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VERMERK: Abkürzungen zur angeführten Literatur s. Literatur

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Zweites Kapitel

„MIT” PETRUS
UND
„UNTER” PETRUS
*       *       *
Das Magisterium
der Kirche

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Zur Einführung in dieses Kapitel

In den nächstfolgenden Erwägungen berufen wir uns mehr als je woanders in dieser WEB-Site auf die Lehre der Katholischen Kirche im Bereich der Ethik in Ehe und ihrer ‘Abgeleiteten’. Es gehört sich wenigstens den Abriss eines Begründungsversuchs für die Argumentation mit Berufung auf diese ‘Lehre’ darzulegen. Es geht hier demnach um Argumente vom „Glauben”.

Vielleicht versuchen auch diese unter den Verehrten Lesern unserer WEB-Site, denen es nicht gegeben war, mit derartiger Argumentation, oder überhaupt mit dem Christentum in Fühlung zu kommen, sie doch näher anzuschauen und ‘prüfen’, ob diese Argumente ein Übel anstreben, oder zu Gutem führen?

Die verpflichtende Kraft, aber auch die Gewissheit um das Nicht-Irren, sooft es um Lösungen des ‘Glaubens’ geht, hängt nicht von der Überzeugungskraft menschlicher Beweisführung ab. Diese Lösungen stammen ja von Gottes Offenbarung her und Gottes Sicherungen um ihre verbindliche Deutung. In letztlicher Abrechnung, d.h. unter dem Hinblick auf das Endziel des Lebens, das über den Grenzen des irdischen Lebens liegt, steht den Lösungen des Glaubens eine Gewissheit zu, die außerhalb der Wissenschaft liegt und sie alle schlechterdings überragt.

Anderes dagegen gilt es von diesen Argumenten, auf deren Grund hier versucht wird, die vorgeschlagenen ‘Glaubens’-Lösungen zu begründen. Ein anderer Autor würde zweifelsohne eine andere, wahrscheinlich wesentlich mehr ‘anschauliche’ und bedeutend tiefere rationale Argumentation für den hier dargestellten Inhalt unterbreiten. Zugleich müsste aber hinzugefügt werden: Jede ‘rationale Argumentation’ erfüllt vom Blickpunkt des Glaubens aus nur eine Hilfs-Rolle, sollte sie auch unleugbar irgendwie nützlich sein ...


Das beginnende zweite Kapitel teilen wir in drei Hauptabschnitte ein:

A. Intimität: Sollte sie der Ethik nicht unterliegen ?
B. Wegweiser für moralische Verhaltensweisen
C. Auf der Suche nach Christus – heute

A.
 INTIMITÄT: SOLLTE SIE NICHT
DER ETHIK UNTERLIEGEN ?

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Die gefährdete Liebe ...

Der Mensch hat in seinen Händen bei all seiner Größe die sonderbare Macht einer ‘Anti-Befähigung’: er kann selbst die meist wunderbaren Gaben Gottes gründlich zerstören. Eine der besonders zerbrechlichen Gaben stellt der ganze Bereich der geschlechtlichen Intimität dar. Wir verstehen Gott, der den Menschen, sein lebendiges Ebenbild, rüstet, dass er sich selber dauernd übersteigt. Gott regt den Menschen an, dass er sich im Tun nach dem Vorrang des Geistes über die Materie und den Leib richtet (vgl. FC 8) und dauernd das Höhere anstrebt. So ist der Preis, dass er seine menschliche Ähnlichkeit zu ... Gott, und nicht zu „Dingen” (BF 13) stärkt.

Das Erleben der gegenseitigen Intimität soll für die Gatten jedes Mal zur Gelegenheit eines neuerlichen Wachstums in Liebe als ganzheitlicher Hingabe werden, und zugleich zur Läuterung der eigentlichen Absichten jeder dabei unternommenen Verhaltensweise.
– Die Beobachtung des Lebens für den Alltag legt aber den Schluss nahe, dass die Liebe – die so verwundernde und erhabene Wirklichkeit, vonseiten der Begehrlichkeit und dem Zwang des Leibes fortwährend gefährdet ist. Für die Begehrlichkeit ist die Person – diese eigene, wie die dieses anderen – unwichtig. Die Begehrlichkeit drängt auf maximale Ausbeutung des Sexus als Sexus hin, nicht aber auf Erweis der Liebe als „Hingabe der Person an die Person” (BF 11, EV 13.23.88.97).

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Indonesien. Eine der Betrachtungen im Lauf der Exerzitien über die Barmherzigkeit Gottes. In diesem moslemischen Land: sind es zahlreiche Teilnehmer angekommen: Laien, Schwestern, Priester - samt dem Diözesanbischof.

Das Gebiet der geschlechtlichen Intimität zieht ungemein mit seinem Erleben hinein. Es umgreift auf dramatische Weise den ganzen Leib und Geist und löst berauschende Empfindungen aus. Die dabei leicht sich weckende Begehrlichkeit übt starken Druck darauf aus, dass ähnliche Empfindungen neuerlich wiederholt werden. Diese Wahrnehmungen werden aber vor allem als allein der Orgasmus erwartet. Das wahrhafte Gut dieses anderen, und auch dieses eigene Wohl, und umso mehr die elterlichen Möglichkeiten – werden leicht übergegangen.

Indessen es ist unmöglich die geschlechtliche Vereinigung zu unternehmen, ohne dass sich dann die Dynamik des Aktes auslöst. Bei dem Vollzug des Aktes öffnet sich die Liebe, die Mann und Frau vereint, spontan für die Möglichkeit auf, dass Leben zum Dasein erweckt werden kann. Der Zusammenhang zwischen der geschlechtlichen Vereinigung und dem Offenbleiben auf Elternschaft ist in die Geschlechtlichkeit des Menschen als vorgefundene Wirklichkeit eingeprägt und nicht erst von irgendjemandem erfunden worden. Darauf wurde schon oben ausführlich aufmerksam gemacht (s. ob., Ehelicher Akt als vorgefundene Wirklichkeit).

Der geschlechtliche Verkehr soll nach Gottes Vorhaben Ausdruck der Ganzheitlichkeit des beiderseitigen Sich-Schenkens aneinander in Liebe bilden; in Liebe, die für diese beiden zum lebenslangen Bund geworden ist. Wahre Liebe ist aber immer nur anderer Name für Leben. So ist es bei Gott – und so ist es bei Mann und Frau, ‘Gottes Ebenbild’. Der eheliche Akt erfreut sich an Tiefe des Erlebens, wenn die beiden seinen natürlichen Ablauf sich völlig ungestört entfalten lassen. Zu gleicher Zeit wachen dann beide behutsam über die eigenen Reflexbewegungen und streben nach Verhalten zueinander voller Zartgefühl. Dieses aber stellt sich nicht auf egoistisches Erleben eines Maximum von sinnlichen Wahrnehmungen ein, sondern beachtet immer das Gut dieses anderen. Es geht immer um dieses menschliche Wohl – inwiefern es mit dem ewigen Gut bestrahlt wird.


Es besteht aber kein Zweifel, dass in das Erleben der ehelichen Gemeinschaft, zumal auf ihrer Achse: Gott und diese beiden – der verbissene Feind Gottes und des Ebenbildes Gottes auf Erden: Satan, um jeden Preis einzudringen trachtet. Er übergeht keine Gelegenheit, um den Menschen zuallererst von Gott abzuwenden und ihn selbst gegen Gott anzuspornen. In der nächsten Phase hat er aber vor, den Menschen schlechterdings zunichte zu bringen.
– Trotzdem denkt ein großer Teil der Menschen über die Folgen ihres Anvertrauens an Satan überhaupt nicht nach.

