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VERMERK: Abkürzungen zur angeführten Literatur s. Literatur


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F.
   ZUSTÄNDIGKEIT DER  KIRCHE
UND PERSONAL
DER BERATUNGSZENTREN

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Anrecht der Ehepaare

Wir kommen noch einmal auf das grundsätzliche, hier erörterte Problem zurück, allerdings unter einem anderen Blickpunkt: der Wahl einer unter den Methoden der Familienplanung. Die bestehenden mehreren unterschiedlichen „natürlichen” Methoden bringen die Frage mit durchaus praktischem Ausklang für einzelne Paare nahe – sowohl Ehepaare, wie Brautpaare: Welche unter ihnen gilt es letztlich zu wählen? Es geht um die Wahl einer solchen Methode, die tatsächlich Hilfe für eine im Gewissen verantwortliche Verteilung der Empfängnisse darstellte – sowohl für den Fall gynäkologischer Gesundheit, wie Erkrankungen, bei regelmäßigen und ganz unregelmäßigen Zyklen, nach Geburt, in Wechseljahren und anovulatorischen Zyklen.

Jedes Ehepaar, und früher jedes Brautpaar – möchte wohl eine solche Methode kennen lernen, die ihnen wirklich die Gewissheit unter den erwähnten Umständen auf möglich unkomplizierte Weise zu bieten imstande wäre. Die Vielheit der natürlichen Methoden hängt mit der Entwicklung der Medizinwissenschaft zusammen, der es gelingt, den Tag des Eisprunges, wie auch das ihn dann begleitende Symptome-Syndrom mit steigender Präzision zu identifizieren. Dies geschieht aufgrund sowohl strikt wissenschaftlicher Untersuchungen, wie auch der schlichten Beobachtung der entsprechend belehrten Frauen.

Die Entscheidung bezüglich der Wahl einer unter den Methoden ist natürlich Frage selbst des betreffenden Ehepaars. Jedem steht das Recht zu auf eigenes Gefallen, eigene Bedürfnisse, eigenes perspektivisches Denken, usw. Es kann auch sein, dass bei einem Ehepaar überhaupt kein Bedarf besteht, die Zeit der Empfängnisse einteilen zu müssen. Demzufolge benötigen sie überhaupt keine „Methode” zur Empfängnisregelung.
– Wir schließen hier ausgesprochen und von Grund aus alle irgendwelche Verhütungs-Methoden aus. Die einzig ethisch annehmbare Wahl kann nur eine unter den natürlichen Methoden betreffen.

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Prof. Dr. John Billings mit Ehefrau Dr. Evelyn Billings beim Heiligen Vater, Johannes Paul II.: 2002. Eine der letzten unmittelbaren Zusammentreffen der beiden Billings mit Johannes Paul II (der Papst stirbt am 2.IV.2005)

Zwar können die Gatten – und auch andere Partner, selbst die Sünde wählen und folgerichtig die ewige Verdammnis, wenn ihr Wille so sein wird. Gott nötigt zur Befolgung selbst seiner Gebote niemanden. Auch die Kirche nötigt niemanden zur Einhaltung der Gebote Gottes. Sie lehrt nur verbindlich – in Kraft der ihr aufgetragenen Gottes Sendung und in Gottes Namen, wie die zeitlichen und ewigen Folgen sind, wenn jemand das Angebot der Liebe Gottes, die im Dekalog zum Ausdruck kommt, zurückweist. Derselbe Gott bittet nur gleichsam von Herzen, aber auch dringend sein lebendiges Ebenbild: Mann und Frau, dass sie seine Gebote liebend befolgen, wie auch Er selbst sie mit Fülle seiner Gottes Liebe anbietet, um den Wachstumsvorgang ihrer Menschenwürde auszulösen.

Allerdings im Moment denken wir nicht mehr an solche, unverantwortliche Wahlen. Wir erwägen dagegen, wie es die möglichst nützlichste, vom Gewissen her anzunehmende Wahl im Rahmen der zugänglichen natürlichen Methoden zu treffen gilt.

Zuständigkeit der Kirche und des Beratungspersonals

Direkt mit der besprochenen Frage einer verantwortlichen Wahl – hängt die Rolle der Beratungszentren zusammen, wie sie vor allem von der Kirche in Städten, und selbst am Land, gegründet werden. Es ist erfreuend, dass die Schar derjenigen systematisch zunimmt, die vorbereitet sind den Dienst in Beratungszentren auf sich zu nehmen. Die dazu notwendigen Qualifikationen werden gewöhnlich im Rahmen eines ein paar Jahre langen Studiums in „Instituten der Familie” erworben, die bei den Ordinariaten der meisten katholischen Diözesen organisiert werden. Die Absolventen bekommen samt dem Diplom die sog. Kirchen-Sendung (Missio Canonica), die zum öffentlichen Auftreten in diesem Bereich (gewöhnlich für eine nur begrenzte Zeit) auf dem Terrain der Kirche bevollmächtigt, indem sie so zu „Gesandten” des Bischofs werden, der für die Seelsorge in der ihm anvertrauten Diözese verantwortlich ist.

Die Kirchensendung in ihrer präzisen Bedeutung betrifft natürlich die dogmatisch-ethischen Aspekte der Problematik der Ehe, der Brautzeit und Fragen der Empfängnisplanung. So ist auch die Sendung überhaupt der Kirche: dem Volk Gottes unter der irdischen Wirklichkeit den Weg zur ewigen Erlösung zu weisen.

