16]:
Ich habe die Welt besiegt” (Joh 16,33).

(0,35 kB)  Im V.Teil unserer WEB-Site werden wir sehen, dass der Nachdruck auf ‘Glauben’ an seine Person, was Jesus ein andermal als ‘Mut’ beim Anvertrauen auf Ihn als den Menschen-Sohn nennt, nur einen der synonymen Ausdrücke für denselben Inhalt darstellt, den derselbe Jesus in unseren Zeiten durch die Vermittlung der Hl. Schw. Faustyna Kowalska in noch andere Worte geschmiedet hat, und zwar als: „Jesus, ich vertraue auf Dich!”

(57 kB)
Dieser Arme, der selbst nichts zu essen hat, möchte doch mit aufrichtigem Lächeln bescheren: er beschert mit dem, worüber er noch verfügt: die Stahlung im Heiligen Geist.

(0,38 kB)  Es dürfte noch dazugesagt werden, dass die mit solcher Gesinnung – im Anvertrauen auf den Erlöser, empfangene Heilige Kommunion einen großen Akt geradeaus der Danksagung, also eben der ‘Eucharistie’ (griech.: Dank) darstellt.

(0,2 kB)  Es ist Dank, der in erster Reihe Gott dem Vater erwiesen wird, der der Menschenfamilie seinen Eingeborenen Sohn als Erlöser des Menschen geschenkt hat.

(0,3 kB)  Zugleich aber wird die so empfangene Eucharistie zum Dankerweis dem Sohn Gottes selbst, angefangen vom Dank Ihm gegenüber für diese Vergegenwärtigung im Sakrament des Leibes und Blutes des Herrn – der Gabe seines Lebens.

(0,2 kB)  Die Gabe seines Göttlich-Menschlichen Lebens am Kreuz ist doch unwiderruflicher Bund geworden, den Jesus, der Bräutigam-vom-Kreuz, der Menschen-Familie angeboten und ihn mit der Menschen-Familie auch tatsächlich geschlossen hat. Die Unwiderruflichkeit dieses Neuen und Ewigen Bundes hat Er mit seinem vergossenen Blut in der Kreuzigung besiegelt.

(0,2 kB)  Wir sehen also, dass der Dreieinige in Jesus Christus, dem Gottes Sohn, seinen Bund mit der Menschen-Familie als unwiderrufliche Wirklichkeit betrachtet, die vor allem Er selbst als der Dreieinige, unbeugsam folgerichtig bis zu ihren letztmöglichen Grenzen beständig treu in die Tat umsetzt.

2. Zur Eucharistie
mit Kindern

Glücklich sind diese Ehepaare, die die Eucharistie beide beisammen empfangen, und noch besser: beide Eltern samt ihren Kindern – im Maß, wie sie mehr werden und zum bewussten Empfang der Kommunion mit dem Erlöser heranwachsen. Der Empfang der Eucharistie als Familien-Kommunion wird unablässiges Hinuntersteigen zu den Quellen selbst der wahren Liebe. Es ist diese Liebe, die in der Tat zu lieben versteht – wie Gott selbst liebt. Der Dreieinige, der Liebe – ist, zeigt auch immerwährend lebendig, was das heißt: zu lieben, und wie es die Liebe zu erweisen gilt. Die Ehe und Familie wird auf solche Weise immer mehr zur ‘Haus-Kirche’, in der der Wahre Bräutigam und Herr – Dieser sein wird, der, „... indem Er die Seinen, die in der Welt waren, geliebt hat, liebte Er sie bis ans Ende” (Joh 13,1).

Es gibt Eheleute, die ehrgeizig die gebenedeite Gewohnheit aufrechterhalten, um nachdem sie die Heilige Kommunion selbst empfangen haben, sie gleich noch ihren Vor-Kommunion-Kindern übermitteln. Sie tun es mit ihrem elterlich-sakramentalen Kuss. So bringen sie die Kinder in lebendigen Kontakt mit diesem Jesus Christus, den es ihnen – als Älteren – zu empfangen erlaubt ist, auch wenn es nicht immer sicher ist, ob sie tatsächlich würdiger sind, am Sakrament des Leibes und Blutes des Herrn Anteil zu haben.