Um die Menschen Gott zu widersetzen, benützt Satan vor allem selbst das Schöpfungswerk Gottes. Er stellt nämlich dem Menschen bezüglich der vorgefundenen Wirklichkeit – einen total entgegengesetzten Sinn vor – im Gegensatz zu diesem, wie ihn Gott selbst in die Seele des Menschen eingeprägt hat. In diesem Fall wird für Satan zum Gegenstand einer aufgedrängten perversen Deutung – die Struktur und Dynamik des Vereinigungsaktes. Satan stellt sie dem Menschen perfide in Loslösung vom Gottes Vorhaben vor, um sie daraufhin gegen den Menschen zu wenden.

Mit dem Mal der Perversität und Verkehrtheit kennzeichnet sich Satan angefangen vom Paradies aus. Hier die markanten Worte von Papst Johannes Paul II.:

„... Satan missbraucht das Werk der Schöpfung von Anfang an
!empt <i>(0 kB)</i>gegen die Erlösung,
!empt <i>(0 kB)</i>gegen den Bund
!empt <i>(0 kB)</i>und die Vereinigung
des Menschen mit Gott ...” (DeV 27).

Satan sucht den Partnern einzureden, Gott habe kein Recht, indem Er den Geschlechtsakt als solche Wirklichkeit erschaffen hat, die sich auf Lebens-Weiter-Gabe öffnet. Als „verkehrter Genius der Verdächtigungen” (DeV 37) stellt er den Partnern vor, Gott kenne sich an ‘Liebe’ augenscheinlich überhaupt nicht aus und wäre in diesem Bereich un-zuständig. Demzufolge müssten sie das Geschick ihrer ‘Liebe’ schlechterdings in ihre eigenen Hände nehmen, um Gottes Schöpfungswerk zu korrigieren. Folglich schiebt er diesen beiden vor, es stünde ihnen offenkundig das unabdingbare ‘Anrecht’ zu, das ihnen Gott keinesfalls wegnehmen darf: über sich selbst zu bestimmen und auf autonome Art und Weise festzulegen, was in den Zeiten, da sie sich ‘lieben’ – ‘Liebe’ sein darf und soll ...

Ganz oft gelingt es Satan fast mit Leichtigkeit seine arglistige Einflüsterung durchzusetzen: Das geltende Haupt-Gesetz im Bereich der Geschlechtlichkeit bestünde darauf, ein Maximum an Lustempfindung zu erreichen. Die beiden: Mann und Frau – sind gerade dazu füreinander (er redet es ihnen eindringlich ein), dass sie sich in diesem Bereich gegenseitig ‘dienen’ und endlich auch ‘was vom Leben’ genießen. Indem aber dieser ‘Jemand’: Gott, der keine Ahnung haben kann, was menschliche ‘Liebe’ bedeutet, auf die ‘un-menschliche’ Idee gekommen ist, dass der Orgasmus mit der Saat endet, aus der ein Kind hervorsprießen kann, muss mit solchen Folgen des Aktes ein für allemal Schluss gemacht werden! Das Offenbleiben des Höchsterlebnisses auf elterliche Potentialität widersetzt sich grobschlägig den grundlegenden Forderungen des ‘Liebe-Spiels’ eines menschlichen Liebe-Paars. Daher muss diese Zweckmäßigkeit des Aktes schlechterdings abgeschaffen werden. Da aber gerade dieses Vorhaben gar nicht leicht durchgeführt werden kann, muss hier Kraft angewandt werden.
– So ist letztlich die Genese aller elterlich-widrigen Betätigungen.

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Indonesien. Dieselbe Exerzitienstunde über Gottes Barmherzigkeit, in anderer Fassung der Teilnehmer. Wie gesehen werden kann, sind es viele Teilnehmer in diesem 95% moslemischen Land bei dieser Missionswoche gewesen: alle lauter engagierte Teilnehmer. Hier: Laien, Ordensschwestern, Priester und auch der Diözesanbischof.

Leider ein bedeutender Teil von Ehepaaren und nicht-ehelicher Partnerschaften gliedern solche Betätigungen in das ständige Repertoire ihrer ‘Techniken des Liebe-Betreibens’ ein. Es muss dabei zugestanden werden, dass sooft es um Übles geht, die menschliche Raffinesse verwundernd unermüdlich und erfinderisch zu sein pflegt. Es ist schwer die dahinter steckende Intelligenz des Bösen: Satans – nicht zu erblicken.

Ein erheblicher Teil der Paare praktiziert unterbrochenen Verkehr. Sie glauben, auf solche Weise die ‘unerwünschten Folgen’ ihrer vermeintlichen ‘Liebe’ umgehen zu können. Sie sprechen miteinander ab, dass sie sich vor dem Höchsterlebnis des Mannes voneinander trennen. Sie hoffen, der auswärts erfolgende Erguss (was für eine demütigende Beleidigung für die Würde des Menschen: der Person!) erlaube ihnen das sexuelle Erlebnis zu genießen, ohne dass sie sich mit der aufs Entschiedenste ausgeschlossenen Idee eines eventuell empfangenen Kindes zu belasten.
– Andere fliehen auf Ersatz-Techniken. Sie unternehmen also die richtige Kopulation nicht: sie sehen sie aufgrund Signale der Fruchtbarkeitsphase an diesem Tag als ‘riskant-gefährlich’ an. Sie erpressen dagegen an sich gegenseitig die Erfahrung des Orgasmus. Hier zählt das Petting: Selbstbefriedigung zu zweit; eventuell andere Ersatz-Techniken, die darauf abzielen, starke Erregungen auszulösen – ohne die Vereinigung selbst in der Scheide vollzuziehen. Eventuell sie vollziehen den Verkehr als Vorhofs-Kopulation, den ‘Oral-Sex’, oder Lust-Spiel auf noch andere Art und Weise.
– Noch andere greifen nach technizistischer Raffinesse. Sie vollziehen zwar eine normale, volle Kopulation – in der Scheide. Allerdings sie ‘sichern sich’ vor deren ‘unerwünschten’ Folgen ab, indem sie mechanische oder chemische Mittel anwenden, bzw. sie lassen sich geradeaus chirurgisch entfruchten, um die Empfängnismöglichkeit definitiv abzusperren.

Wem gilt es zu glauben ?

Die angezeigten Verhaltensweisen der Ehepaare, aber auch anderer ‘nicht-verbundener’ Sex-Partner, lösen die unentrinnbare Frage nach ihrer ethischen Bewertung aus. Auf unserer WEB-Site suchen wir danach, die Stellungnahme der Katholischen Kirche angesichts der erörterten Thematik darzulegen – als dringendes, aber immer nur Angebot – niemals Nötigung. Es gibt wohl solche, die eine tiefere Begründung dieser Stellung gern kennen lernen möchten. Wir wollten solchen Erwartungen entgegen gehen.

Vielen anderen geht es sofort an die Nerven, sooft ihnen jemand die Notwendigkeit zum Bewusstsein zu bringen sucht, dass man sich bei der Aktivierung der Intimität nach einer ‘Ethik’ richten soll, bzw. dass man zur Rechenschaft vor irgendjemandem außer ihnen allein gezogen werden wird. Sie reden sich selber und anderen ein, im Spiel wäre hier ihre völlige ‘Privatsphäre’, in die sie niemanden reinzuschauen erlauben. Umso mehr lassen sie sich nicht diktieren, wie sie sich in diesem Bereich verhalten sollten.