Das Personal, das in der Beratung angestellt ist, hat aber auch manches andere zu übermitteln, was nicht unmittelbar mit dogmatisch-moralischen Aspekten der Ehe und Familie verbunden ist. Es geht u.a. um Fragen vom Grenzbereich der Psychologie, Soziologie, Medizin usw. Diese Fragen können nicht mehr unmittelbar unter die „Kirchensendung” an sich gezogen werden. Bei dem Auftreten in diesem Bereich zählt die wissenschaftliche Zuständigkeit und die Lebenspraxis, das religiöse Engagement und persönliche Zeugnis eines Lebens im Einklang mit verkündeten Grundsätzen.
– Zu solchen Fragen, die nicht direkt mit der Kirchensendung zusammenhängen, gehört u.a. die Einführung in Einzelheiten einer der Methoden der natürlichen Empfängnisplanung.

Zur Zuständigkeit der Kirche im Bereich der natürlichen Methoden gehört die Feststellung, ob die betreffende Methode tatsächlich eine „natürliche” ist, d.h. ob sie der Würde des Menschen und der Ehe entspricht, dem Vorrang des Geistes über die Materie und der Berufung des Menschen zum ewigen Leben; ob sie die Struktur und Dynamik des ehelichen Aktes ehrlich beachten lässt; ob sie den ungestörten Ablauf der „Sprache des Leibes”, gemäß der Wahrheit des Seins und des ethischen Aspekts dieser „Sprache” schützt.

Dagegen die Frage nach Einzelheiten der Belehrung hinsichtlich der einzelnen unterschiedlichen Methoden vom praktisch-medizinischen Blickpunkt her gehört nicht mehr zur Zuständigkeit der Kirchensendung. In der Frage nach der Wahl irgendeiner konkreten unter den natürlichen Methoden, zählt in erster Reihe ihre wissenschaftliche und praktisch-klinische Dokumentation. Es ist also Sache nicht mehr des ‘Glaubens’, sondern des Verstandes.

Diese Frage hängt mit der Freiheit der Wahl einer der zugänglichen natürlichen Methoden zusammen. Man kann verstehen, dass jemandem im Beratungszentrum, der Einzelheiten einer der gerade ihm besser bekannten Methode auslegt, das Recht auf persönliche Neigungen zusteht. Er selbst ist wohl vor allem zu einer unter ihnen überzeugt, die er wahrscheinlich besser kennt und sie vielleicht selbst in eigener Ehe anwendet.
– Man kann aber in selber Zeit leicht verstehen, dass man sich hinsichtlich der Frage der Einführung in eine der bestehenden natürlichen Methoden nicht auf die „Kirchensendung” berufen darf: als ob die „Missio Canonica” verpflichtete, nur diese eine, und nicht eine andere der natürlichen Methoden zu übermitteln. Solche Haltung würde dem Sinn der Kirchensendung widersprechen und ihn völlig entstellen. Es wäre verletzend sowohl für die Kirche, als diejenigen, die sich beraten lassen.

Das Lehramt der Kirche kann aufgrund der ihm von Jesus Christus aufgetragenen Erlösungs-Sendung die Einführung in keine konkrete natürliche Methode als verpflichtend aufnötigen. Der Auftrag der Kirche beruht hier darauf: eine inbrünstige, aber nur allgemeine Ermutigung zu äußern, dass man die Zeitwahl der Fruchtbarkeitstage gut kennen lernt und von diesem Wissen, falls nötig, auch wirklich Gebrauch macht – mit Berücksichtigung der personalen vielfältigen Verantwortung. Die Kirche tut es auch tatsächlich dringend im Rahmen der ordentlichen und feierlichen Seelsorge, zumal durch die Lehre der letzten Päpste.

An die Frage der Zuständigkeit der Kirche in dieser Hinsicht knüpft in einer seiner wichtigen Ansprachen an das Personal der Eheberatung der hl.Johannes Paul II. an:

„... ohne sich nach irgendeiner besonderen Methode auszusprechen, beschränkt sie sich (die Kirche) darauf, die diesbezüglichen Grundprinzipien in diesem Bereich zu verkünden und auf möglichst wirksame Weise diese alle zu ermutigen, die in Treue zu diesen Prinzipien daran hochherzig arbeiten, dass diese Prinzipien in der Tat in das Leben einverleibt werden können ...” (Johannes Paul II., Ansprache an Teilnehmer des Kursus über natürliche Empfängnisregelung beim Forschungszentrum der Medizinischen Fakultät der Katholischen Universität Sacro Cuore, 3.VII.1982, Rom; s.dazu: OsservRom–DE 12 [1982/30/23.VII.1982], S. 9; DAS–1982, 1203).

Die Worte des Heiligen Vaters bilden eine maßgebende Erklärung hinsichtlich des Umfangs der Kirchensendung für die kirchliche Eheberatung. Man darf sich bei der Auslegung-Einführung in keine der natürlichen Methoden auf eine vermeintliche Loyalität angesichts der erhaltenen „Kirchensendung” berufen, als ob sie verpflichtete, diese konkrete und nicht eine andere unter den „natürlichen” Methoden übermitteln zu dürfen. Es darf dem kirchlichen Lehramt nicht etwas zugeschrieben werden, was es nicht tut – und nie tun wird, da das seine Befugnisse überschreiten würde.