Für die Kinder ist es eine riesige Freude, sooft auch sie diesen Jesus irgendwie auf ihre kindliche Art und Weise ‘empfangen’ können, wenn sie nämlich seine Anwesenheit im Kuss der Liebe von Mutter und Vater erfahren können. Sie spüren dann, wie sehr Jesus Christus gerade auch die ... Kinder geliebt hat. Es ist dieser Jesus, der immer an der Seite der Kinder stehen geblieben war und sie verteidigte, als selbst die Apostel die Kinder zum Meister nicht zulassen wollten, obwohl Jesus selbst damals wahrscheinlich in der Tat gerade ganz müde war:

„Da brachte man Kinder zu Ihm, damit Er ihnen die Hände auflegte und für sie betete.
Die Jünger aber wiesen die Leute schroff ab. Doch Jesus sagte:
Lasst die Kinder zu Mir kommen, hindert sie nicht daran!
Denn Menschen wie ihnen gehört das Himmelreich’
.
Dann legte Er ihnen die Hände auf ...” (Mt 19,13ff).

Schafft solche Anteilnahme an der Eucharistie eine große Freude den Kindern, die sie daselbst auf ihre kindliche Art strahlend erleben, können wir nur ahnen, wie viel größer dabei die Freude des Erlösers selbst sein muss und wie ergreifend die Freude Mariens ist, die seine – und unsere Mutter ist, und Ihren Göttlichen Sohn einem jeden ihrer Brüder und Schwestern reichlichst darreichen möchte.

Verzierung

RE-Lektüre: IV. Teil, Kapit. 6b:
Stadniki, 9.IX.2023.
Tarnów, 19.IV.2022.

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!empt (0 kB)Das Letzte Abendmahl
!empt (0 kB)Einsetzung des Neuen Bundes
!empt (0 kB)Augenzeugen der eingesetzten Eucharistie
!empt (0 kB)Die griechische Fassung der Einsetzungsworte der Eucharistie

4. Der Leib der sich hingibt – das Blut das jetzt vergossen wird ...
!empt (0 kB)Das angewandte griechische Partizip Passiv
!empt (0 kB)Die Identifikation von Brot-Wein mit Jesus selbst
!empt (0 kB)Sakramentale Vergegenwärtigung Jesu

E. VERGEGENWÄRTIGTER ERLÖSUNGSTOD UND DIE
!empt (0 kB)AUFERSTEHUNG


1. Verkündigung des Erlösungs-Todes Jesu Christi
!empt (0 kB)Eucharistie: Proklamation des Erlösungstodes
!empt (0 kB)Erlösungsopfer zu unserer Verfügung

2. Gestalt des Brotes – Gestalt des Weines ...
!empt (0 kB)Weiter hingeopferter Leib, weiter vergossenes Blut
!empt (0 kB)Getrennt Leib, Getrennt Blut
!empt (0 kB)Jesu Tod am Kreuz
!empt (0 kB)Erlösungstod Jesu am Kreuz und beim Messopfer
!empt (0 kB)Geheimnis des Todes: Trennung von Leib und Seele

3. Universelle Zugänglichkeit des Opfers am Kreuz

4. Musste der Gottes Sohn zu Tode gemartert werden ?

5. Er ist gestorben um zu Auferstehen und das ewige Leben anzubieten

F. LIEBE „... BIS ZUM LETZTEN”: EUCHARISTIE – UND DIE
!empt (0 kB)EHE


1. „Bis zum Letztlichen ...” Jesus in der Eucharistie – Bis zum
!empt (0 kB)!empt (0 kB)Letzten ... der Ehegatten

!empt (0 kB)Anmerkung: Zu Joh 13,1: „Liebte bis zum ‘Ende’...”
!empt (0 kB)Anmerkung. Vermählungsspruch ...

2. Zur Eucharistie mit Kindern ...


Bilder-Fotos

Abb.1. Padre Pio zelebriert die Heilige Messe
Abb.2. Heilige Taufe, Jakarta, Indonesien, 2017(a)
Abb.3. Unmittelbar nachdem das Kind die Hl. Taufe erhalten hat: Lächeln des Mädchens (b)
Abb.4. Andenkenbild der weiteren Familie nach dieser Hl. Taufe (c)
Abb.5. Johannes Paul II., erkrankt, segnend, mit Willkommensgeste
Abb.6. Die Papstmesse, Kraków-Lagiewniki 2002, Konsekration der Hostie
Abb.7. Figur der Muttergottes bei der Kirche in Koszyce Małe bei Tarnów
Abb.8. Waldweg – mitten in Grün und frische Luft
Abb.9. Lächeln dieses Opas der trotz seiner Armut mit Freudelächeln beschenken möchte