Wir unternehmen in diesem Augenblick keinen irgendwelchen Versuch, auf die signalisierten Vorwürfe-Schwierigkeiten eine Antwort zu geben. Wir sind uns nur bewusst, dass alle Bemühungen, um das Gesetz Gottes zu ignorieren, sowieso von vornherein auf Scheitern verurteilt sind – und Gott bewahre, dass es sich dann nicht einmal um die ewige Niederlage handelte.
– Anderseits sind wir uns darum bewusst, dass die folgenden Erwägungen so manchen Verehrten Leser sehr wahrscheinlich nicht völlig befriedigen werden. Sie werden vor allem wohl als schwierig zu begreifen eingeschätzt werden. Wir suchen uns dauernd auf ‘Denken und Verstand’ zu berufen.
– Außerdem: Unsere Erwägungen stellen immer wieder angesichts der Notwendigkeit, dass eine bestimmte Willensentscheidung unternommen werden müsste, was einen weiteren schwierigen Aspekt unserer WEB-Site ausmacht.

Unabhängig davon, die hier erörterten Fragen sind untrennbar mit der Gesamtheit der Göttlichen Offenbarung verbunden, wie auch der menschlichen Antwort darauf. Es geht also um das Anvertrauen auf Gottes Wort. Wird eine der Glaubensfragen berührt, lösen sich gleich viele weitere Fragen aus, auf die auch nacheinander geantwortet werden soll. Hier einige der zuengst miteinander verflochtenen Glaubens-Fragen:

Wer ist Gott. Gottes Vorhaben dem Menschen gegenüber: dem Geschöpf Gottes Vorliebe. Was ist und bedeutet: Gottes Reden. Wie ist sein Inhalt. Was heißt Gottes Gabe des Gottes-Geschriebenen-Wortes, d.h. der Heiligen Schrift. Was heißt das: Gottes Offenbarung. Wahrheit Gottes Offenbarung. Gottes Garantie, dass die Offenbarung Gottes auch korrekt verstanden werden wird. Geheimnis der Menschwerdung des Sohnes Gottes, der Geboren ist – und Nicht erschaffen. Was bedeutet Erlösung des Menschen: Mann und Frau. Was ist das: die Kirche, gegründet und eingesetzt von gerade diesem Gottes Sohn. Was heißt das: das Magisterium, bzw. das Lehramt der Kirche, das aufgrund des Mandates – des Auftrags Gottes, und bei ständiger Assistenz des Heiligen Geistes tätig ist. Was bedeutet: Lebendige Überlieferung der Kirche, die ebenfalls Wort Gottes ist – nur dass es in diesem Fall Überliefertes Wort Gottes darstellt. Was bedeutet: Analogie des Glaubens – und dementsprechend: Sinn des Glaubens, deren authentischer und autoritativer Sprecher allein das Magisterium der Kirche ist; usw. usw.

Jede der erwähnten Fragen der Offenbarung Gottes und des Anvertrauens dem offenbarenden Gott gegenüber ist zuengst mit allen übrigen Geheimnissen des Depositums dieser Offenbarung verflochten. Es ist offenbar schwierig von allem auf einmal zu sprechen. Vertieft man sich in irgendeine Frage des Glaubens, kommt es immer nur einer Probe gleich – die Wirklichkeit zu berühren, deren Wurzeln über jeden Zweifel im Herzen Gottes kohärent sind. Er ist es doch, der sich herabgelassen hat, sein Selbst, aber auch sein Vorhaben des Bundes der Liebe- und Leben-Kommunion mit Sich – dem Menschen: Mann und Frau zu offenbaren. Derselbe Gott lädt auch unermüdlich barmherzig zur bewussten und freiwilligen Annahme dieses seines Angebotes ein. Von seiner Annahme – bzw. Gott bewahre: Zurückweisung, wird die Erfüllung des einzelnen Menschen schon hier auf Erden, und umso mehr in seinem Leben-für-immer abhängen, wenn er auf das ‘andere Ufer’ hinübersegelt.

Von vornherein muss dabei ausgeschlossen werden, dass Gott bei der Offenbarung seines Selbst und seines Vorhabens – den Menschen zu irreführen vor hätte, was seine letztliche Bestimmung angeht. Gott ist allzu seriös!
– Ferner, es bedeutete Gott allzutiefst zu ‘verletzen’ und wäre zugleich unglaubliche Lästerung, Gott zuzumuten, Er hätte vor – indem Er in das Herz des Menschen seine Gebote eingeprägt hat – nur ‘Spielerei auf Kosten des Menschen’ zu treiben! Gott ist ganz anders! Er liebt wahrlich den Menschen, dem er sich Selbst und sein verwunderndes Vorhaben ihm gegenüber offenbart. Die wahre Liebe aber täuscht nicht, wie es Jesus u.a. der Hl. Sr. Faustyna gesagt hat (vgl. TgF 29).

Es bleibt also nur die Argumente ‘für’ und ‘gegen’ ruhig zu erwägen und nicht von Angst erfüllt sein, sich die klargestellte Antwort auf die Frage zu geben:

B.
   WEGWEISER   FÜR   MORALISCHE VERHALTENSWEISEN

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Gott – dieser Seriöse

Wir berufen uns auf religiöse Prämissen, auch wenn es dauernd mit Hilfe der Vernunft geschieht. Im Bereich der Ethik gebührt religiösen Prämissen eine ausschlaggebende Bedeutung. Sie stellen zugleich jedesmalig eine Ausweitung und zugleich ein Emporheben auf ein höheres Niveau der Prämissen dar, die nur von der ‘Vernunft’, d.h. der natürlichen Erkenntnis des Verstandes herkommen.
– Aufgabe der Religion ist es, bei der Kontaktnahme mit Gott dem lebenden Hilfe zu leisten. Hier geht es keineswegs um Erdichtung, noch eine nur Idee! Am Spiel ist die reißende Wirklichkeit: Es geht um Gott, der ein ‘Er’ ist, um Gott-die-Person.
– Die Religion sagt auch vor, wie es sich zu verhalten gilt, dass man sich im Band befindet, das mit Gottes Gnade bestrahlt wird. Und was das bedeutet: Leben im „Glanz der Wahrheit”, die mit dem „Evangelium des Lebens” [der Frohen Botschaft vom Leben] bestrahlt wird.

Gott ist keine ‘Weltanschauung’. Besonders aber das Christentum und die Kirche – sind alles andere, nicht aber „Weltanschauung”! Es ist Wirklichkeit, die – schaut sie der Mensch nur näher an – bezaubern kann, weil sie gerade ergreifende Wirklichkeit darstellt.
– Außerdem, die Kirche bedeutet Qualität des Lebens, das als lebendiges Zeugnis des Anhangens an Diesem, solchem Gott erlebt wird.

Es muss freilich die menschliche Inkonsequenz in Bedacht gezogen werden: das nicht selten vorkommende Gegen-Zeugnis vieler Vertreter gerade der Katholischen Kirche. Es gibt Leute die behaupten, sie wären „Gläubige” (vermeintlich), nur dass sie den Glauben ... „nicht praktizieren”. Daselbst aber ziehen sie einen Strich über ihren vorgetäuschten ‘Glauben’. So ist nämlich geradeaus Satan: er ‘glaubt’ doch an Gott – wie sollte es anders sein! Nur: er „... praktiziert den Glauben nicht”! So spricht von Satan der Apostel Jakobus:

„... Du glaubst: Es gibt nur den einen Gott. Damit hast Du recht;
das glauben auch die Dämonen – und sie zittern ...” (Jak 2,19)!