Bei der praktischen Anleitung in eine der natürlichen Methoden handelt es sich nicht um den Glauben, sondern um die wissenschaftliche Zuständigkeit und praktisches Wissen. Diese Frage hängt also mit der Kirchensendung nur mittelbar zusammen, indem sie eher der seelsorglichen Sendung der Kirche unterordnet ist.

Verantwortung des Beratungs-Personals

Daselbst ist aber ersichtlich, wie diese Frage aufs engste die Verantwortung des Personals betrifft, das sein Engagement der Beratungstätigkeit widmet. Wir übergehen hier die weite Thematik allerlei Fragen, die in kirchlichen Beratungszentren berührt werden: Beratung mit Bezug auf Dogmatik, Ethik, auf Rechtsangelegenheiten, Psychologie, Erziehung, Hilfe bei Versöhnung untereinander streitender Ehegatten, Probleme älterer Ehepaare, Fragen im Zusammenhang mit Betreuung älternder Eltern, usw. Hier beschränken wir uns auf die Einführung in eine der natürlichen Methoden.

Es ist schwer das hier angenommene Prinzip zu beanstanden: dass die Kenntnisse der um Beratung Herankommenden betreffs des biologischen Fruchtbarkeitsrhythmus in der Regel allzu unzureichend sind, so dass sie selbst nicht imstande sind, eine gut begründete Wahl betreffs einer unter den verfügbaren, natürlichen Methoden zu treffen, auf der sie geborgen beruhen könnten. Wenn man Brautpaaren, und auch Ehepaaren – alle Einzelheiten des sehr umfangreichen Wissens um den Geschlechtszyklus vorträgt, samt dem Panorama aller möglichen Abänderungen der einzelnen natürlichen Methoden, verlieren sie sich leicht im Dickicht der sie schlechthin überragenden Kenntnisse. Demzufolge können sie zum Schluss kommen, dass das alles allzu verwickelt ist, also gut ist für eine Elite von Auserwählten, jedenfalls nicht für sie.

Daher sollte das ganze „Denken” – „anstatt” der Hinzukommenden gleichsam von der angestellten Person im Beratungszentrum selbst übernommen werden. Sie soll natürlich erwähnen, dass es verschiedene Modelle der natürlichen Methoden gibt. Auf deutlichen Wunsch der zur Beratung kommenden soll sie die besondere Besprechung der betreffenden Methode anbieten, samt der praktischen Anleitung zu ihrer Anwendung.

Kommt sie aber zum Schluss, dass die Herankommenden kaum größeren Bescheid wissen, oder auch sind ihre Kenntnisse in diesem Bereich allzu dürftig, sollte sie selbst die möglichst bekömmlichste unter den anderen Methoden anbieten, die das Ehepaar über die Bedürfnisse und Schwierigkeiten des Lebens in Ehe und Familie zuverlässig durchzuführen imstande sein wird. Zugleich soll sie die Ankommenden offenbar mit vollem Engagement in die tatsächliche Beherrschung dieser klug gewählten Methode anleiten, indem sie in selber Zeit von Anfang an lehrt, wie sie selbständig angewandt wird.
– Bei der Belehrung soll sie sich auf Einzelheiten beschränken, die nur diese ausgewählte Methode betreffen. Das schont die Hörer vor Verlorensein im reichen Material des diesbezüglichen Wissens. Der Vortrag selbst soll mit solcher Dosis von „Herz” und Überzeugungskraft durchtränkt sein, dass die daran Interessierten sich spontan entscheiden können, die unumgänglichen Beobachtungen und Notizen auch offenherzig zu unternehmen.

Die natürliche Methode soll selbstverständlich gemäß des Vorhabens Gottes hinsichtlich der Ehe dargestellt werden. Die Methode kann nicht als nur „technische” Lösung der Elternschaftsfrage angesehen werden. Es geht immer um eine durchaus ethische Frage, von der man dereinst vor dem Schöpfer der Ehe Abrechnung ablegen wird.

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Kreuz am Giewontgipfel, Tatra, Polen. Gebaut von Goralen (Bergleuten) von Zakopane zur Ehre des Umbruchs 1900-1901 seit dem Kreuzestod des Erlösers Jesus Christus.

Das alles setzt beim Personal des Beratungsortes ein dauerndes Offenbleiben auf weiteren Fortschritt der Wissenschaft voraus. Es wäre unrecht in eine Methode im alten Typus anzuleiten, wenn mittlerweile eine wesentlich bessere entwickelt wäre, die eine bedeutend sicherere Information anzubieten imstande ist und in wesentlich höherem Grad als tatsächlich biologische Methode angesehen werden müsste. Das setzt dauerndes wissenschaftliches Engagement voraus. Der Dienst im Beratungszentrum kann sich nicht in Erschwerung des Zugangs der Herankommenden an weiteren Fortschritt des Wissens in diesem Bereich umwandeln. Es bedeutete Gott selbst zu blockieren, indem Ihm im Beratungszentrum erschwert würde, die heutige Generation mit weiterem Zeugnis seiner Güte zu beschenken. Es wäre auch Vergehen gegen das grundsätzliche Anrecht der Brautleute und Ehepaare, die doch im Beratungszentrum nach einer zuverlässigen und laufend korrekten Information in diesem Bereich suchen.