Allein der ‘Glaube – ohne Taten, taugt wirklich überhaupt nichts!’

Solcher Tatzustand zeugt aber seiner Art umso mehr von der Würde des Menschen. Gott selbst nötigt unsere Hingabe Ihm gegenüber als unserem Gott-und-Vater niemals auf. Gott wartet auf eine freiwillige Antwort vonseiten seines lebendigen Ebenbildes.
– Es gibt nichts, was im Verhältnis Gottes zur Welt der Materie und Tiere – mit der geduldigen, erwartungsvollen Haltung Gottes dem Menschen gegenüber verglichen werden könnte. Möge hier ‘Petrus’ unserer Zeiten zu Worte kommen – der hl.Johannes Paul II.:

„Es ist dringend notwendig, das wahre Antlitz des christlichen Glaubens zurückzugewinnen und wieder bekannt zu machen. Dies ist ja [der christliche Glaube] nicht lediglich eine Summe von Thesen, die mit dem Verstand angenommen und bestätigt werden müssen. Er ist vielmehr eine Kenntnis von Christus in innerer Erfahrung, ein lebendiges Gedächtnis um seine Gebote, die Wahrheit, die gelebt werden muss.
– Übrigens ein Wort wird wahrhaft dann angenommen, wenn es in die Handlungen umgesetzt wird und sich in der Praxis verwirklicht. Der Glaube ist eine Entscheidung, die die gesamte Existenz in Anspruch nimmt. Er ist Begegnung, Dialog, Liebe- und Leben-Kommunion zwischen dem Glaubenden und Jesus Christus: dem Weg, der Wahrheit und dem Leben [vgl. Joh 14,6]...” (VSp 88).

Möchte aber jemand auch himmelreichende Bemühungen unternehmen, um sich selber und anderen beweisen zu versuchen, dass es Gott „nicht gibt”, nützt es letztlich überhaupt nichts. Das Wort Jesu Christi erliegt keiner Verjährung. Es geht um das Wort dessen, der „Worte des ewigen – Lebens [hat](Joh 6,68):

„Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? ...
Der Menschen-Sohn wird mit seinen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommen
und jedem Menschen vergelten, wie es seine Taten verdienen...” (Mt 16,26f.; vgl. VSp 92).

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Kraków-Łagiewniki. Schw. Elisabeth Siepak überweist zwei verschiedene Reliquien für die Kirche in Indonesien: 2008. Sie werden empfangen und nach Indonesien gebracht - nach Vereinbarung mit dortigen Bischöfen, vom Missionar SL, der unermüdlicher Fürsprecher der Barmherzigkeit Gottes geworden ist. Er hat es geschafft, dass das Geistige Tagebuch der Hl. Faustyna übersetzt wurde und unternimmt alle Mühe, dass Gottes Barmherzigkeit in der dortigen Kirche und vom Volk Gottes erkannt werde, geliebt und ins Leben eingeführt wird.

Zwar kann Gott als Wirklichkeit übergegangen werden. Gott verleiht dem Menschen, seinem lebendigen Ebenbild – auch diese Freiheit. Er kann nämlich Gott aus seinem Leben, aus seinem Herzen herausweisen. Der Mensch kann mit Gott abbrechen – offenbar: nur bis zum gewissen Zeitpunkt. Gott erpresst an seinem lebendigen Ebenbild die Befolgung selbst seiner Gebote – niemals. Noch einmal, dass der Mensch den Weg, der zum Himmel führt: zum ewigen Leben – einschlägt. Gott erwartet, dass die Liebe zum Nächsten und zu Gott von der Entscheidung des freien Willens herkommt, und nicht vom Zwang.

Ob derjenige, der Gott trotz allem – im Sinn der letztlichen Dinge – übergeht, wirklich auch gewinnt? „Gott” kann selbstverständlich zurückgewiesen werden [in Gedanken, in Theorie]. Allerdings es kann die ... Existenz selbst des ewigen Lebens nicht annulliert, noch zurückgewiesen werden. Sollte etwa Derjenige, der Liebe – ist, dem Menschen nur vortäuschen, bzw. ihn in Irrtum führen, indem Er nur um des ‘Scherzes’ willen mit seiner ganzen Gottes Autorität warnt:

„Euch aber, meinen Freunden, sage Ich: Fürchtet euch nicht vor denen,
die den Leib töten, euch aber sonst nichts tun können.
Ich will euch zeigen, wen ihr fürchten sollt:
Fürchtet euch vor Dem, der nicht nur töten kann,
sondern die Macht hat, euch auch noch in die Hölle zu werfen.
Ja, das sage Ich euch: Ihn sollt ihr fürchten” (Lk 12,4f.).

Bei einer anderen Gelegenheit hat Jesus Christus charakteristische Worte geäußert, an die es noch später zurückzugreifen gilt:

„Auch richtet der Vater niemand, sondern Er hat das Gericht ganz dem Sohn übertragen ...
Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht, der Ihn gesandt hat. Amen, amen, Ich sage euch: Wer Mein Wort hört und Dem glaubt, der Mich gesandt hat, hat das ewige Leben; er kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod ins Leben hinübergegangen.
Amen, amen, Ich sage euch: Die Stunde kommt, und sie ist schon da, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und alle, die sie hören, werden Leben ...
Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören [des Menschen-Sohnes] und herauskommen werden: Die das Gute getan haben, werden zum Leben auferstehen, die das Böse getan haben, zum Gericht [Verdammnis] ...
Ich richte, wie Ich es [vom Vater] höre, und mein Gericht ist gerecht, weil es mir nicht um Meinen Willen geht, sondern um den Willen Dessen, der Mich gesandt hat” (Joh 5, 22-30).

Wie sollte es da Gott ‘nicht geben’, wenn „Er – da ist” ? Er kann schlechterdings unmöglich „nicht da sein” !
Wozu nützt es auch der Meinung sein, Gott wäre im besten Fall jemand „weit entfernter”, der die Welt in das Weltall geschleudert hat und sich um sie weiter nicht mehr kümmert?
Oder, der Reihe nach: Was hilft es, wenn sich jemand einzureden sucht, Gott wäre höchstens ein ‘gütiger Vati’ – so sehr nachsichtsvoll, dass es absurd wäre zu glauben, Er dürfte zulassen, dass irgendjemand in der Hölle verdammt werden sollte?
– Gott der Wirkliche ist ganz anders. Er ist – offenbar – Liebe! Nur: Seine Liebe stellt dem Menschen hohe Ansprüche auf, d.h. die dem Menschen als Person gerade entsprechen. Gottes Liebe drückt sich in eigenartigem Nicht-Denken an das ‘eigene’ Wohl aus. Gott ist dagegen um das Wohl – vor allem dieses letztliche – des Geschöpfes seiner Vorliebe: des Menschen – ganz und gar besorgt.

Daher ist Gott in seiner Liebe und seiner Barmherzigkeit ungemein seriös.
Nicht umsonst stellt Er vor Mann und Frau Wegweiser auf, die zum Leben – diesem ewigen Leben hinweisen. Es sind seine Gebote. Aber auch: Gott erpresst ihre Befolgung niemals. Er bittet nur voller Ernst, der Mensch möge sich nach ihnen in der Tat richten. Die Umsetzung der Gebote ins Leben wird zum Ausgangspunkt, dass das Leben – das ewige Leben, gewonnen werden kann: „Wenn du aber das Leben erlangen WILLST, halte die Gebote ...” (Mt 19,17)!
– Mit seinen Geboten will sich Gott in keinem Fall am ‘armen Menschen austoben’! Es sind lediglich Angebote – dringende Angebote: dass der Mensch eine freiwillige Wahl zu seinem eigenen – diesem letztlichen – Gut trifft.

Derselbe Gott zeigt auch mit allem Ernst die Perspektive des Verlusts des ewigen Lebens – für den Fall, dass sein Wort zurückgewiesen werden sollte. In solchem Licht werden die Gebote Gottes für den Menschen eine ihn mobilisierende Chance, dass er als Gottes Ebenbild tatsächlich das Angebot annimmt: „Subjekt des Bundes und Partner des Absoluten” zu werden (ML 76f.).

All das ist keine ‘Ideologie’! Es ist Wirklichkeit! Daher ist es unmöglich über folgendes einfach hinüberzugehen, als ob es keine Tatsachen wären. Anders gesagt: Es muss zumindest folgendes voller Ernst in Bedacht genommen werden:

So sagt Jesus, der Sohn Gottes-des-Vaters, aber zugleich auch der Menschen-Sohn:

„Und wenn Ich gegangen bin
(Qualen des Leidens und Tod am Kreuz: Preis der Erlösung unserer Sünden und Öffnung des Himmels)
und einen Platz für euch vorbereitet habe,
komme Ich wieder und werde euch zu Mir holen,
damit auch ihr dort seid, wo ICH BIN.
Und wohin Ich gehe – den Weg dorthin kennt ihr ...” (Joh 14,3f.).

Der einzige Erlöser ...

Ist der Mensch lebendiges „Ebenbild Gottes” – unabhängig davon, ob er darüber Bescheid weiß oder nicht, besteht keine andere Chance jetzt, der Reihe dafür, das „Geheimnis des Menschen” zu enträtseln, als allein durch und über Gott, da doch Gott – und nur Gott – Ur-Muster seines lebendiges Eben-Bildes bildet.

Dieser Gott, in sich selbst der Dreieinige, hat sich selber geoffenbart. Außerdem hat Er auch noch sein verwunderndes Vorhaben dem Menschen gegenüber: Mann und Frau, offenbart: der Erlösung des Menschen in der Person seines Eingeborenen Sohnes. Und zwar die Zweite Person Gottes des Dreieinigen ist wahrer Mensch geworden, indem sie zu ihrer Gottes Natur – außerdem noch eine zweite Natur: die Menschen-Natur angenommen hat. Das wurde Tatsache im Geheimnis der Fleischwerdung des Gottes Sohnes.
– Es kann jemanden geben, der an das alles ... nicht zu glauben mag. Dennoch – so ist die freudevolle Wirklichkeit: Gott ist in Jesus Christus – Mensch geworden, und hat im geringsten Maß aufgehört zugleich wahrer Gott zu sein!

Von nun an bringt Jesus Christus, als „persönlich” Gott und Mensch zugleich, seinen menschlichen Brüdern und Schwestern – in verbindlicher und definitiver Art und Weise zum Bewusstsein, wie ihre wunderbare Würde und ihre Berufung zum ewigen – Leben ist. Es gibt keinen – und es wird niemals einen anderen Erlöser des Menschen geben außer Ihm einzigen. Name dieses Erlösers ist „Jesus”, d.h.: Erlöser:

„Und in keinem anderen ist das Heil [die Erlösung] zu finden.
Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben,
durch Den wir gerettet werden sollen” (Apg 4,12).

Es ist ganz umsonst immer anderen und neuen Abänderungen von Parolen und Mixturen von Religion und Philosophie Gehör zu geben – z.B. im Typus eines „New Age”. Man braucht sich nicht täuschen, noch darauf hören, was „der Mode entspricht”, was als originell und exotisch zu sein scheint und worauf sich viele urteilslos aufschließen. Hauptsache bei solchen Geschichten, es soll ... nicht um Jesus Christus gehen! Schon der Völkerapostel Paulus warnt, also kurz nach der Himmelfahrt Jesu Christi:

„Denn es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Wünschen immer neue Lehrer sucht, die den Ohren schmeicheln; und man wird der Wahrheit nicht mehr Gehör schenken, sondern sich Fabeleien zuwenden ...” (2 Tim 4,3f.).


Es wird keine „Neue Ära” [New Age] geben! Es gibt auch nicht – und kann keine Re-Inkarnation geben! Sollte es eine Re-Inkarnation geben, d.h. sollte mein ‘Ich’ folgendes sein: einst wäre es Adler, dann Schwein, danach Schlange, nach einer weiteren Inkarnation (Fleischwerdung), der Reihe nach ein Geier, Maus, Ratte, Affe, und endlich „Mensch”, um nachher alles von neuem zu werden, wäre Gott un-ernst und nicht mehr seriös! Gott erschafft mich – und einen jeden Menschen – „um meines Selbst willen”, bzw. um „deines Selbst willen”! Das Erlösungs-Werk von meinen Sünden, das vom Gott-Menschen Jesus Christus vollbracht wurde, wäre vonseiten solchen Gottes tragischer, und vor allem: total unnötiger Fehler, sollte ich zum ewigen – Leben – nicht berufen werden. Selbstverständlich: Ich – als dieser bestimmte Mensch, und nicht als auf einmal ein ‘Schwein’, oder eine ‘Ratte’ u.dgl.!

Jesus Christus vollbrachte am Kreuz die Erlösung dem Menschen zugute – und nur dem Menschen. Nicht Satan wurde mit dem Leiden und Tod Jesu Christi erlöst, sondern der Mensch. Und nicht irgendein beliebiges ‘Glied’ der aufeinanderfolgenden „Re-Inkarnationen”, sondern Ich, das lebendige Ebenbild Gottes, das aber infolge der Sünde ganz verunstaltet geworden war, wurde erlöst:

„Ihr wisst, dass ihr aus eurer sinnlosen, von den Vätern ererbten Lebensweise
nicht um einen vergänglichen Preis losgekauft wurdet, nicht um Silber oder Gold,
sondern mit dem kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel....” (1 Petr 1,18f.).

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Jesus Christus, der Sohn Gottes, am Kreuz. Der einzige Erlöser des Menschen. Er, der Weg-die-Wahrheit-das-Leben. Wer auf Ihn vertraut, wird die Erlösung gewinnen - für immer

Man braucht nicht unruhig werden: es gibt und wird keine Re-Inkarnation geben. Gott ist seriös. Und betrachtet Mann und Frau, sein lebendiges Ebenbild, seriös. Es gibt auch keine andere Erlösung – und es wird auch in Zukunft keine andere Erlösung mehr geben, als nur diese eine einzige: vollbracht von Jesus Christus, der Gott und Mensch zugleich ist. Er aber, Sohn des Urewigen Vaters, allerdings auch wahrer Sohn seiner Unbefleckten Mutter Maria, wurde dazu wahrer Mensch, um uns in das „Haus des Vaters” hinüberzuführen (Joh 14,2f.). Als Erlöser des Menschen hat Er dem Menschen sowohl das „menschliche”, wie auch das „Göttliche” Ausmaß seiner Würde und Berufung gezeigt.

So ruft auch das Zweite Vatikanische Konzil (1965) zur Welt von heute mit einer Stimme der Ermutigung, voller freudigen, nicht trügerischen Anvertrauens:

„Tatsächlich klärt sich nur im Geheimnis des Fleischgewordenen Wortes – das Geheimnis des Menschen wahrhaft auf ...
– Christus, der neue Adam, offenbart eben in der Offenbarung des Geheimnisses des Vaters und seiner Liebe
dem Menschen den Menschen selbst voll und erschließt ihm seine höchste Berufung ...” (GS 22).