Man kann die psychologischen Vorbehalte verstehen, wenn sich jemand an Schemen seiner vieljährigen Betätigung als Ehe- und Familienberaters krampfhaft hält. Allerdings soll der Angestellte im Beratungszentrum dem tatsächlichen Wohl der Herankommenden dienen, soll er laufend den Fortschritt der Wissenschaft verfolgen und für jede Revision seiner bisherigen Vorlieben offen bleiben, bzw. der Berater möge sich einfach spontan zurückziehen, falls er unfähig geworden wäre, sich auf neueres Wissen umzustellen.

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Zuständigkeit des Autors dieser Vorlesung

Zuletzt gehört es sich noch einmal die Frage zu stellen: wie die Rolle des hier Schreibenden ist, der Priester ist und Ordensmann? Wer hat ihm den Mut gegeben, dass er sich im hier erörterten Bereich von Fragen zu äußern wagt?

In der Darstellung der Internet-Seite am Anfang des ersten Teiles wurde schon angedeutet, wie es ziemlich „zufällig” dazu gekommen ist, dass der gerade hier Schreibende zum Vermittler nach Polen und so manche Nachbarländer ringsherum zuerst der Sympto-Temperatur-Methode, und bald nachher der Billings-Ovulations-Methode geworden ist (s.ob.: Darstellung dieser WEB-Site – und die darauffolgenden Absätze). Beweggrund, der ihn zu Kontakten mit wissenschaftlichen Zentren in diesem Bereich geführt hat, war und bleibt weiter die elementare Seelsorge, zu der er als Geistlicher berufen ist. Es tat ihm nämlich leid um diese alle, die sich unter der nicht immer leicht zu lösenden Problematik ihrer ehelichen Ethik beugen. So suchte er danach, all jenen – gemäß den Weisungen des Apostolischen Stuhles – mit „konkreter Hilfe” (vgl. FC 35; EV 97) zur Seite stehen zu bleiben.

Oben wurden auch schon klar die Grenzen umrissen, im Rahmen derer die Zuständigkeit des Lehramts der Kirche in diesem Bereich ausgeübt wird (s.ob.: Zuständigkeit der Kirche ... - und die dort folgenden Absätze). Das kirchliche Lehramt, das das Offenbarungsgut im Petrus der betreffenden Zeiten authentisch und verbindlich deutet und den Menschen guten Willens vorlegt (vgl. FC 33), verkündigt in der Tat alles klar, was zu ihm gehört. Im hier erörterten Bereich: der Empfängnisregelung – interpretiert es mit dem Siegel Gottes Wahrheit, was die Würde des Menschen: Mann und Frau in ihrer Berufung auch in der Ehe und Familie letztlich zum Leben in ewiger Vereinigung mit Gott-dem-Liebe-Leben, angeht.

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Das Kreuz am Gewont zum Andenken des Aufenthalts Johannes Paul II. in Zakopane. Man sieht noch die Vatikan- und Polen-Fahne.

Das Magisterium der Kirche kann sich vor schwierigen Antworten ethischer Natur der Ehe und Familie nicht drücken. Daher äußert sich die Kirche objektiv verbindlich u.a. betreffs der Friedensordnung der ehelichen Vereinigung nach Gottes Vorhaben, wie auch mit Bezug auf alles, was dieser Friedensordnung widersprechen kann. Alle derartigen Verhaltensweisen in der Ehe (und umso mehr außerhalb der Ehe) zerstören letztlich den Menschen selbst in seinem Innersten und müssen daselbst als Sünde – objektiv genommen: immer schwere Sünde, gewertet werden.
– Die Kirche konnte selbstverständlich solche Wertschätzung nicht erst ersinnen. Die Kirche ist in diesem Bereich nur getreues Echo Gottes besorgter Liebe um die Würde seines lebendigen Ebenbildes selbst: Mann und Frau, und deren letztliches Geschick in der Ewigkeit.

Die Kirche ermutigt zugleich die Ehepaare aufs inbrünstigste, dass sie die Gabe Gottes des Fruchtbarkeitskeitsrhythmus sowohl in der Tat lernen, wie auch dass sie sie nach Gottes Weisungen verantwortlich anwenden, inwiefern ethisch zählende Gründe dafür bestehen.

Was die Verhütung als solche angeht, kann die Kirche niemals irgendeine unter ihnen bejahen – weder für heute, noch in der Vergangenheit, noch in irgendwelcher Zukunft der Kirchen- und Weltgeschichte. Die Kirche ist unzuständig, die Gebote Gottes zu ändern, sie zu verwässern, umzudeuten oder verhehlen. Ihre menschlich gesehen manchmal äußerst undankbare Aufgabe erfüllt sie auch getreu, selbst wenn sie deswegen schlimm verleumdet und verspottet wird – nicht selten sogar von eigenen Kindern. Die Kirche wird so nur einmal mehr – als Mystischer Leib Christi und geheimnisvolle Verlängerung der Heilssendung ihres Göttlichen Gründers – zum „Zeichen, dem widersprochen wird” (vgl. Lk 2.34; HV 19).