Daher kommt die Begeisterung über selbst das „Geheimnis des Lebens” auf, dessen Besitzer und Herr der Dreieinige ist. Denn dieser Dreieinige bietet seinem lebendigen Ebenbild die Anteilnahme an seinem Göttlichen Leben an:

„Das Evangelium vom Leben feiern heißt, den Gott des Lebens, den Gott, der das Leben – schenkt, feiern ...
Von Ihm empfängt jedes Wesen, das in irgendeiner Weise am Leben teilhat, proportional zu seinen Fähigkeiten das Leben. Dieses Göttliche Leben, das über jedem Leben steht, belebt und bewahrt das Leben.
... Ihm verdanken die Seelen ihre Unvergänglichkeit ...
– Den Menschen, Wesen, die aus Geist und Materie bestehen, schenkt das (Göttliche) Leben – das Leben. Wenn es dann geschieht, dass wir es verlassen müssen, dann verwandelt uns das Leben wegen seiner überströmenden Liebe zum Menschen und ruft uns zu Sich. Nicht nur das: es verheißt uns, Seelen und Körper, in das vollkommene Leben, in die Unsterblichkeit, zu geleiten. Es ist zu wenig, wenn man sagt, dieses Leben ist Lebendig: es ist Lebens-Ursprung, einzige Lebens-Ursache und Lebens-Quelle ... Es ist Leben, das in Leben überströmt. ...
– Ja, ‘dieses sterbliche Leben ist trotz seiner Mühen, seiner dunklen Geheimnisse, seiner Leiden, seiner unabwendbaren Hinfälligkeit eine sehr schöne Sache, ein immer originelles und ergreifendes Wunder, ein Ereignis, würdig mit Freude und Lobpreis besungen zu werden’.
– Mehr noch, der Mensch und sein Leben erscheinen uns nicht nur als eines der größten Wunderwerke der Schöpfung: Gott hat dem Menschen eine beinahe göttliche Würde verliehen [vgl Ps 8,6f.] ...
– Wir sind aufgerufen, Staunen und Dankbarkeit über das als Geschenk empfangene Leben zum Ausdruck zu bringen und das Evangelium vom Leben nicht nur im persönlichen und gemeinschaftlichen Gebet, sondern vor allem in den Feiern des liturgischen Jahres anzunehmen, zu genießen und mitzuteilen...” (EV 84).

Der Weg Gottes Gebote

Gerade dieser Gott, der einzige Erlöser, weist Mann und Frau einen leuchtenden Wegweiser, dass er sich auf dem Weg zum „Haus des Vaters” (vgl. Joh 14,2) nicht verirrt. Dieser Wegweiser sind die Zehn Gebote Gottes (griech.-lat.: Dekalog). Gott bittet sehr und befiehlt selbst, dass sie befolgt werden. Aber immer nur als innigen Aufruf an seinen freien Willen, und nicht als irgendeinen ‘Zwang’. Dem Menschen gehört es sich Gott Vertrauen zu erweisen, dass Er auch dann Liebe ist, wenn Er ihm die Gebote „auferlegt”, darunter auch manche „schwierigere”; und von ihm erwartet, dass sie folgerichtig in die Praxis umgesetzt werden.

Beim denkenden Menschen kommen angesichts Gottes Gebote Fragen allgemeiner Natur auf. Eine der grundlegenden betrifft die verbindliche Beschaffenheit aller moralischen Norm, deren Ausdruck die Gebote des Dekalogs bilden.
– Die Vernunft sagt vor, dass eine Norm der ethisch-moralischen Verhaltensweise, Ausdruck des Grundprinzips jeder ethischen Betätigung: „Vermeide das Übel, tue das Gute” – als objektive und universale Wirklichkeit verpflichtend sein muss.

Diese Kennzeichen müssen offenkundig auch dem Wegweiser Gottes eigen sein, der die Verhaltensweisen im Bereich der geschlechtlichen Intimität regelt. Eine moralische Norm muss sich mit ihrer Beschaffenheit als objektive Wirklichkeit kennzeichnen. Das will bedeuten, dass ihre Gültigkeit weder vom Wissen darüber, noch vom ‘Gutdünken’ betreffs ihrer Bewertung abhängen kann. Eine ethische Norm muss auf gleiche Art und Weise für den Oberen, wie den Untertanen verpflichtend sein.

Ferner, jede moralische Norm muss allgemein und unveränderlich sein, was ihre Gültigkeit im Laufe der abwechselnden Zeiten angeht. Dieses Merkmal betrifft in erster Linie die sog. „negativen” ethischen Normen, die also die Unternehmung bestimmter Betätigungen verbieten. Hören wir, was darüber der hl.Johannes Paul II. sagt:

„Im Hinblick auf moralische Normen, die die innerlich schlechten Taten verbieten, gibt es für niemanden Privilegien noch Ausnahmen. Hier ist es bedeutungslos, ob jemand Herr der Welt ist, oder der letzte ‘Elender’ auf dieser Erde: im Hinblick auf die moralischen Ansprüche sind wir alle absolut gleich” (VSp 96; ebd. Nr. 97.43; vgl. EV 68-74).

„Allein Gott, das höchste Gut, bildet die unverrückbare Grundlage und unersetzbare Voraussetzung der Sittlichkeit, also der Gebote, im Besonderen jener negativen Gebote, die immer und auf jeden Fall die mit der Würde jedes Menschen als Person unvereinbaren Verhaltensweisen und Handlungen verbieten.
– So begegnen sich also das höchste Gut und das moralisch Gute in der Wahrheit: der Wahrheit Gottes des Schöpfers und Erlösers und der Wahrheit des von Ihm geschaffenen und erlösten Menschen ...” (VSp 99; vgl. auch EV 57-66.75; usw.).

Für die Unveränderlichkeit der ethischen Norm und moralischen Bewertung gibt es kein anderes Fundament außer der inneren Friedensordnung des Seins, wie sie der Schöpfer erschaffen und bereichert hat. Gott ist Vater und liebt sein lebendiges Ebenbild. Die Kirche verteidigt nur die Würde des Menschen vor Faktoren, die sie demütigen möchten, sollte es auch diesem ‘Gedemütigten’ vorkommen, es wäre ihm an seiner eigenen Würde überhaupt nicht gelegen:

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Mädchengruppe aus Bali, Indonesien. Diese alle warten und warten ... auf die GUTE NACHRICHT des Evangeliums Jesu Christi, des einzigen Erlösers des Menschen

„Die unverletzliche Würde einer jeden menschlichen Person sich selber und anderen zum Bewusstsein zu bringen, ist wesentliche, ja, und in gewissem Sinn zentrale und einigende Aufgabe dieses Dienstes an der Menschen-Familie, zu dem die Kirche, und in ihr die katholischen Laien berufen sind ...” (ChL 37).

„Unter allen Geschöpfen ist nur der Mensch ‘Person’, bewusstes und freies Subjekt, und eben darum bildet er ‘die Mitte und den Gipfel’ all dessen, was auf der Erde existiert.
Die persönliche Würde ist das kostbarste Gut des Menschen, der dank ihr die ganze materielle Welt mit ihrem Wert überragt” (ChL 37).

„Aufgrund seiner Personen-Würde ist der Mensch immer in sich und für sich genommen ein Wert und muss als solcher verstanden und behandelt werden. Er darf nicht als benutzbares Objekt, als Werkzeug, als ein Ding betrachtet und behandelt werden” (ChL 37).

... „Die persönliche Würde bildet die Grundlage für die Gleichheit aller Menschen ...
... Die persönliche Würde ist zugleich Quelle ihrer [der Menschen] Teilnahme untereinander und der gegenseitigen Solidarität ...
Die personale Würde ist unzerstörbares Eigentum eines jeden menschlichen Wesens. Wichtig ist, dass die Macht dieser Feststellung hier in Bedacht genommen wird: sie beruht auf der Einmaligkeit und Unwiederholbarkeit einer jeden Person.
Daraus folgt, dass der Einzelmensch absolut nicht darauf herabgeführt werden darf, was ihn in der Anonymität des Kollektivs, der Institution, der Struktur, bzw. des Systems zermalmen und zunichte machen könnte ...
Die radikalste und erhabenste Affirmation des Wertes jedes menschlichen Wesens hat der Sohn Gottes mit seiner Menschwerdung im Schoß einer Frau vollbracht ...” (ChL 37).

Vielleicht doch ein alternativer Weg ?

Es wird gefragt, ob anstelle der hier abgezeichneten ethischen Sicht – ein anderer, vielleicht leichterer Weg zur Wahl dargestellt werden kann, der als alternative Beweisgründung in Bedacht gezogen werden dürfte?
– Es müsste sofort geantwortet werden: Selbstverständlich – Ja! Einer entgegengesetzter Sicht des Menschen und der Sinnbedeutung der Geschlechtlichkeit, die den Weg der Gebote entschieden zurückweist, begegnen wir beinahe auf jedem Schritt. Noch mehr, wir sind nicht selten Zeugen einer ungemeinen Verbissenheit, mit der es versucht wird, bestimmte ethische Verhaltensweisen durchzusetzen, die zu dem hier dargestellten, allgemeinmenschlichen Empfinden der moralischen Friedensordnung der intimen Verhaltensweisen im diametralen Gegensatz stehen (wenigstens im Sinn der Grundsätze, denen die gelebte Praxis nicht immer entsprechen muss).

Der Kampf, der Gott und Gottes Geboten ausgesprochen wird, im besonderen aber dem VI. Gebot, das die Beziehungen im Bereich der Geschlechtlichkeit regelt, verlagert sich immer häufiger auf die Reihen der höchsten Gesetzgebungen vieler Länder in internationaler Skala, zumal in Konsumländern. Mit Initiativen für die mit Kraft erzwungene Einführung einer ‘andersartigen’ Ethik, die meistens unter sophistisch entstellten Parolen eines vermeintlichen Humanismus proklamiert wird, treten gewöhnlich nicht große, allerdings schreiende und einflussreiche Gruppen vor, die um jeden Preis eine völlige ‘Befreiung’ von aller diesbezüglichen Zucht für sich zu erkämpfen suchen. Hier zählen u.a. Bewegungen der Feministen-Feministinnen, Homosexualisten und Lesben, Ideologen im Typus des ‘Gender’, Businessleute die auf sittliche Hinfälligkeit rechnen, die aufdringlich nach technischen Mitteln verlangen, um sich ‘sicheren Instant-Sex’ zu garantieren; und endlich Herausgeber, denen es gelingt, einen unwahrscheinlichen Gewinn vom Porno-Business einzufangen.

Zum Hauptkriterium für ‘ethisches’ Tun, oder eher: für die ‘Anti’-Ethik – wird das von Führern dieser „neuen Sittlichkeit” aufgebrachte Grundprinzip einer totalen Freiheit im Bereich des Sexus. Es geht hier um entschiedene Zurückweisung der Gebote Gottes und der diesbezüglichen Lehre der Kirche. Anstelle dessen proklamiert die ‘ausgelöste’ Freiheit-Ausgelassenheit alles tun zu dürfen, was nur die aufgeweckte Begehrlichkeit zu ersinnen imstande ist.

Man kann leicht und fast sofort die erscheinenden, tragischen Folgen der so begriffenen „sexuellen Freiheit” wahrnehmen.
– Zum ersten Preis solcher Argumentation werden vor allem Nicht-geborene Kinder: die empfangen wurden und im Schoß der Mütter heranwachsen – gewöhnlich aller angewandten, immer mehr raffinierten kontrazeptiven, oder eher: kontra-prägnantiven Technologie zuwider. Mit lästerlichen Parolen wie z.B. „Mein Bauch ist mein Eigentum[der Wahrheit des Seins zuwider: niemand ist Eigentümer seines Selbst, noch seiner Geschlechtlichkeit; jeder ist allein verantwortlicher Verwalter seiner Selbst, wie auch seiner Geschlechtlichkeit, und wird einst von jener Verwaltung abgerechnet werden ...], weisen die erwähnten Promoteure alle moralischen Normen und alle irgendwelche rechenschaftliche Verantwortung zurück, indem sie ein rücksichtsloses ‘Anrecht’ für die Selbstbestimmung anfordern – im Sinn des Anrechts, die Frucht ihres Schoßes unverzagt töten zu dürfen.
– Des Öfteren fordern sie für sich außerdem das Anrecht auf unentgeltlichen anti-medizinischen ‘Dienst’ des Gesundheits-Wesens ab, der aus öffentlichen Mitteln finanziert werden soll.
– Weitere Opfer der so ‘herabgeschüttelten Bürde der Gebote’ stellen Tragödien der zerstörten Ehen dar, der verwaisten Kinder, Mordtaten und Selbsttötungen, Zunahme von Verbrechen auf sexuellem Hintergrund, Demoralisation der Kinder und Jungendlichen, die schwer einzustellende Produktion und der Konsum von Drogen, Geschlechtskrankheiten mit der heute führenden Plage der AIDS-Krankheit als Zeugnisses des immunologischen Zusammenbruchs infolge der Abschwächung des moralischen Rückgrats.

Das Herunterschütteln des Göttlichen moralischen Gesetzes ist offenbar eine nur zeitweilige Maßnahme: bis zum Augenblick der unentrinnbaren unmittelbaren Begegnung mit Jesus Christus in der Stunde des Übergangs „auf das zweite Ufer”. Ihn – Jesus Christus – töten, fügen Ihm Schaden zu, verführen, terrorisieren, verwaisen – die Befürworter der „neuen Moral” in nicht geborenen Kindern (vgl. Mt 25,40.44f; BF 22: zweite Hälfte).

Die Feministinnen werden freilich zum Aufschreien der erwähnten Parolen mit sogenannten ‘Bedürfnissen’ des männlichen Sexualismus aufgehetzt. Für diesen gibt es aber in der Regel keine Schwierigkeit, dass sie sich der Aktivistinnen feministischer Bewegungen bedienen, um die Frauen umso leichter zu versklaven, wobei aber diese es kurzsichtig als ihre höchste Promotion und Freiheit-in-Verknechtung ansehen.

Ungehorsam Gott gegenüber bringt einmal mehr die Gegen-Frucht: einer immer weiter voranlaufenden – in wörtlichstem Sinn Zerstörung sowohl des Mannes, wie der Frau zutage. Die Zurückweisung des Angebotes Gottes: des Bundes, wird Besiegelung einer immer mehr ungehemmten Ausbeutung der Frau – allerdings der Frau nur noch in ihrer Beschaffenheit als reizendes Objekts, nicht aber in ihrer unabdingbaren Würde und Berufung als Person.