Die Kirche ist sich schlechterdings bewusst, dass sie nicht „Urgründer-Schöpfer” der sittlichen Norm ist – u.a. hinsichtlich der Ehe. Die Kirche ist auch nicht befugt, diese Norm dem eigenen „arbitralen Richterspruch” zu unterwerfen. Die Kirche muss auch auf diesem Gebiet als erste das Wort Gottes hören und es in die Tat umschmieden (vgl. Lk 11,28). Gerade so stellt die Aufgabe der Kirche in diesem Bereich auch Johannes Paul II. dar, der hier übrigens nur Kontinuateur der Apostolischen Überlieferung bleibt:

„Als Lehrerin wird sie [die Kirche] nicht müde, die sittliche Norm zu verkünden, die die verantwortliche Weitergabe des Lebens leiten soll.
– Die Kirche ist weder Urheberin dieser Norm, noch ist sie Schiedsrichter darüber [lat.: cuius autem normae Ecclesia profecto nec auctor est nec árbitra].
– Die Kirche, gehorsam gegen die WAHRHEIT, die Christus – ist und dessen Ebenbild sich in der Natur und Würde der menschlichen Person widerspiegelt, deutet die moralische Norm und legt sie allen Menschen guten Willens vor, ohne zu verbergen, dass sie Radikalismus und Vollkommenheit beansprucht” (FC 33).


Dieses Bekenntnis der Kirche drängt aber umso schärfer die grundlegende Frage auf: Was hat hier gerade dieser Geistliche zu sagen, der ziemlich genau auch über Einzelheiten der „Billings-Methode” spricht – mit der Absicht, dass die Zuhörenden bzw. die Lieben Leser von ihrem Bestehen nicht nur erfahren, sondern sie auch tatsächlich beherrschen-erlernen können?

Es ist wahr: Einzelheiten der hier besprochenen Thematik gehören nicht allzu sehr zum typischen Belehrungsbereich der priesterlichen Seelsorgstätigkeit. Diese Aufgabe erfüllen im Prinzip Laien, die im Dienst für Ehe- und Brautleute in Beratungszentren angestellt sind.

Und doch nennen besonders die letzten Dokumente des kirchlichen Lehramtes unter denjenigen, die sich der Frage der Beratung annehmen sollten, wiederholt und deutlich auch Priester, Ordensmänner und Ordensfrauen (vgl. z.B. FC 74; EV 88f.). Fasst hier ein Pater den Mut, um auch zu diesen Themen das Wort zu greifen, hängt das – wie schon mehrere Male erklärt – mit der Tatsache zusammen, dass er unwillkürlich zum Übermittler nach Polen und die Nachbarländer ringsherum der neueren natürlichen Methoden der Familienplanung geworden ist. Und da die beiden Billings kurz nach den ersten brieflichen Kontakten ihn gebeten haben, er möge die Korrektheit der Belehrung dieser Methode für Polen und die Nachbarländer überwachen (s. genauer ob.: Der hier schreibende Autor), möchte er ihr Vertrauen nicht täuschen. Das bedeutet zugleich, dass er seine Kenntnisse hinsichtlich des besprochenen Bereichs insofern vertiefen musste, um imstande zu sein, den übermittelten Inhalt auch beweisen und selbst verteidigen zu können.

Der grundsätzliche Beweggrund, warum sich überhaupt jeder Priester auch diesen Wissensbereich aneignen und darin guten Bescheid wissen soll, ist der allergewöhnlichste Dienst in Gewissensfragen u.a. hinsichtlich der Ehepaare und Brautleute. Jeder Priester stellt immer wieder fest, es kann nicht genügen, den Betreffenden z.B. im Beichtstuhl nur so viel zu sagen: „Gehe hin und sündige nicht mehr ...”! Den Bedürftigen soll doch wirklich eine zählende Hilfe dargereicht werden, dass sie auch imstande sind, die Sünde nicht mehr zu begehen. Gemäß der Empfehlung Johannes Paul II.:

„Im Hinblick auf das Problem einer sittlich richtigen Geburtenregelung muss die Kirchliche Gemeinschaft zur gegenwärtigen Zeit die Aufgabe übernehmen, Überzeugungen zu wecken und konkrete Hilfe diesen anzubieten, die ihre Vaterschaft und Mutterschaft in der Tat auf verantwortliche Weise erleben möchten” (FC 35; vgl. auch: EV 97).

So hat es diesem Pater von Anfang an nach der Priesterweihe [1956] sehr am Herzen gelegen, den Hinzukommenden etwas Geschriebenes, allerdings nicht allzu Vereinfachtes, darreichen zu können, dass sie selbst, mit ein wenig guten Willen, ihren biologischen Fruchtbarkeitsrhythmus verantwortlich lernen können – als vor allem ethisches Anliegen, obwohl es auch seinen biologischen Widerhall erfährt. Nur deswegen begann er sich umzuschauen und über wissenschaftliches Neues in diesem Bereich Kenntnis zu holen. Er hatte vor, den Eheleuten eine möglichst aktuelle Information darüber übermitteln zu können, die sie mit Berücksichtigung Gottes Vorhabens betreffs der Ehe dankbar gebrauchen könnten.

Da die Dokumentation der Billings-Ovulations-Methode jahrzehntelang über seine Hände floss, indem er diese ganze Zeit zu hauptsächlichem Vermittler zwischen Professor Billings und den lokalen Zentren in diesem Europa-Teil gedient hat, fand er sich zugleich gedrängt, darüber auch zu sprechen und zu schreiben. Es ging darum, dieses Wissen, das für einen zumindest beträchtlichen Teil der Gesellschaft keinesfalls leicht erreichbar war, nicht fruchtlos ins Grab mitzunehmen. Die Übermittlung dieses Wissens an diejenigen, die davon Gebrauch machen könnten, gilt zweifellos als eines der „Werke der Barmherzigkeit für Leib und Seele” :Die Unwissenden zu belehren, den Zweifelnden recht raten...(s. dazu weiter: Werke der Barmherzigkeit für den Leib - die Seele).

Die im ersten Kapitel dieses ersten Teiles dargestellten Kenntnisse über die Billings-Methode sind zweifellos vor allem für Eheleute und Brautpaare geschrieben, die nach Vertiefung und bessere Begründung des besprochenen Inhalts suchen. Der Pater verheimlicht aber nicht seinen Herzenswunsch, mit den dargestellten Kenntnissen auch denjenigen dienen zu können, die in Beratungszentren eingesetzt sind und zu den besprochenen Stoffen vielleicht nicht immer besten Zugang haben, oder zumindest sie haben ihn nicht von „erster Hand”.

Vertreter der Kirche

Vor den Lesern steht also ein Priester, ein Pater. Er möchte mit seiner ganzen Identität, voller freudiger Dankbarkeit, auf dem Posten des ihm geschenkten Priestertums und ihm aufgetragenen priesterlichen Dienstes verharren.
– Jeder Priester ist unwillkürlich zumindest halb-offizieller Vertreter des Lehramtes der Kirche. Auch dieser Pater hat ganz bewusst vor, den Verehrten Lesern deutlich die Sicht der besprochenen Fragen im Licht des Depositums der Göttlichen Offenbarung zu übermitteln, wie es von Gott der Kirche anvertraut worden ist und wie es von der Kirche auf authentische Weise und im Namen Jesu Christi – mit Liebe, aber zugleich auch autoritativ erklärt wird.
– Der einzelne Priester, ähnlich wie jeder Bischof und ganze Bischofskonferenzen, sind insofern authentische Vertreter des Lehramtes der Kirche und daselbst des Gott-Menschen Jesus Christus, inwiefern sie in der Lehre des Glaubens (Dogma) und der sittlichen Verhaltensweisen (Moral, Ethik) ein lebendiges Band mit dem Papst, also Petrus der gegenwärtigen Zeit, bewahren (vgl. dazu u.a.: FC 73; VSp 115-116; EV 82.57f.62f.; AdTuF).

Dem hier sprechenden Priester ist es sehr daran gelegen, nur die authentische Lehre hinsichtlich des Glaubens und sittlichen Verhaltens zu übermitteln. Er ist übrigens zutiefst überzeugt, dass nur derartige ethische Verhaltensweise, wie sie in Gottes Namen von der Kirche dargestellt wird, dem eigentlichen Gut des Menschen und auch der Ehe entspricht (vgl. FC 34). Wie könnte es übrigens anders sein?
– Daher sucht dieser Pater deutlich und von ganzem Herzen danach, die völlige Einheit in sittlicher Lehre und im Dogma mit dem Lehramt der Kirche aufrecht zu erhalten – gemäß der wiederholt geäußerten Aufforderung des Hl. Johannes Paul II.:

„Dabei können die Theologen und anderen Fachleute, die mit Familienproblemen vertraut sind, große Hilfe leisten [in diesem Dialog zwischen Seelsorgern und Familien], indem sie genau erklären, was die Kirche lehrt und was sich aus der Erfahrung des Familienlebens ergibt. Auf diese Weise kommt es zu einem besseren Verständnis der Aussagen des Lehramtes, und es wird der Weg geebnet zu deren fortschreitender Entfaltung.
– Doch ist es gut, daran zu erinnern, dass die Festlegung der unmittelbaren und verpflichtenden Norm in der Glaubenslehre auch für die Probleme der Familie in die Zuständigkeit des hierarchischen Lehramtes gehört.
– Freie von Unklarheiten Beziehungen zwischen Theologen, Fachleuten in Familienfragen und Lehramt tragen in beträchtlichem Grad bei zum korrekten Verständnis des Glaubens und zur Entfaltung in deren Grenzen eines berechtigten Pluralismus” (FC 73; ebd., 34.41f.; VSp 110-117).

Keine Bindung des Lehramtes an Einzelheiten der „Methode”

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Ansicht des Kreuzes am Giewont vom Umbruch des 19./20. Jahrtausends

Die gerade angeführte Äußerung des Magisteriums der Kirche heißt einen grundsätzlichen Unterschied abzuzeichen.

Wo sich der Geistliche (dieser hier Sprechende) hinsichtlich auf Fragen äußert, die unmittelbar mit der Glaubenslehre und des moralischen Verhaltens verbunden sind, sucht er danach, maximal treues Echo des hierarchischen Magisteriums, und damit zu Jesus Christus selbst, zu bleiben. Es würde ihm nie der Gedanke aufkommen, eine „eigene” Moral zu ersinnen und verkündigen. Er sucht unbeugsam danach, Jünger Jesu Christi zu sein und sein Evangelium zu verkündigen, wie es authentisch von der Kirche erläutert wird.
– Maßstab der Autorität seiner Worte in dieser Hinsicht ist also seine Treue in Zusammenstellung zur offiziellen Lehre der Kirche.

Allerdings im ersten Kapitel – dieses ersten Teiles dieser Vorlesung, wo der Abriss der Billings-Ovulations-Methode dargestellt wird, tritt dieser Autor-Geistliche nicht vorerst als Vertreter des Lehramtes auf, sondern als eigenartiger Kenner des dargestellten Stoffs. Gewiss, diesen Stoff hat er nicht erst ‘erfunden’. Er sucht allein diesen Inhalt zu übermitteln, indem er jetzt, der Reihe nach, ein maximal treues Echo des echten Vortrags des Autors der Methode, d.h. Prof. John J. Billings, zu sein vor hat. Die Gültigkeit seiner Aussagen kann in diesem Fall nur aufgrund der tatsächlichen Kenntnis des besprochenen Inhalts unter zumindest populär-wissenschaftlichem Gesichtspunkt bemessen werden.