Indem aber jede Sünde, doch umso leichter gerade diese im Bereich der Geschlechtlichkeit, fast sofort ‘Metastasen’ auf andere Bereiche des moralischen Lebens schafft, geht auch hier mit der einen Entartung – eine vielfache andere einher: Erpressung der öffentlichen und gesetzlichen Annahme sexueller Entartungsformen im Typus von Schwul-‘Ehen’ und Lesben-Bande, einschließlich mit der Akzeptation für die betreffenden widernatürlichen ‘Paare’ des Vorranges bei Erwerbung der Wohnung und Adoption eines Kindes – wohl nur dafür, dass es für sexuelle Ausschweifungen wirklich schon überhaupt keine Bremsen mehr gibt ...


ANFÜHRUNG-BEMERKUNG. Betreffs der Problematik der Homosexualität, unumgänglicher Unterschiedlichkeiten zwischen Neigung zum Homosexualismus und tatsächlichen Betätigungen, wie auch der Entstehung von Vereinungen-Unionen mit dem Ziel: für die Gay’s u.dgl. den Status einer vollgesetzlichen Ehe zu erkämpfen, mit gleichzeitiger Abschiebung auf soziales Marginale der Familie als natürlichen Entwicklungsmilieus für den Menschen und die Kinder – s. das eingehende Studium: Red. Bisch. Andreas Laun, „Homosexualität aus Katholischer Sicht”, Eichstädt, Franz-Sales-Verlag 2001; ebd., Beitrag vom Bisch. A. Laun, S. 208-264. – S. überhaupt die Homepage von Bisch. Andreas Laun mit seinem zahlreichen Schriften: http://kirchen.net/bischof/laun.
– Auf unserer Homepage – siehe zur Problematik der Homosexualität: Gays und Lesben, wie auch freier hetero-sexueller Partnerschaften ein ganzes Kapitel, und zwar: VI.Teil, 2.Kapitel. Sieh dazu: PORTAL-Seite und finde es. Oder auch unmittelbar mit Hilfe des Links: Homosexualität und freie Hetero-Sexuelle Partnerschaften: Bedauerliche Nachahmung der Ehe. Alles mit Dokumentation.
Das nächste Kapitel ist der GENDER-Ideologie gewidmet, samt der Final-Entartung, des LGBTIQ-Mainstream: VI.Teil, 3.Kap. – Unmittelbar: In der Gender-Ideologie: des allumfassenden Gender-Queer-Mainstreaming).


Ein weiterer Schritt infolge der ‘Loslösung’ von Jesus Christus, d.h. von Gottes Geboten, von Wahrheit und der Kirche, ist eine totale ‘Autonomie’ bei der Bestimmung der ‘Wahrheit’ im Bereich geschlechtlicher Beziehungen. Die Zurückweisung der ehelichen Unauflösbarkeit und gelobenen Treue bringt bittere Früchte in Form immer anderer eingegangener – scheinbar ehelicher Kontrakte, d.h. des in der Majestät des Gesetzes besiegelten Ehebruches, eventuell in Form einer völligen Willkür bei der Auflösung eines früher geschlossenen Ehebundes.

Zu noch weiterer Auswirkung der systematischen ‘Befreiung’ vom moralischen Gesetz Gottes wird das immer offener eingeführte Recht der ‘Kraft und Faust’ und die willkürliche Selektion derjenigen, denen es erlaubt werden wird zu leben, bzw. denen es zu leben nicht erlaubt werden wird: diesen Unterentwickelten, Behinderten, Insuffizienten, und dann Personen im vorangeschrittenen Alter, deren Lebens-Grenze in immer anderen Ländern und Staaten mit einem Anti-Gesetz der Euthanasie geregelt wird [vom griech.: eu-thanatós = liebtuender Tod].
– Selbstverständlich, die ‘staatlichen Gesetze’ stellen in Gottes Augen, aber auch der Menschen – überhaupt keine Bevollmächtigung dar, um Unschuldiges Menschenleben umzubringen. Es sind Anti-Gesetze, die von vornherein ungültig sind und nur Gottes Gericht herausfordern. Sie sind – gleich der Satans-Sünde, Herausforderung Gottes zum Duell: Gottes mit dem ... entarteten Ebenbild-und-Ähnlichkeit Gottes ...

Man kann schwer hier nicht ein paar Fragmente aus der Enzyklika Johannes Paul II. Evangelium Vitae heranführen. Der Heilige Vater sucht dort u.a. nach Ursachen der sich ausweitenden „Todes-Kultur” :

„Wir können sie mit Hilfe einer Gesamt-Bewertung der Erscheinungen im Bereich der Kultur und Sittlichkeit entdecken, angefangen von jener Mentalität, die indem sie zur Extremität führt, und selbst den Begriff der Subjektivität entstellt, nur den als Inhaber von Rechten anerkennt, der mit voller oder zumindest mit beginnender Autonomie auftritt und vom Zustand der völligen Abhängigkeit von anderen herauskommt ...
– Es ist offensichtlich, dass unter solchen Voraussetzungen in der Welt kein Raum für jemanden ist, der – wie z.B. ein nicht geborenes Kind oder ein sterbender Mensch – ein strukturell schwaches Subjekt ist, das völlig auf Gnade anderer Personen ausgeliefert ist ...
– Damit wird also die Kraft zum Faktor, der die Entscheidungen und Handlungsweisen im Bereich der Beziehungen zwischen Personen und dem sozialen Zusammenleben gestaltet. Doch das ist genaue Absage dessen, was im Laufe der Geschichte der Staat des Rechtes angestrebt hat als Gemeinschaft, in der das ‘Recht der Macht’ mit der ‘Macht des Rechts’ vertreten werden sollte.
– Wenn es auch wahr ist, dass es in manchen Fällen zur Beseitigung des empfangenen oder des zu Ende gehenden Lebens mitunter infolge eines missverstandenen Altruismus oder eines gewöhnlichen menschlichen Mitleids kommt, ist es schwer zu bestreiten, dass derartige Todeskultur als solche Ausdruck einer ganz individualistischen Auffassung der Freiheit enthüllt, die schließlich die Freiheit zur Freiheit der ‘Stärkeren’ wird und gegen die Schwachen ausgerichtet ist, die auf Vernichtung verurteilt werden” (EV 19; vgl. 66.70).

Verzierung

RE-Lektüre: II.Teil, Kapit. 2a.
Stadniki, 8.XI.2013.
Tarnów, 15.V.2023.


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Zweites Kapitel. „MIT” PETRUS UND „UNTER” PETRUS.
Das Magisterium der Kirche


Zur Einführung dieses Kapitels

A. INTIMITÄT: SOLLTE SIE DER ETHIK NICHT UNTERLIEGEN ?
Die gefährdete Liebe ...
Wem gilt es zu glauben ?

B. WEGWEISER FÜR MORALISCHE VERHALTENSWEISEN
Gott – dieser Seriöse
Der einzige Erlöser ...
New Age – Reinkarnation
Das Geheimnis des Lebens feiern
Der Weg Gottes Gebote
Eigene Kennzeichen der ethischen Normen
Negative ethische Normen
Vielleicht doch ein alternativer Weg ?
Anführung-Bemerkung: Homosexualismus – Bibliographie


Bilder-Fotos

Ryc.1. Betrachtung über Gottes Barmherzigkeit: Indonesien (a)
Ryc.2. Betrachtung über Gottes Barmherzigkeit: Indonesien (b)
Ryc.3. Reliquienüberweisung der Hl.Faustyna für die Kirche Indonesien
Ryc.3. Kruzifix auf dem Gebirgspfad
Ryc.4. Mädchengruppe aus Bali, Indonesien