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Worte an der Tafel betreffs der beendeten Arbeit: DEM ERLÖSER DER WELT am Umbruch der Jahrhunderte 1900/1901 bringt dieses Kreuz zur Ehre die Pfarrgemeinde Zakopane samt ihrem Pfarrer. Erzeugt in der Fabrik von Józ. Gorecki in Kraków

Der Pater hat aber keinesfalls vor, die Autorität der Kirche als Kirche in diesen Aspekt einzusetzen: in Einzelheiten der Methode. Wie oben deutlich erwähnt wurde: es wäre außerhalb der Zuständigkeit der Kirche, wollte sie jemanden dazu verpflichten, irgendeine konkrete unter den zur Auswahl stehenden natürlichen Methoden der Familienplanung anzuwenden.
– Die Kirche sagt nur so viel – und tut es ganz innigst: Sie ermutigt zum tatsächlichen Gebrauch des Wissens um den biologischen Fruchtbarkeitsrhythmus. Dagegen die Kirche kann nicht an Einzelheiten verpflichten, die mit der Anwendung irgendeiner konkreten Methode zusammenhängen: ob der Kalendermethode, der Temperaturmethode, oder auch der Billings-Methode.
– Die Kirche wiederholt immerwährend das eine: dass – falls „gerechte Gründe” vorliegen, die vom Ehepaar angesichts Gottes erwogen worden sind, „... ist es nach kirchlicher Lehre den Gatten erlaubt, die natürliche Zyklizität zu berücksichtigen, die den Zeugungsfunktionen eigen ist, und den ehelichen Verkehr nur in Zeiten der Unfruchtbarkeit zu unternehmen, indem sie so die Empfängnisanzahl regeln, ohne die moralischen Prinzipien zu brechen, die wir gerade vorgelegt haben” (HV 16).

Und noch mehr, den Gatten steht das Anrecht zu, zur Gewissheit zu gelangen, dass es am betreffenden Zyklustag zur Empfängnis tatsächlich nicht kommen wird:

„Zweifellos sind in beiden Fällen [sowohl der Verhütung, wie bei natürlichen Methoden] die Gatten, bei beiderseitigem und deutlichem Einverständnis sich einig, dass sie aus rechten Gründen Kinder vermeiden wollen, und dabei möchten sie auch die Gewissheit haben, dass das Kind nicht empfangen werden wird ...” (HV 16; s. EV 97).

Die eigentliche Wahl dieser oder jener unter den natürlichen Methoden ist offenbar Grundrecht selbst der Betreffenden: Eheleute, bzw. z.B. der Brautpaare. Das Personal im Beratungszentrum, wie auch der hier sprechende Verfasser-Pater, dienen nur mit ihrem Wissen und ihrer wissenschaftlichen Zuständigkeit. Sie suchen, in ihrer menschlichen und in Gottes Augen gestalteten Verantwortung eine korrekte, nicht verfälschte Information zu liefern, auf der man zuversichtsvoll beruhen kann.
– Die Autorität ihrer Belehrungen ist dann aber nicht Frage der „Kirchensendung”, sondern Abgeleitete aufgrund ihrer Ausbildung und Erfahrung. Es geht dann also um private Autorität, die das Lehramt der Kirche selbst in keinem Fall engagiert.

Allerdings der Priester hört nicht auf, auch dann Priester zu bleiben, wenn der Vortrag den gerade besprochenen Gegenstand betrifft. Daher kann erwartet werden, dass er hier und da die Aufmerksamkeit auf die zuvorkommende Gottes Güte in ihrer verwundernden Weisheit und Liebe lenkt, indem Gott sein Schöpfungswerk so, und nicht anders eingerichtet hat. Es ist schwer sich nicht erstaunt über diese Güte zu beugen, deren Erweise man immer wieder zu bewundern bekommt. Das gilt u.a. für die wunderbar miteinander in Einklang gebrachten anatomisch-physiologischen, geistigen und vielfältigen anderen Mechanismen, die mit der dem Menschen eingeprägten Befähigung verbunden sind, in deren Kraft er Leben – und die Liebe weiterverleiten kann und darf. All diese Mechanismen dienen dazu, das Menschliche – dem Menschen weiter zu geben.

Daselbst darf aber die Zeugung von Nachkommenschaft auf keinem Fall als nur eine „Ausscheidung des Fötusses” betrachtet werden. Das Gebären Menschlichen Lebens ist und soll immer Zeugnis bleiben der höchsten Liebe, der Hingabe der „Person für die Person”. Der Neue Mensch – das Baby, ist geradeaus unwiderrufliche Ver-Ewigung der ganzheitlichen gegenseitigen Gabe von Mann und Frau als Ehepaars und Eltern. Diese Hingabe dauert weiter an – in der Person des Kindes. Das Kind wurde nämlich daselbst „lebender Widerschein ihrer Liebe, bleibendes Zeichen ihrer ehelichen Einheit, lebendige und unauflösliche Synthese ihres Vater- und Mutterseins” (FC 14).

Dieses Thema im Angesicht des Allerheiligsten

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Worte Johannes Paul II. bei seiner Pilgerfahr ins Vaterland 6.VI.1997: Heute habe ich mich Gott bedankt dafür, dass eure Vorväter das Kreuz am Giewont-Berg eingesetzt haben. Dieses Kreuz schaut auf ganz Polen – ab dem Tatragebirge bis zur Baltischen See. Und dieses Kreuz spricht zu ganz Polen: Sursum corda – Erhebet die Herzen. Es gehört sich, dass ganz Polen, in dem es zum Kreuz am Giewont schaut, hört und wiederholt: Sursum corda - Erhebet die Herzen. Amen.
– Johannes Paul II. hat sehr gebeten, dass das Vaterland dieses Kreuz – verteidigt. Es gibt in Polen Gruppen, die die 600 km zu Fuß von der Halbinsel Hel – über Częstochowa, der Geistlichen Hauptstadt Polens, und dann weiter bis zum Giewontspitz – als Pilgerwanderung ablegen: jährlich ab Ende Juli bis zum 20. August.

Besonders gern spricht der Pater über die hier dargestellten Themen im Angesicht des Allerheiligsten Altarsakramentes: in der Kirche. Man kann verstehen, dass ein Vortrag zu diesem Thema in einem entsprechenden Raum die Diskussion ermöglicht, wofür sich eine Kirche nicht eignet. Allerdings in der Kirche ist in der Eucharistie Jesus Christus zugegen: der Schöpfer und Erlöser des Menschen. Er ist es, der die Ehe und die Eheleute erschaffen hat, darunter auch die Eltern selbst dieses Geistlichen. Gott ist Liebe-Leben. Es gibt keine Liebe, die ganzheitliche Gabe „von Person zu Person” sein könnte – außerhalb und unabhängig von Gott.

Die Ehe ist eines der heiligen Sakramente. Aus Gottes Willen ist die ganze eheliche Wirklichkeit, bis zum geschlechtlichen Verkehr einschließlich „...ein Realsymbol der Vereinigung Christi zu seiner Kirche, der Vereinigung, die nicht zeitlich begrenzt ist oder nur ‘auf Probe’ gilt, sondern treu bleibt für die ganze Ewigkeit” (FC 80).

Daher gehört es sich auch den ehelichen Verkehr mit allem Bewusstsein – freudevoll, aber auch betend zu gestalten, ohne dann den lebendigen Kontakt mit dem im Herzen – dem eigenen und dem dieses anderen – weilenden Jesus Christus abzubrechen. In der Ehe gibt es nichts, was nicht Göttlich – und erst so, über Gott und mit seinem Segen, völlig menschlich ist (vgl. BF 9). Daselbst: auch der eheliche Verkehr – der Reihe nach – löst ein immerwährendes Wachstum im Mensch-Sein aus, das immer tiefer in seiner vollen Würde erlebt wird. Ist das alles nicht wunderbar? Ist es nicht nach Gottes Sicht – und zugleich in vollwertiger menschlicher Art?

Außerdem, man kommt in die Kirche in Gottes Namen. Jesus hat aber gesagt: „Denn wo zwei oder drei in Meinem Namen versammelt sind, da bin Ich mitten unter ihnen(Mt 18,20). Es ziemt sich also Jesus Christus zur Anteilnahme an gerade solchem Vortrag vollbewusst einzuladen. Es gehört sich dann überhaupt die ganze Heilige Familie einzuladen: den hl. Joseph, den angenommenen Vater dessen, der Erlöser des Menschen geworden ist; und umso mehr Maria, die Jungfrau – und doch Mutter. Maria hat aber den Gottes Sohn, den Erlöser des Menschen – empfangen: „... Nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches” (vgl. Joh 1,13), sondern „vom Heiligen Geist” (vgl. Mt 1,18.20; Lk 1,35).


Sollte die hier so eindeutig dargestellte Haltung dieses Paters jemanden daran hindern bzw. stören, den hier angebotenen Inhalt dennoch offenen Herzens und mit „Freude im Heiligen Geist” anzunehmen, sollte auch der Verehrte Leser nicht Gläubiger sein, noch einmal ein Christ, sondern z.B. ein Atheist?

Der hier schreibende Pater glaubt, es ist keinesfalls unmöglich, über die schwer zu verheimlichende, seine innere Gottverbundenheit [möge dieses Band für immer unversehrt bestehen!] irgendwie doch hinüberzuspringen.

Wichtig ist letztlich der eigentliche Inhalt, der hier angeboten wird. Nicht als irgendwelche Nötigung, sondern als innig, bittend und betend angebotene Wirklichkeit, die nur zu Gutem führen möchte. Sowohl diesem unmittelbaren zeitweiligen, wie diesem letztlichen, das für das ewige – Leben – zählen wird.


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RE-Lektüre: I.Teil, Kapit. 2d.
Stadniki, 7.XI.2013.
Tarnów, 20.VI.2023.


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Abb.1. Johannes Paul II im Treffen mit den beiden Prof. Dr.John
!empt (0 kB)und Dr. Evelyn Billings – 2002

Abb.2. Kreuz am Giewont, Polen, Tatra: Gesamtansicht
Abb.3. Kreuz am Giewont, Polen, Tatra: Obenansicht
Abb.4. Kreuz am Giewont, Polen, Tatra: von weitem
Abb.5. Denktafel des Baus des Kreuzes
Abb.6. Denktafel der Worte Johannes Paul II vom Kreuz am Giewont